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Die Erfindung geht aus von einem Verkaufsautomaten nach dem Oberbegriff des unabhängigen Anspruchs 1.
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Derartige Verkaufsautomaten werden beispielsweise in Warenhäusern eingesetzt, um einen sicheren Abverkauf diebstahlgefährdeter Produkte, insbesondere Tabakwaren, zu gewährleisten.
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Stand der Technik
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Die
DE 20 2008 001 618 U1 zeigt einen geldbetätigten Verkaufsautomat zum Abverkauf einzelner Waren, der mehrere Warenschächte aufweist, in welchen jeweils eine Vielzahl einzelner Waren speicherbar sind, wobei der Verkaufsautomat zumindest einen Sensor aufweist, welcher ein Signal ausgibt, wenn die Anzahl der im zumindest einem Warenschacht gespeicherten Waren einen bestimmten Wert unterschreitet.
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Die
WO 2004/097 697 A1 zeigt ein Lagersystem für eine Vielzahl verschiedener Waren. Das Lagersystem weist Mittel zur Identifikation, beispielsweise Infrarotsensoren, bestimmter Waren auf.
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Die
DE 197 14 799 A1 zeigt eine Vorrichtung zur Lagerung von Waren mit mindestens einem Detektor pro Warenart. Der Detektor veranlasst ein Signal, wenn die Anzahl der noch vorhandenen Waren einen bestimmten Wert unterschreitet, damit rechtzeitig Waren nachbestellt werden können.
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Die
EP 39 33 57 A3 offenbart einen Warenautomaten, der zur Füllstandskontrolle der einzelnen Warenschächte Lichtschranken vorschlägt.
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Die Füllstände der einzelnen Warenschächte werden separat von einer Lichtschranke überwacht und beispielsweise über eine Leerstandsanzeige in Form einer Ampel dem Betreiber des Verkaufsautomaten mitgeteilt.
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Es ist nicht gewährleistet, dass der Betreiber des Verkaufsautomaten sofort Notiz von einem Leerstand eines Warenschachtes nimmt. Bis zur Wiederauffüllung des leeren Schachtes kann einige Zeit vergehen, wodurch Umsatzverluste entstehen.
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Bei Verkaufsautomaten, die nicht über eine Leerstandsüberwachung verfügen, kann die Lösung der
EP 39 33 57 A3 in der Regel nicht nachgerüstet werden.
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Aufgabenstellung
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Die Aufgabe der Erfindung besteht darin eine Leerstandsüberwachung für Verkaufsautomaten vorzuschlagen, die einen Leerstand eines Warenschachtes möglichst vermeidet, kostengünstig ausgeführt und bei älteren Verkaufsautomaten nachrüstbar ist.
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Die Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale des unabhängigen Anspruchs 1 gelöst.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Der hier vorgeschlagene Verkaufsautomat dient zum Abverkauf einzelner Waren. Beispielsweise werden über einen solchen Verkaufsautomaten Tabakwaren oder andere diebstahlgefährdete Produkte wie Rasierklingen verkauft. Der Verkaufsautomat verfügt über zumindest einen Warenschacht, in welchem eine Vielzahl einzelner Waren speicherbar sind. In der Regel hat der Warenschacht die Form eines Rechteckprofils in welchem mehrere Waren übereinandergestapelt gelagert sind. Die Form des Warenschachtes kann geometrisch aber vielfältig ausgestaltet sein. Die Erfindung beschränkt sich nicht auf die geometrische Ausgestaltung des Warenschachtes und ist daher besonders flexibel einsetzbar.
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Der Verkaufsautomat weist ein Sensorsystem auf, welches ein Signal ausgibt, wenn die Anzahl der im zumindest einem Warenschacht gespeicherten Waren einen bestimmten Wert unterschreitet.
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Beim dem Signal kann es sich um ein akustisches und/oder optisches Signal handeln. Mit Signal kann aber auch ein Datensignal gemeint sein, welches dann in einer Rechenroutine weiterverarbeitet wird. Als Signal kann auch ein elektronisches Kommunikationsmittel dienen. Beispielsweise kann der Verkaufsautomat ein Signal als E-Mail an einen Betreuer und/oder Betreuer des Verkaufsautomaten schicken. Als Signal kann alles dienen, was auf einen nahenden Leerstand eines Warenschachtes hinweist.
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Dieser Wert kann vom Betreiber des Verkaufsautomaten individuell gewählt werden. Wenn der Verkaufsautomat stark frequentiert ist, liegt der Wert höher, als wenn dies nicht der Fall ist. Dadurch ist der Verkaufsautomat an die vorherrschenden Umstände optimal anpassbar.
