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Die Erfindung betrifft ein neues Polypeptid, das die Aktivität
natürlicher Killerzellen (NK-Zellen) bei der Lyse menschlicher
Tumorzellen verstärkt; ein gentechnisches Verfahren, das seine
Herstellung betrifft, und ein Arzneimittel, das dieses Peptid
als wirksamen Bestandteil enthält. Die vorliegende Erfindung
ist deshalb auf dem Arzneimittelgebiet anwendbar.
Stand der Technik
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Es war bekannt, daß es natürliche Killerzellen (NK-Zellen)
gibt, die auf spezifische Krebszellen eine zerstörerische
Wirkung zeigen. Deshalb haben Lymphokine, die die Aktivität
dieser NK-Zellen beeinflussen, Beachtung gefunden. Es wird z.B.
darüber berichtet, daß Interleukin-2 und Interferon die
Aktivität von NK-Zellen erhöhen (R.B. Herberman et al.,
Immunol. Rev., 44 (1979) 13; B.M. Vose et al., J. Immunol., 130
(1983) 768; W. Domzig et al., J. Immunol. 130 (1983) 1970).
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NK-Zellen spielen verschiedene wichtige Rollen als nicht
spezifische Wirts-Abwehrsysteme, z.B. als erste Stufe der
Abwehr gegen Krebszellen, bei der Unterdrückung der Metastase
von Krebszellen, der Widerstandsfähigkeit gegen virale
Infektion und Regulierung der Hematopoiesis in Knochenmark (K.
Kumagai und K. Ito, Nippon Rinsho, Special Spring Issue 42
(1984) 859).
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Die folgenden Tatsachen zeigen, daß NK-Zellen eine wichtige
Rolle bei der Wirtsabwehr gegenüber Krebs spielen. Eine nackte
Maus mit einem Mangel an T-Zellen, aber mit einer hohen NK-
Aktivität leidet unter Hochfrequenz nicht immer unter einer
spontanen oder chemisch induzierten Carcinogenese (J. Rygaard
et al., Immunol. Rev. 28 (1975) 43; D. Stutman et al., Science
183 (1974) 534); und die Metastase transplantierter Krebszellen
wird in einer beigen Maus mit T-Zellen aber einer kinetisch
niedrigen NK-Aktivität gefördert (K. Shimamura und K. Tamaoki,
Jikken Igaku 2 (1984) 398; E. James, Talmadge et al., Nature
284 (1980) 622) und in einer Maus mit künstlich verringerter
NK-Aktivität (K. Shimamura und K. Tamaoki, Jikken Igaku, 2
(1984) 398).
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Sistar et al. berichten darüber, daß aus Maus-Thymocyten ein
von Interleukin-2 verschiedenen die NK-Zellenaktivität
erhöhender Faktor erzeugt und freigesetzt wird (K. Sitara, O.
Ichimura, T. Mitsuno und J. Osawa, Immunol. 134 (1985) 1039).
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Einige der Erfinder vermuteten die Gegenwart eines Lymphokins,
das zur Aktivierung von NK-Zellen fähig ist, und stellten
verschiedene Zellinien von Lymphokin erzeugenden menschlichen
T-Zellhybridomas her und zeigten die Gegenwart einiger
Lymphokine, wie z.B. eines Makrophagen migrationsinhibierenden
Faktors (MIF) und eines Makrophagen aktivierenden Faktors (MAF)
(Y. Kobayashi, M. Higuchi und T. Osawa, J. Immunol. 128 (1982)
2714; M. Asada, M. Higuchi, Y. Kobayashi und T. Osawa, Cell.
Immunol. 77 (1983) 150; M. Higuchi, M. Asada, Y. Kobayashi und
T. Osawa, Cell. Immunol. 78 (1983) 257).
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Insbesondere fanden sie, daß ein menschliches T-Zellenhybridoma
aus mit Schlüsselloch Nacktschnecken-Hemocyanin (keyhole limpet
hemocyanin) behandelten T-Zellen einen vollständig neuen NK-
Zellen aktivierenden Faktor erzeugen, der nachfolgend als NKAF
abgekürzt wird, und verschieden ist von irgendeinem bekannten
Lymphokin, wie in der Japanischen Offenlegunsschrift Nr.
97224/1986 beschrieben. In dieser Erfindung war der erhaltene
NKAF ein natürliches Produkt per se und seine Aminosäuresequenz
als Peptid war nicht klar spezifiziert.
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Um einen NKAF als Arzneimittel in industriellem Maßstab
anzuwenden, ist es notwendig, seine Aminosäuresequenz als
Peptid aufzuklären und ihn als genetisches
Rekombinationsprodukt, das nach einem gentechnischen Verfahren
erhalten wird, zu erzeugen.
