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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Struktur zum
Züchten
von lebendem organischem Gewebe, wobei insbesondere ein Gerüst bereitgestellt
wird, auf welchem Zellen des Gewebes eingeimpft werden können, und
es wird eine Nährflüssigkeit
bereitgestellt, um das Gewebe wachsen zu lassen.
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Konstruiertes
Gewebe involviert das Einimpfen von geeigneten Zellen in ein Gerüst (auch
bekannt als Matrix), um ein Bio-Konstrukt zu bilden. Das Bio-Konstrukt
wird dann unter definierten Bedingungen für einen bestimmten Zeitraum
kultiviert. Insbesondere ist es bekannt kleine Abschnitte von Hautgewebe
auf dieser Weise zu züchten.
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Das
Gewebe wird in einer allgemein planaren Form gezüchtet und in Nährflüssigkeit
eingetaucht, so dass Nährstoffe
und Sauerstoff zu allen Zellen des Gewebes diffundieren können.
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Verschiedene
Gerüst-
oder Matrixtypen sind allgemein bekannt und schließen Collagengele
ein. Um als Gerüst
oder Matrix effektiv zu funktionieren, ist es essentiell, dass das
Gerüst
oder die Matrix die richtige Porosität und Oberfläche für das Anheften von
Zellen hat. Wenn das Gerüst
fibröser
Natur ist, ist es wichtig, dass die Fasern einen relativ kleinen Durchmesser
haben, so dass sie eine große
Oberfläche
bereitstellen, während
sie ein relativ kleines Volumen einnehmen. Die Fasern werden dann
mit einer Dichte/Porosität
angeordnet, um das Anheften und Wachstum der Zellen zwischen den
Fasern zu erlauben.
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Es
ist ebenfalls bekannt ein Gerüst
bereitzustellen, in welchem die Fasern des Gerüsts selbst hohl sind, wobei
sie die Diffusion von Nährflüssigkeit entlang
des Inneren der Fasern zwischen den Zellen erlauben. Obwohl dies
einige Vorteile gegenüber
Gerüsten
bietet, die feste Fasern benutzen, ist der Transport von Flüssigkeiten
trotzdem relativ limitiert, so dass das Gewebe dennoch nur als eine
allgemein laminare Blattlage gezüchtet
wird.
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Um
ein Wachstum von Gewebe zu erlauben, das eine mehr dreidimensional-ähnliche
Struktur hat, schlagen Dokumente, wie das
US 4 661 458 und
GB 2 178 447 A , vor, die
zweidimensionalen Lagenstrukturen eine über der anderen anzuordnen.
Werden jedoch Gerüstlagen
auf dieser Weise erfordert, so ist die Konstruktion relativ kompliziert,
und es bestehen beträchtliche
Limitierungen in Bezug auf die gesamte Form und Gestalt des dreidimensionalen
Gewebewachstums.
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Das
EP-A-1 152 053, das unter dem Artikel 54(3) EPC relevant ist, beschreibt
ein Verfahren zur Produktion eines dreidimensionalen bio-künstlichen Gewebes,
das lebensfähige
Zellen in oder auf einer Matrix hat, und wodurch Zellen und Matrix
in einem Gewebe oder einem Vorläufer
eines Gewebes, einem vaskularisierten Gewebe aus biologischen Materialien,
erhalten durch das Verfahren, kultiviert werden können, und
einen experimentellen Reaktor für wissenschaftliche
Zwecke und zur Produktion von klinisch verwendbaren Geweben und
Organen. Ein Gefäß wird in
das künstliche
biologische Gewebe am Anfang dieser Produktion eingeführt. Es
kann in die Matrix eingeführt
werden bevor es mit den für
das künstliche
biologische Gewebe gewünschten
Zellen geimpft wird. Ein Gefäß natürlichen
Ursprungs von einem Menschen oder Tier kann als Gefäß verwendet
werden. Es ist ebenfalls möglich,
ein künstliches Gefäß zu verwenden,
besonders eins von einem biologisch kompatiblen Polymeren.
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Arnaout
W.S. et al.: „Development
of Bioartificial Liver: Bilirubin Conjugation in Gunn Rats" Journal of Surgical
Research, Academic Press Inc., San Diego, CA, US, Band 48, Nr. 4,
April 1990 (1990-04), Seiten 379-382, XP002954972 ISSN: 0022-4804
beschreibt eine bio-künstliche
Leber unter Verwendung von Mikroträger-angehefteten Hepatozyten
und eines Bioreaktors. Der Bioreaktor besteht aus einer intrakapillären Kammer
aus porösen
hohlen Cellulose-Acetat-Fasern, die in einem Polycarbonat-Modul eingeschlossen
sind, das eine extrakapilläre
Kammer bildet. Diese Kammer, die um die hohlen Fasern oder Kapillaren
gebildet ist, ist mit Mikroträger-angehefteten
Hepatozyten gefüllt.
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Angesichts
des Obengenannten ist es ein Ziel der vorliegenden Erfindung, die
Bereitstellung von konstruierten Gewebestrukturen zu ermöglichen, die
andere gewünschte
Gestalten und Größen haben.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung wird ein Verfahren zum Züchten von lebendem organischem Gewebe
bereitgestellt, das Folgendes beinhaltet:
freies Definieren
eines Volumens mit der gewünschten
Gestalt und Größe;
Vorsehen
einer Vielzahl an Membrankapillaren entlang frei wählbarer
Bahnen, mit denen das Volumen durchsetzt ist, wobei jede Membrankapillare
eine jeweilige Membranwand einschließt, welche gegenüber Nährstoffen
und Sauerstoff durchlässig
ist, und welche einen inneren Durchgang für den Transport einer Nährflüssigkeit
definiert, wobei die Membrankapillaren biologisch abbaubar oder
biologisch resorbierbar sind;
Bilden eines Gerüsts in dem
Volumen um die Vielzahl an Membrankapillaren herum, wobei das Gerüst für das Einimpfen
von Gewebezellen und das Gewebewachstum geeignet ist;
Einimpfen
von Zellen des Gewebes in das Gerüst; und
Vorsehen eines
Nährflüssigkeitsstroms
durch die Vielzahl an Membrankapillaren hindurch.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung wird auch eine Struktur zum Züchten von lebendem organischem
Gewebe bereitgestellt, die Folgendes beinhaltet:
ein Gerüst, auf
welchem Zellen des Gewebes eingeimpft werden können und auf welchem das Gewebe gezüchtet werden
kann; und
eine Vielzahl an von dem Gerüst getrennten Membrankapillaren,
wobei jede Membrankapillare eine jeweilige Membranwand beinhaltet,
die einen inneren Durchgang zum Transport einer Nährflüssigkeit
bzw. eines Nährstofffluids
definiert, wobei die Mem branwände
für Nährstoffe
und Sauerstoff durchlässig
sind und das Gerüst
mit der Vielzahl an Membrankapillaren entlang frei gewählter Bahnen
durchsetzt ist, sodass die Gestalt des Gerüsts frei gewählt sein
kann, wobei das Gerüst
mit der Vielzahl an Membrankapillaren durchsetzt ist, um so das
Gewebe in die Lage zu versetzen, überall im Gerüst gezüchtet zu
werden, wobei die Membrankapillaren biologisch abbaubar oder biologisch
resorbierbar sind.
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In
dieser Hinsicht kann ferner eine Gewebestruktur bereitgestellt werden,
die Folgendes beinhaltet:
lebendes organisches Gewebe; und
eine
Vielzahl an künstlichen
Membrankapillaren, wobei jede Membrankapillare eine jeweilige Membranwand
beinhaltet, die einen inneren Durchgang zum Transport einer Nährflüssigkeit
definiert, wobei die Membranwände
für Nährstoffe
und Sauerstoff durchlässig
sind und das Gewebe mit der Vielzahl an Membrankapillaren entlang
frei gewählter
Bahnen durchsetzt ist, sodass die Gestalt des Gewebes frei gewählt sein
kann, wobei das Gewebe mit der Vielzahl an Membrankapillaren durchsetzt
ist, um so das Leben des Gewebes zu unterstützen, wobei die Membrankapillaren
biologisch abbaubar oder biologisch resorbierbar sind.
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In
dieser Hinsicht kann das Gewebe auf einem Gerüst von jeder gewünschten
Gestalt und Größe gezüchtet werden.
