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DE102005041655A1 - Erzeugung mehrfach geladener Ionen für die Tandem Massenspektrometrie - Google Patents

Erzeugung mehrfach geladener Ionen für die Tandem Massenspektrometrie Download PDF

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DE102005041655A1
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Bruker Daltonik GmbH
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Abstract

Die Erfindung bezieht sich auf die Erzeugung von mehrfach geladenen Ionen aus einfach geladenen Ionen von Analytsubstanzen, insbesondere von Biopolymeren. Die mehrfach geladenen Ionnen erlauben die Anwendung von Verfahren zur Fragmentierung, die in besonderer Weise für Strukturanalysen durch Tandem-Massenspektrometrie geeignet sind.
Die Erfindung geht von einfach protonierten Ionen der Analytsubstanzen aus, wie sie von vielen Arten von Ionenquellen geliefert werden, und protoniert die einfach geladenen Ionen zu mehrfach protonierten in einer Reaktionszelle durch gleichzeitiges, beschleunigtes Einschießen von protonierten Ionen solcher Substanzen, die nur eine sehr geringe Protonenaffinität haben.

Description

  • Die Erfindung bezieht sich auf die Erzeugung von mehrfach geladenen Ionen aus einfach geladenen Ionen von Analytsubstanzen, insbesondere von Biopolymeren. Die mehrfach geladenen Ionen erlauben die Anwendung von Verfahren zur Fragmentierung, die in besonderer Weise für Strukturanalysen durch Tandem-Massenspektrometrie geeignet sind.
  • Die Erfindung geht von einfach protonierten Ionen der Analytsubstanzen aus, wie sie von vielen Arten von Ionenquellen geliefert werden, und protoniert die einfach geladenen Ionen zu mehrfach protonierten in einer Reaktionszelle durch gleichzeitiges, beschleunigtes Einschießen von protonierten Ionen solcher Substanzen, die nur eine sehr geringe Protonenaffinität haben.
  • Die Tandem-Massenspektrometrie hat sich in den letzten vier Jahrzehnten zu einem außerordentlich erfolgreichen Zweig der Massenspektrometrie entwickelt. Ein Tandem-Massenspektrometer (abgekürzt MS/MS) filtert zunächst aus einem Angebot eines Ionengemisches, meist in Form eines kontinuierlichen Ionenstrahls, eine vorgewählte Ionensorte aus, fragmentiert diese Ionensorte, und misst in einem Massenanalysator das Spektrum der Fragment-Ionen. Die Ionen der ausgewählten Ionensorte werden häufig „Eltern-Ionen" genannt, die Fragment-Ionen heißen häufig „Tochter-Ionen" oder auch „Bruchstück-Ionen".
  • Die Bedeutung der Tandem-Massenspektrometrie liegt darin, dass sie durch die Aufnahme der Fragment-Ionenspektren einerseits Einblicke in die Struktur der selektierten Eltern-Ionen und andererseits eine sichere Identifizierung der Art der Eltern-Ionen ermöglicht. In den Biowissenschaften ermöglicht sie insbesondere die Bestimmung von Sequenzen in Biopolymeren (oder zumindest von Teilen dieser Sequenzen und auch von Modifizierungen dieser Sequenzen). Insbesondere ermöglicht sie die Bestimmung von Aminosäuresequenzen in Proteinen und Peptiden.
  • Die Bedeutung der Tandem-Massenspektrometrie ist weiterhin dadurch gestiegen, dass die beiden fast ausschließlich angewandten Ionisierungsverfahren für Biomoleküle, Elektrosprühen (ESI) und matrix-unterstützte Laserdesorption (MALDI), außerordentlich zart sind (so genannte „weiche" Ionisierungsverfahren) und selbst praktisch keine Fragment-Ionen liefern, wie das für die frühen Ionisierungsverfahren wie Elektronenstoß-Ionisierung der Fall war. Die zarten Ionisierungsverfahren liefern nur so genannte Pseudo-Molekül-Ionen, meist protonierte oder deprotonierte Moleküle, die als einzige Information die Masse des Moleküls liefern, aber darüber hinaus keine weiteren Kenntnisse über Identität und Struktur der Moleküle. Für Strukturuntersuchungen, ja bereits für eine sichere Identifizierung einer Substanz sind daher weitergehende Informationen notwendig, wie sie praktisch nur die Tandem-Massenspektrometrie liefert. Selbst wenn es „nur" um eine quantitative Bestimmung einer gesuchten, an sich bekannten Substanz handelt, ist in der Bioanalytik eine sichere Identifizierung und damit die Anwendung der Tandem-Massenspektrometrie unabdingbar. In den Biowissenschaften werden daher ganz überwiegend Tandem-Massenspektrometer verwendet.
  • Für die Informationen über die Strukturen der Analytsubstanzen, die man mit Hilfe der Tandem-Massenspektrometrie aus deren Fragment-Ionen gewinnt, ist es außerordentlich vorteilhaft, wenn die zu fragmentierenden Analyt-Ionen doppelt oder mehrfach geladen vorliegen. Manche Fragmentierungsarten können überhaupt nur an mehrfach geladenen Ionen vorgenommen werden. Elektrosprühen (ESI) erzeugt von sich aus neben einfach geladenen Ionen auch beträchtliche Mengen an mehrfach geladenen Ionen; es ist daher zu beobachten, dass das Elektrosprühen gegenüber anderen Ionisierungsverfahren im Vormarsch ist. Da aber Elektrosprühen immer eine flüssige Phase voraussetzt, und Probenzuführungstransporte über flüssige Phasen immer recht langsam sind und auch sonst einige Nachteile haben, ist die zunehmende Begrenzung der bioanalytischen Massenspektrometrie auf das Elektrosprühen nicht durchwegs vorteilhaft. Die viel gepriesene Möglichkeit der Kopplung mit Flüssigkeitschromatographie oder Kapillar-Elektrophorese macht die Analyse insgesamt langsam, und für die Analyse der gerade in einem chromatographischen Peak angelieferten Probe steht nur eine begrenzte Zeit zur Verfügung.
  • Die andere bedeutende Ionisierungsart für Biomoleküle ist die Ionisierung durch matrixunterstützte Laserdesorption (MALDI). Diese ionisiert die Proben aus der festen Phase. Auf einem Probenträger können Hunderte von Proben aufgebracht werden. Dafür stehen Pipettierroboter zur Verfügung. Der Transport der Proben auf dem Probenträger in den Laserfokus dauert nur Bruchteile von Sekunden, für die Analyse dieser Probe steht so viel Zeit wie immer nötig zur Verfügung (bis zum vollständigen Verbrauch der Probe). Für die Identifizierung von tryptisch verdauten Proteinen, die durch 2D-Gelelektrophorese getrennt wurden, ist MALDI ideal. Auch die MALDI-Untersuchung von Peptiden, die durch Flüssigkeitschromatographie getrennt wurden, ist im Vormarsch (HPLC-MALDI). Es ist jedoch ein Nachteil von MALDI, stets nur einfach geladene Ionen der Analytsubstanzen zu liefern. Die bisherigen Verfahren der Analyse von MALDI-Ionen in Flugzeitmassenspektrometern (MALDI-TOF und MALDI-TOF/TOF) haben Nachteile, die hauptsächlich in einer unzureichenden Massengenauigkeit liegen. Die Massengenauigkeit ist selbst dann noch unbefriedigend, wenn jedes Massenspektrum einer aufwändigen mathematischen Nachkalibrierung an Hand von mit gemessenen Kalibriersubstanzen unterzogen wird. Die unzureichende Massengenauigkeit wird durch den MALDI-Prozess erzwungen, der den Ionen eine von Aufnahme zu Aufnahme verschiedene Anfangsenergie mitgibt, die in einem mit axialem Einschuss betriebenen Flugzeitmassenspektrometer zu ständigen Verschiebungen der Ionensignale auf der Massenskala führen. Diese Instabilität der Massenskalierung kennen andere Arten von Massenspektrometern nicht, darunter insbesondere Flugzeitmassenspektrometer mit orthogonalem Ioneneinschuss.
  • Wir haben bereits angedeutet, dass für die Tandem-Massenspektrometrie, die in der Regel auf Massenspektrometern mit stabiler Massenskala basieren, die Fragmentierung der selektierten Ionen ein ganz wesentlicher Schritt ist. Hier hat sich über die letzten Jahre die Erkenntnis herauskristallisiert, dass eine Fragmentierung, die reich an Strukturinformationen ist, ganz bevorzugt von mehrfach geladenen Ionen, mindestens aber von zweifach geladenen Ionen ausgeht. Das gilt schon für die älteste Fragmentierungsart, die Stoßfragmentierung; neuere Fragmentierungsarten, die auf der Übertragung von Elektronen beruhen, können überhaupt nur an mindestens doppelt geladenen Ionen ansetzen. Es ist also für die Tandem-Massenspektrometrie mit solchen Ionenquellen, die nur einfach geladene Ionen liefern, eine wesentliche Frage, wie aus den einfach geladenen Ionen mindestens doppelt geladene Ionen herzustellen sind.
