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Die vorliegende Erfindung betrifft Wirkstoffkombinationen aus einem oder mehreren Alkylamidothiazolen und Indol. Weiterhin betrifft die vorliegende Erfindung kosmetische oder dermatologische Zubereitungen mit einem Gehalt an solchen Wirkstoffkombination sowie deren Verwendung zum Aufhellen der menschlichen Haut.
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Für die Pigmentierung der Haut verantwortlich sind die Melanozyten, welche in der untersten Schicht der Epidermis, dem Stratum basale, neben den Basalzellen als - je nach Hauttyp entweder vereinzelt oder aber mehr oder weniger gehäuft auftretende - pigmentbildende Zellen vorzufinden sind.
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Melanozyten enthalten als charakteristische Zellorganellen Melanosomen, in denen das Melanin gebildet wird. Unter anderem bei Anregung durch UV-Strahlung wird verstärkt Melanin gebildet. Dieses wird über die lebenden Schichten der Epidermis (Keratinozyten) letztlich in die Hornschicht (Corneozyten) transportiert und ruft eine mehr oder weniger ausgeprägte bräunliche bis braun-schwarze Hautfarbe hervor.
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Melanin wird als Endstufe eines oxidativen Prozesses gebildet, in welchem Tyrosin unter Mitwirkung der Enzyms Tyrosinase über mehrere Zwischenstufen zu den braun bis braun-schwarzen Eumelaninen (DHICA- und DHl-Melanin) bzw. unter Beteiligung von schwefelhaltigen Verbindungen zum rötlichen Phäomelanin umgewandelt wird. DHICA- und DHI-Melanin entstehen über die gemeinsamen Zwischenstufen Dopachinon und Dopachrom. Letzteres wird, teilweise unter Beteiligung weiterer Enzyme, entweder in Indol-5,6-Chinon-Carbonsäure oder in Indol-5,6-Chinon umgesetzt, woraus die beiden genannten Eumelanine entstehen.
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Die Entstehung von Phäomelanin läuft unter anderem über die Zwischenprodukte Dopachinon und Cysteinyldopa. Gesteuert wird die Expression der Melanin-synthetisierenden Enzyme durch einen spezifischen Transkriptionsfaktor (microphthalmia- associated transcription factor, MITF). Neben den beschriebenen enzymatischen Prozessen der Melanin-Synthese sind in den Melanosomen noch weitere Proteine für die Melanogenese von Bedeutung. Eine wichtige Rolle scheint hier dem sogenannten p-Protein zuzukommen, wobei die exakte Funktion noch unklar ist.
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Neben dem zuvor beschriebenen Prozeß der Melanin-Synthese in den Melanozyten, ist bei der Pigmentierung der Haut auch der Transfer der Melanosomen, deren Verbleib in der Epidermis sowie deren Abbau und der Abbau des Melanins von entscheidender Bedeutung. Es konnte gezeigt werden dass für den Transport der Melanosomen aus den Melanozyten in die Keratinozyten der PAR-2-Rezeptor bedeutsam ist (M. Seiberg et al., 2000, J. Cell. Sci., 113:3093-101).
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Ferner haben Größe und Form der Melanosomen Einfluß auf ihre lichtstreuenden Eigenschaften und somit das farbliche Erscheinungsbild der Haut. So findet man bei Schwarzafrikanern verstärkt große spheroidale, einzeln vorliegende Melanosomen, während man bei Kaukasiern eher kleinere, in Gruppen vorkommende Melanosomen vorfindet.
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Probleme mit Hyperpigmentierung der Haut haben vielfältige Ursachen bzw. sind Begleiterscheinungen vieler biologischer Vorgänge, z.B. UV-Strahlung (z.B. Sommersprossen, Ephelides), genetische Disposition, Fehlpigmentierung der Haut bei der Wundheilung bzw. -vernarbung (postinflammatorische Hyperpigmentierung) oder der Hautalterung (z.B. Lentigines seniles).
