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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Überwachung einer Abgasnachbehandlungs-anlage eines Verbrennungsmotors nach dem Oberbegriff von Anspruch 1 sowie eine entsprechende Steuerungseinrichtung für eine Abgasnachbehandlungsanlage.
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Verbrennungsmotoren erzeugen beim Betrieb häufig erhebliche Mengen von Stickoxiden (NOx). Insbesondere bei in Kraftfahrzeugen eingesetzten Diesel- und Otto-Motoren liegen die Stickoxid-Mengen im Abgas in der Regel über den zulässigen Grenzwerten, so dass eine Abgasnachbehandlung zur Verringerung der NOx-Emissionen notwendig ist. Bei vielen Motoren erfolgt die Reduktion der Stickoxide durch die im Abgas enthaltenen nicht-oxidierten Bestandteile, nämlich durch Kohlenmonoxid (CO) und unverbrannte Kohlenwasserstoffe (HC), mit Hilfe eines Dreiwegekatalysators. Insbesondere bei Diesel- und Otto-Magermotoren steht dieses Verfahren jedoch nicht zur Verfügung, da durch den hohen Sauerstoffanteil im Abgas die Reduzierung von NOx nicht bzw. kaum erfolgt. Bei Magermotoren wird daher gemäß einem verbreiteten Verfahren ein NOx-Speicherkatalysator (Lean NOx Trap, LNT) eingesetzt, der die im Abgas des Verbrennungsmotors enthaltenen Stickoxide aufnimmt und speichert. Von Zeit zu Zeit erfolgt eine Regeneration des NOx-Speicherkatalysators, wofür ein Kraftstoffüberschuss in dem durch den NOx-Speicherkatalysator geleiteten Abgas erzeugt wird.
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Die Funktionsfähigkeit des NOx-Speicherkatalysators nimmt jedoch mit zunehmender Betriebsdauer ab, was unter anderem auf eine Kontamination des Speicherkatalysators mit dem im Abgas enthaltenen Schwefel zurückzuführen ist, sowie auf thermische Alterung in Folge hoher Temperaturen, wie sie beispielweise bei einer regelmäßig vorzunehmenden Entschwefelung auftreten. Es ist daher notwendig, die Funktionsfähigkeit eines im Abgassystem vorgesehenen NOx-Speicherkatalysators zu überwachen.
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Aus der europäischen Patentanmeldung
EP 1 936 140 A1 ist ein Verfahren zur Überwachung eines Abgasnachbehandlungssystems einer Brennkraftmaschine bekannt, wobei stromaufwärts und stromabwärts des Abgasnachbehandlungssystems jeweils eine Lambdasonde angeordnet wird und zur Überprüfung der Funktionstüchtigkeit des Abgasnachbehandlungssystems die Brennkraftmaschine in einen Betrieb überführt wird, in dem die Abgase eine hohe Konzentration an unverbrannten Kohlenwasserstoffen aufweisen. Dabei wird von einer Funktionsuntüchtigkeit des Abgasnachbehandlungssystems ausgegangen, falls die von den beiden Lambdasonden erfassten, aufgrund der hohen HC-Konzentration fehlerhaften Luftverhältnisse im Wesentlichen gleich groß sind.
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Gemäß
DE 10 2012 218 728 A1 wird zur Überprüfung der Funktionstüchtigkeit eines NO
x-Speicherkatalysators einer Brennkraftmaschine die Brennkraftmaschine in einen unterstöchiometrischen Betrieb (λ < 1) überführt und durch jeweils eine stromaufwärts bzw. stromaufwärts des Speicherkatalysators angeordnete Lambdasonde das Luftverhältnis erfasst. Dabei wird die Anfettung, d. h. die Anreicherung des Abgases mit unverbrannten Kohlenwasserstoffen, derart begrenzt, dass die Sonden fehlerfrei arbeiten. Bei einem voll funktionstüchtigen Speicherkatalysator werden die infolge der Anfettung stromaufwärts des Katalysators im Abgas befindlichen unverbrannten Kohlenwasserstoffe beim Durchströmen des Katalysators vollständig oxidiert, so dass sich stromabwärts des Katalysators keine unverbrannten Kohlenwasserstoffe im Abgas befinden. Ist die Funktionstüchtigkeit des NO
x-Speicher-katalysators eingeschränkt, so werden keine oder weniger im Abgas befindliche unverbrannte Kohlenwasserstoffe durch Freigabe von gespeicherten Stickoxiden oxidiert. Aus dem zeitlichen Verlauf des von der stromabwärts des Speicherkatalysators angeordneten Lambdasonde erfassten Luftverhältnisses während der Phase der Anfettung sowie insbesondere aus dem zeitlichen Verlauf der aus den Signalen der Sonden ermittelten, über ein kurzes Zeitintervall integrierten Massenströme an unverbrannten Kohlenwasserstoffen im Abgas lassen sich Aussagen hinsichtlich der Funktionstüchtigkeit des Speicherkatalysators treffen.
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Aus
KR 10 2011 006 3140 A ist es bekannt, dass aus den Signalen von zwei Lambdasonden, von denen eine stromaufwärts und die andere stromabwärts eines NO
x-Speicherkatalysators angeordnet ist, die Menge des Reduziermittels ermittelt wird, die dem Speicherkatalysator zugeleitet wird, und die Menge des Reduziermittels, die nach Durchgang durch den Speicherkatalysator im Abgas vorhanden ist. Aus dem derart ermittelten Durchgangs- oder Schlupfverhältnis (Slip Ratio) wird die Alterung des NO
x-Speicherkatalysators ermittelt.
