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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Trennen eines Schussfadens
umfassend eine erste Klinge und eine zweite Klinge, welche mittels
mindestens eines ersten Antriebs relativ zueinander in eine Bereitstellung
und/oder zum Ausführen eines Trennvorgangs bewegbar sind.
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Derartige
Trenn- oder Schneidvorrichtungen werden auch als Guillotine-Schneideinrichtungen
bezeichnet und sind beispielsweise aus der
JP 02-277 856 bekannt. Die in der
JP 02-277 856 dargestellte Guillotine-Schneideinrichtung
umfasst zwei Klingen, welche relativ zueinander verschiedene Stellungen einnehmen
können: eine Bereitstellung, in welcher eine obere Klinge
angehoben und eine untere Klinge abgesenkt ist, so dass die Schneideinrichtung
zum Einführen eines Schussfadens geöffnet ist,
und eine Schneidstellung, in welcher beide Klingen zum Durchtrennen
des Schussfadens abgesenkt sind. Die beiden Klingen können
weiter zusammen bewegt werden zwischen einer Arbeitsposition und
einer Ruheposition, in welcher beide Klingen angehoben sind, so
dass in der Ruheposition ein Schussfaden beispielsweise zum Anschlagen
an ein Gewebe unter der Schneideinrichtung vorbeigeführt
werden kann.
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Zum
Antreiben der Schneideinrichtung ist dabei ein mit der Webmaschine
synchronisierter Nockenantrieb vorgesehen, durch welchen die Klingen in
die verschiedenen Positionen bewegt werden. Bei einem derartigen
Nockenantrieb ist es jedoch nicht möglich, unterschiedliche
Bewegungsmuster der Klingen, insbesondere der oberen Klinge, zum Durchtrennen
unterschiedlicher Schussfäden vorzusehen. Gemäß der
JP-02 277 856 ist daher
alternativ vorgesehen, lediglich die untere Klinge mittels einer mit
der Webmaschine synchronisierten Nockenwelle anzutreiben, wobei
die obere Klinge durch einen davon getrennten Elektromotor angetrieben
wird. Um ein gewünschtes Bewegungsmuster der oberen Klinge
zu erhalten, führt der Elektromotor dabei eine reziproke
Bewegung durch. Um dennoch die hohen Geschwindigkeiten der Webmaschinen
zu realisieren, muss der Motor daher sehr stark ausgelegt werden.
Der Elektromotor hat folglich einen hohen Energiebedarf und trägt
auf ungewünschte Weise zu einer Erwärmung bei.
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Aus
der
WO 03/10 22 83
A1 ist eine Vorrichtung zum Trennen eines Schussfadens
bekannt, wobei zwei Klingen jeweils durch einen Antrieb angetrieben
werden. Dabei werden beide Klingen durch einen eigenen Antrieb in
eine Bereitstellung entgegen der Kraft eines Rückstellelements
bewegt und durch das Rückstellelement der Trennvorgang
ausgeführt.
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Es
ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Vorrichtung und ein
Verfahren zum Trennen eines Schussfadens zu schaffen, durch welche
der Schussfaden schnell und zuverlässig bei gleichzeitig geringem
Energiebedarf geschnitten werden kann.
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Diese
Aufgabe wird gelöst durch eine Vorrichtung zum Trennen
eines Schussfadens umfassend eine erste Klinge und eine zweite Klinge,
welche mittels mindestens eines ersten Antriebs relativ zueinander
in eine Bereitstellung und/oder zum Ausführen eines Trennvorgangs
bewegbar sind, wobei der erste Antrieb als pneumatischer Antrieb
gestaltet ist.
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Die
Aufgabe wird weiter gelöst durch ein Verfahren zum Trennen
eines Schussfadens umfassend eine erste Klinge und eine zweite Klinge,
wobei die Klingen mittels mindestens eines ersten, pneumatischen
Antriebs relativ zueinander in eine Bereitstellung und/oder Schneidstellung
bewegt werden. Die Bewegung erfolgt in einer Ausgestaltung im Wesentlichen
translatorisch. In anderen Ausgestaltungsformen werden die Klingen
relativ zueinander rotatorisch bewegt.