Während
die vorher bekannten dünnen
Abschnitte von Hautgewebe im Wesentlichen als 2-dimensional betrachtet
werden könnten, gemäß der vorliegenden
Erfindung können
im Gegensatz 3-dimensionale Gerüste
und Gewebestrukturen bereitgestellt werden. Aufgrund der Membrankapillaren
ist die Nährstoffversorgung
der Zellen tief im Gewebekonstrukt nicht länger auf Diffusion durch das
Gerüst
von der äußeren Oberfläche limitiert.
Das Blutzirkulations-Netzwerk, von dem natürliches Gewebe abhängt, ist
normalerweise in konstruierten Geweben nicht vorhanden. Vorher war
die Nährstoffversorgungsdiffusion
zu Zellen innerhalb des Gewebes ein limitierender Faktor. Durch
das Einbetten jedoch eines Membrankapillaren-Netzwerks in das Gerüst, so dass
Zellen innerhalb des Gewebes mit Nährstoffen versorgt werden,
können
Gerüste und
Gewebe mit jeder gewünschten
Gestalt und Größe bereitgestellt werden.
Ist das Gewebe einmal gezüchtet
worden, so kann es in ein Tier oder einen Menschen, wie erforderlich,
implantiert werden. Abhängig
von den Anforderungen und der Applikation des Gewebes kann es so
angeordnet werden, dass die Membrankapillaren sich abbauen oder
absorbiert werden während
ihres künstlichen
Wachstums oder nachdem sie implantiert wurden.
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Es
ist ersichtlich, dass der Terminus Gewebe alle Formen von lebendem
organischem Material zu decken beabsichtigt, wie Knorpel, Knochen,
Blutgefäße, Mark,
Muskeln, Nerven und Organe.
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Vorzugsweise
wird das Gerüst
aus einer Vielzahl an Fasern oder Partikeln von relativ kleinem Durchmesser
im Vergleich zu den Membrankapillaren gebildet.
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In
dieser Hinsicht stellt das Gerüst
eine große
Oberfläche
und Struktur bereit, innerhalb welcher die Zellen eingeimpft und
gezüchtet
werden können, wobei
die Membrankapillaren relativ große Kanäle für die Nährstoffe und für Sauerstoff
bereitstellen. Als Resultat können
Nährstoffe
und Sauerstoff tief in das Gerüst
getragen werden, so dass das Züchten
von Gewebe erlaubt wird, das relativ dick ist.
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In
dieser Hinsicht können
das Gerüst und/oder
das Gewebe eine relativ große
Ausdehnung in drei jeweils zueinander orthogonalen Richtungen haben.
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Natürlich können die
Membrankapillaren relativ langen Durchmessers von Membrankapillaren kleineren
Durchmessers begleitet sein, die sich der Größe der physiologischen Kapillaren
nähern,
welche mit ihnen verbunden sind.
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Vorzugsweise
sind die Membrankapillaren nicht gezwungen, Bahnen innerhalb laminarer
Blattlagen zu folgen. In dieser Hinsicht deckt der Verweis auf laminare
Blattlagen beides, planare und gekrümmte Lagen.
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Gemäß bekannter
Techniken hängt
die Versorgung mit Nährstoffen
und Sauerstoff von der Diffusion durch einer relativ dünnen Gerüstlage oder entlang
der Fasern relativ kleinen Durchmessers, die das Gerüst ausmachen,
ab. Es ist nur möglich,
eine Struktur zu bilden, die als dreidimensional betrachtet werden
könnte,
indem diese Lagen gerollt werden oder die Lagen eine über der
anderen bereitgestellt werden.
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Dort
wo gemäß der Erfindung
die Membrankapillaren entlang frei gewählter Bahnen liegen und sie
nicht gezwungen sind, Bahnen innerhalb laminarer Blattlagen zu folgen,
kann das Gerüst
und das Gewebe in jeder gewünschten
Gestalt gebildet werden.
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Vorzugsweise
wird mindestens eine Membrankapillare vorgesehen, einer Bahn zu
folgen, die weder in noch parallel zu der laminaren Blattlage ist, in
welcher die Bahn einer anderen der Membrankapillaren liegt.
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Mit
anderen Worten haben die Membrankapillaren nicht der bekannten Lagenstruktur
zu folgen. Dort wo eine Kapillare in einer bestimmten Richtung ist,
die in einer laminaren Blattlage liegend angesehen werden kann,
kann eine andere Membrankapillare einer Bahn in einer nicht in Zusammenhang
stehenden Richtung folgen, zum Beispiel schräg zur ersten Kapillare. Folglich
ist große
Flexibilität
in den Bahnen der Kapillaren vorhanden, und folglich in der Gestalt
des Gerüsts
und Gewebes, die von den Membrankapillaren bedient werden können.
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Vorzugsweise
wird mindestens eine Membrankapillare entlang einer gewundenen Bahn
bereitgestellt, die nicht innerhalb einer laminaren Blattlage gezwungen
ist.
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Mit
anderen Worten kann jede Membrankapillare jeder gewünschten
Bahn durch das Gerüst und
Gewebe folgen und braucht nicht einer Lagenstruktur zu folgen, wie
es vorher der Fall war.
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Vorzugsweise
wird die Mehrzahl der Membrankapillaren mit omnidirektionalen Bahnen
bereitgestellt.
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Somit
kann jede der Kapillaren eine Bahn haben, die ausschließlich von
den Bedürfnissen
des Gewebes, das sie zu unterstützen
haben, bestimmt wird.
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Membrankapillaren
mit verschiedenen Durchmessern können
in derselben Struktur verwendet werden.
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Vorzugsweise
wird im Verfahren des Züchtens
des lebenden organischen Gewebes das Volumen durch Wählen einer
gewünschten
Gestalt und Größe für eine Form
definiert.
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Folglich
wird für
jede Gestalt und Größe von Gewebe,
die erforderlich ist, eine geeignete Form gebildet.
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Vorzugsweise
schließt
das Verfahren den Schritt der Bereitstellung der Vielzahl an Membrankapillaren
in der Form ein.
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Somit,
wenn die Gestalt und Größe von erforderlichem
Gewebe bestimmt worden ist und eine geeignete Form bereitgestellt
worden ist, können
die Membrankapillaren innerhalb der Form entlang von Bahnen positioniert
werden, die geeignet sind, um das Wachstum des Gewebes in seinem
ganzen Volumen zu unterstützen.
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Vorzugsweise
wird das Gerüstmaterial
in die Form um die Vielzahl an Membrankapillaren herum eingeführt.
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Das
Gerüst
wird somit in der gewünschten Gestalt
der Form gebildet, wobei die Membrankapillaren dieses mit dem gewünschten
Abstand und Muster durchsetzen. Es ist möglich, Zellen mit dem Gerüstmaterial
zu mischen, bevor es in die Form eingeführt wird. Auf dieser Weise
durchsetzen die Zellen leicht und vollständig das ganze Gerüst, bevor Wachstum
begonnen hat.
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Vorzugsweise
sind wenigstens einige der Membrankapillaren an gegenüberliegenden
Enden offen, sodass jede davon einen Durchgang für einen Nährflüssigkeitsstrom durch das Gewebe
hindurch vorsieht, sodass Nährflüssigkeit
das Gewebe mit Nährstoffen
versorgt.
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Auf
dieser Weise tragen Membrankapillaren Nährflüssigkeit durch das Gewebe.
Frische Flüssigkeit
tritt an einem Ende rein, während
Flüssigkeit,
aus der Nährstoffe
zu den Zellen diffundiert sind, am anderen Ende austritt.
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Wenigstens
einige der Membrankapillaren können
an einem Ende blockiert werden, sodass Nährflüssigkeit dem offenen Ende zugeführt werden kann,
um so das Gewebe mit Nährstoffen
zu versorgen.
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Auf
dieser Weise fließt
Nährflüssigkeit
nicht durch die Membrankapillaren, wird aber in den Membrankapillaren
bereitgestellt, fließt
innerhalb der Kapillaren in das Gewebe und wird dann durch die Kapillarwände in die
Gewebezellen verteilt.
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Wenigstens
einige der Membrankapillaren können
an beiden Enden blockiert sein.
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Auf
dieser Weise stellt die Flüssigkeit
innerhalb der Kapillaren eine Diffusionsbahn von kleinerem Widerstand
bereit.
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Wenigstens
einige der Vielzahl an Membrankapillaren können Membranen haben, die gegenüber metabolischen
Abfallprodukten durchlässig
sind und für
das Abtransportieren von Flüssigkeit,
die metabolische Abfallprodukte enthält, aus dem Gewebe geeignet
sein können.