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Nach entzündlichen Reaktionen reagiert das Pigmentierungssystem der Haut mit teilweise entgegengesetzten Reaktionen. Es kann sowohl zu postinflammatorischen Hyper- wie auch Hypopigmentierungen kommen. Postinflammatorische Hypomelanosen treten u. a. häufig in Verbindung mit Atopie, Lupus erythematosus und Psoriasis auf. Die unterschiedlichen Reaktionsformen des Pigmentierungssystems der menschlichen Haut in Folge entzündlicher Erscheinungen sind nur sehr unvollständig verstanden.
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Probleme mit postinflammatorischer Hyperpigmentierung treten häufig bei dunkleren Hauttypen auf. Insbesondere bei männlichen Farbigen ist das Problem der Pseudofollikulitis barbae bekannt, das mit kosmetisch unerwünschten Fehlpigmentierung einhergeht bzw. diese nach sich zieht. Auch Formen von Melasma, welche insbesondere bei Frauen asiatischer Zugehörigkeit im Gesicht und im Dekolleté - Bereich auftreten, sowie verschiedene Formen der unregelmäßigen Pigmentierung der Haut werden zu den postinflammatorischen Hyperpigmentierungen gezählt. Ferner werden auch dunkle Augenringe als eine Form postinflammatorischen Hyperpigmentierungen angesehen, wobei die zugrunde liegende Entzündung meist subklinisch abläuft.
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In vielen Fällen werden derartige postinflammatorische Fehlpigmentierung durch Einwirkung von Sonnenlicht (UV-Licht) noch verstärkt, ohne dass es zu einer UV-induzierten Entzündung (Sonnenbrand) kommt.
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Es sind Wirkstoffe und Zubereitungen bekannt, welche der Hautpigmentierung entgegenwirken. Im praktischen Gebrauch sind im wesentlichen Präparate auf der Grundlage von Hydrochinon, welche aber einesteils erst nach mehrwöchiger Anwendung ihre Wirkung zeigen, deren übertrieben lange Anwendung andererseits aus toxikologischen Gründen bedenklich ist. Von Albert Kligman et al. wurde eine sogenannte „Triformula“ entwickelt, die eine Kombination aus 0.1% Tretinoin, 5.0% Hydrochinon, 0.1% Dexamethason darstellt (A. Kligman, 1975, Arch. Dermatol., 111:40-48). Allerdings ist auch diese Formulierung wegen möglicher irreversibler Veränderungen im Pigmentierungssystem der Haut sehr umstritten.
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Ferner finden hautschälende Methoden (chemische und mechanische „Peelings“) Anwendung, die jedoch häufig entzündliche Reaktionen nach sich ziehen und aufgrund danach eintretender postinflammatorischer Hyperpigmentierungen sogar zu stärkerer statt verminderter Pigmentierung führen können. All diese gängigen Verfahren, die auch zur Behandlung von postinflammatorischen Hypergigmentierungen angewendet werden, zeichnen sich durch entscheidende Nebenwirkungen aus.
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Weiterhin sind diverse andere Substanzen bekannt, für die eine hautaufhellende Wirksamkeit beschrieben wird. U.a. zu nennen sind hier Hexadecen-1,16-dicarbonsäure, Kojic-Säure und Derivate, Arbutin, Ascorbinsäure und Derivate, Flavonoide, Ellagsäure und Derivate, Tranexamsäure und verschiedene Resorcinderivate, wie z.B. 4-n-Butylresorcin, 4-n-Hexylresorcin und 4-(1-phenylethyl)benzen-1,3-diol.
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J.M. Ready beschreibt in einer Publikation (Bioorganic & Medicinal Chemistry Letter 17 (2007) 6871-6875 die Wirkung von u.a. substituierten Thiazol-Derivaten zur Inhibition der Mushroom tyrosinase.
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In der Patentanmeldung der Firma Shiseido (WO 2009099195) werden substituierte Thiazolamine bzw. Hydrothiazolamine zur Hautaufhellung beschrieben.
