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Ausführungsbeispiele betreffen einen Planetenträger für ein Planetengetriebe, das Planetengetriebe mit dem Planetenträger und ein Verfahren zur Herstellung des Planetenträgers.
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In vielen Planetengetrieben werden scheibenförmige Planetenträger eingesetzt, um die Planetenzahnräder zu tragen, sodass diese radial außerhalb eines Sonnenzahnrads angeordnet sind. Meist werden konventionelle Planetengetriebe mit Trägern gebaut, die separate Zapfen als Lagerlaufbahnen der Planetenzahnräder verwenden. Diese Zapfen verbinden oft ein erstes scheibenförmiges Bauteil mit einem zweiten scheibenförmigen Bauteil, zwischen denen in axialer Richtung die Planetenzahnräder angeordnet sind. Die beiden Scheiben sind dann über die Zapfen voneinander beabstandet. Dadurch kann es erforderlich sein, dass eine Vielzahl von Teilen zu montieren sind. Unter Umständen kann die Verwendung der Zapfen auch zu einem relativ hohen Eigengewicht der konventionellen Planetenträger führen. Dies ist unerwünscht.
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Es besteht daher ein Bedarf daran, einen Planetenträger für ein Planetengetriebe zu verbessern. Diesem Bedarf tragen der Planetenträger, das Planetengetriebe sowie das Verfahren nach den unabhängigen Ansprüchen Rechnung.
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Ausführungsbeispiele betreffen einen Planetenträger für ein Planetengetriebe. Der Planetenträger ist ausgebildet, um wenigstens ein Zahnrad drehbeweglich um eine Rotationsachse zu lagern. Dazu umfasst der Planetenträger ein Trägerbauteil und einen Zapfen. Der Zapfen ist koaxial zu der Rotationsachse des Zahnrads angeordnet. Der Zapfen umfasst wenigstens einen Zapfenabschnitt, der monolithisch mit dem Trägerbauteil ausgebildet ist. Bei manchen Ausführungsbeispielen ergibt sich dadurch, dass der Zapfen zumindest teilweise monolithisch mit einem Trägerbauteil hergestellt oder verbunden ist, eine Vereinfachung der Montage. Dies kann beispielsweise möglich sein, weil keine separaten Bauteile oder Zapfen zu montieren sind. Dadurch können Montageschritte entfallen. Unter Umständen kann auch ein Gewicht des Planetenträgers reduziert sein, weil für den Zapfen zumindest abschnittsweise das Material des Planetenträgers verwendet wird. Mit anderen Worten kann ein Gewicht des Trägerbauteils, das den Zapfen oder den Zapfenabschnitt umfasst, gegenüber einem Trägerbauteil, das mit einem separaten Zapfen verbunden ist, reduziert sein.
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Bei dem Zahnrad kann es sich beispielsweise um ein Planetenrad handeln. Eine Rotationsachse, um die das Zahnrad drehbeweglich angeordnet ist, kann beispielsweise in radialer Richtung beabstandet von einer Mittelachse des Planetenträgers und des Getriebes angeordnet sein. Unter Umständen kann eine Mehrzahl von Zahnrädern an dem Planetenträger angeordnet sein. Der Planetenträger kann zum Beispiel ausgebildet sein, um wenigstens zwei, drei oder vier Zahnräder drehbeweglich zu lagern. Beispielsweise können Rotationsachsen, um die sich die Zahnräder drehen, in Umfangsrichtung voneinander beabstandet sein. Bei manchen Ausführungsbeispielen können die Rotationsachsen alle auf demselben Durchmesser angeordnet sein.
