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Die
vorliegende Erfindung betrifft Transferhydrierung und umfasst Verfahren
zur Transferhydrierung, z. B. zur Herstellung optisch aktiver Verbindungen,
und Katalysatoren zur Verwendung in solchen Verfahren.
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Zahlreiche
Katalysatoren (allgemein ein Übergangsmetall
umfassend) sind dafür
bekannt, dass sie Transferhydrierung bewirken. Die folgenden Offenbarungen
sind von Relevanz.
- (1) Noyori et al.; J.A.C.S.,
1995, 117 7562-7563: welche offenbart, dass die Verwendung von Chlorrutheniummesitylen-N-monotosyl-1,2-diphenylethlyendiamin
als Katalysator bei der Transferhydrierung von Acetophenon zu 1-Phenylethanol mittels
Propan-2-ol eine Ausbeute von bis zu 95 % eines Produkts ergab,
das 97 % Enantiomerenüberschuss
besaß. Ähnliche
Ergebnisse wurden ausgehend von anderen Alkylarylketonen erhalten.
- (2) Noyori et al.: J. Chem. Soc. Chem. Commun., 1996, 233-234:
welche Katalysatoren offenbart, die jenen von (1) ähnlich sind,
aber andere Alkylbenzol-Liganden und verschiedene Beta-Aminoalkohole
anstelle von Diphenylethylendiamin enthalten. Der bevorzugte Aren-Ligand
war Hexamethylbenzol.
- (3) Unsere frühere WO98/42643 , welche Transferhydrierungs-Katalysatoren
offenbart, die eine optional substituierte Cyclopentadienylgruppe
einschließen,
welche koordiniert oder anderweitig an ein Metall (z. B. Ruthenium,
Rhodium oder Iridium) gebunden ist, welche imstande sind, Transferhydrierung
zu katalysieren. Die Hydrierung von Verbindungen, die Kohlenstoff-Kohlenstoff-,
Kohlenstoff-Stickstoff-,
Kohlenstoff-Sauerstoff- und Kohlenstoff-Schwefel-Doppelbindungen enthalten,
wird offenbart.
- (4) Unsere frühere WO00/18708 offenbart Transferhydrierung
von Iminiumsalzen (einschließlich
protonierter Iminsalze und quartärer
Iminsalze) unter Verwendung von Katalysatoren des in (1) bis (3)
offenbarten Typs.
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Die
in (1)-(4) verwendeten Katalysatoren haben den Nachteil, während sie
effektiv sind für
Transferhydrierung, dass sie schwer aus der Produktmischung zurückgewonnen
werden können.
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Dadurch
entsteht eine Anzahl von Problemen. Erstens sind die Katalysatoren
relativ teuer und die Tatsache, dass zumindest ein Teil der Katalysatoren
nicht zurückgewonnen
werden kann, trägt
zu den Kosten des Hydrierungsverfahrens bei. Zweitens kann die Tatsache,
dass Katalysator im Endprodukt vorhanden ist, die Anwendung des
Hydrierungsverfahrens für
die Herstellung von pharmazeutischen und Veterinärprodukten verhindern, weil
die Verabreichung der Katalysatorrückstände an Menschen oder Tiere
unerwünscht
ist.
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Es
ist deshalb ein Gegenstand der vorliegenden Erfindung die oben erwähnten Nachteile
zu vermeiden oder zu verringern.
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Gemäß einem
ersten Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein Verfahren bereitgestellt
zur Transferhydrierung einer organischen Verbindung der Formel (I):
worin:
X für O, S,
CR
3R
4, NR
5, (NR
6R
7)
+Q
-, N
+R
8-O
-, (NR
9OR
10)
+Q
-, NNR
12R
13, NNR
12SO
2R
16, NNR
12COR
17, (NR
11NR
12R
13)
+Q
-, (NR
11NR
12C(=NR
14)R
15)
+Q
-,
(NR
11NR
12SO
2R
16)
+Q
-, (NR
11NR
12COR
17)
+Q
-, NP(O)R
15R
16, NS(O)R
15 oder
NSO
2R
15 steht;
Q
- ein monovalentes Anion darstellt;
R
1, R
2, R
3,
R
4, R
5, R
6, R
7, R
8,
R
9, R
10, R
11, R
12, R
13 und R
14 jeweils
unabhängig
voneinander für
ein Wasserstoffatom, eine optional substituierte Kohlenwasserstoff-,
eine perhalogenierte Kohlenwasserstoff- oder eine optional substituierte
Heterocyclylgruppe steht, einer oder mehrere von R
1 und
R
2, R
1 und R
3, R
1 und R
5, R
1 und R
6, R
1 und R
8, R
1 und R
9, R
1 und R
11, R
1 und R
12, R
2 und R
4, R
2 und R
7 R
2 und R
10, R
3 und R
4, R
6 und R
7, R
9 und R
10, R
11 und R
12 und R
12 und R
13 optional derart verbunden sind, dass diese
einen optional substituierten Ring beziehungsweise optional substituierte
Ringe bilden; und R
15, R
16 und
R
17 jeweils unabhängig voneinander für eine optional
substituierte Kohlenwasserstoff-, eine perhalogenierte Kohlenwasserstoff-
oder eine optional substituierte Heterocyclylgruppe stehen;
wobei
das Verfahren die Umsetzung der organischen Verbindung mit einem
Wasserstoff-Donor umfasst, der ausgewählt ist aus Wasserstoff, primären und
sekundären
Alkoholen, primären
und sekundären
Aminen, Carbonsäuren
und ihren Estern und Aminsalzen, leicht dehydrogenierbaren Kohlenwasserstoffen;
reinen Reduktionsmitteln und irgendeiner Kombination davon, in Anwesenheit
eines Katalysators, der die allgemeine Formel besitzt:
in welcher:
R
18 einen optional substituierten Kohlenwasserstoff-
oder perhalogenierten Kohlenwasserstoff-Liganden darstellt;
A
für -NR
19-, -NR
20-, -NHR
19, -NR
19R
20 oder -NR
20R
21 steht, wo R
19H,
C(O)R
21, SO
2R
21, C(O)NR
21R
25, C(S)NR
21R
25, C(=NR
25)SR
26 oder C(=NR
25)OR
26 ist, R
20 und R
21 jeweils unabhängig voneinander eine optional substituierte
Kohlenwasserstoff-, perhalogenierte Kohlenwasserstoff- oder eine
optional substituierte Heterocyclylgruppe darstellen oder R
21 eine optional substituierte sulfonierte
Kohlenwasserstoff- eine sulfonierte perhalogenierte Kohlenwasser stoff-
oder eine optional substituierte sulfonierte Heterocyclylgruppe
ist, und R
25 und R
26 jeweils
unabhängig
voneinander Wasserstoff oder eine Gruppe sind, wie sie für R
21 definiert ist;
B für -O-, -OH,
OR
22, -S-, -SH, SR
22,
-NR
22-, -NR
23-,
-NHR
23, -NR
22R
23, -NR
22R
24, -PR
22- oder -PR
22R
24 steht, wo R
23 H, C(O)R
24, SO
2R
24, C(O)NR
24R
27, C(S)NR
24R
27, C(=NR
27)SR
28 oder C(=NR
27)OR
28 ist, R
22 und R
24 jeweils unabhängig voneinander
für eine
optional substituierte Kohlenwasserstoff-, perhalogenierte Kohlenwasserstoff-
oder eine optional substituierte Heterocyclylgruppe stehen, und
R
27 und R
28 jeweils
unabhängig
voneinander Wasserstoff oder eine Gruppe sind, wie sie für R
24 definiert ist;
E eine Verbindungsgruppe
darstellt, worin A und B durch 2, 3 oder 4 Atome verbunden sind,
welche jeweils unabhängig
voneinander unsubstituiert oder substituiert sind;
M ein Übergangsmetall
der Gruppe VIII darstellt; und
Y eine anionische Gruppe darstellt,
die ausgewählt
ist aus Hydrid-, Hydroxy-, Hydrocarbyloxy-, Hydrocarbylamino- oder Halogengruppen;
einem basischen Liganden, der ausgewählt ist aus Wasser, C
1-4-Alkoholen, primären oder sekundären Aminen
oder dem Wasserstoff-Donor, der im Reaktionssystem vorliegt; oder
einer freien Stelle;
unter der Voraussetzung, dass wenn Y keine
freie Stelle ist, wenigstens einer von A oder B ein Wasserstoffatom
trägt;
und
unter der Voraussetzung, dass wenigstens eine der genannten
Gruppen R
20 bis R
22 oder
R
24 bis R
28 in Form einer
optional substituierten sulfonierten Kohlenwasserstoffgruppe, einer
sulfonierten perhalogenierten Kohlenwasserstoffgruppe oder einer
optional substituierten sulfonierten Heterocyclylgruppe vorliegt,
worin die sulfonierte Kohlenwasserstoff-, perhalogenierte Kohlenwasserstoff- oder Heterocyclylgruppe
eine Kohlenwasserstoff-, perhalogenierte Kohlenwasserstoff- oder
Heterocyclygruppe ist, die mit einem Sulfonsäurerest substituiert ist oder
deren Salze und Anhydride.
-
Gemäß einem
zweiten Aspekt der vorliegenden Erfindung werden Katalysatoren bereitgestellt,
wie sie in dem vorangehenden Absatz definiert werden.
-
Wie
hierin verwendet (und solange es der Zusammenhang nicht anderweitig
erfordert), soll der Begriff "sulfoniert" die Anwesenheit
eines Sulfonsäurerests
(-SO3H) und Salzen davon abdecken. Alkalimetall-(insbesondere
Natrium- und Kalium-)-sulfonate sind bevorzugte Beispiele für Sulfonatgruppen.
Weiterhin führt
die erhöhte
Löslichkeit
der Liganden (wie sie durch die polare Sulfonatgruppe bereitgestellt
wird) zu der Möglichkeit, die
Hydrierungsreaktionen in Wasser, anderen polaren Lösemitteln,
biphasischen Systemen und mittels Katalyse in polarer Hilfsphase
durchzuführen.
Alternativ kann die Sulfonatgruppe in Form eines Anhydrids (z. B. teilweise
abgeleitet von einer CO2H-Gruppe) vorliegen.
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Es
wird angenommen, dass die katalytische Spezies im Wesentlichen so
ist, wie sie in obiger Formel dargestellt wird. Sie kann auf einem
festen Träger
eingeführt
werden.
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Das
Transferhydrierungsverfahren kann zum Beispiel als homogene Reaktion
des Typs durchgeführt werden,
der in (1) bis (4), oben, offenbart wird, und das hydrierte Produkt
wird durch Standardaufarbeitungsverfahren erhalten, wie Extrahieren
der Produktmischung mit Wasser (z. B. nach Verdünnen der Mischung mit Diethylether)
und dann Trocknen der organischen Phase beispielsweise über Magnesiumsulfat,
gefolgt von Filtration und Abdampfen des Lösemittels.
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Die
Anwesenheit der polaren Sulfonatgruppe führt jedoch zu der Möglichkeit,
die Reaktion und/oder Gewinnung des Produkts auf unterschiedlichste
Weise durchzuführen.
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Dadurch
kann zum Beispiel am Ende der Reaktion zu der Produktmischung ein
Ionenaustauscherharz hinzugefügt
werden, so dass der Katalysator an dem Harz aufgrund seiner Sulfonatgruppe
immobilisiert wird. Die Produktmischung kann dann von dem Harz dekantiert
werden und das Produkt mit minimalen oder keinen Katalysatorrückständen gewonnen
werden. Dementsprechend umfasst ein weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung
ein Verfahren des ersten Aspekts der Erfindung, das weiterhin einen
zusätzlichen
Schritt der Zugabe eines Ionenaustauscherharzes nach der Umsetzung
der organischen Verbindung mit dem Wasserstoff-Donor in Anwesenheit
des Katalysators umfasst.
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Alternativ
kann der Katalysator verwendet werden als ein "trägergestützter Flüssigphasenkatalysator", welcher einen Träger umfasst
(z. B. Perlen), der mit einem dünnen
Film des Katalysators, gelöst
in Wasser oder anderem polaren Lösemittel,
beschichtet ist. Die Transferhydrierungsphase wird dann erzeugt,
indem der Träger
bereitgestellt wird in der organischen Hauptphase der Reaktion (welche
den Wasserstoff-Donor und das zu hydrierende Substrat enthält). Die
Base, die normalerweise für
die Reaktion benötigt
wird, kann entweder in dem Film auf den Perlen oder gelöst in der
organischen Hauptphase bereitgestellt werden. Hydriertes Produkt
wird in der organischen Hauptphase erzeugt werden, welche, am Ende
der Reaktion, dekantiert werden kann von der festen Phase, um das
Produkt zu gewinnen. Dieses Verfahren hat den Vorteil, dass es keine oder
minimale Katalysatorrückstände in dem
ersten Produkt gewährleistet.
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Wie
oben angegeben schließt
der Katalysator wenigstens eine Gruppe R20 bis
R22 oder R24 bis
R28 ein, welche eine optional substituierte
sulfonierte Kohlenwasserstoff-, sulfonierte perhalogenierte Kohlenwasserstoff-
oder optional substituierte sulfonierte Heterocyclylgruppe ist.