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Auf
dieser Weise können,
dort wo Nährflüssigkeit
von einem Ende einer Membrankapillare zum gegenüberliegenden Ende fließt, Nährstoffe
diffundieren und aus der Flüssigkeit
sich in umliegenden Zellen des Gewebes verteilen, während metabolische
Abfallprodukte in der Flüssigkeit
absorbiert werden können,
und folglich aus der Membrankapillare extrahiert und beseitigt werden
können.
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Eine
zusätzliche
Vielzahl an Membrankapillaren kann bereitgestellt werden, die Membranen
haben, die gegenüber
metabolischen Abfallprodukten durchlässig sind, und welche das Gerüst durchsetzen,
so dass sie metabolische Abfallflüssigkeit aus dem Gewebe abtransportieren.
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Folglich
können
Membrankapillaren vorgesehen sein, metabolische Abfallprodukte auf
derselben Weise zu entfernen, in der Membrankapillaren positioniert
sind, um Nährstoffe
zu liefern.
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Wenigstens
einige der zusätzlichen
Vielzahl an Membrankapillaren können
an einem der gegenüberliegenden
Enden blockiert sein, sodass metabolische Abfallflüssigkeit
aus dem Gewebe über
die offenen Enden abgeführt
werden kann.
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Dies
ist besonders anwendbar dort wo Membrankapillaren mit blockierten
Enden bereitgestellt werden, um Nährstoffe zu liefern. Insbesondere
stellt ein Set von Membrankapillaren Nährstoffe den Zellen bereit,
und ein anderes Set von Membrankapillaren extrahiert metabolische
Abfallprodukte aus den Zellen.
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Die
Struktur zum Züchten
des organischen Gewebes kann mit einem Abfallprodukt-Extraktor zum Abführen von
metabolischer Abfallflüssigkeit aus
der zusätzlichen
Vielzahl an Membrankapillaren bereitgestellt werden.
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In
entsprechender Weise kann die Struktur eine Nährflüssigkeitsversorgung zur Bereitstellung von
Nährflüssigkeit
zu den Membrankapillaren einschließen.
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Die
Membrankapillaren können
aus jedem geeigneten Material aufgebaut sein, zum Beispiel wie Polymilchsäure (PLA),
Polyglykolsäure
(PGA), Polymilchsäure-co-glykolsäure (PLGA)
oder Polycaprolacton.
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Vorzugsweise
sind die Membrankapillaren aus porösen Wänden mit Poren, zum Beispiel
sind sie aus einem Material mit Poren aufgebaut, die mit dem fortschreitenden
Abbau der Membrankapillaren an Größe zunehmen, um so für eine erhöhte Zufuhr von
Nährflüssigkeit
zu dem Gewebe zu sorgen.
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Auf
dieser Weise, während
die Kultur fortschreitet und sich die Zelldichte innerhalb des Gewebes
erhöht,
wird die größere Porengröße einen
höheren
Transport von Nährstoffen
zum Gewebe erlauben, und damit helfen, den erhöhten Bedarf an Nährstoffen
zu decken.
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Vorzugsweise
können
Endothelzellen mit gewünschter
biochemischer Signalgebung in die Membrankapillaren eingeführt werden,
um das Wachstum von Blutgefäßen an Stelle
der Membrankapillaren zu stimulieren.
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Normalerweise,
aber nicht ausschließlich, können diese
Endothelzellen zu einem späteren
Stadium eingeführt
werden.
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Die
Endothelzellen haften innerhalb der Membrankapillaren und wachsen
selbst anfänglich, um
eine Einzellage zu bilden. Somit werden die Membrankapillaren mit
fortschreitendem Abbau vom Wachstum von Blutgefäßen ersetzt.
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Natürlich wird
das Wachstum von Gewebe in die Volumina, die von den Membrankapillaren
eingenommen werden, wenn sie einmal abgebaut/absorbiert worden sind,
relativ langsam sein, und folglich werden die resultierenden Kanäle den Fluss
von Nährflüssigkeit
erlauben. Somit ist es auch möglich, die
Gewebestruktur zu implantieren und Blutgefäßen zu erlauben, sich nach
der Implantation natürlich
zu entwickeln.
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Vorzugsweise
sind die Membrankapillaren im Wesentlichen zwischen 10 μm und 2 mm
im Durchmesser, noch bevorzugter 0,1 mm und 1 mm.
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Auf
dieser Weise sind die Kapillaren von ausreichender Querschnittsfläche, um
einen guten Fluss von Flüssigkeit
zu tragen, und nehmen dennoch keine übermäßige Menge an Volumen in der
Gewebestruktur ein. Für
Organwachstum können
Durchmesser von bis zu 5 mm nötig
sein, aber für
anderes Gewebewachstum können
Durchmesser von bis zu 2 mm ausreichend sein.
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Vorzugsweise
werden die Membrankapillaren im Wesentlichen nicht mehr als 5 mm
Abstand voneinander haben.
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Es
ist ersichtlich, dass Nährstoffe
und metabolische Abfallprodukte zwischen den Zellen und den Membrankapillaren
diffundieren müssen.
Folglich, wenn die Zellen zu weit von einer Membrankapillare entfernt
sind, wird ein nicht-ausreichendes Empfangen von Nährstoffen
und Entfernen von Abfallprodukten vorhanden sein.
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Vorzugsweise
werden die Membrankapillaren mit angrenzenden jeweiligen Wänden nicht
näher als
0,5 mm voneinander sein.
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Vorzugsweise
verlaufen wenigstens einige der Membrankapillaren durch das Gerüst hindurch parallel
zueinander.
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Somit
können
die Kapillaren in einer geordneten Reihe durch das Gewebe angeordnet
werden, zum Beispiel zwischen zwei entgegengesetzten Seiten des
Gewebes verlaufend.
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Alternativ
dazu können
wenigstens einige der Membrankapillaren auf Umwegen über jeweilige Bahnen
durch das Gerüst
verlaufen.
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Auf
dieser Weise können
die Membranen Gestalten des Gewebes folgen, und an beliebigen Punkten
starten und enden, was das Gewebe betrifft. Die Umwege der Bahnen
können
Teil einer organisierten Gesamtform sein, oder können zufällig innerhalb des Volumens
des Gewebes sein. Unberücksichtigt,
um dem Gewebe geeignete Lebensunterstützung bereitzustellen, sollte
kein Teil des Gewebes um mehr als eine vorbestimmte Entfernung von einer
Membrankapillare entfernt sein. Dies könnte erreicht werden durch
Anordnen der Membrankapillaren in einer vorbestimmten organisierten
Art und Weise, oder durch die Bereitstellung ausreichender Anzahl/Längen von
Membrankapillaren, so dass die Mindestentfernung erreicht wird.
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Die
Erfindung wird klarer verstanden werden durch die folgende Beschreibung,
die in beispielhafter Weise gegeben wird, mit Hinweis auf die begleitenden
Zeichnungen, in welchen:
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die 1 eine
Form für
eine Struktur, gemäß der vorliegenden
Erfindung, schematisch darstellt;
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die 2 einen
Querschnitt durch die zusammengesetzte Form aus der 1 darstellt;
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die 3 ein
Bio-Konstrukt gemäß der vorliegenden
Erfindung, darstellt, das aus der Form der 1 produziert
wurde;
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die 4 die
Struktur eines Typus von Gerüst
darstellt;
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die 5 eine
Membrankapillare zur Verwendung mit der vorliegenden Erfindung darstellt;
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die 6 eine
Anordnung von Membrankapillaren in einer Struktur gemäß der vorliegenden
Erfindung darstellt;
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die 7 eine
Anordnung von Membrankapillaren in einer Struktur gemäß der vorliegenden
Erfindung darstellt;
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die 8 eine
Anordnung von Membrankapillaren in einer Struktur gemäß der vorliegenden
Erfindung darstellt;
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die 9 eine
Anordnung von Membrankapillaren in einer Struktur gemäß der vorliegenden
Erfindung darstellt;
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die 10 eine
Anordnung von Membrankapillaren darstellt, die in einer Struktur
an beiden Enden blockiert sind, gemäß der vorliegenden Erfindung;
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die 11 zwischenverbundene
Membrankapillaren in einer Struktur gemäß der vorliegenden Erfindung
darstellt;
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die 12 ein
Gesamtsystem zum Züchten lebender
organischer Gewebe darstellt; und
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die 13 einen
Bioreaktor schematisch darstellt;
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die 14 einen
Bioreaktor darstellt, der für Experimente
verwendet wurde;
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die 15 ein
Bioreaktor-Perfusionssystem darstellt;
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die 16 Alamar-blue-Assay-Ergebnisse darstellt;
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die 17 Lactat-Produktionsergebnisse darstellt;
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die 18 pH-Wert-Ergebnisse
darstellt;
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die 19(a) und 19(b) CO2- und O2-Partialdruck-Ergebnisse
darstellen;
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die 20(a) bis 20(d) Konzentrationsergebnisse
von K+, Na+, Ca++ und Cl– darstellen;
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die 21 Färbungsergebnisse
von lebenden/toten Zellen darstellt; die 22(a) bis 22(d) H & E-Färbung von
geernteten Zellen und Gewebe darstellt; und
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die 23 SEM-Bilder darstellt.