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Bei dem Trägerbauteil kann es sich beispielsweise um ein scheibenförmiges Bauteil handeln. Es kann sich auch um ein kreisringscheibenförmiges Bauteil handeln, das eine koaxial zu einem Außenumfang des Trägerbauteils angeordnete Öffnung aufweist. Der Zapfen kann sich, beabstandet von der Mittelachse des Trägerbauteils, aus der Ebene des Trägerbauteils erheben. Mit anderen Worten kann der Zapfen oder der Zapfenabschnitt in axialer Richtung eine größere Ausdehnung aufweisen als das Trägerbauteil in einem Bereich außerhalb des Zapfens. Beispielsweise kann sich der Zapfenabschnitt nur in eine Richtung ausgehend von dem Trägerbauteil erstrecken. Der Zapfenabschnitt kann zumindest abschnittsweise eine hohlzylindrische Form aufweisen, beispielsweise mit einer Mantelfläche, die einen kreisförmigen Querschnitt aufweist und einer Bohrung, die einen kreisförmigen Querschnitt aufweist. Der Zapfen kann in radialer Richtung eine kleinere Ausdehnung aufweisen als das Trägerbauteil.
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Ein Zapfenabschnitt, der monolithisch mit dem Trägerbauteil ausgebildet ist, kann aus dem Material des Trägerbauteils geformt werden, beispielsweise durch Tiefziehen, Gießen, Spritzen oder dergleichen erfolgen. Das Trägerbauteil und der Zapfenabschnitt, die monolithisch ausgebildet sind, sollen sich hier von einem Zapfenabschnitt, der beispielsweise über Schweißen, Kleben, Schrauben, Nieten, Pressen, Klemmen oder dergleichen mit dem Trägerbauteil verbunden ist, unterscheiden. Das Trägerbauteil und damit auch der Zapfen oder der Zapfenabschnitt, können zum Beispiel einen metallischen Werkstoff aufweisen, zum Beispiel ein Blech, Stahlblech oder dergleichen. Eine axiale Ausdehnung des Trägerbauteils kann, beispielsweise bevor der Zapfenabschnitt hergestellt wird oder aber auch in Bereichen, die außerhalb des Zapfenabschnitts liegen, klein gegenüber einer Ausdehnung in die radiale Richtung sein, zum Beispiel maximal 10%, 8%, 5%, 2% oder 1% einer maximalen radialen Ausdehnung des Trägerbauteils aufweisen.
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Bei manchen Ausführungsbeispielen kann der Planetenträger ein zweites Trägerbauteil umfassen. Dieses kann beispielsweise so zu dem ersten Trägerbauteil angeordnet sein, dass das Zahnrad in axialer Richtung zwischen den beiden Trägerbauteilen angeordnet ist. Das zweite Trägerbauteil kann einen zweiten monolithischen Zapfenabschnitt umfassen. In einem zusammengebauten Zustand können das erste Trägerbauteil und das zweite Trägerbauteil über die beiden Zapfenabschnitte miteinander verbunden sein. Bei manchen Ausführungsbeispielen können so zusätzliche Bauteile zum Verbinden der beiden Trägerbauteile entfallen. Dadurch kann beispielsweise ein Gewicht des Planetenträges und eventuell auch eine Anzahl von Montageschritten reduziert werden. Unter Umständen können die beiden Zapfenabschnitte koaxial zueinander angeordnet sein.
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Ergänzend oder alternativ kann der erste und/oder der zweite Zapfenabschnitt in axialer Richtung eine Ausdehnung aufweisen, die zwischen 10% und 80%, beispielsweise zwischen 40% und 60% oder wenigstens 50% einer Gesamtzapfenlänge des Zapfens entspricht. Bei der Gesamtzapfenlänge kann es sich zum Beispiel um einen Abstand handeln, den die beiden Trägerbauteile in axialer Richtung zueinander aufweisen. Bei manchen Ausführungsbeispielen kann dadurch, dass die Zapfenabschnitte eine ähnliche Länge aufweisen, eine gleichmäßige Belastung der beiden Trägerbauteile erreicht werden.
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Ergänzend oder alternativ können der erste Zapfenabschnitt und der zweite Zapfenabschnitt beispielsweise formschlüssig und/oder kraftschlüssig miteinander verbunden sein. Bei manchen Ausführungsbeispielen kann so eine stabile Verbindung erreicht werden. Bei manchen Ausführungsbeispielen können die beiden Zapfenabschnitte auch stoffschlüssig miteinander verbunden sein.
