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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Probensammeleinheit, ein System und ein Verfahren zur mikrobiologischen Luftanalyse.
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Stand der Technik
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Luftprobennahmesysteme für die mikrobiologische Analyse sind bekannt, die aus einer Luftfördereinheit sowie einem Sammelkopf bestehen. Systeme hierfür werden beispielsweise von der Firma Umweltanalytik Holbach GmbH angeboten. Eine Partikelsammlung kann z.B. mittels Schlitzdüsenimpaktion auf adhäsiv beschichteten Objektträgern erfolgen. Die Objektträger werden nach der Partikelsammlung entnommen, zur Analysestelle gesendet und dort mikroskopisch untersucht und die abgeschiedenen Mikroorganismen bestimmt und gezählt.
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Diese Luftprobennahmesysteme bzw. Luftanalysesysteme erfordern einen relativ hohen Aufwand, sowohl apparativ als auch in der Durchführung.
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Die
DE 102 32 850 A1 offenbart eine mobile Analyseeinrichtung zur Gasanalyse. Probemengen des Gases werden zur Auslösung einer Analysereaktion mit einem Analyten in Kontakt gebracht uns können mittels eines Thermoelements in die flüssige Phase kondensiert und dann analysiert werden.
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Die
US 6 091 483 A offenbart eine Feststoffsammelvorrichtung und ein Verfahren zum Sammeln von Feststoffen in einer Flüssigkeit. Die Vorrichtung umfasst eine Sammelstelle, die die Feststoffe in einer vorgegebenen Dichte und an einem Ort sammelt, der geeignet ist, die Feststoffe der elektromagnetischen Spektroskopie auszusetzen.
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Die
US 2010 / 0 242 632 A1 offenbart eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Sammeln einer Partikelprobe, die in einem Flüssigkeitsstrom mitgeführt wird.
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Offenbarung der Erfindung
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Die vorliegende Erfindung schafft eine Probensammeleinheit nach Anspruch 1, ein System nach Anspruch 14 und ein Verfahren nach Anspruch 15, jeweils zur mikrobiologischen Luftanalyse.
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Demgemäß ist vorgesehen:
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Eine Probensammeleinheit zur mikrobiologischen Luftanalyse weist ein Gehäuse und eine Probenbehandlungsstrecke auf. Dabei weist das Gehäuse eine Probeneinlassöffnung, ein optisches Fenster und eine Luftauslassöffnung auf, und die Probenbehandlungsstrecke weist ein Konjugations-Pad, einen Teststreifen mit einem Testbereich und einen Absorberabschnitt auf. Die Probensammeleinheit weist weiterhin eine Einrichtung zur Aufnahme eines Behälters für ein Lösungsmittel und eine Einrichtung zur Freisetzung des Lösungsmittels auf.
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Ein System zur mikrobiologischen Luftanalyse weist eine Probennahmeeinheit und eine Analyseeinheit auf, wobei die vorbeschriebene Probensammeleinheit sowohl Teil der Probennahmeeinheit als auch Teil der Analyseeinheit ist.
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Ferner ist ein Verfahren zur mikrobiologischen Luftanalyse mit den folgenden Verfahrensschritten vorgesehen: a) Bauen einer Probennahmeeinheit mit einer vorangehend beschriebenen Probensammeleinheit, b) Sammeln von Partikeln in der Probensammeleinheit, c) Bauen einer Analyseeinheit mit der Probensammeleinheit, d) Freisetzen eines Lösungsmittels in der Probensammeleinheit, e) Transportieren der Partikel in einen Testbereich mittels des Lösungsmittels, und f) Analysieren der Partikel in dem Testbereich in der Analyseeinheit.
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In der bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die Probensammeleinheit als Kassette ausgebildet, insbesondere als Einwegkassette.
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Bevorzugte Weiterbildungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Vorteile der Erfindung
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Erfindungsgemäß kann durch Anordnung eines Behälters für ein Lösungsmittel und einer Einrichtung zur Freisetzung des Lösungsmittels in die Probensammeleinheit eine Analyse der Luftprobe in der Probensammeleinheit erfolgen. Gegenüber dem Stand der Technik werden mehr standardisierte Bauteile eingesetzt, insbesondere eine vorzugsweise als Kassette ausgeführte Probensammeleinheit, und bisher manuell durchgeführte Verfahrensschritte eingespart.