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Es
ist bereits bekannt Gerüste
bereitzustellen, in welchen Zellen eingeimpft werden können, um so
ein Bio-Konstrukt zu bilden, das unter vordefinierten Bedingungen
kultiviert werden kann. Solche Gerüste werden zum Beispiel in
R. C. Thompson et al., Polymer, Scaffold Processing; Principle of
Tissue Engineering 2te Ausgabe, herausgegeben von R.L. Lanza, R.
Langer und J. Vacanti (2000) beschrieben.
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Mit
einer bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird ein geeignetes Polymermaterial,
vorzugsweise biologisch abbaubar oder biologisch resorbierbar und
mit einer Abbau-/Adsorptionsrate gemäß der Anforderungen des Benutzers gewählt, in
einer Lösung
bereitgestellt, die in eine Form gegossen werden kann. Die Lösung fährt fort ein
Gel zu bilden, indem ein poröses
zwischenverbundenes Netzwerk gebildet wird, innerhalb dessen Gewebe
gezüchtet
werden kann.
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Wie
in der 1 schematisch dargestellt, können während des Formungsungsstadiums
Membrankapillaren 2 durch die Form bereitgestellt werden,
in diesem Fall bereitgestellt durch die zwei Abschnitte 4 und 6.
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Die 2 ist
ein Querschnitt durch die zusammengesetzte Form aus der 1,
entlang einer der Membrankapillaren 2. Wie durch den Pfeil
dargestellt, kann das Material für
das Gerüst
durch die Formöffnung 8 bereitgestellt
werden.
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Als
Resultat kann ein Gerüst 10,
wie in der 3 dargestellt, bereitgestellt
werden, das eine Anzahl von Membrankapillaren 2 hat, die
es durchqueren. Die Kapillaren 2, die unten weiter beschrieben werden,
sind durchlässig
für Nährstoffe
und Sauerstoff. Folglich können
durch das Bereitstellen, zum Beispiel durch Pumpen, von Nährflüssigkeit
durch die Kapillaren 2 von einem Ende zum anderen, Nährstoffe
ins innere Volumen des Gerüsts 10 bereitgestellt
werden. Wie dargestellt, ist das Gerüst 10 von der Form 4, 6 entfernt
worden. Es sollte jedoch angemerkt werden, dass es nicht notwendig
ist, das Gerüst
von der Form zu entfernen. Die Form könnte selbst einen Teil des „Bioreaktors" bilden, um das Gel zu
halten und weiter das Gewebewachstum zu unterstützen.
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Wie
oben beschrieben, bildet das Gerüst 10 eine
Struktur aus einem porösen
zwischenverbundenem Netzwerk. Dieses ist schematisch in der 4 dargestellt.
Die Stränge 12,
welche die zwischenverbundene Struktur bilden, haben relativ kleine
Durchmesser und lassen Abstände
frei, in welchen Zellen 14 eingeimpft werden können. Insbesondere
bieten die Stränge 12 Unterstützung für die eingeimpften Zellen 14,
und die Zellen 14 sind dann in der Lage, sich zu teilen
und zu wachsen, unterstützt
durch die Struktur des Gerüsts.
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Gemäß vorheriger
Techniken ist die Versorgung der Zellen 14 mit Nährstoffen
auf den Fluss von Nährstoffen
durch die Struktur oder, sofern hohle Gerüstfasern verwendet werden,
den relativ schmalen Bahnen, die von den Gerüstfasern bereitgestellt werden,
angewiesen. Es wird jedoch natürlich
für größere Volumen
von Gewebe, in denen die Zellen die Struktur füllen, für ausreichende Nährstoffe
unmöglich,
ihren Weg zu den Zellen zu finden und entlang der erforderlichen
Entfernungen zu diffundieren. Die Membrankapillaren 2 stellen
Kanäle
für Flüssigkeiten in
zentralen Regionen des Gerüsts
und Gewebes bereit.
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Die
Membrankapillaren selbst sind durchlässig für Nährstoffe, so dass die Nährstoffe
sich vom Inneren der Kapillare zu den Zellen des Gewebes und von
einem Ort zu einem anderen bewegen können.
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Die 5 stellt
eine Kapillare schematisch dar, die porös ist. Nährflüssigkeit kann in die Kapillare 2 hinein
bereitgestellt werden, wie durch den Pfeil dargestellt, so dass
Nährstoffe
durch Poren 16 der Kapillarenwand 18 diffundieren
(oder sogar gepumpt werden) können.
Die Membrankapillaren 2 können selbst einen Teil des
Gerüsts
für das
Gewebe bilden, so dass Zellen des Gewebes auf der äußeren Oberfläche der
Kapillaren 2 wachsen. In dieser Hinsicht können natürlich Nährstoffe
aus den Poren 16 fließen,
aber die Gewebezellen können
nicht in der Kapillare 2 durch die Poren 16 wachsen,
aufgrund der relativen Größe der Zellen
und der Poren. Vorzugsweise starten wenigstens die Poren mit Querschnitten
von weniger als 1 μm,
oder tatsächlich
0,1 μm.
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In
einigen Ausführungsformen
kann es bevorzugt sein, dass die Zellen sich nicht selbst auf den Membrankapillaren 2 einimpfen
oder wachsen. Dies macht es einfacher die Kapillaren wenn nötig zu entfernen.
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Für Laborarbeit,
wobei die Membrankapillaren im Gewebe eingebettet bleiben können, ist
es möglich,
nicht-biologisch-abbaubare und biologisch verträgliche Materialien für die Kapillaren 2 zu
verwenden. Geeignete Materialien für die Kapillaren schließen Polysulfone
und Polyethersulfone ein. Sofern das Gewebe in einem tierischen
oder humanen Körper
implantiert werden soll, wird es natürlich bevorzugt, wenn nicht
benötigt,
dass die Membrankapillaren 2 vom Gewebe entfernt werden.
In einer bevorzugten Ausführungsform
wird dies durch Konstruieren der Membrankapillaren aus biologisch
abbaubaren Materialien erreicht. Beispiele für solche Materialien schließen Polymilchsäure (PLA),
Polyglykolsäure
(PGA) und Polycaprolacton ein. Tatsächlich sind hohle PLA-Fasern bekannt aus
dem Chinese J Reparative and Reconstructive Surgery, 2000 Band 14(2), Seite
40, Materials Fabrication of Tissue Engineered Peripheral Nerve
in Vitro/WANG Guang-lin, YANG Zhi-ming, XIE Hui-qi et al.
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Die
Produktion der Kapillaren mit geeigneter Durchlässigkeit aufgrund der Porengrößen, kann
unter Anwendung bekannter Techniken und Anpassen der Größen der
Kapillaren und der Poren entsprechend der Anforderungen des Gewebewachstums erreicht
werden.
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Die
Materialeigenschaften der Kapillarmembranen 2 können ebenfalls
angepasst werden, um im Grad des biologischen Abbaus zu variieren.
In dieser Hinsicht ist es ersichtlich, dass das Wachstum größerer Gewebestrukturen
längere
Entwicklungsperioden erfordern wird. In diesem Fall wird es erforderlich sein,
dass die Membrankapillaren über
längere
Perioden intakt bleiben werden. In entsprechender Weise kann in
einigen Applikationen ein Anwender fordern, dass die Membrankapillaren 2 bis
nach der Implantation der Gewebestruktur in den tierischen oder
humanen Wirtskörper
intakt bleiben. Erneut werden in diesem Fall die Membrankapillaren
solche Materialeigenschaften benötigen,
die es ihnen ermöglichen länger intakt
zu bleiben.
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Um
die Abbaurate zu variieren, ist es möglich, die Materialeigenschaften,
einschließlich
der Zusammensetzung, der Membrankapillaren 2 zu ändern. Alternativ
dazu oder zusätzlich
kann die Dicke der Wände 18 der
Membrankapillaren 2 variiert werden. Insbesondere werden
natürlich
Membrankapillaren 2 mit dickeren Wänden 18 über längere Zeitperioden
intakt bleiben.