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Die im oben genannten Stand der Technik beschriebenen Substanzen weisen sich durch eine moderate Wirksamkeit aus.
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Augenringe können ebenfalls als Folgen einer Pigmentierungsstörung entstehen, wobei sie ferner auch als Reaktion auf allgemeinen Stress, wie z.B. wenig Schlaf oder schlicht durch Überanstrengung der Augen erscheinen. Bei jüngeren Menschen verschwinden die Symptome nach ausreichender Nachtruhe wieder, über längere Zeiträume jedoch kann der Zustand chronisch und für die betroffenen Personen sehr störend werden. Auch gegen solche Hauterscheinungen mangelt es an genügend erfolgversprechenden Wirkstoffen und Behandlungsmöglichkeiten.
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Riechen ist einer der fünf Sinne des Menschen. Geruchsstoffe, leicht flüchtige Substanzen, werden dabei von Geruchsrezeptoren in der Nasenschleimhaut gebunden. Über eine Signalkaskade wird der Reiz auf die Nervenzellen übertragen und ins Gehirn weitergeleitet. Dort entsteht das eigentliche Geruchsempfinden. Angenehme Gerüche werden von unangenehmen Gerüchen unterschieden.
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Häufig haben kosmetische Produkte aber auch einen etwas unangenehmen Eigengeruch, der durch die eingesetzten Rohstoffe verursacht wird. Auch Alkylamidothiazole können unter Umständen zur Verschlechterung des Dufterlebnisses einer kosmetischen Grundlage beitragen. Diesem Übelstande galt es, Abhilfe zu schaffen.
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Gelöst wird diese Aufgabe durch Wirkstoffkombinationen aus einem oder mehreren Alkylamidothiazolen und Indol.
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Indol ist durch folgende Strukturformel gekennzeichnet:
Indol kommt natürlich unter anderem in der Jasminblüte vor und hat in geringer Konzentration auch einen charakteristischen Jasminduft. In höherer Konzentration wird Indol eher als unangenehm wahrgenommen.
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Bevorzugt enthalten die erfindungsgemäßen Zubereitungen 0,00001 - 1 Gew% an Indol, vorzugsweise 0,0001 - 0,5 Gew-% an Indol, insbesondere bevorzugt 0,0005 - 0,3 Gew-% an Indol.
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Vorteilhaft sind insbesondere erfindungsgemäße Zubereitungen bzw. Verwendungen, dadurch gekennzeichnet, dass die Zubereitungen 0,000001 bis 10 Gew.-%, insbesondere 0,0001 bis 3 Gew.-%, ganz besonders 0,001 bis 1 Gew.-% an an einem oder mehreren Alkylamidothiazolen enthalten, bezogen auf das Gesamtgewicht der Zubereitung.
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Vorteilhafte Alkylamidothiazole im Sinne der vorliegenden Erfindung sind Substanzen der allgemeinen Formel
bei welcher
R
1, R
2, X und Y können unterschiedlich, teilweise gleich oder völlig gleich sein und unabhängig voneinander bedeuten können:
- R1 = -C1-C24-Alkyl (linear und verzweigt), -C1-C24-Alkenyl (linear und verzweigt), -C1-C8-Cycloalkyl, -C1-C8-Cycloalkyl-Alkylhydroxy, -C1-C24 Alkylhydroxy (linear und verzweigt), -C1-C24 Alkylamin (linear und verzweigt), -C1-C24-Alkylaryl (linear und verzweigt), -C1-C24-Alkylaryl-Alkyl-Hydroxy (linear und verzweigt), -C1-C24-Alkylheteroaryl (linear und verzweigt), -C1-C24-Alkyl-O-C1-C24-Alkyl (linear und verzweigt), -C1-C24 Alky-Morpholino, -C1-C24 Alky-Piperidino, - C1-C24 Alky-Piperazino, -C1-C24 Alky-Piperazino-N-Alkyl bedeutet,