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Es wird eine Möglichkeit geschaffen, eine Partikelsammlung aus der Luft sowie eine anschließende Überführung der gesammelten Partikel in eine Flüssigphase automatisiert zu ermöglichen, um z.B. die gelösten Partikel anschließend analysieren zu können. Eine Automatisierung, die die Analyse einschließt, ist auch möglich.
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Mit dem Begriff „Konjugations-Pad“ ist im Rahmen dieser Anmeldung ein Element bzw. eine Vorrichtung gemeint, welche(s) dazu ausgebildet ist, den Zielanalyten spezifisch zu binden und diesen unter Zugabe des Lösungsmittels zur Analyse freizugeben.
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Ferner ist es vorteilhaft, wenn die Einrichtung zur Aufnahme eines Behälters für ein Lösungsmittel einen in die Probensammeleinheit integrierten Behälter aufweist. Durch diese Maßnahme ist ein vereinfachtes Handling des Lösungsmittelbehälters, ein sicheres Handling beim Umgang mit dem Lösungsmittel sowie eine Reduzierung der Lösungsmittelmenge verglichen mit klassischen Methoden möglich.
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Des Weiteren ist es vorteilhaft, wenn der Behälter eine Sollbruchstelle aufweist. Diese Maßnahme ermöglicht ein sicheres und vereinfachtes Handling über mechanische Zugabe des Lösungsmittels.
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Weiterhin ist es vorteilhaft, wenn die Einrichtung zur Freisetzung des Lösungsmittels einen Betätigungsmechanismus mit einem gegen den Behälter bewegbaren Stößel oder Dorn aufweist. Diese Maßnahme ermöglicht ebenfalls ein sicheres und vereinfachtes Handling über mechanische Zugabe des Lösungsmittels.
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Außerdem ist es vorteilhaft, wenn der Betätigungsmechanismus von außerhalb der Probensammeleinheit betätigbar ist. Durch diese Maßnahme ist eine direkte Bedienung nach Ende des Sammelvorgangs durch den Nutzer möglich. Ferner kann diese zeitlich unabhängig vom Sammelprozess durchgeführt werden.
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Ferner ist es vorteilhaft, wenn das Konjugations-Pad einen in dem Lösungsmittel lösbaren Klebstoff aufweist. Durch diese Maßnahme bindet der Klebstoff vorübergehend die gesammelte Probe auf dem Pad, so dass durch Zugabe des Lösungsmittels die Probe inklusive Klebstoff vom Pad ablöst werden können.
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Ferner ist es vorteilhaft, wenn die Probensammeleinheit mehrere parallele Teststreifen aufweist. Diese Maßnahme ermöglicht die simultane Untersuchung der Probe auf unterschiedlichen Analyten (je Teststreifen ein Analyt) oder mehrfache Anwendung in einer Probesammeleinheit.
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Ferner ist es vorteilhaft, wenn der Teststreifen einen Referenzbereich aufweist. Hierdurch kann das Ergebnis der unbekannten Probe mit einer Referenzprobe verglichen werden.
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Ferner ist es vorteilhaft, wenn die Probeneinlassöffnung, das optische Fenster und/oder die Luftauslassöffnung eine vor der Benutzung der Probensammeleinheit entfernbare Folie aufweist. Hierdurch ist die Probensammeleinheit bis zur Benutzung vor Verunreinigungen und Schäden an den aufgelisteten Stellen geschützt. Optional kann eine lichtundurchlässige Folie zum Schutz des lichtempfindlichen Inneren der Probensammeleinheit vorgesehen werden.
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Des Weiteren ist es vorteilhaft, wenn das optische Fenster von einer lichtundurchlässigen Dichtlippe umgeben ist. Diese Maßnahme ermöglicht die Abschirmung vor Fremdlicht.
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Weiterhin ist es vorteilhaft, wenn die Probensammeleinheit als Kassette ausgebildet ist. Hierdurch ist die Probensammeleinheit austauschbar und leicht zu handeln.
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Ferner ist es vorteilhaft, wenn die Kassette Verrastungen zur Verrastung mit einer Probennahmeeinheit und/oder einer Analyseeinheit aufweist. Hierdurch ist eine Fixierung der Einheiten zueinander und ein Produktschutz durch die Form der Verrrastungen (keine Fremdkassetten) möglich.
