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Die
Erfindung wurde zumindest teilweise mit Zuwendungen des National
Institute of Health (Grant Nr. R01 CA 80192-01 und R21 DK 55590-01)
gemacht. Somit hat die Regierung der Vereinigten Staaten gewisse Rechte
an dieser Erfindung.
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GEBIET DER
ERFINDUNG
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Die
Erfindung bezieht sich auf das Gebiet der Gentherapie, und insbesondere
auf neue adenovirale (Ad) Vektoren, die Zellen für die Gentherapie selektiv
infizieren, und auf Ad Vektoren, die Modifikationen des Fiberproteins
enthalten, um das „Retargeting" eines Serotyps von
Adenovirus zu ermöglichen.
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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Vektoren
für den
Gentransfer erfordern die wirksame Transduktion von Zielzellen,
die stabile Assoziation mit dem Wirtsgenom, und eine adäquate Expression
des Transgens in der geeigneten Zielzelle, ohne gleichzeitige toxische
oder immunologische Nebenwirkungen. Gegenwärtig erhältliche virale Vektorsysteme, einschließlich Retroviren,
Adenoviren und Adeno-assoziierte Viren, sind für den effizienten Gentransfer
in viele Zelltypen nicht geeignet. Retrovirale Vektoren benötigen für die stabile
Integration Zellteilung. Rekombinante Adenoviren können viele
Zelltypen, die für
die Gentherapie wichtig sind, nicht infizieren, einschließlich hämatopoietischer
Stammzellen, Monozyten, T- und B-Lymphozyten. Weiterhin integrieren
rekombinante Adeno-assoziierte Vektoren (AAV) mit niedriger Frequenz.
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Die
erste Generation von Adenoviren hat eine Anzahl von Eigenschaften,
die sie zu einem attraktiven Vehikel für den Gentransfer machen (Hitt,
M.M. et al., 1997, Advances in Pharmacology 40:137-205). Diese umfassen
die Fähigkeit,
aufgereinigtes Virus mit einem hohen Titer zusammen mit hoch wirksamen
Gentransfer von bis zu 8 kb langen Expressionskassetten in eine
Vielzahl von Zelltypen in vivo, einschließlich sich nicht teilender
Zellen, zu gewährleisten.
Die Beschränkungen
dieser ersten Generation umfassen die Entstehung von Immunantworten
gegen exprimierte virale Proteine, was zu Toxizität und Virus-Clearance führt. Der
episomale Status adenoviraler DNA innerhalb von transduzierten Zellen
ist eine weitere Beschränkung
der Ad Vektoren der ersten Generation. Stabile Integration von Adenovirus
DNA in das Wirtsgenom wird nur für
Wildtypen spezifischer Subtypen berichtet und scheint nicht in nachweisbarer
Weise bei E1/E3-deletierten Ad 5 (Adenovirus Serotyp 5) Vektoren
aufzutreten, die häufig
für den
in vitro und in vivo Gentransfer verwendet werden (Hitt, M.M. et
al., 1997, Advances in Phamacology 40:137-205).
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Rekombinante
AAV Vektoren (rAAV) integrieren mit einer niedrigen Frequenz (etwa
1 aus 20000 Genomen) zufällig
als Concatamere in das Wirtsgenom (Rutledge, E.A.; Russel, D.W.
1997, J. Virol 71, 8429-8436). Die Gegenwart von zwei AAV invertierten
terminalen repeats (ITRs) und von noch unbekannten zellulären Faktoren
des Wirts scheinen das einzige Erfordernis für die Integration des Vektors
zu sein (Xiao, X. et al., 1997, J. Virol. 71, 941-948; Balague,
C. et al., 1997, J. Virol. 71, 3299-3306; Yang, C.C. 1997, J. Virol. 71,
9231-9247). In Gegenwart des großen AAV Rep Proteins integriert
AAV präferentiell
in einen spezifischen Ort auf dem menschlichen Chromosom 19, AAVS
1 (Berns, K.I., 1996, Fields Virology, Fields, B.N. et al., (Hrsg),
Band 2, Lippincott-Raven, Philadelphia, PA, 2173-2220). Das AAV
Kapsid wird aus drei Hüllproteinen (VP1-3)
gebildet, die mit spezifischen Heparinsulfaten auf der Zelloberfläche und
wahrscheinlich mit einem/mehreren spezifischen Rezeptoren) interagieren.
Auf vielen Zelltypen, auch auf hämatopoietischen Stammzellen
fehlen diese Strukturen, so dass rAAV Vektoren, die auf AAV2 basieren,
diese Zellen weder transduzieren noch infizieren können. (Malik
P. et al., 1997, J. Virol., 1971, 1776-1783; Quing, K. Y. et al.,
1998, J. Virol 72, 1593-1599). Andere Nachteile von rAAV Vektoren
sind die limitierte Insertgröße (4,5-5kb),
die in rAAV Vektoren aufgenommen werden kann, in denen ale viralen
Gene fehlen und die niedrigen Transduktionstiter von rAAV-Zubereitungen.
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Adenovirus-Infektion
wird initiiert durch Anheftung von Ad 5 an die Zelloberfläche über das
Fiberprotein (siehe Shenk, T. 1996, Fields Virology, Band 2, Fields,
B.N. et al. (Hrsg), Band 2, Lippincott-Raven, Philadelphia, PA,
2111-2148). Die distale, C-terminale
Domäne
des trimeren Fibermoleküls
endet in einem „Knob", der an einen spezifischen
zellulären
Rezeptor bindet, der kürzlich
als der Coxsackie-Adenovirusrezeptor (CAR)
(Bergelson, J.M. et al. Science, 275, 1320-1323) identifiziert wurde.
Nach der Bindung interagieren in einem Ereignis, das von der Virusanheftung
unabhängig
ist, Arg-Gly-Asp (RGD-Motive) in der Pentonbase mit zellulären Integrinen
der α3-
und β5-Typn.
Diese Wechselwirkung löst
die zelluläre
Internalisierung aus, wodurch das Virion eine Lokalisation im Endosom
erreicht. Die endosomale Membran wird in einem durch die Pentonbase
vermittelten Prozess lysiert, wodurch der Inhalt des Endosoms in
das Zytoplasma freigesetzt wird. Während dieser Vorgänge wird
das Virion schrittweise enthüllt
und die adenovirale DNA wird in den Nukleus transportiert, in dem
die Replikation stattfindet. Das terminale Protein, welches kovalent
an das virale Genom angeheftet ist und das Kernprotein V, das auf
der Oberfläche
der Kerne lokalisiert ist, haben Kernlokalisationssignale (NLSs)
(van der Vliet, B. 1995, The Molecular Repertoire of Adenoviruses,
Band 2, Doerfler W. und Boehm. P. (Hrsg). Springer-Verlag, Berlin
1-31). Diese NLSs
spielen eine entscheidende Rolle bei der Ausrichtung des viralen
Genoms zum Kern und stellen wahrscheinlich das strukturelle Element
dar, das es den Adenoviren ermöglicht,
sich nicht teilende Zellen zu transduzieren. Sobald die doppelsträngige, lineare
DNA den Nukleus erreicht, bindet sie durch ihr terminales Protein
an die nukleäre
Matrix.
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Da
die Zelltypen, die mit Ad5 oder Ad2 Vektoren infiziert werden können, auf
die Anwesenheit von CAR und spezifischen Integrinen beschränkt sind,
wurden Versuche unternommen, den Tropismus von Ad Vektoren zu erweitern.
Die genetische Modifikation von Adenovirushüllproteinen, um auf neue Zelloberflächenrezeptoren
ausgerichtet zu sein, wurde für
die Fiber- (Krasnykh, V. et al. 1998 J. Virol. 72, 1844-1852, Krasnykh,
V. et al., 1996, J. Virol 70, 6839-6846, Stevenson, S.D. et al., 1997,
J. Virol. 71, 4782-4790) Penton-Base (Wickham, T.J. et al., 1996,
J. Virol. 70, 6831-6838; Whickham, T.J. et al., 1995, Gene Therapy
69, 750-756) und Hexonproteine (Crompton, J. et al., 1994, J. Gen
Virol. 75, 133-139) berichtet. Die vielversprechendste Modifikation
scheint die funktionelle Modifikation des Fiberproteins oder spezifischer
des Fiber-Knob als der Teil zu sein, der die primäre Anheftung
vermittelt. Zwei Gruppen haben die Erzeugung von Fibern berichtet, bestehend
aus dem Ad5 Schwanz/Schaft und der Knob-Domäne von Ad3 (Krasnykh, V. et
al., 1996, supra, Stevenson, S.D. et al., 1997, supra). Kürzlich wurden
rekombinante Adenoviren mit Fibern erzeugt, die C-terminales Poly-Lysin,
Gastrin-freisetzendes Peptid, Somatostatin, E-Selectinbindendes
Peptid oder Oligo-Histidine enthalten, um den nativen Tropismus
von Ad5 zu verändern.
Krasnikh et al. fanden (Krasnykh, V. et al.1998, supra), dass in
den H1 Loop der Fiber Knob-Domäne
heterologe Peptidliganden inseriert werden konnten, ohne die biologische
Funktion der Fiber zu beeinflussen. Basierend auf Untersuchungen
mit anderen Ad Serotypen scheint es, dass die Länge des Fiberschafts ein kritisches
Element ist, welches die Effizienz der Wechselwirkung mit den Zelloberflächenintegrinen
und den Internalisierungsprozess bestimmt.
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US 5,856,152 stellt ein
hybrides Adenovirus/AAV virales Partikel bereit, umfassend ein Adenovirus-Kapsid
enthaltend ausgewählte
Teile einer Adenovirus Sequenz, 5' und 3' ITR Sequenzen, die ein ausgewähltes Transgen
unter der Kontrolle eines ausgewählten
Promoter und anderen herkömmlichen
regulatorischen Bestandteilen flankieren. Diese hybride virale Partikel
ist gekennzeichnet durch einen Transgentransport in die Zelle mit
hohem Titer und durch die Fähigkeit,
das Transgen stabil in das Wirtszellchromosom zu integrieren.
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WO
97/38723 stellt adenovirale Vektoren mit einem modifizierten Fiber-Knob
bereit, der die Spezifität für den natürlichen
Rezeptor verringert. Die Vektoren transfizieren selektierte Zelltypen
und treten in Zellen nicht über
die Mechanismen ein, die normalerweise den Eintritt des entsprechenden
Virus in die Zelle ermöglichen.
Die Vektoren der Erfindung haben eine Nukleinsäure, und ein virales Partikel
mit einem „targeting"-Liganden. Das Partikel
hat im wesentlichen keine funktionelle virale Wildtyp-Zellbindungsstelle.
Der targeting Ligand bindet an ein Protein, das auf der Oberfläche einer
Zielzelle exprimiert wird, wodurch der Vektor zur Zielzelle orientiert
wird. Es gibt bisher keine Daten, die das erfolgreiche „Retargeting" von Ad5 Vektoren
für einen spezifischen
Zelltyp zeigen.
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Somit
besteht gegenwärtig
ein Bedarf nach einem verbesserten Adenovirusvektor, der wirksam
für eine
Vielzahl von Zellen und Geweben „getargeted" werden kann und
mit minimaler Antigenität
im Wirtsgenom stabil integriert verbleibt. Die gegenwärtige Erfindung
offenbart neue chimäre
adenovirale (Ad) AAV-Vektoren, die auf ihrem Kapsid ein modifiziertes
Fiberprotein exprimieren, zum spezifischen Targeting des Vektors.
Verfahren zur Herstellung, Verwendung und Vorteile dieser Vektoren
werden beschrieben. Zusätzlich
stellen die für
die Knob- und Schaft-Domäne beschriebenen Änderungen
einen neuen Ansatz dar, einen Adenovirus-Serotyp für die zellspezifische Infektion
zu „retargeten".
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung stellt neue chimäre Ad-Vektoren bereit, die
Transgene tragen, oder Teile von Transgenen für den stabilen und wirksamen
Gentransfer in verschiedene Zelltypen oder Gewebe in einer von CAR-
und/oder αvβ3/5-unabhängigen Weise.
Es werden auch Verfahren zur Herstellung solcher Vektoren und deren
Verwendung für
die Gentherapie zum Behandeln eines spezifischen Zelltyps oder eines
Gewebes bereitgestellt.
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Insbesondere
stellt die vorliegende Erfindung bereit:
einen rekombinanten,
doppelsträngigen
Adenovirusvektor, wobei der erste Strang umfasst:
- a.
eine linke invertierte terminale Wiederholungssequenz von Adenovirus
- b. eine Adenovirus-Verpackungssequenz
- c. eine erste Adenovirus-assoziierte invertierte terminale Wiederholungssequenz
- d. eine erste invertierte Wiederholungssequenz
- e. eine heterologe Promotersequenz, die die Transkription in
eine Richtung zur adenoviralen linken invertierten terminalen Wiederholungssequenz
aus a. steuert
- f. eine fremde Gensequenz
- g. eine zweite invertierte Wiederholungssequenz
- h. eine zweite adeno-assoziierte invertierte terminale Wiederholungssequenz
- i. eine Nukleotidsequenz, die die Replikation eines Adenovirus
in einer transduzierten Zelle steuert; und
- j. eine adenovirale rechte invertierte terminale Wiederholungssequenz.
und
wobei der zweite Strang eine Nukleotidsequenz umfasst, die für ein modifiziertes
adenovirales Fiberprotein kodiert, das den Tropfismus des Adenovirus-Vektors ändert, und
wobei das modifizierte adenovirale Fiberprotein ein modifizierter
Fiber-Knob ist, ein modifizierter Fiberschwanz oder ein modifizierter
Fiber-Schaft.
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Weiterhin
stellt die vorliegende Erfindung einen rekombinanten, doppelsträngigen adenoviralen
Vektor bereit, wobei der erste Strang umfasst:
- a.
eine linke invertierte terminale Wiederholungssequenz von Adenovirus
- b. eine Adenovirus-Verpackungssequenz
- c. eine erste Adenovirus-assoziierte invertierte terminale Wiederholungssequenz
- d. eine erste invertierte Wiederholungssequenz
- e. eine heterologe Promotersequenz, die die Transkription in
eine Richtung von der adenoviralen linken invertierten terminalen
Wiederholungssequenz aus a. weg steuert
- f. eine fremde Gensequenz
- g. eine zweite invertierte Wiederholungssequenz
- h. eine zweite adeno-assoziierte invertierte terminale Wiederholungssequenz
- i. eine Nukleotidsequenz, die die Replikation eines Adenovirus
in einer transduzierten Zelle steuert; und
- j. eine adenovirale rechte invertierte terminale Wiederholungssequenz,
und
wobei der zweite Strang eine Nukleotidsequenz umfasst, die für ein modifiziertes
adenovirales Fiberprotein kodiert, das den Tropfismus des Adenovirusvektor ändert, und
wobei das modifizierte adenovirale Fiberprotein ein modifizierter
Fiber-Knob ist, ein modifizierter Fiberschwanz oder ein modifizierter
Fiber-Schaft.
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Die
rekombinanten adenoviralen erfindungsgemäßen Vektoren (Beispiel 1) stellen
ein neues Design bereit, das die leichte Produktion und den Transport
eines „gutless" adenoviralen Vektors
ermöglicht,
mit dem zusätzlichen
Vorteil der stabilen Integration des Transgens in das Wirtsgenom
von verschiedenen Zelltypen. Der beschriebene adenovirale Vektor
ist frei von alen adenoviralen Sequenzen, abgesehen von den 5' und 3' cis-Elementen, die
für die
Replikation und die Einkapselung des Virions nötig sind. Die Adenovirus-assoziierten Sequenzen
umfassend die 5' (rechts)
und 3' (links) invertierten
terminalen Wiederholungen (ITRs) flankieren die Transgenkassette
in einer solchen Weise, dass sie die homologe Rekombination während der
viralen Rekombination und die virale Integration in das Wirtsgenom
steuern. In einer Ausführungsform
werden AAV-ITR flankierende Sequenzen verwendet. Der Vektor enthält auch
ein selektiertes Transgen, das funktionell an ein ausgewähltes regulatorisches
Element gekoppelt ist und ein Polyadenylierungs-Stopsignal, das
wiederum durch die oben beschriebenen flankierenden Sequenzen flankiert
wird. Die ausgewählten
Transgene können unter
den gleichen regulatorischen Elementen gekoppelt sein oder unter
getrennten regulatorischen Elementen in gleicher Orientierung oder
in gegenseitig gegensätzlicher
Orientierung. Die ausgewählten
Transgene sind ein Gen oder Gene, die in einer Wirtszelle oder Gewebe
für therapeutische,
Reporter- oder Selektionszwecke exprimiert werden. Der Vektor ist
durch einen hohen Titer gekennzeichnet, mit dem das Transgen in eine
Wirtszelle transportiert wird und durch die Fähigkeit, stabil in das Wirtsgenom
zu integrieren. Es wird auch ein Verfahren bereitgestellt zur Verbesserung
der Integrationsfrequenz und der ortsspezifischen Integration durch
Einbau eines AAV rep Proteins in den rekombinanten hybriden Vektor.
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Die
Erfindung stellt auch chimäre
Fiberproteine bereit (Beispiel II), umfassend natürlicherweise
auftretende Fiberproteine, in denen ein Teil oder Teile der Sequenz
modifiziert wurden, um die Zell- oder Gewebe-Spezifität der Infektion
zu verändern.
Veränderte
Fiberproteinsequenzen umfassen Fiberprotein Domänen (die Knob-Domäne, die
Schaft-Domäne,
und die Schwanzdomäne)
aus anderen oder aus gleichen Adenovirus-Serotypen oder aus zufällig ausgewählten Peptiden.
Die Erfindung bezieht sich weiterhin auf Nukleinsäuresequenzen,
die für
die chimären
Fiberproteine kodieren. Diese Nukleinsäuresequenzen können natürlich auftretende,
ein Gemisch aus natürlich
und nicht natürlicherweise
auftretenden oder komplett nicht natürlicherweise auftretende Sequenzen
sein.
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Die
hier beschriebenen heterologen Fiberproteine können in jeden auf Adenovirus
basierenden Vektor inseriert werden, der ein Kapsid enthält, wodurch
das Virus in die Lage versetzt wird, eine spezifische gegebene Zelle
oder ein Gewebe zu infizieren. Adenovirus Vektoren mit solchen heterologen
Fibersequenzen können
dazu verwendet werden, Gentransfer in gewünschte Zellen zu dirigieren.
Für die
stabile Integration der Transgenkassette in das Wirtsgenom wird
der hier beschriebene Ad-AAV
Vektor bevorzugt verwendet.
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Die
Erfindung umfasst auch eine Bibliothek von Adenoviren, die zufällige Peptide
in ihren Fiber-Knobs aufweisen, die als Ligand verwendet werden
können,
für eine
Adenovirus-Variante mit Tropfismus für einen bestimmten Zelltyp
in vitro oder in vivo zu screenen.
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Die
hier beschriebenen chimären
Ad Vektoren umfassen das Ad.AAV Genom mit einem modifizierten Fiberprotein,
das auf seinem Kapsid exprimiert wird. Diese chimären Vektoren
sind dazu entwickelt, eine Vielzahl von Zellen zu infizieren, insbesondere
die Zellen, die durch die herkömmlich
verwendeten retroviralen, AAV und adenoviralen Vektoren nur schwach
transduziert werden können.
Diese Zellen umfassen in nicht beschränkender Weise hämatopoietische
Stammzellen, Lungenepithelzellen, dendritische Zellen, lymphoblastoide
Zellen und endotheliale Zellen. Hämatopoietische Stammzellen
wie CD34+ Zellen können
mit dem hier beschriebenen Vektor für die Gentherapie von Sichelzellanämie und
Thalassämie „getargeted" werden. Der chimäre Ad-AAV
Vektor, der in der Lage ist, Gene in endotheliale Zellen zu transduzieren,
kann in der Gentherapie für
vaskuläre
Erkrankungen wie Arteriosklerose oder Restenose nach koronarer Arterienchirurgie
verwendet werden.
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KURZE BESCHREIBUNG
DER ABBILDUNGEN
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1A–1C zeigen einen angenommenen Mechanismus
zur Bildung des ΔAd.AAV-Genoms.
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2A und 2B zeigen
elektronenphotomikroskopische Aufnahmen von hybriden Viruspartikeln: 2A zeigt Ad.AAV1 und 2B zeigt ΔAd.AAV1
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3 veranschaulicht
die Analyse von ΔAd.AAV1
Genomen nach der Transduktion von SKHepl-Zellen. Pulsfeldgelelektrophorese
(PFGE). 1 × 106 Kontrollzellen Sk Hep1 Zellen (SKHep1)
(Spuren 1–3,
5, 9). SKHep1 Zellen aus G418 resistenten Pools (ΔAd.AAV1)
(infiziert mit ΔAd.AAV1
und selektiert für
4 Wochen) (Spuren 6–8,
10–– 12), oder
SKHep1 Zellen, geerntet 3 Tage nach Infektion mit 2000 Genomen Ad.AAV1
(Ad) Spuren 4–13)
werden in Agaroseplatten versiegelt, in situ lysiert und mit oder
ohne vorherigen Verdau mit Restriktionsendonukleasen einer PFGE
unterzogen. Mit einer für
SEAP spezifischen Sonde wird ein Southern Blot durchgeführt. U =
unverdaut, P = verdaut mit PI-Sec1, I = I-CeuI, E = EcoRI.
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4A und 4B zeigen
die Antwort von K562 und CD34+-Zellen nach Infektion mit ΔAd.AAVBG. Zellen
werden für
6 Stunden unter Rühren
mit dem Virus inkubiert. Am Tag 3 nach der Infektion wird die Transduktionsfrequenz
basierend auf der Anzahl von X-Gal positiven Zellen berechnet. Die
Lebensfähigkeit
wird durch Trypanblau-Ausschluß berechnet,
N=3, SEM< 10%.
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5 zeigt
die Expression von Rep in SKHep 1 und 293-Zellen nach der Plasmidtransfektion.
5 × 105 Zellen werden mit pAAV/Ad, pRSVrep oder
pPGKrep durch Ca-Phosphat-Copräzipitation
transfiziert. Drei Tage nach der Transfektion werden die Zellen
geerntet. Lysate werden auf einem 10 % PA-Gel aufgetrennt, gefolgt
von Western Blot mit Rep-spezifischen Antikörpern (03-65169, American Research
Products), und mit ECL entwickelt (Amersham).
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6 zeigt
den Nachweis der Vektorintegration in AAVS1 durch PFGE.
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7 zeigt
die Strategie zur Erzeugung eines ΔAd.AAV Hybrid-Vektors, der zur
ortsspezifischen Integration fähig
ist. Pfeile stehen für
Promotoren, (PA) = Polyadenylierungssignal. ψ = adenovirales Verpackungssignal.
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8A–8B zeigt
Vektoren für
Transduktionsstudien mit SNOri als Expressionseinheit und die Analyse
der Vektorintegration in genomische DNA aus einer kleinen Zellzahl.
Analoge Vektorsets können
mit β-Galactosidase
(BG) oder grün
fluoreszierendem Protein (GFP) als Reportergene erzeugt werden.
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9 zeigt
die Strategie zum Ersatz der Ad5 Fibersequenz durch die heterologen
Fiber X Gene unter Verwendung von Rekombination in E. coli.
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10 zeigt die Expression von CAR und αv-Integrinen
auf Testzellen. Für
die Flußzytometrie-Analyse wurden
HeLa, CHO, K562 und CD34+-Zellen mit monoklonalen anti-CAR (RmcB,
Verdünnung
1:4000) oder anti-αv-Integrin-Antikörpern (L230, Verdünnung 1:30)
inkubiert. Als negative Kontrolle wurden die Zellen mit einem irrelevanten
monoklonalen Antikörper
aus Maus (anti-BrdU, Verdünnung
1:100) inkubiert. Die Bindung der Primärantikörper wurde mit anti-Maus FITC-markierten
Konjugaten (Verdünnung
1:100) entwickelt. Die gezeigten Daten stellen die durchschnittlichen
Ergebnisse von Vierfach-Analysen dar, durchgeführt mit 104 Zellen.
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11 zeigt Elektronenmikroskopie von Adenovirus-Partikeln.
Aufgereinigte Partikel aus Ad5, 9 und 35 wurden negativ Kontrast-gefärbt und
bei einer Vergrößerung von
85,000x analysiert. Defekte Partikel sind durch Pfeile gekennzeichnet.
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12 zeigt die Analyse der Anheftung und der Internalisation
von verschiedenen Serotypen an CHO, HeLa, K562 und CD34+ Zellen.
Gleiche Mengen von [3H]-Thymidin-markierten Virionen von Ads
3, 4, 5, 9, 35 und 41 (gemessen durch OD260, und äquivalent
zu einer MOI von 400 pfu pro Zelle für Ad5) wurden wie in Material
und Methoden beschrieben, für
eine Stunde auf Eis inkubiert. Die Zellen wurden dann gewaschen, und
die Anzahl von gebundenen Virionen pro Zelle wurde bestimmt. Für Internalisierungs-Untersuchungen
ließ man
die Virionen zunächst
für 1 h
auf Eis an die Zellen anlagern. Dann wurden ungebundene Partikel
ausgewaschen. Die Zellen wurden dann bei 37°C für 30 min inkubiert, gefolgt
von Behandlung mit Trypsin-EDTA und Waschschritten, um nicht internalisierte
virale Partikel auszuwaschen. Die Daten wurden aus zwei bis vier
unabhängigen
Experimenten gewonnen, die im dreifachen Ansatz durchgeführt wurden.
Beachte die unterschiedliche Skala auf den Y-Achsen für CD34+
Zellen.
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13A–13C zeigen die Anheftung und die Internalisation
von verschiedenen Adenovirus-Serotypen an HeLa, CHO bzw. 293 Zellen.
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14A und 14B zeigen
die Anheftung und die Internalisation von verschiedenen Adenovirus-Serotypen
an CD34+ bzw. an K-562 Zellen.
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15A–15C zeigen die Analyse der viralen Replikation
in K562 und CD34+ Zellen durch Southern Blot-Analyse von methylierter
viraler DNA. Replikationsuntersuchungen wurden mit 1 × 105 K562 Zellen (A) oder CD34+ Zellen (B) durchgeführt, die
mit methyliertem Ad5, Ad9 oder Ad35 infiziert waren. Die Spur, die
als „load" markiert ist, stellt
DNA dar, die unmittelbar nach Zugabe der angezeigten viralen Dosis
zu den Zellen aus dem Medium/Zellgemisch extrahiert wurde. Die Intensitäten der
Banden entsprechend methylierter und nicht methylierter viraler
DNA zeigen, dass ~ 85% des eingesetzten Virus methyliert wurden.
Zur Quantifizierung der Adsorption und der Internalisierung wurde
eine DNA-Analyse nach vorheriger Inkubation des Virus mit Zellen
bei 0°C
(Adsorption) oder 37°C
(Internalisation) durchgeführt.
Für dosis-abhängige Replikationsuntersuchungen
wurde die angezeigte virale Dosis (ausgedrückt als Anzahl von Genomen)
zu den Zellen zugegeben, und zelluläre genomische zusammen mit
viraler DNA wurde 16 Stunden oder 36 Stunden nach Infektion für K562 bzw.
CD34+ Zellen extrahiert. Identische Mengen an Proben-DNA wurden
durch Southern-Blot analysiert. Für Zwecke der Quantifizierung
wurde die Replikation von Ad9 zusammen mit Ad5 analysiert, unter
Verwendung einer Ad5/9 chimären
Sonde, die an DNA beider Serotypen hybridisiert (C). Die Analyse
von Ad5 gegenüber
Ad35 Replikation wurde mit der entsprechenden Ad5/35 chimären Sonde
durchgeführt.
Da getrennte Hybridisierungen sowohl mit Ad5/35 als auch mit Ad5/9
Sonden identische Signalintensitäten
für Ad5
DNA ergaben, wird nur eine Reihe der Ad5 Replikation in Testzellen
gezeigt. Zur Erzeugung von unterscheidbaren Fragmenten, die spezifisch
für den
methylierten und den nicht methylierten Zustand von viralen Genomen
sind, wurde Ad5 DNA mit XhoI verdaut, während Ad9 und Ad35 DNA mit
XhoI und HindIII verdaut wurden. Die Banden, die spezifisch für methylierte
(nicht replizierte) virale DNA waren, liefen bei ~ 12 kb für Ad9, 35
kb für
Ad5 und ~ 12 kb für
Ad35. Die für
nicht methylierte DNA spezifischen Banden waren 5.8 kb für Ad9, 6.1
kb für
Ad5 und 9.5 kb für
Ad35. Chimäre
Ad5/9 und Ad5/35 DNA-Fragmente (1.8 kb) wurden als Standards für die Quantifizierung
verwendet und zusammen mit verdauter viraler/zellulärer DNA
(dargestellt auf dem linken Teil der Abbildung) auf ein Gel aufgetragen.
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16A und 16B zeigen
die Struktur von Ad5GFP und Ad5GFP/F35 Vektoren. A) Schematisches
Diagramm des ursprünglichen
E1/E3-deletierten Ad5-basierten Vektors mit einer in den E3-Bereich
eingesetzten GFP-Expressionskassette und der chimäre Vektor
Ad5GFP/F35, der das Ad5/35 Fiber-Gen enthält. Das 2.2 kb Ad5 Fiber-Gen
wurden durch ein 0.9 kb großes
chimäres
Fiber-Gen ersetzt, das für
den kurzen Schaft und den Knob von Ad35 kodiert durch ein Verfahren
mit PCR-Klonierung
und Rekombination in E. coli. KpnI (K) und HindIII (H)-Stellen,
die innerhalb oder um die Fiber-Gene herum lokalisiert sind, sind
gekennzeichnet. Die untere Reihe zeigt die detaillierte Struktur
des chimären
Fiber-Bereichs. Der Ad5 Fiber-Schwanz [Aminosäuren (aa): 1-44] wurden im
Leserahmen an den Ad35 Fiberschaft gekoppelt, beginnend mit den
ersten beiden Aminosäuren
(GV), die zwischen vielen Serotypen konserviert sind. Ein konservierter
Bereich von Aminosäuren
TLWT kennzeichnet die Grenze zwischen dem letzten β-Faltblatt
des Ad35 Schafts und dem globulären
Knob. Auf das Ad35 Fiberketten-Terminationskodon
folgt das Ad5 Fiber-Polyadenylierungssignal. Der Bereich von AD5GFP/F35,
der für
die chimäre
Fiber kodiert, wurde mit Ad5-spezifischen Primern vollständig sequenziert
(siehe Material und Methoden). B). Restriktionsanalyse von viralen
Genomen. Virale DNA wurde aus aufgereinigten AD5GFP und AD5GFP/F35-Partikeln
wie anderswo beschrieben aufgereinigt. Ein Mikrogramm DNA wurde
mit KpnI oder HindIII verdaut und in Ethidiumbromidgefärbten Gelen
aufgetrennt (links), diese wurden anschließend geblottet und mittels
Southern Blot analysiert mit einer für Ad5 E4 spezifischen Sonde
(nt 32,7775-33,651) (rechts). Spezifische Muster wurden nachgewiesen,
die die korrekte Struktur für beide
viralen Vektoren zeigen. Die für
AD5GFP und AD5GFP/F35 spezifischen HindIII-Fragmente waren 2,9 kb
bzw. 4,9 kb. Das KpnI-Fragment,
das die richtige AD5GFP/F35-Struktur bestätigte, war 1,6 kb groß, verglichen
mit einem 7.6 kb großen
Fragment für
Ad5GFP. M = 1 kb Leiter (Gibco-BRL,
Grand Island, NY).
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17 zeigt die Erzeugung von ΔAd.AAV Genomen durch Rekombination
zwischen invertierten Homologiebereichen. Rekombination zwischen
zwei invertierten Wiederholungen (IR) anwesend in einem ΔAd.AAV Vektor.
Der ΔAd.AAV
Vektor (~34 kb) der ersten Generation enthält zwei 1.2 kb große invertierte
Homologieelemente, die die Transgenkassette flankieren. Ein AAV-ITR
ist zwischen das Ad-Verpackungssignal (ψ) und das
linke IR inseriert. Während
der Ad-Replikation vermittelt die Rekombination zwischen den IRs
die Bildung von ΔAd.AAV-Genomen
mit dem Transgen, das von IRs flankiert wird, AAVITRS, Ad-Verpackungssignalen
und Ad ITRs. Diese Genome werden effizient in Ad Capside verpackt.
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18 zeigt die Struktur von Ad5/11, Ad5/35. Schematisches
Diagramm des ursprünglichen E1/E3-deletierten
auf AD5 basierenden Vektors mit einer GFP-Expressionskassette, die in den E3-Bereich (Ad5GFP)
inseriert ist und des chimären
Vektors Ad5GFP/F35, der das Ad5/35 Fiber-Gen enthält. Das
2.2kb Ad5 Fiber-Gen wurde durch ein 0.9 kb chimäres Fiber-Gen ersetzt, das
für den
kurzen Schaft und den Knob von Ad35 kodiert, durch eine Technik
mit PCR-Klonierung und Rekombination in E. coli. KpnI (K) und HindIII (H)-Stellen,
die innerhalb oder um die Fiber-Gene herum lokalisiert sind, sind
gekennzeichnet. Die untere Reihe zeigt die detaillierte Struktur
des chimären
Fiber-Bereichs. Der Ad5 Fiber-Schwanz [Aminosäuren (aa): 1-44] wurde im Leserahmen
an den Ad35 Fiberschaft gekoppelt, beginnend mit den ersten beiden
Aminosäuren
(GV), die zwischen vielen Serotypen konserviert sind. Ein konservierter
Bereich von Aminosäuren
TLWT kennzeichnet die Grenze zwischen dem letzten β-Faltblatt
des Ad35 Schafts und dem globulären
Knob. Auf das Ad35 Fiberketten-Terminationskodon folgt das Ad5 Fiber-Polyadenylierungssignal.
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19 zeigt die Kreuz-Kompetition um die
Anheftung und Internalisierung von markiertem Ad5GFP, Ad35 und chimären Ad5GFP/F35
Virionen um unmarkierte Viren, und mit anti-CAR oder anti-αv-Integrin-Mab. (A)
Für Anheftungsuntersuchungen
wurden 105 K562 Zellen mit einem 100fachen Überschuss
von unmarkiertem Kompetitorvirus bei 4°C für 1 h inkubiert. Dann wurden
gleiche Mengen an [3H]-markierten Viren,
in einer Dosis, die äquivalent
zu einer MOI von 100 pfu pro Zelle ist und für Ad5GFP bestimmt wurde, zu
den Zellen gegeben, gefolgt von Inkubation bei 4°C für 1h. Zellen wurden dann mit
eiskaltem PBS gewaschen, pelletiert und der Prozentsatz an angeheftetem
Virus (zellassoziierte Zähler
pro Minute) wurde bestimmt. Zur Analyse der Kreuz-Kompetition um
die Internalisierung wurden die Zellen mit einem 100fachem Überschuss
von Kompetitorvirus bei 37°C
für 30
Minuten inkubiert, bevor das markierte Virus zugegeben wurde. Nach
einer zusätzlichen
Inkubation bei 37°C
für 30
Minuten wurden die Zellen für
5 min bei 37°C
mit Trypsin-EDTA behandelt, mit eiskaltem PBS gewaschen, pelletiert
und der Prozentsatz an internalisiertem Virus wurde bestimmt. Vorläufige Experimente
hatten gezeigt, das die für
die Kompetitionsuntersuchungen gewählten Bedingungen die Sättigung
bei der Anheftung/Internalisierung auf K562 Zellen für ale unbehandelten
Kompetitoren ermöglichte. (B).
105 K562 Zellen wurden für 1 Stunde bei 4°C mit anti-CAR
Mab (RcmB, verdünnt
1:100) oder mit anti-αv-Integrin Mab (L230, verdünnt 1:30)
präinkubiert,
gefolgt von Inkubation mit markierten Viren gemäß den zuvor beschriebenen Protokollen
für Anheftung
oder Internalisierung. Für
jeden bestimmten Serotyp wurde der Prozentsatz an angeheftetem/internalisiertem
Virus mit den Kontrolleinstellungen verglichen, wobei Zellen unter den
gleichen Bedingungen mit einer 1:100 Verdünnung eines irrelevanten Antikörpers (anti-BrdU Mab) vor der Zugabe
des markierten Virus inkubiert wurden. Es ist zu beachten, dass
die spezifischen Kompetitoren, aber nicht die entsprechenden Kontrollen
die Internalisierung von Ad5 in einem Ausmaß signifikant hemmten, die mit
veröffentlichten
Daten übereinstimmt
(59). N>/=4.
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20. Kreuz-Kompetition um Anheftung und Internalisierung
von [3H]-markierten Ad5GFP, Ad35 und chimären Ad5GFP/F35
Virionen um unmarkiertes Ad3 Virus (A), und von [3H]]-markierten
Ad3 Virionen um unmarkierte Viren (B). 105 K562
Zellen wurden mit einem 100fachen Überschuss unmarkierter viraler
Partikel gemäß den für 6 beschriebenen
Anheftungs- oder Internalisierungsprotokollen präinkubiert. Gleiche Mengen an
[3H]]-markierten AD5GFP, AD5GFP/F35 oder
Ad35(A) oder [3H]]-markierten Ad3 (B) wurden
zu den Zellen in einer Dosis gegeben, die äquivalent zu einer MOI von
100 pfu pro Zelle für
Ad5GFP ist. In Kontrolleinstellungen wurden die Zellen mit markierten
Viren ohne Kompetitoren inkubiert. N=4.
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21 zeigt die Transduktion von CD34+, K562 und
HeLa Zellen mit Ad5GFP und chimären Ad5GFP/F35
Vektoren. 1 × 105 Zellen wurden mit unterschiedlichen MOIs
(pfu/Zelle) von Viren in 100 μl
Medium für
6h infiziert. Virus-enthaltendes Medium wurde dann entfernt, und
die Zellen wurden in frischem Medium resuspendiert, gefolgt von
Inkubation für
18h bei 37°C.
Der Prozentsatz an GFP-exprimierenden Zellen wurde durch Flußzytometrie
bestimmt. N=3.
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22 zeigt die Verteilung von GFP-positiven Zellen
in Subpopulationen von menschlichen CD34+ Zellen, die CAR oder αv-Integrin
exprimieren. 1 × 105 Zellen wurden wie für 8 beschrieben
mit Ad5GFP oder Ad5GFP/F35 bei einer MOI von 200 pfu/Zelle infiziert.
24 h nach der Infektion wurden die Zellen mit anti-CAR (Verdünnung 1:100)
oder anti-αv-Integrin (Verdünnung 1:100) primären monoklonalen
Antikörpern
für 1 Stunde
bei 37°C
inkubiert. Die Bindung primärer
Antikörper
wurde mit einem anti-Maus IgG-PE-markierten sekundären Mab
(Verdünnung
1:100) bei 4°C
für 30
min entwickelt. Für
jede Variante wurden104 Zellen durch Flußzytometrie
untersucht. Die scheininfizierten Varianten stellen die Zellen dar,
die nur mit Verdünnungspuffer inkubiert
wurden. Die Quadranten-Grenzen
wurden basierend auf den Hintergrundsignalen gesetzt, die sowohl mit
den GFP- als auch den PE-gematchten Kontrollen erhalten wurden.
Die in jedem Quadranten gefundenen gefärbten Zellen sind gezeigt.
Die Daten sind repräsentativ
für 3 unabhängige Experimente.
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23A–23B zeigen die Verteilung von GFP-positiven Zellen
in einer Subpopulation von humanen CD34+ Zellen, die CD34 und Cd117
(c-kit) exprimieren. (A) Kolokalisation von Expression von GFP mit Expression
von CD34 oder CD117: CD34+ Zellen wurden mit Ad5GFP oder Ad5GFP/F35
bei einer MOI von 200 pfu pro Zelle unter den für 8 beschriebenen
Bedingungen infiziert. 24 h nach Infektion wurden die Zellen mit
anti-CD34 PE-markierten Mabs (Verdünnung 1:2) oder mit anti-Cd117
PE-konjugierten Mabs (Verdünnung
1:5) für
30 min auf Eis inkubiert, und pro Variante wurden 104 Zellen
einer Zwei-Farben Flußzytometrie-Analyse
unterworfen. Für
die Negativkontrollfärbung
wurde vor der Analyse kein Antikörper
zu den Zellen zugefügt.
