DE29920918U1

DE29920918U1 - Device for securing a firearm against unauthorized use

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Publication number: DE29920918U1
Application number: DE29920918U
Authority: DE
Original assignee: BLASER HORST JAGDWAFFEN; Blaser Jagdwaffen GmbH
Current assignee: BLASER HORST JAGDWAFFEN; Blaser Jagdwaffen GmbH
Priority date: 1999-11-27
Filing date: 1999-11-27
Publication date: 2001-04-05
Anticipated expiration: 2009-11-28

Description

Vorrichtung zur Sicherung einer Schußwaffe gegen unbefugten GebrauchDevice for securing a firearm against unauthorized use

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Sicherung einer Schußwaffe gegen unbefugten Gebrauch.The invention relates to a device for securing a firearm against unauthorized use.

Das Erbenprivileg im Waffenrecht besagt, daß die Erben eines Erblassers, der befugt eine Waffe führte, in den Besitz der Waffe gelangen, gleichgültig, ob diese zum Führen einer Waffe befugt sind oder nicht. Beachtet man, daß allein in Deutschland sich etwa 10 Millionen Waffen im Privatbesitz befinden, dann bedeutet dies, daß ein erhebliches Risiko des Mißbrauchs solcher Waffen besteht.The inheritance privilege in firearms law states that the heirs of a testator who was authorized to carry a weapon come into possession of the weapon, regardless of whether they are authorized to carry a weapon or not. If one considers that in Germany alone there are around 10 million weapons in private ownership, this means that there is a considerable risk of such weapons being misused.

Zur Sicherung einer Schußwaffe gegen unbefugten Gebrauch ist es bekannt, den Lauf mittels eines Schlosses nach Art eines Steckschlosses zu blockieren. Diese Art der Sicherung ist jedoch unzulänglich. Ein solches Schloß kann geknackt werden.To secure a firearm against unauthorized use, it is known to block the barrel using a lock similar to a plug lock. However, this type of security is inadequate. Such a lock can be broken.

Es wäre wohl möglich, funktionswichtige Teile einer Waffe zu zerstören, um diese unbrauchbar zu machen. Dies ist jedoch nicht möglich, wenn es sich um wertvolle Waffen handelt, die durch das Zerstören erheblich an Wert verlieren.It would be possible to destroy functionally important parts of a weapon to render it unusable. However, this is not possible when it comes to valuable weapons that lose a lot of value when destroyed.

Es besteht die Aufgabe, eine Sicherung zu schaffen, die von einem Fachmann gelöst werden kann, der Versuch eine unbefugten Lösens jedoch zu einer Beschädigung der Waffe führt.The task is to create a safety device that can be released by a specialist, but that attempts to release it without authorization will result in damage to the weapon.

Gelöst wird diese Aufgabe mit den Merkmalen des Anspruches 1. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind den Unteransprüchen entnehmbar.This object is achieved with the features of claim 1. Advantageous embodiments can be found in the subclaims.

Die Sicherungsvorrichtung weist zwei Funktionen auf, wobei die eine Funktion vergleichbar ist mit einem Spreizdübel und die andere Funktion verglichen werden kann mit einem Blindniet.The locking device has two functions, one function is comparable to an expansion anchor and the other function can be compared to a blind rivet.

Ein Ausführungsbeispiel wird nachfolgend anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:An example of an embodiment is explained in more detail below using the drawing. It shows:

Figur 1 die Sicherungsvorrichtung in Explosionsdarstellung und Figure 1 shows the safety device in exploded view and

Figur 2 die Sicherungsvorrichtung in in einem Patronenlager montierten Zustand. Figure 2 shows the safety device mounted in a cartridge chamber.

Im hinteren Teil des Laufs 1 einer Waffe befindet sich das Patronenlager 2 mit seiner Schulter 3. In dieses Patronenlager 2 soll die Sicherungsvorrichtung eingesetzt werden.The cartridge chamber 2 with its shoulder 3 is located in the rear part of the barrel 1 of a weapon. The safety device is to be inserted into this cartridge chamber 2.