  • Elektrosprühen gelöster Biosubstanzen und Desorption solcher Substanzen durch den Aufprall hoch geladener Tröpfchen (oder Cluster) sind bisher die einzigen Ionisierungsverfahren, die zu mehrfach geladenen Bioanalyt-Ionen führen. Es muss anscheinend ein Verdampfen des Lösungsmittels aus einem hoch geladenen Tröpfchen der Analytlösung erfolgen, um zu mehrfach geladenen Ionen der Analytsubstanzen zu gelangen. Andere Ionisierungsverfahren, unter ihnen die hoch interessante matrixunterstützte Laserdesorption (MALDI), aber auch chemische Ionisierung (CI) oder Photoionisierung (PI), führen nur zu einfach geladenen Ionen.
  • Für Proteine und Peptide hat sich inzwischen herausgestellt, dass es wohl im Wesentlichen zwei grundsätzlich verschiedene Arten der Fragmentierung dieser Biopolymere gibt. Diese beiden Arten der Fragmentierung liefern voneinander unabhängige Informationen (man spricht hier oft von „orthogonalen" Verfahren), wobei ein Vergleich der Fragment-Ionenspektren der beiden Fragmentierungsarten besonders wertvolle zusätzliche Information ergibt. Ein Tandem-Massenspektrometer, das beide Arten von Fragmentierung auf die gleichen Analyt-Ionen anzuwenden gestattet, ist daher besonders wertvoll.
  • Die erste Art der Fragmentierung ist ein Zerfall der Eltern-Ionen, nachdem sie durch einen oder mehrere Energieaufnahmeprozesse genügend innere Energie aufgesammelt haben. Die Energie kann durch eine Vielzahl von moderaten Stößen angesammelt werden (CID = collision induced decomposition), aber auch durch die Aufnahme einer Vielzahl von Infrarot-Quanten (IRMPD = infrared multi photon decomposition). Die innere Energie verteilt sich dabei auf alle inneren Schwingungssysteme des Eltern-Ions, wobei sich aber die Lokalisierung der Energie stets ändert, weil die Schwingungssysteme gekoppelt sind und daher fortdauernd untereinander Energie austauschen. Tritt schließlich an einer Bindung des Eltern-Ions eine Kraft auf, die die Bindungskraft übersteigt, so bricht hier das Eltern-Ion in zwei Fragmente. Die Brüche betreffen dabei in statistischer Weise nur solche Bindungen, die niedrige Bindungsenergien aufweisen. Diese Art des Zerfalls führt bei Proteinen überwiegend zu so genannten b- und y-Fragment-Ionen. Für diese erste Art der Fragmentierung ist es deshalb günstig, von doppelt geladenen Ionen auszugehen, weil einfach geladene Ionen nur schwer und nur unter Bildung sehr weniger Bruchstück-Ionen fragmentieren. Bei der Fragmentierung von Peptid-Ionen entstehen hier keine langen Signalleitern, die längere Teilstücke der Aminosäuresequenzen widerspiegeln. Die Fragment-Ionenspektren sind daher relativ informationsarm, wenn von einfach geladenen Ionen ausgegangen wird.
  • Eine Abart davon ist die so genannte hochenergetische Stoßfragmentierung (HE-CID). Bei Stößen im Bereich kinetischer Energien von einigen Kiloeletronenvolt reicht ein Stoß, um zu Fragmentierungen zu führen. Hier kann man zwar von einfach geladenen Ionen ausgehen; die so erzeugten Fragmentspektren sehen aber komplizierter aus als niederenergetische CID-Fragment-Ionenspektren, weil sie mehr Spontanfragmentierungen, beispielsweise Abspaltungen von Seitenketten, und ebenfalls mehr Folgefragmentierungen (Doppel- und Dreifach-Fragmentierungen mit Auftreten so genannter innerer Fragmente) und daher insgesamt mehr Fragment-Ionensignale enthalten. Diese Fragment-Ionenspektren durch Hochenergie-Stöße sind zwar informationsreich, aber schwer zu interpretieren und werden daher eher vermieden. Prinzipiell enthalten diese Hochenergie-Fragment-Ionenspektren von Proteinen ebenfalls vorwiegend b- und y-Fragment-Ionen.
  • Die zweite, grundsätzlich andere Art der Fragmentierung wird durch einen Elektronenübertrag auf mehrfach positiv geladene Eltern-Ionen hervorgerufen, wodurch ein Proton neutralisiert wird; der Zerfall ist spontan und führt vorwiegend zu so genannten c- und z-Fragment-Ionen, wobei in der Regel die c-Fragment-Ionen überwiegen. Sie liefern sehr leicht interpretierbare Fragment-Ionen, und eignen sich besonders für die Sequenzierung von unbekannten Peptiden und Proteinen („De-novo-Sequenzierung"). Diese zweite Art der Fragmentierung erfordert zwingend mehrfach geladene, mindestens doppelt geladene, Ionen, damit nach Neutralisierung eines Protons noch ein protoniertes Ion übrig bleibt. Der Elektronenübertrag kann durch direkten Einfang eines Elektrons (ECD = electron capture dissociation), durch Übertragung eines Elektrons eines negativ geladenen Ions (ETD = electron transfer dissociation), oder durch den Übertrag eines Elektrons aus einem hoch angeregten Atom auf das Elternion hervorgerufen werden.
  • Es ist besonders günstig, beide Fragmentierungsarten auf die gleichen Analyt-Ionen anwenden zu können, da der Vergleich der Fragmentierungsspektren durch konstante Massendifferenzen sofort erkennen lässt, welche der Ionensignale zu b- und c-Fragmenten, und welche zu y- und z-Fragmenten gehören. Dadurch wird die Sequenz sehr leicht eindeutig ablesbar, was bei einem einzigen Fragment-Ionenspektrum durch die Mischung jeweils zweier Fragmentsorten nicht der Fall ist.
  • Die Herstellung mehrfach negativ geladener Analyt-Ionen aus einfach deprotonierten Analyt-Ionen ist bereits bekannt („Increasing the Negative Charge of a Macroanion in the Gas Phase via Sequential Charge Reversion Reactions", M. He und S. A. McLucky, Anal. Chem. 2004, 76, 4189–4192). Die Herstellung erfolgt dabei in zwei Schritten, in denen jeweils negative und positive Ionen verschiedener Protonen-Affinitäten miteinander reagieren. Das kann nur in Reaktionszellen vorgenommen werden, die sowohl negative wie auch positive Ionen zu speichern gestatten, beispielsweise in dreidimensionalen Ionenfallen mit Ring- und Endkappenelektroden. Eine analoge Herstellung von mehrfach positiv geladenen Ionen ist noch nicht bekannt geworden. Die Verwendung von Zweischritt-Verfahren ist aber auch nicht besonders günstig für die Anwendung in Tandem-Massenspektrometern.
  • Wenn hier von „Masse der Ionen" oder auch nur einfach von „Masse" in Verbindung mit Ionen die Rede ist, so ist stets die „ladungsbezogene Masse" m/z gemeint, also die physikalische Masse m der Ionen geteilt durch die dimensionslose und absolut genommene Anzahl z der positiven oder negativen Elementarladungen, die dieses Ion trägt.
  • Unter „Analyse" einer Ionensorte oder einer Substanz soll hier sowohl die Feststellung der Menge relativ zu anderen Ionensorten oder anderen Substanzen (die „quantitative Analyse") verstanden werden, wie auch die Feststellung der Identität der Ionensorte oder Substanz (die „qualitative Analyse") über weitergehende Messungen, beispielsweise aus Messungen der inneren Struktur der Ionen, oder auch nur die Feststellung der Struktur, bei Biopolymeren die Sequenz der unmodifizierten oder modifizierten Polymerbausteine der Ionen einer Ionensorte überhaupt (die „Strukturanalyse", „Sequenzanalyse", „Modifikationsanalyse" und dergleichen).
  • Aufgabe der Erfindung
  • Es ist die Aufgabe der Erfindung, Verfahren bereitzustellen, mit denen aus einfach protonierten Analyt-Ionen mehrfach protonierte Analyt-Ionen erzeugt werden können, und es ist weiter die Aufgabe der Erfindung, Tandem-Massenspektrometer bereitzustellen, in denen das erfindungsgemäße Verfahren dazu verwendet werden kann, mehrfach protonierte Analyt-Ionen für eine informationsreiche Fragmentierung zu erzeugen.
  • Kurze Beschreibung der Erfindung
  • Im Verfahren der Erfindung werden einfach protonierte Analyt-Ionen und protonierte Donor-Ionen beschleunigt in einen Reaktionsraum eingeschossen, wobei die Analyt-Ionen mit großer Ausbeute doppelt und sogar mehrfach protoniert werden. Die Donor-Ionen sind Ionen von Substanzen, die eine nur geringe Protonen-Affinität besitzen und leicht Protonen abgeben. Günstig für die Erzeugung von Donor-Ionen sind beispielsweise Substanzen aus der Gruppe der Phosphazene. Diese Reaktion ist überraschend, da sich nach bisheriger Lehrmeinung die positiv geladenen Ionen durch Coulomb-Kräfte abstoßen und sich kaum (außer in sehr dichten, heißen Plasmen, in denen sich aber die Analytsubstanzen zersetzen würden) so nahe kommen können, dass eine Protonen-Austausch-Reaktion zustande kommen könnte. Über den Mechanismus kann bisher nur spekuliert werden. Es könnte sich um einen Tunnel-Effekt der Protonen über größere Abstände hinweg durch den Coulombschen Potentialwall handeln.