- R2 = H, -C1-C24-Alkyl (linear und verzweigt), -C1-C24-Alkenyl (linear und verzweigt), -C1-C8-Cycloalkyl, -C1-C24-Hydroxyalkyl (linear und verzweigt), -C1-C24-Alkylaryl (linear und verzweigt), -C1-C24-Alkylheteroaryl (linear und verzweigt), bedeutet,
- X = -H, -C1-C24-Alkyl (linear und verzweigt), -C1-C24-Alkenyl (linear und verzweigt), -C1-C8-CycloAlkyl, -C1-C24-Aryl (ggfs. einfach oder mehrfach substituiert mit -OH, -F, -Cl, -Br, -I, - OMe, -NH2, -CN), -C1-C24-Heteroaryl (ggfs. einfach oder mehrfach substituiert mit -OH, -F, - Cl, -Br, -I, -OMe, -NH2, -CN), -C1-C24-Alkylaryl (linear und verzweigt), -C1-C24-Alkylheteroaryl (linear und verzweigt), -Aryl (ggfs. einfach oder mehrfach substituiert mit -OH, -F, -Cl, -Br, -I, - OMe, -NH2, -CN), -phenyl, -2,4-dihydroxyphenyl, -2,3-dihydroxyphenyl, -2,4-Dimethoxyphenyl, -2,3-Dimethoxyphenyl bedeutet,
- Y = H, -C1-C24-Alkyl (linear und verzweigt), -C1-C24-Alkenyl (linear und verzweigt), -C1-C8-Cycloalkyl, -C1-C24-Aryl, -C1-C24-Heteroaryl, -C1-C24-Alkylaryl (linear und verzweigt), -C1-C24-Alkylheteroaryl (linear und verzweigt), -Aryl, -phenyl, -2,4-dihydroxyphenyl, -2,3-dihydroxyphenyl, -2,4-Dimethoxyphenyl, -2,3-Dimethoxyphenyl, -COO-Alkyl, -COO-Alkenyl, -COO-Cylcloalkyl, -COO-Aryl, -COO-Heteroaryl, bedeutet,
- und X, Y gegebenenfalls auch = kondensierter Aromat bedeuten können,
- wobei X und Y untereinander aromatische oder aliphatische homo- oder heterozyklische Ringsysteme mit bis n ringbildenden Atomen ausbilden können, und wobei die Zahl n Werte von 5 bis 8 annehmen kann, und die jeweiligen Ringsysteme wiederum mit bis zu n - 1 Alkylgruppen, Hydroxylgruppen, Carboxylgruppen, Aminogruppen, Nitrilfunktionen, Schwefelhaltige Substituenten, Estergruppen und/oder Ethergruppen substituiert sein können.
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Die genannten Thiazole können sowohl als freie Base wie auch als Salz vorliegen: z.B. als Fluorid, Chlorid, Bromid, Iodid, Sulfat, Carbonat, Ascorbat, Acetat oder Phoshat. Im Besonderen als Halogensalze, wie z.B. Chlorid und Bromid.
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Weiterhin besteht eine vorteilhafte Verwirklichung der vorliegenden Erfindung in kosmetischen oder dermatologischen Zubereitungen mit einem wirksamen Gehalt an einem oder mehreren vorbenannten Alkylamidothiazolen.
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Erfindungsgemäß ist ferner die Verwendung der vorgenannten Alkylamidothiazole zur Behandlung und/oder Prophylaxe unerwünschter Hautpigmentierung. Dabei können Behandlung und/oder Prophylaxe unerwünschter Hautpigmentierung sowohl im kosmetischen wie im pharmazeutischen Rahmen erfolgen.
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Dabei wird die pharmazeutische (oder dermatologische) Behandlung in erster Linie bei krankhaften Hautzuständen verstanden, wogegen die kosmetische Behandlung und/oder Prophylaxe unerwünschter Hautpigmentierung in erster Linie die gesunde Haut betrifft.
