Der
vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, gegenüber dem
Stand der Technik verbesserte Vorrichtungen zum parallelen Betreiben
und/oder Testen von chemischen Reaktionen, sowie zugehörige Verfahren,
bereitzustellen. Die verbesserten Vorrichtungen und Verfahren sollen
es u.a. erlauben, gerade, aber nicht ausschließlich, solche chemischen Reaktionen
zu betreiben und/oder zu untersuchen, die nicht volumenkonstant
sind, beispielsweise solche, bei denen sich die Zahl der gasförmigen Produktmoleküle gegenüber der
Zahl der (gasförmigen)
Eduktmoleküle
erhöht
oder erniedrigt.
Weiterhin
soll es aufgabengemäß möglich sein,
die Fluidflüsse
durch die zumindest zwei räumlich
miteinander verbundenen Reaktionsräume auf möglichst einfache Weise auch
während
des Ablaufens der Reaktionen regeln zu können, und zwar insbesondere
so, dass der den Reaktionsräumen
gemeinsame Druck durch diese Regelung nicht oder nicht wesentlich
verändert
wird.
Diese
und weitere Aufgaben werden erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass
eine Vorrichtung bereitgestellt wird, welche zumindest die folgenden
Komponenten umfaßt:
- (a) zumindest zwei räumlich voneinander getrennte
Reaktionsräume;
- (b) reaktionsraumseingangsseitig zumindest eine gemeinsame Eduktzufuhr
für die
Reaktionsräume
nach (a);
- (d) reaktionsraumsausgangsseitig pro Reaktionsraum zumindest
eine Verbindung zu zumindest einer allen Reaktionsräumen, oder
Teilmengen hiervon, gemeinsamen Haltegaszufuhr;
- (e) reaktionsraumsausgangsseitig, und, in Strömungsrichtung
des Produktes stromabwärts
von der Verbindung zur Haltegaszufuhr nach (d), zumindest einen
Restriktor pro Reaktionsraum.
Bevorzugt
umfaßt
die Vorrichtung zusätzlich
zumindest eine weitere der folgenden Komponenten:
- (c)
reaktionsraumseingangsseitig zumindest einen Restriktor pro Reaktionsraum;
- (f) zumindest eine Einheit zur Analyse der Produkte aus den
einzelnen Reaktionsräumen;
- (g) zumindest eine gemeinsame Heizeinrichtung für die Reaktionsräume, sowie
mindestens eine weitere hiervon getrennte Heizeinrichtung für zumindest
ein funktional zusammengehöriges
Set von Restriktoren.
In
einer bevorzugten Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
sollen die Bestandteile (a) bis (e), gegebenenfalls auch ohne (c),
auch bei Drucken größer als
Umgebungsdruck fluiddicht miteinander verbunden sein. An denjenigen
Stellen der Vorrichtung; an denen das direkte Zusammenführen von
Komponenten nicht möglich
oder nicht sinnvoll ist, werden zum Zusammenführen bevorzugt „Verbindungen" der unten offenbarten
Art eingesetzt, d.h. bevorzugt Kanäle, Rohre oder Kapillaren.
Die
Vorrichtungen und Verfahren der vorliegenden Erfindung können zwar
besonders vorteilhaft bei nicht volumenkonstanten Reaktionen eingesetzt
werden, sind aber ohne Nachteil auch einsetzbar, wenn einige oder
alle der Reaktionen volumenkonstant ablaufen. Eine beispielhafte
Ausgestaltung dieser Ausführungsform ist
schematisch in 2 abgehandelt (siehe dazu auch
die unten angegebene Figurenbeschreibung).
Die
Aufgabe der vorliegenden Erfindung wird auch gelöst durch ein Verfahren zum
parallelen Durchführen
von zumindest zwei chemische Reaktionen, die gleich oder verschieden
sein können,
in zumindest zwei räumlich
voneinander getrennten Reaktionsräumen. Das erfindungsgemäße Verfahren
umfaßt
dabei zumindest die folgenden Schritte:
- (A) Inkontaktbringen jeweils mindestens einer
Substanz in zumindest zwei räumlich
voneinander getrennten Reaktionsräumen mit zumindest einem Edukt über zumindest
eine allen Reaktionsräumen,
oder Teilmengen hiervon, gemeinsamen Eduktzufuhr;
- (B) simultanes Inkontaktbringen des jeweils mindestens einen
Produktflusses aus den zumindest zwei voneinander räumlich getrennten
Reaktionsräumen
mit einem Haltegas aus einer allen Reaktionsräumen, oder Teilmengen hiervon,
gemeinsamen Haltegaszufuhr.
Dabei
erfolgt die Eduktzufuhr bevorzugt über jeweils jedem Reaktionsraum
reaktionsraumseingangsseitig vorgeschaltete Restriktoren. Sets (bzw.
Gruppen) von reaktionsraumseingangsseitigen (und oder reaktionsraumsausgangsseitig)
jeweils funktional zusammengehörigen
Restriktoren sind bevorzugt gleich oder ähnlich und bedingen einen jeweils
gleichen oder ähnlichen
Strömungswiderstand.
Die Restriktoren, bzw. die Sets (Gruppen) von Restriktoren, führen deshalb
zu einer zumindest angenäherten
Gleichverteilung der Eduktgasflüsse
auf die einzelnen Reaktionsräume.
Dies gilt unabhängig
davon, ob die Restriktoren nur reaktionsraumsausgangsseitig oder
auch zusätzlich
reaktionsraumseingangsseitig angebracht sind.
Die
Zufuhr des Haltegases erfolgt bevorzugt über zumindest eine Haltegaszufuhr
sowie in Richtung der Ausgangsseite eines jeden Reaktionsraumes.
Dabei wird der Haltegasdruck in einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
so eingestellt, dass er stets kleiner ist als der Druck von Seiten
der Eduktzufuhr.
Um
den Druck in allen Reaktionsräumen,
auch bei Volumenschwankungen in einzelnen Reaktionsräumen, konstant
zu halten, ist zumindest reaktionsraumsausgangsseitig und stromabwärts (bezogen
auf den Fluss des aus dem Reaktionsraum fließenden Produkts) vom Knoten/Mischpunkt,
an welchem das Haltegas eingespeist wird, jeweils ein Restriktor
pro Reaktionsraum vorgesehen.
Die
reaktionsraumsausgangsseitigen Restriktoren sollen bevorzugt so
ausgestaltet sein, dass sie gleiche oder ähnliche Strömungswiderstände bedingen.
Die Strömungswiderstände sollen
vorzugsweise so bemessen sein, dass die gegebenenfalls den Restriktoren
nachgeschalteten Komponenten zur Produktführung, wie beispielsweise Multiportventile,
spezifikationsgemäß eingesetzt
werden können.
Bezüglich des
Druckes im Reaktionsraum bestehen im Prinzip keine Beschränkungen.
Bevorzugt beträgt
der Druck im Reaktionsraum von 1 bar bis 500 bar liegen, weiter
bevorzugt von 2 bis 200 bar, weiter bevorzugt von 20 bis 160 bar.
Diese Druckbereiche gelten auch für den Druck der gemeinsamen
Eduktzufuhr und/oder der gemeinsamen Haltegas- und Regelfluidzufuhr
(siehe unten).
Es
ist bevorzugt, dass der Strömungswiderstand
des Reaktionsraumes selber, d.h. der Strömungswiderstand zwischen Reaktionsraumseingang
und Reaktionsraumsausgang vernachlässigbar ist gegenüber dem
Strömungswiderstand
der Restriktoren. Dabei bedeutet „vernachlässigbar", dass der Strömungswiderstand jedes Reaktionsraumes
weniger als 50% des Strömungswiderstands
des Restriktors mit dem geringsten Strömungswiderstand betragen soll,
bevorzugt weniger als 10 %, weiter bevorzugt weniger als 1 %.
Ein
Vorteil der erfindungsgemäßen Verfahrens
liegt insbesondere darin, dass (i) durch die reaktionsraumseingangs-
und/oder ausgangsseitigen Restriktoren ein Strömungswiderstand für das Edukt
bezüglich der
einzelnen Reaktionsräume
realisiert wird, und dass gleichzeitig (ii) der Druck in den Reaktionsräumen durch Verbindung
zu einer allen Reaktionsräumen,
oder Teilmengen hiervon, gemeinsamen Haltegaszufuhr konstant gehalten
wird. Dadurch resultiert ein konstanter Eduktfluss durch alle Reaktionsräume auch
bei Volumenschwankungen in denselben.
Sollte
nun bei einer Reaktion eine Volumenkontraktion auftreten (beispielsweise
dadurch, dass bei einer Reaktion ein Gas verbraucht wird), so wird
entsprechend mehr Haltegas nachgeliefert (bei gleichbleibendem Eduktstrom).
In einer für
die Praxis bevorzugte Ausführungsform
wird dabei im „Anlaufbetrieb", d.h. wenn zwar
schon ein Eduktfluss durch die Reaktionsräume vorliegt, und von Seiten
der Eduktzufuhr den Reaktionsräumen
ein Druck p1 angelegt ist, die Reaktionen
selber aber noch nicht ablaufen (beispielsweise weil der Katalysator
noch nicht aktiviert ist, oder weil die Temperatur noch nicht eingestellt
ist), der Druck p2 des Haltegases mit Hilfe
eines haltegaszufuhrseitigen Druckreglers so eingestellt, dass in
den Reaktionsräumen
in etwa der Druck erreicht wird, wie er dort während der Reaktion herrschen
soll.
Daran
anschließend
wird der Eduktfluss aus der gemeinsamen Eduktzufuhr bevorzugt so
eingestellt, dass Edukt von der Eduktzufuhr in die Reaktionsräume fließt. Dabei
ist es bevorzugt, dass der haltegaszufuhrseitige Durchflussmesser
keinen oder nur einen geringen Haltegasfluss anzeigt. Dabei soll
p2 kleiner als p1 sein (andernfalls
würde kein
Edukt durch die Reaktionsräume
fließen).
Sollte
eine Volumenexpansion bei der Reaktion auftreten, so vermindert
dies dem Fluss aus der Haltegaszufuhr entsprechend, und der Druck
in den Reaktionsräumen
bleibt weiterhin konstant. Damit bei der Volumenexpansion überschüssiges Gas
von der Haltegaszufuhr „aufgefangen" werden kann, wird
in einer bevorzugten Ausführungsform
der Haltegasfluss im oben erwähnten
Anlaufbetrieb auf einen von Null verschiedenen aber konstanten Wert
eingestellt. In dieser Betriebs weise können sowohl Volumenkontraktionen,
als auch Volumenexpansionen „aufgefangen" werden.