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Die bekannten Überwachungsverfahren liefern nicht unter allen Betriebsbedingungen des NOx-Speicherkatalysators zuverlässige Aussagen über dessen Funktionsfähigkeit, beispielsweise sind die bekannten Verfahren in hohem Maße temperaturabhängig. Dies ist insbesondere deshalb problematisch, weil zur Überwachung der Funktionsfähigkeit des NOx-Speicherkatalysators und zur Einhaltung der vorgeschriebenen Überwachungsabläufe (In-Use Performance Requirements, IUPR) die entsprechenden Überwachungsmaßnahmen während des Betriebs eines mit dem NOx-Speicherkatalysator ausgestatten Kraftfahrzeugs mindestens mit einer vorgegebenen Häufigkeit durchgeführt werden müssen, so dass beispielsweise die Einhaltung eines engen Temperaturbereichs nicht immer gewährleistet werden kann.
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Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein alternatives bzw. verbessertes Verfahren zur Überwachung einer Abgasnachbehandlungsanlage eines Verbrennungsmotors, insbesondere eines für einen Magerbetrieb ausgelegten Verbrennungsmotors, sowie eine entsprechende Steuerungseinrichtung für eine derartige Abgasnachbehandlungsanlage anzugeben.
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Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren sowie durch eine Steuerungseinrichtung wie in den unabhängigen Ansprüchen angegeben gelöst.
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Ein erfindungsgemäßes Verfahren zur Überwachung einer Abgasnachbehandlungsanlage eines Verbrennungsmotors bezieht sich insbesondere auf einen für einen Magerbetrieb ausgelegten Verbrennungsmotor, beispielsweise einen Dieselmotor oder einen Otto-Magermotor, insbesondere einen Diesel- bzw. Ottomotor mit Direkteinspritzung. Vorzugsweise handelt es sich um den Verbrennungsmotor und die Abgasnachbehandlungsanlage eines Kraftfahrzeugs. Der Ausdruck "Magerbetrieb" bedeutet, dass der Verbrennungsmotor mit Luftüberschuss betrieben wird, d.h., dass der Lambdawert (Luftverhältnis) einen Wert λ > 1 einnimmt. Die Abgasnachbehandlungsanlage umfasst einen NOx-Speicherkatalysator zur Reduktion der im Abgas des Verbrennungsmotors enthaltenen Stickoxide (NOx). Das erfindungsgemäße Verfahren dient insbesondere zur Überwachung der Funktionsfähigkeit des NOx-Speicherkatalysators.
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Im Normalbetrieb des Verbrennungsmotors, der der Magerbetrieb ist, speichert der NOx-Speicherkatalysator die im Abgasstrom enthaltenen Stickoxide. Zur Regeneration, d.h. zur Erneuerung der Speicherkapazität des NOx-Speicherkatalysators, sind gelegentliche Regenerationsphasen notwendig, in denen mit Hilfe eines dem Abgasstrom zugeführten Reduktionsmittels die im NOx-Speicherkatalysator gespeicherten Stickoxide reduziert werden und in Form unschädlicher Gase freigesetzt werden. Als Reduktionsmittel kann insbesondere Kraftstoff dienen, wozu in der Regenerationsphase der durch den NOx-Speicherkatalysator geleitete Abgasstrom mit unverbranntem Kraftstoff angereichert wird, etwa durch Kraftstoffeinspritzung in die Abgasnachbehandlungsanlage stromaufwärts des NOx-Speicherkatalysators oder durch entsprechende Ansteuerung des Verbrennungsmotors, insbesondere einer Einspritzanlage des Verbrennungsmotors. Dies bedeutet, dass in der Regenerationsphase ein Kraftstoffüberschuss bzw. eine unterstöchiometrische Sauerstoffkonzentration vorliegt, d.h., dass der Lambdawert kleiner als 1 ist, λ < 1. Eine derartige Regeneration wird auch als "Rich Purge" bezeichnet.
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Erfindungsgemäß wird während der Regenerationsphase stromabwärts des NOx-Speicherkatalysators ein erstes Luftverhältnis erfasst, ein Durchbruchszeitpunkt ermittelt, zu dem das erfasste Luftverhältnis einen vorbestimmbaren Schwellwert unterschreitet, und aus mindestens einer vom Durchbruchszeitpunkt abhängigen charakteristischen Größe auf die Funktionsfähigkeit des NOx-Speicherkatalysators geschlossen. Erfindungsgemäß wird ausgenutzt, dass bei einer Regeneration das in hoher Konzentration zugeführte Reduktionsmittel zur Reduktion der im NOx-Speicherkatalysator gespeicherten Stickoxide sowie durch Reaktion mit dem ebenfalls darin gespeicherten Sauerstoff verbraucht wird und der Abgasstrom nach Durchströmen des NOx-Speicherkatalysators keinen oder einen geringeren Anteil des Reduktionsmittels enthält. Im Verlauf der Regeneration nimmt daher auch die Menge der im NOx-Speicherkatalysator gespeicherten Stickoxide, ebenso wie die Menge des gespeicherten Sauerstoffs, ab. Im Verlauf der Regeneration wird deshalb ein Zeitpunkt erreicht, zu dem das zugeführte Reduktionsmittel nicht mehr vollständig für die Reduktion der Stickoxide bzw. die Reaktion mit dem gespeicherten Sauerstoff verbraucht wird und beginnt, in unverbrauchter Form aus dem NOx-Speicherkatalysator wieder auszutreten. Ein solcher Reduktionsmittelaustritt wird auch als Reduktionsmittelschlupf bezeichnet. Der Zeitpunkt innerhalb einer Regenerationsphase, zu dem der Reduktionsmittelaustritt beginnt, wird hier als "Durchbruchszeitpunkt" bezeichnet.