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Ergänzend oder alternativ kann der erste Zapfenabschnitt den zweiten Zapfenabschnitt in axialer Richtung zumindest teilweise überlappen. Beispielsweise kann dazu der erste Zapfenabschnitt radial innerhalb des zweiten Zapfenabschnitts angeordnet sein. Bei manchen Ausführungsbeispielen können die beiden Zapfenabschnitte in axialer Richtung überlappen, maximal um 10%, 20%, 30% und/oder wenigstens um 5% oder 10% einer Gesamtzapfenlänge. Zwei Zapfenabschnitte können sich beispielsweis in axialer Richtung überlappen, wenn ein Zapfenabschnitt radial innerhalb und koaxial zu dem anderen Zapfenabschnitt angeordnet ist. Die beiden Zapfenabschnitte können außerhalb eines Überlappungsbereichs identische Durchmesser aufweisen. In dem Überlappungsbereich kann der radial innerhalb angeordnete Zapfenabschnitt einen Außendurchmesser aufweisen, der ausgebildet ist, um in einem Innendurchmesser des anderen Zapfenabschnitts aufgenommen zu werden.
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Im Bereich der Überlappung können die beiden Zapfenabschnitte beispielsweise miteinander vercrimpt sein. Beispielsweise kann sich die form- oder kraftschlüssige Verbindung auch über eine Umbördelung einer Durchhalsung am Ende des Zapfenabschnitts ergeben. Mit anderen Worten kann einer der Zapfenabschnitte, zum Beispiel der radial innerhalb des anderen Zapfenabschnitts angeordnete, an seinem Ende einen U-förmigen Abschnitt aufweisen. Dieses U-förmige Ende kann dann radial außerhalb von dem anderen Zapfenabschnitt umschlossen sein, sodass die beiden Zapfenabschnitte in axialer Richtung zueinander fixiert sind.
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Ergänzend oder alternativ kann auch ein Niet oder ein anderes Verbindungsbauteil radial innerhalb der Zapfenabschnitte eingesetzt werden, sodass die beiden Zapfenabschnitte miteinander verbunden sind. Beispielsweise kann der Niet koaxial zu den beiden Zapfenabschnitten angeordnet sein. Ergänzend oder alternativ kann der Niet in axialer Richtung eine kleinere Ausdehnung aufweisen als die Gesamtzapfenlänge, beispielsweise maximal 80%, 60%, 50% oder 40% der Gesamtzapfenlänge. Bei manchen Ausführungsbeispielen kann, selbst wenn der Niet eingesetzt wird, immer noch eine Gewichtseinsparung gegenüber einem separaten Zapfen, der die beiden Trägerscheiben miteinander verbindet, erreicht werden. Unter Umständen können die beiden Zapfenabschnitte, auch wenn der Niet oder das andere Verbindungsbauteil verwendet wird, in axialer Richtung überlappend zueinander angeordnet sein, wie beschrieben. Bei anderen Ausführungsbeispielen können die Zapfenabschnitte, die über den Niet oder das andere Verbindungsbauteil miteinander verbunden sind, in axialer Richtung aneinander stoßen. Diese Anordnung kann unter Umständen auch gewählt werden, wenn kein Niet eingesetzt wird.
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Ergänzend oder alternativ kann der Zapfen eine Lauffläche aufweisen. Die Lauffläche kann zur Anordnung einer Mehrzahl von Wälzkörpern dienen, über die das Zahnrad drehbeweglich gegenüber dem Zapfen gelagert ist. Bei manchen Ausführungsbeispielen kann dann ein zusätzlicher Innenring oder ein separates Laufbahnelement entfallen. Die Lauffläche kann beispielsweise ausgebildet sein, um Kugeln, Rollen, Zylinderrollen, Nadelrollen oder dergleichen zu führen. Bei der Lagerung kann es sich beispielsweise um ein Kegelrollenlager, eine Zylinderrollenlager, ein Rillenkugellager, ein Schrägkugellager oder ein anderes Wälzlager in einer einreihigen oder einer zweireiheigen Anordnung handeln.