In
einer weiteren Ausführungsform
umfaßt
die Vorrichtung gemäß der vorliegenden
Erfindung zumindest die folgenden Komponenten:
- (a)
zumindest zwei räumlich
voneinander getrennte Reaktionsräume;
- (b) reaktionsraumseingangsseitig zumindest eine gemeinsame Eduktzufuhr
für die
Reaktionsräume
nach (a), oder für
Teilmengen hiervon;
- (d) reaktionsraumsausgangsseitig pro Reaktionsraum zumindest
eine Verbindung zu zumindest einer allen Reaktionsräumen gemeinsamen
Haltegaszufuhr;
- (d') reaktionsraumsausgangsseitig
pro Reaktionsraum zumindest eine Verbindung zu zumindest einer allen Reaktionsräumen gemeinsamen
Regelfluidzufuhr.
- (e) reaktionsraumsausgangsseitig, und, in Strömungsrichtung
des Produktes stromabwärts
von der Verbindung zur Haltegaszufuhr nach (d) sowie der Verbindung
zur Regelfluidzufuhr nach (d'),
zumindest einen Restriktor pro Reaktionsraum.
Bevorzugt
umfaßt
die Vorrichtung zusätzlich
zumindest eine weitere der folgenden Komponenten:
- (c)
reaktionsraumseingangsseitig zumindest einen Restriktor pro Reaktionsraum;
- (f) zumindest eine Einheit zur Analyse der Produkte aus den
einzelnen Reaktionsräumen;
- (g) zumindest eine gemeinsame Heizeinrichtung für die Reaktionsräume, sowie
mindestens eine weitere hiervon getrennte Heizeinrichtung für zumindest
ein funktional zusammengehöriges
Set von Restriktoren.
Eine
Vorrichtung, die diese Ausführungsform
im Prinzip illustriert, ist in 3 gezeigt
(siehe auch die dazu unten angegebene Figurenbeschreibung).
Entsprechend
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
mit Regelfluidzufuhr gilt für
das erfindungsgemäße Verfahren
unter Verwendung einer Regelfluidzufuhr, dass zusätzlich zu
den oben offenbarten Schritten (A) und (B) ein Schritt (C) erfolgt:
- (C) simultanes Inkontaktbringen des jeweils
mindestens einen Produktflusses aus den zumindest zwei voneinander
räumlich
getrennten Reaktionsräumen
mit einem Regelfluid aus zumindest einer allen Reaktionsräumen, oder
Teilmengen hiervon, gemeinsamen Regelfluidzufuhr.
Im
Gegensatz zur Haltegaszufuhr, welche es zur Aufgabe hat, mögliche Volumenschwankungen
in den einzelnen Reaktionsräumen
auszugleichen, ist es die Aufgabe der Regelfluidzufuhr, die Fluidflüsse durch die
einzelnen Reaktionsräume
gemeinsam und gleichzeitig auf einen vorgegebenen gleichen Wert
einzuregeln (Reaktionsraumsflussregelung), und zwar ohne dabei den
Druck in den Reaktionsräumen
zu verändern.
Dies
wird bevorzugt dadurch erreicht, dass in einem Massendurchflussregler
der Regelfluidzufuhr ein vorbestimmter gesamter Regelfluidfluss
(FR ges) eingestellt
wird. Dadurch, dass sich bei der Regelfluidzufuhr zwischen dem Massendurchflussregler
und der Pluralität
von räumlich
voneinander getrennten Verbindungen zu den einzelnen Reaktionsräumen jeweils
ein Restriktor befindet (siehe unten), und die Restriktoren alle
den gleichen oder ähnliche
Strömungswiderstand/widerstände aufweisen,
wird das gesamte Regelfluid in gleichen Flüssen auf die einzelnen Reaktionsräume aufgeteilt.
Wird
beispielsweise im Massendurchflussregler der Regelfluidzufuhr ein
Fluss von 1,5 l/h eingestellt, und verzweigt sich die Regelfluidzufuhr
nach dem Massendurchflussregler in drei separate Verbindungen (mit jeweils
einem Re striktor), die zu drei räumlich
voneinander getrennten Reaktionsräumen führen, so ergibt sich nach jedem
Restriktor ein Fluss von ca. 0,5 l/h.
Bezüglich der
so mit Hilfe eines Massendurchflussreglers, bevorzugt mit Hilfe
eines thermischen Massendurchflussreglers, eingestellten Flüsse besteht
im Prinzip keine Beschränkung.
Bevorzugt wird der Fluss des Regelfluids so eingestellt, dass Edukt
von der Eduktzufuhr durch die Reaktionsräume, oder Teilmengen hiervon,
fließen
kann. Weiter ist es bevorzugt, dass der Fluss zumindest eines Regelfluids
0,001 % bis 99,9 % des Flusses zumindest eines Eduktfluides beträgt, weiter
bevorzugt 95 % bis 0,01 % desselben, weiter bevorzugt 90 % bis 0,1
%. Beträgt
das Volumen der Reaktionsräume
0,1 bis 50 ml, so sind ist im Sinne der vorliegenden Erfindung Regelfluidflüsse von
0,5 bis 10 l/h bevorzugt.
Da
diese Flüsse
bereits sozusagen von der Regelfluidzufuhr „bereitgestellt" werden, vermindert
sich der von der Eduktzufuhr bereitzustellende Fluss, und damit
der Fluss durch die Reaktionsräume,
um jeweils um diesen Betrag. Wird in der oben beschriebenen „Anlaufphase" ein konstanter Regelfluidfluss
eingestellt, so kann durch Erhöhen
oder Erniedrigen dieses Regelfluidflusses der Fluss an Edukt durch
den Reaktor jeweils erniedrigt oder erhöht werden, ohne dass hiervon
der Druck in den Reaktionsräumen
signifikant oder überhaupt
beeinträchtigt
würde.
Dementsprechend
kann durch Erhöhen
(Erniedrigen) des Regelgasflusses aus der Regelfluidzufuhr der Eduktfluss
bei einer Gasphasenreaktion erniedrigt (erhöht) werden, und es kann durch
Erhöhen
(Erniedrigen) des Regelflüssigkeitsflusses
aus der Regelfluidzufuhr der Eduktfluss bei einer Flüssigphasenreaktion
erniedrigt (erhöht)
werden.
Insgesamt
ist es in dieser Ausführungsform
also möglich,
auf eine einfache Art und Weise, und insbesondere mit einem einzigen
Massendurchflussregler, die durch alle Reaktionsräume fließende Fluidmenge auch
während
des Ablaufens der parallelen Reaktionen zu regulieren, und zwar
ohne dadurch den in den Reaktionsräumen herrschenden Druck signifikant
zu beeinflussen.
In
einer bevorzugten Ausführungsform
der Vorrichtung werden die Verbindungen, welche von der Regelfluidzufuhr
zu den Reaktionsräumen
geführt
werden sollen, mit den Verbindungen, die reaktionsraumsausgangsseitig
zum Ableiten der Produkte an die Reaktionsräume angeschlossen sind, in
einem Knoten/Mischpunkt zusammengeführt.
Dabei
sollen diese Knoten/Mischpunkte zum Einspeisen des Regelfluides
bevorzugt stromabwärts
(in Bezug auf die Flussrichtung des Regelfluides) nach den Restriktoren
der Regelfluidzufuhr liegen und gleichzeitig auch stromaufwärts (in
Bezug auf die Flussrichtung des Produktes/der Produkte) vor den
reaktionsraumsausgangsseitigen Restriktoren [Restriktoren nach (e)].
Die
Verbindungen zur Regelfluidzufuhr können im gleichen Knoten/Mischpunkt
mit den Verbindungen zu den Reaktionsräumen zusammenkommen, wie die
Verbindungen zur Haltegaszufuhr. Es ist allerdings bevorzugt, dass
jede Verbindung, die von der Regelfluidzufuhr kommt, mit einer Verbindung,
die reaktionsausgangsseitig zu einem Reaktionsraum führt, in
einem anderen Knoten/Mischpunkt zusammengeführt wird, als die Verbindungen
von der Haltegaszufuhr zu den Reaktionsräumen. Es ist weiter bevorzugt,
dass sich die Verbindungen zur Regelfluidzufuhr näher an den
Reaktionsräumen
befinden, als die Verbindungen zur Haltegaszufuhr.
Im
erfindungsgemäßen Verfahren
unter Verwendung einer Regelfluidzufuhr kann der mit dem Massendurchflussregler
einzustellende gesamte Regelfluidfluss FR ges in der Anlaufphase so eingestellt werden, dass
dieser zu Beginn der Reaktionen in den Reaktionsräumen gleich
Null ist. Damit ist der Eduktfluss durch die Reak tionsräume zu Beginn
des Verfahrens maximal. In diesem Fall kann während der Reaktionen durch Einstellen
eines positiven Regelfluidflusses der Eduktfluss lediglich minimiert
werden.
In
einer bevorzugten Ausführungsform
wird der mit dem Massendurchflussregler in der Anlaufphase einzustellende
gesamte Regelfluidfluss FR ges auf
einen konstanten, von Null verschiedenen Wert eingestellt. In diesem
Fall kann während
der Reaktionen durch Erhöhen
oder Erniedrigen des Regelfluidflusses der Eduktfluss durch die
einzelnen Reaktionsräume
für alle
Reaktionsräume
je nach Bedarf sowohl verringert als auch vergrößert werden.
Rein
prinzipiell ist es denkbar, zur Regelung des Eduktflusses nicht
eine von der Haltegaszufuhr separate Einheit vorzusehen (hier die
Regelfluidzufuhr), sondern den Fluss des Haltegases selber über einen haltegasseitigen
Massendurchflussregler einzustellen. Damit wird das Haltegas gegebenenfalls
zum Haltefluid. Vorliegend ist aber der Einsatz zweier entkoppelter
Einheiten, zum einen der Haltegaszufuhr zum Einstellen eines konstanten
Haltedrucks und zum Ausgleich von Volumenschwankungen in den Reaktionsräumen, und zum
anderen der Regelfluidzufuhr zum gleichzeitigen Regeln des Eduktflusses
in den einzelnen Reaktionsräumen,
bevorzugt.
In
einer weiteren Ausführunsgform
der vorliegenden Erfindung soll der reaktionstechnischen Besonderheit
Rechnung getragen werden, dass das Produkt, welches aus dem zumindest
einen Reaktionsraum strömt,
eine flüssige
Phase sein oder neben einer Gasphase enthalten kann. Die flüssige Phase
kann dabei die Gasphase teilweise „mitreißen" oder eine Gasphase zumindest teilweise
gelöst
enthalten. Ein solches Produkt ergibt sich vorzugsweise, wenn im
Reaktionsraum eine Mehrphasenreaktion, insbesondere eine Gas-Flüssig-Reaktion,
durchgeführt
wird. Der Reaktionsraum wird in diesem Fall in einer bevorzugten
Ausführungsform
als Gas-Fest-Flüssig-Reaktor
realisiert, weiter bevorzugt als sogenannter „trickle bed reactor".