Die Scheininfektions-Varianten stellen Zellen dar, die nur mit Virusverdünnungspuffer
inkubiert wurden. Die Quadrantengrenzen wurden gesetzt basierend
auf den Signalen, die man sowohl mit GFP- als auch mit PE-gematchten Kontrollen
erhalten hat. Der in jedem Quadranten gefundene Prozentsatz an gefärbten Zellen
ist gezeigt. Das Experiment wurde zweimal im Dreifachansatz durchgeführt und
typische Ergebnisse werden gezeigt. Die Standardabweichung betrug
weniger als 10% des statistischen Durchschnitts. (B) Transduktion
von CD34+/CD117+ Zellen mit Ad5GFP und Ad5GFP/F35 chimären Virusvektoren:
CD34+ Zellen, die über
Nacht vor der Färbung
in Medium ohne SCF inkubiert wurden, wurden für 30 min auf Eis mit PE-markiertem
anti-CD117 Mab inkubiert. Die Fraktion CD117-positiver Zellen wurde
durch FACS sortiert. Mehr als 97% der gesorteten Zellen waren positiv
für CD117.
1 × 105 CD117+/CD34+ Zellen wurden mit Ad5GFP oder Ad5GFP/F35
bei einer MOI von 200 pfu/Zelle wie in 8 infiziert.
24 Stunden nach Infektion wurde der Anteil an GFP-positiven Zellen
durch Flußzytometrie
bestimmt. Für
die Scheininfektion wurden CD117+/CD34+ Zellen nur mit dem Virus-Verdünnungspuffer
inkubiert. Die Infektion wurden dreifach durchgeführt, und
der durchschnittliche Prozentsatz der GFP-exprimierenden Zellen ist auf dem entsprechenden
Histogramm gezeigt. Die Standardabweichung betrug weniger als 10%
des statistischen Durchschnitts.
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24 zeigt die Southern Analyse von viralen Genomen
in GFP-positiven und GFP-negativen
Fraktionen von CD34+ Zellen, die mit dem Ad5GFP und dem chimären Ad5GFP/F35
Vektor infiziert wurden. CD34+ Zellen wurden mit Viren in einer
MOI von 100 wie für 21 beschrieben infiziert. 24 h nach der Infektion
wurden die Zellen durch FACS auf GFP-positive und GFP-negative Zellen
sortiert. 105 Zellen aus jeder Fraktion wurden
dazu verwendet, genomische DNA zusammen mit viraler DNA zu isolieren.
Vor der Zelllyse wurde eine rigorose Behandlung mit Trypsin und
DNase, gefolgt von Waschschritten durchgeführt, um die Kontamination genomischer
DNA-Proben mit extrazellulärer
viraler DNA auszuschließen.
A) Das obere Gel zeigt das Ethidiumbromid-gefärbte 1 % Agarosegel vor dem
Blotting und zeigt, das gleiche Mengen an DNA geladen wurden. Diese
Menge entsprach DNA , die aus ~ 25,000 GFP+ oder GFP- Zellen isoliert
wurde. Die Spur, die als Aload@ bezeichnet ist, stellt virale DNA
dar, die aus Ad5GFP oder Ad5GFP/F35 Virionen isoliert wurde, vermischt
mit pBluescript Plasmid-DNA (Stratagene) als Träger und aufgetragen auf ein
Gel in der Menge, die tatsächlich
dazu verwendet wurde, 25,000 Zellen zu infizieren. Als Standard
für die
Konzentration wurde eine serielle Verdünnung von Ad5GFP Genomen auf
ein Gel geladen (linke Seite). Für
die Southern Analyse (untere Reihe) wurde ein 8kb langes HindIII-Fragment,
das dem E2-Bereich von Ad5 entspricht, als markierte Sonde verwendet.
Hybridisierte Filter wurden einer Analyse mit dem Phosphorimager
unterzogen, dann wurde ein Kodak-X-OMAT
Film für
48 h bei –70°C aufgelegt.
Die zelluläre/virale
DNA ist durch einen Pfeil gekennzeichnet. (B) Zum Nachweis von Ad5GFP-Genomen
in transduzierten Zellen wurde eine PCR-Amplifikation, gefolgt von
einer Southern Analyse mit den gleichen Proben durchgeführt, die
für die
quantitative Southern Blot Hybridisierung in (a) verwendet wurden.
DNA, aufgereinigt aus ~ 2500 Zellen wurde einer PCR unterzogen (95°C 1 min,
53°C 1 min,
72°C 1 min,
20 Zyklen mit Primern Ad5-F1 und Ad5-R1). Ein Fünftel der PCR-Reaktion wurden
einer Elektrophorese auf einem Agarosegel unterzogen (obere Reihe).
Ein 0.9 kb langes DNA-Fragment, das spezifisch für den E4-Bereich von Ad5 ist,
wurde für
die transduzierten Ad5GFP/F35 Genome nachgewiesen. DNA wurde dann
auf Nybond-N+ Membranen geblottet und eine Southern Blot Hybridisierung
(untere Reihe) mit einer Ad5 E4 spezifischen DNA-Sonde wurde durchgeführt. Zusätzlich zu
dem 0.9 kb Fragment erzeugten die PCR-Primer ein kleineres 0,5 kb
großes
Fragment, das ebenfals mit der E4-Bereichssonde hybridisierte.
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25 zeigt die Rolle der Fiberschaft-Länge bei
Ad-Infektionsstrategien. CAR-Binde (Ad5 und Ad9)-Varianten und Ad35,
der mit einem non-CAR Rezeptor interagiert, wurden auf CAR-exprimierenden
Zellen (293, Y79) und K562 Zellen analysiert, die keine signifikanten
Mengen an CAR exprimieren. Alle Vektoren enthalten eine GFP-Expressionskassette,
verpackt in ein Ad5 Capsid mit modifizierten Fibern.
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26 zeigt die tertiäre Struktur des Ad5 Knob: Lokalisation
von CAR-Bindestellen. H-I Schleife und G-H Schleife.
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27 zeigt den Austausch des G-H Loops gegen heterologe
Peptide.
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28 zeigt die Anheftung und die Internalisierung
metabolisch markierter Serotypen mit menschlichen Zelllinien.
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29A–29 Dzeigen
die Erzeugung von Rep78-exprimierenden Ad Vektoren durch Rekombination
zwischen zwei Vektoren. (A) Die gleiche Strategie wie in 15 wurde für
Vektoren mit rep 78 als Transgen verwendet. Der Ad5'rep Vektor enthielt
auch den ApoEhAAT Promoter, abgeschirmt durch einen HS-4 Insulator.
Der Bereich an Homologie zwischen den beiden Fragment des rep78
Gens war 658 nt lang. Aus dem Rep78 Orf wurde der p5 Promoter deletiert.
Das interne Rep40/52 Startcodon (an Position 993) wurde mutiert, um
die Produktion von kleinen Rep Proteinen zu zerstören. Weiterhin
wurde die Spleissstelle an nt1905 deletiert, wodurch die Expression
von Rep68 eliminiert wird. Die einzelne Expression von rep78 wurde
gezeigt. (B) Bildung von ΔAd.rep78
Genomen. Das erwartete 5,8 kb große ΔAd.rep78 Genom wurde nur nach
Koinfektion sowohl mit Ad5'rep
als auch mit Ad3'rep
in 293 Zellen entdeckt, wie durch Southern gezeigt. (C) Southern
Blot Analyse zum Rescue des rekombinanten AAV Genoms aus der Plasmid-DNA
durch Rep78, das vom pCMVrep78 und ΔAd.rep78 exprimiert wurde. Das
erwartete Rescue-Produkt ist 3,8 kb groß (R-Plasmid). (D) Southern
Blot Analyse zur Rescue des rekombinanten AAV Genoms aus dem Ad.AAV
viralen Vektorgenom.
-
AUSFÜHRLICHE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
-
Alle
in dieser Anmeldung verwendeten technischen und wissenschaftlichen
Begriffe haben die im Stand der Technik bekannte Bedeutung, sofern
nichts anderes angegeben ist. Die folgenden Wörter oder Ausdrücke, die
in der vorliegenden Anmeldung verwendet werden, haben die angegebene
Bedeutung.
-
Der
Begriff Vektor umfasst in nicht-beschränkender Weise Plasmide, Cosmide,
Phagemide und künstliche
Chromosomen. Die Vektorsequenz kann als die virale „Basisvektor" Sequenz bezeichnet
werden. Die Basisvektor-Sequenz hängt ab von dem spezifischen
Serotyp und dem Virus, von dem die Basisvektor-Sequenz abgeleitet
wurde. Die Basisvektor-Sequenz kann an non-Vektor oder Transgen-Sequenzen gekoppelt
sein (z.B. heterologe Sequenzen).
-
Die
Transgen-Sequenzen können
Sequenzen umfassen, die Kompatibilität mit prokaryotischen oder eukaryotischen
Wirtszellen verleihen, wobei Kompatibilität sich auf die Vektorreplikation
innerhalb einer Wirtszelle bezieht. Daher kann die Transgensequenz
eine Replikonsequenz sein, die die Replikation des Vektors innerhalb
einer Wirtszelle steuert, woraus ein autonom replizierender Vektor
resultiert. Alternativ kann die Transgensequenz Vektorreplikation
ermöglichen,
die von der Replikationsmaschinerie der Wirtszelle abhängt.
-
Die
Basisvektorsequenzen können
funktionell an eine Transgensequenz gekoppelt sein, die für ein Genprodukt
kodiert, wie z.B. ein Polypeptid, rRNA oder tRNA. So kann z.B. das
Transgen für
ein Polypeptid wie z.B. ein virales Kapsidprotein, oder ein virales
Fiberprotein kodieren. Das Transgen kann von dem gleichen oder von
einem anderen Serotyp wie die Basisvektor-Sequenz abgeleitet sein.
-
Ein
anderes Beispiel eines Transgens umfasst ein Reportergen, das für ein Genprodukt
kodiert, das als selektierbarer Marker verwendet werden kann, wie
ein Arzneistoffresistenzgen oder ein kolorimetrischer Marker. Das
Reportergen kann für
ein Genprodukt kodieren, das leicht durch z.B. einen visuellen mikroskopoischen,
einen immunchemischen oder einen enzymatischen Assay nachgewiesen
werden kann. Das bevorzugte Reportergen kodiert für ein Genprodukt,
das durch ein nichtdestruktives Verfahren nachgewiesen werden kann,
das die Zelle, die das Reportergen exprimiert, nicht zerstört.
-
Ein
therapeutisches Gen ist ein weiteres Beispiel eines Transgen. Ein
therapeutisches Gen kodiert für ein
Genprodukt (z.B. Polypeptid oder RNA), das bei Expression in einer
Wirtszelle einen therapeutischen Nutzen oder eine gewünschte Funktion
an die Wirtszelle oder das Gewebe oder an den Organismus, der die
Wirtszelle enthält,
bereitstellt. Der therapeutische Nutzen kann aus der Modifikation
der Funktion eines Gens im Wirtsgenom oder aus der zusätzlichen
Funktion resultieren, die durch das therapeutische Protein, das
Polypeptid oder die RNA bereitgestellt wird.
-
Die
Basisvektorsequenz kann an eine Transgensequenz gekoppelt sein,
die ein regulatorisches Element ist, wie Promotoren, Enhancer, Transkriptionsterminationssignale,
Polyadenylierungssequenzen. Das regulatorische Element kann die
Expression der Transgensequenz, die für ein Genprodukt kodiert, durch
direkte Transkription oder Translation steuern. Das regulatorische
Element kann die Menge oder den zeitlichen Ablauf der Expression
des Transgens regulieren. Das regulatorische Element kann die Expression
des Transgens in bestimmten Wirtszellen oder Geweben (z.B. Wirts-spezifische
oder Gewebe-spezifische Expression) steuern.
-
Die
Basisvektorsequenz kann an ein Transgen gekoppelt sein, das es dem
Vektor ermöglicht,
in eine andere Nukleotidsequenz zu integrieren. Die Integrationssequenz
kann die Integration des gesamten Vektors oder von Teilen des Vektors
ermöglichen.
Die Integrationssequenz kann mit der Basisvektorsequenz verwandt sein
oder nicht. So können
die Integrationssequenz und die Basisvektorsequenz z.B. von gleichen
oder verschiedenen viralen Serotypen abstammen. Die Integrationssequenzen
können
invertierte Wiederholungssequenzen (ITRs) von Adenovirus (Ad), Adeno-assoziiertem
Virus (AAV) oder von HIV sein.
-
Die
Basisvektorsequenz kann an eine Transgensequenz gekoppelt sein,
die die homologe Rekombination des Vektors in das Genom einer Wirtszelle
steuert. Solche Transgen-Sequenzen können von den gleichen viralen
Serotypen wie die Basisvektorsequenz abstammen oder nicht.
-
Der
Vektor kann multiple Endonukleaserestriktionsschnittstellen enthalten,
die eine angenehme Insertion von exogenen DNA-Sequenzen ermöglichen.
-
Der
Begriff „Hybridvektor" wie in der Erfindung
verwendet bezieht sich auf einen Vektor, der eine Nukleinsäure enthält, die
aus zwei verschiedenen Viren kombiniert ist (z.B. Adenovirus und
AAV).
-
„Chimärer Vektor" bezieht sich auf
einen Vektor, der Nukleinsäuresequenzen
enthält,
die nicht natürlicherweise
zu diesem Vektor gehören
(d.h., Sequenzen, die nicht natürlich
auftreten oder Sequenzen, die nicht in ihrem natürlichen Hintergrund sind, heterologe
Sequenzen eingeschlossen). Ein chimärer Vektor der vorliegenden
Erfindung kann auch ein Hybridvektor sein. Ein Beispiel eines chimären Vektors
ist ein Ad.AAV, der ein modifiziertes Fiberprotein in seinem Kapsid
exprimiert.
-
Der
Begriff „Transduktion" oder „Infektion" bezieht sich auf
ein Verfahren zum Einbringen von viraler DNA innerhalb eines Viruspartikels
in eine Wirtszelle. Die virale DNA ist dabei in Form eines rekombinanten Virus,
der durch Kopplung eines Segments von interessierender DNA in das
virale Genom in einer solchen Weise erreicht wird, so dass das Gen
als funktionales Protein exprimiert werden kann.
-
Der
Begriff „Transfektion" bezieht sich auf
ein Verfahren zum Einbringen eines DNA-Fragments in eine Wirtszelle.
-
Der
Begriff „heterolog" bedeutet, dass eine
Nukleinsäuresequenz
oder eine Peptidsequenz in einen Kontext gebracht wird, der für das Basis-Adenovirus
oder für
eine transduzierte Zelle nicht endogen ist. So kann z.B. eine Peptidsequenz
von einem Protein zu einem anderen Protein transferiert werden,
wobei das entstehende Protein dann als heterologes Protein bezeichnet
wird. Ein chimäres
Fiberprotein (z.B. eine Serotyp 5 Schwanzdomäne und eine Serotyp 35 Schaft-
und Knobdomäne)
wird für
den Ad5 Vektor als heterolog bezeichnet. Der Begriff umfasst auch
Nukleinsäuren
(z.B. kodierende Sequenzen) von einem Stamm oder Serotyp eines Adenovirus,
der in einen anderen Stamm oder einen anderen Serotyp von Adenovirus
eingebracht wird.
-
Der
Begriff „regulatorische
Elemente" bezeichnet
Promotoren, Enhancer, Transkriptionsterminationssignale, Polyadenylierungssequenzen
und andere Expressionskontrollsequenzen. Erfindungsgemäße regulatorische
Elemente umfassen in nicht beschränkender Weise jene, die die
Expression von Nukleinsäuren
nur in bestimmten Wirtszellen steuern (z.B. gewebespezifische regulatorische
Sequenzen).
-
Der
Begriff „funktional
gekoppelt" sagt
aus, dass eine Polynukleotidsequenz (z.B. eine kodierende Sequenz
oder ein Gen) auf derartige Weise an ein regulatorisches Element
gekoppelt ist, das die Sequenz des regulatorischen Elements die
Transkription oder Translation oder beides der Polynukleotidsequenz
lenkt. Die Orientierung des regulatorischen Elements kann variieren
(z.B. in reverser Orientierung im Hinblick auf das rechte ITR).
Der Begriff umfasst auch das Vorhandensein eines geeigneten Startsignals
(z.B. ATG) vor der Polynukleotidsequenz, die exprimiert werden soll
und das Aufrechterhalten des korrekten Leserahmens zur Ermöglichung
der Expression der Polynukleotidsequenz unter der Kontrolle der
Expressionskontrollsequenz und die Erzeugung des gewünschten
Polynukleotids oder des Proteins. Regulatorische Sequenzen können auch 3'-Sequenzen umfassen,
die die korrekte Termination gewährleisten
(z.B. Polyadenylierungs-Stopsignal).
-
Der
Begriff „Gentherapie" bezieht sich auf
ein Verfahren, bei welchem ein Segment exogener DNA auf eine derartige
Weise in eine Zelle eingebracht wird, dass es zu einer funktionellen
Modifikation der Empfängerzelle
durch Expression der exogenen Nukleinsäure führt. Die exogene Nukleinsäure ist
typischerweise insofern therapeutisch, als das die Expression des
kodierten Proteins, des Polypeptids oder der RNA die zelluläre Dysfunktion,
die auf einem genetischen Defekt beruht, korrigiert wird, oder algemeiner,
als das sie unerwünschten
Funktionen, die mit einer genetischen oder einer erworbenen Krankheit
zusammenhängen,
entgegenwirkt. Der Begriff „exogene
Nukleinsäure" bezieht sich auf
DNA- oder RNA-Sequenzen,
die in der behandelten transformierten Zelle normalerweise nicht
exprimiert werden. Der Begriff bezieht sich auch auf DNA- oder RNA-Sequenzen,
die in einer behandelten transformierten Zelle in einem stärkeren,
schwächeren
oder auf andere Weise anderen Muster als in der unbehandelten, untransformierten
Zelle exprimiert werden. Diese unnatürliche Expression kann auch
als heterologe Expression bezeichnet werden.
-
Ein „Gentherapievektor" bezieht sich auf
einen Vektor für
die Gentherapie, d.h., zur Einbringung von exogenen Nukleinsäuren in
einen Empfänger
oder in eine Wirtszelle. Die exogene Nukleinsäure kann transient exprimiert
oder integriert und im Empfänger
oder der Wirtszelle stabil integriert sein.
-
Der
Begriff „Plasmid" bezieht sich auf
ein Nukleinsäuremolekül, das unabhängig vom
Wirt repliziert, eine hohe Kopienzahl beibehält und das als Klonierungswerkzeug
verwendet werden kann.
-
„Paraleler
DNA-Strang" und „anti-paraleler
DNA-Strang" beziehen
sich auf jeden DNA-Strang des doppelsträngigen Adenovirus. Die Abbildungen
zeigen die Lokalisation bestimmter Nukleotide auf dem paralelen
Strang der DNA. Der antiparalele Strang bezieht sich auf den anderen
der zwei DNA-Stränge,
der in den Abbildungen nicht gezeigt ist. Zur Vereinfachung der
Vektor-Diagramme werden die Fibersequenzen auf dem Paralelstrang
gezeigt, auch wenn das Gen auf dem Anti-Paralelen Strang lokalisiert ist.
-
„Reportergen" bezieht sich auf
eine Nukleinsäuresequenz,
die für
ein Polypeptid oder für
ein Protein kodiert, das z.B. durch visuelle, mikroskopische, immunchemische
oder enzymatische Assays leicht nachgewiesen werden kann. Bevorzugte
Reportergene sind solche, die durch ein nicht-destruktives Verfahren
nachgewiesen werden können,
dass die transformierten Zellen, Gewebe nicht zerstört.
-
„Selektionsgen" bezieht sich auf
ein Nukleinsäurefragment,
das für
ein Polypeptid oder für
ein Protein kodiert, dessen Expression dazu verwendet wird, eine
Zelle zu markieren, die mit einem bestimmten Vektor transfiziert
ist.
-
„Therapeutisches
Gen" bezieht sich
auf ein DNA-Fragment, das für
ein funktionales Polypeptid, Protein oder für RNA kodiert, das bei Expression
in einer Wirtszelle einen therapeutischen Nutzen oder eine gewünschte Funktion
an die Wirtszelle bereitstellt oder an das Organ oder den Organismus,
der die Wirtszelle umfasst. Der therapeutische Nutzen kann in der
Modifikation der Funktion eines nativen Gens in einem Wirt oder
aus der zusätzlichen
Funktion resultieren, die durch das therapeutische Protein, das
Polypeptid oder die RNA bereitgestellt wird.
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„Wirtsgewebe" oder „Wirtszelle" bezieht sich auf
eine Zelle oder ein Gewebe in dem ein therapeutisches Gen exprimiert
wird, um seine Funktion zu modifizieren.
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In
der Biologie ist es gut bekannt, dass gewisse Aminosäuresubstitutionen
durchgeführt
werden können,
ohne die Funktion des Proteins zu verändern. Im algemeinen werden
konservative Aminosäuresubstitutionen
oder Substitutionen ähnlicher
Aminosäuren
toleriert, ohne die Proteinfunktion zu beeinflussen. Ähnliche Aminosäuren sind
jene mit ähnlichen
Größen und/oder Ladungseigenschaften,
z.B. Aspartat und Glutamat, und Isoleucin und Valin, die beide Paare ähnlicher
Aminosäuren
darstellen. Ähnlichkeit
zwischen Paaren von Aminosäuren
wurde auf viele Arten bewertet. ZB Dayhoff et al., (1978) in Atlas
of Protein Sequence and Structure, Band 5, Ergänzung 3, Kapitel 22, Seiten
345-352, zeigt Häufigkeitstabellen
für Aminosäuresubstitutionen, die
als Maß für Aminosäureähnlichkeit
verwendet werden können.
Die Häufigkeitstabellen
von Dayhoff et al. basieren auf Vergleichen von Aminosäuresequenzen
für Proteine,
die die gleiche Futnktion haben, aus einer Vielzahl von evolutionär unterschiedlichen
Quellen. Daher werden ale offensichtlichen Veränderungen in den erfindungsgemäßen Aminosäuresequenzen
beabsichtigt.
-
Polypeptide,
die „im
wesentlichen ähnlich" sind, teilen Sequenzen
wie vorstehend mit der Ausnahme, dass nicht identische Restpositionen
durch konservative Aminosäureveränderungen
gekennzeichnet sein können.
Konservative Aminosäureaustausche
beziehen sich auf die Austauschbarkeit von Resten mit ähnlichen Seitenketten.
So ist z.B. eine Gruppe von Aminosäuren mit aliphatischen Seitenketten
von Aminosäuren,
die aliphatische Hydroxyl-Seitenketten enthalten, Serin und Threonin;
eine Gruppe von Aminosäuren
mit Amid-haltigen Seitenketten ist Asparagin und Glutamin; eine
Gruppe mit aromatischen Seitenketten ist Phenylalanin, Tyrosin und
Tryptophan; eine Gruppe mit basischen Seitenketten ist Lysin, Arginin
und Histidin; ein Gruppe mit Schwefel-haltigen Seitenketten ist
Cystein und Methionin. Bevorzugte Gruppen für konservative Aminosäuresubstitutionen
sind in nicht einschränkender
Weise: Valin-Isoleucin-Leucin,
Phenylalanin-Tyrosin, Lysin-Arginin, Alanin-Valin, Asparagin-Glutamin,
und Aspartat-Glutamat. Daher werden Polypeptidsubstitutionen gegen
im wesentlichen ähnliche
Sequenzen (wie oben beschrieben) für die erfindungsgemäßen Aminosäuresequenzen
bereits beabsichtigt.
-
Die
nachfolgende Beschreibung dient dem vollständigeren Verständnis der
vorliegenden Erfindung.
-
Die
vorliegende Erfindung stellt einzigartige Gentransfervehikel bereit,
die viele der Nachteile der bekannten Vektoren überwinden. Die Erfindung beschreibt
die erste Generation von Adenovirus-Vektoren, die linke und rechte
Ad ITRS, eine Ad-Verpackungssequenz,
eine Transgenkassette mit regulatorischen Sequenzen, und ein Paar
von ITR Kassetten umfassen, die die Transgenkassette flankieren,
die vorhersagbare virale genomische Rearrangements während der
viralen Replikation als auch die Integration der Transgenkassette
in das Genom der Wirtszelle steuern.
-
Ein
vorhersagbares Rearrangement, das während der viralen Replikation
eintritt, ist die Erzeugung eines „gutless" adenoviralen Vektors (hier auch als ΔAd bezeichnet),
der rechte und linke Ad ITRs, eine Ad Verpackungssequenz, eine Transgencasette,
die von Kassetten-ITRs flankiert wird, enthält. Der gutless Vektor ist frei
von alen anderen immunogenen viralen Genen.
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Das
Potential für
ortsspezifische Integration ist ein wichtiges Charakteristikum der
erfindungsgemäßen neuen
Ad Vektoren. In einer Ausführungsform
der Erfindung wird die Integration der Transgenkassette durch Co-Infektion
mit einem Ad Vektor gesteuert, der z.B. das rep78 Protein exprimiert,
um z.B. ortsspezifische Integration z.B. in die AAVS1 Stelle auf
dem menschlichen Chromosom 19 zu erlangen.
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Die
Erfindung beschreibt weiterhin einen neuen Weg, diese rekombinanten
Adenovirus Vektoren auf bestiummte Zellen zu richten durch Modifizierung
des Fiberproteins, das auf dem Kapsid exprimiert wird. Veränderungen
sowohl im Fiberschaft als auch in der Fiber-Knob-Domäne zeigten
das erfolgreiche Retargeting des Ad Vektor zu einem gewünschten
Zelltyp. Zusätzlich
wurde der G-H-Loop innerhalb der Fiber-Knob-Domäne als eine neue Stelle identifziert,
um die Bindeaffinität
und die Spezifität
des rekombinanten Adenovirus-Vektor zu beeinflussen. Austausch von
Peptidsequenzen in den G-H-Loop retargeten den gutless Vektor zu
einem gewünschten
Zelltyp.
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Es
wurde eine Adenovirus-Display-Bibliothek erzeugt, die zufällige Peptide
innerhalb des G-H-Loop des Fiberproteins exprimiert. Diese Art von
Bibliothek wird verwendet als Ligand zum Screening auf Adenovirus-Vektoren,
die an gewünschte
ZellTypn binden. Ein Vorteil der Benutzung einer solchen Adenovirus-Bibliothel
gegenüber
einer Phagenbibliothek besteht darin, dass, sobald Adenovirus-Affinität zu einer
bestimmten Zelle identifiziert ist, der getargetete Adenovirusvektor
bereits fertig ist, um eine Transgencasssette aufzunehmen und dazu
verwendet werden kann, einen gutless Adenovirusvektor zu erzeugen,
der für
die Gentherapie verwendet werden kann.
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Die
nachstehend beschriebenen chimären
Ad Vektoren enthalten ein modifiziertes Fiberprotein im Capsid des
Adenovirus, das dazu führt,
das der Vektor in der Lage ist, gewünschte ZellTypn zu infizieren.
Daher kann erfindungsgemäß ein gutless
chimärer ΔAd-AVV Vektor
erzeugt werden, um ein Transgen in eine Wirtszelle oder in ein Gewebe
einzubringen, dass normalerweise für die meisten viralen Gentherapie-Vektoren nicht
zugänglich
ist. Zusätzlich
ist der erfindungsgemäße ΔAd.AAV Vektor
frei von adenoviralen Genen und enthält AAV ITR Sedquenzen, die die
Transgenkassette flankieren, die die stabile Integration des Transgens in
das Genom des Wirts steuern und eine Langzeit-Expression des Transgens
ermöglichen.
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Die
erfindungsgemäße Transgencassette
kann ein Transgen tragen, das entweder ein Reportergen, ein selektierbares
Gen für
die in vitro oder in vivo Selektion von transduzierten Zellen oder
ein therapeutisches Gen ist. In einer Ausführungsform der Erfindung ist
das verwendete Reportergen β-Galactosidase,
ist aber nicht darauf beschränkt.
Viele Reportergene werden häufig
verwendet, und jedes davon könnte
im erfindungsgemäßen Ad.AAV
Vektor als Transgen vorliegen. Andere Beispiele für Reportergene
sind GFP und alkalische Phosphatase.
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Im
folgenden wird eine Ausführungsform
der ersten Generation von erfindungsgemäßen Ad Vektoren beschrieben,
der ein Wildtyp-Capsid und eine Transgen-Cassette aufweist, die
von Cassette-ITR-Sequenzen flankiert sind; (b) Fiberprotein, das
modifiziert ist, um Ad Vektoren zu retargeten; und (c) die Kombination
beider Technologien, die die Erzeugung von chimären ΔAd Vektoren einschließlich eines
modifizierten Fasreprotein ermöglicht,
das auf dem Capsid exprimiert wird und den Basisvektor zur Infektion
und Transgenintegration zu einem gewünschten Zelltyp umleitet.
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A. Integrierende erfindungsgemäße Ad Hybridvektoren:
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Es
wurde gezeigt, dass die Insertion von inverted repeats (IRS) in
den E1 Bereich von AdE1 Vektoren vorhersagbare genomische Rearrangements
vermitteln kann, die zu einem gutless Vektorgenom führen, das frei
von alen Genen ist. Eine spezifische Ausführungsform solcher IR-vermittelter
Rearrangements ist Adeno-AAV,
ein Hybrid-Adenovirus Vektor der ersten Generation, der AAV inverted
terminal repeats enthält
(ITR), die eine Transgencassette flankieren. Die AAV ITRs vermitteln
die Bildung eines Genoms, ähnlich
zu dem des ΔAd.Ir
Genom (Steinwaeder et al., 2000, J. Virol.). ΔAd Vektoren, die frei von alen
viralen Genen sind, integrieren stabil in kultivierte Zellen und
transduzieren diese mit Effizienzen, die ähnlich zu z.B. rAAV Vektoren
sind. Die Beispiele zeigen durch Southern Blot Analyse, das die Δad Vektoren
zufällig
in das Genom integrieren.
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Die
erfindungsgemäßen Ad Vektoren
umfassen einen linken Ad ITR, ein Adenovirus-Verpackungssignal,
das 3' zum Ad ITR
lokalisiert ist, eine Transgencassette, die 3' vom Verpackungssignal liegt und ein
Polyadenylierungssignal umfasst, ein Transgen, und einen heterologen
Promoter, und sind flankiert von einem Paar von ITRs. Adenovirale
Gene für
die Replikation wie E1, E2, E3, E4 liegen 3' von der rechten Kassette ITR und eine
rechte Ad ITR liegt 3' von
den Replikationsgenen. Die erfindungsgemäßen Vektoren sind besonders dazu
geeignet, um zu behandeln: genetische Erkrankungen, Krebs und Infektionskrankheiten
(wie HIV, Embolie oder Malaria). Behandelbare genetische Krankheiten
wie Hämophilie
A und B, cystische Fibrose; Muskeldystrophie und α1-Antitrypsin-Krankheit
sind ideale Kandidaten für
genetische Krankheiten, die durch die erfindungsgemäßen Vektoren
behandelt werden können.
Ein spezifisches Beispiel für
ein therapeutisches Gen zur Bekämpfung
einer genetischen Krankheit ist Gamma-Globin zur Linderung von Sichelzellanämie.
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Zur
Unterstützung
bei der Auswahl von transduzierten Zellen und zur Charakterisierung
der Integrationsstelle der Transgencassette umfasst eine Ausführungsform
der Erfindung die Addition einer Sequenz, die einen bakteriellen
Replikationsursprung und ein selektierbares Gen enthält. Eine
Ausführungsform
davon ist eine SNori Sequenz, die zur Transgencassette hinzugefügt wird.
Dies ermöglicht
die Expression von ΔAd
in menschlichen und bakteriellen Zellen, wodurch die Selektion von
transduzierten Zellen und die Charakterisierung der Integrationsstelle
im Genom von transduzierten Säugerzellen
ermöglicht
wird.
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Das
Potential für
eine ortsspezifische Intregration ist ein wichtiges Charakteristikum
der neuen Ad Vektoren der Erfindung. In einer Ausführungsform
wird die Integration von ΔAd.AAV
durch Koinfektion mit Ad AAV gesteuert, der das rep 78 protein in
293 Zellen exprimiert, um die ortsspezifische Integration in die
AAVS1 Stelle auf dem humanen Chromosom 19 zu erreichen. Damit diese
Art der ortsspezifischen Integration in anderen Zellen als 293 Zellen
auftritt, ist die Expression des E4 ORF6 nötig. Die Koinfektion mit ΔAd.AAV, ΔAd. Rep78 und ΔAd. E4-ORF6
ermöglicht
die ortsspezifische Integration der ΔAd.AAV Transgencassette. Die
Genome von ΔAd.rep78
und ΔAd.E4-ORF6
werden kurz nach der Transduktion abgebaut, wodurch mögliche Nebenwirkungen
vermieden werden. Ortsspezifische Integration ist gegenüber der
zufälligen
Integration bevorzugt, die man bei rAAV und ΔAd.AAV sieht, um das Risiko
von Insertionsmutagenese zu vermeiden.
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Die
Integration der Transgencassette, die in den adenoviralen Vektoren
enthalten ist, in Chromosomen kann mit dem Silencing oder der Blockierung
der Expression des Transgens exprimiert sein. Das Silencing von Transgenen
kann durch Einbau von Insulatorelementen in die Transgencassette
vermieden werden. So können
z.B. von Hühner-Globin-LCR
abgeleitete HS-4 Insulatorelemente in Ad Vektoren dazu dienen, heterologe Promoter
vor adenoviralen Enhancern abzuschirmen. HS-4 Insulatoren oder das
Gypsy gen von Drosophila können
auch dazu verwendet werden, das Silencing von Transgenen zu verhindern.
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Eine
andere Ausführungsform
der Erfindung besteht darin, die Transgencassette in zwei Teile
des Transgens zu teilen, die beide in verschiedenen erfindungsgemäßen adenoviralen
Vektoren vorliegen. Jeder Teil des Transgens hat einen überlappenden
Homologiebereich. Nach Infektion mit beiden Vektoren, die beide einen
unterschiedlichen, aber überlappenden
Teil des Transgens tragen, kommt es zu einem Rekombinationsereignis,
das zur Rekonstitution des vollständigen Transgens führt, das
dann exprimiert wird. Diese Technik wird dazu verwendet, hybride
adenovirale Vektoren zu erzeugen, die große Inserts aufnehmen, einschließlich in
nicht beschränkender
Weise ein 13 kb großes
genomisches hAAT Gen oder 12 kb große y-Globin LCRyGlobin Expressionskassetten.
Die Bildung von hybriden ΔAd
Vektorgenomen nach Rekombination der beiden Vektoren ist effizienter,
wenn der überlappende
Homologiebereich innerhalb des Transgens länger ist.
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Ein
Vorteil der vorliegenden Erfindung besteht in einem Verfahren zur
Isolierung von reinen gutless adenoviralen Vektoren wie ΔAd.AAV oder ΔAd.AAVfx Vektoren. Zur Minimierung der Kontamination
von ΔAd mit
Vektoren der ersten Generation (Ad Vektoren) wird in Beispiel 1H
eine Strategie beschrieben. Es wird vorausgesetzt, dass diese Ansätze den
gleichen Titer an ΔAd
Vektoren erreichen werden, die Kontamination mit Gesamtlängengenom
wird jedoch geringer sein. Diese verbesserte Isolierung der Vektoren
ist extrem wichtig, um toxische Nebenwirkungen nach der in vivo
Verabreichung zu verhindern.
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B. Adenovirus-Vektoren
mit modifiziertem Tropismus:
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Die
erfndungsgemäßen Ad Vektoren
können
so modifiziert werden, dass sie auf eine interessierende Wirtszelle
gerichtet sind. Es gibt mehr als 50 menschliche Ad Serotypen (siehe
Appendix I), einschließlich
Varianten mit unterschiedlicher Gewebeselektivität oder -tropismus. Es ist im
Stand der Technik anerkannt, dass unterschiedliche Ad Serotypen
an verschiedene zelluläre
Rezeptoren binden und verschiedene Eintrittsmechanismen verwenden.
Die meisten rekombinanten Adenovirus-Vektoren verwenden Adenovirus
Serotyp 5 als den Basisvektor Serotyp 5 (Ad5) (Hitt, M.M. et al.,
1997, Adv. In Pharmacol 40, 137-205). Ad5 Infektion wird in erster
Linie durch die Bindung seines Fiberproteins an CAR vermittelt und
sekundär
durch die Bindung seiner Pentonbase an Integrin. Da auf vielen Zellen
CAR und/oder Integrin nicht exprimiert werden, ist der Ad5-vermittelte
Gentransfer in vielen Zellen ineffektiv, die wichtige Ziele für die Gentherapie
sind, wie Endothel, glatter Muskel, Hautepithel, differenziertes
Atemwegsepithel, Gehirngewebe, periphere Blutzellen oder Knochenmark.
Im folgenden werden Ad5 Vektoren beschrieben, die als Ergebnis einer
Veränderung
der Fiberproteinsequenz eine Veränderung
der Infektiosität
und des Tropismus aufweisen.
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Die
Infektiosität
verschiedener Ad Serotypen ist auf eine Anzahl menschlicher Zelllinien
beschränkt. Infektionsstudien
zeigten, dass Ad5 und Ad3 insbesondere dazu geeignet sind, endotheliale
und lymphoide Zellen zu infizieren, während Ad9, Ad11 und Ad35 menschliche
Knochenmarkszellen effizient infizieren. Daher sind die Knob-Domäne des Fiberproteins
von Ad9, Ad 11 und Ad35 exzellente Kandidaten für das Retargeting des Ad5 Vektors
auf menschliche Knochenmarkszellen. Andere mögliche Serotypen umfassen Ad7.
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Im
modifizierten erfindungsgemäßen Fiberprotein
wurde die Fiber-Knob-Domäne
der Ad5 Fiber gegen die eines anderen Serotyps ausgetauscht. Eine
Ausführungsform
der Erfindung ist das modifizierte Ad5/35 Fiberprotein (ein rekombinanter
Ad5 Vektor, der ein modifiziertes Fiberprotein exprimiert, das aus
der Fiberschwanzdomäne
von Ad5 und dem Fiberschaft und den Knob-Domänen von Ad35 besteht). Das
Ad5/35 chimäre
Fiberprotein zeigt ein breiteres Spektrum der Infektiosität für eine Untergruppe
von CD34+ Zellen, einschließlich
jener Zellen, die Stammzellaktivität haben. Das Ad5/ 11 chimäre Fiberprotein
(ein rekombinanter Ad5 Vektor, der ein modifiziertes Fiberprotein
exprimiert, das aus der Fiberschwanzdomäne von Ad5 und dem Fiberschaft
und den Knob-Domänen
von Ad11 besteht) zeigt ähnlichen
Tropismus.
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Zusätzlich zu
den Modifikation der Knob-Domäne
beschreibt die Erfindung den zusätzlichen
Vorteil der Modifikation sowohl der Fiberschaftdomäne als auch
der Fiber-Knob-Domäne
zur Erzeugung eines verkürzten Fiberproteins.
Die Länge
der Fiberschaftdomäne
spielt eine Schlüsselrolle
für die
Wirtsrezeptoren, die für
den Eintritt des viralen Vektors in die Zelle ausgewählt werden.
Um dies zu zeigen wurden Ad5, Ad5/9 und Ad5/35 Varianten mit langen
(22β-Faltblätter) und
kurz (7β-Faltblätter)-Schaft-Fibern
erzeugt. Diese Analysen zeigten, dass für eine effiziente virale Infektion über CAR
als primärer
Rezeptor für
Ad5, Ad5/9 ein Fiberprotein mit langem Schaft erforderlich ist,
während
die Zelleintrittsstrategie von Ad5/35 (der an ein bisher nicht charakterisiertes
non-Car Rezeptorprotein bindet) nicht von der Länge des Schafts abhängt (3).
Die Modifikation sowohl in der Schaftlänge (zwischen 5>10 β-Faltblätter) und der Fiber-Knob-Domäne (von
einem anderen Ad-Serotyp als der Basis-Vektor) ist eine neue Art,
den Ad Tropismus zu ändern.
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Zur
Verbreiterung des Repertoires von ZellTypn, die von Ad Vektoren
infiziert werden können,
wurde eine spezifische Binderegion innerhalb der Knob-Domäne, der
G-H Loop identifiziert, die die Bindeaffinität und Spezifität verbessert.
