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Hintergrund der Erfindung
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Gebiet der Erfindung
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Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein System und Verfahren zum Aufbau der Speicherung, zur Wiedergewinnung und zur Nutzung von Daten, und insbesondere auf speicher-gestützte Verfahren zum Durchführen von einer virtuell-gleichzeitigen Wiedergabe von Audioeffektdaten synchron mit der Wiedergabe von damit verknüpften Videodaten in einem System für audio-visuelle Effekte.
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Technischer Hintergrund
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Die Entwicklung von audio-visuellen Erzeugnissen umfaßt häufig die Verarbeitung der Audioteile eines Erzeugnisses unabhängig von der Verarbeitung der entsprechenden Videoteile des Erzeugnisses. In der Filmindustrie ist es beispielsweise übliche Praxis, synthetische Töne, die in einer Tonwerkstatt erzeugt werden, gegen die tatsächlichen Töne auszutauschen, die während der Aufzeichnung der visuellen Teile eines Films aufgezeichnet wurden. Diese synthetischen Audioteile werden dann mit den zuzuordnenden Videoteilen des Films kombiniert, was ein einziges audio-visuelles Erzeugnis zum Ergebnis hat, auf der Basis von Zeitcodes, die dazu verwendet werden, jedes bestimmte Audioteil (d. h., jeden individuellen Ton) mit dem Videoteil in bezug zu bringen, der auf diesen Ton bezogen ist.
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Die Beziehung zwischen einer Vielfalt von aufgezeichneten Tönen und ihren Videogegenstücken wird allgemein durch eine Editierentscheidungsliste (EDL) dargestellt, welche jeden Effekt zusammen mit der Zeit im Erzeugnis auflistet, bei der jeder Effekt verwendet wird. Eine hypothetische EDL könnte beispielsweise wiederspiegeln, daß eine Tür in einer Minute, fünf Sekunden und 6 Vollbildern in dem Erzeugnis zuschlagen wird, und daß ein Fußtritt bei einer Minute, 6 Sekunden und 15 Vollbildern gehört werden wird. Wenn der visuelle Teil des Erzeugnisses überprüft wird, muß auf die Töne, die in der EDL aufgelistet sind, zugegriffen werden, und diese müssen in bestimmten Zeiten, die in der EDL angegeben sind, abgespielt werden. Bei der Wiedergabe dieser Töne ist der Spielraum für einen Wiedergabezeitfehler sehr klein. Insbesondere muß ein Ton mit einer Verzögerung von nahezu Null (d. h., gleichzeitig) von dem Zeitpunkt an wiedergegeben werden, bei dem dieser Ton angefordert wird. Wie hier benutzt bezieht sich der Ausdruck ”gleichzeitig” auf Verzögerungen, die für den normalen Menschen nicht wahrnehmbar sind, beispielsweise auf die Zugriffszeiten von vielen flüchtigen Speichereinrichtungen, beispielsweise den üblicherweise erhältlichen Hauptspeicher mit wahlfreiem Zugriff (RAM), im Gegensatz zu den Zugriffszeiten von Speichereinheiten, beispielsweise Festplattenlaufwerken, wobei diese oft durch einen Benutzer bemerkbar sind.
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Die zur Zeit existierenden Ausbildungen für solche Filmeffektsysteme besitzen ernste praktische Einschränkungen bezüglich der Funktionalität und daher in bezug auf den Wert dieser Systeme. Diese Einschränkungen werden am besten verstanden, wenn man die Prozeduren, die vom Gebrauch solcher Systeme umfaßt sind, durch Audiotechniken prüft. Eine übliche Spielfilmlänge enthält mindestens 50 Szenen, wobei jede davon hunderte von individuellen Toneffekten enthalten kann. Um die Audiodaten, die diese Toneffekte darstellen, unterzubringen, werden vorhandene professionelle Systeme in Betracht gezogen, die minimal einen RAM mit 250 Megabytes erfordern, und diese Systeme liefern häufig wesentlich mehr Speicher für die augenblickliche Wiedergabe, üblicherweise über ein Gigabyte.