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Das Sensorsystem besteht zumindest aus einer Leiterplatte, einem Mikrocontroller und einem Sensor. Der Sensor ist zur Erfassung des Füllstands beziehungsweise des nahenden Leerstands des Warenschachtes vorgesehen.
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Besonders vorteilhaft ist es, wenn das Sensorsystem in der Nähe des zumindest einen Warenschachtes befestigt beziehungsweise angebracht ist. Dadurch kann der Füllstand jedes Warenschachtes vom Sensor erfasst werden.
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In der Regel weist der Verkaufsautomat zwei oder mehr Warenschächte auf, in welchen jeweils eine Vielzahl einzelner Waren speicherbar sind. In den einzelnen Warenschächten können unterschiedliche Waren gespeichert werden. Ein Kunde kann die Ware beispielsweise über ein Bedienfeld anfordern und aus einem Entnahmebereich des Verkaufsautomaten entnehmen. Der Verkaufsautomat weist eine der Anzahl der Warenschächte entsprechende Anzahl an Sensorsystemen auf. Jedem Warenschacht ist ein Sensorsystem zugeordnet. Jedes Sensorsystem kann individuell an den zugeordneten Warenschacht angepasst werden und eine Füllstandswarnung bei einem individuellen Füllstand ausgeben. Ein Signal auslösender Füllstand eines ersten Warenschachtes kann anders sein als ein Signal auslösender Füllstand eines zweiten Warenschachtes. Der Betreiber kann das Sensorsystem an die Beliebtheit der einzelnen Waren im Verkaufsautomaten anpassen.
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Vorteilhafterweise sind die einzelnen Sensorsysteme über einen Datenbus oder eine andere Datenleitung miteinander verbunden. Der Verkaufsautomat weist einen Mikrocontroller auf, wobei die Sensorsysteme über den Datenbus oder die andere Datenleitung mit dem Mikrocontroller verbunden sind. Über den Mikrocontroller können die einzelnen Daten der Sensorsysteme ausgelesen und ausgewertet werden. Dazu ist der Mikrocontroller programmierbar ausgestaltet und mit einer entsprechenden Software versehen. Über den Mikrocontroller können jetzt einzelne Füllstandswarnungen an den Betreiber des Verkaufsautomaten gesendet werden.
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In einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung weist der Verkaufsautomat eine Kommunikationsschnittstelle auf. Die Kommunikationsschnittstelle ist durch eine geeignete Datenleitung mit dem Mikrocontroller verbunden. Über die Kommunikationsschnittstelle kann der Verkaufsautomat in ein Netzwerk integriert werden. So kann beispielsweise eine Fernwartung beziehungsweise Fernsteuerung des Verkaufsautomaten durchgeführt werden. Eine Füllstandswarnung wird beispielsweise per E-Mail an eine zuständige Servicekraft versendet. Über die Kommunikationsschnittstelle können auch mehrere Verkaufsautomaten gleichzeitig überwacht werden.
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Vorteilhafterweise handelt es sich beim Sensor um einen optischen Sensor, dessen optisches Element im Infrarotbereich arbeitet. Derartige Sensoren sind kostengünstig und arbeiten zuverlässig.
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Der Sensor erkennt die kleinen Abstände zwischen den Waren. Bei einer Warenentnahme stehen die einzelnen Warenpackungen leicht schräg, wodurch eine Entnahmesituation durch den Sensor leicht wahrzunehmen ist. Die Elektronik des Sensorsystems ist mit der Elektronik des Verkaufsautomaten verbunden. Anhand des Verkaufs einer Ware aus einem bestimmten Warenschacht, erkennt der Sensor welchem Schacht er zugeordnet ist. Dadurch können die Daten des Sensorsystems zu weiteren statistischen Ableitungen genutzt werden.
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Die hier vorgeschlagene Lösung kann nicht nur zur reinen Füllstandsüberwachung genutzt werden. Der Betreiber kann jederzeit einen Zwischenstand abrufen. Der Mikrokontroller könnte auch eine Berechnung für die Zukunft tätigen und eine Vorhersage treffen, wenn einer der Schächte oder mehrere Schächte leer sein werden.
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Die hier gezeigte Lösung kann auch dazu verwendet werden ein konkretes Abverkaufprofil zu erstellen. Hier kann beispielsweise ermittelt werden, an welchen Tagen bestimmte Ware mehr oder weniger nachgefragt wird. Daraus können Rückschlüsse über die Befüllung des Verkaufsautomaten getroffen werden.
