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Die
Erfindung betrifft einen Magnetfeldsensor zur Erfassung eines äußeren
magnetischen Felds, insbesondere des Erdmagnetfelds, mit mindestens
zwei parallelen magnetoresistiven Schichtstreifenelementen mit Strom-
und Spannungskontakten zum Erzeugen eines Messsignals.
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Weiterhin
betrifft die Erfindung ein mit solchen Magnetfeldsensoren gebildetes
Magnetfeldsensorsystem.
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Ein
derartiger bekannter Magnetfeldsensor umfasst eine Magnetfelderfassungseinrichtung
mit wenigstens ersten und zweiten Magnetfelderfassungselementen,
welche insbesondere magnetoresistive, ferromagnetische Schichtstreifenelemente sind,
mit Stromkontakten, über die ein Konstantstrom in die Magnetfelderfassungselemente
eingespeist wird, sowie mit Spannungskontakten, zum Erzeugen eines
Messsignals (
EP 0 544
579 B1 =
US 5 247 278 ).
Der Magnetfeldsensor ist insbesondere mit vier Magnetfelderfassungselementen
als Wheatstonebrücke realisiert. Er umfasst weiterhin eine
Einrichtung zur Einstellung einer Magnetisierungsrichtung sowie
eine Einrichtung zur Umkehrung der Magnetisierungsrichtung in den
Magnetfelderfassungselementen, wobei nach Einstellung der Magnetisierungsrichtung
und Umkehr der Magnetisierungsrichtung jeweils ein Aus gangssignal
mit einem ersten Pegel bzw. ein Ausgangssignal mit einem zweiten
Pegel generiert wird und die Differenz zwischen dem ersten Pegel
und dem zweiten Pegel erfasst wird, die repräsentativ für
die zu messenden externen magnetischen Feldkomponenten ist. Als
Einrichtung zur Einstellung und Umkehr der Magnetisierungsrichtung dient
insbesondere ein metallischer Leiterstreifen. Im einzelnen können
mit einem serpentinenförmigen oder spiralförmigen
Leiter die Magnetisierungsrichtungen von in der Wheatstonebrücke
einander gegenüberliegend angeordneter Magnetfelderfassungselementen
zueinander in der gleichen Richtung oder in unterschiedlichen Richtungen
eingestellt werden. Bei Einstellung der Magnetisierungsrichtung und
deren Umkehr sollen die Magnetfelderfassungselemente bzw. die magnetoresistiven,
ferromagnetischen Schichtstreifenelemente bevorzugt in einen Ein-Domänen-Zustand
zur Reproduzierbarkeit des Messsignals gebracht werden, um das Messsignal gut
zu reproduzieren, wenngleich in Einzelfällen eine Erfassung
des äußeren magnetischen Felds auch mit Mehr-Domänen-Zuständen
der Schichtstreifenelemente möglich sein soll. Die Mittel
zum Magnetisieren und Ummagnetisieren dienen zur Offsetminimierung
des Messsignals. Daneben kann mit einem weiteren metallischen Leiterstreifen
ein bekanntes äußeres magnetisches Feld an den
Magnetfelderfassungselementen zum Testen, Kalibrieren und zur Anfangseinstellung
aufgebracht werden. – Grundsätzlich ist die Winkelauflösung
bzw. die Auflösung der magnetischen Feldkomponenten, die
mit dem Magnetfeldsensor erfasst werden, durch die Hysterese der
magnetoresistiven, ferromagnetischen Stoffe, aus denen die Schichtstreifenelemente
gebildet sind, begrenzt.
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Um
die magnetoresistiven Schichtstreifenelemente beim Magnetisieren
und Ummagnetisieren jeweils in den Sättigungszustand zu
bringen, müssen entsprechend starke Magnetfelder erzeugt
werden, womit ein hoher Stromverbrauch verbunden ist.
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Als
magnetoresistive Schichtstreifenelemente sind nach dem Stand der
Technik anisotrope magnetoresistive (AMR-)Sensoren verwendet worden, die
typischerweise eine dünne Schicht aus Permalloy aufweisen,
die zur Linearisierung ihres Transferverhaltens mit einer sogenannten
Barber-Pole-Struktur strukturiert sind. Allerdings erhöht
die Strukturierung der Barber-Pole den Herstellungsaufwand. Wegen der
Widerstandstoleranz und der Temperaturabhängigkeit der
AMR-Sensoren werden diese bevorzugt in einer Wheatstonebrücke
angeordnet, die außerdem gegenüber einem einzelnen
AMR-Schichtstreifenelement den Vorteil einer höheren Empfindlichkeit hat
(Application Note 37 der Fa. ZETEX Semiconductors, 01.09.2003).