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Ferner ist es vorteilhaft, wenn die Probensammeleinheit eine Einrichtung zur Freisetzung eines Lösungsmittels aufweist, die einen mit den Verrastungen gekoppelten Betätigungsmechanismus aufweist. Durch diese Maßnahme wird ein versehentliches Aktivieren des Lösungsvorgangs vermieden, da die Verrastung die Zugabe von Lösungsmittel nur bei gleichzeitigem Einsatz der Analyseeinheit erlaubt, wodurch ein Probenverlust bei fehlender Analyseeinheit verhindert wird.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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Die vorliegende Erfindung wird nachfolgend anhand der in den schematischen Figuren der Zeichnungen angegebenen Ausführungsbeispiele näher erläutert.
- 1 zeigt eine schematische Darstellung eines Systems mit einer Probensammeleinheit zur mikrobiologischen Luftanalyse gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung.
- 2 zeigt ein Flussdiagramm des Verfahrens zur mikrobiologischen Luftanalyse gemäß einer weiteren Ausführungsform der vorliegenden Erfindung.
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Die beiliegenden Zeichnungen sollen ein weiteres Verständnis der Ausführungsformen der Erfindung vermitteln. Sie veranschaulichen Ausführungsformen und dienen im Zusammenhang mit der Beschreibung der Erklärung von Prinzipien und Konzepten der Erfindung. Andere Ausführungsformen und viele der genannten Vorteile ergeben sich im Hinblick auf die Zeichnungen. Die Elemente der Zeichnungen sind nicht notwendigerweise maßstabsgetreu zueinander gezeigt.
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Ausführungsformen der Erfindung
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In 1 ist ein System 10 zur mikrobiologischen Luftanalyse gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung dargestellt. Das System 10 weist eine Probennahmeeinheit 11 und eine Analyseeinheit 12 auf. Dabei ist eine Probensammeleinheit 14 sowohl Teil der Probennahmeeinheit 11 als auch Teil der Analyseeinheit 12.
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Die Probennahmeeinheit 11 weist neben der Probensammeleinheit 14 einen optionalen Probensammelkopf 15 aus Metall auf, der auf der Probensammeleinheit 14 angeordnet ist und im Betrieb des Systems 10 einen definierten Lufteinlass bildet.
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Die Probensammeleinheit 14 weist ein Gehäuse 16 und eine Probenbehandlungsstrecke 17 auf. Das Gehäuse 16 ist ein Spritzgussteil aus Kunststoff, es ist hier als ein Einmal-Bauteil ausgeführt. Das Gehäuse 16 hat eine Probeneinlassöffnung 18, ein optisches Fenster 19 und eine Luftauslassöffnung 20.
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Die Probenbehandlungsstrecke 17 weist ein Konjugations-Pad 21 in Form einer Prallplatte, einen Teststreifen 22 mit einem Testbereich 23, einem Referenzbereich 24 und einem Absorberabschnitt 25 auf. Das Konjugations-Pad 21 ist in unmittelbarer Nachbarschaft zu dem Teststreifen angeordnet, alternativ ist es Bestandteil des Teststreifens.
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Die Probenbehandlungsstrecke 17 weist weiterhin eine Einrichtung 26 zur Aufnahme eines Behälters 27 für ein Lösungsmittel und eine Einrichtung 28 zur Freisetzung des Lösungsmittels mit einem Stößel bzw. Dorn 29 auf. In der gezeigten Ausführungsform ist der Behälter 27 in der Probesammeleinheit 14 integriert. Der Behälter 27 kann eine Sollbruchstelle aufweisen. Der gegen den Behälter 27 bewegbare Stößel bzw. Dorn 29 ist Teil eines Betätigungsmechanismus der Einrichtung zur Freisetzung des Lösungsmittels. Der Betätigungsmechanismus ist von außerhalb der Probensammeleinheit betätigbar.
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Die Probenbehandlungsstrecke 17 weist weiterhin eine Flüssigkeitsführung 33 auf, die im Betrieb das Lösungsmittel nach der Freisetzung aus dem Behälter 27 über das Konjugations-Pad 21 und den Teststreifen 22 zu dessen Absorberabschnitt 25 führt.