Der Katalysator kann wenigstens eine weitere Gruppe R20 bis
R22 oder R24 bis
R28 in Form einer optional substituierten
Kohlenwasserstoff-, perhalogenierten Kohlenwasserstoff oder optional
substituierten Heterocyclylgruppe einschließen, worin der Substituent beziehungsweise
die Substituenten, wenn vorhanden, ein anderer ist als eine Sulfonatgruppe
beziehungsweise andere sind als Sulfonatgruppen. Der Einfachheit
halber wird in der folgenden Beschreibung Bezug genommen auf die
Arten von Kohlenwasserstoff-, perhalogenierten Kohlenwasserstoff-
und Heterocyclylgruppen, die für
R20 bis R22 oder
R24 bis R28 (wie
auch die Gruppen R1-17) verwendet werden
können,
wobei verständlich
ist, dass die sulfonierte Form von R20 bis
R22 oder R24 bis
R28 eine sulfonierte Form der dafür hierin
beschriebenen Reste sein kann.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
bewirkt die Hydrierung einer Kohlenstoff-Kohlenstoff- oder Kohlenstoff-Heteroatom-Doppelbindung in
einer organischen Verbindung. Beispiele der Heteroatome, die einen
Teil der Doppelbindung bilden können,
schließen
Sauerstoff, Schwefel und Stickstoff ein. Beispiele organischer Verbindungen,
die mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens
hydriert werden können,
besitzen die Formel I:
worin:
X für O, S,
CR
3R
4, NR
5, (NR
6R
7)
+Q
-, N
+R
8-O
-, (NR
9OR
10)
+Q
-, NNR
12R
13, NNR
12SO
2R
16, NNR
12COR
17,(NR
11NR
12R
13)
+Q
-, (
11NR
12C(=NR
14)R
15)
+Q
-,
(NR
11NR
12SO
2R
16)
+Q
-, (NR
11NR
12COR
17)
+Q
-, NP(O)R
15R
16, NS(O)R
15 oder
NSO
2R
15 steht;
Q
- ein monovalentes Anion darstellt;
R
1, R
2, R
3,
R
4, R
5, R
6, R
7, R
8,
R
9, R
10, R
11, R
12, R
13 und R
14 jeweils
unabhängig
voneinander für
ein Wasserstoffatom, eine optional substituierte Kohlenwasserstoff-,
eine perhalogenierte Kohlenwasserstoff- oder eine optional substituierte
Heterocyclylgruppe stehen, einer oder mehrere von R
1 und
R
2, R
1 und R
3, R
1 und R
5, R
1 und R
6, R
1 und R
8, R
1 und R
9, R
1 und R
11, R
1 und R
12, R
2 und R
4, R
2 und R
7 R
2 und R
10, R
3 und R
4, R
6 und R
7, R
9 und R
10, R
11 und R
12 und R
12 und R
13 optional derart verbunden sind, dass sie
einen optional substituierten Ring beziehungsweise optional substituierte
Ringe bilden; und R
15, R
16 und
R
17 jeweils unabhängig voneinander für eine optional
substituierte Kohlenwasserstoff-, eine perhalogenierte Kohlenwasserstoff-
oder eine optional substituierte Heterocyclylgruppe stehen;
Kohlenwasserstoffgruppen,
die für
R
1-17, R
20-22 und
R
24-28 stehen können, schließen unabhängig voneinander Alkyl-,
Alkenyl- und Arylgruppen, und irgendeine Kombination davon, wie
Aralkyl- und Alkaryl-, zum Beispiel Benzylgruppen, ein.
-
Alkylgruppen,
die durch R1-17, R20-22 und
R24-28 dargestellt werden können, schließen lineare
und verzweigte Alkylgruppen ein, die bis zu 20 Kohlenstoffatome,
insbesondere von 1 bis 7 Kohlenstoffatome und bevorzugt von 1 bis
5 Kohlenstoffatome umfassen. Wenn die Alkylgruppen verzweigt sind,
umfassen die Gruppen häufig
bis zu 10 verzweigte Ketten-Kohlenstoffatome, bevorzugt bis zu 4
verzweigte Kettenatome. Bei bestimmten Ausführungsbeispielen kann die Alkylgruppe
zyklisch sein, üblicherweise
von 3 bis 10 Kohlenstoffatomen im größten Ring umfassend, und optional
einen überbrückten Ring
oder mehr überbrückte Ringe
aufweisend. Beispiele von Alkylgruppen, die durch R1-17,
R20-22 und R24-28 dargestellt
werden können,
schließen Methyl-,
Ethyl-, Propyl-, 2-Propyl-, Butyl, 2-Butyl-, t-Butyl- und Cyclohexylgruppen ein.
-
Alkenylgruppen,
welche durch R1-17, R20-22 und
R24-28 dargestellt werden können, schließen C2-20- und bevorzugt C2-6-Alkenylgruppen ein.
Eine Kohlenstoff-Kohlenstoff- Doppelbindung
oder mehr Kohlenstoff-Kohlenstoff-Doppelbindungen können vorliegen. Die Alkenylgruppe
kann einen oder mehr Substituenten tragen, insbesondere Phenylsubstituenten.
Beispiele von Alkenylgruppen schließen Vinyl-, Styryl- und Indenylgruppen ein.
Wenn einer von R1 oder R2 eine
Alkenylgruppe repräsentiert,
befindet sich eine Kohlenstoff-Kohlenstoff-Doppelbindung bevorzugt
in der Position β zu
dem C=X-Rest. Wenn einer von R1 oder R2 eine Alkenylgruppe repräsentiert, ist die Verbindung
von Formel (1) bevorzugt eine α,β-ungesättigte Iminiumverbindung.
-
Arylgruppenen
die durch R1-17, R20-22 und
R24-28 dargestellt werden können, können einen
Ring oder 2 oder mehr kondensierte Ringe enthalten, welche Cycloalkyl-,
Aryl- oder heterozyklische Ringe einschließen können. Beispiele von Arylgruppen,
welche durch R1-17, R20-22 und
R24-28 dargestellt werden können, schließen Phenyl-,
Tolyl-, Fluorphenyl-, Chlorphenyl-, Bromphenyl-, Trifluormethylphenyl-,
Anisyl-, Naphthyl- und Ferrocenylgruppen ein.
-
Perhalogenierte
Kohlenwasserstoffgruppen, welche durch R1-17,
R20-22 und R24-28 dargestellt
werden können,
schließen
unabhängig
voneinander perhalogenierte Alkyl- und Arylgruppen, und irgendeine
Kombination davon, ein, wie Aralkyl- und Alkarylgruppen. Beispiele
perhalogenierter Alkylgruppen, welche durch R1-17, R20-22 und R24-28 dargestellt
werden können,
schließen
-CF3 und -C2F5 ein.
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Heterocyclische
Gruppen, welche durch R1-17, R20-22 und
R24-28 dargestellt werden können, schließen unabhängig voneinander
aromatische, gesättigte
und teilweise ungesättigte
Ringsysteme ein, und können
einen Ring oder 2 oder mehr kondensierte Ringe bilden, welche Cycloalkyl-,
Aryl- oder heterocyclische
Ringe einschließen
können.
Die heterocyclische Gruppe wird wenigstens einen heterocyclischen
Ring einschließen, wobei
der größte von
diesen üblicher weise
3 bis 7 Ringatome umfassen wird, von welchen wenigstens ein Atom
Kohlenstoff ist und wenigstens ein Atom irgendeines ist von N, O,
S oder P. Wenn einer von R1 oder R2 eine heterocyclische Gruppe darstellt oder
umfasst, ist das Atom in R1 oder R2, das an die C=X-Gruppe gebunden ist, bevorzugt
ein Kohlenstoffatom. Beispiele heterocyclischer Gruppen, die durch
R1-17, R20-22 und
R24-28 dargestellt werden können, schließen Pyridyl-,
Pyrimidyl-, Pyrrolyl-, Thiophenyl-, Furanyl-, Indolyl-, Chinolyl-, Isochinolyl-,
Imidazoyl- und Triazoylgruppen ein.
-
Wenn
irgendeiner von R1-17, R20-22 und
R24-28 eine substituierte Kohlenwasserstoff-
oder heterocyclische Gruppe ist, sollte der Substituent beziehungsweise
sollten die Substituenten derart sein, dass sie die Rate oder Stereoselektivität nicht
nachteilig beeinflusst beziehungsweise beeinflussen. Optionale Substituenten
schließen
Halogen-, Cyano-, Nitro-, Hydroxy-, Amino-, Thiol-, Acyl-, Kohlenwasserstoff-,
perhalogenierte Kohlenwasserstoff-, Heterocyclyl-, Hydrocarbyloxy-,
Mono- oder Di-hydrocarbylamino-, Hydrocarbylthio-, Ester, Carbonate,
Amide, Sulfonyl- und Sulfonamidogruppen ein, worin die Kohlenwasserstoffgruppen
sind, wie sie für R1 oben definiert werden. Ein Substituent
oder mehr Substituenten können
vorliegen.
-
Wenn
irgendeiner von R
1 und R
2,
R
1 und R
3, R
1 und R
5, R
1 und R
6, R
8, R
1 und R
8, R
1 und R
9, R
1 und R
11, R
1 und R
12, R
2 und R
4, R
2 und R
7, R
2 und R
10, R
3 und R
4, R
6 und R
7, R
9 und R
10 R
11 und R
12 und R
12 und R
13 derart verbunden sind, dass wenn sie zusammengefasst
werden mit entweder dem Kohlenstoffatom und/oder Atom X der Verbindung
von Formel (1) ein Ring gebildet wird, ist es bevorzugt, dass diese
5-, 6- oder 7-gliedrige Ringe sind. Die auf diese Weise gebildeten
Ringe können
zusätzlich
miteinander oder an andere Ringsysteme kondensiert sein. Beispiele
von Ringen, die so gebildet werden, schließen ein:
worin X ist, wie oben definiert,
und die Ringe optional substituiert sein können oder an andere Ringe kondensiert
sein können.
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Bei
bestimmten bevorzugten Ausführungsbeispielen
sind R1, R2, R3, R4, R5,
R6, R7, R8, R9, R10,
R11, R12, R13, R14, R15, R16 und R17 alle unabhängig voneinander C1-6-Alkyl
oder sind eine Kombination von Aryl, insbesondere Phenyl, C1-6-Alkyl
und C6-10-Aralkyl. Es können Substituenten vorliegen,
insbesondere Substituenten para zu der C=X-Gruppe, wenn einer oder
mehr von R1, R2,
R3, R4, R5, R6, R7,
R8, R9, R10, R11, R12, R13, R14, R15, R16 und R17 eine Phenylgruppe
ist beziehungsweise sind.
-
Bei
besonders bevorzugten Ausführungsbeispielen
sind R4, R5, R6 oder R8 C1-6-Alkyl oder C6-10-Aralkyl, insbesondere
Methyl, Benzyl oder PhCHCH3.
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Verbindungen
der Formel (1), wo X für
NR5 oder (NR6R7)+Q steht, schließen Imine
oder Iminiumsalze ein. Wo eine Verbindung der Formel (1) ein Imin
ist, kann es optional in ein Iminiumsalz überführt werden. Iminiumsalze sind
gegenüber
Iminen bevorzugt. Bevorzugte Iminiumsalze werden repräsentiert
durch Verbindungen der Formel (1), in welcher X (NR6R7)+Q- ist,
so dass entweder R6 oder R7 Wasserstoff
sind, aber dass R6 und R7 nicht
identisch sind. Wenn die Verbindung der Formel (1) ein Iminiumsalz
ist, liegt ein Anion, das durch Q- repräsentiert
wird, vor.
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Anionen,
welche durch Q- repräsentiert werden können, schließen Halogenide,
optional substituierte Arylsulfonate, wie optional substituierte
Phenyl- und Napthylsulfonate, optional substituierte Alkylsulfonate
einschließlich
halogenierter Alkylsulfonate, wie C1-20-Alkylsulfonate,
optional substituierte Carboxylate, wie C1-10-Alkyl- und Arylcarboxylate,
Ionen, die aus der Polyhalogenierung von Bor, Phosphor oder Antimon
gewonnen werden, und andere gängige
anorganische Ionen, zum Beispiel Perchlorat, ein. Beispiele von
Anionen, welche vorliegen können,
schließen
Bromid, Chlorid, Iodid, Hydrogensulfat, Tosylate, Formiat, Acetat,
Tetrafluorborat, Hexafluorphosphat, Hexafluorantimonat, Perchlorat,
Trifluormethansulfonat und Trifluoracetat ein. Bevorzugte Anionen
schließen
Bromid, Chlorid, Iodid, Formiat und Trifluoracetat ein, insbesondere
bevorzugte Anionen schließen
Iodid, Formiat und Trifluoracetat ein.
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Bei
bestimmten Ausführungsbeispielen
ist X eine Gruppe der Formel (NR6R7)+Q- und
R1 und R6 sind derart
verbunden, dass wenn sie mit dem Kohlenstoffatom und dem Stickstoffatom
der C=X-Gruppe der Verbindung der Formel (1) zusammengefasst werden,
ein 5-, 6- oder 7-gliedriger Ring gebildet wird, ist R7 ist C1-6-Alkyl oder C6-10-Aralkyl,
insbesondere Methyl, Benzyl oder PhCHCH3,
und ist R2 optional substituierter Kohlenwasserstoff,
bevorzugt C1-6-Alkyl oder optional substituiertes
Phenyl, insbesondere Methoxy-, Hydroxy- oder Fluor-substituiertes
Phenyl. Der 5-, 6- oder 7-gliedrige Ring, der durch Verknüpfung von
R1 und R6 gebildet
wird, kann optional an ein anderes Ringsystem kondensiert sein,
bevorzugt an ein benzoides Sys tem, welches substituiert sein kann,
wobei bevorzugte Substituenten Hydroxy, Methoxy und Fluor einschließen.