Eine Veränderung
innerhalb dieses Bereichs führt
dazu, dass der Ad Vektor auf einen bestimmten Zelltyp gesteuert
wird. So beschreibt die Erfindung z.B. die G-H Loop Sequenz innerhalb
der Fiber-Knob-Domäne,
die mit heterologen Peptidligandensequenzen ersetzt werden kann,
ohne die Funktionalität
der Tertiärstruktur
der Ad Fiber-Knob-Domäne
zu verändern,
während
die Bindeaffinität
und Spezifität
des Vektors verändert
wird (6, 7). Dieser
G-H Loop ist auf dem zentralen Teil der Knob-Oberfläche exponiert
und kann strategisch eine bessere Stelle für den Einbau von heterologen
Liganden sein als der periphere H-I-Loop (Krasnykh, V. et al., 1998, J.
Virol., 72: 1844-52) des Knob-C-Terminus (Michael, S. I., et al.,
1995, Gene Ther, 2: 660-8., Wickham, T. J. et al.,1996, Nat. Biotech
Vol, 14:1570-3.), von anderen verwendete Substitutionsstellen. Somit
werden diese G-H-Loop Modifikationen innerhalb der Fiber-Knob-Domäne es ermöglichen,
den Ad Vektor zur Infektion bestimmter ZellTypn umzuleiten, so lange
wie die G-H Loop-Ligandensequenz an wenigstens ein Oberflächenprotein
des gewünschten
Zelltyps bindet. Einige mögliche
Substitutionen sind in 7 gezeigt. Beispiel II J zeigt,
dass das Virion die Insertion eines zyklierenden Peptids (12 Aminosäuren) mit
einer beschränkten
Sekundärstruktur
erlaubt, die die Exposition auf der Knob-Oberfläche ermöglicht. Ein definierter Ligand
(RGD) kann in den G-H und den H-I Loop eines Ad5 Kapsids integriert
werden, dem CAR und Tropfismus für
Integrin fehlen. Infektionsuntersuchungen zeigen den möglichen
Vorteil dieser neuen Insertionsstelle.
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Verwendung der erfindungsgemäßen Vektoren
für die „Gentherapie"
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Die
Leber ist das Hauptorgan für
die Proteinsynthese. Somit besteht ein wichtiges Ziel der Gentherapie darin,
Gentherapievektoren zur Leber zu dirigieren. Zur genetischen Korrektur
von vielen Arten von mutierten Proteinen müssen Hepatocyten mit Gentherapievektoren
infiziert werden, die ein korrigiertes Transgen tragen. Beispiel
II J beschreibt eine G-H Loop Substitution in der Knob-Domäne des Fiberproteins
gegen RI und RII+ (des Malaria Circumsporozoiten-Oberflächenproteins) in einem Fiberprotein
mit kurzem Schaft, das dazu führt, dass
der Vektor Affinität
und Spezifität
für Hepatozyten
hat.
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Beispiel
II K wendet ein ähnliches
Protokoll zur Veränderung
der Fiber-Knob-Domäne in der
G-H Loop Domäne
mit Peptiden an, die den Vektor zu Brustkrebszelllinien steuern
(MDA-MB-435). Diese neuartigen Ansätze zur Umleitung von Vektoren
ermöglichen
es, dass eine niedrigere Dosis an Gentherapievektoren mit einem
höheren
Sicherheitsprofil verabreicht werden kann.
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In
Beispiel II L wird ein Protokoll zur Herstellung einer Adenovirus
Display-Bibliothek
beschrieben, die das Fiber-Knob Protein dazu verwendet, eine Bibliothek
von zufälligen
Peptidsequenzen innerhalb des G-H Loops darzustellen. Diese Bibliothek
von modifizierten Adenoviren mit modifizierten Fiberproteinen wird
auf Affinität
und Spezifität
auf einen bestimmten Zelltyp gescreent. Es gibt zwei hauptsächliche
Vorteile, diese Adenovirus-Displaybibliothek für das Screening auf Targetpeptide
zu verwenden, die Bindung an einen gewünschten Zelltyp erlauben gegenüber einer
Phagenbibliothek., Zunächst
wird ein Ligandenpeptid identifiziert, das an den gewünschten
Zelltyp bindet und bereits in dem gewünschten Gentherapievektor inseriert
ist. Das Peptid muss nicht in einen anderen Vektor umgesetzt werden,
wie es bei Phagendisplay-Vektoren der Fal ist. Dies vermindert die
Schritte, die nötig
sind, um ein Fiberprotein für
einen gewünschten
Zelltyp zu identifizieren. Der zweite Vorteil dieses Verfahrens
besteht darin, dass die Adenoviren in der Lage sind, viele Kopien
des modifizierten Fiberproteins auf ihrer Oberfläche zu präsentieren. Dies ermöglicht die
Dimerisierung und Trimerisierung des Fiberproteins mit dem Wirtszellrezeptor.
Die Multimerisierung der Fiberproteine ist eine realistische, in
vivo Wechselwirkung des trimeren Fiberproteins mit dem Wirtszellrezeptor.
Dagegen können
Phagenvektoren nur eine Fiber-Peptidsequenz auf ihrer Oberfläche präsentieren,
was die Möglichkeit
zur Interaktion mit Oberflächenrezeptoren
des Wirts signifikant beschränkt.
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C. Ein chimärer Adenovirus
Vektor mit selektivem Tropismus:
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Die
erfindungsgemäßen chimären Vektoren
kombinieren zwei Vektoren: einen Ad.ITR und einen Ad.fx wobei fx
ein modifiziertes Fiberprotein beschreibt. Eine erste Generation
von Adenovirus-Vektoren des Serotyps 5 ist der Basisvektor, der
eine Transgenkassette, flankiert von heterologen ITRs trägt. Diese
spezifischen ITRs, wie AAV ITRs steuern die stabile Integration
der Transgenkassette in das Wirtsgenom und kontrollieren auch vorhersagbare
genomische Rearrangements, die während
der Virusreplikation auftreten. Dieser Vektor kann auch ein modifiziertes
Fibergen enthalten (wie in Beispiel II beschrieben). Während der
Replikation ereignen sich vorhersagbare genomische Rearrangements,
die in der Erzeugung eines gutless Adenovirus-Vektor resultieren
(z.B. ΔAd.AAVfx),
der das modifizierte Fiberprotein auf seinem Capsid exprimiert.
Das modifizierte Fiberprotein ermöglicht es dem gutless Vektor,
auf einen bestimmten Zelltyp gerichtet zu sein. Der gerichtete Vektor
ist ein gutless adenovirus Vektor, der frei von adenoviralen Genen ist
und in das Wirtsgenom integrieren kann. Die Transgenkassette kann
Reporter, selektierbare oder therapeutische Gene enthalten.
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In
einer Ausführungsform
der Erfindung trägt
der ΔAd.AAVfx
gutless targeted Vektor das Reportergen β-Galactosidase, ΔAd.AAVfx-BG).
Für die
einfache in vitro Selektion menschlicher und bakterieller Zellen,
die mit dem hybriden Ad Vektor transduziert sind, kann eine bakterielle
Sequenz für
den Replikationsursprung zu den hybriden Ad Vektoren zugegeben werden.
Ein Beispiel davon ist ΔAd.AAVfx-Snori, in dem eine
SNori-Cassette zur Transgenkassette hinzugefügt ist. Diese Stelle ermöglicht die
G418 Selektion von Zellen, die mit ΔAd.AAVfx-Snori transfiziert
sind. Diese in vitro Selektion ermöglicht ein Werkzeug zur Analyse
der Transgenintegration und der flankierenden chromosomalen Bereiche.
Fluoreszenzin situ Hybridisierung (FISH) ist ein alternatives Verfahren
zur Bestätigung
der Vektorintegration.
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Ein
Vorteil des ΔAd
chimären
Vektor für
den Gentransfer ist die wirksame und stabile Integration einer großen Transgenkassette
bis zu 22 kb, die signifikant größer als
die Kapazität
retroviraler Vektoren ist. Dies ist für die Gentherapie von besonderem
Interesse. So kann z.B. zur Linderung der Sichelzellanämie ΔAd.AAVfx-yGlobin, eine Expressionskassette
mit dem gamma-Globin Gen, das integriert, für eine Langzeitexpression des
Globingens in Knochenmarksstammzellen inseriert werden.
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Zum
Erreichen einer ortsspezifischen Integration wird das rep78 Protein
zur Integration in die AAVS1 Stelle (siehe Beispiel 1D) verwendet.
Dies kann jedoch zum Silencing der Genexpression führen. Um
das Silencing von Transgenen durch Wirtsfaktoren zu verhindern (wie
positionelle Effekte oder stromabwärts Effekte), können LCRs
oder Insulatorelemente in die Transgenkassette eingebaut werden.
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Die
folgenden Beispiele sind veranschaulichend gedacht und zur Anleitung
für den
Fachmann, die Erfindung durchzuführen.
Die Beispiele sind nicht in beschränkender Weise aufzufassen.
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BEISPIEL 1
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NEUER ADENOVIRALER VEKTOR
Ad.AAV
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A. Integrierende ΔAd.AAV Vektoren,
die frei von alen adenoviralen Genen sind
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In
vitro und in vivo Untersuchungen mit rAAV zeigen, dass das einzige
Erfordernis für
rAAV Integration die AAV ITRs und andere, bisher unbekannte zelluläre Faktoren
des Wirts sind. Man nimmt an, dass spezifische Sequenzen oder sekundäre Strukturen,
die in AAV ITRs anwesend sind, dazu veranlagt sind, in chromosomale
DNA des Wirts zu integrieren. Um die Vorteile von adenoviralen Vektoren
(hoher Titer, hohe Infektiosität,
große
Kapazität)
und die Integrationsfähigkeit
von AAV ITRs, AAV Vektor-DNA mit AAV ITRs flankierenden Kassetten
zu kombinieren, wurde eine Reportergenkassette, umfassend sekretierte
menschliche alkalische Phosphatase (SEAP) – Neomycin Phosphotransferase
(neo) (Alexander, I. E., et al. 1996, Gene Therapy, 7, 841-850)
in den E1-Bereich von E1/E3 deletierten adenoviralen Vektoren eingebaut
(Ad.AAV1) (1, oben).
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VERFAHREN
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Herstellung/Charakterisierung
von viralen Vektoren
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Plasmide:
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Die
AAV1 Vektorkassette, die AAV ITRs und SEAP/neo Expressionseinheiten
enthält,
wird durch AseI/ScaI Verdau des Plasmids pALSAPSN (Alexander, I.E.
et al., 1996, Human Gene Therapy, 7:841-50) erhalten. Das 4.4 kb
große
AAV Vektorfragment wurde durch NotI Adapterlinker in pXJCL1 (Microbix,
Toronto, Canada) (pAd.AAV1) kloniert. Ein anderer shuttle Vektor
(pAd.AAV1-Δ2ITRs),
der keine AAV ITRs enthält,
wird durch Insertion eines 3.7 kb großen AflII/BsmI Fragments von
pALSAPSN in pXJCL1 erhalten. Für pAd.AAV1ΔIITR wird
ein Konstrukt verwendet, in dem eine spontane Deletion in den linken
AAV ITRs zwischen den A und A' Bereichen
aufgetreten ist. Zur Erzeugung eines zweiten hybriden Vektors (Ad.AAV2)
wird die von Rutledge entwickelte AAVSNori Kassette verwendet. AAV
Vektor DNA wird aus pASNori (Rutledge, E. A., Russell, D. W. 1997.
Journal of Virology 71: 8429-8436) als ein 3.4 kb großes BsaI/SCAI
Fragment erhalten und in die EcoRV Stelle von pXCJLi inseriert.
Wie man es im algemeinen für
AAV Vektorpeptide weiß,
sind AAV ITRs prädisponiert
für Rearrangements.
Zur Minimierung von Deletionen in diesen funktionellen kritischen
Regionen werden ale Konstrukte zur Erzeugung von Hybridvektoren
in Plasmiden mit niedriger Kopiezahl assembliert, die in E. coli
Top 10, JC811 oder XL1 Bluecell (Stratagene, La Jolla, Calif) kultiviert
werden. Weiterhin werden nach jedem Klonierungsschritt oder nach
jeder Plasmidamplifikation in großem Maßstab ale AAV ITRs durch Restriktionsanalyse
mit Enzymen, die innerhalb oder benachbart zu den ITRs schneiden
(BssHII, AhdI, SmaI, BgII, BsmI, AflII und ScaI), gemappt.
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Adenoviren:
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Viren
der ersten Generation, in die verschiedene Transgenkassetten in
den E1 Bereich eingebaut sind werden durch Rekombination der von
pΔE1aSpla-
oder pXCJL1 abgeleiteten Shuttleplasmide und pJM17 (Microbix) in
293 Zellen wie zuvor beschrieben (Lieber, A., et al., 1996, J. of
Virology, 70, 8782-8791) erzeugt. Für jedes Virus werden wenigstens
20 Plaques gepickt, amplifiziert und durch Restriktionsverdau analysiert.
Viren, die zwei AAV ITRs enthalten, tendieren zum Rearrangement
zwischen den ITRs mit anderen adenoviralen Sequenzen oder mit adenoviralen
Sequenzen, die im Zellgenom von 293 Zellen vorhanden sind. Nur Plaques
aus intakten Viren werden amplifiziert, in CsC1-Banden aufgetrennt
und wie früher
beschrieben titriert (Kay, M. A., et al. 1995. Hepatology 21: 815-819;
Lieber, A., et al. 1996. Journal of Virology 70: 8944-8960). Alle
untersuchten Viruszubereitungen sind für RCA und für bakterielles Endotoxin negativ
(Lieber, A., et al.1997. Journal of Virology 71: 8798-8807). Virus
wird bei –80°C in 10mM
Tris-HCl, pH 7,5-1mM
MgCl2-10% Glycerin gelagert.
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Zur
Erzeugung von ΔAd.AAV
werden 293 Zellen mit Ad.AAV1 in einer MOI von 25 infiziert und
40 h nach Infektion geerntet. Zellen werden in PBS durch 4 Zyklen
von Einfrieren/Auftauen lysiert. Lysate werden zentrifugiert um
Zelldebris zu entfernen und für
30 min bei 37°C
mit 500 Einheiten/ml DNAseI und 200 μg/ml RNAseA in Anwesenheit von
10 mM MgCl2 verdaut. 5 ml Lysat werden auf
einen CsCl-Schrittgradienten
(0,5 ml – 1,5
g/cm3, 2,5 m1-1,35g/cm3,
4ml – 1,25g/cm3) geschichtet und für 2 h bei 35000 rpm ultrazentrifugiert (Rotor
SW21), CsCl-Fraktionen
werden durch Punktion des Röhrchens
geerntet und auf virale DNA analysiert (Lieber, A., et al. 1996.
Journal of Virology 70: 8944-8960; Steinwaerder, D. S., et al. 1999.
J Virol 73: 9303-13) oder einer Ultrazentrifugation bei 35000 rpm
für 18
h in einem Äquilibriumgradienten
mit 1,32 g/cm3 CsCl unterzogen. Die Bande,
die die deletierten Viren ΔAd.AAV
enthält,
ist von anderen viralen Partikel, die vollständige Ad.AAV Genome enthalten,
klar getrennt (Abstand 0,5 cm). ΔAd.AAV1
Fraktionen werden gegen 10 mM Tris-HCl, pH 7,5-1 mM MgCl2-10% Glycerin dialysiert und bei –80°C gelagert.
Der Genomtiter der ΔAd.AAV1 Präparationen
wird bestimmt basierend auf der quantitativen Southern Analyse viraler
DNA, aufgereinigt aus viralen Partikeln im Vergleich zu unterschiedlichen
Konzentrationen eines 4,4 kb großen AseI/ScaI Fragments aus
pALSAPN gemäß einem
früher
beschriebenen Protokoll (Lieber, A., et al., 1996, J. of Virology,
70, 8782-8791). Insgesamt erfordert die Erzeugung von 1 × 103 Genompartikel von ΔAd.AAV1 weniger als 3 h tatsächliche
Arbeit.
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Routinemäßig erhaltene
Titer liegen im Bereich von 3–8×1012 Genome pro ml. Unter der Annahme, dass
pro Kapsid ein Genom verpackt ist, ist der Genomtiter zum Partikeltiter
identisch. Das Ausmaß an
kontaminierendem Ad.AAV1 beträgt
weniger als 0,1 % wie durch Southern Analyse bestimmt, was mit Ergebnissen übereinstimmt,
die man durch einen Plaque-Assay auf 293 Zellen durchgeführt hatte
(weniger als 5 Plaques pro 106 vollständige Genome).
Die für
die Sequenzierung der linken und rechten ITR-Vektor-Verbindung verwendeten
Primer sind
5'GGCGTTACTTAAGCTAGAGCTTATCTG,
und
5'CTCTCTAGTTCTAGCCTCGATCTCAC.
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Der
in diesen Untersuchungen verwendete rekombinante AAV Virus-Stock,
der die SEAP/neo Kassette enthält
(AV2/ALSAPSN) [Alexander, I. E. et al, 1996, Human Gene Therapy,
7: 841-50] wurde von Dusty Miller (FHCRC, Seattle) erhalten. Der
Stock war frei von kontaminierenden replikationskompetenten AAV
(< 50 Partikel/ml)
und Wildtyp-Adenovirus (< 100
Partikel/ml). Der Genomtiter des Virus-Stock wurde durch quantitativen Southern
bestimmt, wie beschrieben durch Russell et al. (Russell, D. et al.
1994 Proc. Natl. Acad, Sci. USA 91: 8915-8919).
-
Elektronenmikroskopie:
-
Zur
Untersuchung der viralen Partikel in Transmissions-Elektronenmikroskopie-Untersuchungen wurden
CsCl-aufgereinigte Virionen mit Glutaraldehyd fixiert und mit Uranylacetat
wie beschrieben gefärbt
(Lieber, A., et al. 1996. Journal of Virology 70: 8944-8960).
-
ERGEBNISSE
-
Während der
Replikation dieser hybriden Vektoren in 293 Zellen wird ein 5,5
kb großes
Genom (ΔAd.AAV1)
effizient erzeugt und in Adenovirus (Ad5) Capside verpackt. Das ΔAd.AAV1 Genom
enthält
die linke Adenovirus ITR und das Verpackungssignal, gefolgt von
der AAV-Vektorkassette und einem Duplikat des adenoviralen Verpackungssignals
und der ITR in reverser Orientierung (1 , unten).
Der hybride Vektor enthält
keine viralen Gene, wodurch mögliche
toxische Effekte und die Auslösung
zellulärer
Immunantworten vermieden wird. Die spontane Bildung des kleinen
hybriden Vektorgenoms ΔAd.AAV1
erfordert die Anwesenheit von zwei intakten AAV ITRs und tritt nicht
mit teilweise deletierten ITRs oder Oligo-dC und Oligo-dG-Bereichen auf,
die die Expressionskassette flankieren.
-
Hubridvektoren die unterschiedliche
Transgene enthalten:
-
Zur
Erzeugung eines Hybridvektors mit einem Transgen, das in situ nachgewiesen
werden kann, wird die SEAP/neo Expressionseinheit in Ad.AAV1 durch
das β- Galactosidase-Gen
von E.coli ersetzt. Dieser hybride Vektor wird als ΔAd.AAV1 bezeichnet.
Während
der Herstellung der entsprechenden Plasmidkonstrukte tendieren die
AAV ITR Sequenzen dazu, zu rearrangieren und ihre funktionalen Eigenschaften
zu zerstören. Dieses
Problem kann durch Verwendung von Plasmiden in niedriger Kopiezahl
als Klonierungsvektoren umgangen werden, die in Bakterienstämmen wachsen,
denen ale Rekombinationsproteine fehlen (z.B. JC811). Weiterhin
kann die Intaktheit beider AAV ITRS nach jedem Klonierungsschritt
durch charakteristischen Endonukleasenverdau untersucht werden.
Kürzlich
wurde ein anderer Hybridvektor, ΔAd.AAV1Nori
erzeugt, der das neo Gen unter der Kontrolle sowohl des Affenvirus
40 (SV40) frühen
Promoter als auch unter dem Transposon 5 (Tn5) Promoter für die Expression
in menschlichen und bakteriellen Zellen trägt, als auch den p15A bakteriellen
Replikationsursprung mit der Richtung der DNA Synthese des leading
Strang entgegen der der neo Transkription. Somit kann SNori für die G418
Selektion von integriertem Vektor in eukaryotischen Zellen als auch für die Rettung
von Vektor zusammen mit der flanierenden Wirts-DNA nach der Integration
verwendet werden. Die geernteten Plasmide können in E. coli unter Selektion
mit Kanamycin aufgrund des bakteriellen Ursprungs des Gens und des
neo Gens vermehrt werden. SNori-enthaltende
Vektoren ermöglichen
eine schnelle Abschätzung
der gesamten Integrationsereignisse basierend auf der Anzahl von
G418-resistenten Kolonien. Weiterhin kann Vektor-DNA zusammen mit
flankierender chromosomaler DNA als Plasmid aus einzelnen G418-resistenten
Klonen geerntet und zur Sequenzierung zur Bestimmung von Integrationsstellen
verwendet werden. Beide Hybrid-Vektoren werden in einem Titer von
etwa 3 × 1012 Genomen pro ml erzeugt. Das Verhältnis von
Genomtiter zu transduzierenden Partikeln für ΔAd.AAVBG beträgt 200:1
basierend auf der β-Gal Expression.
-
DISKUSSION
-
ΔAd.AAV1 konnte
sich spontan während
der Adenovirus-Replikation bilden. Ein weiterer möglicher Mechanismus
der Bildung von Δad.AAV1
basiert auf dem einzigartigen Mechanismus, nach dem Adenovirus sein
Genom repliziert (van der Vliet, B., 1995, In W. Doerfler, et al.
(Hrsg) Bd. 2 p.1-31, Springer-Verlag, Berlin) (siehe 1).
Ad DNA Replikation wird durch das TP/pTP (terminales Protein) initiiert,
das an spezifische Stellen innerhalb der ITRs auf beiden Enden des
linearen Genom bindet und zusammen mit Ad pol, die Bindung von 5' CTP, dem ersten
Nukleotid des Tochterstrangs katalysiert. Nur einer der DNA Stränge dient
als Template. Eines der Replikationsprodukte ist eine einzelsträngige DNA,
die durch Anlagerung ihrer selbst-komplementären ITRs zirkularisiert. Der
entstehende „Pfannenstiel" hat die gleiche
Struktur wie die Termini des Duplex-viralen Genoms, die die Bindung
von pTP und den Beginn der Synthese eines komplementären Strangs unter
Verwendung des Pfannenstiel-Molekül als Matrize ermöglichte
(1C). Bei Ad.AAV1 synthetisiert Ad pol den einzelnen
Strang des adenoviralen Genoms, beginnend von dem linken ITR bis
es den rechten AAV ITR erreicht. Während der Synthese des zweiten
AAV ITR bildet ein bestimmter Prozentsatz der einzelsträngigen Moleküle eine
Schleife, die an einen komplementären Bereich innerhalb der ersten
AAV ITR hybridisiert, der zuvor repliziert wurden, wodurch Ad pol
den gleichen viralen DNA Strang verwenden kann, um zurück zum linken
ITR zu lesen (1B). Die entstehende „Pfannenstiel"-Struktur kann auf
gleich Weise wie das Gesamtlängen-Intermediat
in 1A aufgelöst werden, unter Entstehung
eines doppelsträngigen,
linearen Moleküls mit
oben beschriebener Struktur, das in Ad Virionen verpackt werden
kann. Das Verhältnis
von viraler DNA zu Proteinkonzentration in gereinigten ΔAd.AAV1 Partikeln
ist vergleichbar zu dem, das man aus Ad.AAV1 Partikeln erhält. Dies
zeigt, das trotz der kleineren Größe nur ein Δad.AAV1 Genom verpackt wird,
wodurch Partikel mit einer leichteren Dichte entstehen (1,32 g/cm3). Elektronenmikroskopie zeigt die ikosaedrische
Form der Δad.AAV1
Partikel (2). Färbung mit Uranylacetat führt dazu,
dass die zentralen viralen Kerne elektronendicht erschienen. Δad.AAV1 Virionen
haben nur eine punktförmige
leuchtende dunkle Färbung,
wie man erwarten würden
wenn nur ein 5.5 kb großes
Genom pro Kapsid verpackt ist.
-
B. In vitro Erzeugung
von ΔAd.AAV1:
-
Eigenschaften von deletierten
Adeno-AAV Vektoren (Δad.AAV):
-
Eine
Anzahl von Experimenten zur Klärung
der Mechanismen der Bildung des Δad.AAV
Genoms werden durchgeführt.
Die Anwesenheit zweier intakter AAV ITRS, die eine Reportergenkassette
flankieren, ist insbesondere erforderlich für die effektive Bildung von Δad.AAV Genomen.
Dieser Prozess findet nicht statt, wenn die ITRs partiell deletiert
sind und wenn oligo-dG Bereiche die Expressionskassette flankieren.
Weiterhin werden in vitro Transduktionsuntersuchungen mit unterschiedlichen
Genomtitern von ΔAd.AAV1,
Ad.AAV1 und Ad.AAV1-Δ2ITRS
(ohne die beiden AAV ITRs) durchgeführt, die die Anzahl von G418
resistenten Kolonien bestimmen, die sich nach 4 Wochen Selektion
gebildet haben (Tabelle 1) Δad.AAV1
wird in einem hohen Titer (5 × 1012 Genome pro ml mit > 104 erzeugten
Genomen pro 293 Zelle) und in hoher Reinheit mit weniger als 0,1 % kontaminierenden
Gesamtlängengenomen
von Ad.AAV1 erzeugt mit einem Verfahren, das normalerweise für die Amplifikation
und die Aufreinigung eines rekombinanten Adenovirus verwendet wird.
-
In vitro Transduktionsuntersuchungen
mit hybriden Vektoren auf CD34+ Zellen und Erythroleukämiezellen:
-
Um
zu testen, ob die hybriden Vektoren den Gentransfer in ZellTypn
ermöglichen,
die für
die Therapie von Sichelzellen angesprochen werden müssen, wurden
Infektions-/Transduktionsuntersuchungen mit CD34+ angereicherten
menschlichen Knochenmarkszellen durchgeführt, die aus mobilisiertem
peripheren Blut abgeleitet sind und mit der menschlichen Erythroleukämie-Zelllinie
K562, die epsilon und gamma-Globingene exprimiert.
-
VERFAHREN:
-
Zellkultur:
-
SKHep
1 Zellen (HTB-52 ATCC, Rockville, MD) eine endotheliale Zelllinie,
die von humaner Leber abgeleitet ist [Heffelfinger, S. C., et al.,
1992, In vitro Cell Dev. Biol. 28A, 136-4-142], werden in stark
glucosehaltigem Dulbeccos modified Eagle Medium mit 10% fötalem Kälberserum
kultiviert. SKHep1 Zellen werden durch Southern Analyse genomischer
DNA auf integrierte AAV Proviren untersucht und unter Verwendung
des AAV1 Wildtyp-Genoms aus pAAV/Ad (Samulski, R. J., et al. 1989.Journal
of Virology 63: 3822-3928) (Geschenk von David Russell, University
of Washington) als Sonde analysiert. In unverdauter SKHep1 DNA oder
nach Verdau mit HindIII werden keine spezifischen Banden nachgewiesen.
Zur viralen Infektion werden konfluente Zellen mit verschieden Dosen
an Virus für
2 Stunden inkubiert, gefolgt von intensivem Waschen. Für die G418
Selektion werden 24 h nach Infektion mit ΔAd.AAV1 die SKHep1 Zellen trypsiniert
und in verschiedenen Verdünnungen
unter G418 Selektion (900 μg/ml
aktive Verbindung, Boehringer-Mannheim,
Deutschland) plattiert, Medium, das G418 enthält, wird ale drei Tage gewechselt.
Die Anzahl von Kolonien mit > 104 Zellen wird 4 Wochen nach der Selektion
gezählt
und durch die Anzahl der anfänglich
ausgesäten
Zellen geteilt., Dieses Verhältnis wird
dazu benützt,
die Integrationsfrequenz von ΔAd.AAV1
zu bestimmen. Einzelkolonien werden erhalten durch limitierende
Verdünnung
infizierter Zellen in 96 Lochplatten. Kolonien werden in Anwesenheit
von G418 auf 1 × 106 Zellen expandiert. Immunfluoreszenzanalyse
auf adenovirale Proteine, die in SKHep 1 Zellen 3 Tage nach Infektion
exprimiert werden, wird wie früher
beschrieben durchgeführt
[Lieber, A., et al., 1996, J. of Virology, 70,8782-8791].
-
ERGEBNISSE
-
293
Zellen werden mit der ersten Generation von Vektor Ad.AAV1 infiziert.
Während
der Replikation von Ad.AAV1 bildet sich das kleine ΔAd.AAV1 Genom
spontan und wird in das Adenovirus Capsid verpackt. 36 h nach der
Infektion werden die Zellen geerntet und das Virus wird durch einige
Zyklen Einfrieren/Auftauen freigesetzt. Das Gemisch von Ad.AAV1
und Δad.AAV1
Partikeln in dem Zelllysat wurde dann durch Ultrazentrifugation
in einem CsCl Gradienten aufgetrennt. Aufgrund der geringeren Dichte
wird die Bande, die ΔAd.AAV1
Partikel enthält,
deutlich (0.8 cm Distanz) von der Bande getrennt, die das Virus
mit der gesamten Länge
enthält
(Lieber, A., et al. 1999. J Virol 73 : 9314-24). ΔAd.AAV1 wird
weiter durch einen zusätzlich
CsCl-Gleichgewichtsgradienten aufgereinigt und wird in 10 mM Tris
pH 7.5, 10 % Glycerin, 1mM MGCl
2 in –80°C gelagert.
Die Erzeugung von 2 × 10
3 (Genom)Partikeln von ΔAd.AAV1 erfordert weniger als
3 h Arbeit. Alle Funktionen für
die Replikation von ΔAD.AAV1
und die Bildung von Partikeln werden von den Ad.AV1 Genomen bereitgestellt,
die in der gleichen Zelle amplifiziert werden. Die Effizienz der
Vektorbildung, gemessen auf einer Genom-Pro-Zelle-Basis ist vergleichbar oder
höher als
bei arbeitsintensiveren, neueren Techniken für die Erzeugung von rAAV, die
sich noch nicht als zuverlässig
erwiesen haben. Das abgeschätzte
Verhältnis
von Transduktion/Genomtiter für Δad.AAV1 beträgt 1:200
(basierend auf SEAP Expression 3 Tage nach Infektion), wobei die
durchschnittliche rAAV Zubereitung im Bereich von 1:103 bis 1:104
liegt. 1 × 10
5 konfluente SKHep1 Zellen werden mit unterschiedlichen
MOI von rAAV (Stock: 1 × 10
10 Genome pro Zelle), ΔAD.AAV1 (Stock: 5 × 10
12 Genome pro ml), Ad.AAV1 (Stock: 1 × 10
13 Genome pro ml) und AdAAV1,2ITR (Stock
9 × 10
12 Genome pro ml) in einem Volumen von 100
ml 24 h nach der Infektion infiziert, die Zellen werden gewaschen,
trypsiniert und in verschiedenen Verdünnungen plattiert. G418 wurde
24 h nach der Plattierung zugegeben und die Selektion wird für 4 Wochen
durchgeführt.
G418-resistente Kolonien enthalten durchschnittlich >5 × 10
4 Zellen (wenigstens
16 Zellteilungen). Eine signifikante Zahl von kleinen Kolonien,
die 2 Wochen nach Infektion sichtbar sind, überleben die fortgesetzte Selektion
nicht, wahrscheinlich aufgrund Expression von episomalem Vektor.
Zellen, die mit Adenoviren der ersten Generation mit MOIs höher als
1 × 10
4 infiziert wurden, entwickeln während der
ersten Woche der Selektion CPE. Der rAAV Titer ist nicht hoch genug,
um Infektionsuntersuchungen mit MOIs höher als 10
4 durchzuführen. Die
Bildung von Kolonien wird als Prozentsatz der Anzahl an Kolonien
nach Selektion ausgedrückt
zu der Zellzahl, die anfänglich
für die
Selektion ausgesät
wurden (Tabelle I). TABELLE
I Bildung
von G418-resistenten Kolonien nach Infektion mit hybriden Viren
im Vergleich mit rAAV.
- N=3 (Standardweichung ist in Klammern angegeben)
-
K562 Zellen werden mit
verschiedenen MOIs von ΔAd.AAVBG
(1–108 Genome pro Zelle) infiziert:
-
Drei
Tage nach der Infektion werden die Gesamtzahl an lebensfähigen Zellen
(basierend auf Trypanblau-Färbung)
und der Prozentsatz an infizierten Zellen (basierend auf X-Gal Färbung) für ale MOIs
bestimmt. Die Ergebnisse sind in 4A dargestellt.
-
Erste Integrationsuntersuchungen:
-
K562
Zellen werden mit ΔAd.AAVSNori
bei einer MOI von 2 × 105 Genomen pro Zelle inkubiert und die Kolonien,
die sich nach 4 Wochen unter G418 Selektion gebildet haben, werden
in 96-Lochplatten gezählt. G418-resistente
Kolonien enthalten im Durchschnitt >5 × 104 Zellen, was bedeutet, das die Ausgangszellen wenigstens
16 Zellteilungen durchgemacht haben.
-
Infektionsuntersuchungen
mit Ad.AAVBG (1-108 Genome pro Zelle ) auf
CD34+ Zellen:
-
Zellinfektion
von CD34+ verlief wie bei K562 Zellen. CD34+ Zellen werden in IMDM
kultiviert, das mit 20% FCS, KitLigand (Stammzellfaktor-SCF) (100
ng/ml) und IL-3 (100 ng/ml) ergänzt
war. Da eine Anzahl von Berichten nahe legt, das spezifische Cytokine
wie GM-CSF oder M-CSF, die die Differenzierung von Stammzellen induzieren,
die Expression von Integrinen stimulieren und damit die Internalisierung
von Ad5 Vektoren beeinflussen könnten,
werden die Infektionsraten mit auf Ad5 basierenden Hybridvektoren
auf CD34+ Zellen verglichen, die mit und ohne Prä-Stimulierung von GM-CSF (50
ng/ml) oder M-CSF (50 U/ml) kultiviert wurden. Die Anzahl an infizierten
Zellen wird gezählt,
basierend auf der X-Gal-Färbung
am Tag 3 nach der Infektion. Um auf dosisabhängige Toxizität zu testen,
werden lebensfähige
Zellen gezählt
(basierend auf Trypanblau-Ausschluß) am Tage
3 nach der Infektion. Weiterhin wird analysiert, ob hohe virale
Dosen die Fähigkeit von
CD34+ Zellen beeinflussen, in Methylcellulose-Kolonieassays in Anwesenheit von I1-3
und SCF zu differenzieren. Die Ergebnisse werden als lebensfähige Zellen/X-Gal
positive Zellen vs. MOI dargestellt (siehe 4B).
-
DISKUSSION
-
Die
oben gezeigten Daten zeigen, das ΔAd.AAV
eine immortalisierte humane Zelllinie mit einer niedrigen Frequenz
transduziert, die zu rAAV vergleichbar ist. Die Transduktionsraten
konnten jedoch bei Verwendung von größeren MOIs von ΔAD.AAV1,
der in höheren
Titern als rAAV1 produziert wurde, bis zu 100% aufgestockt werden.
Im Gegensatz zur Infektion mit dem Vektor der ersten Generation,
Ad.AAV1, ist die Infektion mit Δad.AAV1
nicht mit dosisabhängiger
Cytotoxizität
assoziiert, da von diesen Vektoren in transduzierten Zellen keine
viralen Proteine exprimiert werden. Weiterhin sind virale Proteine,
die in eintretenden Δad.AAV1
Partikel anwesend sind, nicht problematisch in dem verwendeten Dosierungsbereich.
Der Vergleich von Transduktionsraten von Δad.AAV1/Ad.AV1 mit dem Vektor
ohne AAV ITRs, Ad.AAV.Δ2ITRs
unterstützt
die Hypothese, das die Anwesenheit von zwei intakten AAVITRs für die Integration
des hybriden Vektors zwingend ist.
-
Die
Daten zeigen, das die Leukämiezelllinie
in einer zu ~90% Effizienz mit Ad5-basierten hybriden Vektoren bei MOIs
von 2 × 105 Genomen pro Zelle infiziert werden kann,
ohne signifikante toxische Nebeneffekte zu haben. Diese Dosis ist
jedoch immer noch größer als
die Dosis, die nötig
ist, um 100% HeLa Zelle, Hepatomzellen, primäre Hepatozyten und andere Zelllinien
zu infizieren, die im algemeinen als für die Ad5 Vektor Infektion
permissiv angesehen werden.
-
Da
virale DNA in Zellen, die mit 2 × 104 Genomen
(oder 100 transduzierenden Partikeln pro Zelle) infiziert wurden,
nach 7 Zellteilungen verloren gegangen sein sollte, legt die Anwesenheit
von G418 resistenten Zellen in den beobachteten Kolonien nahe, dass ΔAd.AAVSNori
Genome in das Wirtsgenom integriert werden oder stabil damit assoziiert
sind. Basierend auf der Zahl an G418-resistenten Kolonien integriert
eines aus 25,000 Δad.AAVSnori
Genomen stabil in K562 Zellen. Dies stimmt überein mit den Ergebnissen,
die früher
mit Δad.AAV1
in SKHep1 Zellen erhalten wurden.
-
Die
maximale Dosis, die für
die Infektion von CD34+ Zellen (1 × 108)
verwendet wurde, führt
zu einer X-Gal Färbung
von nur ~10% Zellen unabhängig
von GM-CSF/M-CSF.
Dies zeigt, das die offensichtliche Unfähigkeit von Ad5, CD34+ Zellen
zu infizieren wahrscheinlich durch das Fehlen spezifischer Rezeptoren und/oder
Integrinen auf der Zelloberfläche
hervorgerufen wird. CD34+ Zellen tolerieren einen großen Bereich von
viralen Dosierungen (1–107) ohne offensichtlichen Effekt auf die Zelllebensfähigkeit
und die Gesamt-Zellzahl. Dies ist nicht überraschend, da zur Entwicklung
von toxischen Effekten das Virus in die Zelle eintreten und virale
Gene exprimieren muss. Hybride Vektoren können in einem Titer von 5 × 1012 Genomen pro ml erzeugt werden. Somit ist
die maximale MOI, die für
die Infektion (104 Zellen) verwendet werden kann, ~5 × 108 (in 100 μl
Lagerungspuffer). Basierend auf den Infektionsuntersuchungen mit ΔAd.AAVBg
kann diese Dosis nicht ausreichend sein, um CD34+ Zellen effizient
zu transduzieren und um eine ausreichende Anzahl von G418-resistenten
Kolonien zu erzielen.
-
C. In Vivo Eigenschaften
von ΔAd.AAV1:
-
Virale
DNA wird während
der Virus-Amplifikation mit BrdU markiert, um die zelluläre/nukleäre Aufnahme
des Vektors in situ zu untersuchen. Für Transduktionsuntersuchungen
werden konfluente SKHep1 Zellen (humane endotheliale Zelllinie)
mit 2000 Genomen Δad.AAV1
oder Ad.AAV1 pro Zelle infiziert. Brdu markierte virale DNA wird
in 100% Nuklei 3 h nach der Infektion für beide Viren nachgewiesen,
was eine effiziente zelluläre/nukleäre Aufnahme
der hybriden Virus-DNA zeigt.
-
ERGEBNISSE
-
Der Δad.AAV1 Vektor
transduziert eine Zelle in vitro unter Bildung von G418 resistenten
Kolonien mit einer Effizienz von 17 oder 58%, nach Infektion mit
einer MOI von 1 × 103 oder 1 × 104 Genomen
pro Zelle. Etwa 2 × 104 Δad.AAV1
Genome sind erforderlich, um einen stabilen Transfektanten zu erhalten.
Da ale stabilen Kolonien integrierte Δad.AAV1 Vektor-DNA enthalten,
spiegelt diese Nummer die minimale Integrationsfrequenz von ΔAD.AAV1 Vektor-DNA
wider, die zu der von rAAV vergleichbar ist (Rutledge, E. A. et
al., 1997, Journal of Virology, 71: 8429-36). Die Anzahl an G418 resistenten
Kolonien spiegelt nicht notwendigerweise die Gesamtfrequenz an Integrationsereignissen
wider, da nicht ale integrierten Kopien neomycin Phosphotransferase
exprimieren, aufgrund chromosomalen Positionseffekten oder wegen
unvollständiger
Integration.