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Für bestimmte
Gründe
im Hinblick auf die Gewebestruktur, die gezüchtet wird, ist es möglich, innerhalb
des selben Gerüsts
und der selben Gewebestruktur, Membrankapillaren 2 mit
verschiedenen jeweiligen Raten von Abbau bereitzustellen. Dies kann
besonders Anwendung finden, wenn, wie unten zu beschreiben ist,
natürliche
Blutgefäße im Gewebe entwickelt
werden.
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Sofern
eine Membrankapillare 2 biologisch abbaubar ist, kann es
arrangiert werden, dass während
sie abgebaut wird, sich die Poren 16 vergrößern. Durch
Arrangieren der Membrankapillaren 2 auf dieser Weise, stellen
sie progressiv einen erhöhten
Fluss von Nährstoffen
zum umliegenden Gewebe bereit. Dies ist höchst vorteilhaft, da natürlich mit
der Zeit das Gewebe wachsen wird, und folglich seine Bedürfnisse
für Nährstoffe
wachsen werden. Es ist voraussehbar, dass normale Gewebe-Remodellierung
optimale Gewebeernährung
nach in-vivo-Implantation geben wird.
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Es
ist ersichtlich, dass das Grundgerüst, wie das Gerüst 10 in
der 3, in jeder Gestalt oder Größe geformt werden kann, abhängig von
der Anwendung. Es bestehen dann verschiedene Weisen, auf denen die
Membrankapillaren 2 in diesem Gerüst angeordnet werden können. Diese
Anordnungen können
in verschiedenen Gruppen breit gefächert berücksichtigt werden.
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Wie
in der 6 dargestellt, ist jede Membrankapillare 2 an
beiden Enden offen, und verläuft durch
das Gewebe und Gerüst 10.
Sauerstoffreiche Nährflüssigkeit
fließt
durch jede Membrankapillare 2, wie dargestellt. Auf ihrem
Weg durch das Gewebe und Gerüst 10 dispergieren
Nährstoffe
und Sauerstoff aus der Membrankapillare 2 zum umliegenden Gewebe.
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An
diesem Punkt ist es Wert anzumerken, dass natürlich die lebenden Zellen des
Gewebes metabolische Abfallprodukte produzieren, einschließlich Lactat
und Kohlendioxid. Somit sollte in der bevorzugten Ausführungsform
dieses Abfallprodukt vom Gewebe entfernt werden. Durch Festlegen
der Materialeigenschaften von wenigstens einigen der Membrankapillaren 2,
so dass sie durchlässig
für metabolische
Abfallprodukte sind, ist es möglich
diese Membrankapillaren 2 zu verwenden, um die metabolischen
Abfallprodukte vom Gewebe zu entfernen. In der Praxis werden in
den meisten Fällen
die Membrankapillaren 2, wenn sie für Nährstoffe durchlässig sind,
für die
Abfallprodukte durchlässig
sein.
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Somit,
erneut hinweisend auf die 6, während die
Flüssigkeit
durch die Membrankapillaren 2 fließt, passieren Nährstoffe
und Sauerstoff aus der Flüssigkeit
zu den umliegenden Zellen, während metabolische
Abfallprodukte in der Flüssigkeit
absorbiert/aufgelöst/diffundiert
werden oder, und folglich aus der Struktur entfernt werden.
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Alternativ
dazu können
einige der Membrankapillaren 2 verwendet werden, um Nährflüssigkeit
zu transportieren, während
andere der Membrankapillaren 2 eine neutrale Flüssigkeit
transportieren können,
die zum Aufnehmen und Entfernen der metabolischen Abfallprodukte
bestimmt ist.
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Die 7 stellt
eine alternative Anordnung dar, in welcher die Membrankapillaren 2 an
einem Ende blockiert und an dem anderen Ende offen sind. Mit dieser
Anordnung kann Nährflüssigkeit
an den offenen Enden einiger der Membrankapillaren 2a bereitgestellt
werden, um so die Zellen des Gewebes zu ernähren. Auf der anderen Seite
kann Flüssigkeit
von dem Gewebe und Gerüst
in anderen der Membrankapillaren 2b extrahiert und aus
der Struktur entfernt werden.
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Es
ist ersichtlich natürlich,
dass die Anordnungen der 6 und 7 kombiniert
werden können,
unter Verwendung offen-endender und geschlossen-endender Membrankapillaren 2,
entsprechend der besonderen Bedürfnisse
eines bestimmten Gewebewachstums.
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Im
Hinblick auf die Anordnungen der 6 und 7 sollte
auch angemerkt werden, dass die Membrankapillaren 2 nicht
nur mit Nährflüssigkeit von
einer Seite gefüttert
und metabolische Abfallprodukte von der anderen Seite entfernt werden
müssen.
Es ist möglich,
die Eingänge
und Ausgänge
auf derselben Seite zu lokalisieren, oder tatsächlich auf jeder geeigneten
Position, entsprechend der besonderen Bedürfnisse des Gewebes, das gezüchtet wird.
Tatsächlich
können
Kapillaren in jedem geeigneten Muster angeordnet werden, zum Beispiel
einem Gitter, wie es in der 8 dargestellt
ist.
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Die 6, 7 und 8 stellen
bestimmte Anordnungen dar, wobei die Membrankapillaren 2 im
Gerüst
in vorbestimmten organisierten Mustern gebildet sind. Insbesondere
sind die Membrankapillaren parallel zueinander mit einem gleichmäßigen Abstand
angeordnet. Offensichtlich hat dies einige Vorteile darin, dass
eine gleichmäßige Verteilung
des Flusses von Nährstoffen
und metabolischen Abfallprodukten erreicht werden kann.
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Es
ist ersichtlich, dass die Membrankapillaren 2 nicht nur
geraden Bahnen folgen müssen.
Insbesondere können
sie jedem gewünschten
Umweg einer Bahn durch das Gewebe und Gerüst folgen. Dies ist schematisch
in der 9 dargestellt.
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Anordnungen
wie diese haben den Vorteil, dass Eingänge und Ausgänge zu Membrankapillaren 2 zusammengruppiert
werden können,
und dass weniger Membrankapillaren 2 bereitgestellt werden müssen, um
Nährstoffe
zu liefern und metabolische Abfallprodukte von einem gegebenen Volumen
von Gewebe zu entfernen. Bestimmte Umwege von Bahnen können jedoch
bereitgestellt werden, entsprechend der besonderen Bedürfnisse
eines bestimmten Typus von Gewebewachstum. Offen-endende und geschlossen-endende
Membrankapillaren 2 können
verwendet und kombiniert werden, wie mit Hinweis auf die 6, 7 und 8 beschrieben, tatsächlich können gerade-
und gewunden-geformte Membrankapillaren 2 entsprechend
der Bedürfnisse zwischengemischt
werden.
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Es
sollte ebenfalls angemerkt werden, dass, vorausgesetzt Zellen sind
nahe genug an Membrankapillaren 2, um Nährstoffe aufzunehmen und metabolische
Abfallprodukte zu entsorgen, das Muster der Membrankapillaren 2 unwichtig
sein kann. Folglich ist es möglich,
durch das Bereitstellen einer ausreichenden Anzahl und/oder Länge an Membrankapillaren 2 in
einem gegebenen Volumen von Gerüst und
Gewebe, festzulegen, dass alle Zellen des Gewebes nahe genug an
geeigneten Membrankapillaren 2 sein werden, um zu leben
und zu wachsen.
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Folglich
können
Membrankapillaren, zum Beispiel durch Gießen, in einer zufälligen Anordnung im
Gerüst 10 eingebettet
werden. In diesem Fall ist es dennoch möglich für die Membrankapillaren, offen-endend,
geschlossen-endend oder eine Mixtur der beiden zu sein. In entsprechender
Weise können natürlich zufällige und
vorbestimmte Muster von Membrankapillaren 2 ebenfalls gemischt
sein.
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Es
ist auch möglich,
Kapillaren zu verwenden, die an beiden Enden blockiert sind. Dies
ist in der 10 dargestellt.
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Die
Flüssigkeit
innerhalb der Kapillaren stellt eine Diffusionsbahn von reduziertem
Widerstand im Vergleich zu der wachsenden Gewebestruktur bereit. Folglich
verbessern die Kapillaren den Transfer von Abfallprodukten und Nährstoffen
durch die Struktur. Sie reservieren auch Raum für das Einwachsen von Blutgefäßen.