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Der Durchbruchszeitpunkt wird dadurch detektiert, dass das stromabwärts des NOx-Speicherkatalysators erfasste erste Luftverhältnis einen vorbestimmbaren Schwellwert unterschreitet. Das erste Luftverhältnis wird somit zumindest vom Beginn der Regenerationsphase, der durch einen Startzeitpunkt definiert sein kann, bis zum Unterschreiten des Schwellwerts erfasst. Der Schwellwert für das Luftverhältnis ist insbesondere auf einen Wert λ < 1 vorbestimmt, der einen Überschuss an Kraftstoff bzw. an Reduktionsmittel anzeigt und dadurch die Erfassung des Durchbruchs ermöglicht. Der Schwellwert kann beispielsweise auf Werte im Bereich von etwa 0,96 bis etwa 0,98 vorbestimmt sein.
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Erfindungsgemäß wird aus einer vom Durchbruchszeitpunkt abhängigen charakteristischen Größe auf die Funktionsfähigkeit des NOx-Speicherkatalysators geschlossen. Eine solche charakteristische Größe kann beispielsweise die vom Beginn der Regenerationsphase bis zum Durchbruchszeitpunkt verstrichene Zeit sein, die bis dahin während der Regenerationsphase dem Abgasstrom zugeführte Reduktionsmittelmenge bzw. Kraftstoffmenge oder eine andere vom Durchbruchszeitpunkt abhängige charakteristische Größe, die während der Regenerationsphase erfasst wird. Der Erfindung liegt die Erkenntnis zu Grunde, dass der Durchbruchszeitpunkt mit zunehmender Alterung des NOx-Speicherkatalysators immer früher liegt und somit eine vom Durchbruchszeitpunkt abhängige charakteristische Größe einen Rückschluss auf den Alterungszustand bzw. die Funktionsfähigkeit des NOx-Speicherkatalysators zulässt. Insbesondere kann durch Vergleich der vom Durchbruchszeitpunkt t2 abhängigen charakteristischen Größe mit charakteristischen Größen von NOx-Speicherkatalysatoren mit bekannten Alterungszuständen auf die Funktionsfähigkeit des NOx-Speicherkatalysators (5) geschlossen werden und beispielsweise ein Alterungsparameter ermittelt werden, der ein Maß für die Alterung bzw. für die Funktionsfähigkeit des NOx-Speicherkatalysators darstellt.
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Dadurch, dass während einer Regenerationsphase stromabwärts des NOx-Speicherkatalysators ein erstes Luftverhältnis erfasst wird, ein Zeitpunkt des Durchbruchs von Reduktionsmittel durch Unterschreiten eines vorbestimmbaren Schwellwerts des ersten Luftverhältnisses ermittelt wird und aus mindestens einer vom Durchbruchszeitpunkt abhängigen charakteristischen Größe auf die Funktionsfähigkeit des NOx-Speicherkatalysators geschlossen wird, wird eine Möglichkeit zur zuverlässigen Überwachung der Funktionsfähigkeit des NOx-Speicherkatalysators geschaffen. Insbesondere kann hierdurch eine Überwachung der Funktionsfähigkeit des NOx-Speicherkatalysators unter solchen Betriebsbedingungen des Verbrennungsmotors ermöglicht werden, unter denen die bekannten Verfahren kein zuverlässiges Ergebnis liefern. Hierdurch wird eine verbesserte und insbesondere den Anforderungen an die Häufigkeit der Überwachungsmaßnahmen genügende Überwachung der Abgasnachbehandlungsanlage des Verbrennungsmotors ermöglicht.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die mindestens eine charakteristische Größe der Zeitabstand zwischen einem Startzeitpunkt der Regenerationsphase und dem Durchbruchszeitpunkt. Der Startzeitpunkt gibt beispielsweise den Beginn der Anreicherung des Abgasstroms mit Reduktionsmittel oder den Beginn des Eintritts von Reduktionsmittel in einer hohen Konzentration in den NOx-Speicherkatalysator an und kann etwa aus einem Signal eines dem Abgasnachbehandlungssystem zugeordneten Sensors ermittelt werden oder auch durch ein Signal einer Steuerung, die die Regenerationsphase einleitet bzw. die Anreicherung des Abgasstroms mit Reduktionsmittel steuert, gegeben werden. Der Durchbruchszeitpunkt liegt insbesondere umso früher, je weiter die Alterung des NOx-Speicherkatalysators fortgeschritten ist und je mehr dessen Funktionsfähigkeit eingeschränkt ist. Hierdurch kann auf besonders einfache Weise eine zuverlässige Überwachung der Funktionsfähigkeit des NOx-Speicherkatalysators ermöglicht werden.