Beim
Vorliegen dieser Ausführungsform
ist es vorteilhaft und bevorzugt, dass die Gasphase zu Zwecken der
Analyse von der flüssigen
Phase abgetrennt wird, und zwar vorzugsweise in Einheiten zur Gas-Flüssig-Trennung,
wobei jeweils eine solche Einheit pro Reaktionsraum diesen reaktionsausgangsseitig
nachgeschaltet ist.
In
dieser Ausführungsform
umfaßt
die Vorrichtung zum parallelen Testen von Mehrphasenreaktionen gemäß der vorliegenden
Erfindung zumindest die folgenden Komponenten:
- (a)
zumindest zwei räumlich
voneinander getrennte Reaktionsräume;
- (b) reaktionsraumseingangsseitig zumindest eine gemeinsame Eduktzufuhr
für die
Reaktionsräume
nach (a), oder Teilmengen hiervon;
- (b') reaktionsraumseingangsseitig
zumindest eine gemeinsame Eduktflüssigkeitszufuhr für die Reaktionsräume nach
(a), oder Teilmengen hiervon;
- (b'') reaktionsraumseingangsseitig
und als Bestandteil der Verbindungen von der gemeinsamen Eduktflüssigkeitszufuhr
zu den Reaktionsräumen
nach (a) zumindest einen Restriktor pro Verbindung;
- (e') reaktionsraumseungangsseitig,
und, in Strömungsrichtung
des zumindest einen Produktes stromabwärts von der Verbindung zu einer
optional vorhandenen Regelfluidzufuhr, zumindest eine Einheit zur Gas-Flüssig-Trennung pro Reaktionsraum;
- (e'') zugehörig zu jeder
Einheit zur Gas-Flüssig-Trennung
eine Verbindung zur Ableitung des zumindest einen Reaktionsgases;
- (e''') pro Verbindung nach (e''), und über einen Knoten/Mischpunkt,
eine Verbindung zu einer gemeinsame Haltegaszufuhr;
- (e'''')
nach dem Knoten nach (e'''), d.h. in Strömungsrichtung des Reaktionsgases
stromabwärts,
aber vor der Einheit zur Analyse, zumindest einen Restriktor pro
Verbindung nach (e'').
Die
Verbindung nach (e'') ist dabei bevorzugt
am Kopf der Einheit zur Gas-Flüssig-Trennung
angebracht. Dabei sind die Verbindungen von der gemeinsamen Eduktflüssigkeitszufuhr
zu den zumindest zwei Reaktionsräumen
räumlich
und stofflich getrennt von der gemeinsamen Eduktzufuhr nach (b).
Das Prinzip einer solchen Ausführungsform
ist beispielhaft in 4 skizziert (siehe dazu auch
die unten angegebene Figurenbeschreibung).
In
einer bevorzugten Ausführungsform
umfaßt
die Vorrichtung zusätzlich
zumindest eine weitere der nachfolgenden Komponenten:
- (c') reaktionsraumseingangsseitig,
und zugehörig
zu den Verbindungen von der gemeinsamen Eduktzufuhr zu den zumindest
zwei Reaktionsräumen,
zumindest einen Restriktor pro Reaktionsraum;
- (d') reaktionsraumsausgangsseitig
pro Reaktionsraum zumindest eine Verbindung zu zumindest einer allen Reaktionsräumen gemeinsamen
Regelfluidzufuhr;
- (f) zumindest eine Einheit zur Analyse der Reaktionsgase aus
den einzelnen Reaktionsräumen;
- (g) zumindest eine gemeinsame Heizeinrichtung für die Reaktionsräume, sowie
mindestens eine weitere hiervon getrennte Heizeinrichtung für zumindest
ein funktional zusammengehöriges
Set von Restriktoren.
In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
ist zumindest einer der Reaktionsräume nach (a), bevorzugt aber
sind alle Reaktionsräume,
als Gas-Flüssig-Fest-Reaktor(en)
ausgebildet. Es ist bevorzugt, dass die Verbindungen von der gemeinsamen
Eduktflüssigkeitszufuhr
zu den zumindest zwei Reaktionsräumen räumlich und
stofflich getrennt sind von den Verbindungen zur gemeinsamen Eduktzufuhr
nach (b).
Mit
Hilfe der hier vorliegenden Vorrichtung kann erfindungsgemäß das Verfahren
wie folgt durchgeführt
werden:
- (A')
Inkontaktbringen jeweils mindestens einer Substanz pro Reaktionsraum
in zumindest zwei räumlich voneinander
getrennten Reaktionsräumen
mit zumindest einem Edukt über
zumindest eine allen Reaktionsräumen,
oder Teilmengen hiervon, gemeinsamen Eduktzufuhr, sowie mit zumindest
einer Eduktflüssigkeit über eine
allen Reaktionsräumen,
oder Teilmengen hiervon, gemeinsamen Eduktflüssigkeitszufuhr;
- (B') simultanes
Inkontaktbringen des jeweils aus jeder Einheit zur Gas-Flüssig-Trennung
abfließenden
mindestens einen Reaktionsgases mit einem Haltegas aus zumindest
einer allen Einheiten zur Gas-Flüssig-Trennung gemeinsamen
Haltegaszufuhr;
- (D) Einführen
der aus dem Reaktor fließenden
Produktflüsse
in jeweils zumindest eine Einheit zur Gas-Flüssig-Trennung pro Reaktionsraum.
Zusätzlich zu
den vorstehend genannten Schritten ist im erfindungsgemäßen Verfahren
zumindest ein weiterer Schritte bevorzugt:
- (C') simultanes Inkontaktbringen
des jeweils mindestens einen Produktflusses aus zumindest zwei voneinander
räumlich
getrennten Reaktionsräumen
mit einem Regelfluid aus einer allen Reaktionsräumen gemeinsamen Regelfluidzufuhr.
Im
erfindungsgemäßen Verfahren
ist es bevorzugt, wenn die Raumgeschwindigkeit der Eduktflüssigkeit
(LHSV) in den Reaktionsräumen
von 0,2 h–1 bis
10 h–1 reicht,
bevorzugt von 0,5 h–1 bis 3 h–1.
Bezüglich der
gemeinsamen Haltegaszufuhr, der gemeinsamen Eduktzufuhr sowie der
gemeinsamen Regelfluidzufuhr gilt das im Zusammenhang mit den vorstehenden
Ausführungsformen
offenbarte.
Bezüglich der
Regelfluidzufuhr gilt in Ergänzung
zu den vorstehend genannten Ausführungsformen, dass
das Regelfluid in der Ausführungsform
umfassend Einheiten zur Gas-Flüssig-Trennung
besonders bevorzugt als Gas vorliegt. In diesem Fall dient das Regelgas
nicht nur zum Regeln der Flüsse
durch die Reaktionsräume
sondern auch als „strip
gas", welches gemäß der in
der Vorrichtung vorliegenden Strömungsrichtung
durch die Einheiten zur Gas-Flüssig-Trennung
fließt
und dort dazu beiträgt,
in der flüssigen
Phase gelöstes
Gas bzw. flüchtige
Komponenten aus dieser auszutragen („abzustrippen").
Als
Strip-Gas wird bevorzugt ein Inertgas eingesetzt, weiter bevorzugt
Stickstoff oder ein Edelgas oder eine Mischung hiervon. Durch das
Strip-Gas kann bevorzugt auch die Viskosität des Reaktionsgases erhöht bzw.
stabilisiert werden. Dies ist vorteilhaft, um auch für geringviskose
Gase einen genügend
hohen Strömungswiderstand
in den Restriktoren zu induzieren.
Bezüglich der
Verwendung der Ausführungsformen
gemäß der vorliegenden
Erfindung soll unter anderem das Folgende gelten: Die erfindungsgemäße Vorrichtung
sowie das erfindungsgemäße Verfahren
können
im Prinzip zum parallelen Untersuchen aller chemischen Reaktionen
eingesetzt werden, bei denen zumindest eine fluide Phase beteiligt
ist.
Beispiele
geeigneter Reaktionen sind die Zersetzung von Stickoxiden, die Ammoniaksynthese,
die Ammoniak-Oxidation, Oxidation von Schwefelwasserstoff zu Schwefel,
Oxidation von Schwefeldioxid, Direktsynthese von Methylchlorsilanen, Ölraffination,
oxidative Kopplung von Methan, Methanolsynthese, Hydrierung von
Kohlenmonoxid und Kohlendioxid, Umwandlung von Methanol in Kohlenwasserstoffe,
katalytische Reformierung, katalytisches Cracken und Hydrocracken,
Kohle vergasung und -verflüssigung,
Brennstoffzellen, heterogene Photokatalyse, Synthese von Ethern,
insbesondere MTBE und TAME, Isomerisierungen, Alkylierungen, Aromatisierungen,
Dehydrierungen, Hydrierungen, Hydroformylierungen, selektive bzw.
partielle Oxidationen, Aminierungen, Halogenierungen, nukleophile
aromatische Substitutionen, Additions- und Eliminierungsreaktionen,
Dimerisierungen, Oligomerisierungen und Metathese, Polymerisationen,
enantioselektive Katalyse und biokatalytische Reaktionen und zur
Materialprüfung,
und dabei insbesondere zur Bestimmung von Wechselwirkungen zwischen
zwei oder mehr Komponenten an Oberflächen oder Substraten, insbesondere
bei Composit-Materialien.
Im
Rahmen der vorliegenden Erfindung sind in der Petrochemie gebräuchliche
Reaktionen bevorzugt, insbesondere Hydroprocessing, Hydrocracking,
Entschwefelung (HDS), Entstickung (HDN), Oligomerisierungen, Polymerisationsreaktionen,
Aromatisierungsreaktionen, Hydrierungen, Fischer-Tropsch-Reaktionen.
Im
Folgenden sollen die wesentlichen Begriffe wie sie in der vorliegenden
Erfindung verwendet werden, und soweit sie nicht unmittelbar aus
dem Fachwissen folgen, bezüglich
ihres technischen Gehaltes erläutert
werden. Dabei werden auch die jeweils bevorzugten Ausführungsformen
angegeben.
Unter
einer Gasphasenreaktion im Sinne der vorliegenden Erfindung ist
eine chemische Reaktion zu verstehen, bei welcher alle Edukte und
Produkte unter Reaktionsbedingungen als Gase vorliegen.
Unter
einer Flüssigphasenreaktion
im Sinne der vorliegenden Erfindung ist eine chemische Reaktion zu
verstehen, bei welcher alle Edukte und Produkte unter Reaktionsbedingungen
flüssig
sind.
Unter
einer Mehrphasenreaktion im Sinne der vorliegenden Erfindung ist
eine chemische Reaktion zu verstehen, die unter Reaktionsbedingungen
in Anwesenheit zumindest zweier verschiedener Phasen, die nicht vollständig miteinander
mischbar sind, abläuft.
Die Phasen können
dabei alle oder teilweise oder einzeln flüssig und/oder fest und/oder
gasförmig
sein. Die Phasen können
Edukte oder Produkte oder beides sein.