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Vorteilhaft wird X gewählt aus der Gruppe der substituierten Phenyle, wobei die Substituenten (Z) gewählt werden können aus der Gruppe -H, -OH, -F, -Cl, -Br, -I, -OMe, -NH
2, -CN, Acetyl und gleich oder unterschiedlich sein können.
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Besonders vorteilhaft wird X aus der Gruppe der mit einer oder mehreren Hydroxygruppen substituierten Phenylgruppen gewählt, wobei der Substituent (Z) gewählt werden kann aus der Gruppe -H, -OH, -F, -Cl, -Br, -I, -OMe, -NH
2, -CN, Acetyl und die folgende generische Struktur bevorzugt wird, bei welcher Y, R
1 und R
2 die vorstehend definierten Eigenschaften haben können.
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Vorteilhaft sind insbesondere solche Verbindungen, bei welchen
Y=H
R
1 = -C
1-C
24-Alkyl (linear und verzweigt), -C
1-C
24-Alkenyl (linear und verzweigt), -C
1-C
8-Cycloalkyl, -C
1-C
8-Cycloalkyl-Alkylhydroxy, -C
1-C
24 Alkylhydroxy (linear und verzweigt), -C
1-C
24 Alkylamin (linear und verzweigt), -C
1-C
24-Alkylaryl (linear und verzweigt), -C
1-C
24-Alkylaryl-Alkyl-Hydroxy (linear und verzweigt), -C
1-C
24-Alkylheteroaryl (linear und verzweigt), -C
1-C
24-Alkyl-O-C
1-C
24-Alkyl (linear und verzweigt), -C
1-C
24 Alky-Morpholino, -C
1-C
24 Alky-Piperidino, - C
1-C
24 Alky-Piperazino, -C
1-C
24 Alky-Piperazino-N-Alkyl bedeutet,
R
2 = H, -C
1-C
24-Alkyl (linear und verzweigt).
Z = -H, -OH, -F, -Cl, -Br, -I, -OMe, -NH
2, -CN, Acetyl.
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Besonders bevorzugt sind solche Verbindungen, bei welchen
Y=H
R
1 = -C
1-C
24-Alkyl (linear und verzweigt), -C
1-C
24-Alkenyl (linear und verzweigt), -C
1-C
8-Cycloalkyl, -C
1-C
8-Cycloalkyl-Alkylhydroxy, -C
1-C
24 Alkylhydroxy (linear und verzweigt), -C
1-C
24 Alkylamin (linear und verzweigt), -C
1-C
24-Alkylaryl (linear und verzweigt), -C
1-C
24-Alkylaryl-Alkyl-Hydroxy (linear und verzweigt), -C
1-C
24-Alkylheteroaryl (linear und verzweigt), -C
1-C
24-Alkyl-O-C
1-C
24-Alkyl (linear und verzweigt), -C
1-C
24 Alky-Morpholino, -C
1-C
24 Alky-Piperidino, - C
1-C
24 Alky-Piperazino, -C
1-C
24 Alky-Piperazino-N-Alkyl bedeutet,
R
2 =H.
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Die Verbindungen
und
sind die erfindungsgemäß bevorzugten.
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Ganz besonders bevorzugt ist das
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Die vorstehenden Alkylamidothiazole, ihre Synthese und Anwendung wurden in der
EP2758381A1 beschrieben.
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Kosmetische oder dermatologische Zubereitungen mit einem Gehalt an Alkylamidothiazolen und erfindungsgemäßen Biopolymeren bzw. deren Verwendung zur Behandlung und/oder Prophylaxe unerwünschter Hautpigmentierung, sind ebenfalls vorteilhafte Verkörperungen der vorliegenden Erfindung.
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Vorteilhaft ist es insbesondere, wenn solche Zubereitungen 0,000001 bis 10 Gew.-%, insbesondere 0,0001 bis 3 Gew.-%, ganz besonders 0,001 bis 1 Gew.-% an einem oder mehreren der erfindungsgemäß verwendeten Alkylamidothiazolen enthalten, bezogen auf das Gesamtgewicht der Zubereitung.