-
Bei
bestimmten bevorzugten Ausführungsbeispielen
ist X O, so dass die Verbindung der Formel (I) ein Keton ist.
-
Am
zweckmäßigsten
ist die Verbindung der Formel (1) prochiral, so dass das hydrierte
Produkt ein chirales Atom umfasst, an welches jedes R1,
R2 und X gebunden sind. Ein solches asymmetrisches
Transferhydrierungsverfahren bildet einen besonders bevorzugten
Aspekt der vorliegenden Erfindung. Am häufigsten, wenn die Verbindung
der Formel (1) prochiral ist, sind R1 und
R2 verschieden und keiner ist Wasserstoff.
Vorteilhafterweise ist einer von R1 und
R2 aliphatisch und der andere ist Aryl oder
Heterocyclyl.
-
Beispiele
von Verbindungen der Formel (1) schließen Acetophenon, 4-Chloracetophenon,
4-Methoxyacetophenon, 4-Trifluormethylacetophenon,
4-Nitroacetophenon, 2-Chloracetophenon und Acetophenonbenzylimin
ein.
-
Weitere
Beispiele von Verbindungen der Formel (1) schließen ein:
worin
R
2 und R
7 sind,
wie oben beschrieben, und G
1, G
2 und
G
3 unabhängig
voneinander Wasserstoff, Chlor-, Brom-, Fluor-, Iod-, Cyano-, Nitro-,
Hydroxy-, Amino-, Thiol-, Acyl-, Kohlenwasserstoff-, perhalogenierte
Kohlenwasserstoff-, Heterocyclyl-, Hydrocarbyloxy-, Mono- oder Dihydrocarbylamino-,
Hydrocarbylthio-, Ester, Carbonate, Amide, Sulfonyl- und Sulfonamidogruppen
sind, worin die Hydrocarbylgruppen sind, wie es für R
1 oben definiert ist.
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Wasserstoff-Donoren
schließen
Wasserstoff, primäre
und sekundäre
Alkohole, primäre
und sekundäre
Amine, Carbonsäuren
und ihre Ester und Aminsalze, leicht dehydroge nierbare Kohlenwasserstoffe,
reine Reduktionsmittel und irgendeine Kombination davon ein.
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Primäre und sekundäre Alkohole,
die als Wasserstoff-Donoren
eingesetzt werden können,
umfassen üblicherweise
von 1 bis 10 Kohlenstoffatome, bevorzugt von 2 bis 7 Kohlenstoffatome
und stärker
bevorzugt 3 oder 4 Kohlenstoffatome. Beispiele primärer und
sekundärer
Alkohole, welche Wasserstoff-Donoren darstellen können, schließen Methanol,
Ethanol, Propan-1-ol, Propan-2-ol, Butan-1-ol, Butan-2-ol, Cyclopentanol, Cyclohexanol,
Benzylalkohol und Menthol ein. Wenn der Wasserstoff-Donor ein Alkohol
ist, sind sekundäre
Alkohole bevorzugt, insbesondere Propan-2-ol und Butan-2-ol.
-
Primäre und sekundäre Amine,
die als Wasserstoff-Donoren eingesetzt werden können, umfassen üblicherweise
von 1 bis 20 Kohlenstoffatome, bevorzugt von 2 bis 14 Kohlenstoffatome,
und stärker
bevorzugt 3 oder 8 Kohlenstoffatome. Beispiele primärer und
sekundärer
Amine, welche Wasserstoff-Donoren darstellen können, schließen Ethylamin,
Propylamin, Isopropylamin, Butylamin, Isobutylamin, Hexylamin, Diethylamin, Dipropylamin,
Diisopropylamin, Dibutylamin, Diisobutylamin, Dihexylamin, Benzylamin,
Dibenzylamin und Piperidin ein. Wenn der Wasserstoff-Donor ein Amin
ist, sind primäre
Amine bevorzugt, insbesondere primäre Amine, die eine sekundäre Alkylgruppe
umfassen, insbesondere Isopropylamin und Isobutylamin.
-
Carbonsäuren oder
ihre Ester, die als Wasserstoff-Donoren eingesetzt werden können, umfassen üblicherweise
von 1 bis 10 Kohlenstoffatome, bevorzugt von 1 bis 3 Kohlenstoffatome.
Bei bestimmten Ausführungsbeispielen
ist die Carbonsäure
vorteilhafterweise eine beta-Hydroxycarbonsäure. Ester können abgeleitet
werden von der Carbonsäure
und einem C1-10-Alkohol. Beispiele von Carbonsäuren, die
als Wasserstoff-Donoren eingesetzt werden kön nen, schließen Ameisensäure, Milchsäure, Ascorbinsäure und
Mandelsäure
ein. Die am stärksten
bevorzugte Carbonsäure
ist Ameisensäure.
Bei besonders bevorzugten Ausführungsbeispielen,
wenn eine Carbonsäure
als Wasserstoff-Donor
eingesetzt wird, liegt zumindest etwas von der Carbonsäure bevorzugt
als Salz vor, bevorzugt ein Amin-, Ammonium- oder Metallsalz. Vorzugsweise,
wenn ein Metallsalz vorliegt, ist das Metall ausgewählt aus
den Alkali- oder
Erdalkalimetallen des Periodensystems, und ist stärker bevorzugt
ausgewählt
aus den Elementen der Gruppe I, wie Lithium, Natrium oder Kalium.
Amine, welche verwendet werden können,
um solche Salze zu bilden, schließen sowohl aromatische als
auch nicht-aromatische Amine ein, auch primäre, sekundäre und tertiäre Amine,
und umfassen typischerweise von 1 bis 20 Kohlenstoffatome. Tertiäre Amine,
insbesondere Trialkylamine, sind bevorzugt. Beispiele von Aminen,
welche verwendet werden können,
um Salze zu bilden, schließen
Trimethylamin, Triethylamin, Diisopropylethylamin und Pyridin ein.
Das am stärksten
bevorzugte Amin ist Triethylamin. Wenn wenigstens etwas von der
Carbonsäure
als Aminsalz vorliegt, insbesondere wenn eine Mischung von Ameisensäure und
Triethylamin eingesetzt wird, ist das Molverhältnis von Säure zu Amin zwischen 1:1 und
50:1 und bevorzugt zwischen 1:1 und 10:1, und am stärksten bevorzugt
ungefähr
5:2. Wenn wenigstens etwas von der Carbonsäure als Metallsalz vorliegt,
insbesondere wenn eine Mischung von Ameisensäure und einem Salz eines Metalls
der Gruppe I eingesetzt wird, ist das vorliegende Molverhältnis von
Säure zu
Metallionen zwischen 1:1 und 50:1 und bevorzugt zwischen 1:1 und
10:1, und am stärksten
bevorzugt ungefähr
2:1. Die Verhältnisse
von Säure
zu Salzen können
im Laufe der Reaktion aufrechterhalten werden durch die Zugabe von
einer der beiden Komponenten, aber üblicherweise durch die Zugabe
der Carbonsäure.
-
Leicht
dehydrogenierbare Kohlenwasserstoffe, die als Wasserstoff-Donoren
eingesetzt werden können,
umfassen Kohlenwasserstoffe, die dazu neigen zu aromatisieren, oder
Kohlenwasserstoffe, die dazu neigen höchst konjugierte Systeme zu
bilden. Beispiele leicht dehydrogenierbarer Kohlenwasserstoffe,
welche als Wasserstoff-Donoren eingesetzt werden können, schließen Cyclohexadien,
Cyclohexen, Tetralin, Dihydrofuran und Terpene ein.
-
Reine
Reduktionsmittel, die als Wasserstoff-Donoren darstellen können, umfassen
Reduktionsmittel mit einem hohen Reduktionspotenzial, insbesondere
jene, die ein Reduktionspotenzial in Bezug auf die Standardwasserstoffelektrode
von größer als
ungefähr –0,1 eV
besitzen, häufig
von größer als
ungefähr –0,5 eV, und
bevorzugt von größer als
ungefähr –1 eV. Beispiele
reiner Reduktionsmittel, welche Wasserstoff-Donoren darstellen können, schließen Hydrazin
und Hydroxylamin ein.
-
Die
am stärksten
bevorzugten Wasserstoff-Donoren sind Propan-2-ol, Butan-2-ol, Triethylammoniumformiat
und eine Mischung von Triethylammoniumformiat und Ameisensäure. Bei
bestimmten Ausführungsbeispielen,
wenn die Verbindung der Formel (1) ein protoniertes Imminiumsalz
ist, kann es jedoch wünschenswert sein
einen Wasserstoff-Donor einzusetzen, der keine Carbonsäure oder
ein Salz davon ist.
-
Der
optional substituierte Kohlenwasserstoff- oder perhalogenierte Kohlenwasserstoff-Ligand,
der durch R18 repräsentiert werden kann, schließt optional
substituierte Aryl-, Alkenyl- und Cyclopentadienyl-Liganden ein.
-
Optional
substituierte Aryl-Liganden, welche durch R18 repräsentiert
werden können,
können
einen Ring oder 2 oder mehr kondensierte Ringe enthalten, welche
Cycloalkyl-, Aryl- oder heterocyclische Ringe einschließen. Der
Ligand kann einen 6-gliedrigen aromatischen Ring umfas sen. Der Ring
oder die Ringe des Aryl-Liganden sind häufig mit Kohlenwasserstoffgruppen
substituiert. Das Substitutionsmuster und die Anzahl der Substituenten
wird variieren und kann beeinflusst werden durch die Anzahl der
vorliegenden Ringe, aber häufig
liegen von 1 bis 6 Kohlenwasserstoff-Substituentengruppen vor, insbesondere
2, 3 oder 6 Kohlenwasserstoffgruppen und stärker bevorzugt 6 Kohlenwasserstoffgruppen.
Bevorzugte Kohlenwasserstoffsubstituenten schließen Methyl, Ethyl, iso-Propyl, Menthyl,
Neomenthyl und Phenyl ein. Besonders wenn der Aryl-Ligand ein einzelner
Ring ist, ist der Ligand bevorzugt Benzol oder ein substituiertes
Benzol. Wenn der Ligand ein perhalogenierter Kohlenwasserstoff ist,
ist er bevorzugt ein polyhalogeniertes Benzol wie Hexachlorbenzol oder
Hexafluorbenzol. Wenn die Kohlenwasserstoffsubstituenten enantiomere
und/oder diastereomere Zentren enthalten ist es bevorzugt, dass
die enantiomer und/oder diastereomer gereinigten Formen von diesen verwendet
werden. Benzol, p-Cymol, Mesitylen und Hexamethylbenzol sind besonders
bevorzugte Liganden, die einen 6-gliedrigen
aromatischen Ring besitzen.
-
Optional
substituierte Alkenyl-Liganden, welche von R18 repräsentiert
werden können,
schließen
C2-30- und bevorzugt C5-12-Alkene
oder -Cycloalkene ein mit bevorzugt zwei oder mehr Kohlenstoff-Kohlenstoff-Doppelbindungen,
bevorzugt nur zwei Kohlenstoff-Kohlenstoff-Doppelbindungen. Die
Kohlenstoff-Kohlenstoff-Doppelbindungen können optional mit anderen ungesättigten
Systemen konjugiert sein, die vorliegen können, sind aber bevorzugt miteinander
konjugiert. Die Alkene oder Cycloalkene können substituiert sein, bevorzugt
mit Kohlenwasserstoffsubstituenten. Wenn das Alken nur eine Doppelbindung
besitzt, kann der optional substituierte Alkenyl-Ligand zwei separate
Alkene umfassen. Bevorzugte Kohlenwasserstoffsubstituenten schließen Methyl,
Ethyl, iso-Propyl und Phenyl ein. Bei spiele optional substituierter
Alkenyl-Liganden schließen
Cyclo-octa-1,5-dien und 2,5-Norbornadien ein.
-
Es
ist jedoch insbesondere bevorzugt, dass R18 eine
optional substituierte Cyclopentadienylgruppe ist.
-
Optional
substituierte Cyclopentadienylgruppen, welche durch R18 repräsentiert
werden können, schließen insbesondere
solche ein, die zur Eta-5-Bindung imstande sind. Die Cyclopentadienylgruppen
ist häufig
substituiert mit von 1 bis 5 Kohlenwasserstoffgruppen, bevorzugt
mit 3 bis 5 Kohlenwasserstoffgruppen und stärker bevorzugt mit 5 Kohlenwasserstoffgruppen.
Bevorzugte Kohlenwasserstoffsubstituenten schließen Methyl, Ethyl und Phenyl
ein. Wenn die Kohlenwasserstoffsubstituenten enantiomere und/oder
diastereomere Zentren enthalten ist es bevorzugt, dass die enantiomer
und/oder diastereomer gereinigten Formen von diesen verwendet werden.