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Ausführungsbeispiel
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt und wird im Folgenden näher erläutert. Es zeigen:
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1 eine perspektivische Darstellung eines Verkaufsautomaten,
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2 eine schematische Darstellung mehrerer Warenschächte mit einem Sensorsystem,
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3 eine schematische Darstellung mehrerer Warenschächte mit einem alternativen Sensorsystemen,
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4 eine Draufsicht auf ein Sensorsystem,
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5 eine perspektivische Darstellung Sensorsystemmontagesystems und
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6 eine Prinzipskizze eines Sensorsystemmontagesystems auf mehreren Warenschächten.
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Die Figuren enthalten teilweise vereinfachte, schematische Darstellungen. Zum Teil werden für gleiche, aber gegebenenfalls nicht identische Elemente identische Bezugszeichen verwendet. Verschiedene Ansichten gleicher Elemente könnten unterschiedlich skaliert sein.
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Die 1 zeigt eine perspektivische Darstellung eines Verkaufsautomaten 1. Der Verkaufsautomat 1 besteht aus einem kastenförmigen Gehäuse 2, welches auf einem Standfuß 3 platziert ist. Das Gehäuse 2 weist eine innere Tür 4 auf, die aus Stahl gefertigt ist und im Wesentlichen zur Einbruchssicherung dient. Die innere Tür 4 wird von einer äußeren Tür 5 überdeckt. In der äußeren Tür sind Bedienfelder 6, 6' eingebaut, über die ein Kunde seine Ware anwählen und die Kauftransaktion beziehungsweise den Bezahlvorgang abwickeln kann. Die vom Kunden angeforderte Ware kann aus einem Entnahmebereich 7 entnommen werden. Ein hier gezeigter Verkaufsautomat 1 kann auch in den Kassenbereich eines Supermarktes integriert werden. In diesem Fall würde der Entnahmebereich 7 direkt über dem Kassenvorlaufband angeordnet sein. Im inneren des Gehäuses 2 sind mehrere Warenschächte 8, 8' angeordnet.
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In den 2 und 3 sind schematische Zeichnungen von Warenschächten 8 dargestellt, die jeweils eine andere Ausführungsform des Sensorsystems zeigen.
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In 2 werden die Warenschächte 8 von einem rechteckförmigen Sensorkörper 9 überdeckt. In diesem Fall handelt es sich beim Sensorkörper 9 um eine Leiterplatte. In den Warenschächten 8 sind jeweils einzelne Waren 14 übereinandergestapelt angeordnet. In den Abständen der Warenschächte 8 sind optische Sensoren 10 auf die Leiterplatte aufgelötet. Die optischen Sensoren 10 sind über einen Datenbus 11 miteinander verbunden. Der Datenbus 11 ist ebenfalls mit einem Mikrocontroller 12 verbunden. Der Mikrocontroller 12 ist wiederum über eine geeignete Datenleitung mit einer Kommunikationsschnittstelle 15 verbunden. Als Kommunikationsschnittstelle 15 kann beispielsweise ein Steckverbinder oder eine Buchse dienen. Die Komponenten Sensorkörper 9 (hier Leiterplatte), Sensor 10, Mikrocontroller 12 und Kommunikationsschnittstelle 15 bilden das erfindungsgemäße Sensorsystem 16. Wenn die Länge der Leiterplatte die Länge der aneinandergereihten Warenschächte 8 überschreitet, kann die Leiterplatte einfach gekürzt werden indem das überstehende Stück 13 abgetrennt wird. Die hier gezeigte Ausführungsform ist besonders einfach und kostengünstig bei älteren Geräten nachrüstbar. Mit „älteren Geräten” sind hier alle Geräte gemeint, die nicht über eine hier gezeigte Füllstandsüberwachung verfügen.
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Eine Signal kann bereits vor dem Leerlaufen eines Warenschachtes des Verkaufsautomaten 1 gegeben werden, was Umsatzausfälle vermeidet. Zusätzlich kann die Position des leeren Warenschachtes 8 bestimmt werden, was den Befüllvorgang beschleunigt. Über eine Auswertung der Distanzinformationen der Näherungssensoren kann weiterhin die Bewegung der Ware detektiert werden. Auf diese Weise wird ein Zählen der Ausgaben ermöglicht, auch können ggf. durch Rückwände verdeckte Sensoren erkannt werden.
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Für einen Betrieb ohne Netzwerkanbindung kann ein einfaches Signal, beispielsweise eine Ampel, installiert und angeschlossen werden, worüber die Warnung erfolgt.
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Als Sensor kann ein handelsüblicher Näherungssensor verwendet werden.