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Die Erfinder haben deshalb versucht, den NKAF, der die
Aktivität von NK-Zellen erhöht, zu isolieren und zu
identifizieren, um sein Gen zu erhalten.
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Eine erste Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es deshalb,
den in der Japanischen Patentoffenlegungsschrift Nr. 97224/1986
beschriebenen natürlichen NKAF zu reinigen und seine partielle
Aminosäuresequenz zu spezifizieren. Eine zweite
Aufgabenstellung der vorliegenden Erfindung ist es, ein
spezifisches cDNA-Klon aus einer aus der mRNA des auf der
vorstehend erwähnten Sequenz basierenden menschlichen T-
Zellhybridomas hergestellten cDNA-Bank auszuwählen um dadurch
schließlich ein rekombinantes NKAF-Produkt zu erhalten.
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Um diese Ziele zu erreichen, haben die Erfinder als erste Stufe
das natürliche NKAF durch Immunoaffinitätssäulenchromatographie
gereinigt und die partielle Aminosäuresequenz davon
spezifiziert.
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Danach wählten sie aus einer von der mRNA des menschlichen T-
Zellen-Hybridoma (C-108), das auf der vorstehend spezifizierten
Aminosäuresequenz (KR-21) basierte, einen cDNA-Klon aus. Danach
wurde die Aminosäuresequenz des NKAF aus der Basensequenz des
so erhaltenen cDNA-Klons pNK8308 spezifiziert. Ferner wurde der
rekombinante NKAF aufgeklärt und seine Aktivität bestätigt.
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Auf diesen Ergebnissen basierend wurden weitere Untersuchungen
durchgeführt, wodurch die vorliegende Erfindung vervollständigt
wurde.
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Die vorliegende Erfindung wird nun im einzelnen beschrieben.
Zusammenfassung der Erfindung
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Die Erfindung stellt einen rekombinanten natürlichen
Killerzellen aktivierenden Faktor bereit, der im Peptid die
folgende Aminosäuresequenz in seinem Molekül besitzt. Die
Erfindung stellt ein cDNA, das für einen rekombinanten
natürlichen Killerzellen aktivierenden Faktor codiert, bereit,
ein Manifestationsplasmid, das die cDNA umfaßt, einen mit dem
Plasmid transformierten Wirt, ein anti-Tumormittel, das den
rekombinanten natürlichen Killerzellen aktivierenden Faktor
enthält, und eine pharmazeutische Zusammensetzung, die eine
pharmakologisch wirksame Menge des anti-Tumormittels und einen
pharmakologisch annehmbaren Träger umfaßt.
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Das erfindungsgemäße Endprodukt kann mittels gentechnischer
Verfahren hergestellt werden.
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Deshalb stellt eine cDNA die den erfindungsgemäßen
rekombinanten NKAF codiert, und ein Manifestationsplasmid, das
diese cDNA als Fremdgen enthält und erhalten wurde durch
Linking auf solche Weise, um die Regulierung und Manifestation
eines ausgewählten Wirts zu ermöglichen, wobei beide für die
Herstellung des erfindungsgemäßen Endproduktes erforderliche
Zwischenprodukte sind, zusammen die vorliegende Erfindung dar
weil sie zur Lösung des gleichen Problems beitragen.
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Eine bevorzugte cDNA ist die cDNA gemäß Anspruch 3.
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Ein mit dem Manifestationsplasmid transformierter Wirt ist
ebenfalls, so wie die vorstehend erwähnte cDNA und das
Manifestationsplasmid, Gegenstand der vorliegenden Erfindung.
Als Wirt können Escherichia coli, Hefe- und tierische Zellen,
wie z.B. BHK-Zellen und CHO-Zellen, verwendet werden.
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Ein Beispiel für einen E. coli-Stamm, der die cDNA trägt, ist
ein als XL1-Blue/pNK 8308B bezeichneter Stamm, der im Beispiel
1 beschrieben wird. Der Stamm wurde beim Fermentation Research
Institute als FERM P-10161 hinterlegt, nun auf die
internationale Hinterlegung FERM BP-2468 übertragen.
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Der erfindungsgemäße rekombinante NKAF, d.h. das Endprodukt,
hat eine anti-Tumor-Wirkung, wie dies in den nachfolgenden
Beispielen gezeigt wird.
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Ähnlich zum natürlichen NKAF, der als aktiver Bestandteil einer
Arzneimittelzusammensetzung verfügbar und medizinisch verwendet
wird, kann der erfindungsgemäße rekombinante NKAF als aktiver
Bestandteil einer Arzneimittelzusammensetzung verwendet werden,
und ist deshalb aufgrund seiner Wirkung für therapeutische
Zwecke brauchbar.