Die Sicherungsvorrichtung besteht aus einem in das Patronenlager 2 einsetzbaren Einsatz 4. Dieser Einsatz 4 weist eine Spreizhülse 5 auf. Die Spreizhülse 5 weist vier kreuzweise angeordnete Schlitze 6 auf, welche vom vorderen Ende bis in den Bereich des hinteren Endes der Spreizhülse 5 verlaufen. Die Bohrung der Spreizhülse 5 ist im hinteren Bereich mit einem Gewinde 7 versehen, das im vorderen Bereich an einer in das Bohrungsinnere vorspringenden Schulter 8 endet. In das hintere Ende der Spreizhülse 5 ist eine erste Spreizvorrichtung einsetzbar, bestehend aus einer Kugel 9 und einem Gewindestift 10. Im eingesetzten Zustand kommt die Kugel 9 zur Anlage an die Schulter 8. Der Gewindestift 10 ist in das Gewinde 7 einschraubbar.The safety device consists of an insert 4 that can be inserted into the cartridge chamber 2. This insert 4 has an expansion sleeve 5. The expansion sleeve 5 has four cross-shaped slots 6 that run from the front end to the area of the rear end of the expansion sleeve 5. The bore of the expansion sleeve 5 is provided with a thread 7 in the rear area, which ends in the front area at a shoulder 8 that projects into the interior of the bore. A first expansion device can be inserted into the rear end of the expansion sleeve 5, consisting of a ball 9 and a threaded pin 10. When inserted, the ball 9 comes to rest against the shoulder 8. The threaded pin 10 can be screwed into the thread 7.

Das hintere Ende der Spreizhülse 5 weist weiterhin eine Bohrung 11 auf, in die der zylindrische Ansatz 12 einer Schutzscheibe 13 einsetzbar ist. Die Spreizhülse 5 weist einen etwa mittig angeordneten vorspringenden Abschnitt 14 auf.The rear end of the expansion sleeve 5 also has a bore 11 into which the cylindrical projection 12 of a protective disk 13 can be inserted. The expansion sleeve 5 has a projecting section 14 arranged approximately in the middle.

Am vorderen Ende der Spreizhülse 5 weist diese eine kegelstumpfförmige Bohrung 16 auf. In diese kegelstumpfförmige Bohrung 15 ist ein Kegelstift 16 einsetzbar, der einstückig zu einer weiteren Schutzscheibe 17 ist. Diese Schutzscheibe 17 weist eine Umfangsrille 18 auf, die einen Dichtring 19 aufnimmt. Die kegelstumpfförmige Bohrung 16 und der Kegelstift 16 weisen einen solchen Kegelwinkel auf, daß wenn der Kegelstift 16 in die Bohrung 15 getrieben wird, diese miteinander verklemmen.At the front end of the expansion sleeve 5, it has a truncated cone-shaped bore 16. A tapered pin 16 can be inserted into this truncated cone-shaped bore 15, which is integral with another protective disk 17. This protective disk 17 has a circumferential groove 18 which accommodates a sealing ring 19. The truncated cone-shaped bore 16 and the tapered pin 16 have such a cone angle that when the tapered pin 16 is driven into the bore 15, they clamp together.

Am vorderen Ende ist die Spreizhülse 5 mit zwei umlaufenden scharfkantigen Vorsprüngen 20 versehen.At the front end, the expansion sleeve 5 is provided with two circumferential sharp-edged projections 20.

Die Schutzscheibe 13 mit ihrem zylindrischen Ansatz 12 und der Kegelstift 16 mit seiner Schutzscheibe 17 bestehen aus einem Material, das dem Angriff handelsüblicher WerkzeugeThe protective disk 13 with its cylindrical projection 12 and the tapered pin 16 with its protective disk 17 are made of a material that is resistant to attack by commercially available tools

widersteht, jedoch durch Funkenerosion abgetragen werden kann. Bevorzugt besteht das Material aus Hartmetall.but can be removed by spark erosion. The material is preferably made of hard metal.