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Diese
Kapillaren, die an beiden Enden blockiert sind, könnten vorzugsweise
in Verbindung mit den Kapillaren verwendet werden, die oben diskutiert wurden,
und können
gerade oder Umwegbahnen in einem organisierten oder zufälligen Muster
haben. Es wäre
jedoch ebenfalls möglich,
nur blockierte Kapillaren zu verwenden. In diesem Fall werden Nährstoffe
und Abfallprodukte zwischen der Oberfläche der Struktur und den Abschnitten
der Kapillaren in der Region der Oberfläche diffundieren.
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Ein
Weg, um ein Gerüst
zu machen, ist ein Polymernetz zu verwenden, das aus verschlungenen Polymerfasern
besteht. Zum Beispiel könnte
das Gerüst
aus künstlichem
Knorpel, ein PLA-Fasernetz als Gerüst verwenden.
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Die
hohlen Membrankapillaren können
verwendet werden, um die Gerüstmaterialien
zu ergänzen.
Die Kapillaren (sagen wir von ungefähr 0,1-0,3 mm Durchmesser)
können
angeordnet oder zufällig gepackt
werden. Während
der Bearbeitung des Gerüsts
kann das Ende der Kapillaren blockiert sein. Nährstoffe können in und aus der Membrankapillare diffundieren,
abhängig
von Konzentrationsgradienten. Nährstoff
kann innerhalb der Kapillare fließen, wenn ein oder beide Enden
offen sind und ein Druckgradient existiert, oder nur durch die Flüssigkeit
innerhalb der Kapillare diffundieren, wenn beide Enden blockiert
sind. Die Diffusionsrate innerhalb der Kapillaren würde viel
schneller sein als durch das bildende Gewebe (mindestens um einen
Faktor von 2, da keine Zellen und ECM innerhalb der Kapillare vorhanden
sind). Der Mechanismus wird helfen, eine gleichmäßige Verteilung von Nährstoffen
und Beseitigung von Abfallprodukten innerhalb des 3-d-Gewebes zu erhalten.
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Die 11 stellt
eine weitere Variation zu den Anordnungen der 6 bis 10 dar.
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Die
Kapillaren können
zwischenverbunden sein, um ein Netzwerk zu bilden. Wie dargestellt, nimmt
dieses die Form einer Baumstruktur von zwischenverbundenen Kapillaren verschiedener
Durchmesser an. In einer bevorzugten Ausführungsform ist eine Hauptkapillare
langen Durchmessers 200a mit weiteren Kapillaren mit kleinerem
Durchmesser 200b verbunden, die selbst mit Nebenkapillaren 200c verbunden
sind.
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Wie
vorher, kann diese Anordnung mit denen gemischt werden, die oben
diskutiert wurden, und kann vorbestimmte, zufällig gerade, Umweg-, offen-endende
oder gechlossen-endende Formen annehmen.
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Der
Mindestabstand zwischen Membrankapillaren 2, um das Leben
der Zellen im Gewebe zu unterstützen,
wird offensichtlich entsprechend der Natur des Gewebes variieren.
In normalen Fällen
für organisches
Gewebe, wie tierisches oder humanes Gewebe, sollten jedoch die Membrankapillaren 2 nicht
weiter als 5 mm auseinander und vorzugsweise ungefähr 0,5-1
mm auseinander sein. Vorzugsweise werden die Membrankapillaren mit
nicht weniger als 0,5 mm zwischen angrenzenden jeweiligen Wänden positioniert.
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Der
Diffusionsabstand wird vom Gerüst
und von der Zelldichte abhängen.
Wenn nur ein Set von Kapillaren Nährstoffe bereitstellen und
Abfallprodukte entfernen soll, wird der Abstand ungefähr 1-3 mm sein.
Wenn verschiedene Kapillaren für
Nährstoff
und Abfallprodukt verwendet werden, sollte der Abstand ungefähr 1-5 mm
sein. Zwei Kapillaren, die Nährstoff liefern,
sollten (grob) 2 mm (oder mehr, da die dritte Kapillare ebenfalls
Platz einnimmt) auseinander sein, mit einer Abfallprodukt-Entfernungskapillare
zwischen ihnen. Diese Zahlen sind nur Indikativ. Sie sind der Abstand
zwischen den zwei Außenoberflächen der
Kapillaren, da der Kapillarendurchmesser gut im Bereich von mm oder
mehr sein kann, wie früher
beschrieben.
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Die
Wahl der Kapillarengröße hängt auch von
der Natur des Gewebes, das gezüchtet
wird, und der Gestalt und Größe des Gewebes,
das gezüchtet wird,
ab. Kapillaren größeren Durchmessers
stellen einen größeren Fluss
von Flüssigkeiten
und größeren Oberflächenbereich
pro Kapillare bereit, durch welchen die Flüssigkeit dispergiert oder absorbiert werden
kann. Auf der anderen Seite nehmen Kapillaren größeren Durchmessers offensichtlich
mehr Platz im Gewebe ein, und folglich ist die Anzahl der Kapillaren
limitiert.
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Für die meisten
Anwendungen sollten daher die Membrankapillaren zwischen 10 μm und 2 mm
im Durchmesser sein, vorzugsweise 0,1 mm bis 1 mm.
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Wie
oben erwähnt,
besteht eine Möglichkeit, Endothelzellen
in oder auf den Kapillaren 2 einzuführen.
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Es
ist ersichtlich, dass wenn eine Gewebestruktur gezüchtet wurde
und die Membrankapillaren 2 abgebaut wurden, die Gewebestruktur
mit offenen Kanälen
geblieben ist. Diese Kanäle
transportieren selbst Nährstoff
und Abfallprodukte für
einige Zeit. Während
das Gewebe jedoch weiterhin wächst,
werden die Kanäle
kleiner werden, bis ein nicht-ausreichender Transfer von Nährstoffen
und Abfallprodukten vorkommen wird.
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Wenn
die Gewebestruktur in das geeignete Tier oder in den geeigneten
Menschen zu einem frühen
Stadium implantiert wird, ist es der Gewebeprobe möglich, Blutgefäße zu entwickeln,
die vom Wirtskörper
erzeugt wurden. Als eine Alternative dazu ist es jedoch möglich, Endothelzellen
in oder auf die Membrankapillaren einzuführen. Diese Zellen könnten sich
zu Blutgefäßen entwickeln,
während
die Membrankapillaren abgebaut werden.
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Die 12 stellt
ein Gesamtsystem zum Züchten
des Gewebes dar. Dieses schließt
eine Behausung 50 für
die oben diskutierte Struktur, wobei die Temperatur und andere Umweltbedingungen ebenfalls
kontrolliert werden können,
eine Nährstoff-Versorgungsvorrichtung 52 und
eine Abfallprodukt-Entsorgungsvorrichtung 54 ein. Ein Controller 56 kontrolliert
dann die Versorgungsvorrichtung 52, um das Gerüst und die
Gewebestruktur in der Behausung 50 mit Nährflüssigkeit
zu versorgen, kontrolliert die Umweltbedingungen der Behausung 50 und
kontrolliert die Abfallprodukt-Entsorgungsvorrichtung 54, um
die metabolischen Abfallprodukte zu extrahieren.
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Experimentelle Ergebnisse
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Verfahren
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Zellkultur
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Fibroblasten
aus Ratten-Knochenmark wurden geerntet unter Verwendung von Oberschenkelknochenmark
aus 3 Monate alten weiblichen LOU/CN-Ratten und durch Zentrifugation
bei 1000rpm 5 Minuten lang pelletiert. Das Zell-Pellet wurde in
10 ml α-MEM
(Minimum-Essential-Medium) resuspendiert und durch ein Zellsieb
passiert. Zellsuspensionsproben wurden mit 2%iger Essigsäure in PBS
(Phosphat-gepufferte Saline) verdünnt, und die Anzahl und Lebensfähigkeit
von nukleierten Zellen wurden bestimmt. Zellen wurden zu 1 × 106 bis 5 × 106 in 25 cm2-Flaschen
plattiert und in gepuffertem 20 mM-MEM (ergänzt mit 10% (v/v) FBS, 1 %
Antibiotika und 1 % Fungizon) kultiviert.
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Nachdem
sie einen subkonfluenten Zustand erreicht hatten, wurden die Zellen
mittels Trypsin-EDTA (0,05% w/v) wiederhergestellt und am Tag vor
der Inokulation mit Cytodex 1-Mikroträgern kultiviert.