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Ein
pneumatischer Antrieb hat den Vorteil, dass er eine sehr geringe
Störanfälligkeit, insbesondere auch aufgrund von
Staubentwicklung oder dergleichen, aufweist. Zudem ist es durch
einen pneumatischen Antrieb möglich, die Vorrichtung ohne
zusätzliche Energiezufuhr oder bei geringer Energiezufuhr
in einer gewünschten Stellung, beispielsweise in einer
Bereitstellung, über einen längeren Zeitraum zu belassen.
Dieser Zeitraum kann dabei in Abhängigkeit von Eigenschaften
eines zu schneidenden Schussfadens geeignet gewählt werden.
Dadurch ist eine Anpassung an verschiedene Bewegungsmuster möglich.
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Die
Vorrichtung ist in der Regel so angeordnet, dass eine erste Klinge
in der Bereitstellung oberhalb der zweiten Klinge angeordnet ist.
Diese Klinge wird auch als obere Klinge bezeichnet. Üblicherweise wird
für den Trennvorgang die obere Klinge relativ zu der unteren
Klinge bewegt, während die untere Klinge im Trennvorgang
stillsteht. Dabei kann eine Gewichtskraft für den Trennvorgang
genutzt werden. Es ist jedoch auch denkbar, im Trennvorgang beide
Klingen zueinander zu bewegen oder im Trennvorgang die untere Klinge
in Richtung der oberen Klinge zu bewegen.
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In
einer Ausgestaltung der Erfindung umfasst der erste Antrieb mindestens
einen doppeltwirkenden Zylinder. Als doppeltwirkender Zylinder wird ein
zweifach mit Druckluft beaufschlagbarer Zylinder bezeichnet, wobei
ein Vor- und Rückhub durch eine geeignete Druckluftansteuerung
erfolgt. Die Ansteuerung umfasst beispielsweise ein 5/2-Wegeventil. Durch
einen doppeltwirkenden Zylinder ist eine einfach kontrollierbare
Bewegung in die Bereitstellung und die Schneidstellung möglich.
Die Bewegung kann dabei mit einer konstanten Geschwindigkeit oder
mit einem einstellbaren Geschwindigkeitsprofil erfolgen.
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In
einer Ausgestaltung der Erfindung umfasst der erste Antrieb mindestens
einen einfach wirkenden Zylinder. Als einfach wirkender Zylinder
wird ein einseitig mit Druckluft beaufschlagbarer Zylinder bezeichnet.
Dabei erfolgt die Rückstellung des Zylinders in seine Ausgangsstellung
mittels einem Kraftelement, wie beispielsweise einer Feder, einem
Magneten oder dergleichen. In einer Ausgestaltung wird mindestens
eine Klinge bei der Bewegung in die Bereitstellung angehoben, wobei
die Bewegung in die Bereitstellung durch eine Druckluftbeaufschlagung des
Zylinders erfolgt. Die Bewegung während des Trennvorgangs
kann dabei unter Ausnutzung der Gewichtskraft erfolgen, wobei zusätzlich
Federn oder dergleichen vorgesehen sind. Zudem kann die Rückstellung
auch durch Anlegen eines Unterdrucks erfolgen.
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In
einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist mindestens die zweite
Klinge mittels eines zweiten Antriebs in eine Ruheposition bewegbar.
Die Ruheposition ist dabei derart gewählt, dass die Klinge
außerhalb eines Bereichs angeordnet wird, in welchem der
Schussfaden beim Eintragen in ein Webfach und/oder bei einer Anschlagbewegung
an einen Geweberand bewegt wird. Dadurch wird verhindert, dass sich
der Schussfaden in der Vorrichtung verfängt. In einer Ausgestaltung
befindet sich die erste Klinge in der Bereitstellung außerhalb
dieses Bereichs, so dass keine weitere Bewegung der ersten Klinge
notwendig ist.
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In
einer Ausführungsform der Erfindung ist die erste Klinge
mittels des zweiten Antriebs mit der zweiten Klinge in die Ruheposition
bewegbar. Dadurch ist es möglich, eine Bereitstellung der
ersten Klinge zu wählen, in welcher diese noch teilweise
in dem oben genannten Bereich des Schussfadens liegt. Die erste
Klinge kann dabei als Führung zum Einführen des
Schussfadens zwischen die Klingen genutzt werden. Zudem ist es möglich,
einen Verfahrweg der ersten Klinge zwischen einer Bereitstellung und
einer Schneidstellung klein zu wählen. Dadurch ist eine
schnelle Bewegung mit geringer Energiezufuhr möglich.