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Um
die Linearität des Magnetfeldsensors zu verbessern und
dessen Temperaturabhängigkeit zu vermindern, sind weiterhin
in einem bekannten MR- bzw. AMR-Magnetfeldsensor unter den magnetoresistiven
Schichtstreifen weitere hochleitfähige Schichtstreifen
vorgesehen, deren Längsrichtung mit der der magnetoresistiven
Schichtstreifen übereinstimmt und von diesen elektrisch
isoliert sind. In diesen hochleitfähigen Schichtstreifen
wird zur Kompensation des äußeren magnetischen
Felds ein Kompensationsstrom geleitet, so dass das resultierende äußere
Feld minimiert wird (
DE
43 19 146 A1 ). Die Messempfindlichkeit wird durch diese
Linearisierungsmaßnahme jedoch nicht erhöht.
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Zunehmend
werden die AMR-Sensoren zur Magnetfeldmessung durch empfindlichere GMR-Sensoren
abgelöst, die sich durch hohe erzielbare Widerstandsänderungen
auszeichnen. Ein solcher Magnetfeldsensor mit ferromagnetischer,
dünner Schicht und zugehörigen Strom- und Spannungskontakten
zum Auslesen eines Signals bzw. von Daten weist ein Schichtsystem
mit wenigstens einer zweiten über eine Zwischenschicht
aus nicht magnetischem Metall benachbarten ferromagnetischen Schicht
auf, wobei das Schichtsystem so aufgebaut ist, dass ohne äußeres
Magnetfeld die Magnetisierung der einen ferromagnetischen Schicht
antiparallel zu der benachbarten ferromagnetischen Schicht ausgerichtet
ist (
DE 38 20 475 C1 ).
Generell werden solche Schichtsysteme mit alternierenden magnetischen
und nicht magnetischen Schichten, bei denen der elektrische Widerstand
von der relativen Magnetisierungsrichtung benachbarter Schichten
abhängt, als GMR-Systeme bezeichnet. In diesem Sinne ist auch
die Bezeichnung GMR-Sensor in der vorliegenden Anmeldung zu verstehen.
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Ein
bekannter Magnetfeldsensor verwendet GMR-Multilagen und Flussverstärker
aus weichmagnetischem Material. Durch Anordnung einer als Mäander
ausgebildeten GMR-Sensorschicht zu den Flussverstärkern
kann eine Winkelmessung erfolgen. Speziell in einer Kompassanwendung
hat jedoch dieser Magnetfeldsensor den Nachteil einer begrenzten Winkeleindeutigkeit
von 180°, so dass Nord und Süd nicht ohne weiteres
unterscheidbar sind. Weiterhin können die aus Permalloy
bestehenden Flussverstärker die Empfindlichkeit des Magnetfeldsensors durch
unbeabsichtigte Ummagnetisierung verschieben, was die Anwendung
verunsichert.
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Der
vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Magnetfeldsensor
zur Erfassung eines äußeren magnetischen Felds,
insbesondere eines Erdmagnetfelds, mit mindestens zwei parallelen
magnetoresistiven Schichtstreifenelementen mit Strom- und/oder Spannungskontakten
zum Erzeugen eines Messsignals zu schaffen, der sich durch hohe,
zeitlich konstante Messempfindlichkeit ohne Einschränkung
hinsichtlich der Richtungseindeutigkeit auszeichnet und wenig aufwendig
herstellbar ist.
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Diese
Aufgabe wird mit einem Magnetfeldsensor mit den Merkmalen des Anspruchs
1 gelöst.