Zur Sicherung des Patronenlagers 2 wird der Kegelstift 16 in die Bohrung 15 eingesetzt und die Dichtung 19 auf die Umfangsrille 18 gesetzt. Die Kugel 9 wird in die Gewindebohrung 7 eingesetzt und der Gewindestift 10 mit der Gewindebohrung 7 verschraubt, derart, daß die Kugel 9 lose gegen die Schulter 8 anliegt. Nunmehr wird der Einsatz 4 in das Patronenlager eingesetzt, bis der Dichtring 19 zur Anlage an die Schulter 3 kommt. Danach wird der Gewindestift 10 kräftig in die Gewindebohrung 7 eingeschraubt, wodurch bewirkt wird, daß die Kugel 9 über die Schulter 8 die Spreizhülse in ihrem mittleren Bereich aufspreizt. Der flächige Abschnitt 14 kommt damit pressend zur Anlage an die Wand des Patronenlagers 2. Der Abschnitt 14 kann aufgerauht sein und gegebenenfalls an seiner Oberfläche mit Mikrokapseln beschichtet sein, die einen 2-Komponenten-Klebstoff enthalten, so daß der Abschnitt 14 zusätzlich mit der Wand des Patronenlagers 2 verklebt.To secure the cartridge chamber 2, the tapered pin 16 is inserted into the bore 15 and the seal 19 is placed on the circumferential groove 18. The ball 9 is inserted into the threaded bore 7 and the threaded pin 10 is screwed into the threaded bore 7 in such a way that the ball 9 rests loosely against the shoulder 8. The insert 4 is now inserted into the cartridge chamber until the sealing ring 19 comes to rest against the shoulder 3. The threaded pin 10 is then firmly screwed into the threaded bore 7, which causes the ball 9 to spread the expansion sleeve in its middle area over the shoulder 8. The flat section 14 thus presses against the wall of the cartridge chamber 2. The section 14 can be roughened and, if necessary, coated on its surface with microcapsules containing a 2-component adhesive, so that the section 14 is additionally bonded to the wall of the cartridge chamber 2.

Danach wird der zylindrische Einsatz 12 mit Pressitz in die Bohrung 11 eingesetzt. Der Durchmesser der Schutzscheiben 13, 17 ist geringfügig kleiner als der Durchmesser des Patronenlagers 2. Die Länge des Einsatzes 4 im zusammengebauten Zustand ist geringer als die Länge des Patronenlagers 2, so daß im eingesetzten Zustand die Schutzscheibe 13 sich im Abstand vom hinteren Ende des Patronenlagers 2 befindet.The cylindrical insert 12 is then inserted into the bore 11 with a press fit. The diameter of the protective disks 13, 17 is slightly smaller than the diameter of the cartridge chamber 2. The length of the insert 4 in the assembled state is less than the length of the cartridge chamber 2, so that in the inserted state the protective disk 13 is at a distance from the rear end of the cartridge chamber 2.

Wird ein Schlag- oder Druckwerkzeug in das hintere Ende des Patronenlagers 2 eingeführt, um die Schutzscheibe 13 zu beschädigen bzw. zu zerstören, dann ist es wohl möglich, daß die Verklemmung zwischen dem Abschnitt 14 und der Wand des Patronenlagers 2 überwunden wird, jedoch dringt gleichzeitig der Kegelstift 16 weiter in die Bohrung 15 ein und spreizt damit das vordere Ende der Spreizhülse 5 auf. Hierdurch dringen die spitzen Vorsprünge 20 in das Material der Wand des Patronenlagers 2 ein und verkrallen sich dort. Das Patronenlager 2 wird somit unbrauchbar.If a striking or pressure tool is introduced into the rear end of the cartridge chamber 2 in order to damage or destroy the protective disk 13, then it is possible that the jamming between the section 14 and the wall of the cartridge chamber 2 is overcome, but at the same time the tapered pin 16 penetrates further into the bore 15 and thus spreads open the front end of the expansion sleeve 5. As a result, the pointed projections 20 penetrate into the material of the wall of the cartridge chamber 2 and become entangled there. The cartridge chamber 2 is thus unusable.

Erfolgt der Angriff auf die Schutzscheibe 17, wird hierdurch das gleiche bewirkt, das heißt, das vordere Ende der Spreizhülse 5 wird aufgespreizt.If the attack occurs on the protective disk 17, the same effect is achieved, i.e. the front end of the expansion sleeve 5 is spread open.