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Mikroträger-Kügelchen-Kultur
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Da
die Fibroblastenzellen aus Ratten-Knochenmark anheftungsabhängige Zellen
sind, wurden Cytodex 1-Mikroträger-Kügelchen
als Substrat für
die Zellen, um sich anzuheften, verwendet.
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Cytodex
1-Mikroträger
basieren auf einer kreuz-verknüpften
Dextran-Matrix, die mit positiv geladenen N,N-Diethylaminoethyl-
(DEAE) Gruppen substituiert ist. Zellkulturen auf Cytodex 1 wurden
unter Befolgung des Protokolls durchgeführt, das vom Hersteller bereitgestellt
wurde.
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Herstellung von Collagen-Gel
mit Zellen
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- – Trypsinisieren
Sie die erforderliche Anzahl von Zellenflaschen, schleudern Sie
sie herunter (d.h. zentrifugieren Sie) und führen Sie Zellzählung durch.
Berechnen Sie die Anzahl von Zellen, die erforderlich sein wird,
und die nötige
Verdünnung.
- – Während die
Zellen in der Zentrifuge sind, tun Sie das Eis in die Haube und
stellen Sie die Gefäße mit den
folgenden Lösungen
auf das Eis: 10 × α-MEM, Collagen
und 0,4 M-Natriumhydroxid.
- – Resuspendieren
Sie die Zellen und stellen Sie die Tube auf Eis.
- – Um
die Collagen-Polymerisierungslösung
herzustellen, dispensieren Sie die folgenden Bestandteile in der
angegebenen Reihenfolge. Mischen Sie sanft mittels Wirbelns, nach
Zugabe von jeder Komponente.
2 ml destilliertes Wasser
1
ml 10 × α-MEM
5
ml Collagen
- – Fügen Sie
unter Verwendung einer Pasteur-Pipette 0,4 M-NaOH tropfenweise hinzu,
bis die Lösung
nach Zugabe und Wirbeln orange wird.
- – Fügen Sie
2 ml der Zellsuspension hinzu und wirbeln Sie sanft, um gründlich zu
mischen.
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Hohlfaser-Bioreaktor
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Die 13 ist
eine schematische Repräsentation
des Hohlfaser-Bioreaktors, und die 14 stellt
die eigentliche Anordnung dar, die für diese Experimente verwendet
wurde.
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Zwei
Gruppen von Membrankapillaren wurden in die Gerüste des Gewebes eingebettet.
Die Kapillaren oder Hohlfaserkapillaren hatten einen Durchmesser
von 0,3 mm bis 1 mm. Die Wände
dieser Kapillaren waren porös
und halbdurchlässig.
Die erste Gruppe von Kapillaren stellte die Funktion von Arterien
bereit. Das Kulturmedium, das auch sauerstoffreich war, floss innerhalb
dieser Gruppe von Kapillaren. Die Nährstoffe und der Sauerstoff,
die innerhalb dieser Fasern flossen, kamen durch die Membranporen
raus und waren innerhalb des Gewebes fast gleichmäßig verteilt.
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Die
Nährstoffe,
die aus der ersten Gruppe von Kapillaren flossen, gingen in die
Zellen, und die Zellen konsumierten Nährstoffe und produzierten Metaboliten,
die entfernt werden mussten.
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Die
zweite Gruppe der Kapillaren, die als Venolen fungierten, wurden
ebenfalls in das Gewebe eingebettet und mit der ersten Gruppe von
Kapillaren verstrickt. Die verbrauchten Medien und metabolischen
Abfallprodukte durchdrangen diese zweite Gruppe von Kapillaren und
flossen aus dem Gewebe. Deshalb wurde ein dem Kapillarensystem ähnliches Nährstoff-Zirkulationssystem
im nativen Gewebe erschaffen.
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Die
Membranporengröße war nicht
groß genug
für die
Zellen, um durch die Membranwand zu gehen. Zwischen den zwei Sets
von Kapillaren können
die Gerüstmaterialien,
wie natürliche
Biopolymere und synthetische Polymere, verwendet werden, um das
Gerüst
zum Anheften von Zellen bereitzustellen. Einige Zellen können sich
auch an die Membran anheften.
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Im
anfänglichen
Stadium der Zell- und Gewebekultur werden die Membranporen die Zellen
davor stoppen, durch die Membran zu gehen. Die Membranen könnten aus
biologisch abbaubaren Polymeren gemacht worden sein und könnten mit
fortschreitender Zeit abgebaut werden. Deshalb könnte sich die Nominalgröße der Poren
dieser Membranen mit der Zeit erhöhen. Dies dient zwei Funktionen:
- 1 Mit fortschreitender Kultur wird sich die
Zelldichte innerhalb des Gewebes sehr erhöhen und folglich ist ein hoher
Transport von Nährstoffen
erforderlich. Eine größere Porengröße würde helfen, diesen
erhöhten
Bedarf an Nährstoffen
zu decken.
- 2 In den späteren
Stadien der Kultur können
Endothelzellen in die Kapillarsysteme in beide, die erste Gruppe,
welche die Arteriengruppe ist, oder die zweite Gruppe, die Venengruppe,
eingeführt werden.
Dies ist so, weil der Fluss leicht umgekehrt werden kann, so dass
die zweite Gruppe die Nährstoffe
bereitstellt und die erste Gruppe die metabolischen Abfallprodukte
sammelt. Die eingeführten
Endothelzellen könnten
sich an die Oberfläche
dieser Kapillaren anheften und eventuell Kapillaren-Blutgefäße bilden.
Dies stimmt besonders, wenn die ursprünglich eingeführten Membranen
abgebaut werden. Es wird erwartet, dass massiges Gewebe mit einem
eingebetteten Kapillarensystem mittels solcher Verfahren produziert
werden kann.
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Herstellung von einem
Hohlfaser-Bioreaktor
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- 1 Die Patrone (13mmID × 22mmOD × 40mmL-Dimension) und die
Seitenanschlüsse
wurden in der Werkstatt bearbeitet. Die Patronen und Schraubkappen
an beiden Enden waren aus Polycarbonat gemacht. Die Anschlüsse für das Medium
(302) waren klinische männliche
Luer-Verbindungen und die Seitenanschlüsse für die Inokulation von Zellen
(303) waren klinische weibliche Luer-Verbindungen, die
auf dem Rumpf der Patrone geklebt waren.
- 2 Hohlfasermembranen aus Cellulose-Acetat wurden aus normalen
Haemodialysatoren rausgeschnitten und mit Silikongummi an den beiden Enden
der Patrone fixiert.
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Perfusionssystem
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Das
Perfusionssystem bestand aus vier Hauptkomponenten: einem Hohlfaser-Bioreaktor,
einer Pumpstation, einem Kulturmedium-Reservoir und einem Gaszylinder
(15). Zellen wurden in das ECS des Hohlfaser-Bioreaktors
eingeimpft. Kulturmedium wurde aus dem Mediumreservoir mittels der
peristaltischen Pumpe entnommen, trat in den intrakapillären Raum
ein und kehrte dann zum Reservoir zurück. Routinemäßig wurde
eine Medium-Flussrate von 14 ml/h verwendet.
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Kontrolle
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Ein
Hohlfaser-Bioreaktor ohne Mediumfluss diente als Kontrolle. Das
Medium wurde im Kontrollsystem auf täglicher Basis gewechselt.
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Erhaltung der Bioreaktoren
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150
ml Kulturmedium wurde für
jeden Bioreaktor verwendet und am 4. Tag gewechselt. Für das Kontrollsystem
wurde das Medium täglich
gewechselt.
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Der
pH-Wert, der Partialdruck von CO2 und O2 und die Konzentration von HCO3 –,
Ca2+, K+, Na+ und Cl– des
Kulturmediums wurden täglich
auf einem Blutgas-Analysator ge messen. Die Lactat-Produktion der
Zellen in den Bioreaktoren wurde mittels Lactat-Reagenz von Sigma gemessen.
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Zellvermehrung
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Die
Zellvermehrung wurde unter Anwendung des Alamar-Blau-Assays gemessen.
Die Alamar-Blaufarbe wurde aufgrund der metabolischen Aktivität der kultivierten
Zellen von einer nicht-fluoreszierenden Form auf ein fluoreszierendes
Produkt reduziert.