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Bei
diesem Magnetfeldsensor werden die durch ein zu den Schichtstreifenelementen
parallelen Komponenten des erfassten äußeren Magnetfelds erzeugten
Spannungspegel von zwei parallelen magnetoresistiven Schichtstreifenelementen,
die parallel zu ihrer Schichtstreifenrichtung und zueinander entgegengesetzt
gleich remanent vormagnetisiert sind und somit eine unterschiedliche
Remanenz aufweisen, direkt miteinander verglichen, d. h. subtrahiert,
um ein eindeutiges Messsignal in einem Bereich der Hysteresekurve
des magnetoresistiven Materials der beiden Schichtstreifenelemente
zu erzeugen. Der erfindungsgemäße Magnetfeldsensor zeichnet
sich somit durch eine messtechnische Nutzung der magnetischen Hysterese
der unterschiedlich vorkonditionierten Schichtstreifenelemente aus. Damit
wird ein hochempfindlicher, unkomplizierter Magnetfeldsensor geschaffen,
der eindeutig und reproduzierbar kleine äußere
Magnetfelder, z. B. in dem Bereich bis 4 Oe, also insbesondere das
Erdmagnetfeld, messen kann. Die Nutzung der Hysterese für
Messzwecke erfordert eine gleichzeitige entgegengesetzte Vormagnetisierung
der beiden parallelen Schichtstreifenelemente aus ferromagnetischem Material
mit deutlichen Hystereseeigenschaften durch ein zu ihrer Schichtstreifenrichtung
paralleles äußeres Magnetisierungsfeld, welches
die Schichtstreifenelemente jedoch nicht in die Sättigung
zu magnetisieren braucht.
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Das
Hystereseverhalten der Schichtstreifenelemente zeigt sich in deren
Transfercharakteristiken, die im Einzelnen gemäß den
Ansprüchen 2 und 3 an den beiden parallelen magnetoresistiven,
entgegengesetzt vormagnetisierten Schichtstreifenelementen eingestellt
sind und vorzugsweise in einem Bereich zwischen deren Maxima für
eine Messung des äußeren Magnetfelds genutzt werden,
siehe Anspruch 4. Aus den Transfercharakteristiken der beiden abgesehen
von der Vormagnetisierung gleichen Schichtstreifenele mente ergeben
sich ohne zu erfassendes äußeres Magnetfeld gleiche
Widerstände und somit eine Spannungsdifferenz zwischen
den Schichtstreifenelementen von Null, abgesehen von einem bauelementetoleranz-
und/oder temperaturbedingten Offset. Liegt aber ein äußeres
Magnetfeld an von bis zu einem maximalen Wert von etwa 4 Oe, dann
entsteht je nach Magnetfeldrichtung eine positive oder negative
Spannungsdifferenz, da das eine Schichtstreifenelement auf einem
aufsteigenden Ast wirkt und das andere Schichtstreifenelement auf
einem absteigenden Ast. Beide Äste kreuzen sich bei dem äußeren
Magnetfeld Null. Damit wird eine hohe Messempfindlichkeit erzielt.
Wenn das äußere Magnetfeld parallel zu den Schichtstreifenelementen
die Richtung ändert, d. h. in Gegenrichtung übergeht, ändert
sich dementsprechend das Vorzeichen der Differenzspannung, welche
somit eindeutig von der Richtung des äußeren Felds
abhängt. Um den Nullpunkt der Differenzspannung bis in
die Nähe jeweils eines der Maxima der Transfercharakteristiken
verläuft die Abhängigkeit der Spannungsdifferenz
von dem äußeren Feld parallel zur Schichtstreifenrichtung
weitgehend linear.
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Zu
der obigen vorteilhaften Nutzung der Hystereseeigenschaften der
magnetoresistiven Schichtstreifen zur Messung kleiner äußerer
Magnetfelder, braucht gemäß Anspruch 5 die entgegengesetzt
gleiche Remanenz der Schichtstreifenelemente nicht durch vorangehende
Sättigungsmagnetisierung eingestellt zu sein, sondern es
reicht hierzu eine geringere Vormagnetisierung aus. Der dementsprechend geringe
Magnetisierungsstrom wirkt sich weiterhin dann besonders günstig
aus, wenn zur an sich bekannten Beseitigung bzw. Minimierung eines
Offset des Messsignals und damit zur Erhöhung der Messgenauigkeit,
die Schichtstreifenelemente gemäß Anspruch 6 periodisch
ummagnetisiert werden. Dazu genügen wegen des geringeren
Strombedarfs wenig leistungsstarke Bauelemente der Magnetisierungs- bzw.
Ummagnetisierungsmittel.
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Auch
besteht die Möglichkeit, gemäß Anspruch
7 Leiterbahnen für die Magnetisierung unter dem Magnetfeldsensor
anzuordnen. Weil dünne Leiterbahnen der Magnetisierungsleiteranordnung
und Zuleitungen zu dieser genügen, können die
Abmessungen des Magnetfeldsensors verringert werden. Die Herstellung
kann vereinfacht werden, insbesondere durch Sputtern der Magnetisierungsleiteranordnung
und deren Zuleitungen in einem Schritt.