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In diesem Fall kann die Arzneimittelzusammensetzung auf übliche
Weise als intravenöse Injektion formuliert sein.
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Die Injektion kann auf diesem Gebiet übliche Weise hergestellt
werden durch Formulierung einer geringen Mmenge einer
physiologisch wirksamen Substanz zu einer Injektionslösung.
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Der erfindungsgemäße rekombinante NKAF kann z.B. in einer
wässerigen Lösung entweder allein oder zusammen mit geeigneten
Füllern oder Lösungsvermittlern formuliert werden, unter
sterilen Bedingungen filtriert werden, und zusammen mit einer
wässerigen Lösung zur Auflösung lyophilisiert verpackt werden.
Es kann deshalb ein Injektionspräparat, das bei der Verwendung
gelöst wird, hergestellt werden.
Verfahren
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Nachfolgend wird die Herstellung und Bestimmung des natürlichen
NKAF beschrieben.
1. Herstellung des gereinigten natürlichen NKAF:
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Um den rekombinanten NKAF herzustellen, werden die Reinigung
des natürlichen NKAF und seine Strukturanalyse auf folgende
Weise durchgeführt.
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Natürlicher NKAF kann aus einem serumfreien Kulturüberstand
einer Klon C-108 Linie von natürlichem NKAF-produzierendem
menschlichem T-Zellhybridoma KC-8-1-10 (vgl. die Japanische
Offenlegungsschrift Nr. 97224/1986) mittels verschiedener
Verfahren einschließlich Ionenaustauschchromatographie,
Gelfiltrationschromatographie, Affinitätschromatographie und
Hochleistungsflüssigkeitschromatographie gereinigt werden.
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Die Bestimmung der N-terminalen Aminosäuresequenz des so
erhaltenen gereinigten NKAF und der Aminosäuresequenz eines
gereinigten NKAF-Fragmentpeptids, das durch enzymatische
Verdauung desselben mit Trypsin erhalten wurde, erlaubt die
Klonierung der cDNA.
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Die Wirkung des NKAF zur Erhöhung der NK-Aktivität kann durch
Verwendung der Aktivität von nicht an Kunststoff anhaftenden
menschlichen peripheren Blutlymphocyten (plastic nonadherent
PBLs) bei der Abtötung menschlicher Krebszellinien K-562 Zellen
(NK-Aktivität) als Richtlinie bestimmt werden. Eine Probe wird
einer Doppelserienverdünnung mit einem RPMI-1640 Medium, das 10
% fötales Kälberserum (10 % FCS-RPMI-1640) enthält,
unterworfen. 50-ul-Anteile der verdünnten Proben wurden in eine
96-Loch-Mikrotiterplatte gebracht. Danach wurden 1 x 10&sup5;/50 ul
der plastic nonadherenten PBLs zugegeben und darin bei 37 ºC 16
Stunden lang inkubiert. Dann wurden 1 x 10&sup4;/100 ul einer &sup5;¹Cr-
markierten K-562-Zellsuspension dazugegeben und darin bei 37 ºC
weitere 4 Stunden inkubiert.
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Getrennt davon wurden 100 ul des 10 %-igen FCS-RPMI-1640-
Mediums 16 Stunden lang inkubiert und dann 100 ul einer &sup5;¹Cr-
markierten K-562-Zellsuspension dazugegeben, gefolgt von einer
Inkubierung für weitere 4 Stunden als Kontrolle. Das
freigesetzte &sup5;¹Cr in 100 ul der Inkubierung wird bestimmt.
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NK-Aktivität (%) =
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(b - a)/(c - a) x 100
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In der obigen Gleichung stellt b das freigesetzte &sup5;¹Cr (cpm)
der Probe dar; a bedeutet das freigesetzte &sup5;¹Cr (cpm) der
Kontrolle; und c bedeutet das Gesamt-&sup5;¹Cr (cpm) in 100 ul der
Cr-markierten K-562-Zellsuspension (10&sup5;/ml). Die Bestimmung
wird dreimal durchgeführt und der Mittelwert berechnet.
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Die 50 % des unter diesen Bedingungen maximalen
Verstärkungseffektes entsprechende NKAF-Aktivität kann als 1U
definiert werden.
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Ein Beispiel für die Herstellung des natürlichen NKAF ist das
folgende.
(1) Reingung von natürlichem NKAF:
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Ein menschliches T-Zellenhybridoma KC8-1-10 C-108-Linie, wurde
in einem 10 %-igen FCS-RPMI-1640-Medium in einem 10 l
Glaskolben gezüchtet, bis die Zelldichte 1 bis 2 x 10&sup6;
Zellen/ml erreichte.