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Ergänzend oder alternativ können der erste Zapfenabschnitt und/oder auch der zweite Zapfenabschnitt zumindest abschnittsweise eine gehärtete Oberfläche aufweisen. Bei manchen Ausführungsbeispielen kann dadurch erreicht werden, dass der Zapfen bzw. die Zapfenabschnitte als Lauffläche dienen können. Beispielsweise kann das Härten nur in den Bereichen erfolgen, in denen die Laufflächen angeordnet sind. Unter Umständen kann auch der gesamte Planetenträger oder der gesamte Zapfen gehärtet sein.
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Bei manchen Ausführungsbeispielen kann konzentrisch zu den Zapfen ein Innenring, der eine Lauffläche für eine Mehrzahl von Wälzkörpern, über die das Zahnrad drehbeweglich gegenüber dem Zapfen gelagert ist, angeordnet sein. Bei manchen Ausführungsbeispielen kann so ermöglicht werden, dass eine Bearbeitung des Planetenträgers entfallen kann, beispielsweise Härten oder dergleichen. Der Innenring kann zum Beispiel über einen Presssitz an dem Zapfen angeordnet sein.
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Ausführungsbeispiele betreffen auch ein Planetengetriebe mit dem Planetenträger nach einem der beschriebenen Ausführungsbeispiele.
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Ausführungsbeispiele betreffen auch ein Verfahren zur Herstellung eines Planetenträgers für Planetengetriebe, der ausgebildet ist, um wenigstens ein Zahnrad drehbeweglich um eine Rotationsachse zu lagern. Dazu wird an einem ersten Trägerbauteil wenigstens ein Zapfenabschnitt tiefgezogen. Bei manchen Ausführungsbeispielen kann dadurch ermöglicht werden, dass konventionelle separate Zapfen, gegenüber denen die Zahnräder drehbeweglich gelagert werden, entfallen können. Unter Umständen können dann an dem tiefgezogenen Zapfenabschnitt alle Lagerbauteile sowie die Zahnräder angeordnet werden. Dann kann eventuell ein zweites Trägerbauteil angeordnet werden. Anschließend können die beiden Trägerbauteile über die beiden Zapfenabschnitte verbunden werden. Denkbar ist auch, dass die Zapfenabschnitte erst hergestellt werden, wenn bereits alle Komponenten des Planetenträgers, also Lagerbauteile und Zahnräder positioniert sind.
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Die in der vorstehenden Beschreibung, den nachfolgenden Ansprüchen und den beigefügten Figuren offenbarten Ausführungsbeispiele sowie deren einzelne Merkmale können sowohl einzeln als auch in beliebiger Kombination für die Verwirklichung eines Ausführungsbeispiels in ihren verschiedenen Ausgestaltungen von Bedeutung sein und implementiert werden.
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So zeigen die Figuren schematisch die nachfolgenden Ansichten.
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1 zeigt eine schematische Darstellung einer perspektivischen Ansicht eines teilweise geschnittenen Planetenträgers gemäß einem Ausführungsbeispiel;
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1a zeigt eine schematische Darstellung einer perspektivischen Ansicht des Planetenträgers der 1, mit an dem Planetenträger angeordneten Zahnrädern;
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2 zeigt eine schematische Darstellung einer perspektivischen Ansicht eines teilweise geschnittenen Planetenträgers gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel;
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2a zeigt eine schematische Darstellung einer perspektivischen Ansicht des Planetenträgers der 2, mit an dem Planetenträger angeordneten Zahnrädern;
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3 zeigt eine schematische Darstellung einer perspektivischen Ansicht eines teilweise geschnittenen Planetenträgers gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel; und
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4 zeigt eine schematische Darstellung einer perspektivischen Ansicht eines teilweise geschnittenen Planetenträgers gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel.