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Eine
Magnetisierung der Schichtstreifenelemente bis zur Sättigung
kann jedoch ebenfalls erfolgen. Damit wird ein reproduzierbarer
Ausgangszustand der Magnetisierung der Schichtstreifenelemente erzeugt,
was insbesondere bei größeren äußeren Störfeldern
wünschenswert sein kann.
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Die
hohen Widerstandsänderungseffekte von GMR-Sensoren können
besonders vorteilhaft mit dem auf Hysterese beruhenden Messprinzip
kombiniert gemäß Anspruch 8 genutzt werden. Unter GMR-Sensoren
bzw. GMR-Elementen werden, wie oben erwähnt, solche verstanden,
die alternierend magnetische und nicht magnetische Schichten aufweisen
und bei denen der elektrische Widerstand von der relativen Magnetisierungsrichtung
abhängt. Sie können zwei oder mehrere ferromagnetische
Schichten mit jeweils einer zwischen diesen angeordneten Zwischenschicht
aus nicht magnetischem Metall besitzen, wobei das Schichtsystem
so aufgebaut ist, dass ohne äußeres Magnetfeld
die Magnetisierung der einen ferromagnetischen Schicht antiparallel
zu der anliegenden oder benachbarten ferromagnetischen Schicht ausgerichtet
ist. Die benachbarten ferromagnetischen Schichten können
beispielsweise aus Fe, Co, Ni oder Legierung hiervon bestehen. Eine
GMR-Mehrfachschicht kann zwei oder mehrere Schichten aus Permalloy,
und jeweils eine Zwischenschicht zwischen diesen aus Kupfer umfassen.
Erfindungsgemäß bevorzugt sind gemäß Anspruch
9 in Mäander strukturier te GMR-Multilagen als Schichtstreifenelemente.
Mit der Mäanderstruktur kann ein genügend hoher
Widerstandswert erreicht werden. Aufgrund der hohen Formanisotropie
der Mäanderstreifen ist dieses System besonders empfindlich
auf Felder parallel zu den Schichtstreifen bzw. in deren Streifenrichtung,
die gleich der Empfindlichkeitsrichtung ist.
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Der
gleichzeitig unterschiedliche Vormagnetisierungszustand von wenigstens
zwei magnetoresistiven Schichtstreifenelementen mit Hystereseeigenschaften
kann auch mit TMR-Elementen (tunnel magneto resistive elements)
zur Messung schwacher Magnetfelder gemäß Anspruch
10 genutzt werden, vor allem für Anwendungen, die hochohmige Schichtstreifenelemente
verlangen. Damit können bei kleineren Strömen
ausreichende Spannungspegel und somit Messsignale erreicht werden.
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Gemäß Anspruch
11 kann der Magnetfeldsensor, dessen Hystereseverhalten zur Bildung eines
Messsignals genutzt wird, zusätzlich mit einem Kompensationsstromleiter
an den Schichtstreifenelementen ausgestattet sein, der in einer
Kompensationsschaltungsanordnung mit einem selbsttätig
so groß eingeregelten Kompensationsstrom gespeist wird,
dass das zu messende äußere Magnetfeld damit weitgehend
kompensiert wird. Damit kann die Abhängigkeit des Kompensationsstroms
von dem zu messenden äußeren magnetischen Feld
linearisiert werden.
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Die
beiden jeweils entgegengesetzt gleich vormagnetisierten Schichtstreifenelemente,
deren Hystereseverhalten zur Messung eines schwachen Magnetfelds
genutzt wird, sind wenigstens in einer Halbbrücke und nach
Anspruch 12 bevorzugt in einer Wheatstonebrücke angeordnet,
mit der u. a. störende Temperatureffekte minimiert werden
können. Ein solcher unerwünschter Temperatureffekt
besteht bei einem GMR-Sensor in einer Wider standsabnahme mit sinkender
Temperatur. In einer Wheatstonebrücke mit vier magnetoresistiven
Schichtstreifenelementen als Brückenwiderstände
ist die Magnetisierungsleiteranordnung insbesondere so an den Schichtstreifenelementen
angeordnet, dass jeweils in der Brücke diagonal gegenüberliegende
Schichtstreifenelemente in gleicher Schichtstreifenrichtung remanent
vormagnetisiert werden und jeweils zwei in Reihe liegende Schichtstreifenelemente
zwar ebenfalls parallel zur Schichtstreifenrichtung, jedoch zueinander
entgegengesetzt remanent vormagnetisiert werden. Zu diesem Zweck
kann ein durchgehender Leiterstreifen z. B. annähernd als
unter den mäanderförmigen Schichtstreifenelementen
angeordnete Acht geformt sein.