-
Das
Fehlen adenoviraler Genprodukte in mit ΔAd.AAV transduzierten Zellen
3 Tage nach Infektion wird durch Immunfluoreszenz mit Antikörpern gegen
die hauptsächlichen
späten
Proteine (Hexon, Fiber) und die frühen Proteine (DBP.E4-orf6) gezeigt. Exprimierte
adenovirale Protein werden nur in Zellen nachgewiesen, die mit Ad.AAV1
infiziert sind. Die Tatsache, das Zellen, die mit ΔAd.AAV1 infiziert
sind, keine potentiell cytotoxischen adenoviralen Proteine exprimieren,
ist wichtig.
-
Während eine
MOI von 1 × 104 Genomen pro Zelle der ersten Generation
der Vektoren Ad.AAV1 cytopathische Effekte in SKHep1 Zellen am Tage
3p.i. induzieren, werden keine toxischen Nebeneffekte beobachtet,
wenn SKHep1 Zellen mit ΔAd.AAV1
in einer Dosis von bis zu 1 × 108 Genomen pro Zelle infiziert werden. Da
die Transduktionseffizienz deutlich dosisabhängig ist, ist ΔAd.AAV1 (der
in Titer von >5 × 1012 Genomen pro ml erzeugt werden kann) in
der Lage, Ad5 permissive Zelllinien oder Gewebe mit einer 100% Effizienz ohne
assoziierte Toxizität
stabil zu transduzieren.
-
Southern
Analyse zeigt, dass ΔAd.AAV1
zufällig
als Kopf-zu-Schwanz-Tandemwiederholung
in das Wirtsgenom über
den rechten AAV ITR integriert, wobei die andere Verbindung mit
der chromosomalen DNA variabel ist und anderswo innerhalb der Transgenkassette
auftritt. Zur Bestimmung des integrierten Zustands der ΔAd.AAV1 DNA
wird chromosomale DNA mit hohem Molekulargewicht durch PFGE aufgetrennt,
gefolgt von Southern Analyse mit einer SEAP-spezifischen Sonde (3).
Unverdaute DNA aus Kontroll-SKHep1 Zellen ergeben ein endogenes
SEAP-Signal, das mit chromosomaler DNA ko-migriert gerade unterhalb
der Vertiefung (Spuren 1 und 5). Es werden keine episomalen Formen
von ΔAd.AAV1
mit hohem Molekulargewicht nachgewiesen, wobei eine distinkte Bande
von 35 kb sichtbar ist in DNA von SKHep1 Zellen, die 3 Tage nach Infektion
mit dem Adenovirus der ersten Generation, Ad.AAV1 infiziert wurden
(Spuren 4 und 13). Verdau mit EcoRI deckt das 4.4 kb Fragment auf,
das für
integrierte Tandemkopien der AAV Kassette spezifisch ist (Spuren
8 und 12). Zur Eliminierung der Möglichkeit, das chromosomale
DNA in der Vertiefung gefangen ist, werden DNA Proben von Intron
kodierten Endonucleasen PI-SceI oder I-CeuI (Gibco BRL, Grand Island,
NY) mit einer Sequenzspezifität
von mehr als 11 bp bzw. 9 bp inkubiert. Verdau mit PI-SceI erzeugt
ein > 2mb großes endogenes
SEAP- Signal in SKHep1
Zellen (Spur 2) und ein zusätzliches
Signal im Bereich von ~1MB in G418-resistenten Kolonien, die mit ΔAd.AAV1 transduziert
waren (Spur 7). Verdau mit I-CeuI führt zu einem Schmier zwischen
250–1000
kb in ΔAd.AAV1
transduzierten SKHep1 Zellen (Spuren 10, 11), was auf zufällige Integration
hinweist, wobei eine Bande mit hohem Molekulargewicht, die spezifisch
für das
SEAP-Gen ist, in Kontroll Skhepl Zellen beobachtet wird (Spur 9).
-
Einen
Tag nach der intraportalen Infusion von 1 × 1012 ΔAd.AAV1 Genomen
in C57B1/6 Mäuse
können mit
BrdU markierte Vektorgenome in 85% der Hepatozyten nachgewiesen
werden (Lieber, A., et al. 1999. J Virol 73: 9314-24). Analyse von
hepatozellulärer
DNA, durchgeführt
2 Monate nach der Infusion zeigt die Integration von ΔAd.AAV1 mit
einem Durchschnitt von 0.5 Kopien pro Zelle in das Mausgenom (Lieber,
A., et al. 1999. J Virol 73: 9314-24). Zur Bewertung möglicher
Nebenwirkungen der portalen Infusion von ΔAd.AAV1 wird Serum-Glutamin-Pyruvat-Transaminase
(SGPT), ein sensitiver Marker für
Schäden
an Hepatozyten für
7 aufeinander folgende Tage nach der Infusion in Kombination mit
histologischer Analyse von Leber-Schnitten untersucht. Nach der
intraportalen Infusion von 1 × 1012 oder 1 × 1013 ΔAd.AAV1 Genomen
werden keine signifikante Erhöhung
der SGPT-Spiegel, noch histologische Änderungen beobachtet, während die
Infusion der gleichen Dosis an Gesamtlängen Ad.AAV1 Vektor mit starker
Hepatotoxizität
mit fatalem Ausgang assoziiert ist. Dies legt nahe, das die an Mäuse verabreichte
Dosis von ΔAd.AAV1
erhöht
werden kann, um in vivo höhere Transduktionseffekte
ohne Nebenwirkungen zu erreichen, was für die Adenoviren der ersten
Generation nicht möglich
ist. Es ist wichtig zu wissen, dass ΔAd.AAV1 ruhende Hepatozyten
in vivo transduziert, was nahe legt, dass die Integration die Zellproliferation
nicht erfordert. Kürzlich
wurden genauere Transduktionsuntersuchungen mit Ad.AAV1 und ΔAd.AAV1 in
Balb/c Mäusen
durchgeführt
um zu untersuchen, ob die Abwesenheit von Expression von viralen
Genen in ΔAd.AAV1
eine antivirale Immunantwort verhindern und die Vektorpersistenz verlängern kann.
In diesem Mausstamm wird Vektor-DNA aus der Leber 4–6 Wochen
nach der Infusion mit Adenoviren der ersten Generation gereinigt,
hauptsächlich
aufgrund einer CTL-Reaktion gegen virale Proteine, die in transduzierten
Zellen erzeugt werden. Vektor-DNA wird durch genomischen Southern
Blot von hepatischer DNA 12 Wochen nach Infusion von 1 × 1012 Genomen Ad.AAV1 oder ΔAd.AAV1 analysiert. Zu diesem
Zeitpunkt kann in hepatischer DNA von Mäusen, die eine Infusion von
Ad.AAAvl erhalten haben, kein vektorspezifisches Signal nachgewiesen
werden, während
~0,3 Kopien von ΔAd.AAV1
Genomen pro Zellen in Leber von Mäusen nachgewiesen werden, die
den hybriden Vektor erhielten, was wiederum die überlegenen Eigenschaften des
hybriden Vektors zeigt.
-
D. Auswirkungen der Rep
Koexpression auf die Integration von ΔAd.AAV1
-
Rep Expression nach Plasmidtransfektion:
-
Um
zu testen, ob Expression von Rep die ortsspezifische Integration
von ΔAd.AAV1
in humanen Zellen verstärken
kann, wird eine Reihe von Rep Expressionsplasmiden erzeugt.
-
VERFAHREN
-
Der
Rep ORF 68/78 (nt 285-2313), der die internen p19 und p40 Promoter
enthält,
wird aus pAAV/Ad (Samulski, R. J. et al., 1991, In B. N. Fields,
et al. (Hrsg.), Fields Virology, Bd. 2 Lippincott-Raven Publisher, Philadelphia)
durch Verdau mit BsaI/BsrI erhalten. Dieses Fragment, aus dem der
AAV5 Promoter deletiert wurde, wird durch Adapterlinker unter den
RSV oder den PGK Promoter vor das Bovines Wachstumshormon-Polyadenylierungssignal
(bPA) in pAD.RSV oder pAD.pGK (Lieber, A., and Kay, M. A., 1996,
J. of Virology, 70, 3153-3158; Lieber, A., et al., 1995, Human Gene
Therapy, 6,5-11) kloniert.
-
ERGEBNISSE
-
Die
entstehenden Plasmide (pRSvrep, pPGKrep) werden in 293 oder SKHep1
Zellen transfiziert, die meisten von den heterologen Promotoren
(RSV oder PGK) exprimierten Rep Proteine sind Rep68 und Rep78, während die
Transfektion des rep Gens unter dem Ad5 Promoter (pAAV/Ad) hauptsächlich zur
Expression von Rep52/40 führt.
Somit ist die Transfektion von pRSVrep und pPGKrep deutlicher, was
eine starke Transaktivierung von AAV Promotoren durch E1A nahe legt,
die in 293 Zellen erzeugt wird. Dieses Ergebnis zeigt, dass eine
minimale Expression von Rep Proteinen notwendig ist, um Interferenzen
mit der Replikation von Adenoviren zu verhindern.
-
Rep-vermittelte ortsspezifische
Integration von dAd.AAV1.
-
Das
Potential für
eine ortsspezifische Intregration ist ein wichtiges Charakteristikum
der neuen Ad Vektoren der Erfindung. In einer Ausführungsform
wird die Integration von ΔAd.AAV
durch Koinfektion mit Ad AAV gesteuert, der das rep 78 protein in
293 Zellen exprimiert, um die ortsspezifische Integration in die
AAVS1 Stelle auf dem humanen Chromosom 19 zu erreichen. Damit diese
Art der ortsspezifischen Integration in anderen Zellen als 293 Zellen
auftritt, ist die Expression des E4 ORF6 nötig. Die Koinfektion mit ΔAd.AAV, ΔAd. Rep78 und ΔAd. E4-ORF6
ermöglicht
die ortsspezifische Integration der ΔAd.AAV Transgencassette. Die
Genome von ΔAd.rep78
und ΔAd.E4-ORF6
werden kurz nach der Transduktion abgebaut, wodurch mögliche Nebenwirkungen
vermieden werden. Ortsspezifische Integration ist gegenüber der
zufälligen
Integration bevorzugt, die man bei rAAV und ΔAd.AAV sieht, um das Risiko
von Insertionsmutagenese zu vermeiden.
-
Zur
Bestätigung
der funktionellen Aktivität
von Rep68/78, die von pRSVrep exprimiert werden, um die ortsspezifische
Integration von ΔAd.AAV1
zu vermitteln (5 und 6) kann
ein vorläufiger
Test durchgeführt
werden. Humane pSKHep1 Zellen werden mit pRSv oder mit einem Kontrollplasmid
(pRSVbGal) (Lieber, A., et al., 1995, Human Gene Therapy, 6,5-11)
(Transfektionseffizienz von ~20%) transfiziert. Drei Tage nach der
Infektion werden die Zellen trypsnisiert, in Agarose eingebettet,
in situ lysiert, mit I-CeuI (eine von einem Intron kodierte Endonuclease
mit einer Erkennungssequenz von mehr als 10 nt) verdaut, einer PFGE
in einem 1 % Agarosegel unterzogen, und durch Southern Blot analysiert.
Hybridisierung mit einer Sonde, die die AAVS1 Integrationsstelle
bedeckt (1.7 kb EcoRI/BamHI Fragment aus dem Locus auf Chromosom
19) (Samulski, R. J. et al., 1991, In B. N. Fields, et al. (Hrsg.),
FieldsVirology, Bd. 2 Lippincott-Raven Publisher, Philadelphia)
zeigt eine AAVS1 spezifische Bande (240 kb) in I-CeuI verdauter
DNA aus Zellen nach der Transfektion mit Kontrollplasmid (pCo) + ΔAd.AAV1 Infektion.
Ein zusätzliches
Signal im Bereich von 280 kb tritt auf in rep exprimierenden Zellen,
die mit ΔAd.AAV1
(pRSVrep + ΔAd.AAV1)
infiziert wurden, was auf eine ortsspezifische Insertion in die
AAVS1 Stelle in einem bestimmten Prozentsatz von Zellen hinweist.
Die Anwesenheit von Vektor DNA in dieser 280 kb Bande wird durch
Rehybridisierung des gleichen Filters mit einer Transgen (SEAP)-spezifischen
Sonde bestätigt.
Zufällig
integrierter ΔAd.AAV1
Vektor erscheint als diffuses SEAP Signal im Bereich von 280–680 kb
(pCo+ΔAd.AAV1,
pRSV+ΔAd.AAV1).
Die spezifische ~1.9mb Bande auf Blots, die mit der SEAP-Sonde hybridisiert
wurden, stellt ein I-CeuI Fragment dar, das das humane SEAP-Gen
enthält.
-
Einbau von Rep68/78 Funktion
in hybride Vektoren zur Stimulierung der ortspezifischen Integration
-
Überexpression
von Rep hemmt die Replikation von Adenovirus DNA, wordurch die Ezeugung
von rep exprimierenden Ad Vektoren durch herkömmliche Strategien verhindert
wird. Zur Lösung
dieses Problems muss signifikante Expression von Rep68/78 aus den
hybriden Vektoren in Virus-produzierenden (293) Zellen verhindert
werden, während
transiente Rep Expression in Zielzellen (HSC) aufrechterhalten werden
muss, um die ortsspezifische Integration zu gewährleisten. Unsere Hypothese
besteht darin, das die spezifische Struktur des ΔAd.AAV1 hybriden Virus dazu
verwendet werden kann, das rep Gen 68/78 in eine transkriptionell
aktive Position unter die Kontrolle eines HSC spezifischen Promoters
nur während
den späten
Phasen der Virusreplikation in 293 Zellen zu bringen. Dies wird
die Amplifikation des hybriden Vektors in 293 Zellen ermöglichen, wodurch
ein Virus mit höherem
Titer generiert wird, das die eingebauten Funktionen von Rep68/78
nur in HSC aktiviert. Der algemeine Ansatz unserer Strategie zur
Erzeugung von Rep exprimierenden hybriden Vektoren ist in 7 veranschaulicht.
Die rep/Transgencassette wird zusammengebaut basierend auf dem linker
Hand liegenden Shuttleplasmid, das zur Herstellung des rekombinanten
Adenovirus verwendet wird. Das Gen, das für Rep68/78 kodiert, wird in
3'–5' Orientierung für die Transgen-Expressionskassette
kloniert, die durch AAV ITRs flankiert wird. Zwischen der Transgencassette
und dem rechten AAV ITR wird ein HSC-spezifischer Promoter inseriert
mit der Richtung zu den adenoviralen E2, E3 und E4 Genen. Das rekombinante
Genom wird durch Rekombination in E.coli erzuegt und Transfektion
in 293 Zellen erzeugt Virus (Ad.AAV-rep). Die spezifische Struktur
von ΔAd.AAV1
mit duplizierten Sequenzen, die die AAV ITRs flankieren, wird dazu
verwendet, das rep Gen nur während
der späten
Phasen der viralen DNA-Replikation in 293 Zellen in eine transkriptionell aktive
Position unter die Kontrolle eines für HSC spezifischen Promoters
zu bringen. Während
der Amplifikation von Ad.AAV-rep wird das kleinere Genom ΔAd.AAV-rep
gebildet und in Partikel verpackt, die durch Ultrazentrifugation
in CsCl-Gradienten aufgetrennt werden können. Die spezifische Struktur
von ΔAd.AAV-rep bringt
das rep Gen in 5'–13'-Richtung im Verhältnis zum
HSC spezifischen Promoter, wodurch die rep Transkription in Zielzellen
ermöglicht
wird. Nach Transduktion von HSC mit aufgereinigten ΔAd.AAV1-rep
Partikeln wird die Expression von rep aktiviert und vermittelt die
Rettung der AAV-ITR/Transgencassette aus dem Gerüst des adenoviralen Vektors
und die ortsspezifische Integration. Die Hypothese ist die, das
die Rep-vermittelte Integration in AAVS1 über die rechten oder die linken
AAV/ITRs erfolgt, die dazu führen,
dass das rep Gen von dem Hepatozyten-spezifischen Promoter getrennt
wird, sobald der Vektor integriert ist (7). Somit
sollte die Expression von Rep nur transient sein, ohne kritische
cytotoxische Effekte auf die Wirtszelle.
-
Promotoren, die die Expression
von rep regulieren können:
-
Mögliche Kandidatenpromotoren
zur Steuerung der Expression von rep mit hoher Spezifität für HSC und
minimaler Aktivität
in 293 Zellen sind der 454 nt CD34 Promoter (Krause, D. S., et al.,
1997,Experimental Hemotology 25, 1051-1961, Yamaguchia, Y. et al.,
1997, Biochimica et Biophysica Acta., 1350: 141-6), der 300 nt HS
40 Enhancer (Chen, H. L., et al., 1997, Nucleic Acids Res. 25, 2917-2922)
oder ein 3 kb CD34 Enhancer (May, G. et al., 1995, EMBO J., 14:
564-74) in Kombination mit einem Initiator, oder mit der HIV LTR.
Ein optimaler Promoter wird ausgewählt, basierend auf Untersuchungen
der transienten Reportergenexpression nach Plasmidtransfektion in
293 Zellen und Hepatozyten. Alle zu testenden Promotoren werden
vor das menschliche α1-antitrypsin
(hAAT) Bovines Wachstumshormon-Polyadenylierungssignal (bPA) in
das adenovirale Shuttle-Plasmid pCD2 (pAD-hAAT) kloniert. Promoteraktivität kann in
transienten Plasmidtransfektionsassays in CD34+ und 293 Zellen getestet
werden. Der Promoter mit den höchsten
hAAT-Spiegeln in CD34+ und K562 Zellen und der niedrigsten hAAT-Exprssion
in 293 Zellen wird für
weitere Untersuchungen ausgewählt.
Wenn hohe Hintergrundexpression in 293 Zellen von diesen Promotern
gesehen wird, dann können
Insulatoren zur Abschirmung der HSC-spezifischen Promotoren vor
dem E1A Enhancer, der in den Ad Shuttleplasmiden immer noch vorhanden
ist, verwendet werden.
-
Rep Gene:
-
Die
großen
Rep68/78 Proteine sind nicht in der Lage, Rescue und ortsspezifische
Integration zu vermitteln. Unregulierte Expression von Rep52 und
Rep40 vom AAV p 19 Promoter, der innerhalb des ORF von Rep 68 und
Rep 78 liegt, muss verhindert werden, da die Erzeugung dieser kleineren
Proteine in 293 Zellen die Lebensfähigkeit der Zellen und die
Synthese adenoviraler DNA beeinflussen wird. Um dies zu tun, können Konstrukte,
die von Surosky et al. erhalten wurden, die ein mutiertes Rep 52/40
Startcodon enthalten, verwendet werden, um Rep 68 und 78 einzeln
unter dem CMV Promoter zu exprimieren. Die 293 Zellen, die Rep68 oder
78 transient aus diesen Konstrukten exprimieren, können mit ΔAd.AAV1 koinfiziert
werden (Infektion 24 Stunden nach pCMVRep Transfektion, MOI 2 × 105 Genome pro ml). Drei Tage nach der Infektion
mit ΔAd.AAV1
wird zelluläre
DNA wie vorstehend beschrieben durch PFGE und PCR auf AAVS 1-spezifische
Integrationsereignisse untersucht. Effizientes Rep-vermitteltes
Ausschneiden der AAV-Kassette und ortsspezifische Integration ohne
flankierende adenovirale Sequenzen werden erwartet und die Plasmide
pCMVRep68 oder pCMVRep78 können
als Quelle für
die entsprechenden rep Gene und zu deren Klonierung in hybride Vektoren
verwendet werden.
-
Vektoren:
-
Die
rep/Transgen-Cassette kann basierend auf pXCJL (Microbix, Toronto)
zusammengebaut werden. Ein Satz von Kontroll-Hybridvektoren kann
mit der AAV-ITR-Transgen-Cassette
ohne das rep Gen erstellt werden. Das rekombinante Ad.AAV-rep-Genom
kann durch Rekombination der linken Shuttle-Plasmide mit pCD1, einem
pBHG10 (Microbix, Toronto) Derivat erzeugt werden, das das Ad5 Genom
enthält,
aus dem die E1/E3 Bereiche deletiert wurden, in recA+ E. coli (Chartier,
C., et al., 1996, J. of Virology, 70, 4805-4810). Verglichen mit
dem Standardverfahren basierend auf Plasmidrekombination in 293
Zellen hat dieser Ansatz den Vorteil, das Plaques mit rekombinantem
Virus 3 mal schneller erscheinen und die Produktion von illegitimen
Rekombinanten minimiert wird. Dies ermöglicht, dass die wirksame virale
DNA Amplifikation und das Verpacken auftreten, bevor die Expression
von Rep Höhen
erreicht, die für
die adenovirale Replikation potentiell inhibitorisch sind. Die kritischen
Variablen bei die Maximierung des Outputs des Vektors, aus dem ale
adenoviralen Gene deletiert wurden, sind die anfängliche MOI und die Zeit der
Ernte. Diese Parameter können
optimiert werden für
die Produktion von ΔAd.AAV-rep
hybriden Vektoren. Eine Anzahl von ΔAd.AAV Vektoren kann konstruiert werden,
die ein rep Gen enthalten. Kryptische Promoter und Enhancer-Elemente,
die in den 5' gelegenen
342 nt des adenoviralen Genoms enthalten sind, können mit der Expression des
Transgens unter heterologen Promotoren interferieren. Dies ist ausschlaggebend
für die
Strategie, rep Expression ais ΔAd.AAV-rep
Genomes in 293 Zellen zu verhindern. Zur Gewährleistung einer wirksamen
Transgenexpression können
Insulatorfragmente wie der beta-Globin-Insulator aus Huhn mit einem
ausgewählten
konstitutiven oder induzierbaren Promoter verwendet werden.
-
Ko-Verpackung des Rep
Proteins:
-
Als
Alternative zur Erzeugung von hybriden Vektoren, die das rep68/78
Gen enthalten, werden Studien aufgebaut, um zu sehen, ob das Rep
Protein in ΔAd.AAV
Kapside ko-verpackt werden kann und ob diese ko-verpackten Rep Moleküle ausreichen,
um Rescue und ortsspezifische Integration der AAV-ITR Transgencassette
zu ermöglichen.
Unsere Hypothese ist, das Rep68/78 an die Rep Bindestelle (RBS)
bindet, die im doppelsträngigen ΔAd.AAV Genom
anwesend ist und das dieser Komplex in adenovirale Kapside ko-verpackt wird,
die groß genug sind,
um extra Peptide aufzunehmen. Basierend auf einer Protein/DNA-Verhältnis-Analyse, die man
zuvor in aufgereinigten Partikeln durchgeführt hat, weiß man, das
pro Kapsid nur ein 5.5 kb goßes ΔAd.AAV1 Genom
verpackt wird. Dies wird bestätigt
durch Elektronenmikroskopie von ΔAd.AAV1
Partikeln, die nur punktförmige
elektronendichte Färbung
zeigte, die mit viralen Kernen assoziiert ist und erweiterten freiem
luminalen Raum (siehe 2).
-
293
Zellen werden mit Plasmiden transfiziert, die Rep68/78 unter dem
CMV Promoter exprimieren und die Kinetik der Rep Expression wird
durch Western Blot mit Zelllysaten bestimmt, die zu verschiedenen
Zeitpunkten nach der Transfektion entnommen werden. Als nächstes werden
diese 293 Zellen mit Ad.AAV (MOI 1, 10, 100 pfu/Zelle) zu bestimmten
Zeitpunkten nach der Transfektion von Rep Plasmiden infiziert, abhängig von
den Expressionskinetiken von Rep (zb 3, 6, 12, 24 ... Stunden nach
Transfektion). Es ist wichtig, die Ad.AAV Infektion zeitlich genau
abzustimmen da die Replikation der viralen DNA stattfinden oder
beendet sein muss, bevor die Rep Produktion Spitzenwerte erreicht.
Allgemein ist die Replikation adenoviraler DNA in 293 Zellen (infiziert
mit MOI 10) maximal 18 Stunden nach Infektion, gefolgt von Produktion
von Strukturproteinen, Verpackung von viralen Genomen, und Zusammenbruch
der zellulären
Membranstrukturen (die ~ 36–48
h p.i. abgeschlossen ist) (Shenk, T.,1996, In B. N. Fields, et al.
(Hrsg.), Fields Virology, Bd. 2 Lippincott Raven Publisher, Philadelphia;
van der Vliet, B., 1995, In w. Doerfler, et al. (Hrsg.) Bd. 2 Seite.
1-31, Springer-Verlag, Berlin) abgeschlossen. Viren werden 48 h
nach der Infektion geerntet und durch CsCl Ultrazentrifugation in
ein Bandenmuster aufgetrennt. Virales Material aus aufgereinigten
Banden, die ΔAd:AAV
entsprechen, wird lysiert, mit DNAse behandelt (um DNA freizusetzen,
die mit Rep assoziiert ist), einer Immunpräzipitation und einem Western
Blot mit Repspezifischen Antikörpern
unterzogen, um ko-verpacktes Rep nachzuweisen. Basierend auf theoretischen
Berechnungen, bei denen angenommen wird, das pro Ad Genom zwei Rep
Moleküle binden,
erwartet man aus Lysaten von 101 Partikel 1–10 ng Rep Protein, das innerhalb
der Nachweisbarkeit durch Western Blot liegt. Alternativ dazu kann
ko-verpacktes Rep basierend auf der funktionalen Aktivität, Rescue
und ortsspezifische Integration der AAVITR Transgencassette zu vermitteln,
nachgewiesen werden. Um zu testen, ob funktionelles Rep Protein
in hybride Vektorpartikel ko-verpackt wird, können über CsCl aufgereinigte ΔAd.AAV1 Partikel,
die in 293 Zellen generiert wurden, die nach Ad/AAV1 (ΔAd.AAV1+rep)
Infektion Rep koexprimieren, für
Transduktionsuntersuchungen verwendet werden. Drei Tage nach der
Infektion mit ΔAd.AAV1+rep
der humanen Zelllinie K562 wird zelluläre DNA durch PCR und PFGE auf
AAVS1-spezifische Integrationsereignisse untersucht. Wenn die effiziente
Rep-vermittelte ortsspezifische Integration ausgeschnittener AAV
Cassetten erfolgreich ist, dann können andere ΔAd.AAV+Rep
hybride Vektoren mit β-Gal
und SNori als Transgene hergestellt werden.
-
Integrationsstudien mit
Rep-Vektoren in erythroiden Zellen:
-
Die
Hypothesen hinter der Überlegung
für einen
rep-exprimierenden hybriden Vektor (ΔAd.AAV-rep) sind: (1) transiente
Rep Ko-Expression aus ΔAd.AAV-rep
Vektoren kann die ortsspezifische Vektorintegration in menschliche
Zellen verstärken
und (2) Integration erfolgt via AAV ITR(s) ohne das rep Gen, das
außerhalb der
AAV-Cassette liegt, wodurch die rep Expression nach Integration
des Vektors eliminiert wird. Um Hypothese I zu testen, können die
Transduktionsfrequenzen von ΔAd.AAV/rep
vs. ΔAd.AAV
Vektoren verglichen werden, basierend auf der Bildung von G418-resistenten
Kolonien und durch Quantifizierung ortsspezifischer Integrationsereignisse
an verschiedenen Zeitpunkten nach Infektion von humanen und Mauszellen
durch PFGE und PCR. Um Hypothese 2 zu überprüfen, kann die Struktur von
integriertem Vektor in transduzierten Zellpopulationen und in Einzelklonen
durch Southern Analyse und durch Sequenzierung der Vektor/chromosomale DNA-Übergänge analysiert
werden. Diese Untersuchungen können
mit ΔAd.AAV-rep, ΔAd.AAV und ΔAd.AAV+rep
(koverpacktes Protein) in menschlichen K562 oder HEL (für die Integration
von AAVS1) und Maus MEL Zelllinien durchgeführt werden.
-
Zellen,
die mit ΔAd.AAV-Snori, ΔAd.AAV-Snori+Rep
oder ΔAd.AAV-Snori-rep
infiziert wurden, können mit
G418 selektiert werden. Die Anzahl an G418-resistenten Kolonien
kann nach 4 Wochen Selektion im Verhältnis zur Anzahl anfänglich infizierter
Zellen bestimmt werden. Der Selektionsprozess für Kolonien, die fortgesetzte
Selektion nicht überlebt
haben, aufgrund potentieller rep-vermittelter Cytotoxizität oder Expression von
episomalem Vektor kann überwacht
werden. Wenn die rep Expression ausgehend von ΔAd.AAV-SNori die Lebensfähigkeit
und die Proliferation der Zellen nicht beeinträchtigt, dann sollten bei ΔAd.AAV-Snori-rep
und ΔAd.AAV-Snori+Rep
mehr G418-resistente Kolonien auftauchen. Die Struktur des integrierten
Vektors kann durch Southern Blot und durch Sequenzierung der Integrationsstellen
bestimmt werden.
-
Um
eine mögliche
Selektionsneigung gegen rep-erzeugende Zellen nach Transduktion
mit ΔAd.AAV/rep
aufzudecken, können
ortsspezifische und zufällige
Vektorintegrationsereignisse in zellulärer DNA quantifiziert werden,
die zu bestimmten Zeitpunkten nach der Infektion (z.B. 0.5, 1, 3,
7, 14 Tage) aus Zellpopulation isoliert wurde. Um dies zu tun, können Techniken
verwendet werden, die auf PFGE-Southern beruhen. Es wird erwartet,
dass das Signal für
die AAVS 1-spezifische Integration in ΔAd.AAV/rep-iniizierten humanen
Zellen während
der ersten Tage nach Infektion ansteigt und dann über die
Zeit konstant bleibt.
-
In
einer getrennten Studie kann der Integrationsstatus der Vektor-DNA
(analysiert durch PFGE oder PCR) und die Anzahl integrierter Kopien
(analysiert durch Southern Blot) mit dem Expressionslevel von β-Galactosidase
in Einzelklonen korreliert werden, die mit β-Gal hybriden Vektoren transduziert
wurden (ΔAd.AAV-BG, ΔAd.AAV-BG+Rep,
oder ΔAd.
AAV-BG-rep). Zusammen mit den Daten, die mit den hier beschriebenen
Untersuchungen erhalten wurden, ermöglicht dies eine Bewertung,
ob transkriptionelles Silencing mit ortsspezifischer Vektorintegration
in die AAVS1-Stelle assoziiert ist.
-
Es
ist a priori nicht klar, ob die spezifische Rep Funktion für den Vektor-Rescue,
die Concatemer-Bildung und für
die wirksame Integration in nicht-S-Phase oder sich nicht teilende
Zellen auftreten kann. Um zu testen, ob ΔAd.AAVfx, ΔAd.AAV oder ΔAd.AAV-rep/+rep Vektoren in
nicht teilende Zellen eintreten können, können Transduktionsuntersuchungen
in Zellzyklus-arretierten Zellkulturen wie zuvor beschrieben durchgeführt werden.
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DISKUSSION
-
Die
Etablierung stabiler Zelllinien, die Rep68/78 in nachweisbaren Konzentration
exprimieren, ist nicht möglich,
was wahrscheinlich auf die durch rep vermittelte Cytotoxizität zurückzuführen ist.
Somit ist es nicht möglich,
Langzeit-Transduktionsstudien
(z.B. G418 Selektion oder Untersuchungen mit einzelnen Klonen) in Kombination
mit ektopischer Expression von rep durchzuführen. Weiterhin ist es gegenwärtig aufgrund
des inhibitorischen Effekts von rep auf die Replikation von Adenoviren
nicht möglich,
adenovirale Vektoren zu generieren, die rep unter der Kontrolle
des RSV oder des PGK Promotors exprimieren.
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Zusammengefasst
zeigt dies, dass ko-exprimiertes Rep die ortsspezifische Integration
des Transgens stimulieren kann.
-
E. Eine detaillierte Untersuchung
der Transduktion/Integration von hybriden Vektoren in erythroide
Zelllinien:
-
Zur
Verbesserung der Transduktions- und Integrationsfrequenzen der hybriden
Vektoren in erythroide Zellinien muss eine Untersuchung, umfassend
verschiedene hybride Vektoren, wie nachstehend beschrieben durchgeführt werden.
Die Transduktionsuntersuchungen werden in K562 Zellen durchgeführt, die
als adäquates
Modell angesehen werden, Gentransfervehikel in erythroiden Zellen
zu untersuchen (Floch, V., et al., 1997, Blood Cells, Mol. And Diseases.
23, 69-87). Die optimalen Vektoren sollen in der Lage sein, in das
zelluläre Genom
mit hoher Frequenz zu integrieren, bestimmt durch PFGE und Southern
Blot wie beschrieben in Beispiel 4. Zusätzlich werden die Ergebnisse
aus den folgenden Untersuchungen dazu dienen, auszuwerten, ob ein
gegebener hybrider Vektor für
die ortspezifische Integration in das Wirtsgenom modifiziert werden
muss.
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Sequenzierung der Integrationsstellen:
-
Der
endgültige
Beweis für
die Vektorintegration ist die Sequenzierung von Verbindungsstellen
zwischen Snori Vektor DNA und chromosomaler DNA. Weiterhin klärt dies
auch die Frage, ob die AAV ITRs das Substrat für die Integration darstellen.
DNA von Klonen mit bekannter ΔAd.AAVSNori-Integrationsstruktur
(wie durch Southern Blot analysiert) wird mit EcoRI verdaut, das
nicht innerhalb der Snori Kassette schneidet. Die entstehenden Fragmente
werden zirkularisiert und in einen spezifischen E. coli Stamm transformiert
(gemäß einem
von Rutledge und Russell beschriebenen Protokoll (Rutledge, E. A.
et al., 1997, Journal of Virology, 71: 8429-36). Kanamycin resistente
bakterielle Klone sollten die integrierte Snori Kassette enthalten.
Flankierende chromosomale DNA in geretteten Plasmide kann mit Primern
sequenziert werden, die für
das Transgen spezifisch sind.
-
Zur
Bestätigung
der Vektorintegration in einer kleinen Zahl von transduzierten Zellen
wird genomische DNA extrahiert und mit EcoRI verdaut. EcoRI-Fragmente
werden an Linker ligiert, die eine spezifische Primer-Bindungsstelle
enthalten und dann mit NotI verdaut, religiert und in E.coli vermehrt.
Plasmid DNA aus einer repräsentativen
Anzahl von Bakterienklonen wird sequenziert, um die Verbindungen
von Vektor/chromosomaler DNA zu sequenzieren.
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Dosisabhängige Toxizität:
-
Um
zu testen, ob die Transduktionsfrequenz dosisabhängig ist und ob ΔAd.AAV-Vektoren, denen ale adenoviralen
Gene fehlen, dazu verwendet werden können, Zellen in höheren Dosierungen
mit geringerer Cytotoxizität
als Adenoviren der ersten Generation zu infizieren, werden K562
Zellen mit verschiedenen MOIs (1–108)
von ΔAd.AAVBG
und mit dem Vektor der ersten Generation Ad.AAVBG (der die gleiche β-Gal Expressionskassette
enthält)
infiziert. Vier Tage nach Infektion wird die Gesamtzahl an Zellen,
der Prozentsatz an lebensfähigen
Zellen (basierend auf dem Trypanblau-Ausschluß) und der Prozentsatz an X-Gal
positiven Zellen gezählt.
Eine Fraktion von iniizierten Zellen wird auf β-Gal Expression mit dem Galacto-Light -Kit quantifiziert. Man
erwartet, dass der Spiegel an Transgenexpression zwischen den beiden
Vektoren vergleichbar ist. Es wird vorausgesagt, dass K562-Zellen höhere Dosen
von ΔAd.AAVBG
besser als Ad.AAVBG tolerieren, der virale Gene exprimiert.
-
Integrationsfrequenz mit
und ohne G418 Selektion:
-
Um
die Integrationsfrequenz der unterschiedlichen Vektoren zu untersuchen
und um zu bestätigen, das
die in adenoviralen DNA-Genomen vorhandenen AAV ITRs die Integration
des Vektors mit einer Frequenz vermitteln können, die vergleichbar zu rAAV
Vektoren ist, werden basierend auf der Bildung von G418-resistenten
Kolonien Integrationsuntersuchungen mit ΔAd.AAVSNori, ADSNori, Ad.SNoriITR
und rAAVSNOri nach Infektion mit 2 × 105 und
2 × 106 Genomen pro Zelle (8) durchgeführt. Nach
der Infektion werden die Zellen in 96-Lochplatten unter begrenzender
Verdünnung
verdünnt
und mit G418 selektiert um die Frequenz der Bildung von G418 resistenten
Kolonien abzuschätzen.
Ein weiterer Satz von Zellen wird ohne G418 plattiert. Eine repräsentative
Anzahl von Klonen (mit und ohne G418 Selektion) werden auf > 106 Zellen
expandiert (nach 3–4
Wochen in Kultur) und durch Southern Blot als auch mit PFGE auf
die Anwesenheit von viraler DNA analysiert, um zwischen episomaler
Vektor-DNA und Vektorgenomen zu unterscheiden, die stabil mit chromosomaler
DNA assoziiert sind. Dies erlaubt es uns, die Integrationsfrequenz
der verschiedenen Vektoren abzuschätzen, die Auswirkungen von
G418-Selektion auf die Integration zu bewerten und um positionelle
Effekte auf die Expression von neo bei der Berechnung der gesamten
Integrationsfrequenz zu berücksichtigen.
Integrierte Vektorkopien mit einer Frequenz von wenigstens 1 × 10–4 werden
nur für ΔAd.AAVSNori
und rAAVSnori vorhergesagt. Die Gesamtanzahl an Kolonien kann in
den Vektoren der ersten Generation, Ad.AAVSNoriITR und Ad.SNori
niedriger sein, aufgrund von toxischen Effekten der exprimierten
adenoviralen Proteine; eine höhere
Integrationsfrequenz wird jedoch für den Vektor vorhergesagt,
der AAV ITRs (Ad.AAVSNoriITR) enthält.
-
Kinetiken der Integration:
-
Veglichen
mit rAAV stellt die Doppelsträngigkeit
der eintretenden ΔAd.AAV
Genome einen besseren Schutz vor Abbau dar. Weiterhin ist die Synthese
von transkriptionell aktiven doppelsträngigen Intermediaten aus einzelsträngigen Genomen,
die bei der Transduktion mit rAAV als limitierender Schritt angesehen
wird, für die
Transduktion von rAAV nicht erforderlich. Somit kann die Lag-Phase
zwischen der Infektion und der Expression, die man mit rAAV Vektoren
sieht, die auf die Doppelstrangsynthese/Integration zurückzuführen ist, bei
Infektionen mit ΔAd.AAV
Vektoren kürzer
sein oder fehlen. Weiterhin wurde früher gezeigt, das ein Mini-adenovirales
Genom von nur 9 kb Größe, das
in adenovirale Partikel verpackt wird, nur kurzlebig ist und am Tage
3 nach der Infusion abgebaut wird. Im Gegensatz dazu ermöglicht die
Transduktion mit dem 5.5 kb ΔAd.AAV
Genom (1) die Langzeitexpression,
was nahe legt, dass AAV ITRs entweder das virale Genom als ein Episom
stabilisieren, bis es integriert ist oder das die Integration kurz
nach der Infektion erfolgt.
-
Der
Status der Vektor-DNA kann in K562 Zellen zu verschiedenen Zeitpunkten
nach der Infektion mit ΔAd.AAVSNori,
AdSNori, Ad.AAVSnoriITR order rAAVSNori (MOI 2 × 105)
untersucht werden. Infizierte Zellen werden nach 1h, 5h, 1 Tag,
3, 7 und 14 Tage nach der Infektion geerntet und chromosomale DNA
wird durch PFGE analysiert, gefolgt von Hybridisierung mit einer
Transgen-spezifischen Sonde. Diese Technik ermöglicht es, zwischen episomaler
Vektor-DNA, die als eine deutliche Bande von 5.0 kb erscheint und
integrierter DNA zu unterscheiden. Weiterhin können Vektor-Concatemere mit
hohem Molekulargewicht nachgewiesen werden. Weiterhin können extrachromosomale
Vektor-Concatemere mit hohem Molekulargewicht nachgewiesen werden.
Im Fale von zufälliger
Integration könnten
nach Verdau chromosomaler DNA mit I-CeuI oder PI-SceI Vektor-spezifische
Signale im Bereich von 1–2
MB nachgewiesen werden. Die Intensität des episomalen und des Signals
von integriertem Vektor wird für
jeden Zeitpunkt durch Phosphoimager-Analyse quantifiziert. Dies
gibt Information über
die Kinetik der Integration des hybriden Vektors in einer Population
von infizierten K562 Zellen und über
die intrazelluläre
Stabilität
von hybriden Vektorgenomen.