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Das Gehäuse 16 ist um die Probeneinlassöffnung 18 herum derart geformt, dass ein Luftführungskanal 30 mit einem Luftführungsschlitz 31 gebildet ist, der über dem Konjugations-Pad 21 angeordnet ist. Der Luftführungskanal 30 ist ein eingerichtet, um einen alternativen Vorfilter 32 aufzunehmen. Mit dem Vorfilter 32 können Partikel ab einer wählbaren Größe vor der Analyse aus der Luftprobe entfernt werden.
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Das Gehäuse 16 der Probensammeleinheit 14 weist vor einem Einsetzen in die Probennahmeeinheit 11 an der Probeneinlassöffnung 18, dem optischen Fenster 19 und der Luftauslassöffnung 20 an den Positionen 34 eine Schutzfolie auf.
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Die Probennahmeeinheit 11 weist weiterhin eine Einrichtung 35 zur Erzeugung einer Luftströmung 36 auf, hier ein Ventilator 37. Die Einrichtung 35 kann optional einen nicht gezeigten Volumenstrommesser aufweisen. In der gezeigten Ausführungsform sind Dichtlippen 40, 41 zwischen Probensammelkopf 15 und Probensammeleinheit 14 sowie zwischen Probensammeleinheit 14 und Einrichtung 35 zur Erzeugung einer Luftströmung angeordnet, die beispielsweise an der Probensammeleinheit 14 gebildet sein können.
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Zur Durchführung einer Probennahme wird zunächst die Probennahmeeinheit 11 aus ihren vielfach verwendbaren Komponenten Probensammelkopf 15 sowie Einrichtung 35 zur Erzeugung einer Luftströmung und aus dem Einmal-Bauteil der Probensammeleinheit 14 zusammen gesetzt. Dabei können die vielfach verwendbaren Komponenten Probensammelkopf 15 sowie Einrichtung 35 zur Erzeugung einer Luftströmung bereits eine Einheit bilden, mit der die Probensammeleinheit 14 lösbar verrastet. Alternativ können Probensammelkopf 15, Probensammeleinheit 14 und Einrichtung 35 als separate Komponenten mittels Verrastungen miteinander verbunden werden.
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Im Betrieb wird mit der Einrichtung 35 die Luftströmung 36 erzeugt, wobei sich Partikel aus der Luftprobe entsprechend Pfeilen 42 auf das Konjugations-Pad 21 treffen und dort haften bleiben. Dazu ist das Konjugations-Pad 21 mit einer Klebstoffschicht 43 eines in dem Lösungsmittel löslichen Klebstoffs versehen. Die Luftströmung 36 wird an dem Konjugations-Pad 21 seitlich abgelenkt und strömt um die Probenbehandlungsstrecke 17 herum und durch die Luftauslassöffnung 20 der Probensammeleinheit 14 in die Einrichtung 35 zur Erzeugung einer Luftströmung. Die Probenahme wird beendet, wenn eine genügend große Luftmenge durch die Probennahmeeinheit 11 geströmt ist.
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Die Analyseeinheit 12 weist eine Sensoreinrichtung 44 mit einem optischen Sender und einem optischen Empfänger auf, die unter dem optischen Fenster 19 der Probensammeleinheit 14 angeordnet ist. Die Sensoreinrichtung 44 ist in einem Sensorteil 46 angeordnet, der zusammen mit der Probensammeleinheit 14 die Analyseeinheit 12 bildet. Um das optische Fenster 19 herum ist eine lichtdichte Dichtlippe 45 aus Gummi angeordnet, die beispielsweise an dem Sensorteil 46befestigt sein kann, um bei der Analyse Umgebungslicht abzuschirmen.
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Die Sensoreinrichtung 44 dient der optischen Analyse des Testbereich 23 und des Referenzbereichs 24. Dazu können zwei Paare aus einem optischen Sender und einem optischen Empfänger jeweils auf den Testbereich 23 und den Referenzbereichs 24 gerichtet sein. Oder die Sensoreinrichtung 44 weist nur einen optischen Sender und nur einen optischen Empfänger auf und während der Messung wird entweder die Sensoreinrichtung zwischen dem Testbereich 23 und dem Referenzbereich 24 verschoben oder der Teststreifen wird entsprechend zur Sensoreinrichtung 44 verschoben, dabei kann die Verschiebung des Teststreifens in der Probensammeleinheit 14 oderzusammen mit der Probensammeleinheit 14 erfolgen.