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Bei der nachfolgenden Beschreibung der beigefügten Darstellungen bezeichnen gleiche Bezugszeichen gleiche oder vergleichbare Komponenten. Ferner werden zusammenfassende Bezugszeichen für Komponenten und Objekte verwendet, die mehrfach in einem Ausführungsbeispiel oder in einer Darstellung auftreten, jedoch hinsichtlich eines oder mehrerer Merkmale gemeinsam beschrieben werden. Komponenten oder Objekte, die mit gleichen oder zusammenfassenden Bezugszeichen beschrieben werden, können hinsichtlich einzelner, mehrerer oder aller Merkmale, beispielsweise ihrer Dimensionierungen, gleich, jedoch gegebenenfalls auch unterschiedlich ausgeführt sein, sofern sich aus der Beschreibung nicht etwas anderes explizit oder implizit ergibt.
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Die 1 und 1a zeigen schematische Darstellungen einer perspektivischen Ansicht eines Planetenträgers 1 gemäß einem Ausführungsbeispiel. Der Planetenträger 1 kann in einem nicht dargestellten Planetengetriebe eingesetzt werden und ist ausgebildet, um wenigstens ein in 1a dargestelltes Zahnrad 12 drehbeweglich um eine Rotationsachse R zu lagern. Dazu umfasst der Planetenträger 1 ein Trägerbauteil 2 und einen Zapfen 3, der koaxial zu der Rotationsachse 3 angeordnet ist. Der Zapfen 3 umfasst wenigstens einen Zapfenabschnitt 4, der monolithisch mit dem Trägerbauteil 2 ausgebildet ist.
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Bei dem Ausführungsbeispiel der 1 umfasst der Planetenträger 1 auch ein zweites Trägerbauteil 5. Beide Trägerbauteile 2 und 5 sind Kreisringscheiben, die in axialer Richtung M nebeneinander und um eine gemeinsame Mittelachse M angeordnet sind. Das zweite Trägerbauteil 5 umfasst einen zweiten Zapfenabschnitt 6. Das Trägerbauteil 2, das auch als erstes Trägerbauteil 2 bezeichnet werden kann, ist über seinen Zapfenabschnitt 4 mit dem Trägerbauteil 5 und dem monolithisch an diesem angeformten Zapfenabschnitt 6 verbunden. Mit anderen Worten bilden die beiden Zapfenabschnitte 4 und 6 den Zapfen 3. Die Zapfenabschnitte 4 und 6 ragen jeweils nur von einer dem anderen Trägerbauteil zugewandten Seite des Trägerbauteils, an dem sie angeformt sind, ab. Eine dem anderen Trägerbauteil abgewandte Seite des Trägerbauteils ist zapfenfrei. Die Zapfenabschnitte 4 und 6 können zum Beispiel durch Umformen des Trägerbauteils 2 oder 5, an dem sie angeordnet sind, hergestellt sein. Beispielsweise kann das Trägerbauteil 2 dazu an der Stelle, an der sich der Zapfenabschnitt 4 befindet, tiefgezogen werden. Dadurch ergibt sich in radialer Richtung überlappend mit dem Zapfenabschnitt 4 eine Öffnung 10 in dem Trägerbauteil 2. Unter Umständen kann eine axiale Ausdehnung der Trägerbauteile 2 und 5 dünn im Vergleich zu einem axialen Abstand zwischen den Bauteilen sein. Beispielsweise kann eine axiale Ausdehnung des Trägerbauteils 2 oder 5 wenigstens 2%, 5%, 7% oder 10% und/oder maximal 10%, 20%, oder 30% eines axialen Abstands zwischen den Trägerbauteilen 2 und 5 betragen.
