-
GEBIET DER ERFINDUNG
-
Die vorliegende Erfindung betrifft allgemein Formulierungen zur Behandlung von Keratin in Haar, Haut oder Nägeln und insbesondere zum Stärken und/oder Reparieren von Haar während oder nach einer Färbe- oder Dauerwellenbehandlung sowie Verwendungen dieser Formulierungen.
-
HINTERGRUND DER ERFINDUNG
-
Die Haarfärbung ist ein weltweit anerkanntes Modephänomen. Zu den Färbebehandlungen gehören Haarfärbung, Highlighten und Bleichen. Die Färbeprodukte können in mehrere Typen eingeteilt werden, zu denen Permanent-, Demipermanent-, Semipermanent- und Temporärfärbeformulierungen gehören. Permanenthaarfärbeprodukte haben weltweit den größten Marktanteil.
-
Es sind beträchtliche Anstrengungen zur Entwicklung verschiedener Herangehensweisen für die Haarfärbung unternommen worden; hierzu zählen Oxidationsfarbstoffe, Direktfarbstoffe, natürliche Farbstoffe, metallische Farbstoffe und Reaktivfarbstoffe. In zahlreichen Haarfärbeformulierungen, insbesondere Permanentfärbeformulierungen, kommen Reduktionsmittel zur Anwendung, um die Disulfidbindungen im Haar aufzubrechen, was ein tieferes Eindringen der Haarfärbefarbstoffe und Bleichmittel in das Haar ermöglicht.
-
Verknüpfungen über Disulfidverbindungen im Haar werden auch durch Aufbringen von Reduktionsmitteln aufgebrochen, wie beim Dauerwell- und Haarglättungsprozess. Nach dem Aufbrechen der Disulfidbrücken wird das Haar zum Herausbilden des letztendlich gewünschten Stils (z. B. glatt, wellenförmig oder lockig) belastet, und die Disulfidbrücken werden wiederhergestellt.
-
Zur Spaltung von in Haar vorliegenden Cysteindisulfidverbindungen wird häufig Thioglykolsäure verwendet, insbesondere in Form des Ammoniumsalzes. Ein anderes Beispiel für ein bekanntes Reduktionsmittel, das in verschiedenen Farbstoffen und Bleichmitteln bei Färbebehandlungen gemeinhin verwendet wird, ist Natriumbisulfit.
-
Typischerweise wird eine Oxidation zur Wiederherstellung der reduzierten Bindung teilweise erhalten, wenn ein Oxidationsmittel wie Wasserstoffperoxid in einer Färbeformulierung enthalten ist, und/oder indem man das Haar dem Luftsauerstoff aussetzt. Dieser Oxidationsschritt kann jedoch sehr langsam sein und das Haar kräuseln und schädigen.
-
Ganz analog wird eine Dauerwellbehandlung durchlaufendes Haar in der Regel mit einem Reduktionsmittel und anschließend mit einem Oxidationsmittel behandelt. Gegebenenfalls wird in einem zweiten Schritt Wasserstoffperoxid zugegeben, um das Haar wieder in seinen vorherigen Zustand zu bringen. Da die neugebildeten Disulfidbrücken des behandelten Haars einer Belastung zur Aufrechterhaltung der neuen Haarform unterliegen, brechen sie leicht, was im Verlauf der Zeit eine Rückumwandlung des Haarstils zur Folge haben kann.
-
Die Verwendung von Peroxiden beim Haarstylingprozess kann zu einer Schädigung des Haares und einer Herauslösung von nicht-natürlicher Farbe aus dem Haar führen und/oder das Haar kräuseln. Ferner können selbst nach einer oxidativen Behandlung noch einige latente reduzierte Thiole im Haar verbleiben. Bei Haarstylingbehandlungen mit Peroxiden läuft die folgende Reaktion mit Thiolgruppen ab: 2K-S-H + H2O2 → K-S-S-K + 2H2O (Reaktion I) wobei K für das Keratin im Haar steht.
-
Wenn jedoch keine zwei K-S-H-Gruppen für die Reaktion I zur Verfügung stehen, wird angenommen, dass die folgende Reaktion stattfindet, die zu geschädigtem Haar führt: K-S-H + H2O2 → K-SO2-OH (Reaktion II).
-
Keratin ist nicht nur eine Hauptkomponente des Haars, sondern auch eine Hauptkomponente der Haut und der Nägel. Es gibt eine Reihe verschiedener Keratintypen, die im Allgemeinen als Weich- oder Hartkeratine klassifiziert werden. Weichkeratine herrschen in der Haut vor, während Hartkeratine in Haar und Nägeln dominieren. Insbesondere Nägel bestehen aus einem ähnlichen modifizierten Keratin, wie es im Haar zu finden ist. Die Disulfidbindungen des Keratins in Nägeln tragen zu deren Undurchlässigkeit bei. Daher kann eine Schädigung der Disulfidbrücken von Keratin in Haut oder Nägeln zu ungesunder und/oder schuppiger Haut oder ungesunden und/oder schuppigen Nägeln führen. Die Aufrechterhaltung der Disulfidbrücken von Keratin hilft daher dabei, die Haut gesund zu halten, und verhindert das Reißen und Spleißen von Nägeln.
-
Die
WO 2014/118212 A1 offenbart eine Zusammensetzung, die in einem physiologisch akzeptablen wässrigen Medium eine Dikarbonsäure, welche von zwei bis acht Kohlenstoffatome enthält, und ein Pflanzenöl vom Triglyzeridtyp mit einer Fettsäurefraktion, welche nicht mehr als 20 Gewichtsprozent Oleinsäure aufweist, aufweist. Die Zusammensetzung weist einen pH-Wert im Beriech von 7 bis 11 auf. Weiterhin wird ein Prozess zum Glätten von Haar vom afrikanischen Typ unter Verwendung der Zusammensetzung und Anwendung eines Glättungsschritts mit einem Eisen bei einer Temperatur von mindestens 100°C offenbart.
-
Die
WO 93/00882 A1 offenbart eine neutralisierende Spülung zum Minimieren der Schäden von Haar und Kopfhaut, wie sie insbesondere beim Spülschritt auftreten. Die Spülung basiert auf einer Mischung aus einer Säure, Hydroxyethylcellulose, einem Benetzungsmittel, einem Emulgator und einem Konditionierer. Ein Verfahren zur Anwendung der neutralisierenden Spülung umfasst die Schritte des Vorkonditionierens oder Vorbehandelns des Haars, des Auftragens eines Haarentspanners, das Ausspülen des Haarentspanners, das Auftragen der neutralisierenden Spülung, das Kämmen oder Formen des Haars und dann das Ausspülen der neutralisierenden Spülung aus dem Haar.
-
US 6,984,250 B1 offenbart eine verwendungsfertige Zusammensetzung zum Bleichen und permanenten Neuformen von Keratinfasern, insbesondere von Haar, die mindestens ein reduzierendes Mittel und mindestens ein verdickendes Polymer mit einem Aminoplast-Ether-Skelett aufweist. Die Zusammensetzung kann verwendet werden, um Haar zu bleichen oder dauerhaft neu zu formen, ohne dass es herabhängt oder sich seine Viskosität verschlechtert.
-
Es besteht erheblicher Verbesserungsbedarf in den Bereichen Farbsättigung, Farbentwicklung, genauer Anfangsfarbkonsistenz, verbesserter Waschechtheit und verbesserter Haarkonditionierung bei der Anwendung von Färbebehandlungen. So hat sich beispielsweise die Erzielung genauer Anfangsfarben, die vom Haar über einen wünschenswerten Zeitraum beibehalten werden, nach wie vor als schwer realisierbar erwiesen. Die Färbeformulierungen verursachen auch schwere Haarschäden, insbesondere bei Wiederholung von Färbebehandlungen. Außerdem können verschiedene standardmäßige Handlungen am Haar, beispielsweise Bürsten, Föhnen, und Einwirkung von Sonnenlicht noch mehr Schädigung des Haars verursachen.
-
Eine ähnliche Schädigung des Haars kann sich auch aus Dauerwellbehandlungen ergeben. Sowohl bei Färbe- als auch bei Dauerwellprozessen besteht auch Verbesserungsbedarf bezüglich der Reparatur von Schäden und/oder der Stärkung des Haars während oder nach derartigen Haarstylingbehandlungen. Zusätzlich besteht Bedarf an verbesserten Behandlungen und Verfahren, die zur Reparatur von geschädigtem Keratin auf Haut und Nägel angewendet werden können.
-
Es besteht Bedarf an Haarformulierungen und -behandlungen, die Keratin in durch Färbe- und/oder Dauerwellbehandlungen unter Verwendungen von reduzierenden Behandlungen geschädigtem Haar reparieren und/oder stärken.
-
Es besteht auch Bedarf an Haarformulierungen und -behandlungen, die in Haar vorliegende latente reduzierte Thiole reparieren können.
-
Es besteht auch Bedarf an Formulierungen und Behandlungen, die Schäden an Keratin, das in Haut und Haar vorliegt, reparieren können.
-
Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, verbesserte Formulierungen und Verfahren zum Reparieren und/oder Stärken von geschädigtem Haar bereitzustellen.
-
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist außerdem die Bereitstellung von Verfahren zur Verwendung von Formulierungen, die das Haar nach und/oder während Färbe- oder Dauerwellbehandlungen reparieren und/oder stärken.
-
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist außerdem die Bereitstellung von Formulierungen und Verfahren zur Verwendung dieser Formulierungen zur Reparatur und/oder Stärkung des Haars nach einer reduzierenden Behandlung.
-
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist außerdem die Bereitstellung von Formulierungen und Verfahren zur Verwendung dieser Formulierungen, die Keratin in Haar, Haut oder Nägeln infolge von natürlicher Abnutzung oder infolge von natürlicher Alterung reparieren und/oder stärken.
-
ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
-
Die Erfindung stellt eine Verwendung nach dem unabhängigen Schutzanspruch 1 und ein Kit nach dem unabhängigen Schutzanspruch 22 bereit. Bevorzugte Ausführungsformen der Verwendung und des Kits sind in den abhängigen Schutzansprüchen definiert.
-
Offenbart werden Formulierungen, Kits und Verfahren zur Wiederherstellung von Haar, das während einer Haarfärbe- oder Dauerwellbehandlung gebrochen wurde. Die Formulierungen haben ähnliche Vorteile, wenn sie mit anderen farbchemischen Prozessen, wie Bleichen, Highlights, Lowlights, Semipermanent-, Demipermanent- und Permanentfarbe, verwendet werden. Bereitgestellt werden auch verbesserte Verfahren zum Stylen von Haar, beispielsweise die Ausbildung permanenter Haarwellen und Haarlocken. Die Formulierungen können jedes Mal, wenn das Haar gewaschen wird, oder täglich, einmal wöchentlich, zweimal wöchtlich, alle zwei Wochen, einmal monatlich, jeden zweiten Monat oder in weniger häufigen Abständen aufgebracht werden. Vorzugsweise werden die Formulierungen einmal monatlich aufgebracht, um die gewünschten Ergebnisse zu erzielen.
-
Bei traditionellen Methoden zur Ausbildung permanenter Haarwellen und Haarlocken oder zum permanenten Glätten wird nach einer reduzierenden Behandlung Wasserstoffperoxid verwendet. Dieser Prozess benötigt im Allgemeinen drei Tage. Bei den hier offenbarten Verfahren werden Wirkstoffe zum Reparieren des Haars verwendet; diese Wirkstoffe werden am selben Tag, an dem sie auf das Haar aufgetragen werden, aus dem Haar des Individuums gewaschen. Unter den gleichen Bedingungen, wie Temperatur und Feuchtigkeit, benötigt mit den hier offenbarten Formulierungen behandeltes Haar im Vergleich zu dem gleichen Haar, das mit Wasserstoffperoxid behandelt wird, länger, um in seinen vorherigen Zustand zurückzukehren.
-
Die hier offenbarten Formulierungen enthalten eine oder mehrere polyfunktionelle Verbindungen. Die polyfunktionelle Verbindung enthält mindestens eine ionisierbare funktionelle Gruppe, die dazu fähig ist, ionische Bindungen auszubilden, und die polyfunktionelle Verbindung enthält außerdem mindestens eine funktionelle Gruppe, die dazu fähig ist, mit einer Thiolgruppe eine kovalente Bindung auszubilden. Bei einigen Ausführungsformen enthält die polyfunktionelle Verbindung mindestens zwei ionisierbare Gruppen. Optional wird die Formulierung zur gleichen Zeit wie die Haarfärbe- oder Dauerwellbehandlung aufgebracht. Alternativ dazu kann die Formulierung nach der Haarfärbe- oder Dauerwellbehandlung oder auf geschädigtes Haar aufgebracht werden. Beispielsweise können die Formulierungen innerhalb von einer Woche nach der Behandlung und/oder Schädigung des Haars, vorzugsweise innerhalb von drei Tagen, weiter bevorzugt innerhalb von zwei Tagen, ganz besonders bevorzugt unmittelbar nach dem Aufbringen der Färbe- oder Dauerwellbehandlung, aufgebracht werden.
-
AUSFÜHRLICHE BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
-
I. Definitionen
-
Der Begriff "Haar" bezieht sich auf ein oder mehrere Haarstränge sowie die natürlichen Komponenten von Haar wie Öl von einem Körper. Haar bezieht sich auch auf unbehandeltes Haar oder behandeltes Haar, zum Beispiel Haar, das haarwellenformenden oder haarglättenden Formulierungen ausgesetzt wurde.
-
"Pharmazeutisch unbedenklich" und "kosmetisch unbedenklich" werden austauschbar verwendet und beziehen sich auf die Verbindungen, Materialien und/oder Formulierungen, die im Rahmen einer nüchternen medizinischen Beurteilung für eine Anwendung im Kontakt mit den Geweben von Menschen und Tieren ohne übermäßige Toxizität, Reizung, allergische Reaktion oder andere Probleme oder Komplikationen entsprechend einem angemessenen Nutzen-Risiko-Verhältnis geeignet sind. Spezieller bezieht sich pharmazeutisch unbedenklich auf ein Material, eine Verbindung oder eine Formulierung, das bzw. die sich für eine Anwendung im Kontakt mit der Haut, dem Skalp oder dem Haar eignet. Pharmazeutisch unbedenkliche Materialien sind dem Durchschnittsfachmann bekannt.