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Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die mindestens eine charakteristische Größe die von dem Startzeitpunkt der Regenerationsphase bis zum Durchbruchszeitpunkt dem Abgasstrom bzw. dem NOx-Speicherkatalysator zugeführte Reduktionsmittelmenge. Die zugeführte Reduktionsmittelmenge kann beispielsweise aus einem Signal eines dem Abgasnachbehandlungssystem zugeordneten Sensors ermittelt werden oder auch durch ein Signal einer Steuerung, die die Zuführung von Reduktionsmittel in den Abgasstrom steuert, gegeben werden. Gemäß diesem Aspekt der Erfindung ist erkannt worden, dass die während der Regeneration zugeführte Menge an Reduktionsmittel, bis das Reduktionsmittel wieder aus dem NOx-Speicherkatalysator austritt, einen besonders genauen Rückschluss auf den Alterungszustand bzw. die Funktionsfähigkeit des NOx-Speicherkatalysators ermöglicht. Es kann auch vorgesehen sein, dass sowohl der Zeitabstand zwischen dem Startzeitpunkt und dem Durchbruchszeitpunkt, als auch die in diesem Zeitraum zugeführte Reduktionsmittelmenge als Grundlage der Überwachung der Funktionsfähigkeit des NOx-Speicherkatalysators dienen; hierdurch kann eine weiter verbesserte Zuverlässigkeit der Überwachung erzielbar sein.
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Vorzugsweise wird stromaufwärts des NOx-Speicherkatalysators ein zweites Luftverhältnis erfasst. Weiterhin vorzugsweise wird die vom Startzeitpunkt der Regenerationsphase bis zum Durchbruchszeitpunkt zugeführte Reduktionsmittelmenge mittels des Integrals der Differenz zwischen dem stromaufwärts des NOx-Speicherkatalysators erfassten zweiten Luftverhältnis und dem stromabwärts erfassten ersten Luftverhältnis ermittelt, wobei das Integral vom Startzeitpunkt der Regenerationsphase bis zum Durchbruchszeitpunkt berechnet wird. Aus der Differenz zwischen dem stromaufwärts und dem stromabwärts erfassten Luftverhältnis lässt sich auf die zum jeweiligen Zeitpunkt zugeführte Reduktionsmittelmenge schließen, und aus der über die Regenerationsphase bis zum Durchbruchszeitpunkt, insbesondere vom Startzeitpunkt bis zum Durchbruchszeitpunkt, integrierten Differenz lässt sich daher die insgesamt während der Regenerationsphase dem Abgasstrom bzw. dem NOx-Speicherkatalysator zugeführte Reduktionsmittelmenge ermitteln. Diese zugeführte Reduktionsmittelmenge ist insbesondere umso geringer, je weiter die Alterung des NOx-Speicherkatalysators fortgeschritten ist und je mehr dessen Funktionsfähigkeit eingeschränkt ist. Hierdurch wird auf einfache Weise eine besonders zuverlässige Überwachung der Funktionsfähigkeit des NOx-Speicherkatalysators ermöglicht.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird stromaufwärts des NOx-Speicherkatalysators ein zweites Luftverhältnis erfasst und als Startzeitpunkt derjenige Zeitpunkt bestimmt, zu dem das stromaufwärts des NOx-Speicherkatalysators erfasste zweite Luftverhältnis den vorbestimmbaren Schwellwert unterschreitet, dessen Unterschreitung durch das stromabwärts des NOx-Speicherkatalysators erfasste erste Luftverhältnis den Durchbruchszeitpunkt definiert. Der Schwellwert ist insbesondere auf einen Wert λ < 1 vorbestimmt, beispielsweise auf Werte im Bereich von etwa 0,96 bis etwa 0,98. Das erfasste zweite Luftverhältnis kann wie zuvor beschrieben auch zur Ermittlung der vom Startzeitpunkt der Regenerationsphase bis zum Durchbruchszeitpunkt zugeführten Reduktionsmittelmenge verwendet werden. Hierdurch kann auf einfache Weise die Genauigkeit der Bestimmung des Startzeitpunkts und damit die Zuverlässigkeit der Überwachung der Funktionsfähigkeit des NOx-Speicherkatalysators weiter verbessert werden.
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In vorteilhafter Weise umfasst die Abgasnachbehandlungsanlage mindestens einen zweiten Sauerstoffsensor, der stromaufwärts des NOx-Speicherkatalysators angeordnet ist, d. h. im Abgasstrom vor dem NOx-Speicherkatalysator, und aus dem Signal des mindestens einen zweiten Sauerstoffsensors wird das zweite Luftverhältnis ermittelt. Hierdurch kann die Genauigkeit der Überwachung der Funktionsfähigkeit des NOx-Speicherkatalysators weiter verbessert werden.
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Alternativ kann es vorgesehen sein, dass das zweite Luftverhältnis aus einem Luftmassenstrom und Daten der Motorsteuerung, insbesondere aus den Einspritzparametern, ermittelt wird; hierdurch ist eine besonders kostengünstige Lösung erreichbar.