Beispiele optional substituierter Cyclopentadienylgruppen schließen Cyclopentadienyl-, Pentamethyl-cyclopentadienyl-,
Pentaphenylcyclopentadienyl-, Tetraphenylcyclopentadienyl-, Ethyltetramethylpentadienyl-,
Menthyltetraphenylcyclopentadienyl-, Neomenthyl-tetraphenylcyclopentadienyl-,
Menthylcyclopentadienyl-, Neomenthylcyclopentadienyl-, Tetrahydroindenyl-,
Menthyltetrahydroindenyl- und Neomenthyltetrahydroindenylgruppen
ein. Pentamethylcyclopentadienyl ist besonders bevorzugt.
-
Es
ist insbesondere bevorzugt, dass R18 eine
optional substituierte Cyclopentadienylgruppe ist.
-
Wenn
entweder A oder B eine Amidgruppe ist, die repräsentiert wird durch -NR19-, -NHR19, NR19R20, -NR23-, -NHR23 oder
NR22R23, worin R20 und R21 sind,
wie sie hierin vorher definiert wurden, und wo R19 oder R23 eine Acylgruppe ist, die durch -C(O)R21 oder -C(O)R24 repräsentiert
wird, sind R21 und R24 unabhängig voneinander
häufig
lineares oder verzweigtes sulfoniertes C1-7-Alkyl,
sulfoniertes C1-8-Cycloalkyl oder sulfoniertes Aryl, zum
Beispiel sulfoniertes Phenyl. Beispiele sulfonierter Acylgruppen,
welche durch R19 oder R23 repräsentiert
werden können,
schließen
sulfonierte Benzoyl-, Acetyl- und Halogenacetylgruppen ein.
-
Wenn
entweder A oder B als eine Sulfonamidgruppe vorliegt, die durch
-NR19-, -NHR19,
NR19R20, -NR23-, -NHR23 oder
NR22R23 repräsentiert
wird, worin R20 und R22 sind,
wie sie hierin vorher definiert wurden, und wo R19 oder
R23 eine Sulfonylgruppe ist, die repräsentiert
wird durch -S(O)2R21 oder
-S(O)2R24, sind
R21 und R24 unabhängig voneinander
häufig
lineares oder verzweigtes sulfoniertes C1-8-Alkyl,
sulfoniertes C1-8-Cycloalkyl oder sulfoniertes
Aryl, zum Beispiel sulfoniertes Phenyl. Bevorzugte Sulfonylgruppen
schließen
sulfonierte Derivate von Methansulfonyl-, Trifluormethansulfonyl
und insbesondere Phenylsulfonylgruppen und Naphthylsulfonylgruppen
ein.
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Wenn
einer von A oder B als eine Gruppe vorliegt, die repräsentiert
wird durch -NR19-, -NHR19, NR19R20, -NR23-, -NHR23 oder
NR22R24, worin R20 und R23 sind,
wie sie hierin vorher definiert wurden, und wo R19 oder
R23 eine Gruppe ist, die repräsentiert
wird durch C(O)NR21R25,
C(S)NR21R25, C(=NR25)SR26, C(=NR25)OR26, C(O)NR24R27, C(S)NR24R27, C(=NR27)SR28 oder C(=NR27)OR28, sind R21 und R24 unabhängig voneinander
häufig
lineare oder verzweigte sulfonierte C1-8-Alkyl-,
wie Methyl-, Ethyl-, Isopropyl-, C1-8-Cycloalkyl-
oder sulfoniertes Aryl-, zum Beispiel Phenylgruppen und R22-25 sind häufig jeweils unabhängig voneinander Wasserstoff
oder lineare oder verzweigte C1 - 8-Alkyl-, wie Methyl-, Ethyl-, Isopropyl-,
sulfonierte C1-8-Cycloalkyl- oder Aryl-, zum
Beispiel Phenylgruppen.
-
Wenn
B als eine Gruppe vorliegt, die repräsentiert wird durch -OR22, -SR22, -PR22- oder -PR22R24, sind R22 und
R24 unabhängig voneinander häufig lineares
oder verzweigtes C1-8-Alkyl, wie Methyl,
Ethyl, Isopropyl, C1-8-Cycloalkyl oder Aryl,
zum Beispiel Phenyl.
-
Es
wird begreiflich sein, dass die konkrete Natur von A und B dadurch
bestimmt werden wird, ob A und/oder B formal an das Metall gebunden
sind oder an das Metall koordiniert sind über ein einsames Elektronenpaar.
-
Es
ist insbesondere bevorzugt in Übereinstimmung
mit der vorliegenden Erfindung, dass A eine Gruppe der Formel -NHR19 oder -NR19- ist,
wo R19 für
die Gruppe -SO2R21 steht,
in welcher R21 eine optional substituierte
sulfonierte Kohlenwasserstoffgruppe, sulfonierte perhalogenierte
Kohlenwasserstoffgruppe oder optional substituierte sulfonierte
Heterocyclylgruppe ist. Am stärksten
bevorzugt ist R21 eine sulfonierte Phenylgruppe,
die n Sulfonatgruppen besitzt, wo n 1 bis 5 ist. Wenn n 1 bis 4
ist, können
die Sulfonatgruppen in irgendeinem Substitutionsmuster an dem aromatischen
Ring vorliegen. In dem speziellen Fall, bei dem n=1 ist, kann dann
die Sulfonatgruppe ortho, meta oder para zu der Sulphonamidgruppe
stehen.
-
B
ist bevorzugt -NH2 oder -NH-.
-
Die
Gruppen A und B sind durch eine Verbindungsgruppe E verbunden. Die
Verbindungsgruppe E bewirkt eine geeignete Konformation von A und
B, um somit zu gestatten, dass sowohl A als auch B an das Metall M
binden oder mit diesem koordinieren. A und B werden üblicherweise über 2, 3
oder 4 Atome verbunden. Die Atome in E, die A und B verbinden, können einen
oder mehr Substituenten tragen. Die Atome in E, insbesondere die
Atome alpha zu A oder B, können
derart mit A und B verbunden sein, dass sie einen heterocyclischen Ring
bilden, bevorzugt einen gesättigten
Ring, und insbesondere einen 5-, 6- oder 7-gliedrigen Ring. Ein
solcher Ring kann an einen Ring oder mehrere andere Ringe kondensiert
sein. Häufig
werden die Atome, die A und B verbinden, Kohlenstoffatome sein.
Bevorzugt wird eines der Kohlenstoffatome oder werden mehr der Kohlenstoffatome,
das beziehungsweise die A und B verbinden, zusätzlich zu A oder B Substituenten
tragen. Substituentengruppen schließen jene ein, die R1 substituieren können, wie oben definiert ist.
Vorteilhafterweise ist jede dieser Substituentengruppen so ausgewählt, dass
es Gruppen sind, die nicht mit dem Metall M koordinieren. Bevorzugte
Substituenten schließen
Halogen-, Cyano-, Nitro-, Sulfonyl-, Kohlenwasserstoff-, perhalogenierte
Kohlenwasserstoff- und
Heterocyclylgruppen ein, wie oben definiert. Am stärksten bevorzugte
Substituenten sind C1-6-Alkylgruppen und
Phenylgruppen. Am stärksten
bevorzugt sind A und B durch zwei Kohlenstoffatome verbunden, und
insbesondere durch einen optional substituierten Ethyl-Rest. Wenn
A und B durch zwei Kohlenstoffatome verbunden sind, können die
zwei A und B verbindenden Kohlenstoffatome einen Teil einer aromatischen
oder aliphatischen cyclischen Gruppe umfassen, insbesondere einen
5-, 6- oder 7-gliedrigen Ring. Ein solcher Ring kann an einen Ring
oder mehrere andere solcher Ringe kondensiert sein. Insbesondere
bevorzugt sind Ausführungsbeispiele,
in welchen E eine 2-Kohlenstoffatom-Trennung
repräsentiert
und eines oder beide der Kohlenstoffatome eine optional substituierte
Arylgruppe trägt
beziehungsweise tragen, wie sie oben definiert ist, oder E repräsentiert
eine 2-Kohlenstoffatom-Trennung,
welche einen Cyclopentan- oder Cyclohexanring umfasst, optional
an einen Phenylring kondensiert.
-
E
umfasst bevorzugt einen Teil einer Verbindung, die wenigstens ein
stereospezifisches Zentrum besitzt. Dort wo irgendeines oder alle
der 2, 3 oder 4 Atome, die A und B verbinden, substituiert ist beziehungsweise
sind, um somit wenigstens ein stereospezifisches Zentrum an einem
Atom oder mehreren dieser Atome zu bilden, ist es bevorzugt, dass
sich wenigstens eines der stereospezifischen Zentren an dem Atom
befindet, das entweder Gruppe A oder B benachbart ist. Wenn wenigstes
ein solches stereospezifisches Zentrum vorliegt, liegt es vorteilhafterweise
in einem enatiomerenreinen Zustand vor.
-
Wenn
B -O- oder -OH repräsentiert
und das benachbarte Atom in E Kohlenstoff ist, ist es bevorzugt, dass
B nicht den Teil einer Carboxylgruppe bildet.
-
Sulfonierte
Verbindungen, welche durch A-E-B repräsentiert werden können, oder
aus welchen A-E-B mittels Deprotonierung abgeleitet werden kann,
sind häufig
Aminoalkohole oder Diamine, in welchen in welchen ein oder das Aminostickstoffatom
daran einen Substituenten gebunden hat (direkt oder indirekt), der
eine Gruppe R20 bis R22 oder
R24 bis R28 in Form
einer optional substituierten sulfonierten Kohlenwasserstoffgruppe, einer
sulfonierten perhalogenierten Kohlenwasserstoffgruppe oder einer
optional substituierten sulfonierten Heterocyclylgruppe einschließt. Beispiele
von Aminoalkoholen, aus welchen die genannte N-substituierte Verbindung
abgeleitet werden kann, schließen
4-Aminoalkan-1-ole, 1-Aminoalkan-4-ole, 3-Aminoalkan-1-ole, 1-Aminoalkan-3-ole
und insbesondere 2-Aminoalkan-1-ole, 1-Aminoalkan-2-ole, 3-Aminoalkan-2-ole und 2-Aminoalkan-3-ol,
und speziell 2-Aminoethanole oder 3-Aminopropanole ein. Weitere
Aminoalkohole sind 2-Aminocyclopentanole
und 2-Aminocyclohexanole, bevorzugt an einen Phenylring kondensiert.
Beispiele von Diaminen, aus welchen die genannten N-substituierten
Verbindungen abgeleitet werden können,
schließen 1,4-Diaminoalkane,
1,3-Diaminoalkane, besonders 1,2- oder 2,3-Diaminoalkane und insbesondere
Ethylendiamine ein. Weitere Diamine sind 1,2-Diaminocyclopentane
und 1,2-Diaminocyclohexane, bevorzugt an einen Phenylring kondensiert.
Die Aminoalkohole oder Diamine sind vorteilhafterweise substituiert,
insbesondere an der Verbindungsgruppe E, durch wenigstens eine Alkylgruppe,
wie eine C1-4-Alkyl-, und insbesondere eine
Methylgruppe, oder wenigstens eine Arylgruppe, insbesondere eine
Phenylgruppe.
-
Zusammengefasst
ist es insbesondere bevorzugt, dass E zwei Kohlenstoffatome besitzt,
die A und B verbinden, wobei eines oder beide dieser Atome optional
substituiert ist beziehungsweise sind. Bei bestimmten bevorzugten
Ausführungsbeispielen
besitzt E die Formel -CHR30-CHR31-,
wo R30 und R31 unabhängig voneinander
Wasserstoff oder eine optional substituierte Kohlenwasserstoffgruppe
sind.
-
Bei
anderen bevorzugten Ausführungsbeispielen
ist E eine Kohlenstoff-Kohlenstoff-Bindung, die Teil eines optional
substituierten cycloaliphatschen Rings ist, bevorzugt Cyclopentyl
oder Cyclohexyl.
-
Beispiele
von Liganden, von welchen die Verbindungen A-E-B abgeleitet werden können, sind
wie folgt:
in welchen:
W -OH oder
-NH
2 ist;
R
32 eine
Arylgruppe ist, die wenigstens einen -SO
3H
oder SO
3M
1-(M
1=Alkalimetall)-Substituenten besitzt, und weiterhin
optional substituiert ist, z. B. mit einer Carbonsäuregruppe,
welche zum Beispiel ortho zu der -SO
3H- oder
-SO
3M
1-Gruppe stehen
kann, und zwischen diesen zu einer Anhydridbildung führen kann.
Stärker
bevorzugt R
32 eine Phenylgruppe ist, die
einen Substituenten -SO
3H oder -SO
3M
1 besitzt; und
R
33, R
34 unabhängig voneinander
optional substituierte Kohlenwasserstoffgruppen sind oder R
33 und R
34 optional derart
verbunden sind, dass sie einen optional substituierten Ring definieren,
stärker
bevorzugt R
33 und R
34 unabhängig voneinander
Phenyl sind, oder R
33 und R
34 verbunden
sind, um dadurch einen Cyclohexylring zu definieren.
-
Spezifische
Beispiele von Aminoalkoholen und Diaminen, aus welchen die sulfonierten
Verbindungen A-E-B abgeleitet werden können, sind:
-
Vorteilhafterweise
werden bestimmte Liganden hergestellt mittels oxidativer Spaltung
des korrespondierenden Disulfids.