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Für
eine Messung der äußeren Magnetfeldrichtung weist
ein Magnetfeldsensorsystem nach Anspruch 13 zwei der erfindungsgemäßen
Magnetfeldsensoren auf, bei dem die Schichtstreifen um 90° gegenseitig
gedreht sind und in einer Messschaltungsanordnung so angeordnet
sind, dass ein Magnetfeldvektor in einer durch zwei Empfindlichkeitsrichtungen
definierte Ebene erfasst wird, in der die beiden Schichtstreifen
liegen.
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Ein
bevorzugtes Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen
Magnetfeldsensors wird im folgenden anhand einer Zeichnung mit zwei
Figuren beschrieben, woraus sich weitere Einzelheiten der Erfindung
ergeben können. Es zeigen:
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1 in
schematischer Darstellung einen Magnetfeldsensor mit vier parallelen
magnetoresistiven Schichtstreifenelementen, die in einer Wheatstonebrücke
angeordnet sind, mit Strom- und Spannungskontakten zum Erzeugen
eines Messsignals sowie einer Leiterbahn zum Erzeugen eines Magnetfeldes
und
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2 Transferkurven
magnetoresistiver Schichtstreifenelemente von denen jeweils zwei räumlich
parallel und elektrisch in der Wheatstonebrücke in Serie
angeordnet sein können.
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In 1 sind
vier in Mäander strukturierte GMR-Multilagen, die magnetoresistive
Schichtstreifenelemente 1, 2, 3, 4 darstellen,
in einer allgemein mit 5 bezeichneten Wheatstonebrücke
angeordnet. Die GMR-Multilagen können zusammen mit den
an sie angeschlossenen bzw. benachbarten Leitern auf einem Substrat
in Dünnschichttechnik ausgeführt sein. Die Wheatstonebrücke 5 weist
Kontakte 6 und 7 zum Anschluss einer Versorgungsspannung
bzw. bevorzugt eines eingeprägten Stroms auf, sowie Kontakte 8 und 9,
welche Brückenabgriffe jeweils an einer Verbindungsstelle
der in Reihe geschalteten Schichtstreifenelemente 1 und 3 bzw.
Schichtstreifenelemente 2 und 4 bilden und von
denen das Messsignal abgegriffen werden kann.
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In
räumlicher Nähe unter bzw. über den magnetoresistiven
Schichtstreifenelementen 1–4 ist isoliert
eine Magnetisierungsleiteranordnung 10 angeordnet, die
einen Eingangskontakt 11 und einen Ausgangskontakt 12 für
einen umkehrbar getakteten Magnetisierungsstrom aufweist.
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Wie
aus 1 ersichtlich, ist die Magnetisierungsleiteranordnung
so annähernd in Form einer liegenden Acht ausgebildet,
so dass beispielsweise ein Magnetisierungsstrom I unter den Schichtstreifenelementen 1 und 4 nach
links fließt und unter den Schichtstreifenelementen 2 und 3 nach
rechts. Damit werden die magnetoresistiven Schichtstreifenelemente 1 und 4 in
Streifenrichtung S, die auch die Empfindlichkeitsrichtung ist, mit
dem magnetischen Feld M1 bzw. M4 vormagnetisiert und die Schichtstreifenelemente 2 und 3 werden
entgegen der Streifenrichtung S mit dem magnetischen Feld M2 bzw. M3
vormagnetisiert. Bei Richtungsänderung des Magnetisierungsstroms
kehren sich natürlich die Richtungen der magnetischen Felder
M1–M4 entsprechend um. Somit sind jeweils zwei in der Wheatstonebrücke
in Reihe liegende magnetoresistive Schichtstreifenelemente 1 und 3 bzw. 2 und 4 durch den
Magnetisierungsstrom I zueinander entgegengesetzt remanent magnetisiert,
wenn ein äußeres Magnetfeld, das gemessen werden
soll, auf die Schichtstreifenelemente 1–4 einwirkt.