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In
einer Ausgestaltung der Erfindung umfasst der zweite Antrieb eine
mit einer Webmaschine synchronisierte Nockenwelle. Durch die Synchronisation
mit der Webmaschine kann sichergestellt werden, dass sich die Vorrichtung
bei einer Anschlagsbewegung des Schussfadens in einer Ruheposition befindet,
so dass eine Kollision der Vorrichtung mit dem Schussfaden sicher
verhindert werden kann. Zudem wird auf weitere Antriebsmittel mit
zusätzlichem Energiebedarf verzichtet.
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In
einer anderen Ausgestaltung ist der zweite Antrieb als pneumatischer
Antrieb gestaltet. Durch den zweiten Antrieb ist eine präzise
Bewegung der zweiten Klinge zu beliebigen Zeiten des Webzyklus möglich.
Dabei ist es auch denkbar, die zweite Klinge im Trennvorgang entgegen
der ersten Klinge zu bewegen. Der erste und der zweite Antrieb können
dabei an beliebiger Stelle an der Webmaschine positioniert werden,
so dass eine gute Anpassung an verschiedene Webmaschinentypen möglich
ist. Eine Synchronisation mit der Webmaschine erfolgt in einer Ausgestaltung
durch einen Taktgeber oder dergleichen.
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In
einer Ausführungsform der Erfindung sind der erste und
der zweite Antrieb in Reihe geschaltet. Durch den zweiten Antrieb
werden dabei beispielsweise beide Klingen zwischen der Ruheposition
und einer Arbeitsposition bewegt. Zumindest in der Arbeitsposition
können die Klin gen relativ zueinander durch den ersten
Antrieb aus der Schneidstellung in die Bereitstellung und umgekehrt
bewegt werden.
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In
einer Weiterbildung der Erfindung ist eine Ansteuerung des ersten
und/oder des zweiten Antriebs in Abhängigkeit von Eigenschaften
des Schussfadens einstellbar. Die Anpassung kann dabei manuell,
beispielsweise durch einen Bediener und/oder selbsttätig,
beispielsweise durch eine adaptive Regelung oder dergleichen erfolgen.
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Weitere
Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen
und aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen
der Erfindung, die in den Zeichnungen schematisch dargestellt sind.
Für gleiche oder ähnliche Bauteile werden in den
Zeichnungen einheitliche Bezugszeichen verwendet. Als Teil eines
Ausführungsbeispiels beschriebene oder dargestellte Merkmale
können ebenso in einem anderen Ausführungsbeispiel
verwendet werden, um eine weitere Ausführungsform der Erfindung
zu erhalten.
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In
den Zeichnungen zeigen:
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1:
perspektivisch einen Ausschnitt einer Webmaschine mit einer erfindungsgemäßen
Vorrichtung gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel
in Schneidstellung und in Ruheposition;
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2:
perspektivisch den Ausschnitt gemäß 1 in
Bereitstellung und in Arbeitsposition;
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3:
perspektivisch den Ausschnitt gemäß 1 in
Schneidstellung und in Arbeitsposition;
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4:
eine Prinzipdarstellung einer Vorrichtung ähnlich 1 in
einer Seitenansicht;
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5:
eine Draufsicht auf Klingen der Vorrichtung gemäß 2;
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6:
eine Draufsicht auf Klingen einer abgewandelten Ausführungsform;
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7:
perspektivisch einen Ausschnitt einer Webmaschine mit einer erfindungsgemäßen
Vorrichtung gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel;
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8:
eine Prinzipdarstellung einer Vorrichtung ähnlich 7 in
einer Seitenansicht;
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9:
perspektivisch einen Ausschnitt einer Webmaschine mit einer erfindungsgemäßen
Vorrichtung gemäß einem dritten Ausführungsbeispiel;
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10:
eine Prinzipdarstellung einer Vorrichtung ähnlich 9 in
einer Seitenansicht;
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11:
eine Ansteuerung eines pneumatischen Antriebs;
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12:
Bewegungsabläufe von Klingen;
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13:
perspektivisch eine Vorrichtung gemäß einem vierten
Ausführungsbeispiel und
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14:
eine Prinzipdarstellung ähnlich 13.