-
Dementsprechend
wird ein Verfahren bereitgestellt, das die Umsetzung eines Disulfids
der Formel:
mit einem Oxidationsmittel
umfasst, um eine Verbindung herzustellen der Formel:
worin:
W -OH oder -NH
2 ist;
R
32 eine
Arylgruppe ist, die wenigstens einen Substituenten -SO
3H
oder SO
3M
1 (M
1=Alkalimetall) besitzt;
R
35 eine
Arylgruppe ist; und
R
33, R
34 unabhängig voneinander
optional substituierte Kohlenwasserstoffgruppen sind, oder R
33 und R
84 optional
derart verbunden sind, dass sie einen optional substituierten Ring
definieren, stärker
bevorzugt R
33 und R
34 unabhängig voneinander
Phenyl sind, oder R
33 und R
34 derart
verbunden sind, dass sie einen Cyclohexylring definieren.
-
Bevorzugt
ist das Substitutionsmuster der Arylgruppe R32 derart,
dass der Substituent -SO3H oder SO3M1 (M1=Alkalimetall)
para in Bezug auf die SO2NH-CHR34-CHR33-W-Gruppe
positioniert ist. Entsprechend ist ein ähnliches Substitutionsmuster
in R35 bevorzugt.
-
Bevorzugt
ist das Oxidationsmittel alkalisches Wasserstoffperoxid, insbesondere
ist eine Mischung Natriumhydroxidlösung und Wasserstoffperoxidlösung.
-
Metalle,
die durch M repräsentiert
werden, sind Übergangsmetalle
der Gruppe VIII des Periodensystems, insbesondere Ruthenium, Rhodium
oder Iridium. Wenn das Metall Ruthenium ist, liegt es bevorzugt
im Valenzzustand II vor. Wenn das Metall Rhodium oder Iridium ist,
liegt es bevorzugt im Valenzzustand I vor.
-
Anionische
Gruppen, die durch Y repräsentiert
werden können,
schließen
Hydrid-, Hydroxy-, Hydrocarbyloxy-, Hydrocarbylamino- und Halogengruppen
ein. Bevorzugt, wenn ein Halogen von Y repräsentiert wird, ist das Halogen
Chlorid. Wenn eine Hydrocarbyloxy- oder Hydrocarbylaminogruppe von
Y repräsentiert wird,
kann die Gruppe abgeleitet werden aus der Deprotonierung des in
der Reaktion eingesetzten Wasserstoff-Donors.
-
Basische
Liganden, die von Y repräsentiert
werden können,
schließen
Wasser, C1-4-Alkohole, primäre oder
sekundäre
C1-8-Amine oder den Wasserstoff-Donor ein,
der im Reaktionssystem vorliegt. Ein bevorzugter basischer Ligand,
der von Y repräsentiert
wird, ist Wasser.
-
Am
stärksten
bevorzugt wird die Natur von A-E-B, R18 und
Y derart ausgewählt,
dass der Katalysator chiral ist. Wenn das der Fall ist, wird bevorzugt
eine enantiomer und/oder diastereomer gereinigte Form eingesetzt.
Solche Katalysatoren werden am stärksten bevorzugt bei asymmetrischen
Transferhydrierungsverfahren eingesetzt. Bei vielen Ausführungsbeispielen
wird die Chiralität
des Katalysators über
die Natur von A-E-B erzeugt.
-
Das
Verfahren wird bevorzugt in Anwesenheit einer Base durchgeführt, besonders
dann, wenn Y keine freie Stelle ist. Der pKa der Base ist bevorzugt
mindestens 8,0, insbesondere mindestens 10,0. Geeignete Basen sind
die Hydroxide, Alkoxide und Carbonate von Alkalimetallen; tertiäre Amine
und quartäre
Ammoniumverbindungen. Bevorzugte Basen sind Natrium-2-propoxid und
Triethylamin. Wenn der Wasserstoff-Donor keine Säure ist, kann die Menge der
verwendeten Base bis zu 5,0, üblicherweise
bis zu 3,0, häufig
bis zu 2,5 sein und insbesondere im Bereich von 1,0 bis 3,5 pro
Mol Katalysator liegen. Wenn der Wasserstoff-Donor eine Säure ist,
kann der Katalysator mit der Base vor der Einführung des Wasserstoff-Donors
in Kontakt gebracht werden. In einem solchen Fall ist das Molverhältnis von
Base zu Katalysator vor der Einführung
des Wasserstoff-Donors häufig
von 1:1 bis 3:1, und bevorzugt ungefähr 1:1.
-
Obwohl
gasförmiger
Wasserstoff anwesend sein kann, wird das Verfahren üblicherweise
in Abwesenheit von gasförmigem
Wasserstoff durchgeführt,
da er nicht benötigt
zu werden scheint.
-
Vorteilhafterweise
wird das Verfahren im Wesentlichen in Abwesenheit von Kohlendioxid
durchgeführt.
-
Wenn
das Produkt beziehungsweise die Produkte aus der Dehydrogenierung
des Wasserstoff-Donors flüchtig
ist beziehungsweise sind, zum Beispiel bei unter 100°C siedet
beziehungsweise sieden, ist das Entfernen dieses flüchtigen
Produkts bevorzugt. Das Entfernen kann durchgeführt werden mittels Destillation,
bevorzugt bei geringerem als Atmosphärendruck oder mittels Durchführung von
Spülen
mit Inertgas. Wenn Destillation unter reduziertem Druck eingesetzt
wird, ist der Druck häufig
nicht größer als
500 mmHg, üblicherweise
nicht größer als
200 mmHg, bevorzugt im Bereich von 5 bis 100 mmHg, und am stärksten bevorzugt
von 10 bis 80 mmHg. Wenn das Produkt beziehungsweise die Produkte
der Dehydrogenierung des Wasserstoff-Donors ein gasförmiges Material
ist beziehungsweise sind, zum Beispiel wenn Ameisensäure als
ein Wasserstoff-Donor vorliegt, wird das Entfernen am stärksten bevorzugt
durchgeführt
unter Verwendung von Inertgas-Spülen,
zum Beispiel mit Stickstoff.
-
Geeigneterweise
wird das Verfahren bei einer Temperatur im Bereich von minus 78°C bis plus
150°C durchgeführt, bevorzugt
von minus 20°C
bis plus 110°C
und stärker
bevorzugt von minus 5°C
bis plus 60°C. Die
Anfangskonzentration des Substrats, einer Verbindung der Formel
(1), liegt geeigneterweise im Bereich von 0,05 bis 1,0 und, für eine zweckdienliche
Durchführung
in größerem Maßstab, kann
sie zum Beispiel bis 6,0 sein, stärker bevorzugt 0,25 bis 2,0,
basierend auf Molen. Das Molverhältnis
des Substrats zum Katalysator ist geeigneterweise nicht geringer
als 50:1 und bis zu 50000:1 sein, bevorzugt zwischen 100:1 und 5000:1,
und stärker
bevorzugt zwischen 200:1 und 2000:1. Der Wasserstoff-Donor wird
bevorzugt in einem molaren Überschuss
gegenüber
dem Substrat eingesetzt, insbesondere vom 5- bis 20-fachen, oder,
wenn es die Zeckmäßigkeit
gestattet, einem größen, zum
Beispiel einem bis zum 500-fachen. Nach der Reaktion wird die Mischung mittels
Standardverfahren aufgearbeitet.
-
Während der
Reaktion kann ein Lösemittel
anwesend sein, bevorzugt ein polares Lösemittel, stärker bevorzugt
ein polares aprotisches Lösemittel,
zum Beispiel Acetonitril, Dimethylformamid oder Dichlormethan. Zweckmäßigerweise
kann der Wasserstoff-Donor das Lösemittel
sein, wenn der Wasserstoff-Donor bei der Reaktionstemperatur flüssig ist,
oder er kann in Kombination mit einem Verdünnungsmittel verwendet werden. Gewöhnlich ist
es bevorzugt, dass im Wesentlichen in Abwesenheit von Wasser gearbeitet
wird, aber Wasser scheint die Reaktion nicht zu hemmen. Wenn der
Wasserstoff-Donor oder das Reaktionslösemittel nicht mischbar ist
mit Wasser und das gewünschte
Produkt wasserlöslich
ist, kann es wünschenswert
sein, dass Wasser als zweite Phase anwesend ist, welche das Produkt
extrahiert, wodurch das Gleichgewicht verschoben wird und ein Verlust
an optischer Reinheit des Produkts während des Voranschreitens der
Reaktion verhindert wird. Die Konzentration des Substrats kann so
gewählt
werden, dass die Reaktionszeit, Ausbeute und der Enantiomerenüberschuss
optimiert wird.
-
Es
wird angenommen, dass die katalytische Spezies im Wesentlichen so
ist, wie sie in obiger Formel dargestellt wird. Sie kann eingesetzt
werden als Oligomer oder Metathese-Produkt, auf einem festen Träger oder
kann in situ erzeugt werden.
-
Der
Katalysator kann hergestellt werden durch Umsetzung eines Metall-Aryl-
oder Alkenylhalogenid-Komplexes mit einer Verbindung der Formel
A-E-B, wie sie oben definiert ist, oder eines protonierten Äquivalents,
aus welchem sie erzeugt werden kann, und, wenn Y eine freie Stelle
repräsentiert,
die Umsetzung des Produkts mit einer Base. Der Metall-Aryl- oder
Alkenylhalogenid-Komplex hat bevorzugt die Formel [MR18Z2]2 wenn M Ruthenium
(II) ist, und hat die Formel [MR18Z]2 wenn M Iridium oder Rhodium (I) ist, worin
R18 ist, wie es oben definiert wird, und
Z ein Halogenid repräsentiert,
insbesondere Chlorid.
-
Für die Herstellung
der erfindungsgemäßen Katalysatoren
ist bevorzugt ein Lösemittel
anwesend. Geeignete Reaktionstemperaturen sind im Bereich von 0-100°C, beispielsweise
20-70°C,
was häufig
Reaktionszeiten von 0,5-24,0 Stunden ergibt. Nachdem die Reaktion
abgeschlossen ist, kann der Katalysator bei Bedarf isoliert werden,
wird aber zweckmäßiger in
Form der Lösung
gelagert oder sofort nach dem Ausfallen verwendet. Die Lösung kann
den Wasserstoff-Donor enthalten und dieser, falls er ein sekundärer Alkohol
ist, kann in dem Lösemittel
vorliegen oder als Lösemittel
für die
Schritte (a) und/oder (b) verwendet werden. Die Herstellung und
Nachbehandlung sollte bevorzugt unter einer inerten Atmosphäre geschehen,
und insbesondere unter Kohlendioxid- und Sauerstoff-freien Bedingungen.
-
Der
Katalysator oder die Katalysator-Lösung wird gewöhnlich mit
einer Base behandelt, entweder kurz vor der Verwendung bei einer
Transferhydrierungsreaktion oder während der Verwendung. Das kann
ausgeführt
werden durch Hinzufügen
von Base zu dem Katalysator in Lösung
oder zu der Verbindung der Formel (1) in Lösung, oder durch Zugabe zu
der Transferhydrierungsreaktion.
-
Iminiumsalze
können
allgemein mittels bekannter Literaturverfahren erhalten werden,
zum Beispiel die Quarternisierung von Iminen, wie durch die Behandlung
von Iminen mit Alkylierungsmitteln.
-
Transferhydrierung
kann ausgeführt
werden, indem die Lösung
von Katalysator überführt wird
in eine Lösung
von Substrat, einer Verbindung der allgemeinen Formel I. Alternativ
kann eine Lösung
von Substrat zu einer Lösung
von Katalysator hinzugefügt
werden. Base kann vorab zu der Katalysator-Lösung und/oder der Substrat-Lösung hinzugegeben
werden, oder kann später
hinzugefügt
werden. Der Wasserstoff-Donor, falls er nicht bereits in der Katalysator-Lösung vorliegt,
kann zu der Substrat-Lösung
hinzugegeben werden, oder kann zu der Reaktionsmischung hinzugefügt werden.
-
Die
Erfindung wird durch die folgenden Beispiele veranschaulicht.
-
Die
Erfindung wird durch die folgenden, nicht begrenzenden Beispiele
veranschaulicht. Der Einfachheit halber werden die Beispiele in
zwei Teile unterteilt, nämlich
einen Ligand-Synthese-Teil, in welchem die Beispiele LS1-4 und LS18 die Synthese
verschiedener Liganden beschreiben, die von der oben beschriebenen
Formel A-E-B umfasst sind, und einen Teil "Katalysator-Herstellung und Hydrierung", in welchem die
Beispiele TH5-17 die Herstellung von Katalysatoren mit Liganden,
wie in den Beispielen LS1-4 synthetisiert, und Transferhydrierungsreaktionen
beschreiben, bei welchen diese Katalysatoren eingesetzt werden.
Beispiel TH19 beschreibt ein Transferhydrierungs-Verfahren, worin der Katalysator am
Ende der Reaktion durch die Behandlung mit Ionenaustauscherharzen
entfernt wird.
-
BEISPIELE
-
Beispiel LS1
-
Herstellung
von Natrium-(1S,2S)-1,2-Diphenylethylendiamin-N-phenylsulfonyl-4-sulfonat
(CB3.016).