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Vorzugsweise umfasst die Abgasnachbehandlungsanlage mindestens einen ersten Sauerstoffsensor, der stromabwärts des NOx-Speicherkatalysators angeordnet ist, d.h. beispielsweise in einem Abgastrakt des Verbrennungsmotors im Abgasstrom nach dem NOx-Speicherkatalysator, und aus dem Signal des mindestens einen ersten Sauerstoffsensors wird das erste Luftverhältnis ermittelt. Hierdurch wird auf einfache Weise eine genaue Bestimmung des Luftverhältnisses stromabwärts des NOx-Speicherkatalysators und damit eine Überwachung der Funktionsfähigkeit des NOx-Speicherkatalysators ermöglicht.
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Der mindestens eine erste und/oder der mindestens eine zweite Sauerstoffsensor können als Lambdasonden, insbesondere als Breitband-Lambdasonden bzw. UEGO(Universal Exhaust Gas Oxygen)-Sensoren, ausgebildet sein.
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In dem Fall, dass der Verbrennungsmotor eine Niederdruckabgasrückführung aufweist, kann der mindestens eine stromabwärts des NOx-Speicherkatalysators angeordnete erste Sauerstoffsensor in einem Ansaugtrakt des Verbrennungsmotors angeordnet sein. Hierdurch wird die Möglichkeit geschaffen, einen solchen im Ansaugtrakt vorhandenen Sensor zur Überwachung der Funktionsfähigkeit des NOx-Speicherkatalysators zu nutzen. Dies ist insbesondere dann in vorteilhafter Weise möglich, wenn eine Regeneration in einem Betriebszustand des Verbrennungsmotors erfolgt, in dem ein hoher Anteil des Abgases oder sogar der gesamte Abgasstrom rückgeführt wird, etwa in einer Brems- oder Verzögerungsphase des Kraftfahrzeugs. Hierdurch wird auf besonders einfache und kostengünstige Weise eine Überwachung der Abgasnachbehandlungsanlage bzw. des NOx-Speicherkatalysators ermöglicht.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird in der Regenerationsphase ein Reduktionsmittelschlupfverhältnis erfasst und aus dem erfassten Reduktionsmittelschlupfverhältnis zusätzlich auf die Funktionsfähigkeit des NO
x-Speicherkatalysators (
5) geschlossen. Zur Erfassung des Reduktionsmittelschlupfverhältnisses kann insbesondere mindestens ein Sauerstoffsensor, beispielsweise eine Lambdasonde, stromaufwärts des NO
x-Speicherkatalysators angeordnet sein, d.h. im Abgasstrom vor dem NO
x-Speicherkatalysator, und mindestens ein Sauerstoffsensor, beispielsweise eine Lambdasonde, stromabwärts des NO
x-Speicherkatalysators; insbesondere können hierfür der zuvor erwähnte erste und zweite Sauerstoffsensor dienen. Das Reduktionsmittelschlupfverhältnis wird durch Vergleich der von dem mindestens einen stromaufwärts und dem mindestens einen stromabwärts angeordneten Sauerstoffsensor erfassten Luftverhältnisse ermittelt. Hierdurch kann eine zusätzliche Aussage über die Funktionsfähigkeit des NO
x-Speicherkatalysators ermöglicht werden. Ferner kann eine zusätzliche Aussage über die Funktionsfähigkeit des NO
x-Speicherkatalysators durch weitere Verfahren ermöglicht werden, die beispielsweise aus der Patentanmeldung
DE 10 2012 218 728 A1 bekannt sind, die diesbezüglich durch Bezugnahme in die vorliegende Anmeldung aufgenommen wird.
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Vorzugsweise wird die Temperatur des NOx-Speicherkatalysators ermittelt. Insbesondere wird die Temperatur mit Hilfe mindestens eines dem NOx-Speicherkatalysator zugeordneten Temperatursensors erfasst oder auch mit Hilfe eines Modells aus anderen Messdaten des Abgasstroms und/oder Daten der Motorsteuerung ermittelt. Die Funktionsfähigkeit bzw. der Alterungsparameter des NOx-Speicherkatalysators wird gemäß dieser Ausführungsform der Erfindung in einem niedrigeren Temperaturbereich aus dem Reduktionsmittelschlupfverhältnis in der Regenerationsphase und in einem höheren Temperaturbereich aus der mindestens einen vom Durchbruchszeitpunkt abhängigen charakteristischen Größe ermittelt. Der niedrigere Temperaturbereich kann beispielsweise bis ca. 250–350 ºC reichen und der höhere Temperaturbereich bei der betreffenden Temperatur beginnen. Es kann auch vorgesehen sein, dass die beiden Temperaturbereiche einander überlappen oder dass beide Verfahren gemeinsam zur Ermittlung der Funktionsfähigkeit bzw. des Alterungsparameters des NOx-Speicherkatalysators genutzt werden, wobei die jeweils ermittelten Alterungsparameter in Abhängigkeit von der Temperatur gewichtet werden. Hierdurch wird eine in einem erweiterten Temperaturbereich besonders zuverlässige Überwachung der Funktionsfähigkeit des NOx-Speicherkatalysators ermöglicht.