-
Struktur von integrierter
Vektor-DNA und von Integrationsverbindunpen mit chromosomaler DNA:
-
ΔAd.AAV1 integriert,
wie vorher gezeigt, zufällig
als Koncatemer(e) in Wirts-DNA. Wieviele Vektorkopien in einem Concatemer
anwesend sind und ob das Ausmaß und
die Kinetiken der Tandembildung dosisabhängig sind, ist noch unklar.
Eine weitere unbeantwortete Frage besteht darin, wie ΔAd.AAV integriert:
ob ein oder beide ITRs beteiligt sind, ob die integrierten ITRs
noch intakt sind, und ob auch adenovirale Sequenzen integrieren.
Diese Fragen sind wichtig für
die Strategie, rep Gene in das Vektorgenom mit aufzunehmen. Weiterhin,
wenn intakte AAV ITRs innerhalb integrierter Vektor-Kopien anwesend
sind, dann kann die Infektion mit Helfervirus (Adenovirus oder HSV)
in vivo die integrierte AAV-ITR Vektorkassette mobilisieren und
die Stabilität der
Transgenexpression beinflussen.
-
Um
diese Fragen zu beantworten, können
K562 Zellen mit ΔAd.AAVSNori,
AdSNori, Ad.AAVSNori ITR und rAAV SNOri bei MOIs von 2 × 105, 2 × 106 oder 2 × 107 Genomen
pro Zelle infiziert werden. Infizierte Zellen werden in An- oder
Abwesenheit von G418 in 96-Lochplatten plattiert. G418 wird mit
aufgenommen, da G418 die Amplifikation integrierter Vektor-DNA hervorrufen
könnte.
Genomische DNA aus isolierten Klonen kann wie in dem Abschnitt Beispiele
beschrieben durch normalen Southern Blot analysiert werden, um die
Anwesenheit von Vektorkonkatemeren zu bestätigen und um die Anzahl integrierter
Vektorkopien zu berechnen. Die Sequenzierung der integrierten Vektorkopien
und deren Veknüpfungen
mit chromosomaler DNA sind informativer. Die Struktur der Integrationsstellen
kann beschrieben werden unter Verwendung der Rolle der AAV ITRs bei
der Vektorintegration und dem Ausmaß der Insertionsmutagenese
nach Transduktion. Diese Daten stellen Information bereit hinsichtlich
den möglichen
Risiken der Verwendung der hybriden Vektoren in klinischen Studien.
-
Transduktion von Zellzyklus-arretierten
Zellen:
-
Das
wichtigste Ziel für
die in der Beschreibung beschriebenen hybriden Vektoren sind ruhende
hämatopoietische
Stammzellen. Wir nehmen an, dass die Doppelsträngigkeit von ΔAd.AAV Genomen
und spezifische Kernimport-Mechanismen
die Transduktion nicht-teilender Zellen ermöglichen. Dies wird zum Teil
durch Transduktionsuntersuchungen mit ΔAd.AAV1 in ruhenden Hepatozyten
in vivo gestützt.
Um diese Daten zu bestätigen,
können
primäre
Fibroblasten durch Entzug von Serum/Wachstumsfaktor dazu gebracht
werden, vor Infektion mit den hybriden Vektoren in die G0-Phase
einzutreten gemäß einem
von Russel beschriebenen Protokoll (Russell, D. et al., 1995, PNAS
92:5719-23). Zellen werden nach Entzug von Serum/Wachstumsfaktor drei
Tage weiter kultiviert. Zu diesem Zeitpunkt wird genomische DNA
isoliert und durch PFGE und Vergleich mit wachsenden Zellen auf
Integrationsereignisse untersucht. Eine andere Reihe von Integrationsuntersuchungen
kann in K562 Zellen durchgeführt
werden, die mit Aphidicolin in der G1/S-Phase des Zellzyklus arretiert
wurden (zugegeben 1 Tag vor und Beibehalten über einige Tage nach der Infektion
mit hybriden Vektoren – in
Abhängigkeit
von den zuvor beschriebenen Integrations-Kinetikuntersuchungen).
Um zu untersuchen, ob DNA-schädigende
Agenzien die Transduktionsfrequenz von hybriden Vektoren erhöhen, können Zellzyklus-arretierte
K562 Zellen oder primäre Fibroblasten
mit Cisplatin oder 3H-Thymidin vor der Virusinfektion gemäß einem
von Alexander und Russel beschriebenen Protokoll behandelt werden
(Alexander, I. E. et al., 1994, J. Virol., 68: 8282-87; Russell,
D. et al., 1995, PNAS, 92: 5719-23). Weiterhin kann der Effekt der
Dekondensation chromosomaler DNA auf die Transduktionseffizienz
hybrider Vektoren in arretierten Zellen nach Behandlung mit Puromycin,
Staurosporin, Hoechst 3328, Distramycin oder Vandat untersucht werden.
-
F. Verbesserung der Produktion
und Aufreinigung von ΔAd.AAV
-
Zur
Hemmung der Verpackung von Gesamtgenomen wird eine modifizierte
Form von I-SceI, eine mitochondriale Intron-Endonuklease aus der
Hefe mit einer nichtpalindromischen 18 bp-Erkqennungssequenz in 293
Zellen exprimiert. Konstitutive Expression dieses Enzyms in Säugerzellen
ist nicht toxisch, wahrscheinlich aufgrund des Fehlens von I-SceI-Stellen
im Genom oder aufgrund deren ausreichender Reparatur (Rouet P. et
al, 1994, PNAS, 91: 6064-8). I-SceI aus der Hefe wird mit einem
T-Antigen Kernlokalisationssignal aus SV40 und einer optimalen Kozak-Sequenz
modifiziert um seine Funktionaliät
in Säugerzellen
zu erhöhen
(Rouet P. et al, 1994, PNAS, 91: 6064-8). Für eine andere Hefe-Endonuklease wurde
gezeigt, dass eine Erkennungsstelle innerhalb eines transduzierten
Ad-Genoms die durch die Endonuklease vemittelte Reparatur eines
Doppelstrangbruches hemmt (Nicolas, A. L. et al, 2000, Virology,
266: 211-24). Dies stimmt mit Beobachtungen Dritter überein,
die besagen, dass diese E4-Proteine die Konkatemerbildung des viralen
Genoms verhindern (Boyer, J. et al, 1999, Virology, 263:307-12).
Basierend darauf ist die Verpackung eines Gesamt-Virus, der eine I-SceI-Erkennungsstelle
enthält,
in 293 Zellen, die I-SecI konstitutiv exprimieren, vermindert. Die
18mer I-SceI Stelle wird in den E3 Bereich der Ad.IR Vektoren eingesetzt.
Diese Vektoren werden erzeugt und in 293 Zellen amplifiziert, gefolgt
von Infektion von 293 Zellen in großem Maßstab, die I-SceI exprimieren.
Alternativ dazu wird eine Expressionscassette für die Endonuklease XhoI in
den E3 Bereich von Ad.IR oder von Ad.AAV Vektoren eingesetzt. Das
XhoI Gen wird für
optimale Funktionsweise in Säugerzellen
modifiziert werden. Vektoren, die XhoI exprimieren, werden erzeugt
und in 293 Zellen amplifiziert, die die XhoI Isoschizomer PaeR7
Methyltransferase (PMT) (Nelson, J. E. et al, 1997, J. Virol., 71:
8902-7) exprimieren, die die Addition einer Methylgruppe auf die
N6-Position der Adeninbase von XhoI-Stellen, CTCGAG, vermittelt.
Dies schützt
das virale und zelluläre
Genom vor Spaltung durch XhoI. Methylierte Ad Vektoren werden in
hohen Titern produziert. ΔAd.AAV
Vektoren werden dann duch Infektion von 293 Zellen in großem Maßstab mit
den Ad.AAV Vektoren erhalten. In diesem Stadium ist das virale Genom
nicht methyliert und wird an den XhoI-Stellen verdaut. XhoI-Stellen, die innerhalb
der Transgenkassette anwesend sind, werden durch ortsgerichtete
Mutagenese ohne Veränderung
de Aminosäuresequenz
deletiert (XhoI wird nur in den späten Phasen der Virusreplikation akkumuliert
und sollte nur auf einen großen
Teil der Ad DNA wirken, wenn die Replikation abgeschlossen ist. Zusätzlich optimiert
Ultrazentrifugation die Trennung zwischen ΔAd.IR und ΔAd.IR Partikeln (Blague, C.
et al., 2000, Blood, 95: 820-8).
-
BEISPIEL II
-
MODIFIZIERTES FASERPROTEIN
-
A. Testen der Infektiosität unterschiedlicher
menschlicher oder tierischer Serotypen auf menschlichen Knochenmarkszellen
-
Da
sich die Aminosäurequenz
der Fiber-Knob-Region zwischen den ~ 50 bekannten Serotyppen beträchtlich
unterscheidet, nimmt man an, dass unterschiedliche Serotypen von
Adenovirus an verschiedene zelluläre Rezeptorproteine binden
oder unterschiedliche Eintrittsmechanismen verwendet (Shenk, T.,1996,
In B. N. Fields, et al. (Hrsg), Fields Virology, Bd. 2 Lippincott-Raven
Publisher, Philadelphia; Mathias, P. et al., 1994, Journal of Virology,
68: 6811-14; Defer, M., et al., 1993,J of Virology, 64,3661-3673).
Obwohl die meisten Adenoviren in den Pentonbase-Proteinen RGD Motive enthalten, gibt
es eine Reihe von Serotypen (zB Ad40, 41) ohne diese konservierte
Sequenz. Diese Typn können
Integrin αv-unabhängige
Wege für
die Virus-Internalisierung verwenden (Davison, A. J., et al., 1993,
J. Mol. Biol., Mathias, P. et al., 1994, Journal of Virology, 68: 6811-14).
Um zu testen, ob Ad-Serotypen
Subpopulation von Stammzellen infizieren können, die in menschlichem Knochenmark
anwesend sind, werden Untersuchungen mit einer Reihe von unterschiedlichen
menschlichen Ad Serotypen und tierischen Viren durchgeführt (siehe
Tabelle II). Als Mittel zur Verifizierung der effizienten Transduktion
mit Ad Serotypen wird die virale DNA vor der Infektion getaggt und
die Anwesenheit von viralen Genomen in den Nuklei von transduzierten
Zellen wird untersucht. Weiterhin, ob virale DNA in transduzierten
Zellen transduziert wird, kann als indirektes Anzeichen für die frühe virale
Genexpression untersucht werden. Ein direkter Nachweis von exprimierten
viralen Proteinen ist unmöglich,
da es gegen die hier verwendeten Serotypen keine Antikörper gibt.
Gleichzeitig mit dem Infektionsassay können transduzierte menschliche Knochenmarkszellen
auf morphologische und immunhistochemische Eigenschaften untersucht
werden, die für
HSC oder Vorläufer-Subpopulationen
charakteristisch sind. Für
das Retargeting werden Serotypen, die in der Lage sind, CD34+ Subsets
oder Kriochenmarkszellen in der niedrigsten MOI zu infizieren, ausgewählt. Als nächster Schritt
wird das Fibergen aus Serotypen mit möglichem HCS/CD34+ Tropfismus
PCR-kloniert und in standardmäßige Shuttle-Plasmide
eingesetzt zur Ad5 Vektorgeneration mit Austausch des Ad5 Fibergens
unter Verwendung eines E.coli Rekombinationssystems (9).
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VERFAHREN
-
Zellen und Viren:
-
HeLa
(menschliches Zervixkarzinom ATCC CCL-2.2), CHO (chinese hamster
ovary, ATCC CCL-61), K562 (menschlich hämatopoietisch, ATCC 45506),
Hep-2 (menschliches Larynxkarzinom, ATCC-CCL-23), 293 (menschliche
embryonale Niere, Microbix, Toronto, Canada) wurden in DMEM, 10
% FCS, 2 mM Glutamin und Pen/Strep gehalten. Kulturmedium für CHO Zellen
wurde durch 200 μM
Asparagin und 200 μm
Prolin ergänzt.
Menschliche CD34+-angereicherte Knochenmarkszellen wurden aus peripherem
Blut nach Mobilisierung mit MiniMACS VS+ Trennungssäulen (Milenyi
Biotec, Auburn, CA) gemäß den Anweisungen
des Herstellers aufgereinigt. Aliquots wurden in flüssigem Stickstoff
gelagert. Sechzehn Stunden vor dem Experiment wurden die Zellen
aus dem gefrorenen Vorrat gewonnen und über Nacht in IMDM-Medium inkubiert,
ergänzt
mit 20% FCS, 10–4 M β-Mercaptoethanol, 100 μg/ml DNAse
I, 2 mM Glutamin, 10 U/ml IL-3 und 50 ng/ml Stammzellfaktor (SCF)
oder 2 ng Thrombopoeitin (Tpo). Die Reinheit von CD34+ Präparationen
wurde durch Flußzytometrie
bestätigt
und war durchwegs höher
als 90%.
-
Flußzutometrie:
-
Adhärente Zellen
(CHO, HeLa Zellen), die in nicht für Gewebekultur behandelten
Schälchen
kultiviert wurden (Falcon, Franklin Lakes, NJ) wurden durch Behandlung
mit 1 mM EDTA abgelöst
und drei Mal mit Waschpuffer (WB) gewaschen, bestehend aus PBS,
ergänzt
mit 1% FCS. Zellen, die in Suspension wuchsen (K562, CD34+) wurden
dreimal mit WB gewaschen. Nach dem Waschen wurden die Zellen bei
2 × 106 Zellen/ml in WB resuspendiert. 2 × 105 Zellen wurden in WB für 1h bei 37°C mit monoklonalen Antikörpern, die spezifisch
für αv-Integrine
sind, [L230, ATCC:HB-8448, ((Rodriguez, E., Everitt, E. 1999. Arch.
Virol. 144: 787-795)
(1/30 Verdünnung),
CAR [Rcmb (Bergelson, J. M., et al. 1997. Science. 275: 1320-1323;
Hsu, K.-H., L., et al. 1988.7. Virology. 62: 1647-1652) (1/400 Verdünnung) oder
BrdU [Amersham, Arlington heights, IL) (1/100 Verdünnung)]
inkubiert. Danach wurden die Zellen mit WB gewaschen und mit Fluorescein
Isothiocyanat (FITC)-markierten Pferd-Anti-Maus IgG Antikörpern [(Vector
Labs, Burlingame, CA)] (1/100 Verdünnung) oder Phycoerythrin (PE)-markierten
Ziegeanti-Maus IgG Antikörpern
[(Calbiochem, La Jolla, CA) 1:100 Verdünnung] für 30 Minuten bei 4°C inkubiert.
Nach Inkubation mit den sekundären
Antikörpern
wurden die Zellen zwei Mal mit WB gewaschen und 104 Zellen
pro Probe wurden zweifach durch Flußzytometrie analysiert.
-
Für die Analyse
von CD34 und c-kit Expression auf transduzierten CD34+ Zellen und
für FACS
wurden aufgereinigte menschliche CD34+ Zellen mit PE-konjugierten
anti-CD34 monoklonalen Antikörpern
(Becton-Dickinson Immunocytochemistry Systems, San Jose, CA) oder
mit PE-markierten anti-CD117 (c-kit) monoklonalen Antikörpern (Mab
95C3, immunotech, Beckman Coulter, Marseille, Frankreich) gemäß den Anweisungen
des Herstellers inkubiert, gefolgt von Flußzytometrieanalyse. Alle Analysen
und Sorter-Schritte wurden auf einem FACStar Plus Flußzytometer
(Beckton Dickinson, Franklin Lakes, NJ) durchgeführt, ausgestattet mit 488 nm
Argon- und 633 nm HeNe-Laser. Zur Analyse der c-Kit Expression und
der FACS Aufreinigung von CD34+/c-kit+-Zellen wurde SCF während der
Kultur von CD34+ Zellen nicht zu den Medien zugegeben.
-
ERGEBNISSE
-
CAR/αv-Integrin-Expression auf Testzellen:
-
Es
ist algemein bekannt, dass CD34+ Zellen eine repopulierende Aktivität für Knochenmark
haben. Somit haben wir CD34+Zellen als Ziel unserer Studien verwendet,
Ad Serotypen mit HCS Tropismus und um neue Vektoren zu erzeugen.
Untersuchungen wurden mit mobilisierten, CD34+ peripheren Blutzellen
aus einem Donor unter Bedingungen durchgeführt, die dafür bekannt
sind, dass sie CD34+ Zellen in einem Ruhezustand halten (Leitner,
A., et al. 1996. Br J Haematol. 92: 255-262; Roberts, A. W., Metcalf,
D. 1995. Blood. 86: 1600-1605). Mehr als 90% gereinigte Zellen waren
nach Flußzytometrie
positiv. Weiterhin nahmen wir in unsere Untersuchungen zum Tropismus
von Ad die Zelllinie K562 auf, die als ein geeignetes Modell zur
Untersuchung von Gentransfer in menschliche hämatopoietische Zellen angesehen
wird (McGuckin, et al. 1996. British Journal of Haemalology, 95:
457-460). HeLa Zellen, die durch Ad5 leicht infiziert werden können und
CHO Zellen, die durch Ad5 nicht infiziert werden können (Antoniou,
M. et al., 1998, Nucleic Acid Res., 26: 721-9) wurden als positive
bzw. negative Kontrollen verwendet.
-
Für Ad5 sind
sowohl die Bindung an den Primärrezeptor
als auch zu α
3β
5 Integrinen und
Integrine wichtig
für eine
hohe Efffizienz der Infektion von Zielzellen. Die Expression von
CAR und von α
v Integrinen auf Testzellen wurde durch Flußzytometrie
mit monoklonalen Antikörpern
gegen CAR (Rcmb (Bergelson, J. M., et al. 1997. Science. 275: 1320-1323;
Hsu, K.-H. L et al., 1988, J. Virol. 62:1647-1652)) und αv Integrine
(L230, Roelvink, P.W. et al., 1996, J. Virol. 70:7614-7621) (
10) analysiert. Wie erwartet exprimieren nahezu
ale HeLa Zellen hohe Spiegel von CAR und α
v Integrinen,
während
in CHO-Zellen eine signifikante Expression von CAR und α
v Integrinen
fehlt. 15 und 77% K562 Zellen exprimierten CAR bzw. α
v Integrine.
Nur ~6% der CD34+ Zellen, die in unseren Untersuchungen verwendet
wurden, exprimierten CAR und 17% waren positiv für α
v Integrine.
Die Präparation
von CD34+ Zellen stellt ein Gemisch aus verschiedenen ZellTypn dar.
Das Fehlen oder die geringe Expression von primären und sekundären Ad5
Rezeptoren auf nicht-zyklierenden menschlichen CD34+ Zellen stimmt
mit früheren
Berichten überein
(Huang, S. et al., 1996 J. Virol. 70:4502-4508; Neering, S.J. et
al., 1996, Blood 88: 1147-1155; Tomko, R.P. et al., 1997, PNAS USA, 94:3352-3356).
-
Infektionsassay mit Wildtyp
Ad5 und K562 Zellen
-
Die
Anwesenheit von viraler DNA im Nukleus infizierter Zellen ist ein
indirektes Mittel zur Demonstration von effizienter Virusbindung,
Internalisierung und von Kerntransport. Die Lokalisation im Kern
des viralen Genoms ist eine Voraussetzung für die Transkription und Integration
des Transgens. Zwei Techniken werden verwendet, um virale DNA für die in
situ Analyse zu taggen. Zur Optimierung des Infektionsassays können Wildtyp
Ad5 Virus und K562 Zellen verwendet werden, die für die Ad5
Infektion permissiv sind. Das erste Protokoll (Challberg, S. S.
and Ketner, S. 1981, Virology 114,196-209), basiert auf der Markierung
von viraler DNA mit 32P. Während
der Amplifikation von Wildtyp Ad5 und K562 Zellen wird 32P-Phosphat (40 μgCi/ml) zu
phosphatfreiem-Medium zugegeben. Nach Entwicklung von CPE wird 32P-markiertes Virus geerntet, in CsCl-Banden
aufgetrennt und auf HeLa -Zellen gemäß Standardprotikollen titriert.
Zur Simulation der Bedingungen für die
Infektion von Knochenmarkszellen werden K562 Zellen in einer MOI
von 1, 10, oder 100 32P-Ad5 für 2, 4, 6
oder 8 Stunden unter Rühren
bei 37°C
inkubiert. Dies deckt den Zeitraum ab, der für Adsorption, Internalisierung
und Kernimport nötig
ist. Nach dem Waschen werden die Zellen entweder für Cytospin
auf Mikroskopgläser
transferiert oder in Paraffin eingebettet und geschnitten (gemäß den Protokollen
von VECTOR Labs, Burlingame, CA). Letzteres hat den möglichen
Vorteil, das multiple aufeinanderfolgende Schnitte (5 μm) der gleichen
Zelle durch unterschiedliche Verfahren analysiert werden können (z.B.
für 32P-markierte
virale DNA, für
spezifische histologische Färbung,
für Immunfluoreszenz),
was die Korrelation der Infektion mit einem spezifischen Zelltyp
erlaubt, der im Knochenmark anwesend ist. Zellen werden für die Autoradiograpphie
in einer Kodak NTB-2 Photoemulsion inkubiert. Die Expositionszeit
kann optimiert werden, um Hintergrund oder nicht im Kern lokalisierte
Signale zu minimieren. Unter optimierten Bedingungen erwartet man
ein Dosis- und Zeit-abhängiges
Auftreten von Silberkörnchen
im Kern. Da 32P Phosphat auch virale Proteine markieren kann, kann
ein cytoplasmatisches Hintergrundsignal auftreten. Zur Erleichterung
des Nachweises kann eine Immunfluoreszenz mit HSC-spezifischen Antikörpern auf
Schnitten durchgeführt
werden. Als alternatives Verfahren kann ein BrdU-Markierungsverfahren für virale
DNA verwendet werden (Lieber, A., et al. 1999. J Virol 73:9314-24;
Lieber, A. et al., 1996, Journal of Virology, 70: 8944-60). In diesem
Fal werden verschiedene Mengen an BrdU während der Virusvermehrung von
wtAd5 dem A549-Kulturmedium zugegeben. Mit BrdU markierte DNA kann
durch monoklonale Antikörper,
die spezifisch für
BrdU sind, nachgewiesen werden. Das Signal kann durch Verwendung
von Schichten von Spezies-spezifischen polyklonalen Antikörpern in
Kombination mit Biotin/Avidin und einem fluoreszenten Marker verstärkt werden.
BrdU-markierte virale DNA kann auf Cytospins von Knochenmarkszellen
zusammen mit Zelloberflächenmarkern
durch doppelte oder dreifache Immunfluoreszenz nachgewiesen werden.
-
DISKUSSION
-
Die
Interaktion von ausgewählten
Ad5 Serotypen mit CD34+ Zellen wurde getestet. Als Ergebnis dieses
Screenings konstruierten wir einen auf Ad5 basierenden Vektor der
ersten Generation, dessen Fiber mit der von Ad35 abgeleiteten Fiber
ersetzt wurde. Wir zeigten, dass diese Capsidmodifikation eine effiziente
virale Transduktion möglicher
HCS durch die entsprechenden chimären Ad Vektoren ermöglichte.
-
Alle
Untersuchungen zum Tropismus und zur Transduktion wurden mit nichtzyklierenden
CD34+ Zellen durchgeführt,
von denen man annimmt, dass sie HCS umfassen. Der Ruhezustand von
CD34+ Zellen, die aus mobilisiertem Blut aufgereinigt wurden, ist
wichtig, da die Zellproliferation mit einem Verlust der Fähigkeit verbunden
ist, Hämatopoiese
zu rekonstituieren und mit Veränderungen
im Spektrum der zellulären
Rezeptoren (Becker, P. S., et al. 1999. Exp. Hematol. 27: 533-541).
Es ist bekannt, dass die Behandlung von hämatopoeitischen Zellen mit
Cytokinen oder mit Wachstumsfaktoren die Expression von spezifischen
Integrinen wie αv Integrinen ändert, was schließlich die
Empfänglichkeit
der Zellen gegenüber
Ad Infektion oder die Lebensfähigkeit
von infizierten Zellen ändert
(Gonzalez, R., et al. 1999. Gene Therapy. 6:314-320; Huang, S.,
et al. 1995.J. Virology. 69: 22572263). Eine weitere Tatsache, die
die Interpretation von Transduktionsuntersuchungen erschwert, ist
die außerordentliche
Heterogenität
von CD34+ Zellen hinsichtlich Morphologie und Funktion.
-
B. Screening unterschiedlicher
Adenoviren, um Tropismus von HSC zu etablieren
-
Die
ATCC stellt mehr als 70 unterschiedliche menschliche oder tierische
Adenoviren bereit (siehe Appendix I). Eine Sammlung von 15 menschlichen
Serotypen und 6 tierischen Adenoviren (siehe Tabelle II) werden
basierend auf folgenden Kriterien ausgewählt. (i) Erhältlichkeit
der vollständigen
Genomsequenz oder Fibersequenz von der NIH Genbank (ii) Verwendung
des CAR Rezeotors nicht vorhanden oder unbekannt, (iii) unterschiedliche
Subgruppen, und (iv) mäßige oder
niedrige Tumorigenität
(Shenk, T., 1996, In B.N. Fields, et al. (Hrsg.), Fields Virology,
Bd. 2 Lippincott-Raven Publisher, Philadelphia). Für die beschriebene
Erfindung kann jedoch jeder im Appendix beschriebene Serotyp verwendet
werden. Tierische Viren werden in den Infektiositätsassays
aufgenommen, da dies ein Mittel bereitstellen kann, die präexistierende
humorale Immunität gegen
die menschliche Ad5 Fiber, die ein kritisches Hindernis für klinische
Studien mit Ad Vektoren darstellt, zu umgehen.
-
VERFAHREN
-
Viren:
-
Die
folgenden humanen Adenovirus Serotypen wurden von der ATCC gekauft:
3 (VR-3), 4 (VR1081), 5 (VR-5), 9 (VR1086), 35 (VR-716) und 41 (VR-930).
Adenovirus No. 3 VR-716 wurde von der ATCC als Serotyp 34 markiert
gekauft, nach Sequenzierung der Fiberregion stellte sich jedoch
heraus, dass es sich um Serotyp 34 handelte. Für die Amplifikation wurden
die entsprechenden Ads auf HeLa, 293 oder Hep-2 Zellen unter Bedingungen
infiziert, die Kreuzkontamimation vermieden. Virus wurde in CsCl-Gradienten
in Banden aufgetrennt, dialysiert und wie anderswo beschrieben in
Aliquots gelagert (Lieber, A., C.-Y. et al. 1996. Journal of Virology.
70: 8944-8960). Plaquetitration wurde wie folgt durchgeführt: Konfluente 293
Zellen, die in 6-Lochplatten plattiert wurden, wurden 24 h mit Virus
in einem Gesamtvolumen von 1 ml inkubiert. Zwei Wochen nach der
Infektion wurden Plaques gezählt
auf Kulturen, die mit 1% Agarose/MEM/10% FCS inkubiert wurden.
-
EM Untersuchungen:
-
In
CsCl-Banden aufgetrennte Ad-Vorräte
wurden aufgetaut und mit 0,5 % Glutaraldehyd verdünnt. Muster
wurden wie anderswo beschrieben hergestellt (Mittereder, N., et
al. 1996. J Virology. 70: 7498-7509). Nach Färbung mit 2% Methylamin Tungstat
(Nanoprobes, Stony Brook, NY) wurden die Kohlenstoffbeschichteten
Muster ausgewertet und mit einem Philipps 410 Elektronenmikroskop
fotographiert, das bei 80kv arbeitete (letzte Vergrößerung 85000x).
Für jeden
bestimmten Ad Serotyp wurde die Anzahl morphologisch defizienter
viraler Partikel pro 100 in fünf
zufälligen
Feldern gezählt.
-
ERGEBNISSE
-
Elektronenmikroskopie:
-
Man
weiß wenig über die
Stabilität
von anderen Partikeln von Serotypen außer Ad5. Da die Intaktheit von
viralen Partikeln entscheidend für
vergleichende Wechselwirkungsuntersuchungen ist, wurden Virionen von
oben spezifizierten Serotypen durch Elektronenmikrospkopie (EM)
analysiert. EM-Untersuchungen von Negativkontrast-gefärbten Ad
Suspensionen zeigten, das der Prozentsatz an defekten Partikeln
(Verlust der ikosaedrischen Form oder der Färbung des Lumen) 5% nicht überschritt,
was anzeigt, das Serotyp-Präparationen
vergleichbare Qualitäten
hatten. Repräsentative
Photographien sind für
Ad5, 9 und 35 gezeigt (11).
-
Serotyp Screening:
-
Man
nimmt an, dass unterschiedliche Serotypen von Adenovirus an unterschiedliche
zelluläre
Rezeptorproteine binden und unterschiedliche Eintrittsmechanismen
in die Zelle verwenden (Defer, C., et al., P. 1990.J. Virology.
64: 3661-3673; Mathias, P., et al.1994. Journal of Virology. 68:
6811-6814). Ein Satz von humanen Adenoviren wurde von der ATCC erhalten,
um auf Tropfismus für
CD34+ Zellen getestet zu werden. Diese umfassten Serotypen 3, 4,
5, 9, 35 und 41, die unterschiedliche SubTypn darstellen (Tabelle
I). Wir glaubten, dass diese Serotypen aufgrund unterschiedlicher
Länge des
Schafts (Chroboczek, J., et al. 1995. Adenovirus fiber, Seite 163-200.
In a. P. B. W. Doerfler (Hrsg), The molecular repertoire of adenoviruses,
Bd. 1. Springer Verlag, Berlin ; Roelvink, P. W., et al. 1998. J.
Virology. 72: 7909-7915), aufgrund der An- oder Abwensenheit von
RGD Motiven innerhalb der Pentonbase und aufgrund unterschiedlichen
Gewebetropismus unterschiedliche Zellanheftungs- und Internalisierungsstrategien
verwenden würden.
Der relativ wenig charakterisierte Ad35 wurde ausgwählt, da
man ihn in immunsupprimierten Wirten, besonders in Empfängern von Knochenmark
gefunden hatte (Flomenberg, P., et al. 1994. Journal of Infectious
Diseases. 169: 775-781; Flomenberg, P. R., et al. 1987. Journal
of Infectious Diseases. 155:1127-1134 ; Shields, A. F., et al. 1985
New England Journal of Medicine. 312: 529-533). Die letzte Beobachtung
veranlasste uns dazu, zu glauben, dass Knochenmarkszellen ein natürliches
Reservoir für
Ad35 darstellen.
-
Tabelle
II Humane
und tierische Adenoviren von möglichem
Interesse für
die Erfindung
-
Die
unterstrichenen Serotypen verwenden für das Eindringen in eine Zelle
CAR-unabhängige Pathways.
-
Zur
Amplifikation können
entsprechende Stocks von Adenoviren auf HeLa oder A549 Zellen infiziert werden,
so dass zu einem gegebenen Zeitpunkt nur ein Virustyp in einer getrennten
laminaren Bank gehandlet werden muss und kann in Hepa-filtrierten
Flaschen kultiviert werden, vorzugsweise in CO2 Inkubatoren
zur Vermeidung der Kreuz-Kontamination. Während der Vermehrung wird die
virale DNA durch eine der zuvor beschriebenen Techniken getaggt.
Das XhoI-Restriktionsmuster
wird durch Southern Blot auf unmethylierte und methylierte virale
DNA analysiert unter Verwendung des Gesamtgenoms des entsprechenden
Virustyps als radioaktive Sonde.
-
DISKUSSION
-
Obwohl
früher
aufgrund von Slot-Blot Assays berichtet wurde, dass Fiberknobs abgeleitet
von 2, 9, 4 und 21L an CAR binden können (Roelvink, P. W., et al..
1998. J. Virology. 72: 7909-7915), ist es nicht klar, ob diese Bindung
mit einer physiologisch relevanten Affinität auftritt und ob dies zu Eintritt
in die Zelle führen
würde.
Weiterhin wird ein zweiter Rezeptor für die Induktion von Virus- Internalisierung
benötigt,
wie für
die Ad5 Wechselwirkung zwischen Penton und Integrinen gezeigt wurde.
Wir haben gezeigt, dass unterschiedliche Serotypen mit den K562
oder CD34+ Zielzellen unterschiedlich interagierten. Ad5, Ad4 und
Ad41 waren nicht in der Lage, an K562 und CD34+ Zellen effizient
anzuheften und zu internalisieren. Obwohl Ad4 zu einer getrennten
Untergruppe gehört
(E), nimmt man an, das Ad4 ein natürliches Hybrid zwischen Subgruppe
B und C Viren darstellt, mit einer Fiber, die mit Ad5 verwandt ist
(Gruber, W. C., et al. 1993. Virology. 196: 603-611). Daher war
es nicht überraschend,
das Ad4 Bindeeigenschaften hat, die ähnlich zu Ad5 sind. Es wurde
gezeigt, dass der Untergruppe F Serotyp Ad41 unterschiedliche Fibern
enthält,
eine Fiber mit langem Schaft und eine mit kurzen, die unterschiedliche
Zelleintritts-Pathways ermöglicht
(Tiemessen, C. T., Kidd, A. H. 1995. J. Gen. Virol. 76: 481-497).
Die Ad41 Pentonbase enthält
kein RGD Motiv, was nahelegt, das dieses Virus für den Eintritt in Zellen αv-Integrin-unabhängige Pathways
verwendet. Diese Eigenschaften verbesserten jedoch nicht die Wechselwirkung
mit CD34+ Zellen. Ad9, Ad3, und Ad35 interagierten mit CD43+ Zellen
effizienter als Ad5. Von alen getesteten Serotyoen zeigte Ad35 die
effizienteste Anheftung und Internalisierung mit K562 und CD34+ Zellen,
obwohl das kurzschaftige Ad9 an CAR binden kann, verwendet es bevorzugt αv-Integrine
für den
Eintriit in Zellen (Roelvink, P. W., et al. 1996. J Virology. 70:
7614-7621). Somit kann der geringe Spiegel an Expression von αv-Integrin auf bestimmten
Untergruppen von CD34+ Zellen für
die beobachtete Empfänglichkeit von
Ad9 verantwortlich sein.
-
C. Anheftung und Internalisierung
von Ad-Serotypen an/in K562 und CD34+ Zellen
-
VERFAHREN
-
Markierung von Ads mit
[3H]-Methylthumidin:
-
Serotypen
wurden wie anderswo beschrieben mit [3H-Methylthymidin
markiert (Roelvink, P.W., et al. 1996. J Virology. 70: 7614-7621).
5 × 107 HeLa oder 293 Zellen wurden in 175 cm2 Flaschen mit 15 ml DMEM/10% FCS kultiviert
und mit Wildtyp Adenovirus bei einer MOI von 50 oder höher infiziert.
Zwölf Stunden nach
Infektion wurde 1mCi [3H]-Methylthymidin
(Amersham, Arlington Heights, IL) zum Medium zugegeben und Zellen
wurden weiter bei 37°C
inkubiert, bis eine vollständige
CPE beobachtet wurde. Dann wurden die Zellen geerntet, pelletiert,
einmal mit eiskaltem PBS gewaschen und in 5 ml PBS resuspendiert.
Virus wurde aus den Zellen durch vier Zyklen Auftauen/Einfrieren
gewonnen. Zelldebris wurde durch Zentrifugation entfernt und virales
Material wurde einer Uiltrazentrifugation in einem CsCl-Gradienten
unterworden und nachfolgend wurde wie zuvor beschrieben dialysiert
(Lieber, A., C.-Y. et al. 1996. Journal of Virology. 70: 8944-8960). Virusaufreinigung
und Dialyse entfernte nicht eingebaute Radioaktivität. Konzentrationen
von Wildtyp-Ad Partikeln wurden spektrophotometrisch durch Messung
der OD260 bestimmt, unter Verwendung de Extinktionskoeffizienten
für Wildtyp
Ad5 epsilon 260 = 9.09 × 1013 OD ml cm Virion (Maizel, J. V., et al.
1968. Virology. 36: 115-125). Virion-spezifische Radioaktivität wurde
durch einen Flüssig-Szintilationszähler gemessen
und war immer im Bereich von 1 × 10–5 bis
1 × 10–4 cpm
pro Virion. Für
ausgewählte
Varianten wurde das Fibergen amplifiziert und sequenziert, um die
Identität
und die Abwesenheit von Kreuzkontamination zu bestätigen.
-
Virale DNA, markiert mit
Methulase und Test auf Replikation durch genomische Southern Blots:
-
Um
dieTransduktion endgültig
zu bestätigen,
kann ein Protokoll zum Nachweis von adenoviraler Replikation in
infizierten Zellen etabliert werden. Virale DNA Synthese kann nur
auftreten nach de novo Expression von adenoviralen frühen Genen.
Eine ortsspezifische Methylierungsstrategie wird verwendet, um virale
DNA Replikation in infizierten Zellen zu überwachen (Nelson, J. et al.,1997,
Journal of Virology, 71: 8902-07). Methylierungsmarkiertes Adenovirus
kann durch Addition einer Methylgruppe an die N6 Position der Adeninbase von
XhoI Stellen, CTCGAG erzeugt werden, durch Vermehrung des Virus
in HeLa Zellen oder A549 Zellen, die das XhoI Isoschizomer PaeR7
Methyltransferase (PMT) exprimieren (Kwoh, T. J., et al., 1986,
Proc. Natl.Acad. Sci. USA 83,7713- 7717). Es ist bekannt, dass Methylierung
die Vektorproduktion nicht beeinträchtigt, aber die Spaltung durch
XhoI verhindert. Verlust der Methylierung durch virale Replikation
stellt die XhoI Spaltung wieder her und kann durch Southern Blots
genomischer DNA aus infizierten Zellen im Vergleich mit nativen, nicht-methylierten
viralen genomen nachgewiesen werden.
-
Anheftungs und Internalisierungsassays:
-
Diese
Untersuchungen wurden nach einem anderswo beschriebenen Verfahren
durchgeführt
(Wickham, T. J., et al. 1993. Cell. 73: 309-319). In präliminären Experimenten
haben wir gefunden, dass markierte Ad5 Virionen ein Äquilibrium
in der Anheftung an HeLa Zellen nach 45 Min bei 4°C mit einer
MOI von 400 pfu pro Zelle erreichten. Für Anheftungsuntersuchungen
wurden 3 × 105 Zellen für eine Stunde auf Eis mit gleichen Mengen
[3H]-markierten Adenovirus OD Partikeln
inkubiert, äquivalent
zu einer MOI von 400 pfu/Zelle für
Ad5 in 100 μl
eiskaltem Adhäsionspuffer
(Dulbeccos modified Eagle's
Medium ergänzt
mit 2 mM MgCl2, 1% BSA und 20 mM HEPES).
Als nächstes
wurden die Zellen durch Zentrifugation für 4 Minuten bei 1000g pelletiert und
zwei Mal mit eiskaltem PBS gewaschen. Nach der letzten Waschung
wurden die Zellen bei 1500 g peletiert, der Überstand wurde entfernt und
die Zell-assoziierte Radioaktivität wurde durch Szintillationszählung bestimmt.
Die Anzahl von pro Zelle gebundenen viralen Partikel wurde durch
Verwendung der Virion-spezifischen Radioaktivität und der Anzahl vn Zellen
berechnet. Zur Bestimmung der Fraktion der internalisierten [3H]-markierten adenoviralen Partikeln wurden
die Zellen wie vorstehend beschrieben mit PBS gewaschen, in 100 μl Adhäsionspuffer
resuspendiert, und dann bei 37°C
für 30
Minuten inkubiert. Nach dieser Inkubation wurden die Zellen dreifach
mit kalter 0.05% Trypsin-0.5 mM EDTA Lösung verdünnt und bei 37°C für weitere
5–10 min inkubiert.
Diese Behandlung entfernt 99% der angehefteten Radioaktivität. Schließlich wurden
die Zellen bei 1500 xg für
5 min pelletiert, der Überstand
entfernt und die Protease-resistenten Zähler pro Minute wurden gemessen.
Dieses Protokoll minimiert die Möglichkeit,
das die Internalisierungsdaten durch Rezeptor-Recycling beeinträchtigt werden (Rodriguez, E.,
Everitt, E. 1999. Arch. Virol. 144: 787-795). Unspezifische Bindung
von Ad Partikeln an Zellen auf Eis wurde in Anwesenheit eines 100fachen Überschuß an unmarkiertem
Virus bestimmt. Dieser Wert stellte routinemäßig weniger als 0.1 % der Viruslast
dar.