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Bevor eine bestimmte audio-visuelle Sequenz mit vorliegenden Systemen editiert wird, müssen alle Toneffekte, die möglicherweise bei dieser Sequenz verwendet werden können, zunächst in den RAM geladen werden. Dieser Prozeß erfordert für lange Sequenzen häufig Ladezeiten von über einer Stunde. Üblicherweise ist ein Vor-Laden erforderlich, so daß Toningenieure nicht vorher planen müssen, jeden Effekt unmittelbar vor der Verwendung dieses Effekts zu laden und lediglich die Effekte zu laden, die für die Sequenz benötigt werden. Zusätzlich erfordert die Basisnatur des Tontechnikprozesses häufige Umordnungen der Effekte, eine fortlaufende Neu-Bestimmung von Effekten in bezug auf unterschiedliche Teile einer Szene, und die wiederholte Hinzufügung zu einer Szene und Beseitigung ganzer Effekte davon. Folglich würde ein Effektsystem, bei dem nicht alle Effekte für eine bestimmte Szene vorher geladen sind, schlichtweg inpraktikabel sein.
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Die Verwendung eines RAM bei derartigen Systemen hat mehrere damit in Verbindung stehende Probleme. Zunächst ist die tatsächliche RAM-Größe, die erforderlich ist, sehr teuer, insbesondere im Vergleich zu den Kosten von alternativen Verfahren zur Datenspeicherung. Der RAM, der bei professionellen Audioeffektsystemen verwendet wird, ist ein RAM, der im oberen Bereich statisch ist, der teurer ist als der übliche dynamische RAM, der bei Computersystemen verwendet wird. Im Handel kann ein Gigabyte eines solchem RAM zwischen 7000 und 10 000 Dollar kosten, verglichen mit ungefähr 200 Dollar für ein Gigabyte eines Festplattenspeichers. Bis zum Vorliegen dieser Erfindung erlaubten diese alternativen Verfahren leider keine gleichzeitige Wiedergabe von gespeicherten Daten, so daß die Verwendung dieser preiswerteren Speichereinheiten nicht praktikabel war.
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Zweitens erforderte die Verwendung eines flüchtigen Speichers, beispielsweise eines RAM, daß alle gespeicherten Toneffekte in ihrer Gesamtheit in dem Fall neu geladen werden müssen, wenn die Spannung zum Effektsystem unterbrochen wurde, was nochmals wieder einen langen Ladeprozeß erforderlich machte. Als Antwort auf diese Einschränkung ist es in der Industrie allgemeine Praxis geworden, diese Effektsysteme niemals freiwillig auszuschalten. Wenn daher die Spannung zu diesen Systemen einmal unterbrochen wurde, war es solchen Fällen ziemlich mühsam, die Systeme neu zu konfigurieren, wenn die Spannung zurückgekehrt ist, insbesondere im Lichte mehrerer ungesicherter Modifikationen, die wahrscheinlich gemacht wurden, seitdem die Daten zuletzt geladen wurden.
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Bei dem weiter ansteigenden Wunsch nach höheren Abtastraten (die mehr Datenspeicherplatz erfordern) und dem steigenden Überhandnehmen einer Toneffektverwendung in audiovisuellen Erzeugnissen werden sich die oben erwähnten Schwierigkeiten sicherlich in der Zukunft verschlimmern, solange die Effektsysteme auf der Basis von RAMs die Norm bleiben.
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Ein Verfahren, bei dem zur Verkürzung der Zugriffszeit für auf einem Aufzeichnungsträger aufgezeichnete Datengruppen die ersten n Daten von zumindest einigen der auf dem Aufzeichnungsträger aufgezeichneten Datengruppen in einen Speicher abgelegt werden und die ersten n Daten einer angeforderten Datengruppe aus dem Speicher gelesen werden, während auf die entsprechende auf dem Aufzeichnungsträger aufgezeichnete Datengruppe zugegriffen wird, ist aus der
DE 40 16 553 A1 und der
EP 0 777 228 A2 bekannt.
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Ein Verfahren zum Speichern von Daten in einem verteilten Speichersystem und Bereitstellen von Wiedergabe von Audioeffekten wird beschrieben in Morris Jaslowitz et al. ”Sound Genie – An Automated Digital Sound Effects Library System” SMPTE Journal, vol. 99. No. 5, May 1, 1990, pp. 386–391, White Plains, NY, US.
