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Mussolinis Sommerresidenz in Riccione wird versteigert

Die Villa im italienischen Badeort Riccione an der Adria, in der der faschistische Diktator Benito Mussolini seine Sommerferien verbrachte, wird versteigert, wie der Gemeinderat gestern mitgeteilt hat.

Villa Mussolini im italienischen Badeort Riccione
Public Domain

Die Stadtverwaltung von Riccione bekundete ihr Interesse, das Gebäude vom derzeitigen privaten Eigentümer zu erwerben. Die Eigentümer in der Villa, eine Bankenstiftung, hatten beschlossen, das Anwesen an den Meistbietenden zu veräußern.

Für die Versteigerung wurde ein offizielles Ausschreibungsverfahren eingeleitet. Ab 30. Oktober können Kaufinteressierte Unterlagen einsehen und entsprechende Informationen anfordern. Die Angebote müssen bis zum 22. Dezember eingereicht werden, wie italienische Medien berichteten.

Melonis Partei will Namen „Villa Mussolini“ beibehalten

Die postfaschistische Partei Fratelli d’Italia (FdI) von Premierministerin Giorgia Meloni erklärte, der zukünftige Käufer solle den historischen Namen „Villa Mussolini“ beibehalten. Nach Vorstellung der Partei soll das Anwesen künftig als Museum über die Stadt Riccione im 20. Jahrhundert dienen.

Das Anwesen wurde 1893 als „Villa Margherita“ erbaut und 1934 von Rachele Mussolini, der Ehefrau des Diktators, erworben, nachdem die Familie Mussolinis es zuvor zwei Jahre lang als Sommerresidenz gemietet hatte. Nach dem Fall des Faschismus ging die Villa in Staatseigentum über.

Nach Jahren des Verfalls wurde sie 1997 an die Stiftung Carim übertragen und schließlich 2005, nach einer vom Gemeinderat unterstützten Restaurierung, der Stadt als Ausstellungsraum zurückgegeben.