-
"Shampoo" bezieht sich, so wie hier verwendet, allgemein auf eine flüssige oder halbfeste Formulierung, die auf das Haar aufgebracht wird und Detergenzien oder Seife zum Waschen des Haars enthält.
-
"Conditioner" bezieht sich, so wie hier verwendet, allgemein auf eine Formulierung (z. B. eine Flüssigkeit, eine Creme, eine Lotion, ein Gel, einen halbfesten Stoff), die auf das Haar aufgebracht wird, um das Haar weicher zu machen, das Haar zu glätten und/oder den Glanz des Haars zu verändern.
-
"Analogon" und "Derivat" werden hier austauschbar verwendet und beziehen sich auf eine Verbindung, die den gleichen Kern aufweist wie die Stammverbindung, sich jedoch von der Stammverbindung in der Reihenfolge der Bindungen, der Abwesenheit oder dem Vorhandensein eines oder mehrerer Atome und/oder Atomgruppen oder einer Kombination davon unterscheidet. Das Derivat kann sich von der Stammverbindung zum Beispiel durch einen oder mehrere am Kern vorhandene Substituenten unterscheiden, der/die ein oder mehrere Atome, funktionelle Gruppen oder Unterstrukturen einschließen kann/können. Im Allgemeinen kann ein Derivat zumindest theoretisch durch chemische und/oder physikalische Prozesse aus der Stammverbindung gebildet werden.
-
"Elektrophile Gruppe" und "elektrophile Gruppierung" werden austauschbar verwendet und beziehen sich auf eine oder mehrere funktionelle Gruppen bzw. Gruppierungen, die Affinität zu Elektronen haben bzw. diese anziehen.
-
"Nukleophile Gruppe" oder "nukleophile Gruppierung" werden austauschbar verwendet und beziehen sich auf eine oder mehrere funktionelle Gruppen bzw. Gruppierungen, die elektronenreich sind und mit elektrophilen Gruppen reagieren können.
-
"Michael-Akzeptor" ist, so wie hier verwendet, eine Spezies elektrophiler Gruppen oder Gruppierungen, die an nukleophilen Additionsreaktionen teilnehmen. Der Michael-Akzeptor kann eine α,β-ungesättigte carbonylhaltige Gruppe bzw. Gruppierung wie ein Keton sein oder eine solche enthalten. Andere Michael-Akzeptoren schließen pi-Bindungen wie Doppel- oder Dreifachbindungen konjugiert mit anderen pi-Bindungen enthaltenden elektronenziehenden Gruppen wie Nitrogruppen, Nitrilgruppen und Carbonsäuregruppen ein.
-
"Carbonsäure" bezieht sich, so wie hier verwendet, auf die Gruppe -COOH. Sofern nicht anders angegeben, umfasst der Begriff Carbonsäure sowohl die freie Säure als auch das Carboxylatsalz.
-
"Alkyl" bezieht sich, so wie hier verwendet, auf den Rest gesättigter oder ungesättigter aliphatischer Gruppen einschließlich geradkettiger Alkyl-, Alkenyl- oder Alkinylgruppen, verzweigter Alkyl-, Alkenyl- oder Alkinylgruppen, Cycloalkyl-, Cycloalkenyl- und Cycloalkinylgruppen (alicyclischer Gruppen), alkylsubstituierter Cycloalkyl-, Cycloalkenyl- und Cycloalkinylgruppen und cycloalkylsubstituierter Alkyl-, Alkenyl- oder Alkinylgruppen. Wenn nicht anders angegeben, hat geradkettiges oder verzweigtes Alkyl 30 oder weniger Kohlenstoffatome in seinem Skelett (z. B. C1-C30 bei geradkettigen, C3-C30 bei verzweigten), besonders bevorzugt 20 oder weniger Kohlenstoffatome, noch mehr bevorzugt 12 oder weniger Kohlenstoffatome und am meisten bevorzugt 8 oder weniger Kohlenstoffatome. Bei einigen Ausführungsformen hat die Kette 1-6 Kohlenstoffe. Desgleichen haben bevorzugte Cycloalkylreste 3-10 Kohlenstoffatome in ihrer Ringstruktur und besonders bevorzugt 5, 6 oder 7 Kohlenstoffe in der Ringstruktur. Die oben angegebenen Bereiche sind inklusive aller Werte zwischen dem Mindestwert und dem Höchstwert.
-
Der Begriff "Alkyl" schließt sowohl "nicht substituierte Alkylreste" als auch "substituierte Alkylreste" ein, wobei sich letzteres auf Alkylgruppierungen bezieht, die an einem oder mehreren Kohlenstoffen des Kohlenhydratskeletts einen oder mehrere einen Wasserstoff ersetzenden Substituenten aufweisen. Solche Substituenten schließen, wobei dies nicht einschränkend ist, Halogen, Hydroxy, Carbonyl (wie Carboxyl, Alkoxycarbonyl, Formyl oder einen Acylrest), Thiocarbonyl (wie einen Thioesterrest, einen Thioacetatrest oder einen Thioformiatrest), Alkoxyl, Phosphoryl, Phosphat, Phosphonat, einen Phosphinatrest, Amino, Amido, Amidin, Imin, Cyano, Nitro, Azido, Sulfhydryl, Alkylthio, Sulfat, Sulfonat, Sulfamoyl, Sulfonamido, Sulfonyl, Heterocyclyl, Aralkyl oder eine aromatische oder heteroaromatische Gruppierung ein.
-
Wenn die Anzahl an Kohlenstoffen nicht anders angegeben ist, bedeutet "Niederalkyl", so wie hier verwendet, eine wie oben definierte Alkylgruppe, die jedoch einen bis zehn Kohlenstoffe, besonders bevorzugt einen bis sechs Kohlenstoffe, in ihrem Skelett aufweist. Desgleichen haben "Niederalkenyl" und "Niederalkinyl" ähnliche Kettenlängen. Bevorzugte Alkylgruppen sind Niederalkylgruppen.
-
Die Alkylgruppen können im Kohlenstoffskelett auch ein oder mehrere Heteroatome enthalten. Beispiele schließen Sauerstoff, Stickstoff, Schwefel und Kombinationen davon ein. Bei bestimmten Ausführungsformen enthält die Alkylgruppe zwischen einem und vier Heteroatomen.
-
"Alkenyl" und "Alkinyl" beziehen sich, so wie hier verwendet, auf ungesättigte aliphatische Gruppen mit einer oder mehreren Doppel- oder Dreifachbindungen analoger Länge (z. B. C2-C30) und einer möglichen Substitution der oben beschriebenen Alkylgruppen.
-
"Aryl" bezieht sich, so wie hier verwendet, auf 5-, 6- und 7-gliedrige aromatische Ringe. Der Ring kann ein carbocyclisches, heterocyclisches, kondensiertes carbocyclisches, kondensiertes heterocyclisches, bicarbocyclisches oder biheterocyclisches Ringsystem sein, das optional wie oben für Alkyl beschrieben substituiert ist. Breit definiert schließt "Ar", so wie hier verwendet, 5-, 6- und 7-gliedrige aromatische Einzelringgruppen ein, die null bis vier Heteroatome umfassen können. Beispiele schließen, wobei dies nicht einschränkend ist, Benzol, Pyrrol, Furan, Thiophen, Imidazol, Oxazol, Thiazol, Triazol, Pyrazol, Pyridin, Pyrazin, Pyridazin und Pyrimidin ein. Die Arylgruppen mit Heteroatomen in der Ringstruktur können auch als "Heteroaryl", "Arylheterocyclen" oder "heteroaromatische Gruppen" bezeichnet werden. Der aromatische Ring kann an einer oder mehreren Ringpositionen mit solchen Substituenten wie oben beschrieben substituiert sein, beispielsweise Halogen, Azid, Alkyl, Aralkyl, Alkenyl, Alkinyl, Cycloalkyl, Hydroxy, Alkoxyl, Amino, Nitro, Sulfhydryl, Imino, Amido, Phosphonat, Phosphinat, Carbonyl, Carboxyl, Silyl, Ether, Alkylthio, Sulfonyl, Sulfonamido, Keton, Aldehyd, Ester, Heterocyclyl, aromatische oder heteroaromatische Gruppierungen, --CF3 und --CN. Der Begriff "Ar" schließt auch polycyclische Ringsysteme mit zwei oder mehr cyclischen Ringen ein, bei denen zwei oder mehr Kohlenstoffe zwei benachbarten Ringen gemein sind (die Ringe sind "kondensierte Ringe"), wobei mindestens einer der Ringe aromatisch ist und die anderen cyclischen Ringe z. B. Cycloalkyl, Cycloalkenyl, Cycloalkinyl, Aryl und/oder Heterocyclen sein können oder beide Ringe aromatisch sind.
-
"Alkylaryl" bezieht sich, so wie hier verwendet, auf eine mit einer Arylgruppe substituierte Alkylgruppe (z. B. eine aromatische oder heteroaromatische Gruppe).
-
"Heterocyclus" oder "heterocyclisch" bezieht sich, so wie hier verwendet, auf einen über einen Ringkohlenstoff oder -stickstoff gebundenen cyclischen Rest eines monocyclischen oder bicyclischen Rings mit 3-10 Ringatomen und vorzugsweise 5-6 Ringatomen, der Kohlenstoff und ein bis vier Heteroatome enthält, jeweils ausgewählt aus Nicht-Peroxid-Sauerstoff, Schwefel und N(Y), wobei Y fehlt oder H, O, (C1-4)-Alkyl, Phenyl oder Benzyl ist, und der optional eine oder mehrere Doppel- oder Dreifachbindungen enthält und optional mit einem oder mehreren Substituenten substituiert ist. Der Begriff "Heterocyclus" schließt außerdem substituierte und nicht substituierte Heteroarylringe ein. Beispiele für heterocyclische Ringe schließen, wobei dies nicht einschränkend ist, Benzimidazolyl, Benzofuranyl, Benzothiofuranyl, Benzothiophenyl, Benzoxazolyl, Benzoxazolinyl, Benzthiazolyl, Benztriazolyl, Benztetrazolyl, Benzisoxazolyl, Benzisothiazolyl, Benzimidazolinyl, Carbazolyl, 4aH-Carbazolyl, Carbolinyl, Chromanyl, Chromenyl, Cinnolinyl, Decahydrochinolinyl, 2H,6H-1,5,2-Dithiazinyl, Dihydrofuro[2,3-b]tetrahydrofuran, Furanyl, Furazanyl, Imidazolidinyl, Imidazolinyl, Imidazolyl, 1H-Indazolyl, Indolenyl, Indolinyl, Indolizinyl, Indolyl, 3H-Indolyl, Isatinoyl, Isobenzofuranyl, Isochromanyl, Isoindazolyl, Isoindolinyl, Isoindolyl, Isochinolinyl, Isothiazolyl, Isoxazolyl, Methylendioxyphenyl, Morpholinyl, Naphthyridinyl, Octahydroisochinolinyl, Oxadiazolyl, 1,2,3-Oxadiazolyl, 1,2,4-Oxadiazolyl, 1,2,5-Oxadiazolyl, 1,3,4-Oxadiazolyl, Oxazolidinyl, Oxazolyl, Oxindolyl, Pyrimidinyl, Phenanthridinyl, Phenanthrolinyl, Phenazinyl, Phenothiazinyl, Phenoxathinyl, Phenoxazinyl, Phthalazinyl, Piperazinyl, Piperidinyl, Piperidonyl, 4-Piperidonyl, Piperonyl, Pteridinyl, Purinyl, Pyranyl, Pyrazinyl, Pyrazolidinyl, Pyrazolinyl, Pyrazolyl, Pyridazinyl, Pyridooxazol, Pyridoimidazol, Pyridothiazol, Pyridinyl, Pyridyl, Pyrimidinyl, Pyrrolidinyl, Pyrrolinyl, 2H-Pyrrolyl, Pyrrolyl, Chinazolinyl, Chinolinyl, 4H-Chinolizinyl, Chinoxalinyl, Chinuclidinyl, Tetrahydrofuranyl, Tetrahydroisochinolinyl, Tetrahydrochinolinyl, Tetrazolyl, 6H-1,2,5-Thiadiazinyl, 1,2,3-Thiadiazolyl, 1,2,4-Thiadiazolyl, 1,2,5-Thiadiazolyl, 1,3,4-Thiadiazolyl, Thianthrenyl, Thiazolyl, Thienyl, Thienothiazolyl, Thienooxazolyl, Thienoimidazolyl, Thiophenyl und Xanthenyl ein.
-
"Heteroaryl" bezieht sich, so wie hier verwendet, auf einen monocyclischen aromatischen Ring mit fünf oder sechs Ringatomen, die Kohlenstoff und 1, 2, 3 oder 4 jeweils aus Nicht-Peroxid-Sauerstoff, Schwefel und N(Y), wobei Y fehlt oder H, O, (C1-C8)-Alkyl, Phenyl oder Benzyl ist, ausgewählte Heteroatome umfassen. Nicht einschränkende Beispiele für Heteroarylgruppen schließen Furyl, Imidazolyl, Triazolyl, Triazinyl, Oxazoyl, Isoxazoyl, Thiazolyl, Isothiazoyl, Pyrazolyl, Pyrrolyl, Pyrazinyl, Tetrazolyl, Pyridyl (oder dessen N-Oxid), Thienyl, Pyrimidinyl (oder dessen N-Oxid), Indolyl, Isochinolyl (oder dessen N-Oxid), Chinolyl (oder dessen N-Oxid) und dergleichen ein. Der Begriff "Heteroaryl" kann davon abgeleitete Reste eines ortho-kondensierten bicyclischen Heterocyclus von etwa acht bis zehn Ringatomen, insbesondere ein Benzoderivat, oder ein durch Kondensieren eines Propylen-, Trimethylen- oder Tetramethylendirestes damit abgeleitetes Derivat einschließen. Beispiele für Heteroaryl schließen, wobei dies nicht einschränkend ist, Furyl, Imidazolyl, Triazolyl, Triazinyl, Oxazolyl, Isoxazolyl, Thiazolyl, Isothiazoyl, Pyraxolyl, Pyrrolyl, Pyrazinyl, Tetrazolyl, Pyridyl (oder dessen N-Oxid), Thienyl, Pyrimidinyl (oder dessen N-Oxid), Indolyl, Isochinolyl (oder dessen N-Oxid), Chinolyl (oder dessen N-Oxid) und dergleichen ein.