-
-
(i)
Synthese von Natrium-4,4'-Dithiobisbenzolsulfonat.
(CB3.011)
-
Natrium-4,4'-Bithiobisbenzolsulfonat
(CB3.011) wurde synthetisiert, indem dem Protokoll von Smith et al.
(H. A. Smith, G. Goughty, G Dorin, J. Chem. Soc., 1964, 29, 1484-1488),
mit einigen kleinen Modifikationen, gefolgt wurde. Sulfanilsäure (47,5
g, 0,25 mol) und wasserfreies Natriumcarbonat wurden in Wasser (500
ml) durch Erwärmen
gelöst.
Die Lösung
wurde auf 15°C
gekühlt
und Natriumnitrit (18,5 g, 0,27 mol) in Wasser (50 ml) wurde hinzugegeben.
Die Mischung wurde langsam in konz. Salzsäure (52,5 ml, 0,64 mol) und
zerstoßenes
Eis (300 g) gegossen und die resultierende Suspension wurde 15 Minuten
lang gerührt.
-
Natriumsulfidnonahydrat
(65 g, 0,27 mol) und pulverisierter Schwefel (8,5 g, 0,27 mol) wurden
in Wasser (75 ml) bei 100°C
gelöst.
Eine Lösung
von Natriumhydroxid (10 g, 0,25 mol) in Wasser (100 ml) wurde hinzugefügt und die
resultierende Dinatriumdisulfidlösung
wurde auf 0°C
(Eisbad) gekühlt.
Die Diazo-Lösung
wurde über
einen Zeitraum von 30 Minuten hinzugegeben, zusammen mit 50 g Eis,
um die Temperatur unter 5°C zu
halten. Das Eisbad wurde entfernt und man ließ die Reaktionsmischung auf
Raumtemperatur kommen. Nach 2 Stunden hörte die Entwicklung von Stickstoff
auf und die Reaktionsmischung wurde durch Zugabe von konz. Salzsäure auf
pH 2 angesäuert.
Der ausgefallene Schwefel wurde abfiltriert und die Lösung wurde
durch Erwärmen
auf einer Rührer-Heizplatte
auf ein Volumen von ca. 500 ml konzentriert. Nach Kühlen auf
RT wurde die Lösung
mit Natriumhydroxidlösung
(10 in Wasser) neutralisiert und auf 400 ml konzentriert.
-
Das
Produkt kristallisierte nach Stehen über Nacht bei RT und wurde
in einem Büchnertrichter
gesammelt und unter hohem Vakuum getrocknet. Ausbeute 19,8 g (37,5
46,9 mmol).
1H-NMR (400 MHz, D
2O)
d 7,36 (d, J=8,2 Hz, 4H), 7,53 (d, J=8,2 Hz, 4H);
13C-NMR
(100 MHz, D
2O) d 126,47 (+), 127,04 (+),
140,07 (C
quart), 141,38 (C
quart). (ii)
Synthese von 4,4'-Disulfandiyl-bis-benzolsulfonylchlorid.
(CB3.012)
-
Ein
Kolben (100 ml) mit Rückflusskühler und
einer Waschflasche, wurde beschickt mit CB3.011 (10 g, 23,7 mmol),
20013 (10 ml) und PCl
5 (5 g). Die Mischung
wurde 2 Stunden lang zum Rückfluss
erhitzt (120°C Ölbadtemperatur).
Nach dem Kühlen
auf Raumtemperatur wurde vorsichtig Dichlormethan (50 ml) hinzugegeben
und die resultierende Mischung wurde in Eis gegossen. Nach einstündigem intensiven
Rühren
wurde die organische Phase abgetrennt und mit konz. Bicarbonatlösung (100
ml) eine weitere Stunde lang gerührt.
Die organische Phase wurde wieder abgetrennt, über Natriumsulfat getrocknet
und auf ein Volumen von ca. 25 ml konzentriert. Das Produkt wurde
ausgefällt
durch langsame Zugabe von Cyclohexan unter Rühren, abfiltriert und unter
hohem Vakuum getrocknet. Ausbeute 6,89 g (16,6 mmol, 70 %). Smp.
139°C (Lit.
Ref1: 142°C);
1H-NMR (400 MHz, CDCl
3)
d 7,69 (d, J=8,6 Hz, 4H), 7,98 (d, J=8,6 Hz, 4H);
13C-NMR
(100 MHz, CDCl
3) d 126,69 (+), 128,08 (+),
143,03 (C
quart), 145,05 (C
quart);
MS (+FAB(3-NBA)) m/e 413,9 (100, M).
(Ref 1: T. Zincke, W.
Frohneberg, Chem. Ber., 1909, 42, 2721-2736) (iii)
Synthese von (CB3.010)
-
Zu
einer Lösung
von (S,S)-Diphenylethylendiamin (3,73 g, 17,6 mmol) und Triethylamin
(5 ml) in 50 ml Dichlormethan wurde eine Lösung von 4,4'-Disulfandiyl-bisbenzolsulfonylchlorid
(CB3.012) (3,32 g, 8,0 mmol) in Dichlormethan (10 ml) langsam bei
0°C (Eisbad)
hinzugegeben. Die Reaktionsmischung wurde 12 Stunden lang bei Raumtemperatur
gerührt
und dann unter reduziertem Druck konzentriert. Das Rohprodukt wurde
mittels Chromatographie an Kieselgel (zuerst DCM, dann DCM/Methanol
25:1 als Elutionsmittel) gereinigt. Das Produkt wurde als leicht
gelber Feststoff erhalten. Ausbeute 5,65 g (7,37 mmol, 92 %). Smp.
108-110°C; 1H-NMR (400 MHz, CDCl3)
d 4,16 (d, J=5,3 Hz, 2H), 4,44 (d, J=5,3 Hz, 2H), 7,07-7,14 (m,
20H), 7,20 (d, J=8,8 Hz, 4H), 7,35 (d, J=8,8 Hz, 4H); 13C-NMR
(100 MHz, CDCl3) d 60,61 (+), 63,73 (+),
126,18 (+), 126,80 (+), 127,20 (+), 127,66 (+), 127,72 (+), 127,81
(+), 128,48 (+), 128,64 (+), 138,92 (Cquart),
139,29 (Cquart), 141,05 (Cquart),
141,12 (Cquart); MS (+FAB(3-NBA)) m/e 767
(47, M+1), 106 (100); [a] D20 –87,0° (c=1,31,
EtOH).
-
(iv)
Synthese von Natrium-(1S,2S)-1,2-Diphenylethylendiamin-N-phenylsulfonyl-4-sulfonat
(CB3-016).
-
CB3.016:
Natriumhydroxidlösung
(10 ml, 2,5 M in Wasser, 25 mmol) und Wasserstoffperoxidlösung (5 ml,
27,5 Gewichts-% in Wasser) wurden zu einer Lösung von CB3.010 (4,82 g, 6,28
mmol) in Methanol (50 ml) hinzugefügt. Eine exotherme Reaktion
resultierte. Die resultierende Mischung wurde 2 Stunden lang gerührt bevor
weitere 2 ml Wasserstoffperoxidlösung
hinzugegeben wurden. Rühren
bei Raumtemperatur wurde 12 Stunden lang fortgesetzt, dann wurde
konzentrierte Natriumhydrogensulfitlösung hinzugegeben (10 ml) und die
Mischung wurde weitere 2 Stunden lang gerührt. Die Reaktionsmischung
wurde unter reduziertem Druck zur Trockene konzentriert, Wasser
(50 ml) wurde hinzugefügt
um die anorganischen Salze zu lösen
und das Produkt wurde abfiltriert. Das Produkt wurde gewaschen mit
kaltem Wasser (100 ml) und Dichlormethan (50 ml) und unter hohem
Vakuum getrocknet. Ausbeute 4,454 g (10,3 mmol, 82 %). Smp. >280 °C (Zers.); 1H-NMR (400 MHz, DMSO-d6) d 4,43 (d,
J=10,4 Hz, 1H), 4,65 (d, J=10,4 Hz, 1H), 6,79-6,93 (m, 5H), 7,19
(s, 5H), 7,41 (d, J=8,6 Hz, 2H), 7,45 (d, J=8,6 Hz, 2H), 8,61 (bs,
4H); 13C-NMR (100 MHz, DMSO-d6)
d 59,24 (+), 62,10 (+), 126,35 (+), 126,72 (+), 128,25 (+), 128,39
(+), 128,93 (+), 129,02 (+), 129,40 (+), 134,61 (Cquart),
136,14 (Cquart), 141,05 (Cquart),
152,03 (Cquart); MS (FAB(3-NBA)) m/e 433,1
(93, M+1), 165,0 (100); [a]D20 –76,9° (c=1,3,
DMSO).
-
Beispiel LS2
-
Herstellung
von Natrium-(1R,2R)-1,2-Diaminocyclohexyl-N-phenylsulfonyl-4-sulfonat (CB3.019).
-
-
(i)
Synthese von CB3.018.
-
Zu
einer Lösung
von (R,R)-1,2-Diaminocyclohexan (1,76 g, 15,4 mmol) und Triethylamin
(5 ml) in 50 ml Dichlormethan wurde langsam eine Lösung von
4,4'-Disulfandiylbisbenzolsulfonylchlorid
(CB3.012) (2,91 g, 7,0 mmol) in Dichlormethan (10 ml) bei –78°C (Aceton/Trockeneis-Bad)
hinzugefügt.
Man ließ die
Reaktionsmischung auf Raumtemperatur erwärmen, rührte 12 Stunden lang bei dieser
Temperatur und konzentrierte sie dann unter reduziertem Druck. Das
Rohprodukt wurde mittels Chromatographie an Kieselgel (zuerst DCM, dann
DCM/Methanol 5:1 als Elutionsmittel) gereinigt. Das Produkt wurde
als leicht gelber Feststoff erhalten. Ausbeute 3,44 g (6,02 mmol,
86 %). Smp. 125-128 °C; 1H-NMR (400 MHz, CD3OD)
d 1,01-1,34 (m, 10H), 1,53-1-65 (m, 4H), 1,86-1,98 (m, 2H), 2,35-2,45
(m, 2H), 2,74-2,82 (m, 2H), 7,69 (d, J=8,6 Hz, 4H), 7,84 (d, J=8,6
Hz, 4H); 13C-NMR (100 MHz, CD3OD)
d 25,49 (–),
26,13 (–),
33,05 (–),
33,79 (–),
55,77 (+), 60,31 (+), 127,84 (+), 128,70 (+), 141,94 (Cquart),
142,62 (Cquart); MS (FAB(3-NBA)) m/e 571
(100, M+1); [a] D20 +36,5° (c=2,0,
EtOH).
-
(ii)
Synthese von Natrium-(1R,2R)-1,2-Diaminocyclohexyl-N-phenylsulfonyl-4-sulfonat
(CB3.019).
-
Natriumhydroxidlösung (4
ml, 1M in Wasser, 4 mmol) und Wasserstoffperoxidlösung (2
ml, 27,5 Gewichts in Wasser) wurden zu einer Lösung von CB3.018 (1,142 g,
2,0 mmol) in Methanol (20 ml) hinzugefügt. Es folgte eine exotherme
Reaktion. Die resultierende Mischung wurde 2 Stunden lang gerührt bevor
weitere 2 ml Wasserstoffperoxidlösung
hinzugefügt
wurden. Rühren
bei Raumtemperatur wurde 12 Stunden lang fortgesetzt, dann wurde
konzentrierte Natriumhydrogensulfitlösung (5 ml) hinzugegeben und
die Mischung wurde weitere 2 Stunden lang gerührt. Die Reaktionsmischung
wurde unter reduziertem Druck zur Trockene konzentriert, Wasser
(20 ml) wurde hinzugefügt
um die anorganischen Salze zu lösen
und das Produkt wurde abfiltriert. Das Produkt wurde gewaschen mit
kaltem Wasser (40 ml), Ethanol (20 ml), Dichlormethan (50 ml) und unter
hohem Vakuum getrocknet. Ausbeute 883 mg (2,64 mmol, 66 %). Smp. >300 °C; 1H-NMR (400 MHz, DMSO-d6)
d 0,90-1,38 (m, 7H), 1,84-1,98 (m, 1H), 2,66-2,82 (m, 1H), 2,88-3,02
(m, 1H), 7,82 (s, 4H), 7,89 (bs, 4H); 13C-NMR
(100 MHz, DMSO-d6) d 23,80 (–), 24,69
(–), 29,
95 (–),
31,21 (–),
54,22 (+), 55,62 (+), 126,90 (+), 127,17 (+), 142,00 (Cquart),
152,54 (Cquart); MS (-FAB(3-NBA)) m/e 333
(100, M-1); [a] D20 +21,5° (c=1,7, DMSO).
-
Beispiel LS3
-
Herstellung
von Natrium-(1S,2S)-1,2-Diphenylethylendiamin-N-phenylsulfonyl-2-sulfonat
(3.022).