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Insgesamt weist der Planetenträger vier Zapfen 3, 3–a, 3–b und 3–c auf. Diese dienen alle zum Lagern eines Planetenzahnrads. Die Zapfen 3, 3–a, 3–b und 3–c sind jeweils in Umfangsrichtung voneinander beabstandet, jedoch in radialer Richtung auf dem gleichen Durchmesser angeordnet. Bei anderen, nicht dargestellten Ausführungsbeispielen kann auch eine andere Anzahl von Zapfen vorgesehen sein. Die Rotationsachse R der Zapfen 3, 3–a, 3–b und 3–c ist radial beabstandet zu der Mittelachse M angeordnet. Jeder der Zapfen 3, 3–a, 3–b und 3–c ist vollständig radial überlappend zu dem ringscheibenförmigen Bereich der Trägerbauteile 2 und 5 angeordnet. Ein Durchmesser des Zapfenabschnitts 4 oder 6 ist kleiner als eine radiale Ausdehnung des Trägerbauteils 2 oder 5. Die Trägerbauteile 2 und 5 berühren sich nur über die Zapfenabschnitte 4 und 6. In Bereichen, in denen keine Zapfen angeordnet sind, sind die Trägerbauteile 2 und 5 voneinander beabstandet. Das in 1a dargestellte Zahnrad 12 ist in axialer Richtung zwischen dem Trägerbauteil 2 und dem Trägerbauteil 5 drehbeweglich um den Zapfen 3 angeordnet.
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Bei dem Ausführungsbeispiel der 1 überlappt der Zapfenabschnitt 4 in axialer Richtung zumindest teilweise mit dem Zapfenabschnitt 6. Dabei ist der Zapfenabschnitt 4 in dem Bereich, in dem sich die beiden Zapfenabschnitte in axialer Richtung überlappen, radial innerhalb zu dem Zapfenabschnitt 6 angeordnet.
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Die beiden Zapfenabschnitte 4 und 6 sind form- und/oder kraftschlüssig miteinander verbunden. Bei dem Ausführungsbeispiel der 1 weist ein dem Trägerbauteil 2 zugewandtes Ende 8 des Zapfenabschnitts 6 einen Abschnitt 9 auf, der nach radial innen ragt. Dieser Abschnitt 9 wird von einem dem Trägerbauteil 5 zugewandten Ende 7 des Zapfenabschnitts 4 umgriffen. Das Ende 7 ist um den Abschnitt 8 des Zapfenabschnitts 6 herum gebogen bzw. weist eine U-Form auf. Dadurch, dass das Ende 7 die U-Form aufweist, kann es wie ein Niet zur Verbindung mit dem Abschnitt 9 dienen. Die Verbindung kann beispielsweise durch bördeln der Enden der Zapfenabschnitte 4 und 6 erreicht werden.
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Eine von der Rotationsachse R aus betrachtet radial außen liegende Oberfläche 11 des Zapfens 3 bzw. die entsprechenden Teiloberflächen der Zapfenabschnitte 4 und 6 können direkt als Lauffläche für Wälzkörper, über die die Planetenräder gelagert sind, dienen. Bei dem Ausführungsbeispiel der 1 kann es sich bei den Wälzkörpern beispielsweise um Nadelrollen oder Zylinderrollen handeln. Dazu kann zumindest die Fläche 11 gehärtet sein, um eine ausreichende Stabilität für die Lauffläche zu schaffen. Bei anderen Ausführungsbeispielen kann der gesamte Planetenträger 1 gehärtet sein.
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Die 1a zeigt den Planetenträger 1 mit an den Zapfen 3, 3–a und 3–c angeordneten Zahnrädern 12. Wie an dem geschnittenen Zapfen 3 erkennbar sind dazu als Wälzkörper in axialer Richtung benachbart zwei Reihen von Nadelrollen 13–a und 13–b angeordnet. Diese werden jeweils durch einen Kä14 geführt. Auch zwischen dem Zahnrad 12 und den Nadelrollen 13–b und 13–a ist kein separater Außenring angeordnet. Stattdessen dient eine von der Rotationsachse R betrachtet radial nach innen gerichtete Fläche des Zahnrads 12 als Lauffläche für die Nadelrollen 13–a und 13–b.