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Nach Vervollständigung der Inkubierung wurden die Zellen durch
Zentrifugation abgetrennt und mit RDF-Medium gewaschen. Die
gewaschenen Zellen wurden in dem RDF-Medium so suspendiert, um
eine Dichte von 1 x 10&sup6; Zellen/ml zu ergeben. Die erhaltene
Suspension wurde kontinuierlich in einem Glaskolben bei 37 ºC
14 bis 20 Tagen lang inkubiert.
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Der Überstand wurde kontinuierlich mit einer Geschwindigkeit
von 10 l/Tag durch einen frischen ersetzt, und das NKAF wurde
aus dem NKAF-enthaltenden Überstand nach dem folgenden
Verfahren gereinigt.
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200 l des serumfreien Kulturüberstandes wurden durch ein
Glasfaser-Filterpapier GF/F, erhältlich von Whatman Inc.,
filtriert, um Zellbruchstücke zu entfernen. Das Filtrat wurde
über eine mit Sepabeads SP-900, erhältlich von Mitsubishi
Chemical Ltd., gefüllte Säule bei einem Gelvolumen von 2 l und
einer Fließgeschwindigkeit von 25 l/Stunde eluiert, um
hydrophobe Substanzen niedrigen Molekulargewichts, wie z.B.
Phenolrot, zu entfernen. Die Eluate wurden gesammelt und die
elektrische Leitfähigkeit davon wurde auf die eines 10 mM-Tris-
HCl-Puffer (pH = 8), der 0,2 M NaCl enthielt, eingestellt. Dann
wurde mit einer DEAE-Sepharosesäule (hergestellt von Pharmacia;
Gelvolumen: 2 l), die mit dem 10 mM Tris-HCl-Puffer (pH = 8),
der 0,2 M NaCl enthielt, equilibriert war, bei einer
Fließgeschwindigkeit von 12 l/Stunde behandelt. Diese Säule
wurde mit dem gleichen Puffer gewaschen und dann mit einem 10
mM Tris-HCl-Puffer (pH = 8), der 0,6 M NaCl enthielt, eluiert.
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4 l der eluierten Fraktion, die die NKAF-Aktivität zeigte,
wurden an einer Ultrafiltrationsmembran (YM-5, hergestellt von
Amicon) auf das ca. 1000-fache konzentriert. Die konzentrierte
Fraktion wurde dann mit einer Sephadex G-75 Gelfiltrationssäule
(hergestellt von Pharmacia; 50 (Innendurchmesser) x 900 mm),
die mit einer 0,1 M wässerigen Lösung von NH&sub4;HCO&sub3; equilibriert
war, bei einer Fließgeschwindigkeit von 100 ml/Stunde
behandelt, um Substanzen mit hohem Molekulargewicht, wie z.B.
Nucleinsäuren, zu entfernen. Aktive Fraktionen wurden gesammelt
und vereinigt. Die vereinigten aktiven Fraktionen (ca. 900 ml)
wurden an einer YM-5-Membran auf das ca. 20-fache konzentriert
und dann lyophilisiert.
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Das so erhaltene Lyophilisat wurde dann in 5 ml einer Mischung
aus 0,1 M CH&sub3;COONa-Puffer (pH = 5) mit 0,1 M Na&sub2;SO4-Puffer (pH
= 5) (1:1) gelöst.
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Die so erhaltene Lösung wurde an einer Phenyl-5PW-RP-Säule zur
Fraktionierung (hergestellt von Tosoh, 21,5 x 150 mm)
adsorbiert. Dann wurde sie unter Verwendung des Eluents A [0,1
M CH&sub3;COONa-Puffer (pH = 5)/0,1 M Na&sub2;SO4-Puffer (5,0) = 1/1] und
Eluents B [Eluent A/CH&sub3;CN = 1/1] eluiert.
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Die Elution wurde durchgeführt, indem der Anteil des Eluents B
von 0 auf 100 % innerhalb von 3 Stunden linear erhöht wurde, um
auf diese Weise den NKAF zu eluieren.
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Auf diese Weise wurde während einer Retentionszeit von 100 bis
110 Minuten die Hauptfraktion eluiert, und einige Anteile davon
wurden unter den obigen Bedingungen während 110 bis 140 Minuten
eluiert.
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Durch EIA wurde bestätigt, daß diese aktive Fraktion mit
monoklonalen Antikörpern reagiert, was nachfolgend beschrieben
wird.
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Die während der Retentionszeit von 100 bis 110 Minuten
eluierten aktiven Hauptfraktionen wurden lyophilisiert und das
partiell gereinigte natürliche NKAF erhalten.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen:
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Figur 1 ist ein Chromatogramm, das das Ergebnis der Reinigung
von natürlichem NKAF durch eine monoklonale Antikörper-Säule
zeigt.