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Von großem Vorteil im Sinne der vorliegenden Erfindung ist es, wenn die Zubereitungen leicht basische pH-Werte aufweisen, also Werte zwischen 7 und 9, bevorzugt zwischen 7 und 8, insbesondere zwischen 7,4 und 7,6.
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Erfindungsgemäße kosmetische und dermatologische Zubereitungen können in verschiedenen Formen vorliegen. So können sie z.B. eine Lösung, eine wasserfreie Zubereitung, eine Emulsion oder Mikroemulsion vom Typ Wasser-in-Öl (W/O) oder vom Typ Öl-in-Wasser (O/W), eine multiple Emulsionen, beispielsweise vom Typ Wasser-in-Öl-in-Wasser (W/O/W), ein Gel, einen festen Stift, eine Salbe oder auch ein Aerosol darstellen. Es ist auch erfindungsgemäß vorteilhaft, die erfindungsgemäß verwendeten Substanzen und/oder deren Derivate in verkapselter Form darzureichen, z.B. in Kollagenmatrices und anderen üblichen Verkapselungsmaterialien, z.B. als Celluloseverkapselungen, in Gelatine oder liposomal verkapselt.
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Es ist auch möglich und vorteilhaft im Sinne der vorliegenden Erfindung, die erfindungsgemäß verwendeten Substanzen und/oder deren Derivate in wässrige Systeme bzw. Tensidzubereitungen zur Reinigung der Haut und der Haare einzufügen.
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Die erfindungsgemäßen kosmetischen und dermatologischen Zubereitungen können kosmetische Hilfsstoffe enthalten, wie sie üblicherweise in solchen Zubereitungen verwendet werden, z.B. Konservierungsmittel, Bakterizide, Parfüme, Substanzen zum Verhindern des Schäumens, Farbstoffe, Pigmente, die eine färbende Wirkung haben, Verdickungsmittel, oberflächenaktive Substanzen, Emulgatoren, weichmachende, anfeuchtende und/oder feuchthaltende Substanzen, Fette, Öle, Wachse oder andere übliche Bestandteile einer kosmetischen oder dermatologischen Formulierung wie Alkohole, Polyole, Polymere, Schaumstabilisatoren, Elektrolyte, organische Lösemittel oder Siliconderivate.
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Die Lipidphase kann vorteilhaft gewählt werden aus folgender Substanzgruppe:
- - Mineralöle, Mineralwachse
- - Öle, wie Triglyceride der Caprin- oder der Caprylsäure, ferner natürliche Öle wie z.B. Rizinusöl;
- - Fette, Wachse und andere natürliche und synthetische Fettkörper, vorzugsweise Ester von Fettsäuren mit Alkoholen niedriger C-Zahl, z.B. mit Isopropanol, Propylenglykol oder Glycerin, oder Ester von Fettalkoholen mit Alkansäuren niedriger C-Zahl oder mit Fettsäuren;
- - Alkylbenzoate;
- - Siliconöle wie Dimethylpolysiloxane, Diethylpolysiloxane, Diphenylpolysiloxane sowie Mischformen daraus.
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Die Ölphase der Emulsionen, Oleogele bzw. Hydrodispersionen oder Lipodispersionen im Sinne der vorliegenden Erfindung wird vorteilhaft gewählt aus der Gruppe der Ester aus gesättigten und/oder ungesättigten, verzweigten und/oder unverzweigten Alkancarbonsäuren einer Kettenlänge von 3 bis 30 C-Atomen und gesättigten und/oder ungesättigten, verzweigten und/oder unverzweigten Alkoholen einer Kettenlänge von 3 bis 30 C-Atomen, aus der Gruppe der Ester aus aromatischen Carbonsäuren und gesättigten und/oder ungesättigten, verzweigten und/oder unverzweigten Alkoholen einer Kettenlänge von 3 bis 30 C-Atomen. Solche Esteröle können dann vorteilhaft gewählt werden aus der Gruppe Isopropylmyristat, Isopropylpalmitat, Isopropylstearat, Isopropyloleat, n-Butylstearat, n-Hexyllaurat, n-Decyloleat, Isooctylstearat, Isononylstearat, Isononylisononanoat, 2-Ethylhexylpalmitat, 2-Ethylhexyllaurat, 2-Hexyldecylstearat, 2-Octyldodecylpalmitat, Oleyloleat, Dibutyl Adipate, Propylheptyl Caprylate, Diisopropyl Adipate, Cetearyl Isononanoate, Oleylerucat, Erucyloleat, Erucylerucat sowie synthetische, halbsynthetische und natürliche Gemische solcher Ester, z.B. Jojobaöl.