Unter
einer nicht volumenkonstanten Reaktion im Sinne der vorliegenden
Erfindung ist jede chemische Reaktion zu verstehen, bei der sich
die Molzahl an gasförmigen
Substanzen pro Formelumsatz ändert, und/oder
das Volumen aufgrund einer Umwandlung festfest, festflüssig, flüssig/flüssig, flüssig gasförmig oder gasförmig/gasförmig (bei
nicht-idealen Gasen) zu- bzw. abnimmt.
Unter
einen „gemeinsamen
Eduktzufuhr" im
Sinne der vorliegenden Erfindung ist jede Art der Zufuhr zu verstehen,
in welcher zumindest ein Edukt mindestens zwei räumlich miteinander verbundenen
Reaktionsräumen
zugeführt
wird, und zwar so, dass Reaktionsräumen gleichzeitig und gemeinsam
dem zumindest einen Edukt ausgesetzt sind.
Eine
gemeinsame Eduktzufuhr im Sinne der vorliegenden Erfindung umfaßt bevorzugt
zumindest die folgenden Komponenten:
- (i) zumindest
eine Versorgungseinheit für
das zumindest eine Edukt;
- (ii) zumindest einen Druckregler und/oder einen Massendurchflussregler
für das
zumindest eine Edukt.
Dabei
ist das „Edukt" bevorzugt ein Fluid.
Weiter bevorzugt enthält
das Edukt zumindest eine Gasphase und wird dann als „Eduktgas" bezeichnet.
Unter
einem „Eduktgas" im Sinne der vorliegenden
Erfindung ist jedes Gas oder jede Gasmischung zu verstehen, die
den Reaktionsräumen,
oder Teilmengen hiervon, (über
die gemeinsame Eduktzufuhr) zugeführt werden kann. Das Eduktgas
kann, muss aber nicht, ein Inertgas enthalten und/oder eine Beimischung,
die als interner Standard zur Bestimmung bestimmter Eigenschaften
(beispielsweise Gasfluss etc.) dienen kann.
Das
Eduktgas enthält
bevorzugt zumindest eine Komponente, die an der zu untersuchenden
chemischen Reaktion teilnimmt. Das Eduktgas kann auch feste und/oder
flüssige
Komponenten als disperse Phase enthalten (Aerosol, Rauch, Schaum
etc.).
Die
gemeinsame Eduktzufuhr erfolgt bevorzugt über ein Manifold, eine rechenförmige Anordnung
von Kanälen/Rohren
(siehe unten) oder Kapillaren (siehe unten) mit einem gemeinsamen
Knoten/Mischpunkt (siehe unten). In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
erfolgt die gemeinsame Eduktzufuhr über eine Eduktzufuhrkammer.
Eine solche Eduktzufuhrkammer ist beispielhaft in der
DE 198 09 477 als Gaszufuhrkammer
beschrieben. Auf die Offenbarung der
DE
198 09 477 bezüglich
einer gemeinsamen Gaszufuhrkammer wird hier vollumfänglich Bezug
genommen.
Bevorzugt
wird das zumindest eine Eduktfluid über einen Massendurchflussregler
(siehe unten) dosiert. Der Massenfluss wird dabei während des
Betriebes der Vorrichtung bevorzugter- aber nicht notwendigerweise
konstant gehalten. Falls ein Eduktgas als Fluid eingesetzt wird,
so stellt eine vorzugsweise einzusetzende Druckhaltung über einen
Druckregler (siehe unten) sicher, dass der Druck des zumindest einen
Eduktgases – im
Rahmen gegebenenfalls vorzugebender Schwellenwerte – bei einem
konstanten Wert p1 gehalten werden kann.
Neben
dem zumindest einen Edukt können
den Reaktionsräumen über die
gemeinsame Eduktversorgung auch beliebige weitere fluide Komponenten
zugeführt
werden.
In
einer bevorzugten Ausführungsform
wird in zumindest einem Reaktionsraum zumindest eine feste Substanz
mit einem Gas oder einer Flüssigkeit
belastet. Vorzugsweise ist diese feste Substanz Bestandteil einer
Katalysatorschüttung.
Die Belastung wird typischerweise in Einheiten von h–1 angegeben
und als „GHSV" (gas hourly space
velocity) oder als „Raumgeschwindigkeit" bezeichnet, wenn
das Edukt ein Gas ist. Entsprechend wird die Belastung mit einer
Flüssigkeit
als „LHSV" (liquid hourly space
velocity), unter Verwendung der gleichen Einheiten, bezeichnet.
Für das erfindungsgemäße Verfahren
beträgt
die GHSV bevorzugt 300 h–1 bis 10.000 h–1,
bevorzugt 500 h–1 bis 3000 h–1,
wohingegen die LHSV 0,2 h–1 bis 10 h–1,
vorzugsweise 0,5 h–1 bis 3 h–1 beträgt.
Ein
Fluid im Sinne der vorliegenden Erfindung ist jede Substanz, bei
welcher sich die elementaren Bestandteile, welche die Substanz aufbauen,
beispielsweise Elemente oder Moleküle, aber auch Agglomerate davon,
gegeneinander bewegen, und insbesondere keine Fernordnung zueinander
aufweisen. Darunter fallen insbesondere Flüssigkeiten oder Gase, aber
auch Wachse, Öle,
Dispersionen, Fette, Suspensionen, Schmelzen, pulverförmige Feststoffe
usw. Sofern das Medium in flüssiger
Form vorliegt, werden auch mehrphasige flüssige Systeme als Fluide verstanden.
In jedem Fall sind auch alle Mischungen der oben genannten Substanzen
eingeschlossen.
Unter
einem „Produkt" im Sinne der vorliegenden
Erfindung ist jedes Fluid oder jede Fluidmischung zu verstehen,
sowie jede disperse Phase (die gegebenenfalls auch feste Bestandteile
enthalten kann), welches/welche aus zumindest einem Reaktionsraum
abgeführt
und analysiert werden kann. Das Produkt kann, muss aber nicht, Edukt
enthalten. Das Produkt kann, muss aber nicht, ein fluides Reaktionsprodukt
der Umsetzung, welche in einem Reaktionsraum stattgefunden hat,
enthalten.
In
einer bevorzugten Ausführungsform
ist das Produkt ein Gas oder eine Gasmischung, oder eine Flüssigkeit,
die ein Gas physikalisch oder chemisch gelöst enthält. Ist das Produkt ein Gas
oder eine Gasmischung, so wird es als „Reaktionsgas" bezeichnet. Ein
Reaktionsgas ist insbesondere auch das in einer besonderen Ausführungsform
der Erfindung aus der Einheit zur Gas-Flüssig-Trennung austretende Gas.
Unter
einen „gemeinsamen
Eduktflüssigkeitszufuhr" im Sinne der vorliegenden
Erfindung ist jede Art der Zufuhr zu verstehen, in welcher zumindest
eine Eduktflüssigkeit
mindestens zwei räumlich
miteinander verbundenen Reaktionsräumen zugeführt wird, und zwar so, dass
Reaktionsräume
der zumindest einen Eduktflüssigkeit
gleichzeitig und gemeinsam ausgesetzt sind. Der Reaktionsraum ist
in diesem Fall bevorzugt ein Gas-Flüssig-Fest-Reaktor. Die gemeinsame
Eduktflüssigkeitszufuhr
liegt bevorzugt zusätzlich
neben der oben offenbarten gemeinsamen Eduktzufuhr vor. Die Eduktflüssigkeitszufuhr
wird bevorzugt bei Mehrphasenreaktionen eingesetzt.
Eine
gemeinsame Eduktflüssigkeitszufuhr
im Sinne der vorliegenden Erfindung umfaßt bevorzugt zumindest die
folgenden Komponenten:
- (i) zumindest eine Versorgungseinheit
für zumindest
eine Eduktflüssigkeit;
- (ii) zumindest einen Massendurchflussregler für zumindest
eine Eduktflüssigkeit;
- (iii) stromabwärts
(bezogen auf die Flussrichtung der Eduktflüssigkeit) des Massendurchflussreglers,
und vor den Eingängen
der zumindest zwei räumlich
voneinander getrennten Reaktionsräume, jeweils einen Restriktor
pro Verbindung von der Eduktflüssigkeitszufuhr
zu den Reaktionsräumen.
Die
Versorgungseinheit für
die zumindest eine Eduktflüssigkeit
ist bevorzugt eine Pumpe.
Unter
einem Restriktor im Sinne der vorliegenden Erfindung ist jedes Bauteil
zu verstehen, welches beim Durchströmen mit einem Fluid diesem
gegenüber
einen signifikanten Strömungswiderstand
darstellt. „Signifikant" bedeutet dabei,
dass der Strömungswiderstand
eines jeden Restriktors zumindest um 10 %, bevorzugt um zumindest
50 %, weiter bevorzugt um mehr als 100% größer ist als der Strömungswiderstand
eines jeden anderen Bauteils (Komponente) in der Vorrichtung, ausgenommen
alle anderen Restriktoren.
Werden
Restriktoren reaktionsraumseingangsseitig eingesetzt, so soll im
erfindungsgemäßen Verfahren
bevorzugt ein Druckverlust von zumindest 10 bar erzeugt werden,
weiter bevorzugt ein Druckverlust von zumindest 20 bar, weiter bevorzugt
von zumindest 50 bar. Dabei ist der Druckverlust die Differenz „Druck
vor dem Reaktionsraum" abzüglich des
Druckes nach dem Reaktionsraum.
Werden
die Restriktoren reaktionsraumsausgangsseitig eingesetzt, und dienen
damit gegebenenfalls neben der Fluidgleichverteilung auch zum „Entspannen" des in den Reaktionsräumen herrschenden
Drucks auf einen Druck, der Komponenten, die den Reaktionsräumen gegebenenfalls
nachgeschaltet sind, beispielsweise Multiportventil und/oder Einheit
zur Analyse angepasst ist, so soll im erfindungsgemäßen Verfahren
bevorzugt ein Druckverlust von mindestens 10 bar erfolgen, bevorzugt
von mindestens 20 bar, weiter bevorzugt von Reaktionsraumsdruck
auf Umgebungsdruck.
Pluralitäten von
Restriktoren werden bevorzugt entsprechend ihrer funktionalen Zusammengehörigkeit
als „Sets" (oder „Gruppen") gruppiert. Ein
Set ist dabei bevorzugt eine Pluralität von mindestens zwei Restriktoren,
die räumlich
zusammen gehören
können
oder auch nicht, die aber in jedem Fall innerhalb der erfindungsgemäßen Vorrichtung
die gleiche Funktionalität
aufweisen. So stellen beispielsweise alle eingangs- oder alle ausgangsseitig
zu den Reaktionsräumen,
oder zu Teilmengen von Reaktionsräumen, gehörigen Restriktoren ein solches
Set dar. Entsprechend gibt es ein Set von Restriktoren, die jeweils
zur Eduktflüssigkeitszufuhr oder
zur Regelfluidzufuhr oder zur Haltegaszufuhr gehören.