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Figur 2 zeigt den EIA mit 2 monoklonalen Antikörpern.
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Figur 3 ist ein Chromatogramm, das das Ergebnis der Reinigung
von NKAF durch Umkehrphasen-HPLC zeigt.
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Figur 4 zeigt das Ergebnis von SDS-PAGE.
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Die Figuren 5 und 6 zeigen jeweils die Aminosäuresequenz einer
Peptidkette.
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Die Figur 7 zeigt das Ergebnis der Trennung und Isolierung des
C-terminalen Peptids.
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Die Figur 8 ist die Restriktionsenzym-Kartierung des cDNA-
Klons.
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Figur 9 zeigt die Basensequenz der cDNA von pNK 8308 und die
davon abgeleitete Aminosäuresequenz des NKAF.
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Die Figur 10 zeigt das Konstruktionsverfahren von pNK 8602
unter Verwendung von pcD-Vektor.
(2) Herstellung des monoklonalen Antikörpers für natürlichen
NKAF und seine Säule:
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Das nach dem obigen Verfahren (1) erhaltene partiell gereinigte
natürliche NKAF, das als Immunisierungs-Antigen verwendet
wurde, wurde mit komplettem Freundschen Adjuvans gemischt, um
eine Emulsion zu ergeben. 0,2 ml/Tier dieser Emulsion wurden
dreimal an Mäuse verabreicht, um diese Tiere zu
immunisieren. Danach wurde der partiell gereinigte natürliche
NKAF an Mäuse durch die Schwanzvenen verabreicht und die Milz
jedes Tieres wurde 3 Tage später entnommen.
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Die so erhaltenen Milzzellen wurden mit Maus-Myelomzellen X63-
Ag 8, 6, 5, 3 (Flow Lab.) unter Verwendung von 45 %
Polyethylenglykol 3350 (hergestellt von Sigma) fusioniert.
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Die fusionierten Zellen wurden dann auf konventionelle Weise
(G. Galfre und C. Milstein et al., Methods in Enzymology 73
(1981) 3) gezüchtet.
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Dann wurden 2 Typen von Hybridoma-Zellen 19-E-7 und 29-C-8, die
einen die NKAF-Aktivität absorbierenden Antikörper
produzierten, aufgewählt.
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Die erhaltenen Hybridoma-Zellen wurden in die Bauchhöhle von
Mäusen transplantiert, denen 0,5 ml-Anteile von Pristan (von
Aldrich) eine Woche vorher oder früher intraperitoneal
verabreicht wurde, und die in der Bauchhöhle jedes Tieres sich
ansammelnde Ascitesflüssigkeit wurde gesammelt.
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Beide monoklonalen Antikörper (29-C-8 und 19-E-7) waren IgG&sub1;.
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Die erhaltenen monoklonalen Antikörper wurden unter Verwendung
von Protein A-Agarose von Repligen gereinigt und mit Bromcyan-
aktivierter Sepharose 4B (hergestellt von Pharmacia) umgesetzt,
um ein immobilisiertes monoklonales Antikörpergel zu ergeben.
2. Strukturanalyse von hochgereinigtem natürlichem NKAF:
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Der in der obigen Stufe 1-(1) erhaltene partiell gereinigte
natürliche NKAF (Sephadex G-75-Fraktion) wurde einer
Affinitätschromatographie unter Verwendung des wie vorstehend
unter (2) hergestellten immobilisierten monoklonalen
Antikörpergels unterworfen und die aktive Fraktion gesammelt
(vgl. Figur 1).
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Das erhaltene Produkt war hochgereinigter natürlicher NKAF mit
einer spezifischen Aktivität von 1 x 10&sup5; U/mg Protein.
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Die Eigenschaften des Produktes wurden analysiert und die
folgenden Ergebnissen erhalten.
(1) Analyse auf Aminosäurezusammensetzung:
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Der entsalzte natürliche NKAF wurde durch Trocknen am Boden
eines kleinen Reagenzglases zur Hydrolyse verfestigt. Dann
wurde dieses Reagenzglas in ein Glasfläschchen gegeben und 500
ul 6 N HCl auf den Boden des Fläschchens gegossen. Danach wurde
das Material zusammen mit dem Fläschchen evakuiert und mit
Chlorwasserstoffsäure bei 110 ºC 24 Stunden lang hydrolysiert.
Das so erhaltene NKAF-Hydrolysat wurde mit einem
Aminosäureanalysator 6300 von Beckman Systems analysiert.
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Die Tabelle zeigt die Ergebnisse.
Tabelle 1: Aminosäureanalyse
Gefunden
Berechnet
(2) Analyse auf Zuckerzusammensetzung.