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Zur Durchführung einer Analyse wird zunächst die Analyseeinheit 12 aus ihrer vielfach verwendbaren Komponente Sensorteil 46 und aus dem Einmal-Bauteil der Probensammeleinheit 14 zusammen gesetzt und Sensorteil 46 sowie Probensammeleinheit 14 werden mittels Verrastungen miteinander verbunden.
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2 zeigt ein Flussdiagramm des Verfahrens zur mikrobiologischen Luftanalyse gemäß einer weiteren Ausführungsform der vorliegenden Erfindung. Daran wird nun die Durchführung einer mikrobiologischen Luftanalyse am Beispiel des Systems 10 aus 1 beschrieben, wobei zunächst Probensammlung und Analyse als separate, möglicherweise räumlich getrennte Vorgänge beschrieben werden.
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Das Verfahren beginnt mit dem Verfahrensschritt a) Bauen der Probennahmeeinheit 11 mit der Probensammeleinheit 14, nämlich der Zusammenbau der Probennahmeeinheit 11 aus ihren vielfach verwendbaren Komponenten Probensammelkopf 15 sowie Einrichtung 35 zur Erzeugung einer Luftströmung und aus dem Einmal-Bauteil der Probensammeleinheit 14. Die Schutzfolien an der Probeneinlassöffnung 18 und der Luftauslassöffnung 20 werden entfernt. Vorzugsweise ist die Probensammeleinheit 14 eine Kassette, die mit den anderen Bauteilen verrastet.
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Nun folgt in dem Verfahrensschritt b) das Sammeln von Partikeln in der Probensammeleinheit 14. Die trägen Partikel in der Luftströmung treffen auf das Konjugations-Pad 21 und haften auf dessen Klebstoffschicht 43.
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Anschließend wird in Verfahrensschritt c) die Analyseeinheit 11 mit der Probensammeleinheit 14 gebaut. Dazu werden falls erforderlich die Verrastungen der Probennahmeeinheit 11 gelöst und die Probensammeleinheit 14 zum Ort der Analyse transportiert. Die Schutzfolie an dem optischen Fenster 19 wird entfernt. Die Analyseeinheit 12 aus ihrer vielfach verwendbaren Komponente Sensorteil 46 und aus dem Einmal-Bauteil der Probensammeleinheit 14 zusammen gesetzt und Sensorteil 46 sowie Probensammeleinheit 14 werden mittels Verrastungen miteinander verbunden.
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Nun erfolgt in Verfahrensschritt d) das Freisetzen eines Lösungsmittels in der Probensammeleinheit. Dazu wird manuell oder mit einem Motor der Analyseeinheit 11 oder mit einem mit den Verrastungen gekoppelten Betätigungsmechanismus ein Stößel bzw. Dorn betätigt und der Behälter an einer Sollbruchstelle aufgebrochen.
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In Verfahrensschritt e) werden die in b) gesammelten Partikel in den Testbereich 23 des Teststreifens 22 mittels des Lösungsmittels transportiert. Das freigesetzte Lösungsmittel wird zu dem Konjugations-Pad 21 geführt und löst die Klebstoffschicht 43. Die Partikel gehen daraufhin in Lösung oder Suspension, das Lösungsmittel nimmt als Transportflüssigkeit die Partikel auf und transportiert sie zu dem Testbereich 23. Das Lösungsmittel sammelt sich vorwiegend in dem Absorberabschnitt 25 des Teststreifens 22.
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In Verfahrensschritt f) erfolgt nun die Analyse der Partikel in dem Testbereich 23 des Teststreifens 22 in der Analyseeinheit 12 mittels der Sensoreinrichtung 44. Es kann vor oder nach der Analyse des Testbereichs 23 eine Referenzmessung an dem Referenzbereichs 24 des Teststreifens 22 erfolgen. Eine optische Detektion ist über Absorption oder Fluoreszenz möglich. Anschließend wird die Verrastung gelöst und die Probensammeleinheit 14 wird entsorgt.