-
"Halogen" bezieht sich, so wie hier verwendet, auf Fluor, Chlor, Brom oder Iod.
-
Der Begriff "substituiert" bezieht sich, so wie hier verwendet, auf alle zulässigen Substituenten der hier beschriebenen Verbindungen. Im breitesten Sinne schließen die zulässigen Substituenten acyclische und cyclische, verzweigte und geradkettige, carbocyclische und heterocyclische, aromatische und nichtaromatische Substituenten organischer Verbindungen ein. Erläuternde Substituenten schließen, wobei dies nicht einschränkend ist, Halogene, Hydroxygruppen oder andere organische Gruppierungen mit einer beliebigen Anzahl an Kohlenstoffatomen, vorzugsweise 1-14 Kohlenstoffatomen, ein und schließen optional ein oder mehrere Heteroatome wie Sauerstoff-, Schwefel- oder Stickstoffgruppierungen in geradkettigen, verzweigten oder cyclischen Strukturformaten ein. Repräsentative Substituenten schließen Alkyl-, substituierte Alkyl-, Alkenyl-, substituierte Alkenyl-, Alkinyl-, substituierte Alkinyl-, Phenyl-, substituierte Phenyl-, Aryl-, substituierte Aryl-, Heteroaryl-, substituierte Heteroaryl-, Halogen-, Hydroxy-, Alkoxy-, substituierte Alkoxy-, Phenoxy-, substituierte Phenoxy-, Aroxy-, substituierte Aroxy-, Alkylthio-, substituierte Alkylthio-, Phenylthio-, substituierte Phenylthio-, Arylthio-, substituierte Arylthio-, Cyano-, Isocyano-, substituierte Isocyano-, Carbonyl-, substituierte Carbonyl-, Carboxyl-, substituierte Carboxyl-, Amino-, substituierte Amino-, Amido-, substituierte Amido-, Sulfonyl-, substituierte Sulfonyl-, Sulfonsäure-, Phosphoryl-, substituierte Phosphoryl-, Phosphonyl-, substituierte Phosphonyl-, Polyaryl-, substituierte Polyaryl-, C3-C20-Cyclyl-, substituierte C3-C20-Cyclyl-, Heterocyclyl-, substituierte Heterocyclyl-, Aminosäure-, Peptid- und Polypeptidgruppen ein.
-
Heteroatome wie Stickstoff können Wasserstoffsubstituenten und/oder beliebige zulässige Substituenten von hier beschriebenen organischen Verbindungen aufweisen, die die Valenzen der Heteroatome absättigen. Es versteht sich, dass "Substitution" oder "substituiert" die implizite Maßgabe einschließt, dass eine solche Substitution gemäß der erlaubten Valenz des substituierten Atoms und des Substituenten erfolgt und dass die Substitution zu einer stabilen Verbindung führt, d. h. einer Verbindung, die nicht spontan eine Transformation wie z. B. durch Umlagerung, Cyclisierung, Eliminierung usw. durchläuft.
-
"Polymer" bezieht sich, so wie hier verwendet, auf ein Molekül, das mehr als 10 Monomereinheiten enthält.
-
"Wasserlöslich" bedeutet, so wie hier verwendet, im Allgemeinen, dass mindestens 50, 75, 100, 125, 150, 200, 225 oder 250 g in 1 L Wasser bei 25ºC löslich sind.
-
II. Formulierungen
-
Hier offenbarten Formulierungen und Verfahren betreffen die Behandlung von Keratin in Haar, Haut oder Nägeln. In einer Ausführungsform betreffen die Verfahren die Stärkung und/oder Reparatur von Haar, nachdem es eine Färbebehandlung durchlaufen hat, oder nach oder während einer Dauerwellbehandlung. Außerdem können die Formulierungen Haarschädigung infolge von Haarfärbe- und/oder -bleichprozessen verringern oder verhindern.
-
A. Formulierungen
-
Die Formulierungen enthalten eine oder mehrere polyfunktionelle Verbindungen (hier auch als "Wirkstoffe" bezeichnet).
-
Die Wirkstoffe können mit einem oder mehreren pharmazeutisch unbedenklichen Trägern und/oder Exzipienten, die als sicher und wirksam für menschliches Haar und/oder den menschlichen Skalp angesehen werden, kombiniert werden, und können an das Haar eines Individuums verabreicht werden, ohne unerwünschte biologische Nebenwirkungen wie Brennen, Juckreiz und/oder Rötungen oder ähnliche nachteilige Wirkungen zu verursachen. Die Formulierungen können weiterhin einen Exzipienten enthalten, der die Formulierungen pH-neutral macht oder auf einen pH-Wert im Bereich von etwa pH 3 bis etwa pH 12, vorzugsweise von pH 5 bis pH 8, einstellt.
-
Der Wirkstoff liegt typischerweise in einer Menge im Bereich von etwa 0,01 Gew.-% bis etwa 50 Gew.-% der Formulierung, vorzugsweise von etwa 1 Gew.-% bis etwa 25 Gew.-% der Formulierung, besonders bevorzugt etwa 1 Gew.-% bis etwa 15 Gew.-%, am meisten bevorzugt von etwa 1 Gew.-% bis etwa 10 Gew.-% vor. Typischerweise kann der Wirkstoff in einer Menge im Bereich von etwa 0,5 bis etwa 3 Gew.-% der Formulierung oder von etwa 1 bis etwa 3 Gew.-% der Formulierung vorliegen.
-
Der Wirkstoff ist in wässriger Lösung über einen Zeitraum von mindestens 2, 3, 4, 5, 6, 8, 9, 10, 11 oder 12 Monaten oder länger bei einem pH-Wert von 6 bis 8 und einer Temperatur von etwa 25–30°C, vorzugsweise etwa 25°C, stabil. "Stabil" bedeutet, so wie hier in Bezug auf die Haltbarkeit verwendet, dass mindestens 40, 45, 50, 55, 60, 65, 70, 75, 80, 85, 90 oder 95% der Verbindung über den angegebenen Zeitraum unverändert ist.
-
a. Wirkstoffe
-
Der Wirkstoff ist eine polyfunktionelle Verbindung, die ionisierbare funktionelle Gruppen, die dazu fähig sind, ionische Bindungen auszubilden, und funktionelle Gruppen, die dazu fähig sind, mit einem Thiol eine kovalente Bildung auszubilden, enthalten kann. Geeignete ionisierbare funktionelle Gruppen sind, wobei dies nicht einschränkend ist, saure Gruppen wie Carbonsäuren, Sulfonsäuren, Phosphonsäuren und basische Gruppen, wie Amine. Geeignete funktionelle Gruppen, die dazu fähig sind, mit einem Thiol eine kovalente Bindung auszubilden, schließen, wobei dies nicht einschränkend ist, Michael-Akzeptoren, Alkylhalogenide oder Sulfonatester ein.
-
Der Wirkstoff kann die folgende Formel I aufweisen: Formel I
wobei Z ein Verbindungsglied ist oder fehlt, m und n jeweils eine ganze Zahl sind, die unabhängig aus 0–6 ausgewählt ist, mit der Maßgabe, dass m + n mindestens gleich 2 ist, B eine funktionelle Gruppe ist, die dazu fähig ist, mit einem Thiol eine kovalente Bindung auszubilden, und A eine ionisierbare funktionelle Gruppe ist. Bei einigen Ausführungsformen kann die ionisierbare Gruppe A unabhängig aus der aus -COOH, -SO
3H, -PO
3H
2 und -N(R
1)
2 bestehenden Gruppe ausgewählt sein; wobei jedes R
1 unabhängig aus der aus Wasserstoff, Alkyl-, Alkenyl-, Alkinyl-, Cycloalkyl-, Aryl-, Heterocycloalkyl- und Heteroarylgruppen bestehenden Gruppe ausgewählt ist; wobei jedes R
1 unabhängig nicht substituiert oder mit einem oder mehreren Substituenten substituiert ist. Bei einigen anderen Ausführungsformen kann die ionisierbare Gruppe A eine ionische Gruppe sein, wie -N
+(R
1)
3. Bei einigen bevorzugten Ausführungsformen ist R
1 jeweils unabhängig aus einer Methyl-, Ethyl- oder Isopropylgruppe ausgewählt.
-
Beispielhafte Wirkstoffe gemäß Formel I können als Gruppe B thiolreaktive funktionelle Gruppen enthalten, wie beispielsweise die in den folgenden Gruppierungen gezeigten:
wobei R unabhängig aus Wasserstoff, C
1-6-Alkyl, Aryl oder einer ionisierbaren funktionellen Gruppe ausgewählt ist; Z' Sauerstoff (O) oder NH ist oder fehlt und G Kohlenstoff (C) ist und g 1 ist oder G Schwefel (S) ist und g 2 ist.
-
Das Verbindungsglied Z, sofern vorhanden, kann eine Alkyl-, Alkenyl-, Cycloalkyl-, Cycloalkenyl-, Aryl-, Heterocycloalkyl- oder Heteroarylgruppe sein oder enthalten. Ein oder mehrere der Kohlenstoffatome in den Alkyl-, Alkenyl-, Cycloalkyl-, Cycloalkenyl- und Arylgruppen können durch ein Heteroatom substituiert sein, was beispielsweise ein ether- oder alkylaminhaltiges Verbindungsglied ergibt.
-
Das Verbindungsglied Z kann optional mit einem oder mehreren Substituenten, die gleich oder verschieden sein können, einschließlich Wasserstoff, Halogen, Cyano, Alkoxy, Alkyl, Alkenyl, Cycloalkyl, Cycloalkenyl, Aryl, Heterocycloalkyl, Heteroaryl, Amin, Hydroxy, Oxo, Formyl, Acyl, Carbonsäure (-COOH), -C(O)R1, -C(O)OR1, Carboxylat (-COO-), primäres Amid (z. B., -CONH2), sekundäres Amid (z. B., -CONHR11), -C(O)NR1R2, -NR1R2, -NR1S(O)2R2, -NR1C(O)R2, -S(O)2R2, -SR1 und -S(O)2NR1R2, Sulfinylgruppe (z. B., -SOR1) und Sulfonylgruppe (z. B., -SOOR1) substituiert sein; wobei R1 und R2 jeweils unabhängig für Wasserstoff, Alkyl, Alkenyl, Alkinyl, Cycloalkyl, Aryl, Heterocycloalkyl und Heteroaryl stehen können; wobei R1 und R2 jeweils optional unabhängig voneinander mit einem oder mehreren aus der aus Halogen, Hydroxy, Oxo, Cyano, Nitro, Amino, Alkylamino, Dialkylamino, Alkyl optional substituiert mit einem oder mehreren Halogenen oder Alkoxyresten oder Aryloxyresten, Aryl optional substituiert mit einem oder mehreren Halogenen oder Alkoxyresten oder Alkylresten oder Trihalogenalkylresten, Heterocycloalkyl optional substituiert mit Aryl oder Heteroaryl oder Oxo oder Alkyl optional substituiert mit Hydroxy, Cycloalkyl optional substituiert mit Hydroxy, Heteroaryl optional substituiert mit einem oder mehreren Halogenen oder Alkoxyresten oder Alkylresten oder Trihalogenalkylresten, Halogenalkyl, Hydroxyalkyl, Carboxy, Alkoxy, Aryloxy, Alkoxycarbonyl, Aminocarbonyl, Alkylaminocarbonyl und Dialkylaminocarbonyl bestehenden Gruppe ausgewählte Substituenten substituiert sind.
-
In bestimmten bevorzugten Ausführungsformen ist das Verbindungsglied Z eine C1-10-Alkylgruppe, die nicht substituiert oder ein- oder mehrfach mit Oxo, Hydroxy, Carboxyl, Amido oder Amino substituiert sein kann. Vorzugsweise ist das Verbindungsglied Z eine C1-4-Alkylgruppe. Die Alkylgruppe kann linear oder verzweigt sein. Die Alkylgruppe kann auch ein- oder mehrfach durch ein aus Sauerstoff, Schwefel und Stickstoff ausgewähltes Heteroatom unterbrochen sein. Ein Beispiel für derartige Dicarbonsäuren mit Heteroatom-Unterbrechung ist Thiodipropionsäure. In anderen Ausführungsformen kann die Alkylgruppe eine oder mehrere Doppel- oder Dreifachbindungen enthalten.
-
Bei einigen Ausführungsformen hat der Wirkstoff der Formel I eine der folgenden Strukturen:
oder ist ein einfaches Salz dieser Strukturen.
-
In bestimmten anderen Ausführungsformen kann der Wirkstoff die folgende Formel II aufweisen: Formel II

wobei Z ein Verbindungsglied ist oder fehlt, m und n jeweils eine ganze Zahl sind, die unabhängig aus 0–6 ausgewählt ist, mit der Maßgabe, dass m + n mindestens gleich 2 ist, B eine funktionelle Gruppe ist, die dazu fähig ist, mit einem Nukleophil, wie u. a. einer Thiol- oder Amingruppe, eine kovalente Bindung auszubilden, A eine ionisierbare funktionelle Gruppe gemäß obiger Definition ist und C eine ionische Gruppe und eine funktionelle Gruppe, die ebenfalls dazu fähig ist, mit einem Nukleophil, wie u. a. einer Thiol- oder Amingruppe, eine kovalente Bindung auszubilden, enthält und eine Ladung aufweist, die derjenigen der ionisierbaren Gruppe A entgegengesetzt ist. Die Gruppe C ist ionisch an die Gruppe A gebunden (durch die gestrichelte Linie angezeigt). Für die ionische Gruppe C ist o ein derart unabhängig aus 0 bis 6 ausgewählter ganzzahliger Wert, dass die Summe der Ladungen von Gruppe C und ionisierbarer Gruppe A gleich null ist. Bei einigen Ausführungsformen kann die ionisierbare Gruppe A unabhängig aus der aus -COOH, -SO
3H, -PO
3H
2 und -N(R
1)
2 bestehenden Gruppe ausgewählt sein; wobei R
1 unabhängig aus der aus Wasserstoff, Alkyl-, Alkenyl-, Alkinyl-, Cycloalkyl-, Aryl-, Heterocycloalkyl- und Heteroarylgruppen bestehenden Gruppe ausgewählt ist; wobei jedes R
1 unabhängig nicht substituiert oder mit einem oder mehreren Substituenten substituiert ist. Bei einigen anderen Ausführungsformen ist die ionisierbare Gruppe A eine ionische Gruppe wie -N
+(R
1)
3. Bei einigen bevorzugten Ausführungsformen ist R
1 jeweils unabhängig aus einer Methyl-, Ethyl- oder Isopropylgruppe ausgewählt.