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Der mittels der Orcin-Schwefelsäure-Methode bestimmte neutrale
Zuckergehalt des erhaltenen natürlichen NKAF betrug ca. 120
ug/mg Protein. Der durch die Carbazol-Schwefelsäuremethode
bestimmte darin vorhandene Gehalt an Uronsäure betrug ca. 300
ug/mg Protein.
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Danach wurde die Zuckerzusammensetzung des natürlichen NKAF
analysiert. Die Tabelle 2 zeigt die Ergebnisse.
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Auf diese Weise wurde bestätigt, daß der erhaltene natürliche
NKAF ein Glycoprotein war, das eine große Menge an Zuckerketten
von O-Glycosidtyp (Mucopolysaccharide und Zuckerketten vom
Mucintyp) enthielt.
Tabelle 2: Zuckerzusammensetzung
Zucker
Gehalt (ug/mg Protein)
N-Acetylglucosamin oder N-Acetylgalactosamin
Mannose
Galactose
Sialinsäure
(3) Bestimmung des NKAF durch EIA
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Ein Loch wurde mit einem der zwei monoklonalen Antikörpern, 29-
C-8, beschichtet und gewaschen. Dann wurde das NKAF dazugegeben
und bei Raumtemperatur 1 Stunde lang reagieren gelassen. Danach
wurde ein anderer monoklonaler Antikörper, 19-E-7, der
biotinisiert wurde, dazugegeben und die Mischung bei
Raumtemperatur eine Stunde lang reagieren gelassen. Nach dem
Waschen wurde noch Avidin-Peroxidase dazugegeben und die
erhaltene Mischung bei Raumtemperatur 30 Minuten reagieren
gelassen. Nach dem Waschen wurde eine Lösung von o-
Phenylendiamin, d.h. dem Substrat, zugegeben. Bei
Raumtemperatur entwickelte sich eine Färbung. 15 Minuten danach
wurde die Reaktion mit 1 N HCl beendet und die Extinktion
(OD&sub4;&sub9;&sub2;) gemessen. Die Figur 2 zeigt die so erhaltene Eichkurve.
(4) Entfernung der Zuckerketten:
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Da NKAF eine Anzahl von Zuckern enthielt, wurde die Entfernung
der Zuckerketten durch Aminosäuresequenzierung untersucht.
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Die Analyse wurde mittels SDS-PAGE (Natriumdodecylsulfat-
Polyacrylamidgelelektrophorese) und Western-Immunoblot
durchgeführt. Präziser ausgedrückt wurde der entsalzte und
gereinigte NKAF mit Sialidase, O-Glycanase, Chondroitinase und
Heparitinase behandelt und mittels SDS-PAGE geprüft, ob dadurch
Zuckerketten geschnitten wurden oder nicht.
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Vor und nach der Behandlung mit Heparitinase wurde keine
Veränderung beobachtet. Das Molekulargewicht der Hauptbande des
NKAF wurde durch Behandlung mit Sialidase oder O-Glycanase
erniedrigt, woher die Verschmierung nicht verschwand. Bei
Verwendung von Chondroitinase verschwand die Verschmierung und
bei 35 KD wurde eine Hauptbande beobachtet. Durch Western-
Immunoblot wurde bestätigt, daß diese Bande mit dem anti-NKAF-
monoklonalen Antikörper und dem Kanninchen-anti-NKAF-Antikörper
reagiert. Nach Behandlung mit Chondroitinase blieb die
Aktivität erhalten.
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Der entsalzte und gereinigte NKAF wurde einer reduktiven
Carboxamidomethylierung unterworfen und in 100 ml mM Tris-HCl-
Puffer (pH = 8), der 0,5 U Chondroitinase und 30 mM CH&sub3;CHOONa
enthielt, gelöst. Er wurde dann bei 37 ºC 60 Minuten lang
reagieren gelassen, um auf diese Weise die
Chondroitinsulfatkette zu schneiden.
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Die Reaktionsmischung wurde durch Umkehrphasen-HPLC unter
Verwendung einer Vydac C4-Säule und eines 0,1 % TFA
(Trifluoressigsäure)/CH&sub3;CH-Systems als Lösungsmittel gereinigt,
wobei der Anteil an CH&sub3;CN innerhalb von 30 Minuten bei einer
Fließgeschwindigkeit von 1,5 ml/min von 0 auf 100 % geändert
wurde (vgl. Figur 3).