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In 3 ist eine alternative Ausführungsform eines füllstandsüberwachten Verkaufsautomaten 1 gezeigt. Jedem einzelnen Warenschacht 8 ist ein separates Sensorsystem 16' zugeordnet. Das Sensorsystem 16' ist vergrößert in 4 dargestellt. Das Alternativsensorsystem 16' basiert auf einer Leiterkarte 9' auf welcher ein optischer Sensor 10, ein Mikrocontroller 12' und zwei Kommunikationsschnittstellen 15' in Form von Steckverbindern aufgelötet sind. Die einzelnen Sensorsysteme 16' sind über einen Datenbus 11 miteinander verbunden. Außerhalb der Warenschächte 8 befindet sich eine zusätzliche Leiterkarte 17 auf welcher ein Mikrocontroller 12 und eine Kommunikationsschnittstelle 12 (Steckverbinder) gelötet sind. Diese Komponenten bilden ein so genanntes Mastermodul 18. Die einzelnen Mikrocontroller 12' haben beispielsweise den Nutzen, dass die einzelnen Sensorsysteme 16' sich automatisch beim Mastermodul 18 anmelden und durchnummeriert werden. Dadurch kann eine beliebige Anzahl an Sensorsystemen 16' bei einem älteren Verkaufsautomaten als so genannte „Plug and Play”-Lösung nachgerüstet werden. Es muss kein weiterer Konfigurationsaufwand betrieben werden.
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Die einzelnen Sensorsysteme 16' können in unterschiedlichen Höhen am Warenschacht angebracht werden. Eine individuelle vertikale Verschiebung in Richtung des Doppelpfeils 21 ist möglich. Dadurch können die einzelnen Warenschächte individuell überwacht werden.
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In 5 ist eine Installationslösung für eine Füllstandskontrolle eines Verkaufsautomaten angedeutet. Zu sehen ist ein U-Profil welches mit einem Schiebeelement 20 versehen ist. Unter dem Schiebelement 20 ist ein Sensorsystem 16' befestigt. Mithilfe des Schiebelements 20 kann das Sensorsystem 16' in den Bereich eines Warenschachtes 8 verschoben werden. In der Regel weist das U-Profil 19 mehrere solcher Schiebeelemente 20 mit Sensorsystemen 16' auf. Das U-Profil 19 kann hinter den Warenschächten 8, 8' befestigt werden und durch die Schiebeelemente 20 können die einzelnen Sensorsysteme 16' an die Warenschächte 8, 8' ausgerichtet werden. Die Sensorsysteme 16' sind hier über ein Datenkabel (Datenbus) miteinander verbunden. Das Datenkabel 11 zwischen den Sensorsystemen 16' ist großzügig bemessen und erlaubt eine gewisse Verschiebung der Sensorsysteme 16' beziehungsweise Schiebeelemente 20 in axialer Richtung des U-Profils 19. Die Kombination aus U-Profil 19, Sensorsysteme 16' und Schiebeelemente 20 erlaubt es ein Frühwarnsystem für den Leerstand einzelner Warenschächte bei älteren Verkaufsautomaten einfach und kostengünstig nachzurüsten.
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Um Umsatzeinbußen durch nicht mehr vorhandene Ware in Verkaufsautomaten zu vermeiden, ist es notwendig bei niedrigem Warevorrat einen Alarm zu erhalten. Als Nachrüstlösung für ältere Verkaufsautomaten wird vorgeschlagen, zur Füllstandsüberwachung eine Leiterplatte hinter den Warenschächten anzubringen. Auf dieser befinden sich Näherungssensoren, welche durch einen Mikrocontroller ausgewertet werden. Über die gemessene Entfernung kann der Füllstand und die Anzahl ausgegebener Waren bestimmt werden.
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In 6 ist das oben beschriebene Sensorsystemmontagesystems skizzenhaft dargestellt. Das U-Profil 19 wird in einer bestimmten horizontalen Höhe entlang der Warenschächte 8 aufgebracht. Die Schiebeelemente 20 werden an die Breite der Warenschächte 8 ausgerichtet, dadurch dass sie entlang des Doppelpfeils 22 verschiebbar auf dem U-Profil 19 angebracht sind. Mit den Schiebeelementen 20 werden gleichzeitig die Sensorsysteme 16' auf die einzelnen Warenschächte ausgerichtet.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Verkaufsautomat
- 2
- Gehäuse
- 3
- Standfuß
- 4
- Innere Tür
- 5
- Äußere Tür
- 6
- Bedienfeld
- 7
- Entnahmebereich
- 8
- Warenschacht
- 9
- Sensorkörper
- 10
- Sensor
- 11
- Datenbus
- 12
- Mikrocontroller
- 13
- Überstehendes Stück Leiterplatte
- 14
- Waren
- 15
- Kommunikationsschnittstelle
- 16
- Sensorsystem
- 17
- Leiterkarte
- 18
- Mastermodul
- 19
- U-Profil
- 20
- Schiebeelement
- 21
- Doppelpfeil
- 22
- Doppelpfeil