-
Die Wirkstoffe gemäß Formel II können als Gruppe B thiolreaktive funktionelle Gruppen enthalten, wie beispielsweise die in den folgenden Gruppierungen gezeigten:
wobei R unabhängig aus Wasserstoff, C
1-6-Alkyl, Aryl oder einer ionisierbaren funktionellen Gruppe ausgewählt ist; Z' Sauerstoff (O) oder NH ist oder fehlt und G Kohlenstoff (C) ist und g 1 ist oder G Schwefel (S) ist und g 2 ist.
-
Das Verbindungsglied Z, sofern vorhanden, kann eine Alkyl-, Alkenyl-, Cycloalkyl-, Cycloalkenyl-, Aryl-, Heterocycloalkyl- oder Heteroarylgruppe sein oder enthalten. Ein oder mehrere der Kohlenstoffatome in den Alkyl-, Alkenyl-, Cycloalkyl-, Cycloalkenyl- und Arylgruppen können durch ein Heteroatom substituiert sein, was beispielsweise ein ether- oder alkylaminhaltiges Verbindungsglied ergibt.
-
Das Verbindungsglied Z kann optional mit einem oder mehreren Substituenten, die gleich oder verschieden sein können, einschließlich Wasserstoff, Halogen, Cyano, Alkoxy, Alkyl, Alkenyl, Cycloalkyl, Cycloalkenyl, Aryl, Heterocycloalkyl, Heteroaryl, Amin, Hydroxy, Oxo, Formyl, Acyl, Carbonsäure (-COOH), -C(O)R1, -C(O)OR1, Carboxylat (-COO-), primäres Amid (z. B., -CONH2), sekundäres Amid (z. B., -CONHR1), -C(O)NR1R2, -NR1R2, -NR1S(O)2R2, -NR1C(O)R2, -S(O)2R2, -SR1, und - S(O)2NR1R2, Sulfinylgruppe (z. B., -SOR1) und Sulfonylgruppe (z. B., -SOOR1) substituiert sein; wobei R1 und R2 jeweils unabhängig für Wasserstoff, Alkyl, Alkenyl, Alkinyl, Cycloalkyl, Aryl, Heterocycloalkyl und Heteroaryl stehen können; wobei R1 und R2 jeweils optional unabhängig voneinander mit einem oder mehreren aus der aus Halogen, Hydroxy, Oxo, Cyano, Nitro, Amino, Alkylamino, Dialkylamino, Alkyl optional substituiert mit einem oder mehreren Halogenen oder Alkoxyresten oder Aryloxyresten, Aryl optional substituiert mit einem oder mehreren Halogenen oder Alkoxyresten oder Alkylresten oder Trihalogenalkylresten, Heterocycloalkyl optional substituiert mit Aryl oder Heteroaryl oder Oxo oder Alkyl optional substituiert mit Hydroxy, Cycloalkyl optional substituiert mit Hydroxy, Heteroaryl optional substituiert mit einem oder mehreren Halogenen oder Alkoxyresten oder Alkylresten oder Trihalogenalkylresten, Halogenalkyl, Hydroxyalkyl, Carboxy, Alkoxy, Aryloxy, Alkoxycarbonyl, Aminocarbonyl, Alkylaminocarbonyl und Dialkylaminocarbonyl bestehenden Gruppe ausgewählte Substituenten substituiert sind.
-
In bestimmten bevorzugten Ausführungsformen ist das Verbindungsglied Z eine C1-10-Alkylgruppe, die nicht substituiert oder ein- oder mehrfach mit Oxo, Hydroxy, Carboxyl, Amido oder Amino substituiert sein kann. Vorzugsweise ist das Verbindungsglied Z eine C1-4-Alkylgruppe. Die Alkylgruppe kann linear oder verzweigt sein. Die Alkylgruppe kann auch ein- oder mehrfach durch ein aus Sauerstoff, Schwefel und Stickstoff ausgewähltes Heteroatom unterbrochen sein. Ein Beispiel für derartige Dicarbonsäuren mit Heteroatom-Unterbrechung ist Thiodipropionsäure. In anderen Ausführungsformen kann die Alkylgruppe eine oder mehrere Doppel- oder Dreifachbindungen enthalten.
-
Die Gruppe C ist eine ionische Gruppe, die ionisch an die ionisierbare Gruppe A gebunden ist, und enthält mindestens eine thiolreaktive Gruppe, ausgewählt aus einem Michael-Akzeptor, einer succinimidylhaltigen Gruppe, einer maleimidohaltigen Gruppe, Azlacton, einem Benzoxazinonderivat, Vinylsulfon, Vinylsulfoximin, Vinylsulfonat, Vinylphosphonat, Benzoxazinon, Isocyanat, Epoxid, einer eine Abgangsgruppe enthaltenden elektrophilen Gruppe, einem elektrophilen Thiolakzeptor, einer Acryl- oder Acrylatgruppe, einer Methacryl- oder Methacrylatgruppe, einer Styrolgruppe, einer Acrylamidgruppe, einer Methacrylamidgruppe, einer Maleatgruppe, einer Fumaratgruppe, einer Itaconatgruppe, einer Vinylethergruppe, einer Allylethergruppe, einer Allylestergruppe, einer Vinylestergruppe, einer Sulfonatgruppe, einer Phosphonatgruppe, einer Sulfoxidgruppe, einer Sulfonamidgruppe, einer Sulfinimidgruppe, einer Sulfinamidgruppe, einer Sulfonimidatgruppe oder einer Sulfonimidamidgruppe.
-
Bei einigen Ausführungsformen weist der Wirkstoff der Formel II eine der folgenden Strukturen auf:
-
b. Exzipienten
-
Die Formulierungen enthalten typischerweise einen oder mehrere kosmetisch unbedenkliche Exzipienten. Kosmetisch unbedenkliche Exzipienten schließen, wobei dies nicht einschränkend ist, Konservierungsstoffe, Antioxidationsmittel, Chelatoren, Sonnenschutzmittel, Vitamine, Farbstoffe, Haarfärbemittel, Proteine, Aminosäuren, natürliche Extrakte wie Pflanzenextrakte, Feuchthaltemittel, Duftstoffe, Parfüme, Öle, Emollienzien, Schmiermittel, Butter, Penetriermittel, Verdickungsmittel, viskositätsmodifizierende Mittel, Polymere, Harze, Haarfestiger, Filmbildner, Tenside, Detergentien, Emulgatoren, Trübungsmittel, flüchtige Komponenten, Treibmittel, flüssige Vesikel, Träger, Salze, Mittel zum Einstellen des pH-Werts (z. B. Citronensäure), neutralisierende Mittel, Puffer, Haarkonditionierungsmittel, antistatische Mittel, haarglättende Mittel, Antischuppenmittel, Absorbentien und Kombinationen davon ein.
-
Die Formulierungen enthalten typischerweise mindestens zwei kosmetisch unbedenkliche Exzipienten. Bei einigen Formen enthalten die Formulierungen den Wirkstoff, Wasser und optional einen Konservierungsstoff und/oder Duftstoff.
-
Die Formulierung zur Behandlung von Haar kann in einer geeigneten physischen Form vorliegen. Geeignete Formen schließen, wobei dies nicht einschränkend ist, Flüssigkeiten mit geringer bis mäßiger Viskosität, Lotionen, Milch, Schäume, Sprays, Gele, Cremen, Shampoos, Conditioner und dergleichen ein. Geeignete Exzipienten wie die oben aufgeführten sind je nach Anwendungsform der Formulierung (z. B. Haarspray, Creme, Conditioner oder Shampoo) Bestandteil der Haarpflegeformulierung oder nicht.
-
Der pharmazeutische Exzipient liegt typischerweise in einer Menge im Bereich von etwa 10 Gew.-% bis etwa 99,99 Gew.-% der Formulierung, vorzugsweise etwa 40 Gew.-% bis etwa 99 Gew.-%, besonders bevorzugt von etwa 80 Gew.-% bis etwa 99 Gew.-% vor.
-
i. Tenside
-
Tenside sind oberflächenaktive Mittel, die dazu fähig sind, die Oberflächenspannung von Wasser zu reduzieren, und die dafür sorgen, dass die Haarformulierung über die oder auf der Haut oder über das Haar oder auf dem Haar gleitet. Tenside können auch Detergentien und Seife einschließen. Die Tenside können amphoter, anionisch oder kationisch sein. Geeignete Tenside, die in den Formulierungen verwendet werden können, schließen, wobei dies nicht einschränkend ist, 3-Aminopropansulfonsäure, Mandelamid, Mandelamidopropylbetain, Mandelamidopropylaminoxid, Aluminium-(hydriertes Talg)-glutamat, Aluminiumlanolat, Aminoethylsulfat, Aminopropyllaurylglutamin, Ammonium-C12-15-alkylsulfat, Ammonium-C12-15-parethsulfat, Ammonium-C12-16-alkylsulfat, Ammonium-C9-10-perfluoralkylsulfonat, Ammoniumcaprylethsulfat, Ammoniumcapryleth-3-sulfat, Ammoniummonoglyceridsulfat, Ammoniumsulfat, Ammoniumisothionat, Ammoniumcocoylsarcosinat, Ammoniumcumolsulfonat, Ammoniumdimethiconcopolyolsulfat, Ammoniumdodecylbenzolsulfonat, Ammoniumisostearat, Ammoniumlaurethsulfat, Ammoniumlaureth-12-sulfat, Ammoniumlaureth-5-sulfat, Ammoniumlaureth-6-carboxylat, Ammoniumlaureth-7-sulfat, Ammoniumlaureth-8-carboxylat, Ammoniumlaureth-9-sulfat, Ammoniumlauroylsarcosinat, Ammoniumlaurylsulfat, Ammoniumlaurylsulfosuccinat, Ammoniummyrethsulfat, Ammoniummyristylsulfat, Ammoniumnonoxynol-30-sulfat, Ammoniumnonoxynol-4-sulfat, Ammoniumoleat, Ammonium Palm Kernel Sulfate, Ammoniumpolyacrylat, Ammoniumstearat, Ammoniumtallat, Ammoniumxylolsulfonat, Ammoniumxylolsulfonat, Ampisostearoylgelatine/keratinaminosäuren/lysinhydroxypropyltrimoniumchlorid, Amp-isostearoyl-(hydrolysiertes Kollagen), Aprikosenkernöl-PEG-6-ester, Aprikosenamid, Aprikosenamidopropylbetain, Arachideth-20, Avocadamid, Avocadamidopropylbetain, Babassua mid, Babassuamidopropylbetain, Bbabassuamidopropylaminoxid, Behenalkoniumchlorid, Behenamid, Behenamid, Behenamidopropylbetain, Behenaminoxid, Natriumlaurethsulfat, Natriumlaurylsulfat, einen Polyoxyether von Laurylalkohol oder Ceteareth-20 oder Kombinationen davon ein.
-
Geeignete anionische Tenside schließen, wobei dies nicht einschränkend ist, die ein, die Carboxylat-, Sulfonat- und Sulfationen enthalten. Beispiele für anionische Tenside schließen Natrium-, Kalium-, Ammoniumsalze langkettiger Alkylsulfonsäuren und Alkylarylsulfonsäuren wie Natriumdodecylbenzolsulfonat; Dialkylnatriumsulfosuccinate wie Natriumdodecylbenzolsulfonat; Dialkylnatriumsulfosuccinate wie Natriumbis-(2-ethylthioxyl)-sulfosuccinat und Alkylsulfate wie Natriumlaurylsulfat ein. Kationische Tenside schließen, wobei dies nicht einschränkend ist, quartäre Ammoniumverbindungen wie Benzalkoniumchlorid, Benzethoniumchlorid, Cetrimoniumbromid, Stearyldimethylbenzylammoniumchlorid, Polyoxyethylen und Kokosamin ein. Beispiele für nichtionische Tenside schließen Ethylenglykolmonostearat, Propylenglykolmyristat, Glycerylmonostearat, Glycerylstearat, Polyglyceryl-4-oleat, Sorbitanacylat, Saccharoseacylat, PEG-150-laurat, PEG-400-monolaurat, Polyoxyethylenmonolaurat, Polysorbate, Polyoxyethylenoctylphenylether, PEG-1000-cetylether, Polyoxyethylentridecylether, Polypropylenglykolbutylether, Poloxamer® 401, Stearoylmonoisopropanolamid und Polyoxyethylen-(hydriertes Talg)-amid ein. Beispiele für amphotere Tenside schließen Natrium-N-dodecyl-.beta.-alanin, Natrium-N-lauryl-β-iminodipropionat, Myristoamphoacetat, Laurylbetain und Laurylsulfobetain ein.
-
Die Formulierung kann mehr als ein Tensid umfassen.
-
Die Tenside liegen optional in einer Menge im Bereich von etwa 0,1 Gew.-% bis etwa 15 Gew.-% der Formulierung, vorzugsweise etwa 1 Gew.-% bis etwa 10 Gew.-% der Formulierung, vor.
-
ii. Emollienzien
-
Emollienz bezieht sich auf ein Material, das die Haut gegen Nässe oder Reizung schützt, weich hält, beruhigt, abdeckt, schmiert, feucht hält, schützt und/oder reinigt. Zur Verwendung in den Formulierungen geeignete Emollienzien schließen, wobei dies nicht einschränkend ist, eine Siliconverbindung (z. B. Dimethicon, Cyclomethicon, Dimethiconcopolyol oder eine Mischung von Cyclopentasiloxan und Dimethicon/Vinyldimethicon-Kreuzpolymer, Cyclopentasiloxanpolysilicon), Polyole wie Sorbit, Glycerin, Propylenglykol, Ethylenglykol, Polyethylenglykol, Caprylylglykol, Polypropylenglykol, 1,3-Butandiol, Hexylenglykol, Isoprenglykol, Xylit; Ethylhexylpalmitat; ein Triglycerid wie Caprylsäure-/Caprinsäuretriglycerid und Fettsäureester wie Cetearylisononanoat oder Cetylpalmitat ein. Gemäß einer speziellen Ausführungsform ist das Emollienz Dimethicon, Amidodimethicon, Dimethiconol, Cyclopentansiloxan, Kaliumdimethicon-PEG-7-panthenylphosphat oder Kombinationen davon. Die Formulierung kann mehr als ein Emollienz umfassen.
