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Die Erfindung betrifft einen Bodenbelag, z. B. für Sportplätze, Industrieböden, Klassenzimmer, mit durch ein Bindemittel verbundenem Granulat aus elastischem Material.
Bei einem bekannten Bodenbelag ist Vollgummigranulat durch ein Bindemittel verbunden. Ein derartiger
Bodenbelag besitzt zwar eine hohe Rutschfestigkeit, ist aber für viele Zwecke zufolge seiner geringen schwingungsdämpfenden Eigenschaften nur wenig geeignet. Dies trifft z. B. für einen Industriebodenbelag zu, wo ein optimales Dämpfungsverhalten für mechanische Schwingungen erforderlich ist. Ein Belag aus
Vollgummigranulat wird von mechanischen Stössen zu Eigenschwingungen angeregt und leitet auf diese Weise die
Erschütterungen an die Umgebung weiter. Aus dem gleichen Grund bietet ein derartiger Belag auch nur eine geringe Schalldämmung.
Bekannt ist auch die Herstellung von Verbundkörpern aus Kunstschaumstoffkleinteilchen auf
Polyurethanbasis. Es handelt sich dabei um Weichschaum-Verbundkörper, die als Polsterfüllwerkstoff verwendet werden. Die Verwendung derartiger Verbundkörper für Bodenbeläge ist aber zufolge der geringen Härte nicht möglich.
Ziel der Erfindung ist ein Bodenbelag, der hervorragende innere Schwingungsdämpfungseigenschaften besitzt, so dass er auftreffende mechanische Schwingungen in hohem Masse zu absorbieren vermag.
Der erfindungsgemässt Bodenbelag ist im wesentlichen dadurch gekennzeichnet, dass das durch ein
Bindemittel verbundene Granulat halbharte Polyurethanschaumstoffstücke enthält. Als halbharte
Polyurethanschaumstoffstücke werden im Rahmen der Erfindung Schaumstoffstücke mit einer Dichte von 0, 1 bis
0, 7 g/cm3 und einer Härte von 50 bis 700 Shore A bezeichnet. Halbharter Polyurethanschaumstoff besitzt hervorragende innere Schwingungsdämpfungseigenschaften, d. h. er besitzt in hohem Masse die Fähigkeit, mechanische Energie in kalorische Energie umzuwandeln.
Der erfindungsgemässe Bodenbelag ist demzufolge ein idealer Belag für Industrieböden, er vermag nicht nur Stösse von Maschinen oder Maschinenteilen aufzunehmen und dadurch weitgehend Vibrationen des Bodens zu verhindern, sondern er absorbiert auch Schallwellen, so dass er in besonderem Masse dazu dienen kann, Maschinenhallen möglichst geräuscharm auszugestalten.
Dies ist gerade heute von besonderer Bedeutung, da dadurch nicht nur die Gesundheit der in der Nähe einer derartigen Erschütterungs- und Geräuschquelle Beschäftigten geschont wird, sondern auch die Arbeitskraft in besonders einfacher aber wirksamer Weise erhalten bzw. gefördert werden kann. Ein besonders wichtiger Einsatzbereich des erfindungsgemässen Bodenbelages ist seine Verwendung als Belag für Klassenzimmer in
Schulen, da er sowohl die Ausbreitung vom Trittschall als auch vom Raumschall weitgehend verhindert. Da die
Konzentrationsfähigkeit der Schüler durch die zahlreichen Reizeinflüsse aus der Umgebung immer mehr nachlässt, muss bei der Ausgestaltung der Klassenzimmer in besonderem Masse auf die Geräuschdämmung geachtet werden.
Halbhartes Polyurethanschaumstoffgranulat besitzt dazu optimale Eigenschaften.
Eine besonders homogene Struktur des Bodenbelages und damit ein besonders vorteilhafter Gehkomfort kann dadurch erreicht werden, dass das Granulat aus Teilchen mit annähernd gleichem Volumen besteht.
Soll der Bodenbelag in hohem Masse die Funktion der Geräuschdämmung übernehmen, so ist es von besonderem Vorteil, wenn die halbharten Polyurethanschaumstoffstücke aus offenzelligem Polyurethanschaumstoff bestehen. In diesem Fall ist eine optimale Geräuschdämmung erreicht.
Um einen weicheren Bodenbelag zu erhalten, kann das Granulat neben den halbharten Polyurethanschaumstoffstücken auch Weichpolyurethanschaumstoffstücke enthalten. Eine derartige Eigenschaftskombination ist vor allem für Turnmatten vorteilhaft, die einerseits so weich sein sollen, dass sie den fallenden Körper fangen, ohne dass eine Verletzungsgefahr besteht und anderseits eine sichere schwingungsfreie Unterlage bieten sollen.