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Wenn die Fraktion 1 und Fraktion 2 des Chromatogramms der Figur
3 einer SDS-PAGE unterworfen wurden, zeigte die Fraktion 1 eine
Monobande bei 35 RD, während die Fraktion 2 eine verschmierte
Bande, die 35 KD überschritt, zeigte (vgl. Figur 4). Die
Fraktion 2 wurde in 50 mM Tris-HCl (pH = 9), der 6 M
Guanidinhydrochlorid enthielt, gelöst und einer Umkehrphasen-
HPLC unterworfen. Als Ergebnis wanderte die Fraktion 2 gegen
Fraktion 1, was darauf hinweist, daß die Fraktion 2 ein
Aggregationsprodukt der Fraktion 1 war.
(5) Analyse der N-terminalen Aminosäuresequenz:
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Die N-terminale Aminosäuresequenz wurde unter Verwendung der
Fraktion 1 der Figur 3 analysiert. Auf diese Weise wurden 28 N-
terminale Reste, beginnend von Leucin, wie folgt spezifiziert.
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Leu-His-Leu-Arg-Ser-Glu-Thr-XXX-XXX-Phe-Glu-
XXX-Pro-Leu-Gly-Ala-Lys-Thr-Leu-Pro-Glu-Asp-
Glu-Glu-Thr-Pro-Glu-Gln.
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An den 8., 9. und 12. Resten zeigte sich keine Aminosäure.
Diese wurde deshalb als Ser oder Thr an, die eine Zuckerkette
vom O-Glycosidtyp gebunden war, angenommen.
(6) Peptidkartierung von enzymatisch mit Trypsin verdautem
natürlichem NKAF.
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Fraktion 1 von Figur 3 wurde in 0,1 M Ammoniumhydrogencarbonat
(pH = 8), das 2 M Harnstoff enthielt, gelöst, und Trypsin
dazugegeben. Die erhaltene Mischung wurde bei 37 ºC 16 Stunden
lang reagieren gelassen. Nach Vervollständigung der Reaktion
wurde die Reaktionsmischung durch Umkehrphasen-HPLC unter
Verwendung einer Vydac C4-Säule und eines Lösungsmittelsystems
aus 0,1 % TFA/CH&sub3;CN gereinigt, wobei der Anteil des CH&sub3;CN
innerhalb einer Stunde bei einer Fließgeschwindigkeit von 1,5
ml/Minute von 0 auf 60 % geändert wurde.
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Die Aminosäurezusammensetzung und Aminosäuresequenzen der so
erhaltenen 21 Peptidfragmente wurden analysiert (vgl. Tabelle
3).
Tabelle 3: Aminosäuresequenz der mit Trypsin verdauten Peptide
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Alle Aminosäuresequenzen der analysierten Peptidfragmente
wurden an den cDNA-Sequenzen des rekombinanten NKAF
identifiziert, was nachfolgend beschrieben wird (vgl. Figur 5
und 6).
(7) C-terminale Aminosäuresequenz:
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Die tryptischen Peptide wurden durch eine Anhydrotrypsin-
Agarose-Säule, die mit 0,05 M Natriumcarbonat (pH = 5), das
0,02 M Calciumchlorid enthielt, equilibriert war,
hindurchgeführt und nicht absorbierte Fraktionen gesammelt. Die
gesammelten Fraktionen wurden einer Umkehrphasen-HPLC unter den
obigen Bedingungen unterworfen, um auf diese Weise das C-
terminale Peptidfragment abzutrennen (vgl. Figur 7).
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Als Ergebnis der Aminosäuresequenzanalyse wurde die
Aminosäuresequenz dieses Peptidfragmentes bestimmt als Arg-Leu-
Pro-Phe-Ile-Cys-Ser-Tyr, was mit der Aminosäuresequenz von KR-
17 übereinstimmte.
Beispiele
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Auf der Basis der wie oben beschriebenen Aminosäuresequenz der
Trypsin-hydrolysierten Fragmente der gereinigten Proben von
natürlichem NKAF wurde die Basensequenz der mRNA, die für den
NKAF kodiert, veranschlagt und ein entsprechendes DNA-Oligomer
synthetisiert. Danach wurde ein cDNA-Klon mit einer Sequenz,
die für den NKAF codiert, durch Screenen mittels Hybridizierung
einer cDNA-Bank aus der mRNA von C-108 Zellen unter Verwendung
des vorstehend erwähnten Oligomers als Sonde ausgewählt.
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Um die Erfindung weiter zu veranschaulichen, werden die
folgenden Beispiele angegeben.
Beispiel 1
(1) Isolierung von mRNA:
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1,2 x 10&sup9; Zellen von KC-8-1-10 C-108 Linie, die mit 4 ul/ml
Pole Weed Mitogen, PWM von GIBCO, in RPMI-1640-Medium 8 Stunden
lang stimuliert worden waren, wurden gesammelt und daraus RNA
durch ein von Chrigwin et al. (Chirgwin et al., Biochemistry 18
(1979) 5294) beschriebenes Verfahren extrahiert.