  • Für die Reaktion ist es wesentlich, dass die beiden Ionenarten (oder zumindest eine Ionenart) beschleunigt in den Reaktionsraum eingeschossen werden. Dabei ist es günstig, wenn der Reaktionsraum als geschlossene Reaktionszelle ausgebildet ist. Günstig, aber nicht unbedingt notwendig ist eine Reaktionszelle in der Form eines Hochfrequenz-Multipol-Stabsystems, das an beiden Enden Lochblendensysteme enthält, deren Potentiale die Ionen größtenteils wieder in die Reaktionszelle zurück reflektieren. Die Analyt-Ionen wie auch die Donor-Ionen werden mit einer Potentialdifferenz von mindestens zehn Volt, besser mit etwa 30 bis 50 Volt in die Reaktionszelle eingeschossen werden. Wahrscheinlich (aber durchaus nicht sicher) findet die Protonenübertragung statt, wenn sich die Analyt-Ionen und die Donor-Ionen im Flug begegnen, entweder in frontalem Stoß oder zumindest in engem Vorbeiflug. Überraschend ist dabei die hohe Ausbeute. Werden etwa gleiche Mengen an Analyt-Ionen und Donor-Ionen eingeschossen, so werden (zumindest für die bisher untersuchten Analyt-Ionen) weit mehr doppelt so viele protonierte Analyt-Ionen erzeugt, als einfach protonierte Analyt-Ionen verbleiben. Ohne den Einschuss von Donor-Ionen werden in der Regel keine mehrfach geladenen Analyt-Ionen gebildet; unter bestimmten Bedingungen scheinen aber manchmal auch Reaktionen stattzufinden, in der doppelt protonierte Ionen durch Übergabe eines Protons von einem Ion zu einem anderen Ion gleicher Art entstehen (Auto-Ionisierung).
  • Die Analyt-Ionen und die Donor-Ionen können dabei die gleiche Beschleunigungsstrecke durchlaufen und gleichzeitig durch das eingangsseitige Lochblendensystem eingeschossen werden. Es ist daher vorteilhaft, Analyt-Ionen und Donor-Ionen zu mischen und gemeinsam in die Reaktionszelle einzuschießen. Eine Befüllung der Reaktionszelle mit einem Dämpfungsgas im Druckbereich von 10-2 bis 10 Pascal dämpft die gebildeten Ionen nach einigen Millisekunden so, dass sie sich in der Achse sammeln und durch ein elektrisches Extraktionsfeld, das nur sehr achsennah im ausgangsseitigen Lochblendenbereich wirkt, herausgezogen werden können. Es ist so ein kontinuierlicher Betrieb der Reaktionszelle durchführbar, also ein Betrieb, der kontinuierlich mehrfach geladene Analyt-Ionen liefert. Es kann die Reaktionszelle aber auch diskontinuierlich betrieben werden. Es ist bisher unbekannt, ob das Dämpfungsgas für die Protonenübertragungs-Reaktionen notwendig ist.
  • Das erfindungsgemäße Tandem-Massenspektrometer, das von dem erfindungsgemäßen Verfahren der Herstellung mehrfach geladener Analyt-Ionen Gebrauch macht, besteht mindestens aus einer Ionenquelle für die Analyt-Ionen, einer Ionenquelle für die Donor-Ionen, einer Beschleunigungsstrecke für die Analyt-Ionen und einer für die Donor-Ionen, wobei auch eine einzige Beschleunigungsstrecke für beide Ionensorten gemeinsam genutzt werden kann, einer Reaktionszelle für die Erzeugung der mehrfach geladenen Analyt-Ionen, einer Selektionseinrichtung zur Auswahl der mehrfach protonierten Analyt-Ionen für die Fragmentierung, einer Fragmentierungseinrichtung für die ausgewählten Analyt-Ionen, und einem Massenanalysator zur Aufnahme des Massenspektrums der Fragment-Ionen.
  • Als Ionenquelle für die Analyt-Ionen kann im Prinzip jede Ionenquelle für die Ionisierung von Analytsubstanzen verwendet werden; in besonderer Weise kommen hier aber solche Ionenquellen in Frage, die generell vorteilhaft sind, aber nur einfach protonierte Analyt-Ionen herstellen können, wie beispielsweise die chemische Ionisierung (CI) oder die Ionisierung durch matrixunterstützte Laserdesorption (MALDI). Die CI- oder MALDI-Ionenquellen können sich dabei innerhalb oder auch außerhalb des Vakuumsystems des Massenspektrometers befinden. Als Ionenquellen für die Donor-Ionen kommen ebenfalls alle Ionenquellenarten in Betracht, günstig sind hier Elektrosprühen (ESI) und chemische Ionisierung. Auch diese Ionenquellen können sich innerhalb oder außerhalb des Vakuumsystems befinden.
  • Als Selektionseinrichtung kann, wie bei klassischen Tandem-Massenspektrometern, ein Quadrupol-Massenfilter verwendet werden, das nur eine einzige Ionensorte durchlässt und alle anderen Ionensorten vernichtet. Dafür ist ein kontinuierlicher Betrieb der Reaktionszelle günstig. Es kann aber auch ein Ionentor verwendet werden, dass eine ausgewählte Ionensorte exportiert und die anderen Ionen unbeschädigt vor dem Ionentor für spätere Analysen zurückhält, wobei diese Ionen in einer geeignet geformten Zelle zwischengespeichert werden. Ein solches Verfahren erzeugt einen diskontinuierlichen Betrieb der Reaktionszelle.
  • Für die Fragmentierung können jetzt, da die Analyt-Ionen mehrfach geladen vorliegen, alle bekannten Fragmentierungsarten zur Anwendung kommen.
  • Als Massenanalysatoren kommen prinzipiell fast alle Arten von Massenspektrometern in Frage. Besonders günstig sind aber hier Flugzeitmassenspektrometer mit orthogonalem Ioneneinschuss, da sie eine schnelle Spektrennahme, eine hohe Massengenauigkeit, einen hohen Massenbereich, eine gute Ausnutzung der Ionen („duty cycle") und einen hohen dynamischen Messbereich bei vergleichsweise geringen Herstellungskosten bieten.
  • Kurze Beschreibung der Abbildungen
  • 1 zeigt ein einfaches Schema eines Tandem-Massenspektrometers nach dieser Erfindung. Kernstück bildet die Reaktionszelle (6) mit quadrupolarem Polstabsystem und den beiden Lochblendensystemen (5) am Eingang und (7, 8, 9) am Ausgang der Reaktionszelle (6). Das Tandem-Massenspektrometer enthält im Eingangsteil eine MALDI-Probenträgerplatte (1), einen UV-Pulslaser (19), der über einen Spiegel (3) einen Lichtstrahl (2) auf eine Probe auf der Probenträgerplatte (1) schießen kann, und einen Ionentrichter (4). In der CI-Ionenquelle (20) werden die Donor-Ionen erzeugt, die ebenfalls in den Ionentrichter (4) gegeben werden. Die Beschleunigung findet für beide Ionensorten durch Potentialabfall im Lochblendensystem (5) statt. Das Ende der Reaktionszelle (6) bildet mit dem Lochblendensystem (7, 8, 9) das Ionentor, wobei die erste Lochblende (7) für die Anregung der ausgewählten Ionensorte für den Export geschlitzt sein kann (in der schematischen Darstellung nicht sichtbar). In der Fragmentierungskammer (10) kann sowohl Stoßfragmentierung wie auch eine Fragmentierung durch Elektronenübertrag von hoch angeregten Neutralatomen aus der FAB-Neutralteilchenquelle (21) vorgenommen werden. Der Flugzeitmassenanalysator, bestehend aus Linsensystem (11) zur Formung eines feinen Ionenstrahls, Pulser (12), Reflektor (13) und Ionendetektor (14) misst die Fragment-Ionenspektren. Ein Stickstoff-Generator (18) liefert den Reinststickstoff für die Dämpfung in den verschiedenen Kammern des Tandem-Massenspektrometers. Das Pumpsystem mit den Pumpen (15), (16) und (17) erzeugt die verschiedenen Vakua in den Kammern.
  • 2 gibt als Beispiel ein Massenspektrum der Ionen wieder, die nach Einschuss von einfach geladenen Ionen von Glu-Fibrinopeptid zusammen mit Donor-Ionen (fluoriertem Phosphyzen) mit 40 Volt Beschleunigung in die Reaktionszelle erhalten wurden. Es wurden dabei doppelt geladene Ionen des Glu-Fibrinopeptids im Überschuss gebildet.
  • Bevorzugte Ausführungsformen
  • Bevorzugte Ausführungsformen des Verfahrens zur Erzeugung mehrfach protonierter Analyt-Ionen aus einfach protonierten Analyt-Ionen und des zugehörigen Tandem-Massenspektrometers werden in den Ansprüchen 1 bis 20 dargelegt.