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1 bis
3 zeigen
schematisch einen Ausschnitt einer Webmaschine
1 mit einer
erfindungsgemäßen Vorrichtung
2 gemäß einem
ersten Ausführungsbeispiel. Die Vorrichtung
2 zum
Trennen des Schussfadens
5 umfasst eine erste Klinge
20 und
eine zweite Klinge
21, wobei in dem in
1 bis
3 dargestellte
Ausführungsbeispiel die erste Klinge
20 im Wesentlichen
translatorisch relativ zu der zweiten Klinge
21 bewegbar
ist. Bei der dargestellten Webmaschine
1 handelt es sich
um eine Greiferwebmaschine mit einem Gebergreifer
10, durch
welchen ein Schussfaden
5 aufnehmbar und in ein durch nicht
dargestellte Kettfäden gebildetes Webfach eintragbar ist.
Eine entsprechende Greiferwebmaschine
1 ist im Detail beispielsweise
in der nicht veröffentlichten
BE 2007/0087 oder
PCT/EP 2008/001490 offenbart,
auf deren Inhalt hiermit vollumfanglich Bezug genommen wird. Nach
dem Eintragen wird der Schussfaden
5 durch ein nicht dargestelltes
Webblatt an den Waren- oder Geweberand (ebenfalls nicht dargestellt)
angeschlagen. Der eingetragene und angeschlagene Schussfaden
5 wird zunächst
nicht von einem nicht dargestellten Schussfadenvorrat getrennt,
wie dargestellt in
1. Auch nach dem Anschlagen
wird der Schussfaden
5 zunächst nicht von dem
Schussfadenvorrat getrennt. Vor einem Trennen wird die Vorrichtung
2 aus
einer Ruheposition und einer Schneidstellung der Klingen
20,
21 wie
in
1 dargestellt, in eine Arbeitsposition und eine
Bereitstellung der Klingen
20,
21 gebracht, wie
in
2 dargestellt. Ein Trennen des Schussfadens
5 von
dem Schussfadenvorrat erfolgt erst bei einem nachfolgenden Schussfadeneintrag
durch den Gebergreifer
10. Zum Trennen wird der Schussfaden
5,
wie in
3 dargestellt, durch den Gebergreifer
10 ergriffen
und in die Vorrichtung
2 zum Trennen des Schussfadens
5 eingeführt.
Zum Trennen werden die Klingen
20,
21 in eine
Schneidstellung gebracht, während die Vorrichtung
2 beispielsweise
in der Arbeitsposition verbleibt.
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In 2 ist
eine Bereitstellung dargestellt, wobei die erste Klinge 20 oberhalb
der zweiten Klinge 21 angeordnet ist, so dass der Schussfaden 5 zwischen
die Klingen 20, 21 führbar ist. Die erste
Klinge 20 ist nach dem Einführen des Schussfadens 5 in Richtung
der zweiten Klinge 21 bewegbar, wie dargestellt in 3,
so dass der Schussfaden 5 getrennt wird. Die erste Klinge 20 wird
zu diesem Zweck durch einen pneumatischen Antrieb 3 angetrieben.
Bei dem in 1 bis 3 dargestellten
pneumatischen Antrieb handelt es sich um einen doppeltwirkenden
Zylinder 30, wobei ein Kolben 31 durch entsprechende Druckluftzufuhr
einen Vor- bzw. einen Rückhub ausführt. Der Kolben 31 ist über
einen Hebel 32 mit einer Stange 33 verbunden,
durch welche die erste Klinge 20 zwischen der dargestellten
Bereitstellung gemäß 2 und einer
Schneidstellung gemäß 3 bewegbar
ist.
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Bei
einer Anschlagsbewegung wird ein in 1 bis 3 nicht
dargestelltes Webblatt in eine durch einen Pfeil schematisch dargestellte
Richtung A in Richtung einer ebenfalls in 1 bis 3 nicht sichtbaren
Gewebekante bewegt. Um dabei Kollisionen zwischen dem Schussfaden
und der Vorrichtung 2 und/oder ein ungewünschtes
Einführen eines Schussfadens 5 in die Vorrichtung 2 zu
vermeiden, kann die Vorrichtung 2 aus der in 3 dargestellten Arbeitsposition
in eine Ruheposition bewegt werden. Hierfür ist in der
Ausführungsform gemäß 1 bis 3 ein
Nockenantrieb 4 mit einer Nockenwelle 40 vorgesehen,
welche mit der Webmaschine synchronisiert ist. Die Nockenwelle 40 ist über
einen Hebel 41 mit der zweiten Klinge 21 wirkverbunden.
In dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist der erste
Antrieb 3 stationär an einem Rahmen 14 mittels
eines Tragarms 15 angebracht. Bei Bewegung der zweiten Klinge 21 wird
daher die erste Klinge 20 nicht mitbewegt. In anderen Ausgestaltungen
kann der erste Antrieb 3 an dem Hebel 41 befestigt
sein und mit dem Hebel 41 in eine Ruheposition verschwenkt
werden.
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Beim
Anschlagen wird der Schussfaden 5 über eine Führung 50 und
entlang der Oberseite eines Hakens 51 bewegt. Beim Einführen
wird der Schussfaden 5 unter den Haken 50, wie
dargestellt in 3, bewegt.
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4 zeigt
schematisch eine Prinzipdarstellung einer Vorrichtung 102 zum
Trennen eines Schussfadens, ähnlich der Vorrichtung 2 gemäß 1. Für
gleiche Bauteile werden dabei einheitliche Bezugszeichen verwendet.
Die Vorrichtung 102 zum Trennen von Schussfäden
gemäß 4 umfasst zwei Klingen 20, 21,
welche entlang einer durch einen Pfeil dargestellten Richtung T
im Wesentlichen translatorisch relativ zueinander bewegbar sind. Hierfür
ist ein erster Antrieb 3, umfassend einen doppelt wirkenden
pneumatischen Zylinder 30 vorgesehen. Durch Druckluftzufuhr
in eine erste Kammer des Zylinders 30 wird dabei ein Kolben 31 aus
dem Zylinder ausgetrieben. Die Bewegung wird über einen zweiarmigen
Hebel 32 auf die Klinge 20 übertragen, so
dass die Klinge 20 im Wesentlichen entlang der durch den
Pfeil dargestellten Richtung T translatorisch bewegt wird. In der
Prinzipdarstellung ist der Hebel 32 zum Verstellen der
Klinge 20 drehbar gelagert. Es ist jedoch ebenso denkbar,
die Klinge 20 verschieblich zu lagern. Der Antrieb 3 kann
zu diesem Zweck auch an einer anderen Stelle angeordnet sein, beispielsweise – wie
gestrichelt dargestellt mit Zylinder 30A – in
der Nähe der Klinge 20.
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In
der Darstellung gemäß 4 befindet
sich die Vorrichtung 102 in einer Arbeitsposition, wobei sich
die erste Klinge 20 in einer Schneidstellung befindet.
Erfindungsgemäß kann durch einen zweiten Antrieb 4 die
Vorrichtung 102 aus der in 2 dargestellten
Arbeitsposition in eine Ruheposition bewegt werden. Hierfür
ist ein zweiter Antrieb 4 vorgesehen, mit einer Nockenwelle 40,
wobei die Nockenwelle 40 über den Hebel 41 mit
der zweiten Klinge 21 wirkverbunden ist. In dem in 4 schematisch
dargestellten Ausführungsbeispiel bewegt der Hebel 41 zudem den
Zylinder 30, so dass synchron zu einem Bewegen der zweiten
Klinge 21 auch die erste Klinge 20 bewegt wird.
In dem dargestellten Ausführungsbeispiel werden die Klingen 20, 21 bei
einer Bewegung zwischen der Ruheposition und der Arbeitsposition um
eine Rotationsachse R verschwenkt.
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5 zeigt
schematisch die verschiedenen Stellungen der Klingen 20, 21.
In einer in 5 links dargestellten Position
(a) befinden sich die Klingen 20, 21 in einer
Arbeitsposition, wobei die erste Klinge 20 in eine Bereitstellung
bewegt wurde, so dass die Vorrichtung zum Einführen von
Schussfäden geöffnet ist. In der in 5 mittig
dargestellten Position (b) befinden sich beide Klingen in der Arbeitsposition, wobei
die erste Klinge 20 in eine Schneidstellung bewegt wurde.