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Nach der Beschreibung der Funktionsweise werden nun besondere Ausführungsformen hervorgehoben. Der kompakte und modulare Aufbau ermöglicht eine Ausführungsform der Erfindung, in der die mehrfach verwendeten Komponenten in einer Analysevorrichtung 50 zusammengefasst werden. In 1 umfasst eine solche Analysevorrichtung den Probensammelkopf 15, die Einrichtung 35 zur Erzeugung einer Luftströmung und den Sensorteil 46. In diese Analysevorrichtung 50 wird die als Kassette 51 ausgeführte Probensammeleinheit 14 eingesteckt. Eine Probennahme und Analyse sind nacheinander entweder ohne Bewegen der Probensammeleinheit 14 wie in Analysevorrichtung 50 oder durch einfaches Umstecken der Probensammeleinheit 14 möglich.
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Gestaltet man die Analysevorrichtung so, dass bei Probenahme und Analyse die Kassette 51 der Probensammeleinheit 14 in derselben Position ist, so ist diese Analysevorrichtung in einer bevorzugten Ausgestaltung derart ausgestaltet, dass ein Motor der Analysevorrichtung den Stößel bzw. Dorn 29 gegen den Behälter 27 bewegt und dabei den Behälter aufbricht und das Lösungsmittel freisetzt. Vorzugsweise wird diese Analysevorrichtung von einer Steuereinheit gesteuert, so dass Probensammlung und Analyse automatisch erfolgen. Für die folgende Probenuntersuchung ist lediglich die Kassette 51 zu wechseln und gegebenenfalls der Probensammelkopf 15 auf Verunreinigungen zu untersuchen.
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Bezüglich des erfindungsgemäßen Verfahrens ist zu dieser Ausführungsform anzumerken, dass Verfahrensschritt c) mit dem Verfahrensschritt a) zusammenfällt und beide Verfahrensschritte vor dem Verfahrensschritt b) erfolgen.
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Gestaltet man die Analysevorrichtung so, dass zwischen Probenahme und Analyse ein Umstecken der Probensammeleinheit 14 erfolgt, so ist diese Analysevorrichtung vorzugsweise derart ausgestaltet, dass bei dem Umstecken ein automatischer Betätigungsmechanismus den Stößel bzw. Dorn 29 gegen den Behälter 27 bewegt und dabei den Behälter aufbricht und das Lösungsmittel freisetzt. Der Betätigungsmechanismus kann vorteilhaft mit Verrastungen gekoppelten werden.
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In einer besonders einfachen Ausführungsform kann der Probensammelkopf 15 entfallen. Weiterhin kann ein Einmal-Bauteil in ein Luftsammelsystem, z.B. eine Pumpe oder einen Lüfter eingesetzt werden. In einer alternativen Minimalausführung weist die Einrichtung 35 lediglich einen Stutzen zum Anschluss eines Staubsaugers auf. Eine Regelung auf einen definierten Volumenstrom beim Sammeln ist damit nicht möglich, der Luftstrom kann aber durch einen Engpass in der Strömung begrenzt werden.
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Das Konjugations-Pad 21, auf dem die Partikel gesammelt werden, besteht entweder aus einem festen Material, welches vom Luftstrom umströmt wird, oder aus einem schwammartigen Material, welches vom Luftstrom durchströmt werden kann.
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In einer weiteren Ausführungsform wird der Behälter mit dem Lösungsmittel separat in das Gerät eingelegt. Eine zweite Kassette kann vorteilhaft Lösungsmittel für eine oder aber auch für mehrere Messungen enthalten.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform wird nicht ein einzelner Testreifen verwendet, sondern es werden sequentiell Partikel auf mehrere parallele Testreifen abgeschieden. Nach der letzten Probensammlung werden dann einer oder mehrere Behälter geöffnet, aus denen Lösungsmittel freigesetzt wird und auf die Testreifen gelangt. Die Testreifen werden dann parallel oder sequentiell analysiert. Teststreifen und Sensoreinrichtung werden entsprechend zueinander positioniert, wobei im Falle einer Verschiebung der Teststreifen entweder die Teststreifen in der Probensammeleinheit verschoben werden oder die Probensammeleinheit verschoben wird, vorzugsweise mit Positionsrastungen im Abstand der Teststreifen. Die Probensammeleinheit kann entsprechend mehrere Probeneinlassöffnungen aufweisen.
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Obwohl die vorliegende Erfindung anhand bevorzugter Ausführungsbeispiele vorstehend vollständig beschrieben wurde, ist sie darauf nicht beschränkt, sondern auf vielfältige Art und Weise modifizierbar.