  • Eine günstige Ausführungsform des Verfahrens verwendet eine Reaktionszelle (6), die zwischen vier Polstäben ein quadrupolares Hochfrequenzfeld zum Einsperren der Ionen aufbaut. An beiden Enden des Polstabsystems sind Lochblendensysteme (5) und (7, 8, 9) angebracht, deren Potentialverteilung zum Inneren der Reaktionszelle hin positiv geladene Ionen ganz überwiegend reflektiert, selbst wenn diese durch die Beschleunigung beim Einschuss höhere Geschwindigkeiten haben. Nur solche Ionen, die sich sehr achsennah befinden, können die Reaktionszelle (6) durch das ausgangsseitige Lochblendensystem (7, 8, 9) verlassen. Das eingangsseitige Lochblendensystem (5) sorgt durch seinen Potentialabfall für die Beschleunigung der Analyt-Ionen und der Donor-Ionen beim Einschuss. Beide Ionensorten werden in dieser günstigen Ausführungsform gemeinsam eingeschossen. Im Inneren der Reaktionszelle (6) befindet sich vorzugsweise Reinststickstoff mit einem Druck von etwa 1 Pascal, wodurch sich die Ionen nach etwa 10 Millisekunden abgekühlt in der Achse des Polstabsystems der Reaktionszelle (6) einfinden und von dort extrahiert (oder exportiert) werden können. Der Druck des Reinststickstoffs bildet sich durch das Gleichgewicht einer Zuströmung aus dem Generator (19) in die Ionenquellenkammer, die dort einen Druck von etwa 100 Pascal aufrecht erhält, der Durchströmung des Lochblendensystems (5) und der Leistung der Pumpe (16).
  • Werden die Analyt-Ionen und die Donor-Ionen mit etwa 30 bis 50 Volt beschleunigt eingeschossen, so bilden sich überraschend hohe Anteile an mehrfach geladenen Analyt-Ionen. Die Hauptmenge der Analyt-Ionen, die aus der Reaktionszelle extrahiert werden können, ist doppelt geladen, es finden sich aber auch, je nach Art der Analytsubstanzen, drei- und vierfach protonierte Analyt-Ionen. Bei diesem Vorgang der Erzeugung mehrfach geladener Analyt-Ionen werden überraschend wenige der Analyt-Ionen in der Reaktionszelle fragmentiert. Die Donor-Ionen verbrauchen sich bei diesem Verfahren fast vollständig.
  • In entsprechenden Experimenten haben sich Donor-Ionen aus der Substanzgruppe der Phosphazene bewährt. Diese wurden in einfacher und üblicher Weise durch Elektrosprühen erzeugt. Es ist jedoch zu erwarten, dass sich andere Substanzen, beispielsweise teil-fluorierte Kohlenwasserstoffe im Molekülgewichtsbereich von 100 bis 400 atomaren Masseneinheiten, ebenso als Donor-Ionen verwenden lassen. Solche Substanzen, die einen hohen Dampfdruck haben, können leicht in einer Ionenquelle (20) für chemische Ionisierung (CI-Ionenquelle) in hohen Raten erzeugt werden.
  • Können sich durch Verunreinigungen oder durch Mitbringsel der eingeschossenen Ionen auch Natrium- oder Kalium-Addukte bilden, so findet nicht nur eine Protonierung der Analyt-Ionen, sondern auch eine Beladung mit Natrium- oder Kalium-Ionen statt. Hauptsächlich die drei- oder vierfach geladenen Analytionen weisen solche Beladungen mit Natrium- oder Kalium-Ionen auf. Je nach analytischem Ziel kann dieser Effekt ausgenutzt oder auch durch saubere Systeme und reine Ausgangssubstanzen vermieden werden. Die doppelt geladenen Analyt-Ionen sind von dieser Beladung mit Alkali-Ionen in überraschender Weise nur relativ wenig betroffen.
  • Das ausgangsseitige Lochblendensystem (7, 8, 9) der Reaktionszelle (6) kann so ausgebildet werden, dass es durch eine sehr feine achsennahe Öffnung kontinuierlich solche Ionen extrahiert, die sich nach Kühlung in der Achse gesammelt haben. Dieses Extraktionsfeld kann so fein ausgebildet werden, dass es nur sehr wenige der frisch eingeschossenen, noch ungekühlten Ionen durchlässt, weil sich diese Ionen in der Regel auch radial schwingend außerhalb der Achse befinden und daher ganz überwiegend an den Lochblenden (5) und (7) reflektiert werden. Ein leicht schräger Einschuss der beschleunigten Ionen begünstigt diese Reflektion. So ergibt sich durch diese kontinuierliche Extraktion bei kontinuierlichem Einschuss von einfach protonierten Analyt-Ionen ausgangs der Reaktionszelle (6) ein kontinuierlicher Ionenstrahl von Analyt-Ionen mit einem hohen Anteil an doppelt und mehrfach geladenen Ionen, wie er für die heute verwendeten Tandem-Massenspektrometer gebraucht wird. Auch eine getaktete Entnahme für die Erzeugung eines getakteten Ionenstrahls ist möglich. Die heutigen Tandem-Massenspektrometer verwenden praktisch ausschließlich Quadrupol-Massenfilter (anders als in 1 gezeigt), um aus dem kontinuierlichen Ionenstrahl die gewünschte Ionensorte unter Vernichtung aller anderen Ionensorten auszufiltern und der Fragmentierungseinrichtung zuzuführen. (Eine Ausnahme bilden Ionenfallen-Massenspektrometer, die ein Tandem-Verfahren in der Zeit ermöglichen, aber auch in der Stufe der Selektion der Eltern-Ionen auch alle nicht für die Fragmentierung gewünschten Ionensorten vernichten).
  • Es können die Ionen aber auch in der Reaktionszelle (6) zwischengespeichert werden. Es ist dann möglich, durch eine besondere Vorrichtung, ein massenselektives Ionentor, nur die gewünschte Ionensorte zu exportieren, wobei die nicht zum Export ausgewählten Ionen in der Reaktionszelle verbleiben und erst zu einem späteren Zeitpunkt dem Tandem-Massenspektrometer zur Analyse zugeführt werden.
  • Eine besonders günstige Art eines solchen massenselektiven Ionentors basiert auf dem Quadrupolfeld zwischen den vier Polstäben der Reaktionszelle (6) und exportiert die ausgewählte Sorte der Analyt-Ionen axial durch das Lochblendensystem (7, 8, 9) in ein zweites Speicherreservoir (10), das in günstiger Weise wieder als quadrupolares Polstabsystem ausgebildet ist. Dieses Ionentor nutzt die Schwächung des hochfrequenten Quadrupolfeldes im Randbereich des Polstabsystems vor dem ausgangsseitigen Lochblendensystem. Am Ort dieser zunehmenden Schwächung des radialen Quadrupolfeldes gibt es außerhalb der Achse axiale Komponenten des Pseudopotentialgradientens (des elektrischen Pseudofeldes). Werden die ausgewählten Analyt-Ionen an diesem Ort radial resonant angeregt, beispielsweise durch eine geschlitzte Lochblende (7) mit Zuführung einer Wechselspannung zur Anregung, so erleben sie bei einer Vergrößerung ihrer radialen Oszillationen zunehmend die axial nach außen gerichtete Kraft der axialen Komponente des Pseudofeldes, durch die sie eine axial gerichtete Beschleunigung erhalten, mit deren Hilfe sie die Gleichspannungsbarriere des ausgangsseitigen Lochblendensystems (7, 8, 9) überwinden und in das zweite, anschließende Speicherreservoir (10) eintreten können.
  • Es gibt verschiedenartige Ausführungsformen für ein solches Ionentor, die aber hier nicht Gegenstand der Erörterung sein sollen. Es lassen sich mit dieser Art von Ionentoren durchaus sehr gute Massenauflösungsvermögen für den massenselektiven Ionenexport erzielen. Es können Massenauflösungsvermögen der Selektion von R > 5000 erreicht werden. Das reicht für die Abtrennung von Ionen einer nominalen Masse von Ionen der nächsten nominalen Masse; es ist weit besser, als es die normalerweise verwendet Massenfilter bieten. Es können aber auch geringere Massenauflösungen eingestellt werden.
  • Normalerweise kommt in der Tandem-Massenspektrometrie eine solch hohe Massenauflösung für die Selektion nicht zur Anwendung, da es erwünscht ist, dass alle Ionen einer Isotopengruppe fragmentiert werden. Nur dann ist eine Isotopenverteilungstreue auch im Fragment-Ionenspektrum zu erhalten. Eine solch hohe Massenauflösung kann aber sehr zweckmäßig sein, beispielsweise, wenn durch die Auswahl der monoisotopischen Ionen einer Ionensorte auch nur monoisotopische Fragment-Ionen erzeugt und gemessen werden sollen. Gerade bei komplexen Gemischen kann das für die eindeutige Erkennung einer Substanz sehr hilfreich sein. Soll dagegen eine Isotopenverteilungstreue auch im Fragment-Ionenspektrum erhalten bleiben, so können entweder geringere Massenauflösungen eingestellt werden, oder es können die verschiedenen Ionen der Isotopengruppe auch nacheinander mit hoher Massenauflösung exportiert und im zweiten Speicherreservoir (10) wieder gemischt werden.