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Bei einigen weiteren, nicht dargestellten Ausführungsbeispielen können die Käfige auch entfallen oder andere Wälzkörper eingesetzt werden.
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Die 2 zeigt eine schematische Darstellung einer perspektivischen Ansicht eines Planetenträgers 21 gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel. Das Ausführungsbeispiel der 2 ist im Wesentlichen ähnlich zu dem Planetenträger 1 der 1 und 1a. Gleiche Bauteile oder ähnliche Bauteile werden deshalb mit gleichen Bezugszeichen bezeichnet.
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Der Planetenträger 21 unterscheidet sich von dem Planetenträger 1 durch eine radial nach außen gerichtete Fläche 22 von der Rotationsachse R des Zapfens 3 aus betrachtet. Auch die Fläche 22 weist hier Laufbahnen 23 auf. Allerdings sind die Laufbahnen 23 angeordnet und ausgebildet, um als Laufbahnen für Schrägkugellager zu dienen. Dazu sind die Laufbahnen an einem Übergang angeordnet, an dem die Zapfenabschnitte 6 und 4 in axialer Richtung von den Trägerbauteilen 2 und 5 abragen.
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Die 2a zeigt den Planetenträger 21 in einer vergrößerten Darstellung, wobei an den Zapfen 3 und 3–a jeweils ein Zahnrad 12 angeordnet ist. Dazu sind in radialer Richtung zwischen dem Zapfen 3 und dem Zahnrad 12 zwei in axialer Richtung benachbarte Reihen 24–a und 24–b von Wälzkörpern angeordnet. Die Wälzkörper sind dabei als Kugeln ausgebildet. Auch die radial nach innen gerichtete Seite des Zahnrads 12 weist eine Lauffläche 25–a für die Wälzkörperreihe 24–a und eine Lauffläche 25–b für die Wälzkörperreihe 24–b auf.
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Die 3 zeigt eine schematische Darstellung einer perspektivischen Ansicht eines teilweise geschnittenen Planetenträgers 31 gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel. Der Planetenträger 31 ist im Wesentlichen ähnlich zu den vorhergehend beschriebenen Planetenträgern 1 und 21. Gleiche oder ähnliche Bauteile werden deshalb mit gleichen Bezugszeichen bezeichnet.
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Der Planetenträger 31 unterscheidet sich von dem Planetenträger 1 oder 21 dadurch, dass nicht eine nach radial außen gerichtete Fläche 32 des Zapfens 3 von der Rotationsachse R aus betrachtet als Lauffläche für die Wälzkörperreihen 24–b und 24–b dient. Stattdessen sind in radialer Richtung zwischen dem Zapfen 3 und dem Zahnrad 12 zwei Einsätze angeordnet, die als Innenringe 33 und 34 ausgebildet sind. Die Innenringe 33 und 34 weisen jeweils eine Lauffläche 23 für die Wälzkörper auf. Bei den Innenringen 34 und 33 handelt es sich um zwei separate in axialer Richtung zueinander benachbart angeordnete Innenringe. Bei anderen Ausführungsbeispielen kann unter Umständen auch ein durchgehender Innenring angeordnet sein. Bei manchen Ausführungsbeispielen kann dadurch, dass die Innenringe angeordnet sind, ermöglicht werden, dass der Planetenträger 31 nicht bzw. dessen Fläche 32 so genau bearbeitet werden muss, dass sie als Lauffläche dienen kann. Des Weiteren kann beispielsweise ein Härten des gesamten Planetenträgers entfallen. Unter Umständen können die Innenringe 33 und 34 einen härteren Werkstoff aufweisen als die Trägerbauteile 2 und 5.
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Es ist kein Außenring zwischen dem Zahnrad 12 und den Wälzkörpern der Wälzkörperreihen 24–a und 24–b angeordnet. Bei anderen, nicht dargestellten Ausführungsbeispielen kann hier auch ein Außenring, der Lauflächen für die Wälzlagerreihen 24–a und 24–b aufweist, angeordnet sein.