Durch die Bewegung in die Schneidstellung kann ein in 5 nicht
dargestellter Schussfaden, welcher zwischen die Klingen 20, 21 geführt wurde,
getrennt werden. In den beiden Darstellungen (a) und (b) befinden
sich beide Klingen jeweils in einer Arbeitsposition. Wie oben bereits
beschrieben, können beide Klingen zudem in eine Ruheposition
(c) verschoben werden, welche in 5 rechts
dargestellt ist. In dem dargestellten Ausführungsbeispiel findet
sich die erste Klinge 20 in der Ruheposition in einer Bereitstellung.
Es ist jedoch ebenfalls denkbar, dass die erste Klinge 20 in
der Ruheposition in die Schneidstellung bewegt wurde, wie dargestellt
in 1.
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6 zeigt
Klingen 20, 21 in Positionen und Stellungen ähnlich 5 für
eine abgewandelte Ausführungsform, wobei die erste Klinge 20 drehbar
an der zweiten Klinge 21 gelagert ist, während
beide Klingen 20, 21 zusammen im Wesentlichen
translatorisch zwischen einer Bereitstellung und einer Schneidstellung
bewegbar sind.
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7 zeigt
einen Ausschnitt der Webmaschine 1 in einer perspektivischen
Darstellung mit einer Vorrichtung 202 zum Trennen von Schussfäden 5 gemäß einem
weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung. Die Vorrichtung 202 ist
dabei ähnlich der Vorrichtung 2 gemäß 1 und
für gleiche Bauteile werden einheitliche Bezugszeichen
verwendet. Wie bei der Vorrichtung 2 gemäß 1 wird
die erste Klinge 20 relativ zu einer zweiten Klinge 221 durch
einen pneumatischen Antrieb 3 zwischen einer in 7 dargestellten
Schneidstellung und einer nicht dargestellten Bereitstellung bewegt.
Zum Bewegen der zweiten Klinge 221 aus der in
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4 dargestellten
Arbeitsposition in eine Ruheposition ist in dem Ausführungsbeispiel
gemäß 4 ein zweiter pneumatischer
Antrieb 204 vorgesehen. Der zweite pneumatische Antrieb 204 umfasst
ebenfalls einen doppeltwirkenden Zylinder 240, wobei mit
einem in 7 nicht sichtbaren Kolben des Zylinders 240 eine
Stange 243 für eine Bewegungsübertragung
wirkverbunden ist. Die zweite Klinge 221 ist einteilig
mit der Stange 243 ausgebildet, so dass die zweite Klinge 221 translatorisch
durch den pneumatischen Antrieb 204 verschiebbar ist.
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8 zeigt
eine Prinzipskizze einer Vorrichtung 302, ähnlich
der Vorrichtung 202 gemäß 7 mit
einem ersten pneumatischen Antrieb 3 und einem zweiten
pneumatischen Antrieb 204. Kolben 31, 241 des
ersten pneumatischen Antriebs 3 bzw. des zweiten pneumatischen
Antriebs 204 sind über zweiarmige Hebel 332, 342 mit
den Klingen 20 bzw. 221 mechanisch wirkverbunden.
Die Linearbewegung der Kolben 31, 241 wird in
eine Schwenkbewegung der Hebel 332, 342 um eine
Rotationsachse R transformiert, wobei die an den Enden der Hebel 332, 342 angebrachten
Klingen 20, 221 eine im Wesentlichen translatorische
Bewegung in eine Translationsrichtung T ausführen.
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9 zeigt
schematisch einen Ausschnitt der Webmaschine 1 in einer
perspektivischen Darstellung. Die Webmaschine gemäß 9 ist ähnlich der
Webmaschine gemäß 1 bis 3 und
auf eine detaillierte Beschreibung bereits beschriebener Bauteile
wird verzichtet. An der Webmaschine 1 gemäß 9 ist
eine Vorrichtung 402 zum Trennen von Schussfäden 5 mit
einer ersten Klinge 20 und einer zweiten Klinge 421 vorgesehen,
wobei die erste Klinge 20 mittels eines pneumatischen Antriebs 3 zum Trennen
eines Schussfadens 5 relativ zu der zweiten Klinge 421 im
Wesentlichen translatorisch verschiebbar ist. In 9 sind
die Klingen 20, 421 in einer Bereitstellung in
einer Arbeitsposition dargestellt. Zum Bewegen der Vorrichtung 402 aus
der dargestellten Arbeitsposition in eine Ruheposition ist in dem
dargestellten Ausführungsbei spiel ein zweiter pneumatischer
Antrieb 404 vorgesehen. Der zweite pneumatische Antrieb 404 umfasst
einen einfach wirkenden Zylinder 440, welcher entgegen
der Kraft einer Rückstellfeder 446 einen Hub ausführt.