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Die wässrige Phase der erfindungsgemäßen Zubereitungen enthält gegebenenfalls vorteilhaft Feuchthaltemittel wie z.B. Propylenglykol, Panthenol oder Hyaluronsäure, jeweils einzeln oder in Kombination.
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Insbesondere werden Gemische der vorstehend genannten Lösemittel verwendet. Bei alkoholischen Lösemitteln kann Wasser ein weiterer Bestandteil sein.
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Erfindungsgemäße Emulsionen sind vorteilhaft und enthalten z.B. die genannten Fette, Öle, Wachse und anderen Fettkörper, sowie Wasser und einen Emulgator, wie er üblicherweise für einen solchen Typ der Formulierung verwendet wird.
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Gele gemäß der Erfindung enthalten üblicherweise Alkohole niedriger C-Zahl, z.B. Ethanol, Propylenglykol, und Wasser bzw. ein vorstehend genanntes Öl in Gegenwart eines Verdickungsmittels.
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Als Treibmittel für erfindungsgemäße, aus Aerosolbehältern versprühbare Zubereitungen sind die üblichen bekannten leichtflüchtigen, verflüssigten Treibmittel, beispielsweise Kohlenwasserstoffe (Propan, Butan, Isobutan) geeignet, die allein oder in Mischung miteinander eingesetzt werden können. Auch Druckluft ist vorteilhaft zu verwenden.
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Vorteilhaft können erfindungsgemäße Zubereitungen außerdem Substanzen enthalten, die UV-Strahlung im UVB-Bereich absorbieren, wobei die Gesamtmenge der Filtersubstanzen z.B. 0,1 Gew.-% bis 30 Gew.-%, vorzugsweise 0,5 bis 10 Gew.-%, insbesondere 1,0 bis 6,0 Gew.-% beträgt, bezogen auf das Gesamtgewicht der Zubereitungen, um kosmetische Zubereitungen zur Verfügung zu stellen, die das Haar bzw. die Haut vor dem gesamten Bereich der ultravioletten Strahlung schützen. Sie können auch als Sonnenschutzmittel fürs Haar oder die Haut dienen.
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Des Weiteren können vorteilhaft erfindungsgemäße Zubereitungen zusätzlich Substanzen enthalten, die störenden Eigengeruch der restlichen verwendeten Rohstoffe überdecken, wobei die Gesamtmenge der Parfüminhaltsstoffe z.B. 0,001 Gew.-% bis 5 Gew.-%, vorzugsweise 0,05 bis 3 Gew.-%, insbesondere 0,1 bis 1 Gew.-% beträgt, bezogen auf das Gesamtgewicht der Zubereitungen, um kosmetische Zubereitungen zur Verfügung zu stellen.