  • Es gibt eine Reihe von günstigen Ausführungsformen für Tandem-Massenspektrometer, die das erfindungsgemäße Reaktionsverfahren in der Reaktionszelle (6) für die Erzeugung von mehrfach geladenen Ionen verwenden können. So können sich die Ionenquellen für die Erzeugung der Analyt-Ionen und der Donor-Ionen beide jeweils sowohl innerhalb wie auch außerhalb des Vakuumsystems des Massenspektrometers befinden. Es können ausgewählte mehrfach geladene Analyt-Ionen aus dem kontinuierlichen Ionenstrahl wie in üblichen Tandem-Massenspektrometern durch Quadrupol-Massenfilter ausgefiltert und dann den üblichen Fragmentierungseinrichtungen zugeführt werden. Es können verschiedenartige Massenanalysatoren verwendet werden. Es können, statt übliche Fragmentierungseinrichtungen zu verwenden, die mehrfach geladenen Analyt-Ionen schließlich auch in Ionenfallen-Massenspektrometern weiter analysiert werden. Der Fachmann kann sich in Kenntnis der Erfindung die für ihn günstigste Kombination zusammenstellen.
  • Es soll jedoch hier eine erste besonders günstige Ausführungsform eines Tandem-Massenspektrometers unter Verwendung der erfindungsgemäßen Reaktionszelle, unter Verwendung einer MALDI-Ionenquelle im Vakuumsystem des Massenspektrometers, unter Verwendung einer CI-Ionenquelle zur Erzeugung der Donor-Ionen und unter Verwendung eines massenselektiven Ionentors für die Selektion der ausgewählten Sorte von Analyt-Ionen unter Rettung aller übrigen Analyt-Ionen für spätere Analysen etwas detaillierter geschildert werden. Eine solche besonders günstige Ausführungsform ist in 1 gezeigt.
  • Eine bewegbare Trägerplatte (1) für die Proben mit Matrix- und Analytsubstanzen befindet sich bei dieser Ausführungsform in einer Gehäusekammer, die mit Reinststickstoff eines Drucks von etwa 100 Pascal aus einem Stickstoffgenerator (18) gefüllt ist. Die zu analysierende Probe wird mit einem fokussierten UV-Laserstrahl (2) einer Wellenlänge von 320 bis 360 Nanometer aus einem Pulslaser (19) beschossen. Es sind mit geeigneten Lasern Pulsfrequenzen bis zu zehn Kilohertz möglich. Dadurch werden Matrix- und Analytsubstanzen in jedem Schuss in einer kleinen Wolke verdampft, wobei ein kleiner Teil der Analytsubstanzen einfach protoniert wird. Die Ausbeute kann durch die Formung des Lichtstrahls (2) aus dem Laser günstig beeinflusst werden.
  • Die Wolke breitet sich nach jedem Schuss explosionsartig aus, wird aber durch den Reinststickstoff sehr schnell gekühlt. (Es ist möglich, hier die Ausbeute an Analytionen, die normalerweise nur etwa 10-4 beträgt, durch die Zugabe von Donor-Ionen zu erhöhen, doch ist das hier nicht der hauptsächliche Gegenstand der Erfindung). Die MALDI-Ionen aus der Wolke werden jetzt durch einen Ionentrichter (4) aufgefangen und durch diesen zum eingangseitigen Lochblendensystem (5) der Reaktionszelle geleitet. In diesem Lochblendensystem (5) und durch die Potentialdifferenz zwischen dem Potential in der Achse des Ionentrichters (4) und der Achse der Reaktionszelle (6) werden die Analyt-Ionen mit der gewünschten Energie in die Reaktionszelle (6) beschleunigt. Die Reaktionszelle (6) ist ausgangsseitig mit einem Ionentor versehen. Das Ionentor ist in dieser Zeit durch ein hohes Potential an der Lochblende (7) völlig verschlossen, so dass keine Ionen verloren gehen können. Ist der Unterschied der gewünschten Drucke zwischen Ionentrichter (4) und Reaktionszelle (6) zu hoch, so kann ein weiterer Ionentrichter oder ein multipolares Polstabsystem mit entsprechender differentieller Bepumpung zwischengeschaltet werden.
  • Eine CI-Ionenquelle (20), die in der gleichen Gehäusekammer untergebracht ist, in der sich auch die MALDI-Probenträgerplatte (1) befindet, übernimmt für diese günstige Ausführungsform die Erzeugung der Donor-Ionen für die weitere Beladung der Analyt-Ionen mit Protonen. Die CI-Ionenquelle (20), die in dem Druckbereich dieser Gehäusekammer von etwa 100 Pascal besonders gut arbeitet, schickt ihre Ionen durch leichte Potentialgefälle ebenfalls in den Ionentrichter (4). Die Donor-Ionen werden so zusammen mit den Analyt-Ionen in die Reaktionszelle (6) beschleunigt. Das Massenspektrometer kann durch die beiden vakuuminternen Ionenquellen mit einem relativ kleinen Pumpsystem (15, 16, 17) betrieben werden, anders als bei der Verwendung von vakuum-externen Ionenquellen.
  • MALDI-Proben enthalten meist nicht nur eine Analytsubstanz, sondern mehrere. In der Reaktionszelle werden jetzt also von allen Analytsubstanzen mehrfach protonierte Analyt-Ionen gebildet, wenn auch möglicherweise nicht mit gleicher Ausbeute.
  • Während oder besser noch nach Abschluss der Füllung der Reaktionszelle (6) mit mehrfach geladenen Analyt-Ionen der verschiedenen Analytsubstanzen aus einer MALDI-Probe wird jetzt eine Analyt-Ionensorte ausgewählt, die zuerst analysiert werden soll. Dabei kann eine doppelt protonierte, aber auch eine höher protonierte Ionensorte einer der Analytsubstanzen ausgewählt werden. Diese Sorte der Analyt-Ionen wird nun durch das massenselektive Ionentor aus der Reaktionszelle (6) exportiert, ohne dabei andere Ionen in der Reaktionszelle (6) zu vernichten. Die exportierten Analyt-Ionen werden dann in einer der üblichen Weisen fragmentiert und die Fragment-Ionen in dem Massenanalysator des Tandem-Massenspektrometers durch die Aufnahme des Fragment-Ionenspektrums analysiert.
  • Die Analyse durch Fragment-Ionenspektren kann sodann für andere Ionensorten der ersten Analytsubstanz und für beliebig viele Ionensorten der anderen Analytsubstanzen wiederholt werden, ohne dass dafür stets neue Ionen aus neuem Probenmaterial erzeugt werden müssen, wie das bei heute üblichen Tandem-Massenspektrometern der Fall ist. Andere Ionensorten der gleichen Analytsubstanz können Ionen mit anderem Ladungszustand, beispielsweise dreifach statt zweifach geladene Ionen, oder andere Ionen einer Isotopengruppe sein. Es wird eine außerordentlich gute Ausnutzung des Probenmaterials erreicht.
  • Die Ionen in der Reaktionszelle (6) bleiben bei entsprechender Konstruktion des Vakuumsystems durchaus über Zeiten von einigen Minuten hinweg praktisch unverändert, aber abhängig von der Reinheit des Vakuumsystems und der Reinheit des zugeführten Dämpfungs- und Stoßgases lassen sich störende Veränderungen der Ionen, hauptsächlich über teilweise Entladungen der mühsam gewonnenen höher geladenen Ionen, über längere Zeiten hinweg nicht vermeiden. Da das erfindungsgemäße Tandem-Massenspektrometer aber durchaus für die Analyse einer Vielzahl von Ionensorten aus der gleichen MALDI-Probe eingesetzt werden soll, beispielsweise für die Analyse von 20 bis 30 Ionensorten, ist hier ein schneller Massenanalysator zur Aufnahme der Fragment-Ionenspektren durchaus günstig, möglicherweise sogar erforderlich. Ein Massenanalysator soll hier als „schnell" betrachtet werden, wenn er etwa ein volles Fragment-Ionenspektrum pro Sekunde aufnehmen kann. Da der Export durch das Ionentor und die Fragmentierung weit weniger als eine Sekunde in Anspruch nehmen, können dann viele Analytsubstanzen in weniger als einer Minute analysiert werden.
  • Es ist besonders vorteilhaft für den analytischen Zweck des Tandem-Massenspektrometers, wenn der Massenanalysator ein hohes Massenauflösungsvermögen, beispielsweise R = m/Δm > 10 000, besitzt und eine hohe Massengenauigkeit liefert, beispielsweise besser als drei Millionstel der Masse (3 ppm). Weiter ist günstig, dass er zur Aufnahme der Fragmentspektren einen hohen Massenbereich besitzt, dass er beispielsweise Fragment-Ionenspektren für Verdau-Peptide über den Bereich von etwa 50 bis 4000 atomaren Masseneinheiten aufzunehmen gestattet. Ein solch günstiger Massenanalysator ist ein Flugzeit-Massenanalysator mit orthogonalem Ioneneinschuss, wie er auch in 1 wiedergegeben ist.