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An
Tag 1, 4 und 7 wurde die Zirkulation des Mediums gestoppt. Nach
der Entfernung des im Bioreaktor übrig gebliebenen Mediums, wurde
frisches Medium mit 5%-Alamar-Blau
in den Bioreaktor injiziert. Nach 2 Stunden in einem 37°C-Inkubator,
wurden 200 μl
Medium von jedem Bioreaktor in 96-Well-Platten gegeben. Die relative
Fluoreszenseinheit wurde mittels eines Fluoreszens-Mikroplatten-Lesers
bei Wellenlängen
von 530 nm (Anregung) und 590 nm (Emission) gemessen. Kontrollen,
die nur Medium und Alamar-Blau-Reagenz
enthielten und auch 2 Stunden lang inkubiert worden waren, wurden
ebenfalls gemessen.
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Zellenlebensfähigkeit
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Die
Zellenlebensfähigkeit
wurde mittels eines lebend/tot-Lebensfähigkeitsassay-Kits bestimmt. Nachdem
der Bioreaktor geerntet war, wurden die Proben in PBS gespült und in
einer 24-Well-Platte zugefügt.
0,5 ml Arbeitslösung
(2 μM-Calcein
und 4 μM-EthD-1 in PBS) wurden
jedem Well hinzugefügt und
bei 37°C
45 Minuten lang inkubiert. Im Anschluss an die Inkubation wurden
mehrere Tropfen von PBS auf einem sauberen Mikroskopier-Objektträger zugefügt. Die
Proben wurden von der 24-Well-Platte auf die Mikroskopier-Objektträger transferiert
und unter dem Fluoreszensmikroskop angeschaut (Anregung/Emission:
Calcein 494/517 nm; EthD-1 528/617 nm). Von jeder Probe wurden Bilder
gemacht.
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H-E-Färbung
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Nachdem
die Bioreaktoren geerntet worden waren, wurden die Proben in PBS
gespült
und in 10%-Formaldehyd 15 Minuten lang fixiert. Die Proben wurden
in 2%-Agarose und dann in Parafin eingebettet, und 4 μm-Schnitte
erhalten.
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Entwachsen
Sie die Schnitte in Xylen 15 Minuten lang und spülen Sie in 100%-, 70%- und 40%-Alkohol
der Reihe nach aus. Spülen
Sie unter laufendem Wasser 5 Minuten lang. Färben Sie mit Mayers Haematoxylin
20 Minuten lang, und waschen und färben Sie blau unter laufendem
Wasser 5 Minuten lang. Färben
Sie mit Eosin 5 Minuten lang und waschen Sie unter laufendem Wasser
1 Minute lang. Entwässern
Sie in 40%-, 70%- und 100%-Alkohol, und klären Sie in Xylen. Betten Sie
in DPX-Einbettmedium ein.
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SEM
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Die
Proben wurden für
die SEM unter Verwendung von 3%-Glutaraldehyd und 1 %-Osmiumsäure fixiert
und unter Verwendung von Aceton in verschiedenen Konzentrationen
(von 20% bis 100%) dehydratisiert. Die Proben wurden einer kritischer-Punkt-Trocknung unter Verwendung
von Isoamylacetat unterzogen und dann mit Gold beschichtet. Die
Proben wurden dann mittels eines Rasterelektronenmikroskops bei
15 kV-Beschleunigungsspannung betrachtet und es wurden Bilder gemacht.
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Ergebnisse
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Zellvermehrung
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Das
Alamar-Blau-Assay zur Zellvermehrung wird in der 16 gezeigt.
Es war kein Unterschied zwischen der Kontrolle und der Perfusionierten
an Tag 1 vorhanden. Die RFU von Alamar-Blau in der Kontrollgruppe
nahm an Tag 4 und Tag 7 ab, verglichen mit ungefähr 5fachen Zunahmen in der
perfusionierten Gruppe, was statistisch signifikant ist (p < 0,05).
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Lactat-Konzentration des
Mediums
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Die
Ergebnisse der Lactat-Produktion im Kulturmedium in zwei Gruppen
werden in der 17 gezeigt. Das von Zellen produzierte
Lactat in der Kontrollgruppe war stabil zu allen Zeitpunkten (zwischen
0,00097 (0,00058 und 0,0044 (0,0004 mmol). Im perfusionierten Bioreaktor
jedoch, war das Lactat im Kulturmedium höher als in der Kontrollgruppe (zwischen
0,032 (0,0091 und 0,065 (0,0129), und zwar signifikant am Tag 4
und Tag 6 (p < 0,05).
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Gas- und Elektrolytanalyse
des Mediums
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Die
pH-Werte des Mediums in zwei Gruppen werden in der 18 gezeigt.
Die pH-Werte in
der perfusionierten Gruppe waren stabil zwischen 7,3 und 7,4, hatten
aber eine leichte Zunahme auf 7,48 (0,053. Im Vergleich zur perfusionierten
Gruppe jedoch, nahm der pH-Wert in der Kontrollgruppe an Tag 6 und
Tag 7 auf 7,44 (0,008 bzw. 7,6 (0,03 (p < 0,05 und p < 0,01) zu.
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Die
Partialdrucke von O2 und CO2 in
den zwei Gruppen werden in der 19 gezeigt.
Die Ergebnisse in der perfusionierten Gruppe waren relativ stabil,
aber die Kontrollgruppe zeigte einen Trend von leichter Zunahme
im Partialdruck von O2 und Abnahme im Partialdruck von CO2 zwischen
Tag 1 und Tag 7.
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Die
Konzentrationen von K+, Na+, Ca++, Cl– im Medium der zwei Gruppen
waren unterschiedlich, waren aber alle innerhalb physiologischer
Bereiche (20).
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Zell-Lebensfähigkeit
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Die
lebend/tot-Zellfärbung
wird in der 21 gezeigt. Die hohlen
Fasern, Collagengel und Zellträger
werden mittels Lichtmikroskopie in der 21A gezeigt.
Nach lebend/tot-Färbung waren
mittels Fluoreszensmikroskopie die lebenden Zellen grün und tote
Zellen waren rot. In der perfusionierten Gruppe waren die Zellen
gleichmäßig über der
Collagen-Gelmatrix und Mikroträgern
in hoher Dichte verteilt. Es waren Gewebe-ähnliche Strukturen gebildet.
Es waren viel mehr lebende Zellen in der perfusionierten Gruppe
vorhanden als in der Kontrolle. In der Kontrollgruppe war die Zelldichte
niedriger und es waren mehr tote Zellen vorhanden als in der perfusionierten Gruppe
(21B).
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H&E-Färbung
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Die 22 zeigt H&E-Färbung von geernteten Zellen
und Gewebe in Hohlfaser-Bioreaktoren. Die
Kontrollgruppe wird in den 22a und
b gezeigt. Die Zellen waren abgelöst von der Oberfläche des
Zellträgers.
Wenige Zellen überlebten
in der Collagenmatrix. Die perfusionierte Gruppe wird in den 22c und d gezeigt. Die Mikroträger waren mit Zellen bedeckt.
Die Zellen verteilten sich gleichmäßig in der Collagenmatrix und
einige dreidimensionale Gewebe-ähnliche
Strukturen waren gebildet.
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SEM-Beobachtung
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In
beiden Gruppen waren die Mikroträger teilweise
in der Collagen-Gelmatrix eingebettet, welche die hohlen Fasern
bedeckte, und bildeten eine Verbundstruktur (23a).
Die Oberflächen
der hohlen Fasern waren glatt, weder mit Zellen noch Collagenmatrix
angeheftet. Einige Zellen wuchsen auf den Mikroträgern, sie
breiteten sich aber nicht.
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In
der perfusionierten Gruppe bildeten die Zellen eine einzige Schicht
auf der ganzen äußeren Oberfläche der
Collagenmatrix und Multischichten in einigen Bereichen. Die Zellen
waren sehr aktiv, mit ausgedehnten Zellprozessen, welche sich in
die Collagenmatrix integrierten und Zellverbindungen zwischen Zellen
bildeten (22b). Einige Zellen bildeten
neue Collagenmatrix (23c). Es waren keine Hinweise
vorhanden, die zwischen hohlen Fasern und Collagenmatrix wachsende
Zellen zeigten (23d).
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In
der Kontrollgruppe war die Collagenmatrix nicht mit Zellen bedeckt.
Einige Zellen konnten detektiert werden, sie waren aber in schwachen
Zuständen,
sie breiteten sich nicht aus wie die Zellen in der perfusionierten
Gruppe. Tote Zellen und Zelltrümmer verblieben
in der Collagenmatrix und in den Mikroträgern (23e).
Verglichen mit den organisierten feinen Collagenfasern, die in Richtung
von Zellprozessen orientiert waren (22c),
waren die Collagenfasern in der Kontrollgruppe rauh und unorganisiert, ohne
jede Beziehung zu Zellen und ohne Anzeichen einer Zelleinmischung
(23f).