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Die nachfolgenden Beispiele sollen die vorliegende Erfindung verdeutlichen. Falls nicht anders angegeben, beziehen sich die Zahlenwerte auf Gewichtsprozente.
| | Anti-Pigment Sunscreen extra high SPF | Anti Pigment Daycare Tinted | Anti Pigment Intense Serum | Anti Pigment Serum | Anti-Pigment Essence |
| EU INCI Declaration | Conc.(%) | Conc.(% ) | Conc.(%) | Conc.(%) | Conc.(% ) |
| Panthenol+Aqua+Pantolactone+Citric Acid | | | | | 0,1-1 |
| Isobutylamido Thiazolyl Resorcinol | 0,45 | 0.2 | 0,3 | 0,15 | 0,25 |
| Glucosylrutin+Isoquercitrin | | | 0,1 | | 0,05-0,2 |
| Tocopherol | | 0.5 | | | 0,5 |
| Tocopheryl Acetate | 1.00000 | | 0,5 | | |
| Hydroxyacetophenone | 0.4 | 0,2 | | | |
| Glycyrrhiza Inflata Root Extract | 0,01 | 0,05 | | | |
| Ascorbyl Glucoside | | 0,5 | 0,1 | | |
| CI 77492+CI 77491+CI 77499 | | 0,33 | | | |
| CI 77491+CI 77499 | | 0,2 | | | |
| CI 77492 | | 1 | | | |
| CI 77891+Alumina | | 6 | | | |
| Dibutyl Adipate | 2 | 4 | | 2,5 | |
| Cocoglycerides | | 0,5 | | | |
| Caprylic/Capric Triglyceride | | | | 4 | |
| Butyrospermum Parkii Butter | 0,5 | | | | |
| Butylene Glycol Dicaprylate/Dicaprate | 3,5 | 3 | | | |
| Copernicia Cerifera Cera | 1 | 1,5 | | 1 | |
| C12-15 Alkyl Benzoate | 6 | 3 | | | |
| Glyceryl Stearate Citrate | 2.0 | | | | |
| Sodium Stearoyl Glutamate+Sodium Chloride | 2.0 | 0.3 | | 0.1 | |
| Silica Dimethyl Silylate | 1.0 | | | | |
| Silica | | 1 | | | |
| Tapioca Starch+Aqua | 3 | 0,5 | | | 1 |
| Glycerin+Aqua | 5 | 1 | 5 | 10 | 5 |
| Methylpropanediol | | | | 1 | |
| Aqua+Sodium Hydroxide | 0.9 | 0.4 | | 0.1 | 0.6 |
| Phenoxyethanol+Aqua | 1 | 0.8 | | 0,8 | |
| Alcohol Denat. | 6 | 6 | 50 | 8 | 50 |
| Aqua+Trisodium EDTA | 0,5 | 0,5 | | 1 | 0,5 |
| Bis-Ethylhexyloxyphenol Methoxyphenyl Triazine | 4 | 3 | | | |
| Diethylamino Hydroxybenzoyl Hexyl Benzoate | 2 | 1 | | | |
| Butyl Methoxydibenzoylmethane | 5 | 4 | | | |
| Ethylhexyl Triazone | 4,5 | 3 | | | |
| Phenylbenzimidazole Sulfonic Acid | 1,5 | 1.0 | | | |
| Ammonium Acryloyldimethyltaurate/VP Copolymer+Aqua | | | 0.7 | | 0.4 |
| Behenyl Alcohol | 0,75 | 1 | | | |
| Carrageenan | 0.2 | 0,25 | | | |
| Cetearyl Alcohol | 1.0 | 1.0 | | | |
| Cetyl Alcohol | 1.0 | | | 3.0 | |
| Hydroxypropyl Methylcellulose | 0,05 | 0,1 | | | |
| Carbomer | | | | 0.2 | 1 |
| Xanthan Gum | 0,1 | 0,2 | | | |
| Indol | 0,00015 | 0,5 | 0,005 | 0,02 | 0,1 |
| Aqua | ad 100 | ad 100 | ad 100 | ad 100 | ad 100 |
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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- M. Seiberg et al., 2000, J. Cell. Sci., 113:3093-101 [0006]
- A. Kligman, 1975, Arch. Dermatol., 111:40-48 [0012]
- J.M. Ready beschreibt in einer Publikation (Bioorganic & Medicinal Chemistry Letter 17 (2007) 6871-6875 [0015]