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Die vorliegende Erfindung beabsichtigt, die Einschränkungen, die den gegenwärtig-existierenden RAM-Systemen für die gleichzeitige Wiedergabe von Audioeffekten anhaften, zu überwinden. Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe besteht darin, ein System und ein Verfahren zum Speichern von Daten in einem verteilten Speichersystem anzugeben, mit denen kostengünstig ein Effekt ohne merkliche Verzögerung von dem Zeitpunkt an wiedergegeben werden kann, bei dem dieser Effekt angefordert wird.
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Diese Aufgabe wird gemäß den Merkmalen der unabhängigen Patentansprüche gelöst. Die Erfindung wird durch die Merkmale der abhängigen Ansprüche weitergebildet.
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Ferner liefert die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur virtuell-gleichzeitigen Wiedergabe von Audioeffekten, welches weniger teuer ist als die existierenden Systeme, jedoch einen verbesserten Wirkungsgrad bereitstellt. Die vorliegende Erfindung sieht unter anderem einen nicht-flüchtigen Hauptspeicher für Toneffekte vor, und sie erlaubt das Laden von Mehrfacheffekten in einer kürzeren Zeit als frühere Systeme, wobei die Systemleistung in anderer Hinsicht nicht beeinträchtigt wird.
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Kurzbeschreibung der Zeichnungen
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1 ist ein Funktionsblockdiagramm, welches eine Ausführungsform der hauptsächlichen Hardware-Komponenten zeigt, die dazu verwendet werden, die vorliegende Erfindung auszuführen;
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2 ist ein Zeitbasisdiagramm von Komponenten der Daten, die einen typischen Toneffekt zeigen;
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3 ist ein Flußdiagramm, welches die Schritte zeigt, die beim Laden der Effektdaten in das System umfaßt sind;
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4 ist ein Flußdiagramm, welches die Schritte zeigt, die beim Wiedergeben von Effekten durch das System umfaßt sind.
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Ausführliche Beschreibung der Erfindung
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Die vorliegende Erfindung liefert kostengünstige Verfahren und ein Gerät zum Liefern einer im wesentlichen gleichzeitigen Wiedergabe von Audioeffekten, das eine verbesserte Leistung gegenüber früheren Systemen liefert.
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Die ausführlichen Beschreibungen, die folgen, werden weitgehend in Form von Verfahren und Algorithmen dargestellt, um Daten innerhalb eines Computersystems zu hand haben und zu übertragen. Diese Beschreibungen und Darstellungen sind die Mittel, die durch den Fachmann bei der Ausbildung von Effektverarbeitungssystemen auf Computerbasis verwendet werden, um das wesentliche ihrer Arbeit auf andere Fachleute zu übermitteln.
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1 zeigt die Hardware, die dazu verwendet wird, das hier offenbarte erfinderische System auszuführen. Die Hardware umfaßt eine Zentralverarbeitungseinheit (CPU) 110,
die mit einem Hauptspeicher (memory) 114 verbunden ist. Da dieser Hauptspeicher bei einigen Ausführungsformen dazu verwendet wird, Audiodaten zu speichern, verwendet eine Ausführungsform dieses Systems zur Verwendung durch professionelle Audiotechniken vorzugsweise den statischen Speicher mit wahlfreiem Zugriff (RAM). Dieser RAM bietet eine verbesserte Leistungsfähigkeit, die für die vorliegende Anwendung ideal ist, obwohl die Kosten eines solchen RAM etwas höher sind als die Kosten eines traditionellen dynamischen RAM. Außerdem ist die CPU mit einer Eingangs-/Ausgangs-Schnittstelle (I/O) 122 verbunden, die dazu verwendet wird, die Information in einer passend-strukturierten Form zu und von anderen Teilen der Hardware zu übermitteln. Insbesondere teilt die I/O-Schnittstelle die Information von der CPU einer Massenspeichereinheit 116 zum Speichern von Daten mit. Diese Speichereinheit ist bei einer Ausführungsform ein übliches Festplattenlaufwerk, wobei jedoch andere Ausführungsformen, andere Speichereinheiten einschließlich – ohne