Der Hub des Zylinders 440 wird über einen zweiarmigen
Hebel 442, welcher um eine Rotationsachse R verdrehbar
gelagert ist, in eine Bewegung der zweiten Klinge 421 übertragen,
welche an einem Arm des Hebels 442 angebracht ist. Der
erste Antrieb 3 zur Bewegung der ersten Klinge 20 zwischen
einer Bereitstellung und einer Schneidstellung ist ebenfalls an
dem Hebel 442 angebracht, so dass der Antrieb 3 und
die erste Klinge 20 durch den zweiten Antrieb 404 gemeinsam
mit der zweiten Klinge 421 aus der Arbeitsposition in die Ruheposition
verschwenkbar sind. Eine Rückstellung in die Arbeitsposition
erfolgt in dem dargestellten Ausführungsbeispiel durch
die Rückstellfeder 446. In einem nicht dargestellten
weiteren Ausführungsbeispiel kann der pneumatische Antrieb 404 einen
doppeltwirkenden Zylinder umfassen.
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10 zeigt
eine Schneidvorrichtung 502 ähnlich der Schneidvorrichtung 402 gemäß 6 in einer
Prinzipskizze. Wie in 10 erkennbar, sind der erste
Antrieb 3 und der zweite Antrieb 404 in Reihe
geschaltet, wobei durch den zweiten Antrieb 404 beide Klingen 20, 421 synchron
aus der dargestellten Arbeitsposition in eine Ruheposition bewegbar
sind. Durch den ersten Antrieb 3 kann zudem die erste Klinge 20 relativ
zu der zweiten Klinge 421 bewegt werden, wobei diese Bewegung
im Wesentlichen translatorisch erfolgt.
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11 zeigt
schematisch ein 5/2-Wegeventil 6 zum Ansteuern eines pneumatischen
Antriebs 3 mit einem doppeltwirkenden Zylinder 30.
Durch das Ventil 6 ist der pneumatische Antrieb 3 auf
herkömmliche Weise ansteuerbar, so dass der Kolben 31 eine Rück-
oder einen Vorhub ausführen kann. Das dargestellte 5/2-Wegeventil 6 ist
als Schnellentlüftungsventil ausgebildet, wobei bei einem
Hub Druckluft durch Öffnungen schnell aus den entsprechenden
Kammern entweichen kann.
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Diese
Druckluft kann – wie durch gestrichelte Pfeile dargestellt – zum
Reinigen bestimmter Teile der Vorrichtung, wie beispielsweise der
Klingen, verwendet werden. Das Ventil 6 ist beispielsweise
elektromagnetisch betätigbar und durch eine Steuereinrichtung 60 steuerbar,
einstellbar oder regelbar, so dass ein Schneidvorgang zum richtigen
Augenblick im Webzyklus den Schussfaden durchtrennen kann. Das Ventil
ist mit einer Drucklagerverzögerung 61 verbunden.
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12 zeigt
die Bewegungsabläufe B20, B21 der Klingen 20 bzw. 21 über
einen als Abszisse dargestellten Webzyklus. Die Ruheposition 70, 71 und
die Arbeitsposition 80, 81 der Klingen 20, 21 sind dabei
als parallele Geraden zu der Abszisse eingezeichnet. Am Anfang des
Webzyklus (0°) befinden sich beide Klingen 20, 21 in
der Ruheposition 70, 71. Aus dieser Ruheposition 70, 71 werden
die Klingen 20, 21 zusammen in die Arbeitsposition 80, 81 bewegt.
In den eingezeichneten Arbeitspositionen 80, 81 befinden
sich die Klingen 20, 21 jeweils in ihrer Bereitstellung.
Diese Konfiguration wird bei ca. 40° im Webzyklus erreicht.