Als
Restriktoren im Sinne der vorliegenden Erfindung können beispielsweise
Metallplatten mit Bohrungen, Sintermetallplatten, Lochblenden („pinholes"), mikrogefräste Kanäle („micromachined
channels") und/oder
Fritten (poröse
Materialien, insbesondere gesinterte Kermaikfritten) vorgesehen
sein. Diese sollen den Fluss des einströmenden Fluides kontrollieren
und eine weitgehende Gleichverteilung der einströmenden Fluide über die
einzelnen Reaktionskanäle
hinweg gewährleisten
(„passive" Restriktoren).
Eine
individuelle, aktive restriktive Flußkontrolle, die vorzugsweise
automatisiert verläuft,
ist durch den Einsatz eines Regelventils, beispielsweise eines Nadelventils,
oder eines Massendurchflussreglers (siehe unten) möglich.
Ein
besonders bevorzugter Restriktor im Sinne der vorliegenden Erfindung
ist eine Kapillare. Bezüglich
der Ausgestaltung einer Kapillare wird auf die unten angegebene
Offenbarung in Zusammenhang mit „Verbindungen" Bezug genommen.
Der
Innendurchmesser einer Kapillare im Sinne der vorliegenden Erfindung
reicht bevorzugt, wenn die Kapillare von einem Gas durchflossen
wird, von 5 μm
bis 500 μm,
weiter vorzugsweise von 25 μm
bis 200 μm. Falls
die Kapillare, zumindest zeitweise, von einer Flüssigkeit durchströmt wird,
so sind auch Innendurchmesser von 5 μm bis 1 mm, vorzugsweise von
100 μm bis
500 μm möglich. Unabhängig davon,
ob die Kapillare von einer Flüssigkeit
oder von einem Gas durchströmt
wird, soll die Länge
der Kapillare von 1 mm bis zu einem Meter reichen, vorzugsweise
von 5 cm bis zu 50 cm.
Kapillaren
sind deshalb besonders bevorzugt, weil sich durch diese ein gewünschter
Strömungswiderstand
apparativ vergleichsweise einfach einstellen läßt. Dies läßt sich exemplarisch anhand
der dem Fachmann bekannten Hagen-Poiseuille
Gleichung zeigen. Diese Gleichung besagt, dass für Rohre (Kapillaren) mit einem
Radius R und einer Länge
L der beim Durchströmen
mit einem Fluid entstehende Druckverlust (entspricht dem Strömungswiderstand)
einfach proportional ist zur Länge
L (d.h. der Druck fällt
im wesentlichen linear ab mit zunehmender Länge der Kapillare), einfach
proportional ist zum Gas-Volumenstrom (d.h. der Druck fällt linear
ab mit ansteigendem Gas-Volumenstrom) sowie umgekehrt proportional
ist zur Vierten Potenz des Radius' der Kapillare (d.h. der Druck fällt mit
der Vierten Potenz der sich verengenden Kapillare ab).
Unter
Verwendung eines für
katalytische Gasphasenreaktionen realistischen Vorfaktors für die Hagen-Poiseuille
Gleichung (in welcher dabei insbesondere der Gas-Volumenstrom sowie
die Gasviskosität
eingehen), und bei einer Länge
der Kapillare von 50 cm ergibt sich beispielhaft bei einem Innenradius
der Kapillare von 2.5 mm ein „Druckverlust" von ca. 10–7 bar.
Es ist offensichtlich, dass ein solcher Druckverlust bei einem Eingangsdruck
von 1 bar nicht relevant ist, und eine Kapillare mit solchen Abmessungen
kein Restriktor im Sinne der vorliegenden Erfindung sein kann. Weist
die Kapillare allerdings einen Innendurchmesser von 100 μm auf, so
ergibt sich ein Druckverlust von ca. 0,2 bar, mithin eine Verminderung
des Eingangsdruckes von 1 bar um 20%. Eine solche Kapillare wäre als Restriktor
im Sinne der vorliegenden Erfindung anzusehen. Bezüglich des
einschlägigen
Fachwissens in diesem Gebiet sei beispielhaft auf Kapitel 5 des
Lehrbuches „Strömungslehre" von Schade und Kunz
verwiesen (2. Auflage, Walter Gruyter, Berlin 1989).
Die
Tatsache, dass die Hagen-Poiseuille Gleichung zur Illustration der
Funktionsweise herangezogen wird bedeutet nicht, dass die erfindungsgemäße Vorrichtung
mit dieser Gleichung beschrieben werden kann.
Unter
einem Reaktionsraum im Sinne der vorliegenden Erfindung ist jede
geschlossene Einheit zu verstehen, welche zumindest mit einem „Eingang" zur Zufuhr eines
Eduktes und einem „Ausgang" zur Abfuhr eines
Produktes versehen ist. Bezüglich
der räumlichen
Ausgestaltung des Reaktionsraumes bestehen keine Beschränkungen.
Erfindungsgemäß können bei
Vorliegen von mehr als vier Reaktionsräumen alle in der Vorrichtung
vorhandenen Reaktionsräume
bevorzugt auch zu Teilmengen gruppiert sein, die reaktionstechnisch
unterschiedlich behandelt werden können, beispielsweise zu einer
jeweils anderen Edukt-/Haltegas-/Regelfluid-/Eduktflüssigkeitszufuhr gehören können. Pro
Teilmenge liegen bevorzugt zumindest zwei Reaktionsräume vor.
Bevorzugt
weist der Reaktionsraum ein Volumen von 0,1 ml bis 50 ml auf, weiter
bevorzugt von 0,5 ml bis 20 ml, weiter bevorzugt von 0,5 ml bis
2 ml.
In
einer bevorzugten Ausführungsform
sind die Reaktionsräume
nach Art eines Rohrreaktors (Rohrbündelreaktors) als Reaktionskanäle ausgebildet.
Diese Reaktionskanäle
sind vorzugsweise rohrförmig,
weiter bevorzugt durchgehend und insbesondere rohrförmig und
durchgehend. Die Reaktionsrohre/kanäle können Anschlüsse („fittings") zum Anschluss an weitere Komponenten
der Vorrichtung aufweisen. Solche Anschlüsse sind in vielen Variationen
kommerziell erhältlich
und dem Fachmann wohl bekannt.
Die
Reaktionskanäle
können über einen
Einsatz beliebiger Ausgestaltung verfügen, der zur Aufnahme von festen
Stoffen (Katalysatoren), beispielsweise in Form von Pulvern oder
porösen
Schüttungen
bzw. von Formkörpern
geeignet ist. Darüber
hinaus ist es auch möglich,
die Wände
der Reaktionskanäle
mit Substanzen, z.B. einer katalytisch aktiven Substanz zu beschichten.
In diesem Zusammenhang wird der diesbezügliche Offenbarungsgehalt der
DE 198 09 477 vollumfänglich in
die vorliegende Anmeldung einbezogen. Als Einsätze zur Aufnahme von festen
Substanzen (Pulver, Formkörper)
kommen bevorzugt Netze, durchlässige
Materialien, Fritten oder Membranen zum Einsatz. Auch der Einsatz
von Quarzwolle ist denkbar.
In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
können
in die Reaktionsräume
spezifisch angepasste Innenrohre z. B. mit Katalysatorstühlen eingesetzt
werden, die einen Transfer der Katalysatorproben in den Reaktorraum
erleichtern („liner"). In diesem Zusammenhang
wird der diesbezügliche
Offenbarungsgehalt der
DE 100
36 633 vollumfänglich
in die vorliegende Anmeldung einbezogen.
In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
sind die Reaktionsräume/Reaktionskanäle in einen massiven
Körper
beliebiger Geometrie eingebracht (bevorzugt: Scheibe, Quader, Kubus,
Rundkörper),
wobei zumindest zwei Reaktionsräume
Bestandteil desselben massiven Körpers
sind.
Der
in der vorliegenden Erfindung verwendete Begriff „reaktionsraumseingangsseitig" bezieht sich dabei,
sofern nicht anders vermerkt, auf den Teil des Reaktionsraumes,
der, in Flußrichtung
des zumindest einem Eduktes gesehen, stromaufwärts liegt. Entsprechend bezieht
sich „reaktionsraumsausgangsseitig", sofern nicht anders
vermerkt, auf den Teil des Reaktionsraumes, der, in Flußrichtung
des Eduktes gesehen, stromabwärts
liegt.
Erfindungsgemäß ist es
möglich,
dass mehrere Eingänge
und/oder mehrere Ausgänge
pro Reaktionsraum vorliegen.
Parallele
Reaktionsräume
oder Parallelreaktoren im Sinne der vorliegenden Erfindung liegen
vor, wenn die Zahl der Reaktionsräume, welche reaktionsraumseingangsseitig
mit der gemeinsamen Eduktzufuhr verbunden sind, größer oder
gleich ist als/wie 2, bevorzugt größer als 3, weiter bevorzugt
größer als
7. Wenngleich bezüglich
der Zahl der parallelen Reaktionsräume prinzipiell keine Beschränkung besteht,
außer
dass diese zumindest zwei betragen muss, so sind doch genau oder
mehr als 16, 32, 48 oder 96 parallele Reaktionsräume bevorzugt.
Im
erfindungsgemäßen Verfahren
wird bevorzugt mindestens eine Substanz, die sich im Reaktionsraum
befindet, mit mindestens einem Eduktfluid in Kontakt gebracht. Bezüglich dieser
Substanzen) besteht keine Beschränkung.
Bevorzugt wird allerdings ein Katalysator eingesetzt, der weiter
bevorzugt in fester Form (beispielsweise als Pulver, Schüttung oder
als an den Wänden
des Reaktionsraumes abgeschiedener Film) vorliegt. Neben diesem
Katalysator können
beliebige weitere Substanzen im Reaktionsraum vorliegen, beispielsweise
weitere Reaktionspartner oder Inertstoffe.
Eine
Verbindung im Sinne der vorliegenden Erfindung ist jedes Mittel,
welches eine fluidische Kommunikation zwischen zwei Punkten innerhalb
der Vorrichtung erlaubt, und die nach außen (außerhalb der Vorrichtung) bezüglich des
Austausches von Stoffen abgeschlossen ist. Bevorzugt ist die Verbindung
dabei fluiddicht, weiter bevorzugt fluiddicht auch bei hohen Drucken.
Weiter bevorzugt er folgt die Verbindung über die unten beschriebenen
Kanäle,
Rohre oder Kapillaren.
Der
Begriff "Kanal" im Sinne der vorliegenden
Erfindung beschreibt eine durch einen Körper, bevorzugt einen massiven
Körper,
beliebiger Geometrie, bevorzugt einen Rundkörper, einen Quader, eine Scheibe
oder eine Platte, hindurchlaufende Verbindung zweier an der Körperoberfläche vorliegender Öffnungen,
die insbesondere den Durchtritt eines Fluids durch den Körper erlaubt.