-
ERGEBNISSE
-
Anheftung von Ad Partikeln
an Zielzellen und Internalisierung:
-
Die
ausgewählten
Serotypen wurden metabolisch mit [3H] Thymidin
markiert, das während
der Replikation in die virale DNA eingebaut wird. Adsorption und
Internalisierung können
experimentell aufgetrennt werden, indem man sich die Beobachtung
zunutze macht, das bei niedriger Temperatur (0–4°C) nur Virus-Zell-Anheftung auftritt,
wobei die Internalisierung eine Inkubation bei höherer Temperatur benötigt. Die
Anzahl von pro Zelle adsorbierten oder internalisierten Partikeln
wurde unter Verwendung der Virion-spezifischen Radioaktivität berechnet
und dazu verwendet, die Interaktion von Ads 3, 4, 5, 9, 35 und 41
mit CD34+, K562, HeLa und CHO-Zellen (12)
zu quantifizieren. Die Serotypen unterschieden sich signifikant
in ihrer Fähigkeit,
an die unterschiedlichen Zelllinien anzuheften und von diesen internalisiert
zu werden. Für
Ad5 korrelierte der Grad an Anheftung an die getesteten Zelllinien
mit dem Spiegel der CAR Expression. In CHO-Zellen, von denen früher gezeigt
wurde, das sie durch Ad5 nicht infiziert werden können, betrug
der Spiegel an Anheftung und Internalisierung etwa 50–70 virale
Partikel pro Zelle. Diese Zahl wurde danach als negativ für die Empfänglichkeit eines
gegebenen Zelltyps für
Ad5 angesehen. Wechselwirkung der anderen Serotypen mit CHO Zellen
war nicht signifikant höher,
was zeigt, das die entsprechenden Rezeptoren auf CD34+ Zellen fehlen.
Alle getesteten Serotypen interagierten mit HeLa Zellen, wobei Ad3
und Ad35 die effizientesten Varianten waren. Die Anwesenheit von
unterschiedlichen Ad3 und Ad5 Rezeptoren wurde früher gezeigt
(Stevenson, S.C., et al. 1995. J.Virology. 69: 2850-2857). Ad4,
5, und 41 banden nicht an K562 Zellen. Im Gegensatz dazu interagierten
Ad9 als auch die Mitglieder der Untergruppe B, Ad3 und Ad35 effizient
mit K562 Zellen, wobei Ad35 die höchste Zahl von adsorbierten
und internalisierten Partikeln aufwies. Verglichen mit Ad5 wurden
25 Mal mehr Ad35 Partikel adsorbiert und ¾ davon wurden durch K562
Zellen internalisiert. Virale Interaktionen mit CD34+ Zellen waren
im algemeinen schwächer.
Unter den getesteten Serotypen wurden nur Ad9 und Ad35 signifikant
durch nicht-zyklierende CD34+ Zellen internalisiert. Die Internalisierung
von Ad9 und Ad35 war 4 und 8 Mal effizienter als für Ad35 Partikel.
Die Anzahl von Ad35 Virionen, die durch CD35 Zellen internalisiert
wurden, war nur halb so hoch wie die für Ad5 in HeLa Zellen, die leicht
mit auf Ad5 basierenden Vektoren infiziert werden können.
-
Anheftung und Internalisierung
von Adenovirus Serotypen 3, 5, 9, 35 und 41 in HeLa, 293 und CHO
Zellen:
-
HeLa
und 293 Zellen, die hohe Konzentrationen von primären und
sekundären
Rezeptoren für menschliche
Adenoviren exprimieren, werden als positive Kontrolle für die Virusanheftung
und die Internalisierung verwendet. Als negative Kontrolle wurden
CHO Zellen verwendet. CHO Zellen exprimieren den primären adenoviralen
Rezeptor nicht in einem nachweisbaren Level und sind daher einer
Infektion mit Adenovirus nicht zugänglich. Für Untersuchungen zur Anheftung
wurden diese adhärenten
Zelllinien von 10 cm Schälchen durch
PBS-EDTA-Lösung
(ohne Ca2+ und Mg2+)
abgelöst,
drei Mal in eiskaltem PBS gewaschen, in Adhäsionspuffer resuspendiert,
und wie vorstehend beschrieben im Beispielsteil mit Viren inkubiert.
Wie erwartet werden ale adenoviralen Serotypen effizient angeheftet
und in HeLa Zellen internalisiert (Tabelle III) (13). Adenovirus Serotypen 3, 5, 35, 41, aber nicht
9 werden effizient an 293 Zellen angeheftet und internalisiert.
Im Gegensatz dazu beobachtet man mit CHO Zellen nur schwache Anheftung
und Internalisierung der meisten Adenovirus Serotypen. Der Spiegel
an Anheftung an CHO beträgt
50–79
Viruspartikel pro Zelle für
die Adenovirus Serotypen 5 und 41, 115 Viruspartikel pro Zelle für den Adenovirus
3 und etwa 180 Partikel pro Zelle für die Adenovirus Serotypen
9 und 35. Fur die weitere Analyse werden >300 Partikel pro Zelle als positiv und <70 virale Partikel
pro Zelle als negativ im Hinblick auf die Empfänglichkeit einer bestimmten
Zelllinie für
die effizienten virale Transduktion angesehen.
-
Tabelle
III Vergleichende
Analyse der Anheftung und der Internalisierung von Ad5 und Ad9 an
Zelllinien, die unterschiedliche Mengen an CAR und αvβ Integrinen
exprimieren
-
Anheftung
und Internalisierung von Adenovirus Serotupen 3, 5, 9, 35 und 41
an humane CD34+ Knochenmarkszellen und K562 Erythroleukämie-Zelllinie:
Frühere
Untersuchungen zeigten, das die menschliche Erythroleukämie-Zelllinie
K562 mit Ad5-basierten adenoviralen Vektoren mit sehr hohen MOIs
transduziert werden kann. Wie in 14 gezeigt,
werden bei einer MOI von 400 nur etwa 600 virale Partikel pro Zelle
von Adenovirus Serotyp 5 angeheftet und noch weniger Partikel werden
internalisiert. Im Gegensatz zu Ad5, werden 320 virale Partikel
pro Zelle von Ad9 und etwa 1500 virale Partikel von Ad35 an K562
Zellen angeheftet und 2/3 davon werden auch internalisiert (14B). Humane unstimulierte CD34+ angereicherte
Knochenmarkszellen, die aus gefrorenen Vorräten gewonnen werden, werden über Nacht
in Wachstumsmedium ohne Cytokin-Stimulierung inkubiert, am nächsten Tag
wird die Anzahl von lebensfähigen
Zellen berechnet. Für
Studien zur Anheftung werden die Zellen drei Mal mit eiskaltem PBS
gewaschen, in Adhäsionspuffer
resuspendiert und mit Adenoviren inkubiert. Unter den getesteten
adenoviralen Serotypen waren nur ein adenovirales Partikel von Ad9
(etwa 150 virale Partikel pro Zelle) und Ad35 (etwa 320 virale Partikel
pro Zelle) in der Lage, an unstimulierte CD34+ Zellen anzuheften,
verglichen mit Ad5 (nur 60 virale Partikel pro Zelle). 4/5 dieser
Viruspartikel sind in der Lage, von den Zellen internalisiert zu
werden. Interessanterweise wird nach Stimulation der CD34+ Zellen
mit GM-CSF und EPO/TPO für
zwei Wochen die Anheftung und Internalisierung von Ad9 viralen Partikeln
signifikant erhöht
(bis zu 300 Partikel pro Zelle). Zur gleichen Zeit konnte die transiente
Stimulierung der Zellen mit GM-CSF
für zwei
Tage den Spiegel der Anheftung von Virus an die Zellen nicht erhöhen.
-
Basierend
auf der Erkenntnis, dass der Ad35 Serotyp an CD34+Zellen am effizientesten
unter den getesteten Serotypen anheften und internalisieren kann,
wurde der Serotyp 35 für
weitere Untersuchungen ausgewählt.
Wie in Appendix II beschrieben, war ein chimärer Vektor (Ad5 GFP/F35), der
die Ad35 Fibersequenz mit dem kurzen Schaft enthält, in einem Ad5 Kapsid in
der Lage, ein breites Spektrum von CD34+ Zellen in einer CAR/Integrin-unabhängigen Weise
zu infizieren.
-
DISKUSSION
-
Zusammengefasst
zeigten von alen getesteten Serotypen Ad9, Ad3 und Ad35 die effizienteste
Anheftung an und Internalisierung in K562 und CD34+ Zellen. Basierend
auf Daten zur Adsorption/Internalisierung wurden Ad9 und Ad35 als
Repräsentanten
der Untergruppen D und B für
weitere Untersuchungen des Tropfismus ausgewählt.
-
D. Charakterisierung von
Ad Vektorreplikation in K562 und CD34+ Zellen
-
Vergleichende
Analyse von Ad5 und Ad9 und Ad34 zur Infektion und Replikation in
293, K562 und CC34+ Zellen. Die Fähigkeit der Ad9 Fiber-Knob-Domäne, den
gleichen primären
Rezeptor auf der Zelloberfläche
wie Ad5 mit vergleichbarer Affinität zu erkennen wurde früher beschrieben.
Somit ist die Erkenntnis, dass Ad9 virale Partikel nur schlecht
an 293 Zellen anheften können,
ziemlich unerwartet. Um herauszufinden, wie die Anheftungs- und
Internalisierungsdaten die biologische Aktivität von Adenoviren unterschiedlicher
Serotypen widerspiegeln, werden die Stocks von Ad5, Ad9 und Ad35
mehr im Detail durch Elektronenmikroskopie, Plaque-Assay auf 293
Zellen und durch quantitativen Replikationsassay in K562 und CD34+
Zellen untersucht.
-
VERFAHREN
-
Quantitativer Replikationsassay:
-
1 × 105 CD34+ oder K562 Zellen wurden in 100 μl Wachstumsmedium
mit unterschiedlichen MOIs von Ad5, 9 oder 35 infiziert, die in
293 Zellen amplifiziert wurden, und die das XhoI DNA Methyltransferase
Isoschizomer PaeR7 (Nelson, J., Kay, M. A. 1997.Journal ol Virology
!. 71: 8902-8907) exprimieren. Nach 2 Stunden Inkubation bei 37°C wurden
die Zellen bei 1000xg zentrifugiert für 5 min, das Virus-enthaltende
Medium wurde entfernt, die Zellen wurden in 100 μl frischem Medium resuspendiert
und sie wurden dann bis zur Ernte bei 37°C inkubiert. 16 Stunden nach
der Infektion für
K562 Zellen oder 36 Stunden nach Infektion für CD34+ Zellen wurden 5μg pBS (Stratagene,
La Jolla, CA) Plasmid-DNA als Träger
hinzugegeben, die auch als Kontrolle verwendet werden könnte. Genomische
DNA wurde wie beschrieben extrahiert (Lieber, A.,C.-Y. et al. 1996.
Journal of Virology. 70: 8944-8960). Ein Viertel der aufgereinigten
zellulären
DNA (entsprechend 2.5 × 104 Zellen) wurde mit HindIII, XhoI oder mit
HIndIII und XhoI zusammen bei 37°C über Nacht
verdaut und danach in einem 1% Agarosegel aufgetrennt, gefolgt von
Southern Blot mit chimären
Ad5/9 oder Ad5/35 Sonden. Die chimären Sonden, die Sequenzen von
Ad5 und Ad9 (Ad5/9) oder Ad5 und Ad35 (Ad5/35) enthalten, wurden
durch eine Two-Step PCR Amplifikation mit Pfu-Turbo DNA Polymerase
(Stratagene, La Jolla, CA) und viraler DNA aus aufgereinigten Partikeln
als Matrize generiert. Die folgenden Primer wurden für die PCR
verwendet (Ad5 sequenzen und Nukleotidnummern sind unterstrichen):
Ad5F1- (nt: 32775-32805) 5'-GCC
CAA GAA TAA AGA ATC GTT TGT GTTATG-3'; Ad5R1- (nt: 33651-33621) 5'-AGC TGG TCT AGA
ATG GTG GTG GAT GGC GCC A-3';
chimärer
Ad5/9F- (nt: 31150-31177, nt: 181-208)5'-AAT GGG TTT CAA GAG AGT CCC CCT GGA
GTC CTG TCA CTC AAA CTA GCT GACCCA-3' ; chimärer Ad5/9R- (nt: 32805-32775,
nt:1149-1113) 5'-CAT
AAC ACA AAC GAT TCT TTA TTC TTG GGC TTC ATT CTT GGG CGA TAT AGG
AAA AGG-3; chimärer
Ad5/35F- (nt: 31150-31177, nt:132-159) 5'-AAT GGG TTT CAA GAG AGT CCC CCT GGA
GTT CTT ACT TTA AAA TGT TTA ACC CCA-3', chimärer Ad5/35R (nt: 32805-32775,
nt: 991-958) 5'-CAT
AAC ACA AAC GAT TCT TTA TTC TTG GGC ATT TTA GTT GTC GTC TTC TGT
AAT GTAAG-3'.
-
Nukleotidnummern
werden vergeben gemäß den aus
der NCBI erhaltenen Sequenzen (Zugangsnummer M73260/M29978 für Ad5, X74659
für Ad9
und U10272 für
Ad35). Nach der ersten Amplifikation wurden ein 968 bp langes Fragment
für Ad9,
ein 859 bp langes Fragment für
AD35, die den Fibergenen enstprechen und ein 876 bp langes Ad5 Fragment,
das der Ad5 E4 Region entspricht (liegt unmittelbar stromabwärts vom Ad5
Fibergen) durch Agarosegelelektrophorese aufgereinigt. Zur Erzeugung
chimärer
DNA-Sonden wurde amplifizierte Ad5 DNA mit Ad9 oder mit Ad35 Fragmenten
vermischt, die während
dem ersten Schritt der PCR erhalten wurden, und einer zweiten Amplifikation
mit Ad5/9F oder Ad5/35F Primern und dem Ad5R1 Primer unterzogen.
Die entstehenden Ad5/9 oder Ad5/35F chimären DNA Fragmente (siehe 15) wurden aufgereinigt und deren Konzentration
spektrophotometrisch gemessen. Entsprechende chimäre DNA-Fragmente wurden
als Konzentrationsstandards auf Agarosegele aufgetragen oder mit
[32P]-dCTP markiert und als Sonden für die Southern
Analyse verwendet. Die Anzahl viraler Genome pro DNA Probe wurde
nach quantitativer Phosphoimager-Analyse berechnet. In präliminären Experimenten
wurde keine präferentielle
Hybridisierung chimärer
DNA-Sonden an DNA eines bestimmten viralen Serotyps nachgewiesen.
-
ERGEBNISSE
-
Replikation ausgewählter Serotypen
in K562 und CD34+ Zellen:
-
Adsorptions/Internalisierungsuntersuchungen
beweisen die virale Transduktion nicht endgültig, ein Vorgang, der häufig als
Gentransfer bezeichnet wird, der die virale oder heterologe Genexpression
in Wirtszellen ermöglicht.
Intrazelluläres
Trafficking, einschließlich
endosomaler Lyse, Transport zum Nukleus und nukleärer Import
des viralen Genoms hängt
von den strukturellen Capsidproteinen ab und variiert somit zwischen den
verschiedenen Serotypen (Defer, C., etal., P. 1990. J. Virology.
64: 3661-3673; Miyazawa, et al. 1999. J Virology. 73: 6056-6065). Wir glaubten,
dass die Analyse der viralen Genexpression ein Mittel wäre, um erfolgreichen
Kernimport von viralen Genomen zu bestätigen und das dies ein gutes
Kriterium wäre,
Serotypen zu selektieren, die in der Lage sind, unsere Zielzellen
zu infizieren. Um dies zu machen, verwendeten wir ein Protokoll,
das den Nachweis von Ad Replikation in infizierten Zellen ermöglicht.
Virale DNA-Synthese kann nur erfolgen nach der de novo Expression
von frühen
adenoviralen Genen. Wir verwendeten eine ortsspezifische Methylierungsstrategie
zur Überwachung
der viralen DNA Replikation in infizierten Zellen (Nelson, J., Kay,
M. A. 1997. Journal of Virology.71: 8902-8907). Methylierte Ad Serotypen
wurden durch die Zugabe einer Methylgruppe an die N6 Position der
Adeninbase von XhoI-Stellen, CTCGAG erzeugt, während der Vermehrung der Viren
in 293 Zellen, die die XhoI Isoschizomer PaeR7 Methyltransferase
(PMT) exprimieren (Kwoh, T. J., et al. 1986.Proc Natl Acad Sci.
USA. 83: 7713-7717)( (Roelvink, P. W., et al. 1996. J. Virology.
70: 7614-7621) (293 PMT Zellen). Verlust der Methylierung durch
virale Replikation stellt die XhoI Spaltung wieder her und kann
in Southern Blots XhoI-verdauter
genomischer DNA aus infizierten Zellen nachgewiesen werden.
-
Ad
Replikationsuntersuchungen wurden in K562 und Cd34+ Zellen durchgeführt, die
mit Ad9 und Ad35 infiziert wurden, im Vergleich mit Ad5. Für Replikationsuntersuchungen
wurden der infektiöse
Titer/(in pfu/ml) und der genomische Titer (in Genomen pro ml) bestimmt
(durch Plaque-Assay auf 293 Zellen oder durch quantitativen Southern
Blot) für
unmethylierte und methylierte Ad5, Ad9 und Ad35 (Tabelle 2). Das
Verhältnis
von pfu zu Genomtiter war vergleichbar mit methylierter und unmethylierter
DNA, was zeigt, das die DNA-Methylierung
die Transduktionseigenschaften nicht verändert hat. Etwa 85% von Ad5,
9 und 35 Virus, das für
die Infektion verwendet wurde, war methyliert, berechnet nach der
Intensität
von Fragmenten, die spezifisch für
methylierte und unmethylierte virale DNA ist, die in der Viruslast
vorhanden ist (15). Die Anzahl von Genomen,
die nach der Adsorption nachgewiesen wurde (1 h, 0°C) oder nach
der Internalisierung (2 h 37°C)
korrelierte gut mit den in 12 gezeigten
Untersuchungen. Ad9 und Ad35 interagierten effizienter als Ad5 mit
K562 und mit CD34+ Zellen. Dosisabhängige Replikationsuntersuchungen
in K562 und CD34+ Zellen wurden mit der gleichen Genomanzahl von
Ad5, 9 und 35 durchgeführt
(15). Die Replikationsrate wurde basierend auf
dem Verhältnis
von methylierter und demethylierter viraler DNA nach der Infektion
mit verschiedenen MOIs (2100, 420 und 105 Genome pro Zelle) gemessen.
In K562 Zellen wurde effiziente Replikation (100% Konversion von
unmethylierter zu methylierter DNA) für Ad5 bei einer MOI >/= 2100, für Ad9 bei
einer MOI >/= 420
und für
Ad35 bei einer MOI von >/=
105. Dies zeigte, das Ad35 K562 Zellen mit der höchsten Effizienz transduzierte.
In CD34+ Zellen betrug die Replikationsrate 100% für Ad5 und
31% für
Ad9 nach der Infektion mit MOI420. Obwohl methylierte Ad35 virale
DNA in CD34+ Zellen anwesend war, war virale Replikation für Ad35 nicht
nachweisbar. Zusammengefasst, während
die viralen Replikationsuntersuchungen in K562 Zellen die Daten
bestätigten,
die für
die Ad5, 9 und 35 Adsorption und Internalisierung erhalten wurden, gab
es eine Diskrepanz zwischen den früheren Ergebnissen und der schwachen
Replikation von Ad9 und insbesondere von Ad35 in CD34+ Zellen. Wie
nachfolgend ausgeführt
kann eine Replikationsanalyse in heterogenen Zellpopulationen wie
CD34+ Zellen keine eindeutigen Schlussfolgerungen auf den Tropismus
eines bestimmten Serotyps zulassen.
-
Fasst
man ale Screeningdaten zusammen, dann gingen Ad9 und Ad35 als die
Varianten mit dem stärksten
Tropismus für
K562 und Cd34+ Zellen hervor. Man nimmt an, das Ad9 an CAR binden
kann, er verwendet jedoch präferentiell αv-Integrine für den Eintritt
in Zellen (Roelvink, P.W. et al., 1996, J. Virol. 70:7614-7621). Diese Eintrittsstrategie
mag für
die Infektion von CD34+ Zellen nicht optimal sein, da weniger als
17% davon αv-Integrine exprimieren (10). Daher haben wir uns dafür entschieden, uns auf Ad35
als einen Ursprung für
die heterologe Fiber für
die Verwendung der Konstruktion eines chimären Vektors basierend auf einem
Ad5-Gerüst
zu konzentrieren.
-
Tabelle
IV Ergebnisse
des Infektiositätsassays,
der das optische Verhältnis
von Partikel zu PFU (OPU/PFU) bestimmt unter Verwendung von 293
Zellen
-
DISKUSSION
-
Untersuchungen
zur viralen Replikation in K562 Zellen bestätigten die Daten, die für Ad5, 9
und 35 Adsorption und Internalisierung erhalten wurden. Es gibt
jedoch eine Diskrepanz zwischen den Interaktionsdaten und den Replikationsdaten
in CD34+ Zellen, in denen Ad9 nur schlecht repliziert und keine
Replikation für
Ad35 gesehen wurde. Ad Replikation wird nur nach dem Erreichen der
Produktion einer kritischen Schwelle von frühen viralen Proteinen initiiert,
die umgekehrt direkt von der Anzahl von viralen Genomen abhängt, die in
den Nuklei infizierter Zellen vorhanden sind. Daher kann der Ausgang
der Replikationsuntersuchungen durch die Rate des nukleären Import
der viralen Genome, durch die Aktivität der viralen Promotoren und/oder durch
die intrazelluläre
Stabilität
der viralen DNA/RNA beeinflusst sein. Diese Parameter können einerseits zwischen
verschiedenen Subpopulationen von CD34+ Zellen und andererseits
zwischen verschiedenen Ad Serotypen variieren. Als Schlussfolgerung
können
die Analysen zur viralen Replikation mit unterschiedlichen Ad Serotypen
in Cd34+ Zellen die tatsächlichen
Transduktionseigenschaften der chimären Vektoren basierend auf
dem Ad5-Gerüst
nicht vorhersagen. Dies impliziert, dass Versuche, Gentransfervektoren
basierend auf anderen adenoviralen Genomen als Ad5 zu produzieren
mit Vorsicht durchgeführt
werden sollten.
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Kürzlich wurde
eine Ad Serotyp-Screeningstrategie dazu verwendet, Varianten mit
einem Tropfismus für
primäre
fötale
CNS-Cortexzellen der Ratte oder für menschliche Nabelvenen-Endothelzellen
zu entwickeln. Der optimale Serotyp (Ad 17) wurde selektiert basierend
auf Immunhistochemie für
die Produktion von Hexon 48 h nach der Infektion (Chillon, M., et
al. 1999. J. Virology. 73:2537-2540). Dieser Ansatz ist jedoch problematisch,
da zumindest in unseren Händen
Antikörper
gegen das Ad5 Hexon mit anderen Serotypen nicht kreuzreagieren.
Hexon wird auch nur nach dem Einsetzen der Replikation exprimiert.
Wie oben erläutert
variieren die Kinetiken des intrazellulären Trafficking, der viralen
Genexpression und der Replikation signifikant zwischen verschiedenen
Serotypen (Defer, C., et al., P. 1990.J. Virology. 64: 3661-3673;
Miyazawa, et al. 1999. J. Virology. 73: 6056-6065).
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Zusätzlich zu
der Tatsache, das Ad35 der am meisten effiziente Serotyp im Hinblick
auf die Interaktion mit CD34+ Zellen ist, ist Ad35 auch interessant,
da er mit Rezeptoren interagiert, die sich von denen für Ad5 und
Ad3 unterscheiden. Ad35 und Ad5GFP/F35 Anheftung wurde durch Ad5
oder anti-CAR Antikörper
nicht inhibiert, was nahe legt, das die Bindung von Ad35 CAR-unabhängig ist.
Zunächst
kompetitierte Ad5 nicht mit Ad35 und Ad5GFP/F35 während der
Internalisierung und Infektion, was zeigt, dass αωβ3/5- Integrine
nicht am Viruseintritt beteiligt sind. Dann kompetitieren Funktions-blockierende
Antikörper
gegen αv-Integrine
nicht mit Ad35 und Ad5GFP/F35 um die Internalisierung in K562 Zellen,
wobei diese Antikörper
die Internalisierung von Ad5 hemmten. Und drittens war die GFP Expression
nach Infektion mit Ad5GFP/F35 im Gegensatz zu Ad5 Vektoren nicht
auf αv-Integrin
exprimierende CD34+ Zellen beschränkt. Aus diesen Tatsachen schließen wir, dass
an der Infektion mit Ad35 und dem chimären Ad5GFP/F35 Vektor keine αv-Integrine
beteiligt sind. In diesem Zusammenhang bleibt es zu bestimmen, ob
in der Pentonbase RGD Motive anwesend sind oder nicht durch Sequenzierung
der entsprechenden Genomregion. Kreuzkompetitionsassays zeigten,
das Ad35 und Ad5GFP/F35 an einen anderen Rezeptor als an den Ad3
Rezeptor binden. Obwohl Ad3 und Ad35 zu der gleichen Subgruppe gehören, wurden
sie in zwei DNA-Homologie-Cluster eingeteilt, B1 und B2; die Aminosäuren, aus
denen ihre Fibern bestehen, sind nur zu 60% homolog. Weiterhin sind
die Zielgewebe für
beide Viren unterschiedlich; Ad3 kann akute respiratorische Infektionen
auslösen,
während
Ad35 mit Niereninfektion assoziiert ist (Horwitz, M. S. 1996. Adenoviruses,
Seiten 2149-2171. In B. N. Fields,Knipe. D. M., Howley, P. M. (Hrsg.),
Virology, Bd. 2. Lippincott-Raven Publishers Inc., Philadelphia).
Daher war es nicht überrraschend, festzustellen,
das Ad3 und Ad35 verschiedene Rezeptoren erkennen.
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Als
Schlussfolgerung treten Ad35 und der chimäre Vektor in die Zellen durch
einen CAR- und einen αv-Integrin-unabhängigen Pathway ein. Wir glauben,
dass Ad35 und der chimäre
Vektor primär
an ihre Fiberrezeptoren binden und das diese Wechselwirkung ausreicht,
um Internalisierung auszulösen.
Andererseits können
an der Internalisierung von Ad35 andere zelluläre Proteine als αv-Integrine
beteiligt sein. Diese Membranproteine können mit jenen für die Internalisierung
von Ad3 überlappen
und stellen β2-Integrine
dar, die mehr aus der Zelloberfläche
herausragen als die αv-Integrine (Huang, S., et al. 1996. J. Virology.
70: 4502-4508).
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Gemäß EM-Untersuchungen
von negativ-Kontrast gefärbten
adenoviralen Suspensionen überschreitet
der Prozentsatz an defizienten Partikeln für ale adenoviralen Serotypen
5% nicht. Plaque-Assays zeigen jedoch, dass die Fähigkeit,
Plaques in 293 Zellen zu bilden, für die getesteten Serotypen
signifikant unterschiedlich ist. Das optische Partikel-zu-PFU (OPU/PFU)
Verhältnis
für Ad5
beträgt
13, was gut mit dem zuvor abgeschätzten Verhältnis für diesen adenoviralen Serotyp übereinstimmt.
Diese Verhältnis
ist etwa drei Mal höher
für den
Adenovirus Serotyp 35 und mehr als 150 fach höher für den Adenovirus Serotyp 9.
Weiterhin wird eine quantitative Southern Blot Analyse mit chimären Ad5/9
und Ad5/35 DNA-Sonden dazu verwendet, das Verhältnis zwischem dem Genomtiter
und dem transduzierenden Titer zu bestimmen. Diese Untersuchung bestätigt die
im Plaque-Assay erhaltenen Daten. Die Replikation viraler Genome
wird für
Ad9 und Ad34 bei niedrigeren MOIs beobachtet, verglichen mit Ad5.
Zusammengefasst stimmem die Daten, die man für verschiedene Serotypen für die Anheftung
und für
die Internalisierung erhalten hat, gut mit den Infektiositätsdaten in
Zielzellen überein.
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E. Anheftung und Internalisierung
von verschiedenen adenoviralen Serotypen in primäre dendritische Zellen, JAWSII,
MCF-7 und REVC Zellen
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Als
Proof of Principle kann die Serotyp-Screeningstrategie für andere
wichtige Zielzellen verwendet werden, die unzugänglich sind für Infektion
mit Ad5.
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ERGEBNISSE
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RECV
Zellen sind endotheliale Zellen, die für Ansätze, die auf Gentherapie von
Restenose, Arteriosklerose, Entzündung
etc. gerichtet sind, umgeleitet werden müssen. MCF-7 Zellen sind Brustkrebszellen,
die aus Lebermetastasen isoliert wurden, die wichtige Ziele für die Gentherapie
von Tumoren sind. Die menschlichen Adenovirus Serotypen 3, 5, 9,
35 und 41 werden getestet, um zu sehen, ob sie an primäre dendritische Zellen
von der Maus, an JAWSII Zellen, an MCF-7 Brustkrebszellen und an
REVC endotheliale Zellen anheften und internalisieren können. Keiner
der getesteten adenovirale Serotypen kann effizient an primäre dendritische Zellen
anheften. Adenovirus Serotyp 3 ist in der Lage, effizient an REVC
endotheliale Zellen (etwa 400 Viruspartikel pro Zelle sind angeheftet
und etwa 300 werden internalisiert) anzuheften. Im Vergleich dazu
können nur
etwa 50 Ad5 Partikel an diese REVC anheften und noch weniger in
diese internalisieren. Für
die humanen Brustkrebszellen (MCF-7) wurde zuvor gezeigt, dass diese
für Ad5
Infektion bei niedrigen MOIs unzugänglich sind. Ad3 und noch besser
Ad5 heften sich jedoch an MCF-7 Zellen an und werden internalisiert.
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DISKUSSION
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Die
hier gezeigten Daten zeigen, dass verschiedene Serotypen von humanen
Adenoviren unterschiedliche zelluläre Rezeptoren erkennen und
somit ZellTypn infizieren können,
die für
eine Infektion mit Ad5 nicht zugänglich
sind. Es gibt adenovirale Serotypen, die besser und effizienter
als Ad5 an humane CD34+ Zellen, REVC, K562 und MCF-7 Zellen anheften
und internalisieren können.
Diese Erkenntnis stellt eine Basis für die Konstruktion von chimären adenoviralen
Vektoren bereit, die Ad5 Vektoren sind, die Rezeptorliganden enthalten,
die von anderen Serotypen abgeleitet sind.
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F. Infektionsuntersuchungen
auf primären
humanen Knochenmarkszellen
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Da
etablierte erythroleukämische
Zelllinien kein geeignetes Modell für die ultimative hämatopoietische Stammzelle
darstellen, die in Patienten angesprochen werden muss, um eine Langzeit-Rekonstitution
mit genetisch modifizierten Zellen zu erreichen, werden normale
primäre
humane Knochenmarkszellen für
die anfänglichen
Infektions/Retargeting-Untersuchungen verwendet.
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ERGEBNISSE
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In
einer ersten Reihe von Tropismusuntersuchungen mit unterschiedlichen
Ad Serotypen können
vollständige
Knochenmarkszellsuspensionen ohne Präselektion verwendet werden.
Dies ist vorteilhaft, da der Tropfismus von verschiedenen adenoviralen
Serotypen oder genetisch auf ein anderes Ziel ausgerichteten Vektoren
auf einem breiten Spektrum von Vorläufer-Subpopulation analysiert
werden kann, die myeloide, erythroide, megakaryocytische, lymphoide,
dendritische und monocytische Linien repräsentieren. Für kurzzeitige Infektionsstudien
(<5 h) können Knochenmarkssuspensionen
in IMDM kultiviert werden, ergänzt
mit 10% FCS, β-Mercaptoethanol
und 10 U/ml IL-3 zur Gewährleistung
der Lebensfähigkeit
der Zellen.
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Mononukleärer Zellassay:
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Einkernige
Knochenmarkszellen können
mit einer MOI von 1, 10, 100 oder 1000 pfu/Zelle der verschiedenen
adenoviralen Serotypen für
eine kurze Zeit inkubiert werden. Paraffinschnitte oder Cytospins
von infizierten Knochenmarkszellen können auf im Kern lokalisierte,
markierte virale DNA analysiert werden. BrdU-Markierung kann durch Immunfluoreszenz
mit anti-BrdU-Antikörpern
sichtbar gemacht werden; 32P-getaggte virale
DNA kann durch Inkubation mit Photoemulsion nachgewiesen werden.
Zusätzlich
kann das gleiche Zellmaterial auf Morphologie nach spezifischer
Histofärbung
(z.B. Wright-, Hemo3 Färbung)
analysiert werden. Wenn erforderlich, dann können käuflich erhältliche Antikörper dazu
verwendet werden, spezifische Zelloberflächenmarker, die direkt am unterschiedliche
Fluorochrome (FITC, grün),
TRIT, RPE (rot), RPE-Cy5, AMCA (blau) konjugiert sind, infizierte
Subpopulationen von Knochenmarkszellen vollständig zu charakterisieren. Kolokalisiation
von BrdU-markierter viraler DNA (z.B. als FITC Signal) mit Membranmarkern,
die die Infektion spezifischer ZellTypn zeigt, kann gezeigt werden;
z.B. mögliche
Stammzell/frühe
Vorläufer
(CD34+, CD38–),
Megakaryocyten (CD41a+), erythroide Zellen (Glycophorin A+), dendritische
Zellen (CD1a+), Monozyten (CD14+) oder myeloide Zellen (CD15+),
etc. Die morphologische Analyse infizierter Untergruppen von Knochenmark
gibt eine erste Information darüber,
ob spezifische Serotypen von Adenovirus primitive ZellTypn infizieren
können.
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DISKUSSION
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Da
die unterschiedlichen Wildtyp-Adenoviren kein einheitliches Markergen
exprimieren und nicht integrieren und da der Nachweis von getaggter
viraler DNA an lebenden Zellen nicht durchgeführt werden kann, ist es an
diesem Punkt nicht möglich,
infizierte Zellen auf die Fähigkeit
zur Klonbildung oder der Repopulation zu testen. Daher werden für Untersuchungen
zum retargeting Serotypen von Adenovirus ausgewählt, basierend auf ihrer Fähigkeit,
aufgereinigte CD34+ Zellen in vitro bei niedrigen MOIs zu infizieren.
Diese Untergruppe von Knochenmarkszellen ist dafür bekannt, Langzeit-rekonstituierende
Zellen zu enthalten. Infektionsuntersuchungen mit unterschiedlichen
Serotypen von Adenovirus können
auf gereinigten CD34+ Zellen (kultiviert in IMDM + 10%FCS, β-Mercaptoethanol und
10 Einheiten/ml IL-3) wie vorstehend beschrieben durchgeführt werden.
Aufreinigung von CD34+ Zellen kann durch direkte Immunadhärenz auf
mit anti-CD34 monoklonalem Antikörper
beschichteten Platten oder auf MiniMacs Säulen wie beschrieben von Papyannopoulou (Papayannopoulou,
T. et al., 1996, Experimental Hematology, 24: 66069; Papayannopoulou,
T. etal., 1993, Blood, 81:229) durchgeführt werden. Die Reinheit von
isolierten CD34+ Zellen liegt im Bereich von 80–95%. Analoge Infektionsuntersuchungen
können
mit selektierten AdenovirusTypn auf CD34+/CD38– Untergruppen durchgeführt werden.
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Zur
Bestätigung
der produktiven Infektion können
aufgereinigte CD34+ Zellen mit selektierten (Methylase-getaggt)
Serotypen infiziert und auf virale DNA Replikation analysiert werden.
Kulturen von aufgereinigten menschlichen Knochenmarkszellen CD34+
können
als ein Modell für
BCs für
die Transduktions- und Integrationsuntersuchungen verwendet werden.
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Es
wurde kürzlich
gezeigt, dass HCS-Aktivität
in CD34-negativen humanen Knochenmarkszelen existiert (Bathia, M.
et al., 1998, Nature Medicine, 4: 1038-45; Osawa, M., et al., 1996.
Science. 273: 242-5. Goodell. M. etal., 1997, Nature Medicine, 3:
1337-45: Zanjani, E. D. et al., 1998, Exp.Hematology, 26: 353-60). LinCD34-38- Zellen können in Studien zum Retargeting
und zur Transduktion in Kombination mit Repopulationsassays in SCID-NOD
Mäusen
getestet werden.
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G. Klonierung und Insertion
des Fibergens
-
VERFAHREN
-
PCR-Klonierung des entsprechenden
Fibergens und Insertion in auf Ad5 basierende shuttle-Plasmide anstelle der
endogenen Ad5 Fiber:
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Einer
oder mehrere Adenoviren mit Tropismus für CD34+ oder für eine andere
HCS-haltige Population wird für
die weiteren hier beschriebenen Studien ausgewählt. Die vollständige kodierende
Region für
die Fiber variiert zwischen 1-2kb,
abhängig
vom Virustyp. Die Fiber-kodierenden Sequenzen können durch PCR mit Pfu Polymerase
aus viraler DNA erhalten werden aus aufgereinigten Partikeln aus
den ausgewählten
VirusTypn. Die entsprechenden Primer können basierend auf den Fibersequenzen
entworfen werden, die aus der EMBL Genbank erhältlich sind. Die PCR-Produkte
werden als PacI-BalI Fragment in pCD4 (10)
kloniert, ein shuttle Vektor für
die Rekombination von RecA+ E. coli. In pCD4 ist das heterologe
Fibergen auf beiden Seiten von Ad5 Sequenzen flankiert, die homolog
zu Bereichen sind, die in Ad5 direkt benachbart sind zum Leserahmen der
Fiber. Als ein von Ad5 (shuttle Vektor) abgeleitetes Template für die Rekombination
kann pCD1, ein pBHG 10 (Microbix, Toronto, Canada) Derivat verwendet
werden. Die Rekombination wird nach einem Protokoll durchgeführt, das
routinemäßig für die Erzeugung
rekombinanter Adenoviren verwendet wird (Chartier. C.. et al., 1996,
J. of Virology, 70,4805-4810). Meist werden 90% der entstehenden
Plasmide richtig rekombiniert. Die Verbindungen zwischen den heterologen
Fiber (X) und den Ad5 Sequenzen können zur Bestätigung der Richtigkeit
der Rekombination sequenziert werden. Das entstehende Plasmid wird
als pAdfiberX (pAD5fx) bezeichnet. Das entstehende Produkt wird
dazu verwendet, auf pAd5fx-basierende AAV zu erzeugen, die das heterologe
Fibergen enthalten.
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Konstruktion von chimären Ad Vektoren:
-
Für Transduktionsuntersuchungen
wurden zwei Ad Vektoren hergestellt: AA5GFP und Ad5GFP/F35, der
ein chimäres
Ad5/35 Fibergen enthält.
Beide adenoviralen Vektoiren enthielten ein 2.3 kb großes, vom CMV
Promotor getriebenes EGFP Gen (abgeleitet von pEGFP-1, Clontech,
Palo Alto, CA), das in die E3 Region von Ad5 eingesetzt war. Die
EGFP Expressionskassette wurde zwischen die Ad5 Sequenzen 25, 191-28, 191
und 30, 818-32, 507 in ein shuttle-Plasmid kloniert, das die für pBHG10
beschriebene E3 Deletion enthielt (Microbix, Toronto, Canada). Das
entstehende Plasmid wurde pADGFP genannt. Für den chimären Vektor wurde das Ad5 Fibergen
in pAdGFP durch eine Ad5/35 chimäres
Fibergen ersetzt, das durch die oben beschriebenen Two-Step PCR
erzeugt wurde. In dem ersten PCR-Schritt wurden drei DNA-Fragmente,
entsprechend i) der Ad5 Fiber 5'-untranslatierten
Region und den ersten 132 bp der Fiberschwanzdomäne (nt 30, 818-31, 174), (ii)
die Ad 35 Schaft und Knobdomänen
(nt 132-991), und iii) die Ad5 E4 Region einschließlich des
Ad5 Fiber-Polyadenylierungssignals (nt 32, 775-33, 651) durch Pfu-Turbo
DNA Polymerase amplifiziert. Die folgenden Primer wurden verwendet:
für den
Ad5 Schwanz, Ad5F-2 (nt 30,798-30,825) 5'-CGC GAT ATC GAT TGG ATC CAT TAA CTA-3' und Ad5R-2 (nt 31,174-31,153)
5'-CAG GGG GAC TCT
CTT GAA ACC CATT-3';
für den
Ad35 Schaft und Knob, Primer Ad5/35F und Ad5/35R (siehe oben); für den Ad5E4
und den Poly A, Primer Ad5-F1 und Ad5-R1 (siehe oben). Nach 10 PCR-Zyklen
wurden die Produkte durch Agarosegelektrophirese aufgereinigt, vereinigt
und einer zweiten PCR mit den Primern Ad5F-2 und Ad5R1 unterzogen. Das
entstehende 2115 bp lange chimäre
Fibergen enthielt den Ad5 Schwanz und den Ad35 Schaft und Knob. Das
Produkt wurde als Ersatz für
das SalI/XbaI Ad5 Fibergen-haltige Fragment in pAfGFP verwendet.