  • Vor der Aufnahme des Massenspektrums der Fragment-Ionen müssen aber die exportierten Analyt-Ionen fragmentiert werden. Wie bereits eingangs erwähnt, ist die Art der Fragmentierung wesentlich für Art und Umfang der Informationen, die man aus den Fragment-Ionenspektren gewinnen kann. Es können durch die Erzeugung von mehrfach geladenen Analyt-Ionen in diesem erfindungsgemäßen Tandem-Massenspektrometer nunmehr alle bekannten Fragmentierungsarien heutiger Tandem-Massenspektrometer eingesetzt werden. Die heutigen Tandem-Massenspektrometer (abgesehen von TOF/TOF-Geräten) arbeiten alle mit Elektrosprüh-Ionenquellen, die von sich aus in vorteilhafter Weise mehrfach geladene Analyt-Ionen liefern. Das erfindungsgemäße Tandem-Massenspektrometer gleicht den Mangel aus, der bei Benutzung solcher Ionenquellen entsteht, die praktisch nur einfach protonierte Ionen liefern.
  • Für die übliche Stoßfragmentierung sind die massenselektierten Analyt-Ionen mit einer Stoßenergie von 30 bis 100 Elektronenvolt in eine Fragmentierungskammer (10) einzuschießen, die wiederum als Quadrupol-Stabsystem ausgelegt sein kann. Die Fragmentierungskammer (10) ist ebenfalls mit einem Dämpfungsgas befüllt, das hier als Stoßgas für die Fragmen tierung wirkt. Es kann durchaus wieder Reinststickstoff des gleichen Drucks wie in der Reaktionszelle (6) verwendet werden, so dass von der Reaktionszelle (6) bis zur Stoßfragmentierungskammer (10) der gleiche Druck herrscht. Der Druck kann durch einen Gasgenerator (18), eine Druck mindernde Zuführung zur Ionenquellenkammer, und durch das Zusammenspiel von Lochblenden und Pumpleistungen aufrecht erhalten werden.
  • Die Stoßfragmentierung kann aber auch in der Fragmentierungskammer (10) durch eine radiale dipolare Anregung der Eltern-Ionen vorgenommen werden. Diese Anregung benötigt Zeiten von einigen zehn bis zu etwa hundert Millisekunden für eine Fragmentierung, da viele Stöße notwendig sind, um genügend Energie für einen Zerfall aufzunehmen. Diese Art der Stoßfragmentierung ist aber besonders günstig, weil im Wesentlichen nur direkte Tochter-Ionen generiert werden, keine Enkel-Ionen, weil sich nach dem Zerfall der Eltern-Ionen die Tochter-Ionen nicht mehr in Resonanz mit dem anregenden Dipolfeld befinden und sofort durch das Stoßgas gedämpft und gekühlt werden. Eine andere Art von Fragmentierung mit ähnlichen Fragmentierungsresultaten kann durch die Einstrahlung eines Infrarot-Lasers (IRMPD) vorgenommen werden (in 1 nicht gezeigt).
  • Wie oben schon mehrfach erwähnt, können ganz andere Fragmentierungsprodukte mit orthogonalem Informationsgehalt durch eine Fragmentierung erhalten werden, die durch Elektronenübertragung eingeleitet wird. Diese Elektronenübertragung kann durch direkten Einfang niederenergetischer Elektronen (ECD), durch Beschuss mit hoch angeregten Neutralteilchen aus einer FAB-Teilchenquelle (FAB = fast atom bombardment) oder durch Elektronenübertragung durch negative Ionen geringer Elektronenaffinität (ETD) erfolgen.
  • Besonders interessant ist hier der Beschuss mit hoch angeregten Neutralteilchen, beispielsweise Helium, aus einer FAB-Teilchenquelle (21), wie sie kommerziell angeboten wird. Diese hoch angeregten Teilchen lassen sich einfach in Speicherzellen für Ionen einschießen, die durch Hochfrequenzspannungen betrieben werden, da sich die Neutralteilchen nicht durch die Hochfrequenzfelder stören lassen. Es können diese Teilchen beispielsweise leicht in ein quadrupolares Hochfrequenz-Stabsystem (10) eingeschossen werden, das in 1 als Fragmentierungskammer dient. Eine ausgiebige Fragmentierung lässt sich so in etwa 200 Millisekunden durchführen.
  • Die als besonders günstig geschilderte Ausführungsform des Tandem-Massenspektrometers enthält also für die Fragmentierung eine Stoßzelle (10), die als quadrupolares Hochfrequenz-Stabsystem ausgebildet ist, zugleich mit einer FAB-Teilchenquelle (21), die hoch angeregte Helium-Atome in diese Stoßzelle (10) einschießen kann. Es lassen sich dann Stoßfragment-Ionen und Fragment-Ionen aus Elektronenübertrag sequentiell von der gleichen Sorte von Analyt-Ionen erzeugen, was für die Bestimmung von bioanalytischen Sequenzen besonders günstig ist.
  • Für diese Ausführungsform ist es günstig, als Fragmentierungskammer (10) wieder ein Quadrupol-Stabsystem zu verwenden, das mit einem Dämpfungsgas beschickt wird. Es sammeln sich dann die Fragment-Ionen in der Längsachse dieser Kammer (10) und können durch enge endständige Lochblenden (11), die auch als Druckminderungsstufe zum Flugzeitmassenanalysator hin dienen, als feiner Ionenstrahl in den Massenanalysator eingebracht werden.
  • Der für diese besonders günstige Ausführungsform beste Massenanalysator ist ein Flugzeitmassenspektrometer mit orthogonalem Ioneneinschuss. Die Ionen werden in Form eines sehr feinen Strahls und möglichst monoenergetisch in den Pulser (12) des Flugzeitmassenspektrometers eingeschossen. Der Pulser pulst dann periodisch mit einer Frequenz von etwa 10 bis 20 Kilohertz einen Abschnitt des Ionenstrahls senkrecht zur bisherigen Flugrichtung in die Driftstrecke des Flugzeitmassenspektrometers aus. Die Ionen trennen sich dabei nach ladungsbezogenen Massen, weil die Geschwindigkeiten der verschiedenen Ionensorten unterschiedlich sind. Die Ionen treten dann in einen Ionenreflektor (13) ein, der sie auf einen Ionendetektor (14) reflektiert. Dabei tritt eine Orts- und Energiefokussierung ein, die ein hohes Massenauflösungsvermögen ergibt. Im Ionendetektor werden die Ionenströme der einzelnen Ionensorten verstärkt und dann über einen elektrischen Nachverstärker einem Transientenrekorder zugeführt, der die Ionenströme in einem Takt von jeweils etwa einer halben Nanosekunde digitalisiert und die Werte zu den phasengleich aufgenommenen Werten der früher aufgenommenen Spektren zeitsynchron hinzuaddiert. Es werden somit Einzelspektren von etwa 50 bis 100 Mikrosekunden Länge gemessen. Es entstehen Summenspektren, die beispielsweise in kommerziellen Geräten etwa 128 000 oder sogar 256 000 Ionenstromwerte umfassen.
  • In handelsüblichen Tischgeräten zeigen diese Flugzeitmassenspektren Massenauflösungen von m/Δm = 15 000 und Massengenauigkeiten von etwa 3 ppm (parts per million). Der Pulser arbeitet mit etwa 15 Kilohertz, wenn Beschleunigungen im Pulser von etwa 8 bis 10 Kilovolt verwendet werden. Es werden also 15 000 Massenspektren pro Sekunde generiert und addiert. Dabei werden im Pulser sehr viele Ionen des feinen Ionenstrahls erfasst und periodisch ausgepulst, gute Flugzeitmassenspektrometer haben Nutzgrade für die Ionen des Ionenstrahls in der Größenordnung von etwa 50 Prozent der eingeschossenen Ionen. Werden die Additionen nach 1500 Spektren abgebrochen, so können zehn Summenspektren pro Sekunde geliefert werden. Diese Geräte können also auch zur Verfolgung schnell veränderlicher Vorgänge eingesetzt werden, sie verwenden einen großen Teil der Ionen des angebotenen Ionenstrahls, und sie haben durch die einstellbare Anzahl der addierten Massenspektren einen einstellbaren dynamischen Messbereich. Mit größeren oder anders konstruierten Geräten können noch wesentlich bessere Spezifikationen erreicht werden, beispielsweise Auflösungsvermögen von R > 50 000 und Massengenauigkeiten von einem Millionstel und besser.
  • Sind noch höhere Massengenauigkeiten erforderlich, so kann statt des Flugzeitmassenspektrometers ein Ionenzyklotronresonanz-Massenspektrometer nachgeschaltet werden. Dieses arbeitet in der Regel mit einem Magnetfeld, das durch supraleitende Magnetspulen erzeugt wird. Es sind Geräte mit sieben, neun und elf Tesla erhältlich, höhere Magnetfelder sind in Entwicklung. Die Massengenauigkeiten können beträchtlich besser sein als ein Millionstel der Masse. Diese FTMS-Massenspektrometer arbeiten allerdings relativ langsam; sie liegen an der Grenze der Definition eines „schnellen" Massenspektrometers.