-
-
Benzol-1,2-disulfonsäureanhydrid
(1,30 g, 5,9 mmol) wurde zu einer Lösung von (S,S)-Diphenylethylendiamin
(1,25 g, 5,9 mmol) in 150 ml Dichlormethan bei Raumtemperatur hinzugefügt. Die
Reaktionsmischung wurde eine Stunde lang gerührt und dann unter reduziertem
Druck konzentriert. Isopropanol (50 ml) wurde zu dem Rückstand
hinzugefügt
und die Mischung 15 Minuten lang zu Rückfluss erhitzt. Nach Kühlen auf
Raumtemperatur wurde das ausgefallene Produkt mit einer Fritte gesammelt
und mit Isopropanol (50 ml) gewaschen. Das Produkt wurde unter hohem
Vakuum bei 60 °C
12 Stunden lang getrocknet. Ausbeute 1,96 g (4,54 mmol, 77 %). Smp. >250 °C; 1H-NMR (400 MHz, d6-DMSO) d 4,60 (d,
J=11,9 Hz, 1H), 4,69 (dd, J=11,9, 8,2 Hz, 1H), 6,71-6,79 (m, 5H),
7,12 (dt, J=7,8, 1,2 Hz, 1H), 7,16-7,19 (m, 5H), 7,35 (dt, J=7,8,
1,2 Hz, 1H), 7,43 (dd, J=7,8, 1,2 Hz, 1H), 7,43 (dd, J=7,8, 1,2
Hz, 1H), 7,83 (dd, J=7,8, 1,2 Hz, 1H), 8,66 (s, 3H), 8,88 (d, J=8,2
Hz, 1H); 13C-NMR (100 MHz, d6-DMSO)
d 60,61 (+) 63,73 (+), 126,18 (+), 126,80 (+), 127,20 (+), 127,66 (+),
127,72 (+), 127,81 (+), 128,48 (+), 128,64 (+), 138,92 (Cquart), 139,29 (Cquart),
141,05 (Cquart), 141,12 (Cquart); MS
(+FAB (3-NBA)) m/e 767 (47, M+1), 106 (100); [a]D20 –87,0° (c=1, 31,
EtOH).
-
Beispiel LS4
-
Synthese
von Natrium-(1R,2R)-1,2-Diphenylethylendiamin-N-phenylsulfonyl-4-sulfonat (TT-CB4).
-
-
Die
Herstellung von TT-CB4 wurde identisch zu der von CB3.016 (Beispiel
LS1) vorgenommen, aber unter Verwendung von R,R-Diphenylethylendiamin
anstelle von S,S-Diphenylethylendiamin.
-
Teil Katalysator-Herstellung und Hydrierung.
-
Wenn
nichts anderes angegeben wird, wurden die folgenden Verfahren für jedes
der Beispiele TH5-TH19 unten eingesetzt.
-
(a) Katalysator-Herstellung
-
In
einem Schlenk-Kolben (25 ml) mit magnetischem Rühranker wurde eine Lösung von
KOt-Bu in Isopropanol (0,8 ml einer 0,1 M Lösung, 0,08 mmol) zu einer Suspension
von Ligand (0,08 mmol) in Wasser (1 ml) hinzugefügt und unter N2-Atmosphäre bei Raumtemperatur
gerührt
bis eine klare Lösung
erhalten wurde. Zu dieser Lösung
wurde die Übergangsmetallverbindung
(0,01 mmol) hinzugegeben und die Mischung wurde unter einer Argonatmosphäre bei 40 °C zwei Stunden
lang gerührt.
-
(b) Hydrierung
-
Nach
Kühlen
der in (i) erhaltenen Lösung
auf 22°C
wurden das zu hydrierende Substrat (2 mmol) in Isopropanol (10 ml)
und KOt-Bu in Isopropanol (2,0 ml einer 0,1 M Lösung, 0,20 mmol) hinzugegeben,
um die Reaktion zu starten.
-
Proben
wurden aus der Reaktionsmischung zu verschiedenen Zeiten entnommen
und mittels Gaschromatographie analysiert (β-Dex-Säule).
-
Der
Ligand, die Übergangsmetallverbindung
und das verwendete Hydrierungssubstrat sind unten tabelliert für jedes
Beispiel, zusammen mit den bei der Hydrierungsreaktion erhaltenen
Ergebnissen.
-
Beispiel TH5
-
Dieses
Beispiel demonstriert die Ruthenium-katalysierte, asymmetrische
Transferhydrierung von Acetophenon in Übereinstimmung mit der Gleichung:
-
Die
verwendeten Reagenzien waren wie folgt:
| Übergangsmetallverbindung | [RuCl2(p-Cymol)]2 | 6,1
mg |
| Ligand | CB3.016 | 34,6
mg |
| Hydrierungssubstrat | Acetophenon | 240
mg |
-
Die
Ergebnisse werden in Tabelle 1 gezeigt. Tabelle 1 Ruthenium/CB3.016/Acetophenon.
Hydrierung bei 22 °C.
| Zeit
[h] | T
[°C] | Umsetzung
[%] | ee
[%] |
| 3 | 22 | 16 | 95,0 |
| 20 | 22 | 61 | 95,3 |
| 28 | 22 | 74 | 95,3 |
| 44 | 22 | 96 | 94,4 |
-
Beispiel TH6
-
Beispiel
TH5 wurde wiederholt, außer
dass in Schritt (a) das Rühren
bei 22°C
durchgeführt
wurde (und nicht bei 40°C)
und dass Schritt (b) durchgeführt
wurde bei Temperaturen von 22°C,
30°C und
40°C.
-
Die
Ergebnisse werden in den Tabellen 2 bis 4 gezeigt. Tabelle 2 Ruthenium/CB3.016/Acetophenon,
Hydrierung bei 22 °C
| Zeit
[h] | T
[°C] | Umsetzung
[%] | ee
[%] |
| 1 | 22 | 3 | - |
| 2 | 22 | 7 | - |
| 3 | 22 | 10 | - |
| 4 | 22 | 13 | - |
| 16 | 22 | 39 | 96,3 |
| 25 | 22 | 51 | 95,3 |
| 41 | 22 | 58 | 96,3 |
| 69,5 | 22 | 62 | 96,0 |
Tabelle 3 Ruthenium/CB3.016/Acetophenon
bei 30 °C
| Zeit
[h] | T
[°C] | Umsetzung
[%] | ee
[%] |
| 1 | 30 | 10 | 95,0 |
| 2 | 30 | 19 | - |
| 3 | 30 | 26 | - |
| 4 | 30 | 34 | 95,7 |
| 16 | 30 | 68 | 95,2 |
| 25 | 30 | 73 | 95,5 |
| 41 | 30 | 77 | 95,1 |
| 69,5 | 30 | 77 | 94,2 |
Tabelle 4 Ruthenium/CB3.016/Acetophenon
bei 40°C
| Zeit
[h] | T
[°C] | Umsetzung
[%] | ee
[%] |
| 1 | 40 | 31 | 95,2 |
| 2 | 40 | 48 | 94,4 |
| 3 | 40 | 58 | 95,6 |
| 4 | 40 | 66 | 94,6 |
| 16 | 40 | 89 | 94,2 |
| 25 | 40 | 90 | 93,7 |
| 41 | 40 | 92 | 93,5 |
| 69,5 | 40 | 91 | 93,4 |
-
Der
Temperatur-Effekt ist signifikant, aber in allen Fällen wurde
eine Verlangsamung oder ein Stillstand der Reaktion nach ungefähr 20 Stunden
beobachtet, wahrscheinlich aufgrund des Ausfallens des Katalysators.
-
Der
Abfall der Enantioselektivität
war nicht so hoch wie erwartet.
-
Beispiel TH7
-
Dieses
Beispiel demonstriert die Rhodiumkatalysierte Transferhydrierung
von Acetophenon unter Verwendung von C33.016 als Ligand für die Katalyse.
-
Die
folgenden Recktanten wurden eingesetzt.
| Übergangsmetallverbindung | 1[Rh(Cp*)Cl2]2 |
| Ligand | CB3.016 |
| Hydrierungssubstrat | Acetophenon |
- 1 [Rh(Pentamethylcyclodienyl)Cl2]2
-
Die
erhaltenen Ergebnisse werden in Tabelle 5 gezeigt. Tabelle 5 Rhodium/CB3.016/Acetophenon
| Zeit
[h] | T
[°C] | Umsetzung
[%] | ee
[%] |
| 1 | 22 | 34 | 97 |
| 18 | 22 | 72 | 97 |
-
Beispiel TH8
-
Dieses
Beispiel demonstriert die Ruthenium-katalysierte Transferhydrierung
von Acetophenon unter Verwendung von CB3.019 als Katalysator-Ligand.
-
Die
folgenden Recktanten wurden verwendet.
| Übergangsmetallverbindung | [RuCl2(p-Cymol)]2 |
| Ligand | CB3.019 |
| Hydrierungssubstrat | Acetophenon |
-
Die
Ergebnisse sind in Tabelle 6 gezeigt. Tabelle 6 Ruthenium/CB3.019/Acetophenon
| Zeit
[h] | Umsetzung
[%] | ee
[%] |
| 1 | 1 | - |
| 19,5 | 28 | 88,0 |
| 28 | 40 | 90,7 |
| 51 | 54 | 90,8 |
| 96 | 67 | 89,8 |
-
Beispiel TH9
-
Dieses
Beispiel demonstriert die Rhodium-katalysierte Transferhydrierung
von Acetophenon unter Verwendung von CB3.019 als Katalysator-Ligand.
-
Die
folgenden Recktanten wurden verwendet.
| Überganqsmetallverbindung | [Rh(Cp*)Cl2]2 |
| Ligand | CB3.019 |
| Hydrierungssubstrat | Acetophenon |
-
Die
Ergebnisse werden in Tabelle 7 gezeigt. Tabelle 7 Rhodium/CB3.019/Acetophenon.
| Zeit
[h] | Umsetzung
[%] | ee
[%] |
| 1 | 62 | 97,6 |
| 19,5 | 94 | 94,9 |
| 28 | 94 | 94,5 |
| 51 | 94 | 94,6 |
| 96 | 96 | 94,5 |
-
Beim
Vergleich der Beispiele TH8 und TH9 bewies sich das Rhodium-katalysierte
System als reaktiver und selektiv im Vergleich zu dem mit Ruthenium.
Die Enantioselektivität
war nahe 98 % nach einer Stunde und fiel zum Ende leicht ab auf
94,5 %.
-
Beispiel TH10
-
Dieses
Beispiel untersucht die Verwendung eines Katalysators, basierend
auf Ruthenium und entweder CB3.016, CB3.019 oder CB-022 bei der
Hydrierung einer Auswahl aromatischer Ketone als Hydrierungssubstrat.
Das verwendete Hydrierungsverfahren war, wie es vorher beschrieben
wurde, außer
dass 1 cm3 Wasser zusätzlich zu dem Isopropanol und
KOt-Bu hinzugefügt
wurde. Die Wasserkonzentration war somit 15 %.
-
Die
folgenden Recktanten wurden verwendet.
| Übergangsmetallverbindung | [RuCl2(p-Cymol)]2 |
| Ligand
(1) | CB3.016 |
| Ligand
(2) | CB3.019 |
| Ligand
(3) | CB3.022 |
| Hydrierungssubstrat | (5)-(10)
siehe unten |
-
-
Die
Ergebnisse werden in Tabelle 8 gezeigt. Tabelle 8 Ruthenium/CB3.016(1) oder CB3.019(2)
oder CB3.022(3)/Ketone (5)-(10).
| Keton | Ligand | Reaktionszeit
[h] | Umsetzung
[%] | Ee
[%] |
| 5 | 1 | 48 | 96 | 94 |
| 5 | 2 | 48 | 91 | 88 |
| 5 | 3 | 48 | 11 | 91 |
| 6 | 1 | 4 | 100 | 81 |
| 6 | 2 | 4 | 100 | 88 |
| 7 | 1 | 24 | 90 | 87 |
| 7 | 2 | 24 | 91 | 81 |
| 8 | 1 | 18 | 10 | 24 |
| 8 | 2 | 18 | 18 | 55 |
| 9 | 1 | 42 | 31 | 91 |
| 9 | 2 | 42 | 35 | 83 |
| 10 | 1 | 72 | 94 | 95 |
| 10 | 2 | 48 | 87 | 90 |
-
Beispiel TH11
-
Beispiel
TH10 wurde wiederholt, aber unter Verwendung von [Rh(Cp*)Cl
2]
2 als Übergangsmetallverbindung.
Somit waren die Recktanten wie folgt:
| Übergangsmetallverbindung | [Rh(Cp*)Cl2]2 |
| Ligand
(1) | TT-CB4 |
| Ligand
(2) | CB3.019 |
| Hydrierungssubstrat | (5)-(10)
siehe oben |
-
Die
Ergebnisse werden in Tabelle 9 gezeigt. Tabelle 9 Rhodium/TT-CB4(1) oder CB3.019(2)/Ketone
(5)-(10)
| Keton | Ligand | Reaktionszeit
[h] | Umsetzung
[%] | ee
[%] |
| 5 | 1 | 24 | 92 | 97 |
| 5 | 2 | 18 | 94 | 95 |
| 6 | 1 | 4 | 100 | 83 |
| 6 | 2 | 2 | 100 | 88 |
| 7 | 1 | 18 | 98 | 95 |
| 7 | 2 | 4 | 99 | 94 |
| 8 | 1 | 18 | 2 | 22 |
| 8 | 2 | 18 | 40 | 76 |
| 9 | 1 | 42 | 9 | 94 |
| 9 | 2 | 42 | 65 | 95 |
| 10 | 1 | 64 | 81 | 82 |
| 10 | 2 | 48 | 95 | 96 |
-
Die
Ergebnisse in den Tabellen 8 und 9 zeigen die Effektivität von TT-CB4
und CB3.019 bei Transferhydrierungen. p-Trifluormethylacetophenon
(6) reagiert schnell und quantitativ, ergibt moderate und sehr ähnliche
ee's bei der Ruthenium-
und Rhodium-katalysierten Reaktion. m-Trifluormethylacetophenon (7) reagiert etwas
langsamer, ergibt nur bei der Rhodium-katalysierten Reaktion ein
sehr hohes ee. o-Trifluormethylacetophenon (8) reagiert sehr langsam
im Vergleich zu (6) und (7). Nur die Rhodium-katalysierte Reaktion
unter Verwendung von Ligand (2) zeigt moderate Enantioselektivität. Das elektronenreiche
p-Methoxyacetophenon (9) reagiert relativ langsam, wie erwartet.