Das entstehende Plasmid wurde als pAdGFP/F35 bezeichnet. Zur Erzeugung
von vollständigen
E1/E3 Vektorgenomen wurden pAdGFP und pADGFP/F35 in pAdHM4 (Mizuguchi,
H., Kay, M.A., 1998, Human Gen Therapy 9:2577-2583) durch Rekombination
in E.coli (Chartier, C., E. et al. 1996. Journal of Virology. 70:
4805-4810) inseriert. Um dies zu tun wurde der RecA+ E. coli Stamm
BJ5183 mit pAdHM4 ko-transformiert, der mit SrfI linearisiert wurde,
vermischt mit den XbaI Fragmenten, die die GFP Gene, die Ad5 oder
Ad5/35 Fibergene und die Ad5 Homologiebereiche enthalten. Die entstehenden
Rekombinanten wurden durch Restriktionsanalyse analyisert. Korrekte
Rekombinanten wurden in E. coli HB101 amplifiziert und durch doppelte
CsCl-Gradienten-Bandenbildung aufgereinigt. Die Plasmide wurden
als pAd5GFP und pAd5GFP/F35 bezeichnet. Die richtige Struktur des
Ad5/35 chimären
Fibergens wurde durch Endonukleaseverdau und durch Sequenzierung
eines Teils von pAd5GFP/F35 bestätigt.
Zur Erzeugung der entsprechenden Viren wurden pAd5GFP und pAd5GFP/F35
mit PacI verdaut, um die viralen Genome freizusetzen und wurden
wie beschrieben in 293 Zellen transfiziert (Lieber, A., C.-Y. et
al. 1996. Journal of Virology. 70: 8944-8960). In überlagerten
Kulturen bildeten sich 7 bis 10 Tage nach Transfektion Plaques.
Rekombinante Viren wurden in 293 Zellen vermehrt und durch anderswo
beschriebene Standardverfahren aufgereinigt (Lieber, A., C.-Y. et
al. 1996.Journal of Virology. 70: 8944-8960).
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Hämagplutinationsassay:
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25 μl aus seriellen
Verdünnungen
von Ad5, Ad35 oder chimären
Ad5GFP/F35 Virionen in McIlvaine Puffer (0.1 M Zitronensäure, 0.2
M Na2HPO4, pH 7.2,
verdünnt
1:50 mit 0.87% NaCl) wurden auf 96-Lochplatten geladen. Zu jeder
Verdünnung
wurden 25 μl
einer 1% Suspension Affenerythrozyten (in McIlvaine Puffer) zugegeben.
Das Sedimentationsmuster wurde nach 1 h Inkubation bei 37°C bestimmt.
Alle Tests wurden in wenigstens zwei unabhängigen Experimenten vierfach
durchgeführt.
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Southern Blot:
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Extraktion
genomischer DNA, Markierung von DNA-Fragmenten und Hybridisierung
wurden wie früher beschrieben
durchgeführt
(Lieber, A., C.-Y. et al.1996. Journal of Virology. 70: 8944-8960).
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ERGEBNISSE
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Konstruktion/Charakterisierung
der chimären
Fiber:
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Es
wurde zuvor gezeigt, das der Austausch des Fiberknob zur Veränderung
des Tropfismus chimärer Ad
Vektoren ausreicht (Chillon, M., et al. 1999. J Virology. 73: 2537-2540
Krasnykh, V., et al. 1998.J. Virology. 72:1844-1852 ; Stevenson.
S. C., et al. 1997. J.Virology. 71: 4782-4790). Wie oben dargestellt,
kann die Länge des
Fiberschafts kritisch für
die Eintrittstrategie eines bestimmten Serotyps sein. Daher entschieden
wir uns, nicht nur den Ad5 Fiberknob, sondern auch den Schaft zu
ersetzen. Die chimäre
Ad5/35 Fiber enthielt den Ad5 Schwanz (Aminosäure 1–44), der für die Interaktion mit der Ad5
Pentonbase wichtig ist, gekoppelt an 279 Aminosöuren von Ad35, einschließlich den
Schaft mit 7 β-Faltblättern und
den Knob (16A). Das endogene Ad5 Fiber
PolyA-Signal wurde dazu verwendet, die Transkription der chimären Fiber-RNA
zu beenden. Die Kombination des Ad5 Kapsids einschließlich des
RGD Motivs enthaltend die Pentonbase mit einer kurzschaftigen Fiber
könnte
riskant sein, da die natürliche
Distanz zwischen dem Fiber-Knob und den RGD Motiven zerstört wurde.
Die Ad5 Fiber wurde durch chimäre
Fibersequenzen ersetzt, basierend auf einem E1/E3 deletierten Ad5
Vektor. Dieser Vektor trug eine CMV-Promoter-GFP-Reportergenkassette
inseriert in den E3 Bereich. Das entsprechende chimäre Virus
(Ad5GFP/F35) wurde in 293 Zellen in einem Titer von >2 × 1012 Genomen pro
ml erzeugt. Zum Vergleich wurden ein E1/E3 deletierter Ad Vektor,
der das ursprüngliche
Ad5 Fibergen und die GFP-Expressionskassette
enthält
(Ad5GFP), erzeugt. Der Titer und die Ratio von physikalischen zu infektiösen Partikeln
war zwischen Ad5GFP und Ad5GFP/F35 ähnlich, was zeigt, das die
Fibermodifikation die Stabilität
und/oder die Wachstumseigenschaften des chimären Vektors nicht signifikant ändert. Die
Korrektheit der Fibermodifikation wurde durch Restriktionsanalyse
des Ad5GFP/F35 viralen Genoms, gefolgt von Southern Blot Hybridisierung
bestätigt
(16B), direkte Sequenzierung der für die Fiber
kodierenden Region und mit einem funktionellen Test für Hämagglutination
(HA) von Affen-Erythrozyten. Die Agglutination von Erythrozyten
wird durch Fiber-Knob vermittelt; es ist bekannt, das Ad5 Affen-Erythrozyten
nicht agglutiniert, während
Ad35 dies effizient tut (Pring-Akerblom, P., et al. 1998. J. Virology.
72: 2297-2304). In HA Tests agglutinierte Ad5GFP/F35 Affen-Erythrozyten
mit der gleichem Effizienz wie Ad35 bei Verdünnungen von bis zu 1:515. Im
Gegensatz dazu wurden mit gleichen Verdünnungen von Ad5 keine Hämagglutination
beobachtet. Dies bestätigte
die funktionale Aktivität
der chimären
Ad5/35 Fiber, eingebaut in das Ad5 Kapsid.
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Erzeugung von chimären adenoviralen
Verktoren (Ad.AAVfx) mit heterolopen
-
Fibermolekülen: Adenoviren
mit chimären
Ad5-Ad3 Fibern sind lebensfähig
und können
in höhen
Titern erzeugt werden (Krasnykh, V., et al. 1996, J of Virolog,
70, 6839-6846; Stevenson, S. C. et al., 1997,J Virology, 71: 4782-90).
Um zu testen, ob der Fiberaustausch die Prioduktion oder die Stabilität von Adenoviren beeinflußt, werden
zwei E1 deletierte adenovirale Vektoren der ersten Generation mit
der AAV-β-Gal Kassette in
293 Zellen nach Standardprotokollen erzeugt. Der Vektor wird generiert
durch Rekombination von pAd.AAV-BG (17)
mit pCD1 (enthält
die endogene Ad5 Fiber); der andere Verktor (mit der heterologen
Fiber) ist das Rekombinationsprodukt von pAd.AAV βGal und pADSFiberX
(pAd5fx). Virus aus einzelnen Plaques wird auf 293 Zellen amplifiziert,
die Produktion pro 293 Zellen kann durch Plaque-Titration von 293 Zelllysaten
bestimmt werden. Es wird angenommen, das die Modifikation der Fiber
die Stabilität
der chimären Vektoren
nicht kritisch beeinflusst. Schließlich können Knochenmarkszellen mit
den neu ausgerichteten Vektoren infiziert werden. Zwei Tage nach
der Infektion wird Zytometrie an lebenden Zellen für β-Gal Expression mit
dem Substrat Fluoresceindi-β-D-Galactopyranosid
(FDG) (Cantwell, M.J. et al., 1996, Blood 88:4676-4683; Neering,
S. et al., 1996, Blood, 88:1147-55; Fiering, S.N. et al., 1991,
Cytometry 12:291; Mohler, W. et al., 1996, PNAS 93:57) durchgeführt und
die infizierten Zellen werden nach Morphologie und Oberflächenmarkern
charakterisiert. Vor und nach der Infektion können Knochenmarkszellen in
IMDM/FCS kultiviert werden, das mit Thrombopoeitin (Tpo) ergänzt ist,
das das Überleben
von HCS unterstützt
(Matsunaga, T. et al., 1998, Blood, 92:452-61; Papayannopoulou,
T. et al., 1996, Experimental Hematology 24:660-69). Alternativ
dazu können neu
ausgerichtete Vektoren mit der AAV-GFP Kassette erzeugt werden und
FACS Analyse kann mit transduzierten Zellen basierend auf Expression
von GFP und Overflächenmarker
durchgeführt
werden.
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H. Kompetitionsuntersuchungen
des chimären
Fiberproteins Ad5/35
-
Kompetitionsuntersuchungen:
-
Kreuzkompetitionsuntersuchungen
zwischen Ad5, 35 und Ad5GFP/F35 (18)
um die Bindung und um die Internalisierung wurden durchgeführt, um
die Pathways, die von den chimären
Verktoren dazu verwendet werden, Zielzellen zu infizieren, genauer
im Detail zu untersuchen. Wildtyp Ad35 und der chimäre Vektor Ad5GFP/F35
könnten
den gleichen primären
Rezeptor erkennen, da sie miteinander um die Anheftung an K562 Zellen
konkurrierten (19A, oben). Diesr primäre Rezeptor
unterscheidet sich von dem, der von Ad5 verwendet wird, da weder
Ad5 virale Partikel noch anti-CAR monoiklonale Antikörper (19B, oben) in der Lage waren, die Bindung von
Ad35 oder Ad5GFP/F35 zu stören.
In Kompetitionsuntersuchungen um die Internalisierung konkurrierten
Ad35 und Ad5GFP/F35 mit gleicher Effizienz miteinander. Ad5 und
anti-αv-Integrin monoklonale Antikörper (L230)
(19C, unten) hemmten die Internalisierung von Ad35
oder von chimärem Virus
nicht. Um diese Daten zu konsolidieren, wurden K562 Zellen mit Ad5GFP
und Ad5GFP/F35 nach vorheriger Inkubation der Zellen mit Anti-CAR
oder anti-αv-Integrin monoklonalen Antikörpern infiziert,
gefolgt von Analyse GFP exprimierender Zellen. Die Transduktionsdaten
spiegeln die Ergebnisse wider, die man in Adsorptions/Internalisierungsstudien
erhält:
Zusammengefasst zeigt dies, dass Ad35 und Ad5 GFP/F35 einen von
CAR und αv-Integrin
unabhängigen
Pathway für
die Infektion von K562 Zellen verwenden; die strukturellen Elemente,
die für
diese spezifischen Eigenschaften verantwortlich sind, sind innerhalb
der Ad35 Fiber lokalisiert und können
durch Fiberaustausch in Ad5 transplantiert werden.
-
Ad3
kann mit K562 Zellen effizient interagieren (12),
obwohl Ad3 und Ad5 zur gleichen Subgruppe (B) gehören, beträgt die Homologie
zwischen den Aminosäuresequenzen
ihrer Fibern nur etwa 60%. Daher entschieden wir uns dafür, zu testen,
ob Ad3 mit Ad35 und Ad5GFP/F35 um Anheftung und Internalisierung (20) konkurrieren könnte. Diese Studien zeigten,
dass die Bindung von Ad35 durch Ad3 nicht gehemmt wurde, was die
Verwendung unterschiedlicher Rezeptoren zeigt. Interessanterweise
hemmt Ad3 die Anheftung von Ad5GFP/F35 (20A,
links) leicht. Zusätzlich
zur Bindung an den für
die Ad35 und Ad5GFP/F35-gewöhnlichen
Fiber kann auch das chimäre
Capsid (z.B. die Ad5 Penton RGD Motive) mit einem zweiten zellulären Rezeptor
interagieren, der mit den Elementen überlappt, die an der Ad3 Bindung
beteiligt sind. Bei der Kreuzkompetition um die Internalisierung
verringerte eine Präinkubation
der Zellen bei 37°C
mit Ad35 und mit chimärem
Virus die Internalisierung von [3H]-markiertem Ad3 signifikant
(20D, rechts). In dem umgekehrten Experiment verringerte
Ad3 als Kompetitor die Internalisierung von beiden, von Ad35 und
von dem chimären
Virus, um 30% (20B, rechts). Wie erwartet
konkurrierten Ad5 und Ad3 nicht um die Adsorption oder um die Internalisierung.
Wie zuvor gezeigt (19B) blockierten Anti-CAR und
anti-αv-Integrin
Antikörper
die Interaktion von Ad3 mit K562 Zellen nicht. Zusammengefasst zogen
wir die Schlussfolgerung, dass Ad35 und Ad5GFP/F35 an andere Rezeptoren
als Ad3 binden, obwohl sie für
die Internalisierung gleiche Strukturelemente verwenden können, die
sich von αv-Integrinen unterscheiden.
-
Infektionsuntersuchunpen
mit chimärem
Virus:
-
Es
ist etabliert, dass Ad5GFP/F35 K562 Zellen in einem von CAR und αv-Integrinen
unabhängigen
Pathway infizierte. Es ist möglich,
dass diese Eigenschaft die effiziente Transduktion von nicht-zyklierenden CD34+
Zellen ermöglicht,
die CAR und αv-Integrine
nur wenig exprimieren. Um dies zu testen wurden die Transduktionseigenschaften
von Ad5GFP und von Ad5GFP/F35 auf CD34+ Zellen, K562 und HeLa Zellen analysiert. 21 zeigt den Prozentsatz von transduzierten, GFP-exprimierenden
Zellen abhängig
von der für die
Infektion verwendeten MOI.
-
Fast
100% der HeLa Zellen waren mit Ad5GFP und Ad5GFP/F35 bei MOIs von >/= 25 transduziert. Mehr
als 95& der K562
Zellen wurden mit Ad5GFP/F35 bei MOIs>/=100 transduziert, wobei die Transduktionsrate
bei Ad5 signifikant niedriger war, wo sie mit ansteigenden MOI zunahm,
bis sie ein Plateau von ~7β% GFP-positiven
Zellen nach Infektion mit einer MOI von 400 erreichte. Transduktion
von CD34+ Zellen war mit Ad5GFP/F35 etwa drei Mal effizienter als
mit Ad5GFP bei alen analysierten MOIs. Interessanterweise stieg
bei höheren
MOIs die Transduktionsrate nicht proportional mit der viralen Dosis
an und erreichte bald ein zweites Plateau, was zeigt, dass in beiden
Fällen
nur spezifische Untergruppen von CD34+ Zellen für die Infektion permissiv waren.
Um diese spezifischen, permissiven Untergruppen genauer zu charakterisieren,
wurden zusätzliche
Transduktionsuntersuchungen durchgeführt. Zunächst wurde der Prozentsatz
an GFP-exprimierenden Zellen in CD34+ Fraktionen bestimmt, die für αv-Integrine
oder Car gefärbt
wurden (22). Die niedrige Zahl von
CAR-positiven CD34+ Zellen erschwerte Ko-Markierungs-Untersuchungen,
und es gab keine Korrelation zwischen CAR Expression und der Proportion
der transduzierten Zellen unter CD34+ Zellen, die mit Ad5GFP und
Ad5GFP7F35 infiziert wurden. Interessanterweise waren bei Ad5GFP
65% der GFP-exprimierenden Zellen positive für αv-Integrine, während weniger
als 22% der GFP-exprimierenden Zellen, die mit dem chimären Virus
infiziert wurden, eine positive Färbung für die Expression von αv-Integrin
aufwiesen. Während
nur 17% der gesamten CD34+ Population nach der Infektion mit Ad5GFP
GFP exprimierten, betrug der Prozentsatz an GFP-exprimierenden Zellen in der CD34+/αv-Integrin-positiven
Fraktion 50%. Dies zeigt, das die durch den Vektor Ad5GFP vermittelte
Expression von GFP präferentiell
auf αv-Integrin-positive
Untergruppen lokalisiert war, während
nach der Infektion mit dem Ad5GFP7F35 Vektor GFP in einem breiteren
Sektrum von CD34+ Zellen lokalisiert war, von denen die meisten αv-Integrin
negativ waren.
-
Als
nächstes
wurden transduzierte Zellen gleichzeitig sowohl auf GFP als auch
auch CD34 und CD117 Marker untersucht. Wie zuvor bemerkt waren etwa
90% aler Zellen, die in unserer Analyse verwendet wurden, zum Zeitpunkt
der Infektion positive für
CD34. daher die Multiparameter-Analyse für CD34 und GFP. Eine Population
von CD34+ Zellen ist in der Morphologie und in der Stammzell-Kapazität sehr heterogen.
Die Subpopulation von CD34+ und CD117+ Zellen ähnelt sehr primitiven hämatopoietische
Zellen (Ikuta, K, Weissman, I L 1992 Proc. Natl Acad. Sci. USA.
89 :1502-1506; Simmons, P. J, et al.1994. Expl. Hematology.22 157-165). 23 fasst die Analysen der GFP Expression in Korrelation
mit diesen spezifischen Stammzellmarkern zusammen. Während 54%
der Zellen, die mit chimärem
Vektor infiziert wurden, für
GFP und CD34 positive waren, exprimierten nur 25% der mit Ad5GFP
infizierten Zellen das Transgen und den CD34+ Marker (23A, unten). Basierend auf der Expression von
GFP transduzierte das chimäre
Virus 80% der c-kit positiven Zellen, während der Ad5-basierte Vektor
nur 35% transduzierte (23A,
unten). In einem zusätzlichen
Experiment wurden CD34+ Zellen nach CD117 Expression vor der Infektion
mit Ad5GFP oder mit Ad5GFP/F35 sortiert und 24 Stunden nach der
Infektion wurden die Expression von GFP in dieser spezifischen Fraktion
analysiert (23B). Diese Analyse zeigt,
dass die chimären
Vektoren 4 Mal mehr CD34+/CD117+ transduzierten als der Ad5GFP Vektor.
-
Diese
Ergebnisse zeigen deutlich, dass der chimäre Vektor Ad5GFP/F35 beim Targeting
und bei der Transduktion von CD34+ Zellen dem Ad5GFP Vektor überlegen
war. Weiterhin legen die Daten nahe, dass das Spektrum von für Ad-Infektion permissiven
CD34+ Zellen sich signifikant für
den chimären
Vektor von dem Ad5 Vektor unterschied.
-
Analyse viraler Genome
innerhalb von CD34+ Zellen die mit Ad5 und mit dem chimären Vektor
infiziert wurden:
-
Bisher
wurde die Transduktionsrate von Cd34+ Zellen basierend auf der Expression
von GFP nach Infektion mit Ad5GFP und Ad5GFP/F35 gemessen. Zieht
man die außergewöhnliche
Heterogenität
von Cd34+ Zellen in morphologischen und funktionellen Parametern
in Betracht, dann wird GFP nicht in alen Zelltypen exprimiert werden,
die effizient markiert wurden. Gründe dafür sind, dass der CMV Promoter
nicht in alen Zelltypen aktiv ist oder das die Regulation der Expression
des Transgens sich zwischen bestimmten Untergruppen auf einem post-translationalen oder
einem post-transkriptionellen Level unterscheiden könnte. Um
dies zu testen, quantifizierten wird die Zahl von transduzierten
(intrazellulären)
Genomen innerhalb von GFP positiven und GFP-negativen Fraktionen
von CD34+ Zellen, die mit Ad5GFP und Ad5GFP/F35 infiziert wurden.
Dazu wurden 24 h nach Infektion Cd34+ Zellen auf GFP-positive und
GFP-negative Fraktionen sortiert, die danach dazu verwendet wurden,
genomische DNA zusammen mit transduzierter viraler DNA zu isolieren.
Die Anzahl an viralen Genomen wurde durch quantitativen Southern
Blot wie in 15 beschrieben bestimmt. Pro GFP-positiver
CD34+ Zelle wurden etwa 270 Kopien des Ad5GFP/F35 viralen Genoms
entdeckt. Interessanterweise fand man pro GFP-negativer CD34+ Zelle
eine beträchtliche
Zahl von 200 Kopien des Ad5GFP/F35 viralen Genoms (24A und 25).
Dies zeigt, dass nicht ale infizierten Zellen GFP exprimierten und
impliziert, dass die tatsächliche
Transduktionsrate höher
als 54% war (GFP-positive Zellen). Wir schlussfolgerten, das der
CMV-Promoter nicht in alen transduzierten CD34+-Untergruppen aktiv war. Innerhalb von
infizierten CD34+ (GFP-positiv oder- negativ) wurde durch Southern Blot
mit einer Nachweisgrenze von 14 viralen Genomen pro Zelle wurde
kein für
Ad5GFP spezifisches Signal nachgewiesen. Daraus schließen wir,
dass die Vektorkonzentration pro transduzierte Zelle wenigstens
20 fach höher
war für
Ad5GFP/F35 als für
Ad5GFP.
-
Ad5GFP
DNA konnte nur in DNA Proben aus infizierten CD34+Zellen durch Southern
Blot nach vorheriger PCR-Amplifikation mit Vektor-spezifischen Primer
(24B und 25)
nachgewiesen werden. Dies zeigt, dass der replikationsdefiziente
Vektor Ad5 anwesend ist, aber nur in einer sehr geringen Kopiezahl,
die durch die Stabilität
des intrazellulären
Genoms beschränkt
sein könnte.
Mit dem PCR-Southern
Nachweisverfahren wurde Ad5 Vektor-DNA in GFP-negativen Zellen nachgewiesen,
was nahe legt, dass der CMV Promoter nicht die optimale Wahl für Transduktionsuntersuchungen
war. Es ist bemerkenswert, dass Untersuchungen von Dritten auf virale
Genome nach der Infektion von CD34+ Zellen mit Ad5 Vektoren nur
vor der PCR-Amplifikation durchgeführt wurden (Mitani, K., et
al.1994. Human Gene Therapy. 5:941-948 ; Neering, S. J., et al. 1996..
Blood. 88:1147-1155).
-
DISKUSSION
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Der
chimäre
Ad5GFP/F35 Vektor hat zu Ad35 ähnliche
Bindungs- und Internalisierungseigenschaften. Daher reichte der
Austausch der Fiber aus, den Zelltropismus von Ad5 auf Ad35 umzuschalten.
Die Ad5GFP/F35 Kapsidchimäre
enthielt die kurzschaftige Ad35 Fiber eingebaut in ein Ad5 Kapsid,
anstelle des natürlicherweise
auftretenden Ad5 Fiber mit langem Schaft. Während der Infektion mit Ad5
ist Interaktion zwischen dem Pentonbase und den Integrinen nötig, um
virale Internalisierung zu induzieren. Für diese Interaktion ist die
Länge des
Fiberschafts und die genaue räumliche
Anordnung des Knob und der RGD Motive kritisch für die Strategie des Virus-Eintritts.
Das natürliche
räumliche
Arrangement wird gestört,
wenn heterologe Fibern mit kurzem Schaft in das Ad5 Kapsid inseriert
sind. Interessanterweis erlaubt die Ad5/35 Kapsidchimäre die effiziente
Infektion, was nahe legt, dass herausragende RGD Motive in der Ad5
Pentonbase die Interaktion mit dem primären Ad35 Rezeptor nicht beeinträchtigen.
Bisher wurden die meisten chimären
Vektoren durch Austausch von lediglich des Ad5 Knob generiert, während der
lange Ad5 Fiberschaft beibehalten wurde (Chillon, M., et al. 1999.
J Virology. 73: 2537-2540; Krasnykh, V. N., et al. 1996.J. Virology.
70: 6839-6846; Stevenson,
S. C., et al. 1995. J. Virology. 69: 2850-2857; Stevenson, S. C.,
et al. 1997.J. Virology. 71: 4782-4790). Die Ausnahme war ein Ad5/7
chimäres
Virus (Gall, J., et al. 1996. J. Virology. 70: 2116-2123), in dem
die gesamte Ad5 Fiber gegen die Ad7 Fiber mit kurzem Schaft ausgetauscht
war. Ähnlich
zu dem parentalen Ad5 erforderte die Ad5/7 Chimäre immer noch die αv-Integrine
für die
Infektion.
-
Diese
Ad5GFP/F35 Chimäre
ist die erste Demonstration, dass trotz der Anwesenheit von RGD
Motiven innerhalb des Ad5 Pentons das chimäre Virus Zelleintrittspathways
benützt,
die in erster Linie durch die Rezeptorspezifität der heterologen Fiber mit
kurzem Schaft bestimmt werden. Dies schließt nicht aus, dass die Interaktion
mit einem zweiten Rezeptor die Bindungsaffinität erhöhen kann. Letzteres wird gestützt durch
die Beobachtung, dass Ad35 und Ad5GFP/F35 sich leicht in ihrer Fähigkeit
unterschieden, mit Ad3 oder Ad5 um die Bindung zu konkurrieren.
Es ist möglich,
dass die Ad5/35 Anheftung zusätzlich
zur hohen Affinität
für die Bindung
an die Fiber eine Interaktion zwischen den Ad5 Kapsidproteinen (z.B.
RGD Motive) und sekundären Rezeptoren
erfordert, die mit denen überlappt,
die von Ad3 und Ad5 benutzt werden.
-
Diese
Daten zeigen, das die Infektion mit auf Ad5 basierenden Vektoren
auf eine bestimmte Untergruppe von CD34+ Zellen beschränkt ist.
Der Prozentsatz an GFP exprimierenden Zellen nach Ad5GFP Infektion
von CD34+ Zellen erreichte bei MOIs höher als 100 ein Plateau; ein
Hinweis darauf, dass nur eine limitierte Fraktion von CD34+ Zellen
permissiv für
Ad5 war. Die starke Replikation von Wildtyp Ad5 in infizierten Cd34+ Zellen
kann auch das Ergebnis einer präferentiellen
Transduktion einer spezifischen Subpopulation von CD34+ Zellen sein,
die zu einer Expression der frühen
viralen Gene in einem ausreichenden Maß führt, um die virale Replikation
zu initiieren. Die Anwesenheit einer spezifischen Subpopulation
von CD34+ Zellen, die permissiv für die Infektion mit Ad5 Vektor
ist, wurde von anderen vorgeschlagen (Byk, T., et al. 1998. Human
Gene Therapy. 9:2493-2502; Neering, S.J., et al. 1996. Blood. 88:1147-1155).
In dem vorliegenden Bericht charakterisierten wir diese Subpopulation
weiter und zeigten, das Ad5-basierende Vektoren vorzugsweise αv-Integrin positive
CD34+ Zellen infizierten. Man nimmt an, dass Integrine (einschließlich αv) für das „Homing" und „Trafficking" von transplantierten
hämatopoietischen
wichtig sind, man weiß jedoch
nur wenig über
die Korrelation zwischen Expression von αv-Integrin und dem Differenzierungszustand
von hämatopoietischen
Zellen (Papayannopoulou, T., Craddock, C. 1997. Acta Haematol. 97:97-104;
Roy, V., Verfaillie, C. M. 1999. Exp. Hematol. 27: 302-312). Es
gab keine klare Korrelation zwischen der Expression von CAR und
GFP, was nahe legt, dass Ad5GFP auch in der Lage sein kann, andere
Membranproteine als primären
Rezeptor zu verwenden. Alternativ könnte die bei einer MOI von
200-400 beobachtete Transduktion mit Ad5GFP auch das Ergebnis einer
direkten Interaktion zwischen dem Virus und αv-Integrinen sein, die die Internalisierung
auslösen,
was in Abwesenheit von CAR der bevorzugte Pathway sein könnte (Legrand,
V., et al. 1999. J. Virology. 73: 907-919). Wichtigerweise war die
Infektion mit dem chimären
Ad5GFP/F35 Vektor nicht auf die CD34+ Subpopulation beschränkt.
-
Unter
den CD34+ Zellen ähnelt
die Subpopulation von CD34+ und CD117* Zellen sehr primitiven hämatopoietischen
Zellen (Ikuta, K., Weissman, I. L. 1992 Proc. Natl. Acad. Sci. USA.
89:1502-1506; Simmons. P. J., et al. 1994. Expl. Hematology. 22:
157-165). Der Rezeptor für
den Stammzellfaktor, CD117 (c-kit) gehört zur Familie der Tyrosinkinasen.
Es wurde zuvor gezeigt, dass c-kit+, CD34+ Nabelschnurblutzellen
einen hohen Anteil (16%) von hämatopoietischen
Vorläufern
enthalten (Neu, S., et al. 1996. Leukemia Research. 20: 960-971).
Früh in
der Ontogenie haben 34+/117+ Zellen eine Langzeit-Repopulationsaktivität (Sanchez,
M. J., et al. 1996. Immunity. 5:513-525). Von durchschnittlich 50–60 % CD34+
Zellen wird berichtet, dass sie CD117 positiv sind (Ikuta, K.. Weissman,
I. L. 1992 Proc.Natl. Acad. Sci. USA. 89: 1502 1506; Neu, S., et
al. 1996. Leukemia Research. 20: 960-971; Simmons, P.J., et al.
1994. Expl. Hematology. 22: 157-165). In unseren Studien exprimierte
der Vektor GFP in 54 % CD34+ Zellen und in 80% der CD34+/c-Kit+
Zellen. Die tatsächliche Transduktionsrate
mit Virus könnte
höher sein,
da man transduzierte Ad5GFP/F35 Vektor DNA auch in GFP-negativen
Fraktionen von infizierten Zellen gefunden hat. Dies zeigt, das
der zur GFP Expression in unseren Vektoren verwendete CMV-Promoter
nicht in alen transduzierten Zellen aktiv war. Wir wählten den
CMV Promoter für
die Expression des Transgens basierend auf veröffentlichten Daten, die zeigten,
dass PGK und CMV Promotoren eine effiziente Expression von Transgenen
in CD34+ Zellen ermöglichen,
während
der HTLV-1 und der RSV Promoter fast inaktiv waren (Byk, T., et
al. 1998. Human Gene Therapy. 9: 2493-2502; Case, S. S., et al.
1999. Proc. Natl. Acad. Sci. USA. 96: 2988-2993). Andererseits zeigten
Untersuchungen von Watanabe et al. (Watanabe, T., et al. 1996. Blood.
87: 5032-5039), dass der retrovirale MLV Promoter ein besserer Kandidat
für Transduktionsstudien
in hämatopoietischen
Zellen gewesen wäre.
(Bregni, M., et al. 1998. Gene Therapy. 5: 465-472).
-
Nachdem
wir gezeigt haben, dass der Ad5GFP/F35 Vektor effizient Zellen transduziert,
die Stammzell-spezifische Marker tragen, wäre der nächste logische Schritt die
Durchführung
von Kolonieassays mit prä-gesorteten
GFP positiven/negativen Zellen. Dieser Assays wird jedoch durch
die Tatsache erschwert, dass die erste Generation von Adenovirus-Vektoren
cytotoxisch ist und die Bildung und das Wachstum von Vorläuferkolonien
in MC-Kulturen beeinträchtigt
(Mitani, K., et al. 1994. Human Gene Therapy. 5:941-948; Watanabe, T.,
et al. 1996.Blood. 87: 5032-5039). Diese Nebenwirkung wird durch
die Expression von Ad Protein in transduzierten Zellen ausgelöst (Lieber,
A.,C.-Y. et al. 1996. Journal of Virology. 70:8944-8960; Schiedner,
G., et al. 1998. Nature Genetics. 18:180-183; Yang, Y., et al. 1994.
Proc. Natl. Acad. Sci. USA. 91: 4407-4411). Einige dieser Proteine (z.B.
E4-orf4, pTP oder E3.11.6k) haben eine proapoptotische Aktivität (Langer,
S. J., Schaak, J. 1996.Virology. 221: 172-179; Lieber, A., et al.
1998. J. Virology. 72: 9267-9277; Shtrichman, R., Kleinberger, T.
1998. J.Virology. 72:297-2983 ; Tollefson, A. E., A et al.1996 J
Virology. 70: 2296-2306).
Dies würde
natürlich den
Ausgang von Transduktionsuntersuchungen mit Ad5GFP/F35 beeinträchtigen,
der den effizienten Transfer von viralen Genomen in CD34+ Zellen
erlaubt, implizierend, das eine signifikante Expression von viralen Proteinen
stattfindet. Weiterhin zeigen neuere Daten, dass Kurzzeit-Kolonieassays
in erster Linie reife Vorläufer
messen und keinen starken Test auf die Transduktion von möglichen
Stammzellen darstellen.
-
Eine
definitive Demonstration, dass au Ad5GFP/F35 basierende Vektoren
HSC transduzieren können erfordert
Kolonieassays oder vorzugsweise, Repopulierungsassays in SCID-NOD
Mäusen.
Wir können
diese Untersuchungen mit Gutless Vektoren (Steinwaerder, D. S.,
et al. 1999. J Virol 73: 9303-13) und integrierenden ΔAdA.AAV Vektoren
durchführen,
die frei von alen viralen Genen sind. (Lieber, A., et al..1999.
J. Virol 73:9314-24), die erzeugt wurden basierend auf Ad5GFP/F35
chimären
Kapsiden. Alternativ können
gutless, neu getargetete Vektoren dazu verwendet werden, einen retroviralen
Rezeptor in CD34+ Zellen transient zu exprimieren, um deren Empfänglichkeit
für die
Infektion mit retroviralen Vektoren zu erhöhen basierend auf einem von
uns früher
publizierten Ansatz (Lieber, A., et al. 1995. Human Gene Therapy.
6: 5–11).
-
Unsere
Erkenntnis, dass Ad5GFP/F35 hämatopoietische
Zellen mit möglicher
Stammzellkapazität
effizient transduzieren kann, stellt einen wichtigen Schritt zum stabilen
Gentransfer in HCSs dar und für
die Gentherapie von Blutkrankheiten. Weiterhin tragen die virologischen
Aspekte dieser Erfindung zu einem besseren Verständnis der adenoviralen Zell-Interaktionen
bei.
-
I. Retargeting von auf
Ad5 basierenden Vektoren mit modifizierten Fibern, die spezifische
Ligandenpeptide für HSC
und andere Zelltypen tragen
-
Eine
andere Alternative zur Herstellung von Ad5-Kapsid-basierenden Vektoren,
die für
die Gentherapie von HSC geeignet sind, besteht in dem Einbau der
kodierenden Sequent von HSC-spezifischen Peptiden in die H1 Loop-Region
des Ad5 Fibergens. Die Modifikation des H1-Loop-Bereichs wurde durch
Krasnykh et al. Mit einem 7 Aminosäuren langen FLAG Peptid (DYDDDDK)
erfolgreich gezeigt. Unter Verwendung von Phagen-Display Peptidbibliotheken
zeigte Renata Pasqualini (Pascqualini, R. et al., 1996, Nature,
380: 364-66) (La Jolla Cancer Research Center) kürzlich auf dem erstem Meeting
der American Society for Gene Therapie die Identifikation kleiner
Peptidliganden, die für
Knochenmarkszellen spezifisch sind. Die entsprechenden Sequenzen,
die für
diese Peptide kodieren, können
zugegeben werden, um die H1-Loop Sequenz durch ortsgerichtete Mutagenese
zu modifizieren. Optimalerweise sollten diese Liganden die effiziente
Internalisierung von adenoviralen Partikeln ermöglichen, basierend auf einem
von CAR und Integrin unabhängigen Pathway.
Modifizierte adenovirale Vektoren, die die AAVBG Kassette enthalten,
können
erzeugt werden und wie vorstehend beschrieben auf HSC-Tropismus untersucht
werden.
-
Adenovirus-Peptid-Display:
-
Um
Adenoviren auf einen interessierenden Zelltyp auszurichten, wird
eine Strategie bereitgestellt, die die Herstellung einer Bibliothek
umfasst von Adenovirus-Displayzufälligen Peptiden in deren Fiber-Knobs
als Liganden und das Screening dieser Bibliothek auf Adenovirus-Varianten
mit Tropfismus für
einen bestimmten Zelltyp in vitro und möglicherweise in vivo.
-
Die
Entwicklung der Adenovirus-peptid Display-technik basiert auf den
folgenden Überlegungen:
(i) Obwohl die Tertiärstruktur
des Ad5 Fiber-Knob bekannt ist, bleibt es unklar, welche Domänen an der
Rezeptorbindung beteiligt sind. Es gibt Daten, die nahe legen, dass
die Rezeptor-bindenden Domänen
teilweise mit Hämagglutinationsdomänen, die
für eine
Anzahl von Serotypen gut charakterisiert sind, überlappen. Daher können drei
intramolekulare Loop-Bereiche, die mögliche Rezeptorbindestellen
darstellen, durch zufällige Peptidbibliotheken
ersetz werden. Acht Aminosäurereste
im Zentrum der FG oder der GH Loops können durch oktamere zufällige Peptide
ausgetauscht werden (26 und 27).
Diese Austausche ersetzen den CAR Tropismus und ermöglichen
die Infektion von unzugänglichen
Zelltypen. (ii) Zur Synthese von Oligonukleotide, die für die Peptidbibliothek
kodieren wird eine neue Technik zum Zusammenbau der präsynthetisierten
Trinukleotide, die die Kodons für
ale 20 Aminosäuren
darstellen, verwendet. Dies vermeidet Terminationskodons und gewährleistet
in humanen Zellen eine optimale Kodonverwendung und Translation.
Die Synthese einer vollständig
randomisierten Bibliothek ist mit alen 20 Aminosäuren möglich, die mit der gleichen
Wahrscheinlichkeit eingebaut werden und mit einer partiell randomisisierten
Bibliothek mit nur drei (durchschnittlich) zufälligen Aminosäure-Austauschen
pro Oktamer in zufälligen
Positionen mit einer zufälligen
Aminosäure
zur Beibehaltung bestimmter kritischer Eigenschaften der tertiären Knob-Struktur,
während
Variabilität
eingebracht wird. Das letzte Modell beruht auf der Verteilung von
Aminosäuren,
die in der Hypervariablen CDR 1 oder 2 Region von Immunglobulinen
anwesend ist. (iii) Zur Aufrechterhaltung einer repräsentativen
Größe der Bibliothek
von 1010 unterschiedlichen Oktameren pro
modifiziertem Loop wird eine neue Klonierungsstrategie verwendet,
um die Insertion der Bibliothek in das Wildtyp-Genom von Ad5 zu ermöglichen, ohne zusätzliche
Aminosäuren
an der Austauschstelle einzubauen und ohne Transformation in Bakterien.
Diese Strategie basierten auf einer „seamless" Klonierungsstrategie, die von Stratagene
erhältlich
ist. (iv) Um eine Bibliothek von Viren herzustellen wird virale
DNA, die die modifizierten Fibersequenzen enthält, in 293 Zellen ohne Verringerung der
Größe der Bibliothek
transfiziert. Dieser kritische Schritt wird durch konjugieren der
viralen Bibliotheks-DNA an einen Träger-, auf Ad5 basierenden Adenovirus über Polylysin
erreicht, um eine 100% Transfektionseffizienz zu gewährleisten.