-
Das Emollienz liegt optional in einer Menge im Bereich von etwa 0,5 Gew.-% bis etwa 15 Gew.-% der Formulierung, vorzugsweise etwa 1 Gew.-% bis etwa 10 Gew.-% der Formulierung, vor.
-
iii. Emulgatoren
-
Die Formulierung kann auch einen oder mehrere Emulgatoren enthalten. Geeignete Emulgatoren schließen, wobei dies nicht einschränkend ist, Copolymere eines ungesättigten Esters und Styrolsulfonat-Monomers, Cetearylalkohol, Glycerylester, Polyoxyethylenglykolether von Cetearylalkohol, Stearinsäure, Polysorbat-20, Ceteareth-20, Lecithin, Glykolstearat, Polysorbat-60, Polysorbat-80 oder Kombinationen davon ein. Die Formulierung kann mehr als einen Emulgator umfassen.
-
Der Emulgator liegt optional in einer Menge im Bereich von etwa 0,05–15 Gew.-% der Formulierung, vorzugsweise von etwa 0,1–10 Gew.-% der Formulierung, vor.
-
iv. Konservierungsstoffe
-
In der Formulierung können ein oder mehrere Konservierungsstoffe enthalten sein. Geeignete Konservierungsstoffe schließen, wobei dies nicht enschränkend ist, glycerinhaltige Verbindungen (z. B. Glycerin oder Ethylhexylglycerin oder Phenoxyethanol), Benzylalkohol, Parabene (Methylparaben, Ethylparaben, Propylparaben, Butylparaben, Isobutylparaben usw.), Natriumbenzoat, Ethylendiamintetraessigsäure (EDTA), Kaliumsorbat und/oder Grapefruitsamenextrakt oder Kombinationen davon ein. Die Formulierung kann mehr als einen Konservierungsstoff umfassen. In der kosmetischen Industrie sind auch andere Konservierungsstoffe bekannt, die Salicylsäure, DMDM Hydantoin, Formaldehyd, Chlorphenism, Triclosan, Imidazolidinylharnstoff, Diazolidinylharnstoff, Sorbinsäure, Methylisothiazolinon, Natriumdehydroacetat, Dehydroessigsäure, Quaternium-15, Stearalkoniumchlorid, Zinkpyrithion, Natriummetabisulfit, 2-Brom-2-nitropropan, Chlorhexidindigluconat, Polyaminopropylbiguanid, Benzalkoniumchlorid, Natriumsulfit, Natriumsalicylat, Citronensäure, Neemöl, essentielle Öle (verschiedene), Milchsäure und Vitamin E (Tocopherol) einschließen.
-
Der Konservierungsstoff liegt optional in einer Menge im Bereich von etwa 0,1 Gew.-% bis etwa 5 Gew.-% der Formulierung, vorzugsweise etwa 0,3 Gew.-% bis etwa 3 Gew.-% der Formulierung, vor. Die Formulierungen sind vorzugsweise parabenfrei.
-
v. Konditionierungsmittel
-
In der Formulierung können ein oder mehrere Konditionierungsmittel enthalten sein. Geeignete Konditionierungsmittel schließen, wobei dies nicht einschränkend ist, Mittel auf Siliconbasis (z. B. Silicone Quaternium-8), Panthenol, hydrolysiertes Weizen- und/oder Sojaprotein, Aminosäuren (z. B. Weizenaminosäuren), Reiskleiewachs, Sumpfblumensamenöl, Mangosamenöl, Traubenkernöl, Jojobasamenöl, Süßmandelöl, Hydroxyethylbehenamidopropyldimoniumchlorid, Aloeblattextrakt, Aloe-barbadensis-Blattsaft, Phytantriol, Panthenol, Retinylpalmitat, Behentrimoniummethosulfat, Cyclopentasiloxan, Quaternium-91, Stearamidopropyldimethylamin und Kombinationen davon ein.
-
Das/die Konditionierungsmittel liegt/liegen optional in einer Menge im Bereich von etwa 0,1 Gew.-% bis etwa 5 Gew.-% der Formulierung, vorzugsweise etwa 0,3 Gew.-% bis etwa 3 Gew.-% der Formulierung, vor.
-
vi. Verdünnungsmittel
-
Verdünnungsmittel bezieht sich, so wie hier verwendet, auf eine oder mehrere Substanzen, die den Wirkstoff verdünnen. Das bevorzugte Verdünnungsmittel ist Wasser. Die Formulierung enthält typischerweise mehr als ein Gewichtsprozent Wasser, vorzugsweise mehr als fünf Gewichtsprozent Wasser, besonders bevorzugt mehr als 50 Gew.-% Wasser und am meisten bevorzugt mehr als 80 Gew.-% Wasser. Alkohole wie Ethylalkohol und Isopropylalkohol können in geringen Konzentrationen (etwa 0,5 Gew.-% der Formulierung) eingesetzt werden, um die Haarpenetration zu verbessern und/oder den Geruch zu vermindern.
-
vii. Viskositätsmodifizierende Mittel
-
Die Formulierungen können ein oder mehrere viskositätsmodifizierende Mittel wie viskositätserhöhende Mittel enthalten. Klassen solcher Mittel schließen, wobei dies nicht einschränkend ist, zähflüssige Flüssigkeiten wie Polyethylenglykol, halbsynthetische Polymere wie halbsynthetische Cellulosederivate, synthetische Polymere wie Carbomere, Poloxamere und Polyethylenimine (z. B. PEI-10), natürliche Polymere wie Gummi arabicum, Tragant, Alginate (z.B. Natriumalginat), Carrageen, pflanzliche Gummen wie Xanthan, Vaseline, Wachse, teilchenförmige assoziierte Kolloide wie Bentonit, kolloidales Siliciumdioxid und mikrokristalline Cellulose, Tenside wie PPG-2-Hydroxyethylcoco/isostearamid, Emulgatoren wie Disteareth-75 IPDI und Salze wie Natriumchlorid und Kombinationen davon ein.
-
viii. Antioxidationsmittel
-
Die Formulierung kann ein oder mehrere Antioxidationsmittel enthalten. Beispiele schließen, wobei dies nicht einschränkend ist, Tocopheryle, BHT, Ascorbinsäure, Camelliasinensis-Blattextrakt, Ascorbylpalmitat, Magnesiumascorbylphosphat, Carotenoide, Resveratrol, Triethylcitrat, Arbutin, Kojisäure, Tetrahexydecylascorbat, Superoxiddismutase, Zink, Natriummetabisulfit, Lycopen, Ubichinon und Kombinationen davon ein.
-
ix. Trübungsmittel
-
Die Formulierung kann ein oder mehrere Trübungsmittel enthalten. Trübungsmittel werden den Formulierungen zugesetzt, um sie einzutrüben. Geeignete Trübungsmittel schließen, wobei dies nicht einschränkend ist, Glykoldistearat und ethoxylierte Fettalkohole ein.
-
c. Formen der Formulierung
-
i. Sprays
-
Die Formulierung kann in Form eines Sprays vorliegen. Das Spray enthält in der Regel den Wirkstoff und einen kosmetisch unbedenklichen Träger. Bei einigen Ausführungsformen ist der Träger Wasser oder eine Mischung aus Wasser und Alkohol. Die Sprayformulierung schließt optional ein Antioxidationsmittel, ein Sonnenschutzmittel, Vitamin, Protein, Peptid, Pflanzenextrakt, Feuchthaltmittel, Öl, Emolliens, Schmiermittel, Verdickungsmittel, Haarkonditionierungsmittel, Polymer und/oder Tensid ein. Vorzugsweise schließt die Sprayformulierung einen Konservierungsstoff ein. Bei einigen Ausführungsformen schließt die Formulierung einen Duftstoff ein. Bei einigen Ausführungsformen schließt die Formulierung ein Tensid ein. Bei einigen Ausführungsformen enthält die Formulierung Wasser, Duftstoff, einen Konservierungsstoff und einen Wirkstoff. Bei einigen Ausführungsformen enthält die Formulierung Wasser, Duftstoff, einen Konservierungsstoff und einen Wirkstoff. Bei einigen Ausführungsformen enthält die Formulierung Wasser, einen Konservierungsstoff, Duftstoff, einen Wirkstoff und ein antistatisches Mittel. Bei einigen Ausführungsformen enthält die Formulierung Wasser, einen Konservierungsstoff, Duftstoff, einen Wirkstoff und ein Haarkonditionierungsmittel. Bei einigen Ausführungsformen enthält die Formulierung Wasser, einen Konservierungsstoff, Duftstoff, einen Wirkstoff und ein Tensid.
-
Die Haarsprayformulierungen können aus Behältern abgegeben werden, zu denen Aerosoldispensiergeräte oder Sprüpumpendispensiergeräte zählen. Solche Dispensiergeräte sind im Stand der Technik bekannt und im Handel von verschiedenen Herstellern erhältlich.
-
Treibmittel
-
Bei der Abgabe der Haarsprayformulierung aus einem unter Druck stehenden Aerosolbehälter kann zum Herauspressen der Formulierung aus dem Behälter ein Treibmittel verwendet werden. Geeignete Treibmittel schließen, wobei dies nicht einschränkend ist, ein verflüssigbares Gas oder ein halogeniertes Treibmittel ein. Beispiele für geeignete Treibmittel schließen Dimethylether und Kohlenwasserstofftreibmittel wie Propan, n-Butan, Isobutan, FCKWs und FCKW-Ersatz-Treibmittel ein. Die Treibmittel können einzeln oder als Mischung eingesetzt werden.
-
Die Menge an Treibmittel kann im Bereich von etwa 10 Gew.-% bis etwa 60 Gew.-% der Formulierung liegen. Das Treibmittel kann von der Haarreparaturformulierung getrennt vorliegen, wie bei einem Behälter mit zwei Kompartimenten. Andere geeignete Aerosoldispensiergeräte sind die, die dadurch gekennzeichnet sind, dass das Treibmittel Druckluft ist, die vor der Anwendung mit einer Pumpe oder einem entsprechenden Gerät in das Dispensiergerät gefüllt werden kann. Zum Aufbringen der Formulierung auf das Haar kann man auch herkömmliche Nicht-Aerosol-Pumpsprühdispensiergeräte, d. h. Zerstäuber, verwenden.
-
ii. Conditioner
-
Die Formulierung kann in Form eines Conditioners vorliegen. Der Conditioner enthält in der Regel den Wirkstoff in einem geeigneten Träger. Darüber hinaus kann der Conditioner kationische, von Polysacchariden abgeleitete Polymere, zum Beispiel kationische Cellulosederivate, kationische Stärkederivate, kationische Guarderivate und kationische Johannisbrotkernmehlderivate, synthetische kationische Polymere, Mischungen oder Kombinationen dieser Mittel einschließen. Die Formulierung kann andere synthetische oder natürliche Polymere oder durch biologische Herstellungsverfahren gewonnene Polymere, die optional funktionalisiert sind, zum Beispiel mit kationischen oder neutralen Gruppen, umfassen.
-
Diese Polymere können eine stabilisierende oder stärkende Wirkung auf die Formulierung und/oder eine konditionierende Wirkung (Ablagerung auf der Oberfläche der Haut oder des Haars) haben.
-
Der Wirkstoff kann in einer beliebigen geeigneten Konzentration vorliegen. Typische Wirkstoffkonzentrationen im Conditioner liegen im Bereich von kleinen Mengen wie ungefähr 0,01 Gew.-%, vorzugsweise mindestens 0,1 Gew.-%, bis zu großen Mengen wie bis zu 50 Gew.-%. Vorzugsweise enthält der Conditioner den Wirkstoff in einer Konzentration im Bereich von 0,1 Gew.-% bis 5 Gew.-%, besonders bevorzugt von 0,1 Gew.-% bis 3 Gew.-%. Es können höhere Wirkstoffkonzentrationen im Conditioner vorhanden sein, diese sind jedoch zum Erzielen der gewünschten Resultate im Allgemeinen nicht erforderlich.
-
iii. Shampoos
-
Die Haarreparaturformulierung kann in Form eines Shampoos vorliegen. Das Shampoo enthält in der Regel den Wirkstoff in einem geeigneten Träger. Der Wirkstoff kann in einer beliebigen geeigneten Konzentration vorliegen. Typische Konzentrationen des Wirkstoffs im Shampoo liegen im Bereich von kleinen Mengen wie ungefähr 0,01 Gew.-%, vorzugsweise mindestens 0,1 Gew.-%, bis zu großen Mengen wie bis zu 50 Gew.-%. Vorzugsweise enthält das Shampoo den Wirkstoff in einer Konzentration im Bereich von 0,1 Gew.-% bis 5 Gew.-%, besonders bevorzugt von 0,1 Gew.-% bis 3 Gew.-%. Es können höhere Wirkstoffkonzentrationen im Shampoo vorhanden sein, diese sind jedoch zum Erzielen der gewünschten Resultate im Allgemeinen nicht erforderlich.
-
Darüber hinaus kann das Shampoo etwa 0,5 Gew.-% bis etwa 20 Gew.-% eines Tensidmaterials enthalten. In Shampoozusammensetzungen verwendete Tenside sind im Stand der Technik gut bekannt und zum Beispiel in der
US-Patentschrift Nr. 6,706,258 von Gallagher et al. und der
US-Patentschrift Nr. 7,598,213 von Geary et al. offenbart.