  • Da aber ein Gemisch an Analyt-Ionen beim Einschuss in die Reaktionszelle auch Protonierungsreaktionen untereinander erzeugen können, was nicht immer wünschenswert ist, sei hier eine zweite besonders günstige Ausführungsform des Tandem-Massenspektrometers geschildert. In dieser Ausführungsform werden die einfach geladenen Analyt-Ionen aus der MALDI-Probe zunächst sanft (ohne Beschleunigung beim Einschuss) in einem Quadrupol-Stabsystem gespeichert, ohne sie dabei einer Protonierungsreaktion zu unterwerfen. Dieses Polstabsystem als erste Speicherzelle enthält am Ende ein massenselektives Ionentor, aus dem massenselektiv ausgewählte Analyt-Ionen in die anschließende Reaktionszelle exportiert werden können. Dieser Export kann sofort mit einer Beschleunigung verbunden werden, kann aber auch zunächst durch ein Ionenleitsystem führen, in dem auch die Donoir-Ionen zugemischt werden können. Ionenweichen für diese Zumischung der Donor-Ionen sind bekannt.
  • Es können die Donor-Ionen aber auch durch den Ionentrichter, der auch die MALDI-Ionen einsammelt, kontinuierlich in die erste Speicherzelle, in der sich die MALDI-Ionen gespeichert befinden, eingefüttert werden. Wir durch das Ionentor eine Sorte der MALDI-Ionen für eine Analyse der Fragment-Ionen entnommen, so können auch gleichzeitig oder intermittierend die Donor-Ionen entnommen werden. Die gleichzeitige Entnahme der Donor-Ionen kann durch eine Mischung der Anregungsfrequenzen vor dem Ionentor erreicht werden. Es ist dann allerdings nur eine Sorte von Donor-Ionen exportierbar, wenn das Frequenzgemisch nicht sehr komplex werden soll. Die Donor-Ionen werden dann zusammen mit der ausgewählten Sorte an Analyt-Ionen in die Reaktionszelle eingeschossen. Es werden dort doppelt und mehrfach geladene Analyt-Ionen erzeugt, die dann dort exportiert, anschließend fragmentiert und dann als Fragment-Ionenspektrum analysiert werden. Für den Export der nächsten Sorte an Analyt-Ionen aus der ersten Speicherzelle für deren Analyse sind dort in der Zwischenzeit genügend Donor-Ionen hinzugekommen, um zusammen mit den Analyt-Ionen exportiert werden zu können. Dieser Vorgang kann dann für alle Sorten von Analyt-Ionen wiederholt werden. Ein solches Tandem-Massenspektrometer ist besonders günstig, weil es vermeidet, dass sich in der Reaktionszelle verschiedene Arten von Analyt-Ionen gegenseitig protonieren, wobei einige Arten von Analyt-Ionen als Protonen-Donoren für andere Arten von Analyt-Ionen wirken können. Die als Donor-Ionen wirkenden Analyt-Ionen würden somit für weitere analytische Untersuchungen verloren gehen.
  • Das Tandem-Massenspektrometer kann auch mit einer weiteren Einrichtung zur Erzeugung von Enkel-Ionen ausgestattet sein. Dazu ist prinzipiell hinter der ersten Fragmentierungseinrichtung ein weiteres Ionentor anzuordnen, mit denen eine bestimmte Tochter-Ionensorte selektiert wird. Die selektierten Tochter-Ionen werden dann in einer zweiten Fragmentierungseinrichtung zu Enkel-Ionen fragmentiert. Der Massenanalysator nimmt dann das Enkel-Ionenspektrum auf. Die zweite Fragmentierungsstufe erhöht die Selektivität des Verfahrens beträchtlich und damit die Identifizierungssicherheit. Die nicht selektierten anderen Tochter-Ionen verbleiben in der ersten Fragmentierungseinrichtung und können in nachfolgenden Schritten ebenfalls nach selektiver Auswahl durch weitere Fragmentierung analysiert werden.
  • Als Anwendungsbeispiel für das Tandem-Massenspektrometer mit erfindungsgemäßer Reaktionszelle und einem Ionentor sei hier ein Verfahren angeführt, mit dem die Proteine identifiziert werden können, die sich in einem 2D-Gel weitgehend aufgetrennt als so genannte „Spots" befinden. Das hier beschriebene Verfahren hat eine außergewöhnlich hohe Empfindlichkeit, da praktisch keine Ionen nach der Erzeugung verloren gehen.
  • Die angefärbten Spots des 2D-Gels werden ausgestanzt, einem enzymatischen Verdau des Proteins unterworfen und die Verdaupeptide werden anschließend aus dem Gel eluiert. Wenige Mikroliter des Eluats wird in üblicher Weise zusammen mit Matrixsubstanz auf einen Probenfleck einer MALDI-Probenträgerplatte aufgebracht. Auf einer Probenträgerplatte haben dabei in üblicher Weise 384 oder sogar 1536 Proben Platz. Der Probenträger wird durch eine Schleuse in die Ionenquelle des Tandem-Massenspektrometers eingebracht. So weit stimmt dieses Verfahren mit dem in üblichen MALDI-TOF oder MALDI-TOF/TOF-Geräten überein.
  • Durch Beschuss mit gepulstem Laserlicht (2) aus einem UV-Laser (19) werden nun aus den Verdau-Peptiden einfach protonierte Analyt-Ionen erzeugt. Diese werden zusammen mit Donor-Ionen aus einer CI-Ionenquelle (20) in die Reaktionszelle (6) hinein beschleunigt, wo sie zu mehrfach protonierten Analyt-Ionen reagieren. Diese mehrfach protonierten Analyt-Ionen werden in der Reaktionszelle (6) gespeichert. Ein kleiner repräsentativer Teil der Ionen aus der Reaktionszelle wird nun ohne Selektion und Fragmentierung dem Flugzeitmassenspektrometer (12, 13, 14) zugeführt, um einen Überblick über die Massen der vorhandenen Verdaupeptid-Ionen zu erhalten. Anschließend werden die mehrfach geladenen Analyt-Ionen der Verdaupeptide einzeln durch das Ionentor exportiert und fragmentiert. Die Fragment-Ionenspektren dienen in üblicher Weise zur Identifizierung des Proteins im Spot, indem die Spektren den bekannten Suchmaschinen für Vergleiche mit Proteinsequenzdatenbanken zugeführt werden. Liefern diese Suchmaschinen keine zufrieden stellende Ergebnisse, weil es sich beispielsweise um ein bisher unbekanntes Protein handelt, so kann durch einen Vergleich von Stoßfragment-Ionen und Fragment-Ionen aus Elektronenübertrag eine Bestimmung von großen Teilen der Aminosäure-Sequenz vorgenommen werden. Für eine solche Identifizie rung des Proteins eines 2D-Gel-Spots ist bei einem automatisierten Verfahren einschließlich der Ionisierung und der Spektrennahme nur sehr kurze Zeit erforderlich, bei gut eingerichteten Verfahren weniger als eine Minute.
  • Diese besonders günstige Ausführungsform des Tandem-Massenspektrometers mit Reaktionszelle für die Erzeugung mehrfach geladener Analyt-Ionen, mit Ionentor und mit einer Fragmentierungseinrichtung für zwei Fragmentierungsarten ist bisherigen MALDI-TOF/TOF-Geräten weit überlegen, da es eine höhere Empfindlichkeit, eine höhere Massengenauigkeit und einen höheren Informationsgehalt bietet.
  • Das neuartige Tandem-Massenspektrometer mit Reaktionszelle für die Erzeugung mehrfach geladener Analyt-Ionen kann auch vorteilhaft für die Kopplung der MALDI-Ionisierung mit einer Trennung hochkomplexer Analytgemische durch die Flüssigkeitschromatographie (HPLC-MALDI) genutzt werden. Die Ionen der Verdaupeptide eines sehr komplexen Gemisches besetzen im Allgemeinen selbst nach mäßig guter Trennung alle Massen des Massenbereichs vielfach. Es ist bekannt, dass einfach geladene Verdaupeptid-Ionen bei jeder Massenzahl einen Cluster bilden, der etwa 0,3 atomare Masseneinheiten breit ist. Doppelt geladene Ionen bilden einen Cluster von 0,15 Masseneinheiten Breite um halbzahlige Massenwerte. Selektiert man also die monoisotopischen Ionen eines Verdaupeptids mit Einheitsauflösung (eine ganzzahlige Massenzahl wird von der nächsten getrennt), so ist mit einer Überlagerung von mehreren Ionen gleicher Massenzahl, aber verschiedener Identität, zu rechnen. Zur Erhöhung der Selektivität findet daher die Aufnahme der Fragment-Ionenspektren statt, da diese für jedes Verdaupeptid weitgehend einmalig sind, ähnlich einem Fingerabdruck. Da sich bei der gleichzeitigen Fragmentierung mehrerer Verdaupeptide die Fragment-Ionenspektren überlagern, muss das bekannte Fragment-Ionenspektrum des analytisch interessierenden Verdaupeptids mit bekannten mathematischen Verfahren ausgefiltert werden.