Diese Technik ermöglicht
die Kopplung von ~1 μg
Plasmid-DNA (oder von ~1 × 106 adenoviralen Genome) an 1010 virale
Partikel, die dazu verwendet werden können, 293/cre Zellen mit einer
MOI von 10–100
zu infizieren. Im Träger-adenoviralen
Genom ist das Verpackungssignal von lox-Stellen flankiert, was die
Verpackung von Träger-viraler
DNA nach Infektion von 293 Zellen verhindert, die cre Rekombinase
exprimieren (293/cre). Dieses Helfer-Virussystem wird dazu verwendet,
sogenannte gutless Adenoviren zu erzeugen. Daher stellen die Virusnachkommen
Bibliotheksgenome dar, die in Kapside verpackt sind, die vorzugsweise
Ad5 Fibern enthalten. Dies ist wichtig für den nächsten Infektionsschritt in
293 Zellen bei einer MOI von 1, um eine homogene Fiber-Population
auf dem Kapsid zu gewährleisten,
wobei die Fibern vom verpackten Genom kodiert werden.
-
J. Produktion von Adenovirus-Vektoren
mit erhöhtem
Tropismus für
Hepatozyten
-
Ein
Beispiel für
einen G-H-Loop Austausch zur Ausrichtung von Ad5 auf Hepatozyten
war erfolgreich. Vorläufige
Tests zeigen dass zwei evolutionär
konservierte Bereiche innerhalb des Malaria Circumsporozoiten Oberflächenprotein
(CS), die als RI und RII+ bezeichnet werden, die spezifische Interaktion
mit Hepatozyten, aber nicht mit anderen Organen vermitteln (einschließlich Milz,
Lunge, Herz und Gehirn), noch mit Kupferzellen (Cerami. C. et al.,1992,
Cell, 70:1021-33; Shakibaei, M. and U. Frevert, 1996. J. Exp. Med.,
184: 1699-711). Diese Bereiche sind in verschiedenen Spezies einschließlich Plasmodium
berghei, P. cynomogli und P. falsiparum konserviert, die Hepatozyten
von der Maus, vom Affen und vom Menschen infizieren (Cerami, C.
et al., 1992, Cell, 70:1021-33 ; Chatterjee, S. et al., 1995,Infect
Immun., 63: 4375-81). Von RI (KLKQPG) abgeleitete Peptide oder von
RII (EWSPCSVTCGNGIQVRIK) blockierten die Bindung von CS an Hepatozyten
und die Infektion mit Sporoziten in vivo (Cerami, C. et al., 1992,
Cell, 70: 10233; Chatteree, S. et al., 1995,Infect Immun, 63: 4375-81).
RI und RII+ Peptide wurden getrennt in den Ad5-fiber-Knob (H-I und
G-H Schleife) inseriert, der eine Mutation enthielt, der die Bindung
an CAR und αv-Integrin
verhinderte (Kirby, L. et al., 2000, J. Virol., 74: 2804 13; Wickham,
T. J. et al.,1995, Gene Ther., 2: 750-6). Basierend auf vorläufigen Daten
wurde eine Fiber mit kurzem Schaft verwendet, so dass die Eintrittsstrategie
des Virus hauptsächlich
auf der Interaktion mit dem primären
Hepatozyten-spezifischen Rezeptor beruht. Die Hepatiozyten-spezifischen
Liganden werden durch kurze Glycin-Bereiche flankiert, um Flexibilität bereitzustellen
und sind in einen Loop aus zwei Cysteinen eingebettet. Dies ist
eine der klassischen Strategien, um Liganden in ein Protein-Gerüst einzubauen
(Doi, N. and H. Yanaga 1998, Cell. Mol. Life Sci 54:394-404; Koivunen,
E. et al., 1999, Nat. Biotechnol, 17: 768-74) und um ihre Präsentation
an der Zelloberfläche
zu garantieren. Die Bioverteilung der besten Varianten wird in vivo
on C56B1/6 Mäusen
getestet, basierend auf Southern Blots oder PCR für Vektor-DNA
in verschiedenen Organen. Man weiß, dass dieser Mausstamm für die Infektion
mit P. berghei empfänglich
ist (Chatterjee, S. et al., 1995, Infect Immun 63:4375-81).
-
K. Produktion von Adenovirus-Vektoren
mit erhöhtem
Tropismus für
Tumorzellen
-
Eine ähnliche
Strategie besteht darin, zwei Peptide, die nach der Selektion auf
Tumortropismus erhalten wurden, durch Display von zufälligen Peptiden
auf filamentösen
Phagen zu inserieren. Das erste doppelte zyklische Peptid (RGD-4)
erwies sich als spezifisch an Integrine bindend, die auf der Vaskulatur
von Tumoren anwesend sind (Ellerby H.M et al., 1999, Nat. Med 5:1032-8).
Das zweite Peptid ist auf spezifische Matrix-Metaloproteinasen gerichtet,
die mit metastasierenden Tumorzellen asoziiert sind, wie für die Brustkrebszelllinie MDA-MB-435 gezeigt wurde
(Koivunen, E. et al., 1999, Nat. Biotechnol. 17:768-74). Tropismus-modifizierte Vektoren
warden in Tiermodellen mit Lebermetastasen getestet, die von MDA-MB-435
Zellen abgeleitet sind (28)
-
L. Entwicklung einer Peptid-Display-Technik
basierend auf Adenoviren
-
Es
wird eine synthetische Peptidbibliothek beschrieben, die es ermöglicht,
dass Adenovirus-Vektoren zufällige
Peptide in dem G-H-Loop der Fiber-Knob-Domäne exprimieren. Die Technik
einer Phagen-Display-Bibliothek wird optimiert, um eine Bibliothek
von Adenoviren zu erzeugen, die zufällige Peptide in ihrem Fiber-Knob
präsentieren.
Diese Bibliothek wird dann gescreent auf den Tropismus für einen
bestimmten Zelltyp in vivo und in vitro. Die Oligonukleotide, die
für die
Peptidbibliothek kodieren, verwenden eine neue Technik zum Zusammenbau
präsynthetisierter
Trinukleotide, die die Kodons für
ale 20 Aminosäuren
darstellen. Dies wird die Terminationskodons beenden und eine optimale
Kodonverwendung und Translation in humanen Zellen gewährleisten.
Zur Beibehaltung einer repäsentativen
größe der Bibliothel
wird eine neue „seamless" Klonierungsstrategie
verwendet, die es ermöglicht,
das die Bibliothek in Wildtyp-Ad5-genom inseriert werden kann, ohne
zusätzliche
Aminosäuren
an der Insertionsstelle einzubauen und ohne Transformation in Bakterien,
Die Transfektion in 293 Zellen wird durch Konjugation der viralen
Bibliotheks-DNA an einen auf Ad5 basierenden Trägervirus über Polylysin durchgeführt, um
eine 100% Transfektionseffizienz zu gewährleisten. Das Verpackungssignal
des viralen Träger-genoms
ist von Lox-Stellen flankiert, um die Verpackung von viraler Träger-DNA
nach Infektion von 293 Zellen, die Cre Rekombinase (293/cre) exprimieren,
zu verhindern. Die Bibliothek wird mit E1-positiven Viren erzeugt, denen CAR und
ein Tropismus für
Integrine fehlen. Nur Varianten, die den interessierenden Zelltyp
erfolgreich infiziert haben, werden replizieren, was zu de novo
erzeugtem Virus führt.
Die Sequenz des Peptidliganden, der den bestimmten Tropismus verliehen
hat, wird dann in dem de novo erzeugten Virus analysiert werden.
-
BEISPIEL III
-
KOMBINATION
AUS NEUEM ADENOVIRALEN VEKTOR UND MODIFIZIERTEM FASERPROTEIN
-
Dieses
beispiel beschreibt die folgenden Studien, die die Technologie des
integrierenden Virus, der frei von alen adenoviralen Genen ist,
mit dem modifizierten Fiberprotein, das den Vektor auf ruhende HSCs umleitet.
-
A. Transduktionsuntersuchungen
mit re-targeted Vektoren in HSC:
-
Um
ruhende HSC zu transduzieren und um in chromosomale DNA zu integrieren
werden retargeted ΔAd.AAVfx
Vektoren auf Expression von Reportergen und auf die Vektorintegration
untersucht, während gleichzeitig
deren klonbildende Fähigkeit
bewertet wird. Die modifizierten ΔAd.AAVfx
hybriden Vektoren enthalten Genome, die frei von alen adenoviralen
Genen sind (ein „gutless" adenoviraler Vektor),
verpackt in Ad5 Kapside mit modifizierten Fibern. Rep kann in diese ΔAd.AAVfx
Vektoren eingebaut werden, um eine ortsspezifische Integration in
AAVS1 zu ermöglichen.
-
Transduktionsuntersuchungen:
-
Aufgereinigte
humane Cd34+ Zellen in IMDM/FCS+IL-3 und SCF werden mit unterschiedlichen
Dosen von ΔAd.AAVfx-BG
(1–107 genome pro Zelle) infiziert. CD34+ Zellen,
die mit ΔAd.AAVfx-βGal infiziert
wurden, werden für
2 Tage in Suspension kultiviert und β-Gal+ Zellen werdend urch FACS
mit FDG als Substrat sortiert. Dies bestimmt die Infektionseffizienz. β-Gal exprimierende
Zelen werden dann einem klonbildenden Assays in halbfesten Kulturen
unterzogen (in zwei Schälchen
pro MOI) in Anwesenheit von mehreren Cytokinen (IL-3, SCF, EPO,
G-CSF, GM-CSF, IL-7,
Tpo). Ein erster Satz von halbfesten Kulturen kann nach 7 Tagen
ausgewertet werden, ein anderer nach 14 Tagen. Kolonien, die sich
in halbfester Kultur gebildet haben, können durch Lichtmikroskopie
und nachfolgende Färbung
mit X-Gal charakterisiert werden. Die meisten der Vektorgenome bleiben
episomal und können
durch aufeinanderfolgende Zellteilungen verloren gehen. Somit färbne die
meisten der größeren Kolonien
(analysiert am Tag 14 p.i.) nicht homogen für β-Gal, obwohl die meisten Zellen
am Tag 2 oder 7 X-Gal positiv sein können. Eine repräsentative
Anzahl von X-Gal positiven und negativen Kolonien kann gepickt werden
und auf episomale und integrierte Vektor-DNA analysiert werden.
Der Ausgang hängt von
der für
die Infektion verwendeten MOI und vom Integrationsstatus des Vektors
ab. Diese Untersuchungen bestimmen, ob hybride Vektoren primitive
Vorläufer
infizieren können.
-
Ausführliche Charakterisierung der
Integration des hybriden Vektors:
-
CD34+
Zellen können
mit ΔAd.AAVfx-Snori
(MOI 1–107) infiziert und einer G418-Selektion in Methylcellulose
(MC) Kulturen in Anwesenheit von Wachstumsfaktoren (I1-3) und SCF
unterzogen werden. Die entstehenden Kolonien sind meist ein Gemisch
aus myeloiden Zellen. Die Anzahl und die Morphologie der G418-resistenten Kolonien
kann 2 Wochen nach der Selektion bestimmt werden. Diese Strategie
kann unvorteilhaft sein, wenn sich die geeignete Stammzelle nicht
teilt und G418-resistents Kolonien unter den verwendeten Bedingungen
bildet. Weiterhin kann es schwer sein, G418-Selektion mit einer
heterogenen Population von Zellen durchzuführen, die sich in ihrer Sensitivität für G418 unterscheiden.
Daher kann ein weiterer Satz von ΔAd.AAVSnori
infizierten CD34+-Zellen in Methylcellulse (+IL-3, SCF) ohne G418
Selektion kultiviert werden, Nach 2–3 Wochen können Einzelkolonien von beiden
MC Kulturen (mit und ohne Selektion) gepickt, morphologisch charakterisiert
und auf Vektorintegration nach einem modifizierten Protokoll analysiert
werden, das für
Integrationsuntersuchungen in einer kleinen Anzahl von Zellen entwickelt
wurde (siehe 8). Diese Strategie ermöglicht eine
Bewertung, ob Hybride Vektoren in das Genom von CD34+ Zellen integrieren,
die in Anwesenheit von Wachstumsfaktoren kultiviert wurden. Diese
Untersuchung gibt uns eine Idee von den möglichen positionellen Effekten,
die die neo oder β-Gal
Expression aus integrierten Vektorkopien beeinträchtigen und der flankierenden
chromosomalen Bereiche.
-
Ein alternatives Verfahren
zur Bestätigung
der Vektorintegration:
-
FISH
Analyse kann in einzelnen Zellen aus MC-Kolonien durchgeführt werden.
CD34+ Zellen werden in MC in Anwesenheit von Wachstumsfaktoren kultiviert,
um die Zellteilung zu induzieren und werden nachfolgend mit Colchicin
behandelt. Metaphase-Chromosomen-Spreads werden durch eine Biotin-markierte
Sonde analysiert, die spezifisch für das β-Gal oder für das Snori Gen ist und mit
einer mit Digoxigenin markierten UTP-markierten Sonde für das humane
X-chromosom als Interne Kontrolle (bereitgestellt von Christine
Disteche, University of Washington). Spezifische Hybridisierung
kann sichtbar gemacht werden mit entsprechenden anti-Biotin oder
anti-DIG Antikörpern,
die mit verschiedenen Fluorochromen markiert sind (z.B. FITC oder
Texas Rot). Hybride Vektor-DNA kann als Koncatemere integrieren,
was den Nachweis durch FISH erleichtern würde. Diese technik ermöglicht die
chromosomale Lokalisation der Integration der hybriden Vektoren.
-
Testtransduktion in ruhende
Subpopulationen von Knochenmark:
-
Bisher
beschriebene hybride Vektoren können
getestet werden, um zu sehen, ob ruhenden CD34+ Zellen stabil transduziert
werden können.
Um eine signifikante Zellproliferation zu vermeiden, werden Cd34+ Zellen
in serumfreien IMDM Medium kultiviert, das zusätzlich Thrombopoietin enthält. Tpo
alein kann das Überleben
von Stammzellen unterstützen,
ohne gleichzeitig deren aktive Zellproliferation zu aktivieren (Matsunaga, T.
et al., 1998, Blood, 92: 452-61; Papayannopoulou, T. et al., 1996,Experimental
Hematology, 24: 660-69). Zur Analyse des Proliferationsstatus von
CD34+ Zellen zum Zeitpunkt der Infektion mit dem ΔAd.AAVfxBG
wird BrdU 2 Stunden vor der Infektion zum Kulturmedium gegeben.
Ein Satz von Zellen wird als Suspensionskultur in IDAM, das nur
Tpo enthält,
für zwei
tage gehalten. Ein anderer Satz von Zellen wird in IDAM+Tpo, ergänzt mit
multiplen Cytokinen inkubiert. 48 Stunden nach der Infektion können CD34+
Zellen durch FACS auf β-Gal Expression
mit FDG gesortet werden. FDG positive Zellen können auf zelluläre DNA-Replikation
basierend auf dem Einbau von BrdU und von spezifischen CD34+ Markern
analysiert werden. Um dies zu tun können Cytospins von FDG+ Zellen
einer Immunfluoreszenz mit BrdU-spezifschen Antiköepre und
mit Antikörpern
gegen spezifsiche Zelloberflächenmarker
unterzogen werden (zb CD38, CD41). Alternativ können aufeinanderfolgende Paraffinschnitte
der gleichen Zelle auf (a) Expression des Transgens durch X-GaI-Färbung, (b) DNA-Synthese basierend
auf Einbau von BrdU und (c) spezifische Oberflächenmarker analysiert werden.
Dies ermöglicht
die Bestätigung
das die Kulturbedingungen mit Tpo alein die signifikante Replikation
genomischer DNA und nachfolgende Zellproliferation verhindern als
auch die Bestimmung, ob ruhende CD34+ Zellen infiziert werden können, basierend
auf β-Gal
Expression in Zellen, in denen Markierung mit BrdU fehlt.
-
Test-Integration von hybriden
Vektoren in ruhende CD34+ Zellen:
-
Zwei
Sätze von
CD34+ Zellen werden infiziert. Ein erster Sazu von ΔAd.AAVfxSNori
infizierten Zellen wird für
5–7 Tage
in Anwesenheit von Cytokinen kultiviert; der andere Satz ohne Cytokine.
Um die Lebensfähigkeit
der CD34+ Zellen zu erhalten ohne Cytokine während dieses Zeitraums zu erhalten,
werden die Zellen in Anwesenheit von Tpo kultiviert oder mit einer
stromalen Zelllinie unterlegt (AFT024) (Moore, K. et al., 1997, Blood
89:4337-47), die HSC für
4–7 Wochen
lebensfähig erhalten
kann. Nach diesem spezifischen Zeitraum werden beide Sätze klonogenen
Tests unterzogen (in Anwesenheit mehrerer Cytokine), entweder in
Kombination mit G418 Selektion oder ohne. Einzelkolonien werden
morphologisch untersucht und einer Analyse der genomischen DNA (8)
unterzogen, um den Integrationsstatus des Vektors zu bestimmen.
Der endgültige Beweis
für die
Transduktion von Stammzellen ist das in vivo Überleben/ der Expansionstest.
Dazu werden die Cd34+ Zellen, die β-Gal exprimieren, für Transplantationsexperimente
verwendet. Wenn die Anzahl von FDG+-Zellen nicht ausreicht, dann
können ΔAd.AAVfxBG
infizierte Zellen als auch ΔAd.AAVfx-Snori
infizierte Zellen direkt ohne Selektion verwendet werden. Transplantation
kann durch Schwanzvenen-Injektion in subletal bestrahlte SCID NOD
Mäuse erfolgen
(Dao, M. A., et al., 1998, Blood, 4,1243-1255; Matsunaga, T. et
al., 1998,Blood, 92: 452-61). Zu verschiedenen Zeitpunkten auch
der Transplantation (4–8
Wochen) können
die Mäuse
getötet
werden, um Knochenmarkszellen zu erhalten, die dann in suspension
kultiviert werden können, bis
verschiedene Assays auf X-Gal oder für ander Zellmarker wie vorher
beschrieben durchgeführt
werden. Diese Zellen können
auch einem sekundären
Kolonieassay in MC oder einer sekundären Transplantation in SCID
NOD Mäuse
unterzogen werden. Weiterhin können
von diesen Zellen abgeleitete MC-Kolonien auf die Anwesenheit von
integrierter DNA durch das in 8 veranschaulichet
Verfahren untersucht werden. Die Expressions- und Integrationsdaten
ermöglichen
ZusammenSchlußfolgerungen über die
Repopulationseffizienz und über
mögliche
positionelle Effekte.
-
B. Optimierung von ΔAd.AAVfx-Vektoren
für y r-Globin
Expression in hämatopoietischen
Stammzellen:
-
Ein
spezifisches Beispiel der Erfindung ist (a) die Konstruktion eines
retargeted Hybrid-Vektors mit dem y-Globin als Transgen unter der
Kontrolle des erythroiden zell-spezifischen Promoter, (b) die Analyse
des Spiegels und der Kinetik der Expression von y-Globin nach Transduktion
mit hybriden Vektoren in in vivo und in vitro Assays, (c) wenn erforderlich,
der Schutz der Genexpression vor positionellen Effekten durch Verwendung
von y-Globin LCR oder Insulatoren, die in hybriden Vektoren eingebaut
werden und (d) die Untersuchung, ob y-Globin Introns oder heterologe
Introns die Expression von y-Globin steigern können Ein weiteres zentrales
Thema der Erfindung besteht darin, zu zeigen, das hybride Vektoren
größere Transgene
als Retroviren und rAAV Vektoren aufnehmen können. Die Grenze für die Insertgröße dieser
Vektoren beträgt
5 kb. In die beschriebenen Hybriden Vektoren können bis zu 8 kb aufgenommen
werden. Die maximale Insertgröße kann
14 kn sein, wenn hybride Vektoren auf Basis von E2a und/oder E4
deletierten rAD Vektoren generiert werden in entsprechenden Verpackungslinien.
Die maximale Insertgröße in hybriden
Vektoren wird durch das Verpackungslimit der Viren der ersten generation
(ΔAd.AAV)
(>36kb) diktiert,
die notwendige Intermediate für
die Produktion des hybriden Virus in großem Maßstab sind. Man nimmt an, das
die Stabilität
und der Titer von ΔAd.AAV
Vektoren mit einer 8kb großen
Globinkasserre vergleichbar zu einem Vektor ist, der die 2,5–3.5 kb große Kassette
enthält,
die in Ad.AAVBG, Ad.AAV1 und Ad.AAVSNori verwendet wird. Die folgenden
Beispiele gehen darauf ein.
-
Erzeugung von dAd.AAVfx
mit großen
Globin-Expressionskassetten
-
Zur
Linderung der Sichelzellanämie
muss de Expressionslevel des transferierten y-Globin Gens mindestens 50% des endogenen β-gens betragen.
Dieser Level an Transgenexpression kann nur erreicht werden durch
optimale Expressionskassetn, einschließlich verlängerten LCRs und Intron-haltigen
Gamma-genen (Forrester, W. C., et al., 1986, Proc.Natl. Acad. Sci.
USA 83, 1359-1363; Fraser, P., et al., 1998, Curr. Opinion in Cell
Bio., 10, 361-365; Grosveld, F., et a.1, 1998, Seminars in Hematology,
35, 105-111; Martin, D. et al., 1996, Current Opinion in Genetics
and Development, 6: 488-95). Die meisten der bestehenden y-Globinkassetten
sind für
retroviralen und rAAV-Vektoren bestimmt, somit für weniger als 5 kb und frei
von internen Spleissstellen oder Polyadenylierungssignalen. Mit
den hier beschriebenen Vektoren ist es möglich, diese Größenbeschränkung zu
umgehen. Dies ermöglicht
die Verbesserung der y-Globin Expression in Knochenmarkszellen in
Form eines geeigneten Expressionslevels und einer Langzeit-Persistenz.
Dazu werden y-Globin-Konstrukte
die von Li et al. (Emery, D. W., et al. 1999 Hum Gene Ther 10:877-88
; Li, Q., et al. 1999. Blood 93: 2208-16) or durch Ellis et al (Ellis,
J., et al., 1996, EMBO J., 15,562-568; Ellis, J., et al., 1997,
Nucleic Acids Res. 25,1296-1302) entwickelt wurden, gewählt.
- (i) Die erste Kassette enthält eine y-Globin-Expressionseinheit,
die in retroviralen
- Vektoren verwendet wird. Dies ermöglicht den direkten Vergleich
zwischen den System. Dieses Konstrukt enthät den beta Promoter von –127 des
beta-Initiationskodon,
der im Leserahmen mit dem gamma-kodierenden Bereich gekoppelt ist.
Der beta Promoter ist mit dem 300 bp großen von HS40 abgeleiteten aus
dem humanen alpha Globin-Locus kombiniert, der als starker Enhancer
der Expression von Globin wirkt. Das Globingen ist die 1.1 kb große Version
mit Intron 1 und partiell deletiert aus Intron 2. Eine zweite Kassette wird
erzeugt, die den HS40 beta Promoter und das Gamma-Globingen mit
dem gesamten 3.3 kb großen Globingen
enthält.
- (ii) Das zweite Konstrukt enthält den 6.5 kb LCR, der eine
dominante Aktivität
zur Chromatin-Öffnung
verleiht und ein geeignetes Maß an
Expression von gamma Globin in transgenen Mäusen. LCR ist an die kurze 1.1
kb Version des gamma Globin-Gens oder an das vollständige 3.3
hb Gamma gen gekoppelt.
- (iii) Eine zusätzliche
Globin-Expressionskassette kann erzeugt werden, die Insulatoren,
MARs oder SARs einschließt,
als auch andere Elemente, die die Expression des Transgens aus integrierten
vektoren oder in transgenen Tieren fördern, wie z.B. Introns aus
HPRT oder hGH Genen (Chung, J. H., et al., 1997, Proc. Natl. Acad.
Sci. USA 94,575-580; Dunaway, M., et al, 1993, Mol. Cell.Biol.,
17,182-189; Felsenfeld, G., et al., 1996, Proc.Natl. Acad. Sci.
USA 93.93840-9388; Klehr, D., et al., 1991, Biochemistry, 30, 1264-1270).
-
Transduktionsuntersuchungen
mit dAd.AAVfx-Globinvektoren:
-
Diese
Untersuchungen wurden wie zuvor beschrieben durchgeführt (Steinwaerder,
D. S., et al. 1999. J Virol 73: 9303-13). Transduzierte CD34+ Zellen
werden in Kolonieassays der Differenzierung unterzogen oder durch
in vivo Expansionsassays in SCID-NOD Mäusen untersucht. MC-Kolonien
oder Knochenmarkszellen aus experimentellen Mäusen werden auf Expression
von Globin untersucht. Expression von Gamma-Globin wird mit fluoreszierenden
anti-gamma-Globin-Antiköpern
nachgewiesen. RNAase-Schutzstudien können durchgeführt werden,
um gamma-Globin
mRNA im Vergleicht mit -Globin RNA zu quantifizieren. Für diese
Untersuchungen benötigt
man etwa 104–105 Zellen
pro Test.
-
Positionelle
Effekte
-
In
Abwesenheit von LCR sind Globingene starken positionellen Effekten
unterworfen, wenn sie in kultivierte CD34+ Zellen oder in erythroleukämische Linie
transferiert werden (Fraser, P., et al., 1998, Curr. Opinion in
Cell Bio., 10, 361-365; Grosveld, F., et al, 1998, Seminars in Hematology,35,105-111).
Weitere Bedenken bestehen darin, das die ortsspezifische Integration
von ΔAd.AAV/rep
Vektoren in AAVS1 die Expression des Transgens silencen könnte. Wenn
silencing auftritt, kann es durch Einbau von LCRs wie z.B. das 6.5
kb große
Globin μLCR
verhindert werden (Ellis, J., et al., 1996, EMBOJ., 15,562-568;
Grosveld, F., et a.l, 1998,Seminars in Hematology, 35,105-111) oder
durch Einbau von Insulatoren in ΔAd.AAV-basierte
Expressionseinheiten. Insulatoren sind DNA-Elemente, die ein integriertes
Reportergen von chromosomalen positionellen Effekten schützen oder die
Enhancer-aktivierte Transkription von einem stromabwärts gelegenen
Promoter verhindern. Insulator-Elemente kennt man für Drosophila
melanogaster Gene (Gypsy, Suppressro von Hairy Wing, scs, scs', Fab-7), für das Hühner beta-GlobinGen (Hs4) und
für den
T-Zell-Rezeptor (BEAD1; 14, 21.25). Spezifisch können der Drosophila Gipsy Insulator
oder der beta-Globin Insulator als zwei Kopien, flankierend die
Globin-Expressionskassette, in hybride Vektoren eingesetzt werden.
Die positionellen Effekte können
in transduzierten MC-Kolonien basierend auf der Analyse von integierter
Vektor-DNA (siehe 29) bewertet werden und die
gamma-Globin mRNA kann quantifiziert werden. Analoge Untersuchungen
können
mit transduzierten humanen Knochenmarkszellen durchgeführt werden,
nach Transplantation von infizierten CD34+ Zelle in SCID-NOD Mäuse.
-
Intron-Effekte auf die
Expression von gamma-Globin:
-
Eine
Anzahl von Berichten zeigt, dass die Deletion von Globin-Introns,
insbesondere des zweiten Introns der beta- und gamma-Gene, die Stabilität der Globin
mRNA verringern und somit auch die Expressionslevel (Antoniou, M.
ET al., Nucleic Acids Res. 26:721-9). RNA Viren wie onco-retro,
lenti- und foamy-Viren sind problematisch als Vehikel for Transgene,
die Introns enthalten. Da ΔAd.AAV
ein DNA-Virus ist, sollte er Globin-Introns und LCRs, wenn nötig, verpacken,
und zwar ohne die verminderten Titer und Rearrangements, die man
bei retroviralen Vektoren beobachtet.
-
ANHANG I
-
Humane
und tierische Adenoviren, die von der ATCC erhältlich sind:
- 1.
Adenovirus Typ 21 ATCC VR-1099 (NIAID V-221-002-014)
- 2. SA18 (Affen Adenovirus 18) ATCC VR-943 Klassifikation
- 3. SA17 (Affen adenovirus 17) ATCC VR-942 Klassifikation
- 4. Adenovirus Typ 47 ATCC VR-1309 Klassifikation: Adenov
- 5. Adenovirus Typ 44 ATCCVR-1306 Klassifikation: Adenov
- 6. Vogel Adenovirus Typ 4 ATCC VR-829 Klassifikation : Ad
- 7. Vogel Adenovirus Typ 5 ATCCVR-830 Klassifikation: Ad
- 8. Vogel Adenovirus Typ 7 ATCC VR-832 Klassifikation: Ad
- 9. Vogel Adenovirus Typ 8 ATCC VR-833 Klassifikation: Ad
- 10. Vogel Adenovirus Typ 9 ATCC VR-834 Klassifikation Ad
- 11. Vogel Adenovirus Typ 10 ATCC VR-835 Klassifikation: A
- 12. Vogel Adenovirus Typ 2 ATCC VR-827 Klassifikation : Ad
- 13 Adenovirus Typ 45 ATCC VR-1307 Klassifikation: Adenov
- 14. Adenovirus Typ38 ATCC VR-988 PermitPHS perrnit requ
- 15. Adenovirus Typ 46 ATCC VR-1308 Klassifikation: Adenov
- 16. Affen Adenovirus ATCCVer-541 Klassifikation: Adenovir
- 17. SA7 (Affen Adenovirus 16) ATCC VR-941 Klassifikation:
- 18. Frosch Adenovirus (FAV-1) ATCC VR-896 Klassifikation: Ad
- 19. Adenovirus Typ48 (Kandidat) ATCC VR-1406 Classifica
- 20: Adenovirus Typ 42 ATCCVR-1304 Klassifikation: Adenov
- 21: Adenovirus Typ 49 (Kandidat) ATCC VR-1407 Classifica
- 22: Adenovirus Typ 43 ATCCVR-130) Klassifikation. Adenov
- 23: Vogel Adenovirus Typ 6 ATCCVR-831 Permit: USDA permi
- 24: Vogel Adenovirus Typ3 (Inclusion body hepatitisvirus)
- 25: Bovines Adenovirus Typ 3 ATCCVR-639 Klassifikation: A
- 26: Bovines Adenovirus Typ 6 ATCC VR-642 Permit: USDA perm
- 27: Hunde Adenovirus ATCCVR-800 Classificatin: Adenovir
- 28: Bovines Adenovirus Typ5 ATCC VR-641 Permit: USDA perm
- 29: Adenovirus Typ36 ATCCVR-913 Klassifikation: Adenovi
- 30: Schaf Adenovirus Typ5 ATCC VR-1343 Klassifikation: A
- 31: Adenovirus Typ 29 ATCCVR-272 Klassifikation: Adenovi
- 32: Schwein Adenovirus ATCCVR-359 Klassifikation: Adenoviru
- 33: Bovines Adenovirus Typ 4 ATCC VR-640 Permit : USDA perm
- 34: Bovines Adenovirus Typ8 ATCC VR-769 Permit USDA perm
- 35: Bovines Adenovirus Typ 7 ATCC VR-768 Permit: USDA perm
- 36: Adeno-assoziiertes virus Typ2 (AAV-2H) ATCC VR-680 Cla
- 37: Adenovirus Typ 4 ATCC VR-4 Klassifikation: Adenovirus
- 38: Adeno-assoziiertes Virus Typ 3(AAV-3H) ATCC VR-681 Cla
- 39: Peromyscus adenovirus ATCC VR-528 Klassifikation : Aden
- 40: Adenovirus Typ 15 ATCC VR-661 Klassifikation: Adenovi
- 41: Adenovirus Typ20 ATCCVR-662 Klassifikation: Adenovi
- 42: Schimpansen Adenovirus ATCCVR-593 Klassifikation: Aden.
- 43: Adenovirus Typ 31 ATCC VR-357 Klassifikation: Adenovi
- 44: Adenovirus Type 25 ATCC VR-223 Klassifikation: Adenovi
- 45: Schimpansen Adenovirus ATCC VR-592 Klassifikation: Aden
- 46: Schimpansen Adenovirus ATCCVR-591Klassifikation:Aden
- 47: Adenovirus Typ26 ATCCVR-224 Klassifikation : Adenovi
- 48: Adenovirus Typ 19 ATCCVR-254 Klassifikation : Adenovi
- 49: Adenovirus Typ23 ATCCVR-258K1assifikation:Adenovi
- 50: Adenovirus Typ 28 ATCC VR-226 Klassifikation: Adenovi
- 51: Adenovirus Typ 6 ATCCVR-6 Klassifikation: Adenovirus
- 52: Adenovirus Typ 2 Antiserum: ATCCVR-1079 AS/Rab (NIA
- 53: Adenovirus Typ6 ATCC VR-1083 NARDV-206-003-014)
- 54: Schaf Adenovirus Typ 6 ATCC VR-1340 Klassifikation: A
- 55: Adenovirus Typ 3 ATCC VR-847 (Abgeleitet von NIAID V-20
- 56: Adenovirus Typ7 ATCC VR-7 Klassifikation:Adenovirus
- 57: Adenovirus Typ39 ATCCVR-932 Klassifikation: Adenovi
- 58: Adenovirus Typ 3 ATCCVR-3 Klassifikation: Adenovirus
- 59: Bovines Adenovirus Typ 1 ATCCVR-313 Klassifikation: A
- 60: Adenovirus Typ 14 ATCC VR-15 Klassfikation: Adenovir
- 61: Adenovirus Typ 1 ATCCVR-1078 (NIAIDV-201-001-014)
- 62: Adenovirus Typ 21 ATCC VR-256 Klassifikation: Adenovi
- 63: Adenovirus Typ) 18 ATCC VR-1095 (NIAID V-218-003-014)
- 64: Baboon adenovirus ATCCVR-275 Klassifikation: Adenovir
- 65: Adenovirus Typ 10 ATCCVR-I I Klassifikation: Adenovir
- 66: Adenovirus Typ 33 ATCCVR-626 Klassifikation: Adenovir
- 67. Adenovirus Typ 34 ATCCVR-716 Klassifikation : Adenovi
- 68: Adenovirus Typ 15 ATCCVR-16 Klassifikation : Adenovir
- 69: Adenovirus Typ22ATCCVR-257Klassifikation:Adenovi
-
- 70. Adenovirus Typ 24 ATCC VR-259 Klassifikation:
Adenovi
- 71. AdenovirusTyp)7ATCCVR-!094fNIAfDV-2t7-003-0)4
- 72. Adenovirus Typ 4 ATCC VR-1081 (NIAID V-204-003-014)
- 73: Adenovirus Typ 16 ATCC VR-17Klassifikation:Adenovir
- 74: Adenovirus Typ 17 ATCCVR-18 Klassifikation : Adenovir
- 75: Adenovirus Typ 16 ATCCVR-1093 (NIAIDV-216-003-014)
- 76. Bovines Adenovirus Typ 2 ATCC VR-314 Klassifikation:: A
- 77: SV-30 ATCC VR-203Klassifikation : Adenovirus Affen (
- 78: Adenovirus Typ 32 ATCCVR-625 HIassifikation: Adenovi
- 79: Adenovirus Typ20 ATCC VR-255 Klassifikation: Adenovi
- 80: Adenovirus Typ 13 ATCC VR-14 Klassifikation: Adenovir
- 81: Adenovirus Typ14 ATCCVR-1091 (NIADV-214-001-014)
- 82: Adenovirus Typ18 ATCCVR-19 Klassifikation: Adenovir
- 83: SV-39 ATCC VR-353 Klassifikation: Adenovirus. Affen (
- 84: adenovirus Typ 11 11ATCCVR-849 abgeleitet von NIAID V-2
- 85: Enten Adenovirus (Ece drop syndrome) ATCCVR-921 Permi
- 86: Adenovirus NIAID V-20 91:SV-31 ATCC Vr-204 Classification:
Adenovirus.
- 87: Schimpansen Adenovirus ATCC VR-594 Klassifikation:Aden
- 88: Adenovirus Typ 15 ATCC VR-1092 (NIAID V-215-003-014)
- 89: Adenovirus Typ 13 ATCC VR-1090 (NIAID V-213-003-014)
- 90: Adenovirus Typ 8 ATCC VR-1368 (abgeleitet von NIAID V-20
- 91: SV31 ATCC VR-204 Klassifikation: Adenovirus, Simian
- 92: AdenovirusTyp 9 ATCC VR-1086 (NIAID V-209-003-014)
- 93: MAUS adenovirus ATCCVR-5) 0 Klassifikation: Adenovin
- 94: Adenovirus Typ 9 ATCC VR-10 Klassifikation: Adenoviru
- 95: Adenovirus Typ 41 ATCC VR0930 Klassifikation: Adenovi
- 96: ClATCC VR-20 Klassifikation :Adenovirus. Affen (Mast
- 97: Adenovirus Typ 40 ATCCVR-931Klassifikation:Adenovi
- 98: Adenovirus Typ 37 ATCC VR-929 Klassifikation : Adenovi
- 99: Marble spleen disease virus (Hemorrhagic enteritis virus
- 100: Adenovirus Typ 35 ATCCVR-718 Klassifikation : Adenovi
- 101: SV-32(M3) ATCC VR-205 Klassifikation:Adenovirus.
- 102: Adenovirus Typ 28 ATCC VR-1106 (NIAIDV-228-003-014)
- 103: Adenovirus Typ 10 ATCC VR-1087 (NIAID V-210-003-014)
- 104: Adenovirus Tvpe 20 ATCCVR-1097 (NIAIDV-220-003-014)
- 105: Adenovirus Typ21 ATCC VR-1098(NIAIDV-221-011-014)
- 106: Adenovirus Typ25ATCCVR-1103 (NIAIDV-225-003-014)
- 107: Adenovirus Typ26ATCCVR-1104(NIAIDV-226-003-014)
- 108: Adenovirus Typ 31 ATCC VR-1109 (NIAID V-231-001-014)
- 109: Adenovirus Typ 19 ATCCVR-1096 (NTAID V-219-002-014)
- 110: SV-36 ACCVR-208 Klassifikation: Adenovirus,Affen
- 111: SV-38 ATCC VR-355 Klassifikation: Adenovirus, Affen (
- 112: SV-25 (M8) ATCC VR-201 Klassifikation:Adenovirus Sim
- 113: SV-15 (M4)ATCC VR-197 Klassifikation: Adenovirus Sim
- 114: Adenovirus Typ 22 ATCC VR-1100 (NIAIDV-222-003-014
- 115: SV-23 VR-200 HIassifikation:Adenovirus.SimATCC
- 116: AdenovirusTyp 11 ATCC VR-12 Klassifikation: Adenovir
- 117: Adenovirus Typ 24 ATCC VR-1102 (NIAIDV-224-003-0140
- 118: Vogel Adenovirus Typ 1 ChickenEmbrvo Letlial Orphan; C
- 119: SV-II (M5)ATCC-VR-196 Klassifikation: Adenovirus, Sim
- 120: Adenovirus Typ 5 ATCCVR-5 Klassifikation : Adenovirus
- 121: Adenovirus Typ 23 ATCC VR-1101 (NIAID V-223-003-014)
- 122: SV-27(M9) ATCCVR-202 Klassifikation:Adenovirus. Sim
- 123: Vogel Adenovirus Typ2 (GAL) ATCC VR-280 Classificati
- 124: SV-I (M1) ATCC VR-195 Klassifikation: Adenovirus. Simi
- 125: SV-17 (M6) ATCC VR-198 Klassifikation : Adenovirus. Sim
- 126: Adenovirus Typ 29 ATCC VR-1107 CArD V-299-003-014)
- 127: Adenovirus Typ 2 ATCC VR-846 Klassifikation: Adenovir
- 128: SV-34 ATCC VR-207 Klassifikation: Adenovirus, Affen
- 129: SV-20(M7) ATCC VR-199 Klassifikation: Adenovirus, Sim
- 130: SV-37 ATCC VR-209 Klassifikation:Adenovirus. Affen
- 131: SV-33 (M10) ATCC VR-206 Klassifikation: Adenovirus. Si
- 132: Vogel Adeno-assoziiertes virus ATCC VR-865 Classificatio
- 133: Adeno-assoziiertes (satellite) virus Typ 4 ATCC VR-646
- 134: Adenovirus Typ 30 ATCCVR-273 Klassifikation:Adenovi
- 135: Adeno-assoziiertes (satellite) virus Typ I ATCC VR-645
- 136: Infektiöse
canine Hepatitis (Rubarth's
disease. Fox ence)
- 137: Adenovirus Typ 27 ATCCVR-1105(NIAIDV-227-003-014)
- 138: Adenovirus Typ 12 ATCC VR-863 (Abgeleitet von NIAIDV-2
- 139: Adeno-assoziiertes Virus Typ 2 (molekular kloniert) ATCC
- 140: Adenovirus Typ 7a ATCC VR-848 (Abgeleitet von NIAID V-2