Ein „Rohr" im Sinne der vorliegenden
Erfindung ist ein Kanal, bei welchem ein durchgehender Hohlraum
gebildet wird, und die Geometrie der Außenseite des Rohres im wesentlichen
der den Hohlraum definierenden Geometrie der Innenseite folgt.
Eine
Kapillare kann im wesentlichen als ein Spezialfall eines Rohres
angesehen werden, mit dem Unterschied, dass in einer Kapillare – gemäß der oben
bezüglich „Restriktoren" gegebenen Vorgaben – bestimmte
Dimensionen erfüllt
sein müssen.
Eine Kapillare im Sinne der vorliegenden Erfindung kann gleichzeitig
als „Verbindung" und als „Restriktor" fungieren.
Kanal,
Rohr oder Kapillare können
vorliegend eine beliebige Geometrie aufweisen. Bezüglich des
von Kanal, Rohr oder Kapillare im Inneren gebildeten Hohlraums kann
eine über
die Länge
von Kanal, Rohr oder Kapillare veränderliche Querschnittsfläche oder
vorzugsweise eine konstante Querschnittsfläche vorliegen.
Der
Innenquerschnitt kann beispielsweise einen ovalen, runden oder polygonalen
Umriß mit
geraden oder gebogenen Verbindungen zwischen den Eckpunkten des
Polygons aufweisen. Bevorzugt sind ein runder oder ein gleichseitiger
polygonaler Querschnitt.
Unter
einem „Haltegas" (holding gas) im
Sinne der vorliegenden Erfindung ist jedes Gas zu verstehen, mit
welchem die Ausgangsseiten der zumindest zwei Reaktionsräume über eine
gemeinsame Haltegaszufuhr beaufschlagt werden können.
Als
Haltegas kann jedes Gas oder jede Gasmischung eingesetzt werden,
das oder die mit den aus dem Reaktionsraum fließenden Produkten sowie den
Materialien der Vorrichtung, mit denen es in Berührung kommt, nicht reagiert,
oder nur so reagiert, dass die zu untersuchende Reaktion nicht wesentlich
beeinträchtigt wird.
Bevorzugt wird als Haltegas ein inertes Gas oder eine inerte Gasmischung
eingesetzt. Besonders bevorzugt sind Stickstoff, sowie die Edelgase
des Periodensystems der chemischen Elemente, sowie sämtliche
Mischungen hiervon.
Der
erfindungsgemäße Zweck
des Haltegases ist es, Volumenschwankungen in den einzelnen Reaktionsräumen beim
Vorliegen zumindest einer nicht volumenkonstanten Reaktion in zumindest
einem der Reaktionsräume
zu vermeiden oder zumindest zu minimieren.
Eine
gemeinsame „Haltegaszufuhr" im Sinne der vorliegenden
Erfindung umfaßt
zumindest die folgenden Komponenten:
- (i) zumindest
eine Versorgungseinheit für
das Haltegas,
- (ii) zumindest einen Durchflussmesser,
- (iii) zumindest einen Druckregler.
Unter
einer gemeinsamen Haltegaszufuhr ist zu verstehen, dass jeder der
zumindest zwei räumlich voneinander
getrennten Reaktionsräume
mit derselben Haltegaszufuhr verbunden ist. Es ist darüber hinaus auch
denkbar, mehr als eine Haltegaszufuhr zu verwenden, unter der Maßgabe, dass
die Reaktionsräume
und die Haltegaszufuhren bevorzugt miteinander in stofflicher Verbindung
stehen.
In
einer bevorzugten Ausführungsform
ist die Haltegaszufuhr einschließlich aller Verbindungen zu
den Reaktionsräumen
für alle
bei den spezifischen chemischen Reaktionen herrschenden Drucke fluiddicht
ausgeführt.
Eine
Druckhaltung über
einen Druckregler (siehe unten) stellt in einer bevorzugten Ausführungsform sicher,
dass der Druck des zumindest einen Haltegases – im Rahmen gegebenenfalls
vorzugebender Schwellenwerte – bei
einem konstanten Wert p2 gehalten wird.
Damit
ein Edukt, insbesondere ein Eduktgas, entgegen dem Haltegas in die
Reaktionsräume
einfließen
kann, ist der Druck p2 des Haltegases kleiner
als der Flüssigkeits-
oder Gasdruck p1 des Edukts zu halten.
In
einer bevorzugten Ausführungsform
umfaßt
die gemeinsame Haltegaszufuhr, wie oben bereits offenbart einen
Durchflussmesser. Es ist weiter bevorzugt, dass die Versorgungseinheit
für das
Haltegas, der Massenflussregler sowie gegebenenfalls ein Durchflussmesser,
alle entlang einer gasdichten Verbindung angeordnet sind, und zwar
in der vorstehend angegebenen Reihenfolge.
Stromabwärts im Sinne
des Haltegasflusses nach dem Massendurchflussregler verzweigt die
Verbindung, bevorzugt über
Knoten/Mischpunkte, in eine Pluralität von Verbindungen, die dann
jeweils über
Knoten/Mischpunkte in die von den Reaktionsraumsausgängen kommenden
Verbindungen münden,
und zwar jeweils pro einzelnem Reaktionsraum. Es ist auch möglich, die
Pluralität
von haltegasseitigen Verbindungen direkt in die Reaktionsräume einzuführen.
Unter
einem Knoten/Mischpunkt im Sinne der vorliegenden Erfindung ist
jede Verbindung zwischen einem Rohr, Kanal oder einer Kapillare
mit zumindest einem weiteren Rohr, Kanal oder einer Kapillare zu
verstehen. Bezüglich
der baulichen Ausgestaltung eines solchen Knotens/Mischpunktes bestehen
keine prinzipiellen Beschränkungen.
Bevorzugt weist der Knoten/Mischpunkt ein geringes Totvolumen auf
und gewährleistet ein
gutes Durchmischen der zusammenströmenden Fluide. Bevorzugt werden „T"-förmige oder „Y"-förmige Knoten
eingesetzt.
Das „Einführen" welches an den Knoten/Mischpunkten
zwischen den Kanälen/Rohren/Kapillaren
erfolgt, wird bevorzugt über
handelsübliche „fittings" realisiert, die
dem Fachmann in ihrer gesamten Breite bekannt sind. Neben solchen
lösbaren
Verbindungen ist es auch denkbar die im Knoten/Mischpunkt zusammenkommenden
Kanäle/Rohre/Kapillaren
dauerhaft zu verbinden, beispielsweise durch Verschweißen.
Unter
einem „Regelfluid" im Sinne der vorliegenden
Erfindung ist jedes Gas oder jede Flüssigkeit, oder jede Mischung
hiervon, zu verstehen, mit welchem/welcher die Produktflüsse aus
zumindest zwei Reaktionsräumen über eine
gemeinsame Regelfluidzufuhr beaufschlagt werden können.
Als
Regelfluid kann jedes Fluid oder jede Fluidmischung eingesetzt werden,
das oder die mit den aus dem Reaktionsraum fließenden Produkten sowie den
Materialien der Vorrichtung, mit denen es in Berührung kommt, nicht reagiert,
oder nur so reagiert, dass die zu untersuchende Reaktion nicht wesentlich
beeinträchtigt wird.
Das
Regelfluid kann dabei entweder flüssig oder gasförmig sein.
Handelt es sich bei den Reaktionen im Reaktionsraum um Gasphasenreaktionen,
so ist als Regelfluid ein Regelgas bevorzugt. Wird im Reaktionsraum
eine Flüssigphasenreaktion
durchgeführt,
so wird entsprechend eine Regelflüssigkeit bevorzugt.
Ist
das Regelfluid ein Gas, so gilt die oben angegebene Offenbarung
bezüglich
des Haltegases entsprechend. Als inerte Flüssigkeiten werden Wasser und
Lösungsmittel
sowie auch höherviskose
oder nicht-Newtonsche Flüssigkeiten
wie beispielsweise inerte Öle
bevorzugt. Überkritische
Gase werden für
die Zwecke der vorliegenden Erfindung auch als Flüssigkeiten
angesehen.
Eine
gemeinsame Regelfluidzufuhr im Sinne der vorliegenden Erfindung
umfasst zumindest:
- (i) zumindest eine Versorgungseinheit
für das
Regelfluid,
- (ii) zumindest einen Massendurchflussregler,
- (iii) stromabwärts
(bezogen auf die Flussrichtung des Regelfluides) des Massendurchflussreglers
jeweils einen Restriktor pro Verbindung von der Regelfluidzufuhr
zu den Reaktionsräumen.
Unter
einer gemeinsamen Regelfluidzufuhr ist zu verstehen, dass jeder
von zumindest zwei räumlich voneinander
getrennten Reaktionsräumen
mit derselben Regelfluidzufuhr verbunden ist. Es ist darüber hinaus auch
denkbar, mehr als eine Regelfluidzufuhr zu verwenden, unter der
Maßgabe,
dass die Reaktionsräume und
die Regelfluidzufuhren bevorzugt miteinander in stofflicher Verbindung
stehen.
In
einer bevorzugten Ausführungsform
ist die Regelfluidzufuhr einschließlich aller Verbindungen zu den
Reaktionsräumen
für alle
bei den spezifischen chemischen Reaktionen herrschenden Drucke fluiddicht ausgeführt.
Ein „Durchflussmesser" im Sinne der vorliegenden
Erfindung ist jedes Bauteil, welches den Fluidfluss, beispielsweise
den gesamten Gasfluss eines Haltegases messen kann. Solche Bauteile
sind dem Fachmann auch als „flow
indicator" („FI") bekannt. Durchflussmesser,
die auf einem thermischen Verfahren beruhen sind dabei bevorzugt.
Ein „Druckregler" im Sinne der vorliegenden
Erfindung ist jedes Bauteil, welches den Druck eines Fluids messen
und, nach Vergleich mit einem vorgegebenen Soll- oder Schwellenwert,
gegebenenfalls einregeln kann. Solche Bauteile sind dem Fachmann
auch als „pressure
indicator control" („PIC") bekannt.
Unter
einem „Massendurchflussregler" (mass flow controller)
im Sinne der vorliegenden Erfindung ist jeder Meß- und Regelkreis zu verstehen,
mit Hilfe dessen der Fluss eines Fluides gemessen, und gegebenenfalls
nach Vergleich mit einem Sollwert, variabel eingestellt werden kann.
Ein Massendurchflussregler kann als ein aktiver Restriktor im oben
beschriebenen Sinn angesehen werden. Ein Massendurchflussregler
ist dem Fachmann auch als „FIC" (flow indicator
control) bekannt. Massendurchflussregler im Sinne der vorliegenden Erfindung
können
sowohl für
Flüssigkeiten
als auch für
Gase eingesetzt werden. Bevorzugt werden solche Massendurchflussregler
eingesetzt, die auf einem thermischen Messprinzip beruhen.