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Eine erfindungsgemäße Steuerungseinrichtung für eine Abgasnachbehandlungsanlage eines Verbrennungsmotors, der für einen Magerbetrieb ausgelegt ist, ist zur Durchführung des oben beschriebenen Verfahrens zur Überwachung der Abgasnachbehandlungsanlage eingerichtet. Die Steuerungseinrichtung kann Speichermittel zur Speicherung von Referenzwerten des Durchbruchszeitpunkts und/oder der während einer Regenerationsphase bis zum Durchbruch von Reduktionsmittel zugeführten Reduktionsmittelmenge umfassen sowie Prozessormittel zur Ermittlung des Durchbruchszeitpunkts und/oder der bis zum Durchbruchszeitpunkt zugeführten Reduktionsmittelmenge und zur Ermittlung der Funktionsfähigkeit, insbesondere eines Alterungsparameters des Speicherkatalysators. Insbesondere ist die Steuerungseinrichtung zur Ansteuerung des mindestens einen ersten und/oder zweiten Sauerstoffsensors bzw. der als derartige Sensoren dienenden Lambdasonden eingerichtet, um die jeweiligen Sensorsignale zu verarbeiten und die jeweiligen Luftverhältnisse zu ermitteln und diese in der oben beschriebenen Weise weiter auszuwerten. Ein derart ermitteltes Ergebnis der Überwachung der Funktionsfähigkeit des NOx-Speicherkatalysators bzw. ein ermittelter Alterungsparameter kann beispielsweise für eine Anzeige für einen Fahrer eines Kraftfahrzeugs, das mit dem Verbrennungsmotor ausgestattet ist, bereitgestellt werden und/oder in einem Fehlerspeicher abgelegt werden. Die Steuerungseinrichtung kann ferner eingerichtet sein, eine Einspritzung von Reduktionsmittel, insbesondere Kraftstoff, in den Abgasstrang stromaufwärts des NOx-Speicherkatalysators zu steuern, um die Regeneration des NOx-Speicherkatalysators zu veranlassen. Alternativ oder zusätzlich kann die Steuerungseinrichtung zur Kommunikation mit einer Motorsteuerungseinrichtung des Verbrennungsmotors ausgelegt sein, um durch Ansteuerung des Verbrennungsmotors bzw. der Einspritzanlage des Verbrennungsmotors eine Anreicherung des Abgasstroms mit Kraftstoff zur Regeneration des NOx-Speicherkatalysators zu bewirken. Die Steuerungseinrichtung kann Teil einer elektronischen Motorsteuerung des Verbrennungsmotors sein.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnungen beispielhaft näher erläutert. Es zeigen:
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1 in symbolischer Form einen Verbrennungsmotor mit einer Abgasnachbehandlungsanlage, die einen NOx-Speicherkatalysator umfasst;
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2 beispielhaft den zeitlichen Verlauf des Luftverhältnisses λ stromaufwärts bzw. stromabwärts eines NOx-Speicherkatalysators bei einer Regeneration für einen neuen NOx-Speicherkatalysator;
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3 dieselbe Darstellung wie in 2, jedoch für einen gealterten NOx-Speicherkatalysator;
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4 beispielhaft die bei einer Regeneration bis zum Durchbruch zugeführte Reduktionsmittelmenge für verschiedene Alterungszustände eines NOx-Speicherkatalysators;
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5 beispielhaft die bei einer Regeneration bis zum Durchbruch des Reduktionsmittels verstrichene Zeit für verschiedene Alterungszustände eines NOx-Speicherkatalysators.
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Wie in 1 beispielhaft symbolisch dargestellt, werden die Abgase eines Verbrennungsmotors 1 über einen Auspuffkrümmer 2 zu einer Abgasnachbehandlungsanlage 3 geleitet. Die Abgasnachbehandlungsanlage 3 weist im Abgasstrang 4, der eine Mehrzahl von Rohrabschnitten umfasst, einen NOx-Speicherkatalysator 5 auf, durch den der Abgasstrom geleitet wird. Stromabwärts des NOx-Speicherkatalysators 5 ist eine erste Lambdasonde 7 und stromaufwärts des NOx-Speicherkatalysators 5 eine zweite Lambdasonde 6 angeordnet. Die Lambdasonden 6, 7 erfassen jeweils einen Sauerstoffgehalt des Abgasstroms vor dem Eintritt in den und nach dem Austritt aus dem NOx-Speicherkatalysator 5. Aus den Signalen der Lambdasonden 6, 7 kann mit Hilfe einer nicht dargestellten Steuerungseinrichtung jeweils ein Luftverhältnis λ ermittelt werden. Die Abgasnachbehandlungsanlage 3 kann weitere, ebenfalls nicht dargestellte Komponenten umfassen. Insbesondere können weitere Filter bzw. Katalysatoren vorhanden sein sowie weitere Sensoren, beispielsweise können anstelle der ersten Lambdasonde 7 zwei erste Lambdasonden 7 stromabwärts des NOx-Speicherkatalysators 5 vorgesehen sein.