Einschränkung – optische Laufwerke, CD-ROM-Laufwerke, DVD-Laufwerke verwendet werden können. Die Speichereinheit hat, wie deutlich werden wird, eine relativ lange Suchzeit verglichen zum Hauptspeicher, stellt jedoch eine große Speichergröße bei einem relativ niedrigen Preis bereit. In der Tat ist einer der Hauptanreize, eine Speichereinheit bevorzugt zu einem Hauptspeicher zu verwenden, das niedrige Verhältnis der Kosten zur Speicherkapazität solcher Speichereinheiten, insbesondere dann, wenn man diese mit einem RAM vergleicht. Die CPU ist zusätzlich über I/O-Schnittstelle mit einer Eingabeeinheit 112 verbunden, beispielsweise einer Tastatur, einer Maus, einem Trackball, oder bei einigen Ausführungsformen mit einem Mikrophon, um in der Lage zu sein, Toneingaben zu empfangen. Schließlich ist die CPU über die I/O-Schnittstelle mit einem Digital-Analog-Umsetzer (DAC) 120 verbunden, der selbst mit einer Tonausgabeeinheit 118 verbunden ist, beispielsweise einem Lautsprecher, um Toneffekte auszugeben. Der DAC setzt ein Digitalsignal in ein Ausgangssignal um, welches durch die Ausgabeeinrichtung verwendbar ist. Schließlich ist eine Einheiten-Steuerungsschnittstelle 124 sowohl mit dem Hauptspeicher 114 als auch mit der I/O-Schnittstelle 122 verbunden, um zu erlauben, daß das System mit Steuerträger-Hilfsmitteln 126 kommuniziert und diese steuert. So können beispielsweise in einer audio-visuellen Effektverarbeitungsumgebung die Trägerhilfsmittel 126 Videoeditiereinrichtungen, Videoaufzeichnungs- oder Wiedergabeeinrichtungen oder weitere Effektverarbeitungs-Hilfsmittel umfassen. Man sieht, daß andere übliche Computer-Peripheriegeräte mit der Hardware gekoppelt sein können, beispielsweise eine Computernetzwerk-Schnittstelle. Schließlich ist die CPU über die I/O-Schnittstelle mit einer Videoanzeigeeinrichtung 128 verbunden, um Videodaten anzuzeigen.
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Bevor die vorliegende Erfindung angewandt wird, müssen alle Audioeffektdaten, die in einer analogen Form existieren, in die digitale Form gesetzt werden. Diese Umsetzung kann mit Verfahren und unter Verwendung eines bekannten Gerät erreicht werden, um analoge Audiodaten zu digitalisieren.
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Zunächst muß das System gemäß dem ”Initialisierungs”-Prozeß, der hier beschrieben wird, initialisiert werden. Bei diesem Initialisierungsprozeß werden alle Effektdaten, oder in einigen Fällen nur die Effektdaten, die für eine bestimmte Szene verwendet werden, in digitaler Form in einer Speichereinheit 116 gespeichert. Vorzugsweise werden alle Effekte nacheinander in der Speichereinheit in einer Weise gespeichert, bei der die Speichereinheit-Zugriffszeit zwischen jedem der gespeicherten Effekte minimiert ist.
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Außerdem kann die Systemleistungsfähigkeit dadurch gesteigert werden, daß die Effektdaten in den Teilen der Speichereinheit gespeichert werden, die die schnellsten Zugriffszeiten und die schnellsten Datenübertragungsraten erlauben. Wenn beispielsweise ein Festplattenlaufwerk zur Speicherung verwendet werden würde, sollten die Daten optimal in den Sektoren dieses Laufwerks gespeichert werden, die eine optimale Kombination der schnellsten Suchzeit und der schnellsten Leserate erlauben. Diese Eigenschaften variieren unter den Laufwerken, die durch verschiedene Hersteller hergestellt werden, und sehr oft zwischen Modellen, die durch einen einzigen Hersteller hergestellt werden, so daß die optimale Speicheranlage auf der Basis der Eigenschaften des speziell verwendeten Laufwerks festgelegt werden sollte.
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Wenn das System gemäß dem oben-beschriebenen Initialisierungsprozeß einmal initialisiert wurde, ist eine weitere Initialisierung nicht erforderlich, wenn der Inhalt der gespeicherten Daten nicht geändert wird, da in den meisten Fällen die Speichereinheit 116, die dazu verwendet wird, die Daten zu speichern, ein nicht-flüchtiger Speicher sein wird. Damit wird eine Unterbrechung der Spannung zum System keine Neue-Initialisierung erforderlich machen, im Gegensatz zu den Systemen, die die Gesamtheit der Effektdaten im RAM speichern.