  • Unter den „monoisotopischen" Ionen des Verdaupeptids versteht man diejenigen Ionen der Isotopengruppe die nur aus 12C, 1H, 14H, 16O, 32S und 31P bestehen. Werden diese gut von den anderen Ionen der Isotopengruppe getrennt selektiert und dann fragmentiert, so besteht das Fragment-Ionenspektrum dieser monoisotopischen Ionen nur noch aus Einzellinien, nicht mehr aus Isotopengruppen. Dieser Effekt kann bei dem Filterprozess gut verwendet werden, da die meisten der überlagerten Ionensorten nicht monoisotopische Ionen sind und nach der Fragmentierung als (meist seltsam verzerrte) Isotopengruppen erscheinen.
  • Für organische Substanzen ist das monoisotopische Ionensignal bis zu einem Molekulargewicht von m < 2200 atomaren Masseneinheiten das stärkste Signal, hier ist also die Wahl der monoisotopischen Ionen besonders günstig. Im anschließenden Bereich der Molekülgewichte von m = 2200 bis zu m = 3300 atomaren Masseneinheiten ist das Ionensignal der Ionen, die ein 13C enthalten, das stärkste Signal. Werden diese Ionen exportiert und fragmen tiert, so erhält man ein Fragment-Ionenspektrum aus jeweils zwei Ionensignalen pro Isotopengruppe mit leicht vorhersagbaren Intensitätsverhältnissen. Auch dieses Fragment-Ionenspektrum lässt sich daher leicht erkennen und für eine Analyse verwenden. Im übertragenen Sinne gilt das auch für Ionen, die zwei und mehr 13C-Atome enthalten, die Interpretation der Fragment-Ionenspektren wird aber immer komplizierter. Es ist aber durchaus nicht immer notwendig, eine Isotopentreue im Fragment-Ionenspektrum dadurch anzustreben, dass man alle Isotopensignale einer Isotopengruppe exportiert und fragmentiert.
  • Selbstverständlich können Proteingemische auch ohne enzymatischen Verdau gemessen werden. Dann muss der Flugzeitmassenanalysator auf einen hohen Massenbereich von einigen 100 000 atomaren Masseneinheiten eingestellt werden.
  • Die Anwendung von Gerät und Verfahren ist vielfältig. Das Verfahren mit seinen vielen Abwandlungen kann beispielsweise in der zellbiologischen Forschung, in der medizinischen Diagnostik mit Biomarker-Proteinen, in klinischen Studien zur Pharmakokinetik und vielen anderen forschungsmäßig wie routinemäßig durchgeführten Untersuchungen zur Konzentrationsbestimmung von Substanzen in komplexen Gemischen eingesetzt werden.

Claims (21)

  1. Verfahren für die Erzeugung mehrfach protonierter Analyt-Ionen aus einfach protonierten Analyt-Ionen, dadurch gekennzeichnet, dass einfach protonierte Analyt-Ionen und Donor-Ionen beschleunigt in einen Reaktionsraum eingeschossen werden.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei den Donor-Ionen um Ionen einer Substanz mit geringer Protonen-Affinität oder um Ionen aus einem Gemisch solcher Substanzen handelt.
  3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei den Donor-Ionen um Ionen einer oder mehrerer Substanzen aus der Gruppe der Phosphazene handelt.
  4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Reaktionsraum als geschlossene Reaktionszelle ausgebildet ist.
  5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Analyt-Ionen und die Donor-Ionen durch Beschleunigungsstrecken mit Potentialgefällen von mindestens zehn Volt in die Reaktionszelle eingeschossen werden.
  6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Analyt-Ionen und die Donor-Ionen durch Beschleunigungsstrecken mit Potentialgefällen von 30 bis 50 Volt in die Reaktionszelle eingeschossen werden.
  7. Verfahren nach einem der Ansprüche 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Analyt-Ionen und Donor-Ionen gemeinsam durch dieselbe Beschleunigungsstrecke in die Reaktionszelle eingeschossen werden.
  8. Verfahren nach einem der Ansprüche 4 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Reaktionszelle als Hochfrequenz-Multipol-Stabsystem mit endständigen Lochblendensystemen aufgebaut ist, und dass Spannungspotentiale an den Lochblendensystemen die Ionen überwiegend in die Reaktionszelle hinein reflektieren.
  9. Verfahren nach einem der Ansprüche 4 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Reaktionszelle mit Dämpfungsgas eines Druckes zwischen 10-2 und 10 Pascal gefüllt ist.
  10. Tandem-Massenspektrometer, mindestens bestehend aus a) einer Ionenquelle zur Erzeugung der Analyt-Ionen, b) einer Ionenquelle zur Erzeugung der Donor-Ionen, c) mindestens einer Beschleunigungsstrecke zur Beschleunigung der Analyt-Ionen und der Donor-Ionen in die Reaktionszelle hinein, d) einer Reaktionszelle für die Protonierung der Analyt-Ionen, e) einer Einrichtung zur Selektion einer mehrfach protonierten Ionensorte, f) einer Einrichtung zur Fragmentierung der selektierten Ionensorte, und g) einem Massenanalysator zur Messung des Massenspektrums der Fragment-Ionen.
  11. Tandem-Massenspektrometer nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Ionenquelle für Analyt-Ionen auf dem Prinzip der Laserdesorption einer Probe, die Analytsubstanzen enthält, von einem Probenträger beruht.
  12. Tandem-Massenspektrometer nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Ionenquelle für Analyt-Ionen auf einer Ionisierung durch matrixunterstützte Laserdesorption beruht.
  13. Tandem-Massenspektrometer nach einem der Ansprüche 10 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Ionenquelle für Donor-Ionen eine Elektrosprüh-Ionenquelle oder eine Ionenquelle für chemische Ionisierung ist.
  14. Tandem-Massenspektrometer nach einem der Ansprüche 10 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Reaktionszelle als Hochfrequenz-Multipol-Stabsystem mit endständigen Lochblendensystemen aufgebaut ist.
  15. Tandem-Massenspektrometer nach einem der Ansprüche 10 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Einrichtung zur Selektion einer mehrfach protonierten Ionensorte als Ionentor ausgebildet ist, das die selektierten Ionen aus der Reaktionszelle exportiert und die nicht selektierten Ionen im Raum vor dem Ionentor unbeschädigt zurücklässt.
  16. Tandem-Massenspektrometer nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass die Reaktionszelle als quadrupolares Polstabsystem aufgebaut ist und dass das Ionentor am Ende des Polstabsystems angeordnet ist, wobei das Ionentor radial angeregte Ionen der selektierten Ionensorte in axialer Richtung aus der Reaktionszelle exportiert.
  17. Tandem-Massenspektrometer nach einem der Ansprüche 11 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass die Einrichtung zur Selektion einer mehrfach protonierten Ionensorte als Quadrupolfilter ausgebildet ist, das nur die selektierten Ionen durchlässt.
  18. Tandem-Massenspektrometer nach einem der Ansprüche 11 bis 18, dadurch gekennzeichnet, dass die Einrichtung zur Fragmentierung der Analyt-Ionen sowohl Stoßfragmentierungen wie auch Fragmentierungen durch Elektronenübertrag vornehmen kann.
  19. Tandem-Massenspektrometer nach einem der Ansprüche 11 bis 19, dadurch gekennzeichnet, dass es einen Flugzeitmassenanalysator mit orthogonalem Ioneneinschuss als Massenanalysator enthält.
  20. Tandem-Massenspektrometer, mindestens bestehend aus a) einer Ionenquelle zur Erzeugung eines Gemischs von Analyt-Ionen, b) einer Ionenquelle zur Erzeugung der Donor-Ionen, c) einer Speicherzelle zur Speicherung des Gemischs der Analyt-Ionen und der Donor-Ionen, d) einem Ionentor an der Speicherzelle, das eine Sorte von Analyt-Ionen und Donor-Ionen exportieren kann, e) einer Beschleunigungsstrecke zur Beschleunigung der Analyt-Ionen und der Donor-Ionen in die Reaktionszelle hinein, f) einer Reaktionszelle für die Protonierung der Analyt-Ionen, g) einem Ionentor an der Reaktionszelle zum Export einer mehrfach protonierten Analyt-Ionensorte, h) einer Einrichtung zur Fragmentierung der selektierten Analyt-Ionensorte, und i) einem Massenanalysator zur Messung des Massenspektrums der Fragment-Ionen.
  21. Tandem-Massenspektrometer, mindestens bestehend aus a) einer Ionenquelle zur Erzeugung eines Gemischs von Analyt-Ionen, b) einer Speicherzelle zur Speicherung des Gemischs der Analyt-Ionen, c) einem Ionentor an der Speicherzelle, das eine ausgewählte Sorte von Analyt-Ionen exportieren kann, d) einer Ionenquelle zur Erzeugung der Donor-Ionen, e) einer Ionenweiche zur Zusammenführung der exportierien Sorte der Analyt-Ionen und der Donor-Ionen, f) einer Beschleunigungsstrecke zur Beschleunigung der Analyt-Ionen und der Donor-Ionen in die Reaktionszelle hinein, g) einer Reaktionszelle für die Protonierung der Analyt-Ionen, h) einem Ionentor an der Reaktionszelle zum Export einer mehrfach protonierten Analyt-Ionensorte, i) einer Einrichtung zur Fragmentierung der exportierten Analyt-Ionensorte, und j) einem Massenanalysator zur Messung des Massenspektrums der Fragment-Ionen.
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