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In 2 sind für einen neuen, voll funktionsfähigen NOx-Speicherkatalysator 5 beispielhaft das aus dem Signal der stromaufwärts des NOx-Speicherkatalysators 5 der Abgasnachbehandlungsanlage 3 angeordneten zweiten Lambdasonde 6 ermittelte zweite Luftverhältnis λ2 (Kurve 8) und das aus dem Signal der stromabwärts des NOx-Speicherkatalysators 5 angeordneten ersten Lambdasonde 7 ermittelte erste Luftverhältnis λ1 (Kurve 9) über der Zeit t dargestellt. Vor dem in 2 dargestellten Zeitraum befindet sich der Verbrennungsmotor 1 im Magerbetrieb, der dem Normalbetrieb der Abgasnachbehandlungsanlage 3 bzw. des Verbrennungsmotors 1 entspricht, wobei im Abgasstrom ein Sauerstoffüberschuss vorhanden ist, d.h. λ2 > 1. Zur Regeneration des NOx-Speicherkatalysators 5 wird das Abgas angefettet, indem beispielsweise eine Einspritzanlage des Verbrennungsmotors 1 derart angesteuert wird, dass der Abgasstrom mit unverbranntem Kraftstoff angereichert wird, oder indem in den Auspuffkrümmer 2 oder in den Abgasstrang 4 stromaufwärts des NOx-Speicherkatalysators 5 Kraftstoff eingespritzt wird. Dies zeigt sich darin, dass das aufgrund des Signals der zweiten Lambdasonde 6 ermittelte zweite Luftverhältnis λ2 (Kurve 8) auf Werte unterhalb von 1 fällt. Typischerweise dauert die Regenerationsphase einige Sekunden, beispielsweise etwa 2 bis 6 Sekunden. Nach Ende der Regenerationsphase steigt das stromaufwärts des NOx-Speicherkatalysators 5 ermittelte zweite Luftverhältnis λ2 (Kurve 8) wieder auf Werte oberhalb von 1 an, d.h. der Verbrennungsmotor 1 und die Abgasnachbehandlungsanlage 3 gehen am Ende des in 2 dargestellten Zeitraums wieder in den Normal- bzw. Magerbetrieb über.
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Das aus dem Signal der ersten Lambdasonde 7 ermittelte erste Luftverhältnis λ1 (Kurve 9) liegt im anfänglichen Magerbetrieb ebenfalls oberhalb von 1, d.h. λ1 > 1, da der Abgasstrom auch nach Durchtritt durch den NOx-Speicherkatalysator 5 einen Sauerstoffüberschuss aufweist. Zu Beginn der Regenerationsphase und während eines Teils der Dauer der Regenerationsphase liegt das stromabwärts des NOx-Speicherkatalysators 5 ermittelte erste Luftverhältnis λ1 dicht unterhalb von 1 und fällt im weiteren Verlauf der Regenerationsphase weiter ab. Dies kommt dadurch zustande, dass der unverbrannte Kraftstoff, mit dem der in den NOx-Speicherkatalysator 5 eintretende Abgasstrom während der Regenerationsphase angereichert ist, zunächst zur Reduktion der im NOx-Speicherkatalysator 5 gespeicherten Stickoxide sowie durch Reaktion mit dem ebenfalls darin gespeicherten Sauerstoff verbraucht wird. Mit dem Fortschreiten der Regeneration wird ein zunehmender Anteil der im NOx-Speicherkatalysator 5 gespeicherten Stickoxide und des gespeicherten Sauerstoffs reduziert, so dass zunächst in geringem und im Verlauf der Regenerationsphase zunehmendem Maße Kraftstoff durch diesen hindurchtritt und dementsprechend das stromabwärts des NOx-Speicherkatalysators 5 ermittelte erste Luftverhältnis λ1 im Verlauf der Regenerationsphase abfällt, beispielsweise von Werten λ1 > 0,98 auf Werte λ1 < 0,98 und schließlich sogar auf Werte λ1 < λ2.
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Der Beginn des Austritts des Kraftstoffs aus dem NOx-Speicherkatalysator 5 in wesentlichem Maße, d.h. der Durchbruch des Kraftstoffs durch den NOx-Speicherkatalysator 5, wird dadurch detektiert, dass das stromabwärts ermittelte Luftverhältnis λ1 einen Schwellwert λS unterschreitet. In dem in 2 dargestellten Beispiel hat dieser Schwellwert den Wert λS = 0,98. Der Zeitpunkt, zu dem das stromabwärts des NOx-Speicherkatalysators 5 ermittelte erste Luftverhältnis λ1 (Kurve 9) den Schwellwert λS unterschreitet, ist der Durchbruchszeitpunkt t2. Der Beginn der Regenerationsphase wird, wie in 2 gezeigt, dadurch detektiert, dass das stromaufwärts des NOx-Speicherkatalysators 5 ermittelte zweite Luftverhältnis λ2 den Schwellwert λS = 0,98 unterschreitet; dieser Zeitpunkt ist der Startzeitpunkt t1 der Regenerationsphase. Der Zeitabstand ∆t = t2 – t1 gibt somit die Dauer der Regenerationsphase bis zum Durchbruch des Kraftstoffs an. Im dargestellten Beispiel beträgt dieser Zeitabstand ∆t für einen neuen NOx-Speicherkatalysator 5 etwas mehr als zwei Sekunden.