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Im Anschluß an die Systeminitialisierung werden Teile eines jeden Effekts in den Hauptspeicher gemäß einem ”Lade”-Prozeß geladen. Bevor dieser Ladeprozeß besprochen wird, ist jedoch etwas Hintergrundinformation in bezug auf die Struktur eines jeden Abschnitts der Audioeffektdaten erforderlich.
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Wie in 2 gezeigt ist, bestehen die Daten, die jeden Effekt 206 beschreiben, aus einem Datenkopfsegment 200 und einem Hauptteilsegment 202. Das Datenkopfsegment gehört zu einem ersten (zeitgleichen) Teil des Effekts vom Beginn des Effekts bis zur Zeit T, und das Hauptteilsegment gehört zum verbleibenden Teil vom Zeitpunkt T bis zum Ende des Effekts. Der Zeitpunkt T wird in bezug auf die Datenzugriffsleistungs-Charakteristik der Speichereinheit und durch eine in Betrachtziehung von gewünschten Sicherheitstoleranzen festgelegt. Wie später ausführlicher beschrieben wird, lädt das System das Datenkopfsegment in den Hauptspeicher, während das Hauptteilsegment in der Speichereinheit verbleibt. Wenn ein Benutzer des Systems wünscht, daß der Effekt wiedergegeben wird, beginnt das System sofort, das Datenkopfsegment aus dem Hauptspeicher wiederzugeben, wobei gleichzeitig das Hauptteilsegment aus der Speichereinheit geholt und dieses zum Hauptspeicher übertragen wird. Der Hauptspeicher, zu dem das Hauptteilsegment übertragen wird, kann der gleiche oder ein anderer Hauptspeicher als der Hauptspeicher sein, in dem das Datenkopfsegment gespeichert ist. Das Hauptteilsegment muß in der Zeit geholt werden, wo das Datenkopfsegment die Wiedergabe beendet hat, und die Verzögerung beim Lesen des Hauptteilsegments wird fast gänzlich der Wiedergewinnungszeit der Speichereinheit zugeschrieben. Wenn ein typisches Festplattenlaufwerk zur Speicherung verwendet wird, ist die Wiedergewinnungszeit die Zugriffszeit. Allgemein erhältliche Festplattenlaufwerke haben zur Zeit eine Durchschnittszugriffszeit von ungefähr 7 bis 20 Millisekunden, wobei jedoch die schlechteste Zugriffszeit von langsameren optischen Speichereinheiten (wie magneto-optische Laufwerke) 250 Millisekunden übersteigen kann. Daher wird bei derartigen Speichereinheiten eine Zeit T von ungefähr 250 Millisekunden oder 0,25 Sekunden bevorzugt, so daß es keine Lücke zwischen der Wiedergabe des Datenkopfsegments und des Hauptteilsegments gibt. Da eine Verzögerung von 0,25 Sekunden durch das menschliche Ohr leicht erkannt wird, ist ein System, welches lediglich einen Speicherträger und keinen Hauptspeicher verwendet – im Gegensatz zum gerade offenbarten System – zur Verwendung bei professionellen Tontechnikanwendungen unpraktikabel. Die neue Ausbildung des vorliegenden Systems liefert eine nahezu sofortige Wiedergabe von Effekten, die lediglich um die Zugriffszeit des Hauptspeichers, welches dieses verwendet, verzögert ist. Für alle praktischen Anwendungen sind übliche RAM-Zufallszugriffsverzögerungen von 50 bis 200 Nanosekunden und anschließende Zugriffsverzögerungen von 30 bis 70 Nanosekunden viel zu kurz, um durch menschliche Zuhörer bemerkt zu werden. Die vorliegende Erfindung liefert daher eine ideale Lösung in bezug auf Probleme, die bei bekannten Systemen auftreten.