In
einer bevorzugten Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
werden die Produkte reaktionsraumsausgangsseitig über Kanäle/Rohre/Kapillaren
aus dem Reaktionsraum ausgeleitet. Diese Kanäle/Rohre/Kapillaren sind, wie
oben erwähnt,
gegebenenfalls über
einen Knoten/Mischpunkt mit der (den Reaktionsräumen) gemeinsamen Haltegaszufuhr
verbunden. Stromabwärts
(im Sinne der Flussrichtung des zumindest einen Produktes) von diesen
Knoten/Mischpunkten befindet sich pro mit dem Reaktionsraum verbundenen
Kanal/Rohr/Kapillare ein reaktionsraumsausgangsseitiger Restriktor.
Der Zweck dieses Restriktors ist, einen Strömungswiderstand zu induzieren,
der das Produkt so weit „entspannt", dass gegebenenfalls
gegen hohen Druck empfindliche Bauteile nachgeschaltet werden können, insbesondere
Multiportventile, sowie zumindest eine Einheit zur Analyse.
Unter
einem „Multiportventil" im Sinne der vorliegenden
Erfindung ist jede Ventilschaltung zu verstehen, welcher über Verbindungen
die Produkte aus zumindest zwei Reaktionsräumen, bevorzugt aus zumindest
vier, weiter bevorzugt aus zumindest acht Reaktionsräumen stofflich
getrennt zugeleitet werden. Die Ventilschaltung kann alle Produkte
simultan oder getrennt an zumindest eine Einheit zur Analyse weiterleiten
oder alle Produkte simultan oder getrennt an eine Abfuhreinrichtung
entlüften.
In der erfindungsgemäßen Vorrichtung
(und im zugehörigen
Verfahren) kann eine beliebige Anzahl parallelgeschalteter Multiportventile
eingesetzt werden, die ihrerseits jeweils mit einer beliebigen Zahl
an Reaktionsräumen
verbunden sein können.
Unter
einem "Gas-Fest-Flüssig-Reaktor" im Sinne der vorliegenden
Erfindung ist jeder Reaktor zu verstehen, der über zumindest zwei kontinuierliche
und zugleich über
zumindest eine stationäre
Phase verfügt. Als
kontinuierliche Phasen sind dabei mindestens eine Gasphase sowie
mindestens eine flüssige
Phase bevorzugt.
Als
stationäre
Phase ist eine feste Phase bevorzugt. Reaktionstechnisch wird dieser
Reaktor bevorzugt als „trickle
bed reactor" ausgestaltet.
Unter
einer „Einheit
zur Gas-Flüssig-Trennung" im Sinne der vorliegenden
Erfindung ist jede gegenständliche
Einheit zu verstehen, mit Hilfe derer es möglich ist, zumindest eine flüchtige,
bevorzugt eine gasförmige,
Substanz zumindest teilweise von einer flüssigen Phase abzutrennen. Dabei
sind alle dem Fachmann der Chemischen Technik bekannten Abscheider
und Kondensatoren bevorzugt.
Das
Volumen der Einheit zur Gas-Flüssig-Trennung
beträgt
vorzugsweise 2 ml bis 150 ml, weiter bevorzugt 10 ml bis 70 ml.
Dabei ist es besonders bevorzugt, wenn das Totvolumen möglichst
gering gehalten werden kann.
Am
Boden der Einheit zur Gas-Flüssig-Trennung
befindet sich bevorzugt ein Mittel zur Flüssigkeitsableitung, bevorzugt
ein Ventil und weiter bevorzugt ein automatisch geregeltes Ventil.
Ausgangsseitig führt
das Mittel zur Flüssigkeitsableitung
bevorzugt zu einer Flüssigkeitverwertung.
Dabei bedeutet „verwerten" beispielsweise entsorgen,
weiterverarbeiten oder analysieren.
Sämtliche
in der erfindungsgemäßen Vorrichtung
verwendeten Bauteile/Elemente können
optional gekühlt
oder geheizt werden. Hierfür
sind entsprechende Temperaturregelungselemente (Heizung/Kühlung) vorgesehen.
Bezüglich
der Auswahl der Temperaturregelungselemente, d.h. der Elemente welche
eine Temperatur messen und über
einen Regelkreis eine Heizung/Kühlung
ansteuern, um gegebenenfalls einen vorgegebenen Sollwert zu erreichen,
bestehen keinerlei Beschränkungen.
Bezüglich
der Heizung von parallelen Reaktoren ist der diesbezügliche Offenbarungsgehalt
der US 2003/0159530 vollumfänglich
einzubeziehen.
Bevorzugt
ist es vorliegend, dass in der erfindungsgemäßen Vorrichtung unterschiedliche
Temperaturzonen vorliegen. Dies bedeutet insbesondere, dass jedes
einzelne Element der erfindungsgemäßen Vorrichtung, wie es unten
in der Liste der Bezugszeichen angegeben ist, relativ zu jedem anderen
Element der Vorrichtung, wie in der Liste der Bezugszeichen angegeben,
in einer anderen Temperaturzone liegen kann.
Bezüglich des
Reaktionsraums ist es bevorzugt, dass die Reaktionsraumsausgangs-
und die Reaktionsraumseingangsbereiche auf einer niedrigeren Temperatur
liegen als die eigentliche (heiße)
Reaktionszone innerhalb eines Reaktionsraumes. Durch dieses Temperaturprofil
ergeben sich reaktionsraumseingangs- und ausgangsseitig geringere
thermische Belastungen, und es können
zum Anschluss der erfindungsgemäßen Verbindungen,
beispielsweise zur Edukt- und zur Haltegaszufuhr, Standard-Fittings
und Standard-Dichtungen verwendet werden.
Dabei
ist es weiterhin wesentlich und bevorzugt, dass Sets von Restriktoren
(reaktionsraumsausgangs- und eingangsseitig, zur Regelfluidzufuhr
gehörend
etc.) jeweils auf der gleichen Temperatur sind. Dies ist besonders
wesentlich, da die Funktionsweise von Restriktoren stark von den
Stoffeigenschaften der sie durchströmenden Fluide abhängt. Diese
Stoffeigenschaften der Fluide, und dabei insbesondere deren Viskosität und deren
Volumenstrom, hängen
gegebenenfalls stark von der Temperatur ab. Unterschiedliche Temperaturen
in unterschiedlichen Restriktoren können somit zu unterschiedlichen
Druckverlusten führen
und damit die Vergleichbarkeit der Reaktionen gefährden.
Besonders
bevorzugt ist es, dass sich Sets von Restriktoren innerhalb des
Sets auf der gleichen Temperatur, vis-a-vis anderer Sets aber auf
unterschiedlichen Temperaturen befinden. Dabei bedeutet eine „gleiche" Temperatur, dass
die Temperatur nicht mehr als +/– 5 K variieren soll, bevorzugt
nicht mehr als +/– 1
K.
In
einer bevorzugten Ausführungsform
befindet sich die Einheit zur Analyse stromabwärts (im Sinne des Produktflusses)
der oben beschriebenen reaktions raumsausgangsseitigen Restriktoren,
weiter bevorzugt stromabwärts
eines gleichfalls oben beschriebenen zumindest einen Multiportventils.
Bezüglich der
Analysemethoden, welche in der Einheit zur Analyse eingesetzt werden,
existieren prinzipiell keine Beschränkungen. Bevorzugt sind Infrarot-Thermographie, vorzugsweise
in Kombination mit Massenspektroskopie, Massenspektroskopie, GC,
LC, HPLC, Mikro-GC, dispersive FT-IR-Spektroskopie, Ramanspektroskopie,
NIR, UV, UV-VIS, NMR, GC-MS, Infrarot-Thermographie/Ramanspektroskopie, Infrarot-Thermographie/dispersive
FT-IR-Spektroskopie,
Farbdetektion mit chemischem Indikator/MS, Farbdetektion mit chemischem
Indikator/GC-MS, Farbdetektion mit chemischem Indikator/dispersive
FT-IR-Spektroskopie, sowie photoakustische Analyse, sowie jede Kombination
der vorstehend genannten Analysemethoden.
Eine
erfindungsgemäße Einheit
zur Analyse wird bevorzugt zusammen mit einem oder mit mehreren Multiportventil(en)
eingesetzt. Im Folgenden sollen ausgewählte Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Vorrichtung
anhand von Prinzipskizzen exemplarisch erläutert werden. Dabei zeigen:
1 zeigt
in einer Prinzipskizze eine Vorrichtung zum parallelen Testen von
chemischen Reaktionen, insbesondere von Katalysatoren, wie sie prinzipiell
aus dem Stand der Technik bekannt ist.
2 zeigt
in einer Prinzipskizze eine Ausführungsform
für eine
Vorrichtung gemäß der vorliegenden Erfindung,
umfassend eine Haltegaszufuhr.
3 zeigt
in einer Prinzipskizze eine Ausführungsform
für eine
Vorrichtung gemäß der vorliegenden Erfindung,
umfassend eine Haltegaszufuhr sowie eine Regelfluidzufuhr.
4 zeigt
in einer Prinzipskizze eine Ausführungsform
für eine
Vorrichtung gemäß der vorliegenden Erfindung,
umfassend eine Haltegaszufuhr, eine Regel fluidzufuhr sowie eine
zur Eduktzufuhr parallele Flüssigkeitseinspeisung
mit reaktionsraumsausgangsseitiger Flüssig-Gas-Trennung.
5 zeigt
in einer Prinzipskizze die gleiche Ausführungsform wie in 4,
allerdings mit zusätzlich angedeuteten
Bereichen unterschiedlicher Temperatur.
6 zeigt
den natürlichen
Logarithmus der Raumzeitausbeute als Funktion der inversen Temperatur für eine Reaktion
gemäß Ausführungsbeispiel.
7 zeigt
die Produktselektivität,
bezogen auf verschiedene Kohlenwasserstoffe, als Funktion des CO-Umsatzes
(zum Ausführungsbeispiel).
8 zeigt
die Kohlenwasserstoff-Selektivitäten
als Funktion der Versuchsdauer (zum Ausführungsbeispiel).
1 zeigt
in einer Prinzipskizze eine Vorrichtung zum parallelen Testen von
chemischen Reaktionen, insbesondere unter Verwendung von Katalysatoren,
wie sie prinzipiell aus dem Stand der Technik bereits bekannt ist.
Dabei wird ein Eduktfluid, beispielsweise ein Eduktgas, aus einer
Versorgungseinheit (10) über einen Druckregler (11),
hier realisiert als Druckmessung mit Rückkopplung zu einem Ventil,
in ein Manifold aus Verbindungen (12) eingespeist, welches
vorliegend die allen Reaktionsräumen
gemeinsame Eduktzufuhr darstellt.
Eingangsseitig
zu den (hier acht) Reaktionsräumen
(20), und als Bestandteil der Verbindungen von den besagten
Reaktionsräumen
zur gemeinsamen Eduktgaszufuhr (12), ist eine Pluralität von Restriktoren (15)
vorgesehen, und zwar genau ein Restriktor pro Verbindung zum Eingang
eines Reaktionsraumes.