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In
der Brückenschaltung wird das als Brückenspannung
von den Kontakten 8 und 9 abgreifbare Messsignal
im Prinzip als Differenz von Spannungen gebildet, die an zueinander
entgegengesetzt parallel zu der Streifenrichtung S vormagnetisierten Schichtstreifen 1 und 3 bzw. 2 und 4 entstehen.
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Hierzu
wird im einzelnen auf 2 Bezug genommen, die Transferkurven 13, 14 des
Widerstands gleicher magnetoresistiver Schichtstreifenelemente,
aber in zueinander entgegengesetzten Vormagnetisierungszuständen
bzw. Remanenz in Abhängigkeit von der Komponente des äußeren
magnetischen Felds parallel zu den Schichtstreifenelementen darstellt.
(Die Ordinaten sind als Widerstände angegeben, denen bei
Konstantstrom die an den Schichtstreifenelementen entstehenden Spannungen
entsprechen.)
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Wie
aus 2 ersichtlich, sind die beiden Transferkurven 13 und 14 hysteresebedingt
zueinander um etwa 3–5 Oe versetzt, und sie weisen bezüglich
jeweils eines Maximums zwei Äste auf. Die beiden symmetrisch
zu dem Nullpunkt versetzten Transferkurven 13, 14 der
entgegengesetzt vormagnetisierten beiden Schichtstreifenelemente
zeigen ohne äußeres Feld H = 0 gleiche Widerstände
bzw. Spannungen, die voneinander subtrahiert verschwinden, so dass
ohne äußeres Feld das Messsignal Null ist. Mit
einem äußeren Feld Hext, wiederum parallel zu der
Streifenrichtung S in 1, wächst die Spannung an
dem einen Schichtstreifenelement linear an und die Spannung an dem
anderen, zu ihm in Reihe liegenden Schichtstreifenelement fällt
linear ab, so dass entsprechend der Widerstandsdifferenz ΔR
dieser beiden Schichtstreifenelemente ein Messsignal des Betrags ΔU
entsteht, wenn ein Konstantstrom durch die Schichtstreifenelemente
fließt. In dieser Weise kann als Differenz der Spannungen
an zwei in Reihe liegenden Schichtstreifenelementen 1 und 3 bzw. 2 und 4 das
Messsignal in dem Bereich zwischen den Maxima der Transferkurven 13, 14 gebildet
werden.
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Bemerkenswert
für die obige Funktion der magnetoresistiven Schichtstreifenelemente
mit Nutzung deren Hysterese ist, dass hierzu die magnetoresistiven
Schichtstreifenelemente nicht in Sättigung magnetisiert
zu werden brauchen, damit sie für die Messzwecke ausreichend
remanent vormagnetisiert sind.
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Aus
der Anschauung der 2 ergibt sich auch, dass bei
einer Umkehr des zu erfassenden äußeren magnetischen
Felds das in der Wheatstonebrücke 5 gebildete
Messsignal entsprechend der Differenz der Spannungen an zwei entgegengesetzt
zueinander vormagnetisierten Schichtstreifenelementen 1, 3 bzw. 2, 4 das
Vorzeichen ändert. Das Messsignal gibt also das Vorzeichen
des äußeren Magnetfelds wieder.
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Durch
periodische Änderung der Vormagnetisierung mittels entsprechender
Magnetisierungsstromimpulse wechselnder Vorzeichen kann ein Offset
der Wheatstonebrücke für genaue Messungen minimiert
werden, wobei, wie oben festgestellt, die GMR-Elemente als magnetoresistive
Schichtstreifenelemente nicht vollständig in den Ein-Domänen-Zustand
magnetisiert zu sein brauchen.
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- 1
- magnetoresistives
Schichtstreifenelement
- 2
- magnetoresistives
Schichtstreifenelement
- 3
- magnetoresistives
Schichtstreifenelement
- 4
- magnetoresistives
Schichtstreifenelement
- 5
- Wheatstonebrücke
- 6
- Kontakt
Versorgungsspannung
- 7
- Kontakt
Versorgungsspannung
- 8
- Kontakt
Brückenabgriff
- 9
- Kontakt
Brückenabgriff
- 10
- Magnetisierungsleiteranordnung
- 11
- Eingangskontakt
für Magnetisierungsstrom
- 12
- Ausgangskontakt
für Magnetisierungsstrom
- 13
- Transferkurve
- 14
- Transferkurve
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - EP 0544579
B1 [0003]
- - US 5247278 [0003]
- - DE 4319146 A1 [0006]
- - DE 3820475 C1 [0007]