Die Klingen 20, 21 werden zum Durchtrennen des
Schussfadens aus der Bereitstellung in der Arbeitsposition 80, 81 relativ
zueinander in jeweilige Schneidstellungen bewegt, welche bei ca.
60° im Webzyklus erreicht wird. Wie in 12 erkennbar,
kreuzen sich dabei die Bewegungsabläufe B20, B21. Ein Anschlag
des Schussfadens findet bei ca. 360° statt, wobei sich
die Klingen zu diesem Zeitpunkt wieder in ihrer Ruheposition 70, 71 befinden.
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13 zeigt
perspektivisch eine Vorrichtung gemäß einem vierten
Ausführungsbeispiel. Die in 13 dargestellte
Vorrichtung umfasst einen Hebel 41, mit welchem eine Klinge 21 mechanisch
fest wirkverbunden ist. Der Hebel 41 wird mittels eines
Nockens 40 entgegen der Kraft einer Rückstellfeder 446 bewegt.
Die Vorrichtung umfasst weiter einen zweiten Hebel 46,
welcher verschwenkbar mit dem Hebel 41 verbunden ist. An
dem Hebel 46 ist eine zweite Klinge 20 angeordnet,
welche durch den Hebel 46 relativ zu der Klinge 21 verschwenkbar
ist. Ein Verschwenken des Hebels 46 erfolgt entgegen der
Kraft einer Rückstellfeder 47 durch einen Zylinder 48.
Zum Betreiben des Zylinders 48 ist eine Ventileinrichtung 49 vorgesehen.
Wie in 13 erkennbar, ist der Hebel 41 nicht
in einer Ebene angeordnet. Dadurch ergeben sich gute Einbaumöglichkeiten
der Vorrichtung an einer Webmaschine. Eine Drehachse 55 des Hebels 41 ist
parallel zu einer Drehachse des Nocken 40 angeordnet. Die
Drehachsen liegen beispielsweise parallel zu einer Bewegungsrichtung
des in 13 nicht dargestellten Greifers 10.
Die Klingen 20, 21 sind in dem dargestellten Ausführungsbeispiel unter
einem Winkel von ca. 30° bis ca. 60°, beispielsweise
ungefähr 45°, zu der Bewegungsrichtung des Greifers 10 angeordnet.
In anderen Ausführungsbeispielen kann der Winkel zwischen
0° und 90° liegen.
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14 zeigt
schematisch eine Prinzipdarstellung einer Vorrichtung ähnlich 13.
Die Vorrichtung umfasst einen Hebel oder Arm 500, welcher durch
einen Nockenantrieb 501, 502 um eine Drehachse 540 verschwenkbar
ist. Der Hebel oder Arm 500 wird mittels einer nicht dargestellten
Feder oder dergleichen auf den Nocken 501 gedrückt.
An der Drehachse 540 sind zwei Klingen 20, 21 verschwenkbar
mit dem Arm 500 verbunden. Die Klingen 20, 21 sind
in entgegen gesetzte Richtungen jeweils durch einen Zylinderantrieb 520, 521 um
die Drehachse 540 entgegen der Kraft einer gemeinsamen
Rückstellfeder 523 verschwenkbar. Anstelle einer
gemeinsamen Rückstellfeder 523 können
auch jeweils eigene Rückstellfedern vorgesehen sein. In
dem dargestellten Ausführungsbeispiel sind die Klingen 20, 21 jeweils
an zweiarmigen Hebeln 541 bzw. 542 angeordnet,
wobei die Druckzylinder 520, 521 an den den Klingen 20, 21 abgewandten
Enden der Hebel 541, 542 angeordnet sind. Die
Druckzylinder 520, 541 sind dabei mit dem Arm 500 über
einen Drehpunkt 543 verschwenkbar verbunden. Über
den Nockenantrieb 501, 502 sind somit die Klingen 20, 21 gemeinsam
zwischen einer Ruheposition und einer Arbeitsposition bewegbar.
Durch die Zylinder 520, 521 können dagegen
die Klingen 20, 21 relativ zueinander zwischen
einer Bereitstellung und einer Schneidstellung bewegt werden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
-
- - JP 02-277856 [0002, 0002]
- - JP 02277856 [0003]
- - WO 03/102283 A1 [0004]
- - BE 2007/0087 [0034]
- - EP 2008/001490 [0034]