Im
Reaktionsraum befindet sich vorliegend eine Katalysatorschüttung (21).
Reaktionsraumsausgangsseitig
werden die Produkte, die jeweils aus den Reaktionsräumen ausfließen, über Verbindungen
(27) zu einem Multiportventil (30) geleitet. Die
Verbindungen enthalten reaktionsraumsausgangsseitig jeweils einen
Restriktor (25). Somit liegt insgesamt eine Pluralität von acht
Restriktoren vor. Werden, wie vorliegend, zwei Sets von Restriktoren
verwendet, und zwar eines vor den Reaktionsräumen, und eins danach, so dienen
die reaktionsraumseingangsseitigen Restriktoren bevorzugt zur Gleichverteilung
des Eduktfluides, wohingegen die reaktionsraumsausgangsseitigen
Restriktoren die Produktströme
vom Reaktordruck auf einen für
das Multiportventil geeigneten Druck, typischerweise Umgebungsdruck,
entspannen.
Das
Multiportventil schaltet die Produktströme aus den Reaktionsräumen wahlweise
auf eine Ableitung (45) zur Abfuhr oder auf eine Ableitung
zur Einheit zur Analyse (40). Der Einheit zur Analyse ist
ein Durchflussmesser (41) vorgeschaltet.
2 zeigt
in einer Prinzipskizze eine Ausführungsform
für eine
Vorrichtung gemäß der vorliegenden Erfindung,
welche, im Gegensatz zum Stand der Technik, eine allen Reaktionsräumen Haltegaszufuhr
(52) aufweist. Diese Haltegaszufuhr, deren prinzipieller
Umfang durch gestrichelte Kästchen
angedeutet ist, umfaßt vorliegend
eine Versorgungseinheit für
das Haltegas (50) sowie einen Druckregler für das Haltegas
(51).
Die
gemeinsame Haltegaszufuhr verzweigt sich in so viele Verbindungen
(53) zu den Reaktionsräumen
wie es Reaktionsräume
gibt, vorliegend also acht. Diese Verbindungen (53) kommen
mit den Verbindungen (27) von den Reaktionsräumen (20)
zum Multiportventil (30) in jeweils einem Knoten/Mischpunkt
(54) zusammen. Diese Knoten liegen jeweils stromaufwärts von
den Restriktoren (25), und zwar stromaufwärts in der Stromrichtung
der aus den Reaktionsräumen
ausfließenden
Produktflüsse.
Die
anderen Komponenten der hier beispielhaft angegebenen erfindungsgemäßen Vorrichtung
entsprechen in Funktion und Bezugszeichen den in 1 beschriebenen
Komponenten.
3 zeigt
in einer Prinzipskizze eine Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Vorrichtung,
umfassend eine Haltegaszufuhr (52) und zusätzlich eine
Regelfluidzufuhr (62). Diese Regelfluidzufuhr (62),
die wiederum umfaßt
vorliegend eine Versorgungseinheit für das Regelfluid (60)
sowie einen Massendurchflussregler für das Regelfluid (61).
Die
gemeinsame Regelfluidzufuhr verzweigt sich in so viele Verbindungen
zu den Reaktionsräumen (63)
wie es Reaktionsräume
gibt, vorliegend also acht. Diese Verbindungen kommen mit den Verbindungen (27)
von den Reaktionsräumen
(20) zum Multiportventil (30) in jeweils einem
Knoten/Mischpunkt zusammen. Diese Knoten liegen jeweils stromaufwärts von
den Restriktoren (25), und zwar stromaufwärts in der
Stromrichtung der aus den Reaktionsräumen ausfließenden Produktflüsse. Vorliegend
befinden sich diese Knoten auch stromaufwärts (im gerade definierten
Sinn) von den Knoten (54) der gemeinsamen Haltegaszufuhr.
Im Sinne der vorliegenden Erfindung könnten die Knoten zur Regelfluidzufuhr
auch mit den Knoten (54) zusammenfallen.
Wesentlich
für die
Funktionsweise der Regelfluidzufuhr ist es, dass der Fluss des aus
der Versorgungseinheit für
das Regelfluid kommenden Regelfluides in möglichst gleichen Anteilen auf
die (hier acht) Verbindungen aufgeteilt wird, die letztlich auf
die zu regelnden Ströme
aus den Reaktionsräumen
treffen. Diese Gleichverteilung wird durch die Restriktoren der
Regelfluidzufuhr (65) bewirkt, welche vorliegend ein Bestandteil
der Verbindungen (63) sind. Dabei liegt pro Reaktionsraum
jeweils ein Restriktor (63) vor.
Die
anderen Komponenten der hier beispielhaft angegebenen erfindungsgemäßen Vorrichtung
entsprechen in Funktion und Bezugszeichen den in 2 beschriebenen
Komponenten.
4 zeigt
in einer Prinzipskizze eine Ausführungsform
für eine
Vorrichtung gemäß der vorliegenden Erfindung
umfassend eine Haltegaszufuhr (52), eine Regelfluidzufuhr
(62) sowie eine zur Eduktzufuhr (12) parallele
gemeinsame Edukt flüssigkeitszufuhr
(72) mit reaktionsraumsausgangsseitigen Einheiten zur Gas-Flüssig-Trennung
(80).
Im
Unterschied zu den zuvor beschriebenen Ausführungsformen befindet sich
in dieser Ausführungsform
reaktionsraumseingangsseitig parallel zur gemeinsamen Eduktzufuhr
(12) eine allen Reaktionsräumen gemeinsame Eduktflüssigkeitszufuhr
(72). Diese umfaßt
vorliegend eine Versorgungseinheit für Eduktflüssigkeit (70) sowie
einen Massendurchflussregler für
Eduktflüssigkeit
(71). Auch bezüglich
der Eduktflüssigkeit wird
die Aufteilung in acht gleiche Flüsse durch Restriktoren (73)
erreicht, die den acht Eingängen
zu den Reaktionsräumen
vorgeschaltet sind.
Die
Reaktionsräume
sind in dieser Ausführungsform
als Gas-Flüssig-Fest
Reaktoren (20')
ausgelegt, d.h. auf eine feste Katalysatorschüttung (21) wird die
Eduktflüssigkeit
aus (70) eingebracht, sowie simultan das Edukt, hier ein
Gas, aus (10) eingespeist. Als Reaktionsprodukt liegt in
diesem Fall eine flüssige
Phase neben einer Gasphase vor, wobei die flüssige Phase teilweise Gas gelöst enthalten
kann. In jedem Fall ist deshalb eine Gas-Flüssig-Trennung nötig.
Die
Produktströme
aus den acht Reaktionsräumen
werden demzufolge über
Verbindungen (81) in acht Einheiten zur Gas-Flüssig-Trennung
(80) (Abscheider) eingetragen. Dort kann die Flüssigkeit über ein
Ventil (83) abgeführt
und gegebenenfalls weiterverarbeitet werden. Das von der Flüssigkeit
befreite Reaktionsgas wird über
die Reaktionsgasableitung (82) der Einheit zur Analyse
zugeführt.
Über diese
Produktgasableitung (82) wird zudem Haltegas aus der gemeinsamen
Haltegaszufuhr (52) zugeführt, und zwar über Verbindungen
(53').
In dieser Anordnung gleicht das Haltegas nicht nur, wie in den vorstehend
beschriebenen Ausführungsformen,
Volumenschwankungen in den Reaktionsräumen aus, sondern stabilisiert
gegebenenfalls auch die Viskosität
des Produktgases, so dass die Restriktoren (25'), die der Zufuhr
zur Einheit zur Analyse (40) [mit Multiportventil (30)]
vorgeschaltet sind, bestimmungsgemäß wirken können. Weiterhin ist zu bemerken,
dass die Regelfluidzufuhr (62) in dieser Anordnung nicht
nur, wie in den vorstehend beschriebenen Ausführungsformen, zur Regelung
der Flüsse
durch die Reaktionsräume
dient, sondern, falls als Regelfluid ein Gas eingesetzt wird, auch
als „Strip-Gas" wirken kann, d.h.
die Gas-Flüssig-Trennung
in (80) unterstützen
kann.
Die
anderen Komponenten der hier beispielhaft angegebenen erfindungsgemäßen Vorrichtung
entsprechen in Funktion und Bezugszeichen den in 3 beschriebenen
Komponenten.
5 zeigt
in einer Prinzipskizze die gleiche Ausführungsform wie 4,
allerdings mit zusätzlich
gepunktet angedeuteten Bereichen unterschiedlicher Temperatur. Im
Rahmen der erfindungsgemäßen Vorrichtung
liegen Restriktoren jeweils als Sets vor, die jeweils die gleiche
Aufgabe erfüllen.
So fasst der punktierte Kasten (100) beispielsweise alle
Restriktoren zusammen, welche reaktionsraumseingangsseitig zur gemeinsamen
Eduktzufuhr gehören.
Diese Restriktoren sollen auf einer gesondert geregelten, gegebenenfalls
besonders genau einzustellenden, in jedem Fall aber möglichst
gleichen Temperatur gehalten werden. So kann gewährleistest werden, dass der
Druckabfall im erfindungsgemäßen Verfahren
in allen Restriktoren gleich oder ähnlich ist und somit auch die
Flüsse
gleich oder ähnlich
sind.
Analoges
gilt für
die Restriktoren der Eduktflüssigkeitszufuhr
(102), die Restriktoren (106) der Regelfluidzufuhr
sowie die produktgasableitungsseitigen Restriktoren (110).
Dabei können
die Sets von Restriktoren vis-a-vis anderer Sets von Restriktoren
durchaus auf verschiedenen Temperaturen liegen.
Neben
den Sets an Restriktoren unterliegen insbesondere die Reaktionsräume (20') einer eigenen Temperaturregelung,
die hier gegebenenfalls Heizung und Kühlung umfassen kann. Erfindungsgemäß ist dabei
die Reaktionszone (104) auf einer deutlich höheren Temperatur,
nämlich
zumindest zeitweise der Reaktions temperatur als der Eingang und
der Ausgang der Reaktionsräume.
Dies hat den Vorteil, dass an Eingang und Ausgang gegebenenfalls
kostengünstige
Standardfittings verwendet werden können.
Schließlich ist
noch die separate Temperaturzone (108) für die Abscheider
zu erwähnen,
welche typischerweise deutlich kälter
sein sollte als der Reaktionsbereich, um die Gas-Flüssig-Trennung
zu befördern. Dementsprechend
wird die Zone (108) eher weniger stark geheizt werden.
Dabei ist es bevorzugt, dass die Zone (108) kälter gehalten
wird als die Zone (110) der reaktionsgasableitungsseitigen
Restriktoren.
Die
anderen Komponenten der hier beispielhaft angegebenen erfindungsgemäßen Vorrichtung
entsprechen in Funktion und Bezugszeichen den in 4 beschriebenen
Komponenten.
Die 6 bis 8 werden
im unten angegebenen Ausführungsbeispiel
näher erläutert.