Enthält das Granulat neben halbharten Polyurethanschaumstoffstücken Vollgummikörner, so erhält man einen Bodenbelag, der neben hervorragenden schwingungsdämpfenden Eigenschaften auch eine besonders hohe Rutschfestigkeit aufweist. Ein derartiger Bodenbelag ist besonders für Sportplätze geeignet. Die schwingungsdämpfenden Eigenschaften des halbharten Polyurethanschaumstoffgranulats sind hier von besonderer Bedeutung, da sie den Fuss einerseits vor Ermüdung und Verletzung wirksam schützen und anderseits die Leistungsfähigkeit des Sportlers unterstützen. Die Ursache dieser vorteilhaften Eigenschaften eines derartigen Bodenbelages liegt darin, dass ein Prellen des aufprallenden Fusses eines Sportlers durch die schwingungsdämpfenden Eigenschaften des halbharten Polyurethanschaumstoffes verhindert wird.
Ein aufprallender Fuss bewirkt, dass der Bodenbelag an dieser Stelle zu Schwingungen angeregt wird. Diese bewirken eine frühzeitige Ermüdung des Fusses, wodurch sich die Verletzungsgefahr erhöht und anderseits wird dadurch die Leistung des Sportlers herabgesetzt, da zur Aufnahme der Schwingungen des Bodenbelages Kraft aufgewendet werden muss.
Diese nachteiligen Eigenschaften sind bei einem Bodenbelag, der halbharte Polyurethanschaumstoffstücke und Vollgummikörner enthält vermieden.
Ist das Granulat unter Aufrechterhaltung durchgehender Hohlräume verbunden, so ist ein derartiger Bodenbelag wasserdurchlässig und deshalb besonders als Freiluftbodenbelag geeignet.
Ein wesentlicher Vorteil des halbharten Polyurethanschaumgranulats ist sein geringes Gewicht gegenüber andern für den gleichen Zweck verwendeten Materialien. Dieser Vorteil wird besonders wirksam, wenn das
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Granulat zu verlegefertigen Matten verbunden ist. Dadurch werden die Transportkosten geringer und es sind weniger Arbeiter zum Verlegen des Bodenbelages erforderlich. Sind die verlegefertigen Matten perforiert, so eignen sie sich besonders für Verwendungszwecke, wo eine besonders gute und rasche Wasserdurchlässigkeit erforderlich ist. Beispielsweise ist ein derartiger Bodenbelag auch für Duschräume od. dgl. geeignet.
Im folgenden wird die Erfindung an Hand der Zeichnungen beispielsweise näher erläutert. Es zeigen Fig. l, 2 und 3 je einen Ausschnitt eines Bodenbelages im Querschnitt und Fig. 4 eine Aufsicht eines Ausschnittes eines Bodenbelages.
Der in Fig. l dargestellte Bodenbelag weist Polyurethanschaumstoffstücke --1-- auf, die durch ein Bindemittel --2-- verbunden sind. Die Oberfächen-3 und 4-können eben sein, können aber auch jede Profilierung aufweisen. Fig. 2 zeigt einen Bodenbelag im Schnitt, der neben halbharten Polyurethanschaumstoff- stücken--l--Weichpolyurethanschaumstoffstücke--5--aufweist, die durch ein Bindemittel-2-verbunden sind. Fig. 3 zeigt einen Bodenbelag, der aus einem Granulat, das aus einer Mischung von halbharten Polyurethanschaumstoffstücken mit Vollgummikörnern besteht, die unter Aufrechterhaltung durchgehender Hohlräume --7-- verbunden sind. Die halbharten Polyurethanschaumstoffstücke--l--und die Vollgumikörner --6-- sind annähernd volumsgleich.
Die Herstellung von annähernd volumsgleichen Stücken durch Zerkleinerung ist bekannt, z. B. aus der Herstellung von Gummigranulat für die Regenerierung und folgt aus der Anwendung einer rationellen Zerkleinerungstechnik. Verbindet man nun Granulat, das aus einer
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durchgehende Hohlräume freibleiben. Durch diese Hohlräume kann auf den Bodenbelag auftreffende Flüssigkeit durchsickern. Um die Geschwindigkeit des Durchsickerns zu erhöhen, kann, wie in Fig. 4 gezeigt, der Bodenbelag Perforationen --8-- aufweisen. Diese Perforationen --8-- können, wie in Fig. 4 dargestellt, zylindrisch sein, können aber auch jede andere Form aufweisen.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Bodenbelag, z. B. für Sportplätze, Industrieböden, Klassenzimmer, mit durch ein Bindemittel
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