-
iv. Cremes, Lotionen, Gele und Polituren
-
Die Haar-, Haut- oder Nagelreparaturformulierung kann in Form einer Creme, einer Lotion, eines Gels oder einer Politur vorliegen. Die Creme, die Lotion, das Gel bzw. die Politur enthält typischerweise den Wirkstoff in einem geeigneten Träger. Der Wirkstoff kann in einer beliebigen geeigneten Konzentration vorliegen. Typische Konzentrationen des Wirkstoffs in der Creme, der Lotion, dem Gel bzw. der Politur liegen im Bereich von kleinen Mengen wie ungefähr 0,01 Gew.-%, vorzugsweise mindestens 0,1 Gew.-%, bis zu großen Mengen wie bis zu 50 Gew.-%. Vorzugsweise enthält die Creme bzw. Lotion den Wirkstoff in einer Konzentration im Bereich von 0,1 Gew.-% bis 5 Gew.-%, besonders bevorzugt von 0,1 Gew.-% bis 3 Gew.-%. Es können höhere Wirkstoffkonzentrationen in der Creme bzw. Lotion vorhanden sein, diese sind jedoch zum Erzielen der gewünschten Resultate im Allgemeinen nicht erforderlich.
-
Darüber hinaus kann die Formulierung je nach Verwendung ein Öl, ein Haarkonditionierungsmittel und/oder ein Verdickungsmittel enthalten. Die Creme, die Lotion, das Gel bzw. die Politur kann außerdem einen Duftstoff, einen Pflanzenextrakt und/oder ein Tensid enthalten. Die Creme, die Lotion, das Gel bzw. die Politur kann in einer Tube, einer Dose, einer Flasche oder einem anderen geeigneten Behälter abgepackt sein.
-
v. Flüssige Wirkstoffformulierungen
-
Gemäß einigen Ausführungsformen wird eine flüssige Wirkstoffformulierung bereitgestellt, die zum Zeitpunkt der Anwendung mit einer zweiten Formulierung wie einer Formulierung zum Färben oder Highlighten gemischt wird. Bei diesen Ausführungsformen kann die flüssige Wirkstoffformulierung eine beliebige geeignete Wirkstoffkonzentration in einem geeigneten Träger, typischerweise einem wie oben beschriebenen Verdünnungsmittel, enthalten. Die Konzentration des Wirkstoffs ist dafür geeignet, eine Mischung mit dem geeigneten Endvolumen und der geeigneten Endkonzentration des Wirkstoffs bereitzustellen.
-
Eine flüssige Wirkstoffformulierung kann beispielsweise eine Wirkstoffkonzentration im Bereich von etwa 5 Gew.-% bis etwa 50 Gew.-% oder mehr enthalten. Bei einer bevorzugten Ausführungsform enthält die flüssige Wirkstoffformulierung etwa 20 Gew.-% Wirkstoff.
-
Für Highlighting-Anwendungen wird vor der Anwendung ein ausreichendes Volumen einer flüssigen Wirkstoffformulierung mit einem ausreichenden Volumen einer Highlighting-Formulierung zur Bildung einer Highlighting-Mischung mit der gewünschten Wirkstoffkonzentration gemischt. Typische Wirkstoffkonzentrationen in der Highlighting-Mischung liegen im Bereich von kleinen Mengen wie ungefähr mindestens 0,01 Gew.-%, vorzugsweise mindestens 0,1 Gew.-%, bis zu großen Mengen wie bis zu 50 Gew.-%. Vorzugsweise enthält die Highlighting-Mischung den Wirkstoff in einer Konzentration im Bereich von 0,1 Gew.-% bis 5 Gew.-%, besonders bevorzugt von 0,1 Gew.-% bis 3 Gew.-%. Es können höhere Wirkstoffkonzentrationen in der Highlighting-Mischung vorhanden sein, diese sind jedoch zum Erzielen der gewünschten Resultate im Allgemeinen nicht erforderlich.
-
III. Anwendungsverfahren
-
A. Behandlung von Haar mit Färbemitteln
-
a. Aufbringen der Färbeformulierung auf das Haar
-
Die Färbeformulierung wird im Allgemeinen nach normalen, dem Fachmann bekannten Haarfärbevorschriften auf das Haar eines Individuums aufgebracht. Typischerweise umfassen Haarfärbebehandlungen zwei komplementäre Prozesse: das Aufbringen einer Bleichformulierung zum Bleichen der natürlichen Pigmente des Haars und/oder anderer künstlicher Pigmente, die im Haar vorhanden sind und die Diffusion von Farbstoffvorläufern in das Haar, gefolgt von Kupplungsreaktionen, die zur Ausbildung von Chromophoren im Haarschaft führen, die zu groß sind, um aus dem Haar herauszudiffundieren. Die Bleichformulierung enthält typischerweise ein Bleichmittel zum Aufhellen des Haars und zur Produktion von freien Thiolgruppen. Die Haarfärbeformulierung kann eine Highlighting- Formulierung wie z. B. eine durch Mischen von Bleichpulver und Entwickler gebildete Formulierung sein. Komplexere Farben können mehrere Vorstufen und viele Kuppler enthalten und mehrere Reaktionen umfassen.
-
Die Farbstoffvorstufen können mehrere Inhaltsstoffe, jeweils mit unterschiedlichen Funktionen, enthalten. Bei dem ersten Inhaltsstoff ist gewöhnlich ein Alkalisierungsmittel (gewöhnlich Ammoniak und/oder einen Ammoniakersatz wie Monoethanolamin [MEA]). Das Alkalisierungsmittel nimmt beim Haarfärbeprozess eine Reihe von Rollen wahr, einschließlich Aufschwellen der Haarfaser zum Unterstützen der Diffusion der Farbstoffvorstufen. Die Farbstoffvorstufen schließen im Allgemeinen p-Diamine und p-Aminophenole ein. Vorstufen werden, nachdem sie in den Haarschaft eingedrungen sind, zu aktiven Zwischenprodukten oxidiert. Die Zwischenprodukte reagieren dann mit Farbkupplern unter Bildung von auswaschresistenten Farbstoffen. Genauer gesagt kuppeln die Zwischenprodukte in Gegenwart eines Oxidationsmittels mit einem anderen Oxidationsfarbstoffzwischenproduktmolekül unter Bildung einer Farbverbindung mit großem kondensierten Ring im Haarschaft. Das Vorstufenzwischenprodukt sollte vor der Kupplungsreaktion in den Haarschaft eindringen, da das Produkt mit dem kondensierten Ring zu groß ist, um in den Haarschaft einzudringen. Kuppler modifizieren die durch die Oxidation von Vorstufenverbindungen produzierte Farbe. Der hauptsächliche Unterschied zwischen demipermanenten und permanenten Produkten ist das Alkalisierungsmittel und die Konzentration an Peroxid. Die Cuticula schwillt bei demipermanenten Farbstoffen nicht so stark an, wodurch die Farbstoffpenetration im Vergleich zu Permanentfärbeprodukten weniger effizient ist.
-
Bei mehreren Färbeformulierung verwendet man ein Reduktionsmittel wie Natriumhydrogensulfat zum Aufbrechen von Disulfidbrücken im Haar, was ein tieferes Eindringen der Haarfärbefarbstoffe in das Haar ermöglicht. Speziell umfasst das Verfahren die Reduktion einiger der Disulfidbrücken des Cysteins im Haarschaft zu Thiolgruppen unter Aufbrechen von Wasserstoffbrückenbindungen. Bei dem Reduktionsverfahren werden die chemischen und kosmetischen Charakteristika des Haars verändert, welche unerwünscht sind.
-
Auf das Haarfärbeverfahren kann eine Shampoo- und Konditionierbehandlung, ein neutralisierendes Ausspülen oder ein säureausgewogenes Shampoo, das zusätzlich zu kationischen oder amphoteren Tensiden kationenaktive Emollienzien und quartäre Polymere enthält, folgen. Alternativ dazu kann sich an das Haarfärbeverfahren vor einer Shampoo- und/oder Konditionierungsbehandlung die Anwendung der hier beschriebenen Wirkstoffformulierungen anschließen.
-
b. Aufbringen der Wirkstoffformulierung auf das Haar
-
Die Wirkstoffformulierung kann gleichzeitig mit der Haarfärbeformulierung oder im Anschluss an die Anwendung der Haarfärbeformulierung erfolgen. So kann man beispielsweise die Wirkstoffformulierung mit der Haarfärbebehandlung mischen und die sowohl den Wirkstoff als auch die Haarfärbebehandlung enthaltende Mischung auf das Haar aufbringen.
-
Alternativ dazu wird im Anschluss an das Färben des Haars die Wirkstoffformulierung oder eine Formulierung davon auf das Haar aufgebracht. Wenngleich der Wirkstoff typischerweise am gleichen Tag wie die Färbebehandlung aufgebracht wird, kann er später aufgebracht werden, wie z.B. innerhalb von 1 bis 2 Wochen nach der Behandlung mit dem Reduktionsmittel. Typischerweise reicht die angewendete Menge an Wirkstoffformulierung (oder einer Mischung der Wirkstoffformulierung und der Haarfärbeformulierung) aus, um das Haar zu sättigen. Der Wirkstoff kann als einzelne Anwendung auf das Haar aufgebracht werden, oder die Anwendung des Wirkstoffs kann ein- oder mehrmals wiederholt werden. Typischerweise reicht die bei den einzelnen Anwendungen aufgebrachte Menge an Wirkstoffformulierung aus, um das Haar zu sättigen. Das bei den einzelnen Anwendungen auf das Haar aufgebrachte Volumen an Wirkstoffformulierung kann je nach Länge und Volumen des Haars etwa 1 bis etwa 100 ml pro Person betragen. Bei einigen Ausführungsformen könnte die Anwendung des Wirkstoffs unmittelbar (z. B. innerhalb von 10 bis 15 Sekunden) oder ungefähr 1, 5, 7,5, 10, 12,5, 15, 17,5 oder 20 Minuten nach der ersten Anwendung wiederholt werden.
-
Der Wirkstoff kann unmittelbar nach der Anwendung, zum Beispiel 10, 15, 25, 30, 45 oder 60 Sekunden oder zwei, drei, vier oder fünf Minuten nach der Anwendung, aus dem Haar gespült und shampooniert werden. Alternativ dazu kann man den Wirkstoff innerhalb von etwa 30 Minuten nach der Anwendung, vorzugsweise zwischen etwa 5 Minuten und etwa 20 Minuten, besonders bevorzugt etwa 10 Minuten nach dem Aufbringen des Wirkstoffs auf das Haar aus dem Haar herausspülen, je nach Haartyp.
-
Wird die Wirkstoffformulierung mit der Haarfärbebehandlung kombiniert und als eine Mischung auf das Haar aufgebracht, verbleibt die Mischung so lange wie für die Haarfärbebehandlung erforderlich auf dem Haar. Typischerweise wird die Mischung ungefähr 10 Minuten lang angewendet. Die Mischung wird ungefähr 10 Minuten nach dem Aufbringen der Mischung nach Standardverfahren für Haarfärbebehandlungen, z. B. Ausspülen und Shampoonieren, aus dem Haar entfernt.
-
Die Wirkstoffformulierung wird nach ihrer Anwendung aus dem Haar ausgespült. Das Haar kann unmittelbar (z. B. innerhalb von 10 bis 15 Sekunden nach der Anwendung) nach der letzten Anwendung des Wirkstoffs gespült und anschließend gewaschen werden. Vorzugsweise wird das Haar etwa 10 Minuten oder später nach der letzten Anwendung des Wirkstoffs wie etwa 15 Minuten bis etwa 30 Minuten, optional etwa 20 Minuten nach wiederholtem Aufbringen des Bindemittels auf das Haar, gespült und/oder gewaschen.
-
Die Wirkstoffe werden im Allgemeinen am gleichen Tag, an dem sie angewendet werden, aus dem Haar des Individuums ausgewaschen. Im Gegensatz dazu werden traditionelle Dauerwellen, bei denen nur Wasserstoffperoxid zur Anwendung kommt (und kein Wirkstoff zugesetzt wird) im Allgemeinen frühestens 48 Stunden nach der Anwendung gewaschen (ein Waschen des Haars innerhalb von 48 Stunden nach einer traditionellen permanenten Behandlung kann zu einem signifikanten Verlust bei der Anzahl an Locken im Haar führen und/oder das Haar schädigen).
-
Die hier beschriebene Formulierung verbessert die Haarqualität wie das Aussehen (z. B. den Glanz) und den Griff und vermindert Haarbruch bei Folgebehandlungen des Haars wie z. B. Färben oder Dauerwellbehandlung.
-
Bei einigen Ausführungsformen wird der Haarbruch nach Behandlung mit dem Wirkstoff im Vergleich zu unbehandeltem Haar von dem gleichen Individuum um 5, 10, 15, 20, 25, 30, 35, 40, 45 oder 50% herabgesetzt. Haarbruch ist ein signifikantes Problem, das während des Färbens und anderer Behandlungen auftritt.
-
B. Chemische Behandlung von Haar mit einem Reduktionsmittel
-
Bei einer Ausführungsform wurde das Haar vor der Behandlung mit dem Wirkstoff einem Reduktionsmittel ausgesetzt, das zum Wellen (hier auch als Dauerwellbehandlung oder Dauerwellen bezeichnet) des Haars und/oder Ausformen von Haarlocken verwendet wird.
-
a. Aufbringen eines Reduktionsmittels auf das Haar
-
Beim ersten Schritt des Wellens des Haars oder Ausformens von Haarlocken werden die Cysteindisulfidbrücken unter Bildung freier Thiolgruppierungen aufgebrochen. Das Verfahren zum Aufbrechen der Cysteindisulfidbrücken wird durch Anwendung eines Reduktionsmittels durchgeführt. Bei dem Verfahren zum Aufbringen des Reduktionsmittels werden die normalen Vorschriften für eine Dauerwellbehandlung oder Glättung von Haar befolgt, die dem Fachmann bekannt sind. So wird zum Beispiel bei der Dauerwellbehandlung von Haar das Haar zunächst gewaschen und dann auf Dauerwellenwickler verschiedener Größen gelegt. Als Zweites wird ein Reduktionsmittel wie Thioglykolatreduktionslösung oder -lotion auf das Haar aufgebracht. Das Haar wird eine bestimmte Zeit legen gelassen, worauf die Thioglykolatlösung aus dem Haar gespült wird.