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Wenn das System wie oben beschrieben initialisiert ist, müssen vor der Verwendung die Segmente der Effektdaten gemäß dem in 3 gezeigten Ladeprozeß geladen werden. Dieser Ladeprozeß beginnt in Block 14 mit der Auswahl des ersten Effekts. Wenn ein Effekt durch den Benutzer ausgewählt ist, wird im Block 16 das Datenkopfsegment dieses Effekts identifiziert, wie oben beschrieben wurde. Dann wird im Block 18 das identifizierte Datenkopfsegment des Effekts in den Hauptspeicher geladen. Außerdem wird im Block 20 ein Zeiger zum Hauptteilsegment entsprechend dem Datenkopfsegment, welches in die Speichereinheit im Block 18 geladen wurde, im Hauptspeicher gespeichert, so daß das Hauptteilsegment, welches mit dem gespeicherten Datenkopfsegment verknüpft ist, identifiziert wird und darauf zugegriffen werden kann. An dieser Stelle wurde das gesamte Datenkopfsegment eines Effekts geladen. Anschließend bestimmt – im Block 22 – der Systemladeprozeß, ob zusätzliche Effekte ein Laden erfordern. Wenn dies so ist, wird im Block 24 der nächste Effekt ausgewählt, und es wird der oben beschriebene Prozeß in bezug auf diesen ausgewählten Effekt beginnend vom Block 16 an wiederholt. Vorzugsweise werden alle Effekte nacheinander nach dem vorher-gespeicherten Effekt gespeichert.
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Wenn alle Effekte in das System geladen sind, ist der Systemladeprozeß abgeschlossen, und das System ist für die virtuelle gleichzeitige Wiedergabe der gespeicherten Effektsegmente verfügbar. Während existierende RAM-Systeme jeden Effekt vollständig in den RAM vor der Verwendung des Systems laden müssen, was häufig eine Verzögerung über eine Stunde zur Folge hat, lädt das vorliegende System lediglich die Datenkopfsegmente in den Hauptspeicher, wobei die Systemladezeit um mehrere Größenordnungen wesentlich vermindert wird
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4 zeigt schematisch die Schritte, die von der virtuell-gleichzeitigen Wiedergabe der gespeicherten Effekte umfaßt sind. In Block 40 lokalisiert, wenn der Benutzer dem System befiehlt, einen Effekt wiederzugeben, oder wenn die Zeit kommt, einen Effekt wiederzugeben, wie durch eine EDL oder eine ähnliche auf der Zeit basierende Auflistung bestimmt wird, das System zunächst das Datenkopfsegment des Effekts im Hauptspeicher. Die Information in bezug auf die Wiedergabe eines Effekts umfaßt die Startzeit, die Dauer, die Teilung, die Amplitude und die Lautstärke. Anschließend beginnt im Block 42 das System, das Datenkopfsegment aus dem Hauptspeicher wiederzugeben. Dieser Wiedergabebetrieb umfaßt das Wiederauffinden der Effektdaten aus dem Hauptspeicher 114 durch die CPU 110 und die anschließende Ausgabe der Effektdaten in digitaler Form von der CPU zur I/O-Schnittstelle 122, und dann von der I/O-Schnittstelle zum DAC 120, der Daten in analoge Form umsetzt und dann die analogen Daten zur Tonausgabeeinrichtung 118 weitergibt, damit sie durch den Benutzer hörbar sind. Das System kann – bei der Option des Benutzers – zusätzlich die Ausgangsdaten für eine spätere Benutzung speichern. Gleichzeitig mit der Wiedergabe der Audiodaten kann das System eine bezogene Trägerhilfsmitteleinrichtung anfordern, um andere Daten wie durch den Benutzer gewünscht, aufzuzeichnen oder wiederzugeben. Die Steuerung über eine solche zweite Trägerhilfsmitteleinrichtung wird durch die Benutzung einer Einheitensteuerung 124 erreicht, die Befehle, die durch den Benutzer eingegeben werden, oder durch die CPU 110 erzeugt werden, an dieses Trägerhilfsmittel 126 weitergibt.