Es war nicht möglich
eine Umsetzung von über
65 % unter diesen Bedingungen zu erreichen. 2-Acetylnaphthalin (10)
reagiert ähnlich
wie Acetophenon.
-
Beispiel TH12
-
Das
Beispiel demonstriert die Ruthenium-katalysierte Transferhydrierung
von Acetophenon unter Verwendung von TT-CB4 als Katalysator-Ligand.
| Übergangsmetallverbindung | [RuCl2(p-Cymol)]2 |
| Ligand | TT-CB4 |
| Hydrierungssubstrat | Acetophenon |
-
Die
Ergebnisse werden in Tabelle 10 gezeigt. Tabelle 10 Ruthenium/TT-CB4/Acetophenon
| Reaktionszeit
(Stunden) | Umsetzung
*(%) | Enantiomerenüberschuss
(%) |
| 19 | 30 | 94,4 |
| 24,5 | 34 | 95,0 |
| 42,5 | 46 | 94,4 |
| 49 | 48 | 94,2 |
| 66 | 55 | 94,4 |
| 73 | 58 | 94,3 |
| 90 | 62 | 94,4 |
| 96 | 64 | 94,4 |
-
Beispiel TH13
-
Beispiel
TH12 wurde wiederholt unter Verwendung von 4-Bromacetophenon als Hydrierungssubstrat anstelle
von Acetophenon.
-
Die
folgenden Recktanten wurden eingesetzt.
| Übergangsmetallverbindung | [RuCl2(p-Cymol)]2 |
| Ligand | TT-CB4 |
| Hydrierungssubstrat | 4-Bromacetophenon |
-
Die
Ergebnisse werden in Tabelle 11 gezeigt. Tabelle 11 Ruthenium/TT-CB4/4-Bromacetophenon
| Reaktionszeit
(Stunden) | Umsetzung
(%) | Enantiomerenüberschuss
(%) |
| 20,5 | 43 | 92,4 |
| 27 | 51 | 92,4 |
| 44 | 67 | 92,3 |
| 50,5 | 73 | 92,4 |
| 67,5 | 82 | 92,3 |
| 73,5 | 85 | 92,3 |
| 139 | 98 | 92,1 |
-
Beispiel TH14
-
Beispiel
TH13 wurde wiederholt, aber unter Verwendung von 2-Fluoracetophenon
als Hydrierungssubstrat.
-
Die
folgenden Recktanten wurden eingesetzt.
| Übergangsmetallverbindung | [RuCl2(p-Cymol)]2 |
| Ligand | TT-CB4 |
| Hydrierungssubstrat | 2-Fluoracetophenon |
-
Die
Ergebnisse werden in Tabelle 12 gezeigt. Tabelle 12 Ruthenium/TT-CB4/2-Fluoracetophenon
| Reaktionszeit
(Stunden) | Umsetzung
(%) | Enantiomerenüberschuss
(%) |
| 2 | 7 | 73,3 |
| 19 | 41 | 75,1 |
| 26 | 48 | 75,1 |
| 43 | 64 | 75,0 |
| 48,5 | 69 | 75,3 |
| 114,5 | 91 | 75,2 |
-
Beim
Vergleich der Ergebnisse der Beispiele TH12 bis TH14 kann man sehen,
dass die Raten dieser Reaktionen allgemein ziemlich gering sind.
Die Anwesenheit einer elektronenziehenden Gruppe 2-Fluoracetophenon
erhöht
jedoch die Reaktionsrate. Die Enantioselektivitäten sind hoch, außer im Fall
der Reduktion von 2-Fluoracetophenon. Dieses Ergebnis ist nicht überraschend
angesichts der Tatsache, dass der Fluor-Substituent sich in der
Ortho-Position befindet.
Man kann auch sehen, dass der Enantiomerenüberschuss im Laufe der Zeit
nicht abnimmt, wie man erwarten würde.
-
Beispiel TH15
-
Dieses
Beispiel beschreibt die Iridium-katalysierte Hydrierung von Acetophenon
unter Verwendung von TT-CB4 als Katalysator-Ligand. Das verwendete
Hydrierungsverfahren war das gleiche wie das von Beispiel TH10 (15
% Wasser).
-
Die
folgenden Recktanten wurden eingesetzt.
| Übergangsmetallverbindung | 1[Ir(Cp*)Cl2]2 |
| Ligand | TT-CB4 |
| Hydrierungssubstrat | (a)-(k)
siehe unten |
- 1[Ir(Pentamethylcyclopentadienyl)2Cl2]2
-
Die
Ergebnisse werden in Tabelle 13 gezeigt. Tabelle 13 Iridium/TT-CB4/Ketone (a)-(k)
| Keton | Reaktionszeit | Umsetzung
(%) | Ee
(%) |
| | (h) | | |
| a | 140 | 90 | 82 |
| b | 51 | 83 | 85 |
| c | 91 | 89 | 76 |
| d | 91 | 93 | 76 |
| e | 68 | 86 | 36 |
| F | 163 | 65 | 29 |
| G | 163 | 89 | 24 |
| H | 43 | 95 | 86 |
| I | 150 | 22 | 78 |
| J | 139 | 41 | 91 |
| K | 139 | 77 | 73 |
-
Beispiel TH16
-
Beispiel
TH15 wurde wiederholt, aber unter Verwendung von CB-3.019 als Ligand
anstelle von TT-CB4.
-
Die
folgenden Recktanten wurden eingesetzt.
| Übergangsmetallverbindung | [Ir(Cp*)Cl2]2 |
| Ligand | CB-3.019 |
| Hydrierungssubstrat | Ketone
(a)-(k) |
-
Die
Ergebnisse werden in Tabelle 14 gezeigt. Tabelle 14. Iridium/CB-3.019/Ketone (a)-(k).
| Keton | Reaktionszeit
(h) | Umsetzung
(%) | ee(%) |
| a | 26 | 88 | 96 |
| b | 26 | 99 | 94 |
| c | 25 | 98 | 94 |
| d | 20 | 99 | 95 |
| e | 21 | 99 | 73 |
| f | 92 | 95 | 66 |
| g | 46 | 96 | 63 |
| h | 4 | 98 | 93 |
| i | 141 | 80 | 95 |
| j | 45 | 55 | 97 |
| k | 45 | 96 | 96 |
-
Es
gibt bemerkenswerte Unterschiede zwischen den Ergebnissen, die für Ruthenium
und Iridium mit Ligand 1 (TT-CB4)
erhalten wurden. Generell führt
das Ruthenium-System zu einem höheren
Enantiomerenüberschuss
und niedrigerer Reaktionsrate, wohingegen das Iridium-System eine
höhere
Reaktionsrate und einen niedrigeren Enantiomerenüberschuss ergibt. Jedoch hat
sich die Kombination von Iridium und Ligand 2 als am erfolgreichsten
erwiesen. Die Reaktionen neigen dazu schnell voranzuschreiten, mit
hoher Enantioselektivität.
Bei allen Systemen wurden Ketone mit Elektronenmangel schneller
reduziert. Das wird am Besten veranschaulicht indem man die Ergebnisse
der Reduktion von 3-Trifluormethylacetophenon und 4-Methoxyacetophenon
vergleicht. Auch führten
Substrate mit Ortho-Gruppen wie erwartet zu geringeren Reaktivität und geringerem
Enantiomerenüberschuss.
-
Beispiel TH17
-
Um
den Effekt eines Anstiegs der Wasserkonzentration zu bestimmen,
wurden die Verfahren der Beispiele TH14 und 15 wiederholt, jedoch
unter Verwendung einer 2-Propanol- Wasser-Mischung, die (i) 34 und (ii)
51 % Wasser enthielt. Das Gesamtvolumen des Reaktionslösemittels
blieb unverändert.
-
Die
folgenden Recktanten wurden eingesetzt.
| Übergangsmetallverbindung | [Ir(Cp*)Cl2]2 |
| Ligand
(1) | TT-CB4 |
| Ligand
(2) | CB-3.019 |
| Hydrierungssubstrat | Ketone
(a)-(k) |
-
Die
Ergebnisse werden in Tabelle 15 gezeigt. Tabelle 15 Iridium/TT-CB4(1) oder CB3.019(2)/Ketone
(a)-(k)
| Keton | Ligand | Reaktionszeit
(h) | Umsetzung
(%) | ee(%) |
| bi | 1 | 22 | 74 | 92 |
| bii | 1 | 22 | 90 | 92 |
| bi | 2 | 2,5 | 82 | 94 |
| bii | 2 | 2,5 | 94 | 93 |
| eii | 2 | 5 | 97 | 74 |
| ii | 1 | 115 | 20 | 84 |
| iii | 1 | 115 | 33 | 91 |
| ii | 2 | 116 | 76 | 92 |
| iii | 2 | 116 | 89 | 87 |
| ki | 1 | 42 | 47 | 91 |
| kii | 1 | 42 | 66 | 93 |
| ki | 2 | 18 | 92 | 95 |
| kii | 2 | 18 | 92 | 94 |
-
Tabelle
3. Iridium-Systeme, die (i) 34 und (ii) 51 Wasser enthalten.
-
Die
in Tabelle 15 gezeigten Ergebnisse sind dadurch überraschend, dass eine erwartete
Verminderung der Rate in Verbindung mit der niedrigeren Konzentration
von 2- Propanol nicht
beobachtet wurde. Stattdessen wurde eine signifikante Erhöhung der
Rate sowohl für
das System (i) 34 Wasser als auch (ii) 51 Wasser beobachtet. Zusätzlich dazu
zeigte das Iridium-Ligand-1-System einen großen Anstieg des Enantiomerenüberschusses
wenn die Wasserkonzentration von 15 auf 34 % erhöht wurde (siehe F der in Tabelle
13 gezeigten Ergebnisse).
-
Beispiel LS18
-
Dieses
Beispiel demonstriert die Synthese eines weiteren Liganden:
-
Beispiel TH19
-
Bis-3,5-Trifluormethylacetophenon
(1,32 g, 5,16 Millimol), Dichlor(pentamethylcyclopentadienyl)rhodium(III)-Dimer (7,4 mg, 11,97
Mikromol), Natrium-(1S,2S)-4(2-Amino-1,2-diphenyl-ethylsulfamoyl)-benzolsulfonat
(11,2 mg, 25,92 Mikromol) und 2,5 ml Tetrahydrofuran wurden in einen
25-ml-Kolben gegeben und mit Stickstoff gespült. Wasser (12 Mikroliter,
0,66 Millimol) wurden mittels Spritze hinzugefügt und die Mischung wurde 20
Minuten lang gerührt.
Eine Mischung von Triethylamin und Ameisensäure im Molverhältnis 2:5
wurden zu der Reaktion in einer Rate von 1,5 ml/h 2 Stunden lang
hinzugefügt.
Zu diesen Zeitpunkt war das gesamte Keton in Alkohol überführt und
es wurde bestimmt, dass die optische Reinheit 81% ee ist. Die Reaktion wurde
mittels Vakuumdestillation konzentriert, eine Probe A wurde für die Rhodium-Analyse
entnommen. Zu dem Konzentrat wurden 3 ml Toluol und 5 ml Wasser
hinzugefügt,
die wässrige
Phase wurde abgetrennt und die organische Phase in drei Teile B,
C, D zu 1 ml geteilt. Zu jedem Teil wurden 1,6 ml Wasser hinzugegeben. Probe
B wurde zur Trockenheit konzentriert. Zu Probe C wurden 100 mg "AmberliteTM IRA-93" hinzugefügt und die
Mischung 2 Stunden lang gerührt,
filtriert und das Filtrat zur Trockene konzentriert. Zu Probe D
wurden 100 mg "DowexTM 1×8-50" hinzugegeben und
die Mischung 2 Stunden lang gerührt,
filtriert und das Filtrat zur Trockene konzentriert. Bei Probe B
war das konzentrierte Filtrat dunkel-violett, während es bei den Proben C und D
ein schwaches Pink war.
-
Die
Proben wurden mittels ICPMS auf Rhodium analysiert und die folgenden
Ergebnisse wurden erhalten:
Probe A 4930 ppm
Probe B 1040
ppm
Probe C 365 ppm
Probe D 280 ppm
-
Die
Ergebnisse aus der Analyse der Proben C und D, im Vergleich zu Probe
B, zeigen, dass die Behandlung der Reaktionsmischung mit Ionenaustauscherharzen
effektiv ist bei der Abtrennung des Katalysators von der Reaktionsmischung.