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In 3 sind entsprechend wie in 2 ebenfalls das aus dem Signal der stromaufwärts des NOx-Speicherkatalysators 5 der Abgasnachbehandlungsanlage 3 angeordneten zweiten Lambdasonde 6 ermittelte zweite Luftverhältnis λ2 (Kurve 8) und das aus dem Signal der stromabwärts des NOx-Speicherkatalysators 5 angeordneten ersten Lambdasonde 7 ermittelte erste Luftverhältnis λ1 (Kurve 9) während der Regenerationsphase über der Zeit t dargestellt, jedoch für den Fall, dass der NOx-Speicherkatalysator 5 gealtert und nur noch eingeschränkt funktionsfähig ist. Wie in 3 zu erkennen ist, fällt das erste Luftverhältnis im dargestellten Beispiel ebenfalls von Werten λ1 > 0,98 auf Werte λ1 < 0,98 und schließlich sogar auf Werte λ1 < λ2 ab, im Vergleich mit 2 tritt der durch das Unterschreiten des Schwellwerts λS = 0,98 detektierte Durchbruch von Kraftstoff jedoch schon früher ein. Der Zeitabstand ∆t = t2 – t1 zwischen dem Startzeitpunkt t1 der Regenerationsphase und dem Durchbruchszeitpunkt t2 ist daher kürzer als in dem in 2 dargestellten Fall, dass der NOx-Speicherkatalysator 5 neu bzw. voll funktionsfähig ist; im dargestellten Beispiel ist ∆t für den gealterten NOx-Speicherkatalysator 5 etwas weniger als eine Sekunde. Aus dem Zeitabstand ∆t = t2 – t1 lässt sich somit ein Rückschluss auf den Alterungszustand bzw. auf die Funktionsfähigkeit des NOx-Speicherkatalysators 5 ziehen.
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Ebenso lässt sich aus einem Vergleich der
2 und
3 erkennen, dass die Differenz zwischen dem ersten Luftverhältnis λ
1 (Kurve
9) und dem zweiten Luftverhältnis λ
2 (Kurve
8) bei einem neuen NO
x-Speicherkatalysator (
2) größer ist als bei einem gealterten (
3). Das Integral I über diese Differenz vom Startzeitpunkt t
1 bis zum Durchbruchszeitpunkt t
2 ist ein Maß für die in der Regenerationsphase bis zum Durchbruch insgesamt dem Abgasstrom zugeführte Kraftstoffmenge M
R, die besonders empfindlich vom Alterungszustand des NO
x-Speicherkatalysators
5 abhängt. Aus dem Wert des Integrals I kann somit besonders zuverlässig auf die Funktionsfähigkeit des NO
x-Speicherkatalysators
5 geschlossen werden.
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Dies ist auch aus den 4 und 5 ersichtlich, worin die in einer Regenerationsphase bis zum Durchbruch dem Abgasstrom zugeführte, aus dem Integral I ermittelte Kraftstoffmenge MR (4) bzw. die vom Startzeitpunkt t1 bis zum Durchbruchszeitpunkt t2 verstrichene Zeit ∆t (5) jeweils über der Temperatur T für unterschiedliche Alterungszustände des NOx-Speicherkatalysators 5 dargestellt ist, wobei hier der Schwellwert λS = 0,96 ist. Die angegebene Temperatur T ist dabei die Temperatur in einem Eintrittsabschnitt des NOx-Speicherkatalysators, die durch einen dort oder stromaufwärts desselben angeordneten Temperatursensor erfasst werden kann. Die unterschiedlichen Alterungszustände sind, wie jeweils links oben in 4 und 5 angedeutet, durch eine vorangegangene Erwärmung des NOx-Speicherkatalysators 5 für jeweils einen Zeitraum von zehn Stunden auf unterschiedliche hohe Temperaturen, nämlich auf 650 ºC, 850 ºC oder 950 ºC, erzeugt worden. Die durch Punkte dargestellten Messwerte für die Kraftstoffmenge MR bzw. den Zeitabstand ∆t, die einen weiten Bereich von Betriebsbedingungen umfassen, gruppieren sich bei Temperaturen oberhalb von ca. 200 ºC, insbesondere oberhalb von ca. 250 ºC, für die unterschiedlichen Alterungszustände in unterschiedlichen Bereichen. So liegen die Messwerte für einen NOx-Speicherkatalysator mit der geringsten Alterung (Alterung bei 650 ºC) bei einer jeweiligen Temperatur T jeweils in einem oberen Bereich, die für einen mittleren Alterungszustand (bei 850 ºC) in einem mittleren Bereich und die Messwerte bei der höchsten Alterung (bei 950 ºC) in einem unteren Bereich.
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Wie aus den 4 und 5 ersichtlich ist, ist somit durch Erfassung des Integrals I, woraus sich die bis zum Durchbruch zugeführte Menge MR des Reduktionsmittels bzw. des Kraftstoffs ermitteln lässt, sowie durch Erfassung des Zeitabstands ∆t zwischen dem Startzeitpunkt t1 und dem Durchbruchszeitpunkt t2 ein Rückschluss auf den Alterungszustand des NOx-Speicherkatalysators 5 möglich, insbesondere bei Temperaturen oberhalb von ca. 200–250 ºC. Hierdurch kann eine zuverlässige Überwachung der Funktionsfähigkeit des NOx-Speicherkatalysators 5 auch bei Betriebsbedingungen ermöglicht werden, bei denen mit bekannten Verfahren keine derartige Überwachung möglich ist.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Verbrennungsmotor
- 2
- Auspuffkrümmer
- 3
- Abgasnachbehandlungsanlage
- 4
- Abgasstrang
- 5
- NOx-Speicherkatalysator
- 6
- Lambdasonde
- 7
- Lambdasonde
- 8
- Kurve
- 9
- Kurve
- I
- Integral
- t1
- Durchbruchszeitpunkt
- t2
- Startzeitpunkt
- ∆t
- Zeitabstand
- λ2
- Luftverhältnis
- λ1
- Luftverhältnis
- λS
- Schwellwert
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 1936140 A1 [0004]
- DE 102012218728 A1 [0005, 0025]
- KR 1020110063140 A [0006]