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Im Block 44 lokalisiert zeitgleich, während das System das Datenkopfsegment aus dem Hauptspeicher wiedergibt, dieses gleichzeitig damit den Zeiger und liest diesen zum entsprechenden Hauptteilsegment, welches im Speicher gespeichert ist. Danach beginnt im Block 46 das System damit, dieses entsprechende Hauptteilsegment aus der Speichereinheit und in den Hauptspeicher zu lesen. Für einen ordentlichen Betrieb muß diese Hauptteilsegment-Leseaufgabe initialisiert werden, bevor die Wiedergabe des Kopfsegments beendet ist. und die Übertragungsrate vom Speicherträger muß groß genug sein, so daß die Hauptteilsegmentdaten nicht zur Ausgabe aus dem System erforderlich sind, bevor das System diese aus dem Speicher gelesen hat. Die gegenwärtigen Festplatten-Übertragungsraten sind mehr als ausreichend, das letztere Erfordernis zu erfüllen, und, wie oben besprochen wurde, werden die Datenkopfsegmentlängen so festgelegt, um die Erfüllung des früheren Erfordernisses sicherzustellen. Im Block 48 fragt, während das Hauptteilsegment aus der Speichereinheit gelesen wird, und danach, ob das Lesen des Hauptteilsegments vor der Wiedergabe des Datenkopfsegments abgeschlossen ist, das System, ob das Datenkopfsegment die Wiedergabe beendet hat. Im Block 50 gibt, wenn das System die Wiedergabe des gesamten Datenkopfsegments beendet hat, das System unmittelbar das Hauptteilsegment wieder, wobei dieses Segment zumindest teilweise zum Hauptspeicher in der Zeit, wo es wiederzugeben ist, übertragen wird, wie oben besprochen wurde. Da das Datenkopfsegment und das Hauptteilsegment in direkter Folge wiedergegeben werden, gibt es keine Lücke zwischen der Wiedergabe der beiden Segmente, und folglich besteht nicht die Notwendigkeit, zwischen den beiden Signalen umzublenden. Durch die Wiedergabe des gesamten Hauptteils wird der Wiedergabeprozeß beendet.
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Die vorliegende Erfindung ist nicht nur zur Verwendung bei bestimmten audiovisuellen Editiersystemen geeignet, sondern kann auch in Verbindung mit mehreren Allgemeinzweck-Computersystemen angewandt werden, einschließlich ohne Beschränkung auf allgemeine Multimedia-Desktop-Computersysteme.
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Außerdem kann die vorliegende Erfindung dazu angewandt werden, die Vorteile von Computernetzwerken zu realisieren, die zu einem üblichen Betrieb einer modernen Berechnung wurden. Insbesondere ist das System vollständig mit einem System kompatibel, bei dem die Datenkopfsegmente in einem lokalen Hauptspeicher gespeichert sind, während die Hauptteil-Segmentdaten auf entfernten Speichereinheiten bleiben, auf die über ein Computernetzwerk zugegriffen wird. Eine solche Durchführung erfordert die Betrachtung der Zugriffszeit auf die entfernte Speichereinheit, wobei Netzwerkverzögerungen in Betracht zu ziehen sind. Als Ergebnis dieser zusätzlichen Verzögerungen muß die Datenkopfsegmentzeit T entsprechend vergrößert werden. Mit Ausnahme dieser Unterschiede würde das System in etwa der gleichen Weise wie die Nicht-Netzwerk-Version, die oben beschrieben wurde, arbeiten. Diese Netzwerkausführungsform würde es einem Benutzer erlauben, wirksam auf eine größere Bibliothek von Effektdaten zuzugreifen, und es könnte mehreren Benutzern erlauben, gleichzeitig auf eine einzige zentrale Speichereinheit zuzugreifen.
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Schließlich ist, obwohl die obige Beschreibung ausschließlich auf die Verarbeitung von Audiodaten gerichtet war, die Erfindung in gleicher Weise auf die Speicherung und Wiedergabe von Videodaten synchron mit den Audiodaten anwendbar (d. h., audio-visuelle Wiedergabe). Audio-visuelle Effekteditier- und Wiedergabesysteme, die wie oben beschrieben aufgebaut sind, sind in der Lage, ein solches Merkmal zu liefern. Bei einer Ausführungsform wird die zusätzliche visuelle Komponente von solchen audio-visuellen Daten so gespeichert und wiedergegeben, als ob sie Audiodaten wären, mit einer Ausnahme. Da nämlich Videodaten nicht bedeutungsvoll über die zweite Ausgabeeinrichtung 118 wiedergegeben werden können, werden die Videoteile der audio-visuellen Daten von der CPU 110 über die I/OSchnittstelle 122 und zur Videoanzeige 128 ausgegeben, wo sie durch den Benutzer betrachtet werden können. Eine synchrone Wiedergabe der jeweiligen Audio- und Videoteile kann bei einer solchen Anordnung über die gleichzeitige Initialisierung der Wiedergabe dieser beiden Teile erzielt werden. Außerdem erkennt der Fachmann von audio-visuellen Verarbeitungssystemen ebenfalls, daß die vorliegende Erfindung in bezug auf lediglich visuelle Daten, die keine Audiokomponente haben, verwendet werden kann.