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Die 4 zeigt eine schematische Darstellung einer perspektivischen Ansicht eines teilweise geschnittenen Planetenträgers 41 gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel. Der Planetenträger 41 ist im Wesentlichen ähnlich zu dem Planetenträger 31, unterscheidet sich jedoch durch einen Niet 42, der radial innerhalb des Zapfens 3 und natürlich auch bei den anderen, jedoch nicht näher erkennbaren Zapfen, angeordnet ist.
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Der Niet 42 dient zur Verbindung der Zapfenabschnitte 4 und 6. Der Niet 42 weist in axialer Richtung eine kleinere Ausdehnung auf als ein Abstand zwischen den Trägerbauteilen 2 und 5. So kann bei manchen Ausführungsbeispielen trotzdem eine Gewichtseinsparung erreicht werden. Obwohl bei dem Ausführungsbeispiel der 4 der Planetenträger 41 mit Innenringen dargestellt ist, kann der Niet 42 oder auch ein anderes Verbindungsbauteil auch zur besseren Verbindung bei den Ausführungsbeispielen der 1 und 2 eingesetzt werden.
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Mit anderen Worten betreffen manche Ausführungsbeispiele einen Planetenträger aus einem Blech mit einem tiefgezogenen Zapfen. Bei manchen Ausführungsbeispielen kann ein separater Zapfen entfallen. Die Funktion kann über tiefgezogene Zapfen oder Zapfenabschnitte, die aus den Trägerbauteilen tiefgezogen werden, übernommen werden. Bei manchen Ausführungsbeispielen können die Wälzkörper direkt auf den tiefgezogenen Zapfen laufen oder auf an diesen Zapfen eingesetzten Innenringen, die sich auf den Zapfen abstützen. Über eine Umbördelung von Durchhalsungen am Ende der Zapfen und/oder über Niete lassen sich die tiefgezogenen Zapfen miteinander verbinden und zentrieren. Bei manchen Ausführungsbeispielen kann auch eine Kombination von Umbördelung und Nietverbindung denkbar sein, beispielsweise wenn höhere Fügekräfte nötig erscheinen.
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Bei manchen Ausführungsbeispielen kann dadurch eine Anzahl der zu montierenden Teile verringert werden, was eventuell zu einer Verringerung der Produktionskosten führen kann. Planetenträger gemäß Ausführungsbeispielen können bei allen möglichen Anwendungen, beispielsweise bei allen möglichen Getrieben, im Automobilbereich, bei anderen Fahrzeugen oder auch bei industriellen Anwendungen eingesetzt werden.
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Bei einigen weiteren Ausführungsbeispielen können Merkmale, die in anderen Ausführungsbeispielen als Vorrichtungsmerkmal offenbart sind, auch als Verfahrensmerkmale implementiert sein. Ferner können gegebenenfalls auch Merkmale, die in manchen Ausführungsbeispielen als Verfahrensmerkmale implementiert sind, in anderen Ausführungsbeispielen als Vorrichtungsmerkmale implementiert sein.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Planetenträger
- 2
- erstes Trägerbauteil
- 3
- Zapfen
- 4
- erster Zapfenabschnitt
- 5
- zweites Trägerbauteil
- 6
- zweiter Zapfenabschnitt
- 7
- Ende
- 8
- Ende
- 9
- Abschnitt
- 10
- Öffnung
- 11
- nach radial außen gerichtete Fläche
- 12
- Zahnrad
- 13
- Nadelrolle
- 14
- Käfig
- 21
- Planetenträger
- 22
- radial nach außen gerichtete Fläche
- 23
- Lauffläche
- 24
- Wälzkörper
- 25
- Lauffläche
- 31
- Planetenträger
- 32
- Fläche
- 33
- Innenring
- 34
- Innenring
- 41
- Planetenträger
- 42
- Niet
- M
- Mittelachse
- R
- Rotationsachse