Soll der Einsatz 4 autorisiert aus dem Patronenlager 2 entfernt werden, dann wird an der Schutzscheibe 13 ein Funkenerosionswerkzeug angesetzt, derart, daß der zylindrische AnsatzIf the insert 4 is to be removed from the cartridge chamber 2 in an authorized manner, a spark erosion tool is placed on the protective disk 13 in such a way that the cylindrical projection

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12 aus der Bohrung 11 entfernt werden kann. Damit ist der Gewindestift 10 zugänglich und kann zumindest soweit herausgeschraubt werden, daß die Klemmung im Abschnitt 14 aufgehoben wird.12 can be removed from the bore 11. The threaded pin 10 is then accessible and can be unscrewed at least far enough to release the clamping in section 14.

Nach Entfernen des Gewindestifts 10 ist es auch möglich, in die Gewindebohrung 7 einen Auszieher einzusetzen und damit den Einsatz 4 nach hinten aus dem Patronenlager 2 herauszuziehen.After removing the threaded pin 10, it is also possible to insert an extractor into the threaded hole 7 and thus pull the insert 4 backwards out of the cartridge chamber 2.

Claims

1. Device for securing a firearm against unauthorized use, characterized by an insert (4) which can be inserted into a part of the barrel (1) and which has an expansion sleeve (5), with a first expansion device (9, 10) which can be detachably inserted into the expansion sleeve (5) from one end and which, when inserted, presses a part of the expansion sleeve (5) against the inner wall of the barrel in a clamping manner, with a second expansion device (16) which can be inserted into the expansion sleeve (5) from the other end and which, when pressure is exerted in the direction of the expansion sleeve axes, expands another part of the expansion sleeve which hooks onto the inner wall of the barrel, at least one end is covered by a protective disk (13), the material of which can only be destroyed by spark erosion and which, when partially destroyed, allows access to the first expansion device (9, 10).

2. Device according to claim 1, characterized in that the expansion sleeve (5) has longitudinally extending slots (6) which begin from the other end of the expansion sleeve (5) and end at a distance from the other end.

3. Device according to claim 1 or 2, characterized in that one part of the expansion sleeve (5) is an approximately centrally arranged section (14).

4. Device according to claim 3, characterized in that the central portion (14) has a roughened surface.

5. Device according to one of claims 1 to 4, characterized in that the first spreading device (9, 10) can be screwed into the spreading sleeve (5).

6. Device according to claim 5, characterized in that the first expansion device (9, 10) comprises a threaded pin (10) which, in the screwed-in state, presses against a ball (9) which runs against a shoulder (8) narrowing the bore of the expansion sleeve (5).

7. Device according to claim 5, characterized in that the first expansion device comprises a threaded pin having a frustoconical tip which runs into a shoulder (8) narrowing the bore of the expansion sleeve (5).

8. Device according to claim 6 or 7, characterized in that the shoulder (8) is designed to run obliquely.

9. Device according to claim 1 or 2, characterized in that the further part of the expansion sleeve (5) is arranged at the other end and has a pointed surface formation penetrating into the inner barrel wall.

10. Device according to claim 9, characterized in that the surface formation consists of at least one circumferential sharp-edged projection (20).

11. Device according to claim 9, characterized in that the surface formation consists of sharp-edged teeth.

12. Device according to one of claims 9 to 11, characterized in that the surface formation is barb-shaped and hooks into the inner barrel wall in the spread-out state.

13. Device according to one of claims 1 to 13, characterized in that the second spreading device consists of a tapered pin (16) which rests against a frustoconical bore (15) of the expansion sleeve (5) and clamps with the bore (15) when pressed into the latter.

14. Device according to one of claims 1 to 13, characterized in that the other end is also covered by a further protective disc (17), the material of which is the same as that of the protective disc (13) covering one end.

15. Device according to claim 14, characterized in that the further protective disc (17) is integral with the taper pin (16).

16. Device according to one of claims 1 to 15, characterized in that the one protective disk (13) has a cylindrical projection (12) which engages with a press fit in a bore (11) at one end of the expansion sleeve (5).

17. Device according to one of claims 14 to 16, characterized in that the further protective disc (17) has a circumferential groove (18) into which a sealing ring (19) is inserted.

18. Device according to one of claims 1 to 17, characterized in that the insert (4) is designed to be insertable in the cartridge chamber (2).