-
Der Gebrauch von Wasserstoffperoxid bei diesem Verfahren ist optional. Bei einigen Verfahren wie z. B. bei der Behandlung von chemisch vorbehandeltem Haar wird im Allgemeinen kein Wasserstoffperoxid verwendet. Bei anderen Verfahren wie bei der Dauerwellbehandlung von unbehandeltem Haar kann Wasserstoffperoxid zugefügt werden. Bei diesen Ausführungsformen wird Wasserstoffperoxid typischerweise nach dem Ausspülen des Reduktionsmittels zugesetzt. Dann wird das Wasserstoffperoxid vor der Zugabe des Wirkstoffs aus dem Haar ausgespült.
-
b. Aufbringen des Wirkstoffs
-
Im Anschluss an die Reduktionsbehandlung werden ein oder mehrere Wirkstoffe oder eine Formulierung davon auf das Haar aufgebracht. Wenngleich der Wirkstoff typischerweise am gleichen Tag aufgebracht wird wie das Reduktionsmittel, kann es später aufgebracht werden, wie z. B. innerhalb von 1 bis 2 Wochen nach der Behandlung mit dem Reduktionsmittel.
-
Typischerweise reicht die Menge an Wirkstoffformulierung aus, um das Haar zu sättigen. Der Wirkstoff wird im Allgemeinen nach dem Erreichen des gewünschten Ausmaßes an Haarwellung oder -lockung aus dem Haar gespült und shampooniert. Bei einigen Ausführungsformen wird der Wirkstoff unmittelbar (z. B. innerhalb von 10, 15, 25, 30, 45 oder 60 Sekunden nach der Anwendung) nach der letzten Anwendung des Wirkstoffs aus dem Haar ausgespült. Alternativ dazu kann man das Haar innerhalb von etwa 30 Minuten nach der Anwendung, vorzugsweise zwischen etwa 5 Minuten und etwa 20 Minuten, besonders bevorzugt etwa 10 Minuten nach der letzten Anwendung des Wirkstoffs auf dem Haar, ausspülen und waschen, je nach Haartyp. Der Wirkstoff kann innerhalb von 10, 15, 25, 30, 45, 60 Sekunden nach der Anwendung aus dem Haar ausgespült werden, wobei immer noch das gewünschte Ausmaß an Haarwellung oder -lockung erzielt wird.
-
Der Wirkstoff kann als einzelne Anwendung auf das Haar aufgebracht werden, oder die Anwendung des Wirkstoffs kann ein- oder mehrmals wiederholt werden. Typischerweise reicht die bei den einzelnen Anwendungen aufgebrachte Menge an Wirkstoffformulierung aus, um das Haar zu sättigen. Bei einigen Ausführungsformen beträgt das Volumen an auf das Haar aufgebrachter Wirkstoffformulierung bei den Anwendungen jeweils etwa 1 bis etwa 10 ml pro Dauerwellenwickler. Bei einigen Ausführungsformen könnte die Anwendung des Bindemittels unmittelbar (z. B. innerhalb von 10 bis 15 Sekunden) oder ungefähr 1, 5, 7,5, 10, 12,5, 15, 17,5 oder 20 Minuten nach der ersten Anwendung wiederholt werden. Bei einigen Ausführungsformen erfolgt die zweite Anwendung etwa 7 Minuten bis etwa 10 Minuten nach der ersten Anwendung.
-
Der Wirkstoff wird nach seiner Anwendung aus dem Haar ausgespült. Das Haar kann unmittelbar (z. B. innerhalb von 10 bis 15 Sekunden nach der Anwendung) nach der letzten Anwendung des Wirkstoffs gespült und gewaschen werden. Alternativ dazu kann das Haar etwa 10 Minuten oder später nach der letzten Anwendung des Wirkstoffs wie etwa 15 Minuten bis etwa 30 Minuten, vorzugsweise etwa 20 Minuten nach wiederholtem Aufbringen des Wirkstoffs auf das Haar, gespült und gewaschen werden.
-
Die Wirkstoffe werden im Allgemeinen am gleichen Tag, an dem sie angewendet werden, aus dem Haar des Individuums ausgewaschen. Im Gegensatz dazu werden traditionelle Dauerwellen, bei denen nur Wasserstoffperoxid zur Anwendung kommt (und kein Wirkstoff zugesetzt wird) im Allgemeinen frühestens 48 Stunden nach der Anwendung gewaschen (ein Waschen des Haars innerhalb von 48 Stunden nach einer traditionellen permanenten Behandlung kann zu einem signifikanten Verlust bei der Anzahl an Locken im Haar führen und/oder das Haar schädigen).
-
Die hier beschriebenen Formulierungen können zur Verbesserung der Haarqualität wie des Aussehens (z. B. des Glanzes) und des Griffs und zur Verminderung von Haarbruch bei Folgebehandlungen des Haars wie z. B. Färben auf das Haar aufgebracht werden.
-
Bei einigen Ausführungsformen wird der Haarbruch nach Aufbringen des Wirkstoffs im Vergleich zu unbehandelten Haar von dem gleichen Individuum um 5, 10, 15, 20, 25, 30, 35, 40, 45 oder 50% herabgesetzt. Haarbruch ist ein signifikantes Problem, das während des Färbens und anderer Behandlungen auftritt.
-
C. Behandlung von Haut oder Nägeln mit dem Wirkstoff
-
Bei einer Ausführungsform wird eine Formulierung, die einen oder mehrere der Wirkstoffe enthält, auf die Haut oder die Nägel aufgebracht. Das Aufbringen der Wirkstoffformulierung auf die Haut oder die Nägel kann dabei helfen, infolge von natürlicher Abnutzung oder infolge von natürlicher Alterung geschädigte Disulfidbrücken zu reparieren.
-
Bei einigen Ausführungsformen liegt die Wirkstofformulierung in Form einer Creme oder Lotion vor, die zum Aufbringen auf die Haut oder die Nägel geeignet ist. Bei anderen Ausführungsformen liegt die Wirkstofformulierung in Form eines Gels oder einer Politur vor, das bzw. die zum Aufbringen auf die Nägel geeignet ist. Typischerweise reicht die aufgebrachte Menge an Wirkstoffformulierung aus, um das geschädigte Keratin in der Haut oder den Nägeln zu behandeln. Die Wirkstofformulierung kann in einer einzelnen Anwendung auf die Haut oder die Nägel aufgebracht werden, oder die Anwendung der Formulierung kann bei Bedarf ein- oder mehrmals wiederholt werden, um den gewünschten Effekt der Reparatur von Keratinschädigung und/oder Stärkung der Haut oder der Nägel zu erzielen.
-
IV. Kit
-
Es werden Kits zur Haarbehandlung bereitgestellt. Bei einer Ausführungsform enthält das Kit typischerweise eine erste Formulierung zur Haarfärbung. Die Haarfärbeformulierungen enthalten typischerweise ein Reduktionsmittel, das dazu fähig ist, Disulfidbindungen im Haar unter Bildung freier Thiolgruppen zu reduzieren. Das Kit enthält außerdem eine zweite Formulierung, die eine wirksame Menge des Wirkstoffs enthält.
-
Das Kit kann weiterhin eine Entwicklerflasche, Handschuhe, Shampoo, Conditioner und/oder einen Geruchseliminator enthalten. Anweisungen zum Gebrauch des Kits werden ebenfalls typischerweise bereitgestellt.
-
Das Kit enthält typischerweise mehr als einen Behälter (oder mehr als ein Kompartiment in einem gegebenen Behälter), um zu gewährleisten, dass das Aufhellungsmittel (z. B. Peroxide) oder das Färbemittel von dem Wirkstoff getrennt aufbewahrt wird.
-
a. Erste Formulierung
-
Die erste Formulierung im Kit kann eine Färbebehandlung sein. Die erste Formulierung kann als zwei oder mehr Komponenten, die vor dem Aufbringen auf das Haar miteinander gemischt werden können, formuliert werden. Beispielsweise kann die erste Formulierung in Form von zwei Komponenten wie einer Farbstoffvorstufe und einem Oxidationsmittel vorliegen. Typischerweise enthält die Haarfärbeformulierung ein Reduktionsmittel, das dazu fähig ist, die Disulfidbindungen im Haar unter Bildungfreier Thiolgruppen zu reduzieren. Geeignete Reduktionsmittel schließen, wobei dies nicht einschränkend ist, Thioglykolsäure, Thiomilchsäure, Dihydrolipoat, Thioglycerin, Mercaptopropionsäure, Natriumhydrogensulfit, Ammoniumhydrogensulfid, Zinkformaldehydsulfoxylat, Natriumformaldehydsulfoxylat, Natriumsulfit, Kaliumborhydrid, pegylierte Thiole und Hydrochinon ein. Dem Fachmann ist bewusst, dass die Menge an Reduktionsmittel in der ersten Formulierung ausreicht, um eine ausreichende Anzahl an Disulfidbrücken für eine effektive Diffusion der haarfärbenden Inhaltsstoffe aufzubrechen.
-
Die Komponenten der ersten Formulierung können je nach der gewünschten Haarfärbebehandlung (wie für semipermanente, demipermanente oder permanente Haarfarbe), der Struktur des Haars, der Empfindlichkeit der Haut des Anwenders und dergleichen verschieden sein. Haarfärbeformulierungen für verschiedene Haarfärbebehandlungen, Haarstrukturen und Haarempfindlichkeiten sind dem Fachmann bekannt.
-
b. Wirkstoffformulierung
-
Die zweite Formulierung enthält einen oder mehrere Wirkstoffe in einer wirksamen Menge. Geeignete Formulierungen enthalten die oben diskutierten Wirkstoffe. Die zweite Formulierung kann in einer beliebigen geeigneten Form vorliegen. Geeignete Formen schließen, wobei dies nicht einschränkend ist, Flüssigkeiten mit geringer bis mäßiger Viskosität, Lotionen, Milch, Schäume, Sprays, Gele, Cremes, Shampoos, Conditioner und dergleichen ein. Die zweite Formulierung wird in einem geeigneten Behälter, der sich nach der Form der Formulierung richtet, vorliegen.
-
Gemäß einer Ausführungsform wird die Wirkstoffformulierung als zwei oder mehr separate Inhaltsstoffe bereitgestellt. Beispielsweise kann der Wirkstoff als Trockenpulver in einer versiegelten Packung und der Exzipient in einer Ampulle oder einem anderen Behälter bereitgestellt werden. Man kann einen geeigneten Mischbehälter für den Wirkstoff und den Exzipienten bereitstellen.
-
Bei einigen Ausführungsformen mischt man die Wirkstoffformulierung (bzw. zweite Formulierung) mit der ersten Formulierung (bzw. Haarfärbebehandlung) und bringt die Mischung auf das Haar auf.
-
c. Andere Materialien im Kit
-
Das Kit enthält optional Shampoos und Conditioner. Geeignete Shampoos und Conditioner schließen, wobei dies nicht einschränkend ist, LiQWd® Hydrating Shampoo und LiQWd® Hydrating Conditioner ein.
-
Das Kit kann weiterhin einen Geruchseliminator enthalten. Der Geruchseliminator kann in die erste oder zweite Formulierung oder eine Mischung davon eingearbeitet werden. Alternativ dazu liegt der Geruchseliminator in einem geeigneten Behälter für eine Anwendung vor oder nach dem Auswaschen der zweiten Formulierung aus dem Haar vor. Einige geeignete Geruchseliminatoren sind dem Durchschnittsfachmann bekannt.
-
Es versteht sich, dass die offenbarten Verfahren und Formulierungen nicht auf die beschriebenen speziellen Methoden, Vorschriften und Reagenzien beschränkt sind, da diese variieren können. Es versteht sich auch, dass die hier verwendete Terminologie lediglich dazu dient, spezielle Ausführungsformen zu beschreiben, und nicht den Umfang der vorliegenden Erfindung einschränken soll, die nur durch die beigefügten Ansprüche beschränkt ist.
-
Beispiele
-
Beispiel 1: Farbbeständigkeit und Textur von mit der Wirkstoffformulierung behandeltem gefärbten Haar.
-
Allgemeines
-
Drei Haarproben wurden von einem menschlichen Probanden erhalten und zu Strähnen mit einer Breite von 12,7 mm (½ Zoll) geschnitten.
-
Färbeformulierung: Die permanente Haarfärbeformulierung wurde von einem L'Oreal® Permanenthaarfärbeservice (L'Oreal® Majirel permanente Farbe Nr.10 mit 20 Volumina Peroxid) erhalten.
-
Wirkstoffformulierung: Es wurde Maleinsäure in einer Konzentration von 200 mg in 10 g Gesamtlösung (Wasser) verwendet.
-
Methoden
-
Die Haarproben wurden mit einem Reinigungsshampoo gewaschen und dann mit einem Handtuch getrocknet. Die Proben wurden dann mit dem L'Oreal® Permanenthaarfärbeservice gefärbt, der ungefähr 35–40 Minuten lang auf den Haarproben belassen wurde.
-
Die erste farbbehandelte Haarprobe ("Kontrolle") wurde anschließend gespült und fünf Mal mit Liqwd® Hydrating Shampoo und Conditioner gewaschen, bevor photographiert wurde.
-
Die Wirkstoffformulierung wurde mittels Sprühflasche und Massieren mit den Fingern auf die zweite und dritte farbbehandelte Haarprobe aufgebracht. Die Wirkstoffformulierung wurde etwa 1 Minute lang auf der zweiten Haarprobe und etwa 10 Minuten lang auf der dritten Haarprobe belassen. Die Haarproben wurden anschließend gespült und dann fünf Mal mit Liqwd® Hydrating Shampoo und Conditioner gewaschen, bevor untersucht wurde.
-
Ergebnisse:
-
Die mit der Wirkstoffformulierung behandelten Haarproben zeigten eine bessere Farbbeständigkeit, einen stärkeren Glanz und weniger Kräuseln als die Kontrolle. Die mit der Wirkstoffformulierung behandelten Haarproben fühlten sich weicher an und machten, kombiniert mit der geringeren Kräuselung und dem zusätzlichen Glanz, einen insgesamt gesünderen Eindruck als die Kontrolle.
-
Beispiel 2: Vergleich der Farbbeständigkeit von traditionell dauergewelltem Haar und mit den Wirkstoffformulierungen dauergewelltem Haar.
-
Methode
-
Eine 12,7 mm (½ Zoll) breite Strähne einer von einem menschlichen Probanden erhaltenen Haarprobe wurde mit Reinigungsshampoo gewaschen und dann mit einem Handtuch getrocknet. Ammoniumthioglykolat oder Dithiothreit wurde mehrmals mechanisch mit einem weit- und einem feinzähnigen Kamm durch das Haar gezogen und dann 10 Minuten bis 1 Stunde lang auf dem Haar belassen. Das Haar wurde dann 30 Sekunden bis 1 Minute lang mit Wasser gespült und anschließend mit einem Handtuch getrocknet.
-
Die in Beispiel 1 beschriebene Wirkstoffformulierung (Maleinsäure in Wasser) wurde dann mittels eines Nadelapplikators auf das Haar aufgetragen, wobei das Haar durchnässt und die Formulierung 7,5 Minuten lang auf dem Haar belassen wurde. Dieser Schritt wurde wiederholt, insgesamt 15 Minuten. Das Haar wurde dann 1–2 Minuten lang gespült, shampooniert und anschließend mit verschiedenen Salon-Shampoo- und Conditioner-Marken einschließlich LiQWd® Hydrating Shampoo und Hydrating Conditioner konditioniert.
-
Eine zweite Haarprobe wurde wie oben beschrieben geglättet, wobei allerdings statt der Wirkstoffformulierung Wasserstoffperoxid verwendet wurde. Die Haarproben wurden wiederholt gewaschen und konditioniert.
-
Vergleich der Haarfarbe:
-
Nachdem beide Haarproben fünf Mal mit LiQWd® Hydrating Shampoo und LiQWd® Hydrating Conditioner gewaschen worden waren, wurden die Proben auf ihre Farbbeständigkeit untersucht.
-
Ergebnisse
-
Die mit der Wirkstoffformulierung behandelte Haarprobe zeigte im Vergleich zu dem mit Wasserstoffperoxid behandelten Haar eine Farbe, deren Intensität näher bei der der Haarprobe vor dem ersten Waschen lag.
-
Beispiel 3: Vergleich von Haar, das mit einer gleichzeitig mit Wirkstoffformulierung angewendeten Highlighting-Formulierung behandelt wurde, und nur mit Highlighting-Formulierung behandeltem Haar
-
Die Wirkstoffformulierung in Beispiel 1 enthielt Maleinsäure in Konzentrationen von 2,0 g in 10 g Gesamtlösung (Wasser).
-
Zwei Muster menschlichen Haars wurden getestet. Eine Probe mit einer Breite von 25, 4 mm (1 Zoll) wurde von dem gleichen Kopf entnommen und in zwei Hälften geteilt. Die Farbe war mittelbraun und war zuvor mit einer unbekannten professionellen Haarfarbe farbbehandelt worden.
-
Muster 1 mit einer Breite von 12,7 mm (½ Zoll) und einer Länge von 203,2 mm (8 Zoll) wurde mit traditionellen Highlighting-Inhaltsstoffen gemischt mit der Wirkstoffformulierung aufgehellt. 28,4 g (1 Unze) Joico Verocolor Veroxide Entwickler-20 Volumen wurde mit 28,4 g (1 Unze) Joico Verolight-Pulverbleichmittel unter Bildung der Highlighting-Formulierung gemischt. Dann wurden 9 ml der Wirkstoffformulierung zu der Highlighting-Formulierung gegeben, wodurch eine Mischung gebildet wurde.
-
Die Mischung wurde mit einer Applikatorbürste auf das Haar von Muster 1 aufgebracht, wobei das Haar auf Alufolie lag. Die Folie wurde dann um das Muster gewickelt und es wurde 35 Minuten lang einwirken gelassen. Das Muster wurde gespült und einmal shampooniert.
-
Muster 2, die Kontrolle, mit einer Breite von 12,7 mm (½ Zoll) und einer Länge von 203,2 mm (8 Zoll) wurde mit traditionellen Highlighting-Inhaltsstoffen ohne die Wirkstoffformulierung aufgehellt. 28,4 g (1 Unze) Joico Verocolor Veroxide Entwickler-20 Volumen wurde mit 28,4 g (1 Unze) Joico Verolight-Pulverbleichmittel unter Bildung der Highlighting-Formulierung, die eine cremige Konsistenz aufwies, gemischt.
-
Die Highlighting-Formulierung wurde mit einer Applikatorbürste auf das Haar von Muster 2 aufgebracht, wobei das Haar auf Alufolie lag. Die Folie wurde dann um das Muster gewickelt und es wurde 35 Minuten lang einwirken gelassen. Das Muster wurde gespült und einmal shampooniert.
-
Ergebnisse
-
Es wurde ein erkennbarer Unterschied bei der Haarqualität von Muster 1 und Muster 2 beobachtet. Das Haar von Muster 1 war weicher, weniger kräuselig, sah hydratisiert aus, mit mehr Glanz als die Kontrolle, Muster 2.
-
Beide Muster wurden noch 5 mal gewaschen und konditioniert, mit den gleichen erkennbaren Vorteilen bei Muster 1 (das mit der Mischung aus Highlighting-Formulierung und Wirkstoffformulierung behandelt worden war) im Vergleich zur Kontrolle, Muster 2 (das nur mit Highlighting-Formulierung behandelt worden war).
-
Beispiel 4: Vergleich von Haar, das mit einer gleichzeitig mit Wirkstoffformulierung angewendeten Bleichformulierung behandelt wurde, und nur mit Bleichformulierung behandeltem Haar
-
Allgemeines
-
Zwei Haarproben wurden von einem menschlichen Probanden erhalten und zu Strähnen mit einer Breite von 12,7 mm (½ Zoll) geschnitten.
-
Methoden
-
- (1) 14,2 g (0,5 Unzen) Pulveraufheller (Clairol Professional, Basic White) und 14,2 g (0,5 Unzen) Konditionierungscremeentwickler (Redken, Blonde Icing) wurden zu einer Bleichmischung vereinigt. Die Bleichmischung wurde mit 3,5 g 2-(Methacryloyloxy)ethan-1-aminium-(Z)-3-carboxyacrylat (12 gew.-%ig in Wasser) versetzt und mit einer Bürste gründlich gemischt.
- (2) Die hergestellte Bleichmischung wurde mit einer Bürste auf die Haarmuster aufgebracht, um die Haarstränge gründlich zu beschichten. Das mit der Mischung beschichtete Haar wurde in Alufolie gewickelt und unter Umgebungsbedingungen zwei Stunden lang stehen gelassen.
- (3) Nach Ablauf des zweistündigen Bleichzeitraums wurden die Haarmuster mit Shampoo gewaschen und das Haar anschließend an der Luft trocknen gelassen.
-
Ergebnisse
-
Es wurde ein erkennbarer Unterschied bei der Haarqualität von Muster 1 und Muster 2 beobachtet. Haar des Musters 1 zeigte keinen erkennbaren Bruch, einen hervorragenden Griff und ein gesundes Aussehen, wohingegen die Kontrolle (die nur mit Bleichformulierung behandelt worden war) etwas Bruch zeigte, sich rau anfühlte und mit einem ungesunden Aussehen ausgefranst war.
-
Beispiel 5: Vergleich von Haar, das mit einer gleichzeitig mit Wirkstoffformulierung angewendeten Bleichformulierung behandelt wurde, und nur mit Bleichformulierung behandeltem Haar
-
Allgemeines
-
Zwei Haarproben wurden von einem menschlichen Probanden erhalten und zu Strähnen mit einer Breite von 12,7 mm (½ Zoll) geschnitten.
-
Methoden
-
- (1) 14,2 g (0,5 Unzen) Pulveraufheller (Clairol Professional, Basic White) und 14,2 g (0,5 Unzen) Konditionierungscremeentwickler (Redken, Blonde Icing) wurden zu einer Bleichmischung vereinigt. Die Bleichmischung wurde mit 3,5 g Prop-2-en-1-aminium-(Z)-3-carboxyacrylat (10 gew.-%ig in Wasser) versetzt und mit einer Bürste gründlich gemischt.
- (2) Die hergestellte Bleichmischung wurde mit einer Bürste auf die Haarmuster aufgebracht, um die Haarstränge gründlich zu beschichten. Das mit der Mischung beschichtete Haar wurde in Alufolie gewickelt und unter Umgebungsbedingungen zwei Stunden lang stehen gelassen.
- (3) Nach Ablauf des zweistündigen Bleichzeitraums wurden die Haarmuster mit Shampoo gewaschen und das Haar anschließend an der Luft trocknen gelassen.
-
Ergebnisse
-
Es wurde ein erkennbarer Unterschied bei der Haarqualität von Muster 1 und Muster 2 beobachtet. Haar des Musters 1 zeigte keinen erkennbaren Bruch, einen hervorragenden Griff und ein gesundes Aussehen, wohingegen die Kontrolle (die nur mit Bleichformulierung behandelt worden war) etwas Bruch zeigte, sich rau anfühlte und mit einem ungesunden Aussehen ausgefranst war.
-
Beispiel 6: Vergleich von traditionellen Dauerwellen mit Dauerwellen, bei denen Maleinsäure verwendet wird
-
Allgemeines
-
Haarproben wurden von einem menschlichen Probanden erhalten und zu Strähnen mit einer Breite von 12,7 mm (½ Zoll) geschnitten.
-
Reduktionsmittel: Ammoniumthioglykolat (ATG) wurde aus einem von Zotos produzierten Dauerwellenkit erhalten. 300 mg Dithiothreit in einer 10-g-Lösung wurden als Reduktionsmittel verwendet.
-
Wirkstoffformulierung: Es wurde Maleinsäure in einer Konzentration von 200 mg in 10 g Gesamtlösung (Wasser) verwendet.
-
Methoden
-
Verfahren zur Dauerwellbehandlung von Haar unter Verwendung des Wirkstoffs
-
Das Haar wurde mit Reinigungsshampoo gewaschen, mit einem Handtuch getrocknet und dann um einen Dauerwellenwickler gerollt. Dann wurde Ammoniumthioglykolat oder Dithiothreit auf das Haar aufgebracht und 10 Minuten bis 1 Stunde lang auf dem Haar belassen. Das Haar wurde dann 30 Sekunden bis 1 Minute lang gespült und anschließend mit einem Handtuch trockengepresst.
-
Die Wirkstoffformulierung wurde mit Hilfe eines Nadelapplikators auf das Haar aufgebracht, wobei das Haar durchnässt wurde. Die Wirkstoffformulierung wurde etwa 7,5 Minuten lang auf dem Haar belassen. Das Haar wurde ein zweites Mal mit der Wirkstofformulierung durchnässt, die wiederum 7,5 Minuten lang einwirken gelassen wurde, also insgesamt 15 Minuten. Das Haar wurde dann etwa 1–2 Minuten mit Wasser gespült und dann von den Dauerwellenwicklern abgerollt. Nach dem Entfernen des Haars aus den Dauerwellenwicklern wurde das Haar mit verschiedenen Salon-Shampoo- und Conditioner-Marken einschließlich LiQWd® Hydrating Shampoo und Hydrating Conditioner shampooniert und konditioniert. Die Wasch- und Trockenschritte wurden 40mal wiederholt.
-
Eine zweite Portion Haar wurde wie oben beschrieben dauergewellt, wobei allerdings statt der Wirkstoffformulierung Wasserstoffperoxid verwendet wurde.
-
Ergebnisse
-
Beide Dauerwellen (unter Anwendung der Wirkstoffformulierung bzw. von Wasserstoffperoxid) zeigten nach 40 Wasch- und Trockenzyklen mit dem gleichen Shampoo und Conditioner nur eine leichte Abnahme der Gesamtlocken. Das Aussehen und die Textur der Dauerwelle, bei der die Wirkstoffformulierung verwendet wurde, zeigten jedoch im Vergleich zu der Dauerwelle, bei der Wasserstoffperoxid verwendet wurde, einen stärkeren Glanz und weniger Kräuselung.
-
Beispiel 7: Vergleich von Haarbruch aufgrund von wiederholter Anwendung von traditioneller Dauerwelle und der Wirkstoffformulierung.
-
Methoden
-
Es wurden zwei Haarproben erhalten. Beide Proben wurden wie in Beispiel 4 beschrieben mit Dithiothreit oder Ammoniumthioglykolat behandelt. Eine der Haarproben wurde anschließend mit der Wirkstoffformulierung (Maleinsäure in Wasser) behandelt, während die andere mit Wasserstoffperoxid neutralisiert wurde. Der Prozess wurde für das mit der Wirkstoffformulierung behandelte Haar am gleichen Tag abgeschlossen. Der Prozess wurde bei Wasserstoffperoxid (traditionelle Dauerwelle) innerhalb von drei Tagen abgeschlossen. Die Prozedur wurde mit jeder Haarprobe innerhalb eines Zeitraums von 48 Stunden dreimal wiederholt.
-
Ergebnisse
-
Bei visuellen Untersuchungen zeigte die mit der Wirkstoffformulierung behandelte zweite Haarprobe wenig oder gar keine Anzeichen von Bruch. Die erste, mit Wasserstoffperoxid behandelte Haarprobe zeigte jedoch signifikanten Bruch.
-
Beispiel 8: Vergleich des Ausmaßes der Schädigung von zuvor mit japanischem Relaxer relaxierten Haar
-
Methoden
-
Zwei Haarproben, von denen die erste zuvor mit einem japanischen Relaxer (Yuko) geglättet worden war und die zweite zuvor mit einem Relaxer ohne Lauge (African Pride Miracle Deep Conditioning) geglättet worden war, wurden erhalten. Die Proben wurden wie in den Beispielen 4 und 5 beschrieben mit der Wirkstoffformulierung (Maleinsäure in Wasser) behandelt.
-
Eine andere Haarprobe, die zuvor mit Relaxer ohne Lauge (African Pride Miracle Deep Conditioning) geglättet worden war, wurde erhalten. Die Proben wurden mit einer traditionellen haarglättenden Dauerwelle (Zotos) behandelt.
-
Ergebnisse
-
Die mit der Wirkstoffformulierung behandelten Haarproben zeigten keine erkennbare Schädigung. Die mit einer traditionellen Dauerwelle behandelte Probe zeigte jedoch schon während der Anwendung signifikanten Bruch.
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- WO 2014/118212 A1 [0011]
- WO 93/00882 A1 [0012]
- US 6984250 B1 [0013]
- US 6706258 [0097]
- US 7598231 [0097]