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3 Volumenteile des Extraktes wurden dann über 1 Volumenteil
einer 5,7 M CsCl-0,1 M EDTA-Lösung überschichtet und bei 26000
rpm bei 25 ºC 36 Stunden lang mit einer Ultrazentrifuge (SRP 28
SA Roter; hergestellt von Hitachi) zentrifugiert. Auf diese
Weise wurde die angestrebte RNA in Form von Pellets erhalten.
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Die so erhaltene RNA wurde in 10 mM Tris-HCl-Puffer (pH = 7,4)
gelöst und Ethanol zugegeben. Die erhaltene Mischung wurde bei
-70 ºC eine Stunde lang stehen gelassen. Die RNA wurde durch
Zentrifugieren abgetrennt und dann in 10 mM Tris-HCl (pH = 7,4)
gelöst. Dann wurden 0,5 M KCl dazugegeben.
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Die erhaltene Mischung wurde auf eine Oligo-(dT)Cellulosesäule
(20 mm x 150 mm) die mit dem gleichen Puffer equilibriert
war, aufgebracht. Nach sorgfältigem Waschen mit 0,5 M KCl und
10 mM Tris-HCl wurde die mRNA mit einer 10 mM wässerigen Lösung
von Tris-HCl eluiert.
-
500 ug der aus den C-108-Zellen stammenden mRNA wurden auf 15
ml einer Lösung, die einen Sucrose-Konzentrationsgradienten von
10 % bis 28 % in 50 mM Tris-HCl mit einem pH-Wert von 7,4, 0,2
m NaCl und 1 mM EDTA enthielt, aufgeschichtet. Die
resultierende Mischung wurde bei 26000 upm und bei 20 ºC 16
Stunden lang in einer Ultrazentifuge (SRP 28 Roter; hergestellt
von Hitachi) zentrifugiert.
-
Die erhaltene Mischung wurde in 500 ul Anteilen fraktioniert
und zu jeder Fraktion Ethanol zugegeben, wodurch die mRNA
ausgefällt wurde.
-
Die mRNA jeder Fraktion wurde in sterilisiertem Wasser auf
solche Weise gelöst, um eine mRNA-Konzentration von 1 ug/ml zu
ergeben.
-
Die mRNA einer Größe von ca. 2 bis 0,5 kb enthaltenen
Fraktionen wurden gesammelt und der nachfolgenden Reaktion zur
Synthese der cDNA unterworfen.
(2) Bildung der cDNA-Bank:
-
Die cDNA wurde gemäß einer von U.Gubler et al. (U. Gubler et
al., Gene 25 (1983) 263) beschriebenen Methode synthetisiert.
-
D.h. es wurde 1 ug der gereinigten mRNA mit einem Amersham
cDNA-Synthesekit (Code Nr. RPN 12560 von Amersham) behandelt.
-
Die doppelsträngige cDNA wurde durch eine Sepharose CL-6B-Säule
geleitet und unter Verwendung einer Modifikatorenzym EcoRI-
Methylase methyliert. Zu der so methylierten cDNA wurde EcoRI -
Linker (pGGAATTCC) angebunden. Danach wurde das Material mit
EcoRI geschnitten, um ein EcoRI-cohesives Ende zu ergeben.
Diese cDNA wurde durch eine Sepharose CL-6B-Säule geführt, um
den überschüssigen EcoRI-Linker zu entfernen.
-
Die so gereinigte cDNA wurde an γ-gt 11 angebunden, das mit
EcoRI geschnitten wurde, und mit Phosphatase bei einem
Molverhältnis von 0,8:1 behandelt, und in Phagenteilchen
gepackt. Auf diese Weise wurde eine cDNA-Bank, die 8 x 10&sup6; bis
1,4 x 10&sup7;-Klone umfaßte, erhalten.
-
Dieser Phage wurde auf 10 Platten eines Durchmessers von 15 cm
aufgeschichtet und darauf wachsen gelassen. Auf diese Weise
wurden 160 ml einer Phagenlösung einer Konzentration von 10¹¹
pfu/ml erhalten.
-
Ca. 90 % der Klone der Bank wiesen Insertionen auf. Acht Klone,
die statistisch aus den 10 Klonen ausgewählt wurden, wiesen
Insertionen von 300 bp bis 2 kbp auf. Die durchschnittliche
Größe dieser Insertionen betrug 1,2 kbp.
(3) Herstellung der DNA-Sonde:
-
Eine Sonde, die den ersten 12 Resten im Bereich von Trypthophan
bis Tryptophan der Aminosäuresequenz des Trypsin-hydrolysierten
Fragments KR-21 (W-N-F-A-Y-X-A-A-H-Q-P-W-S-R) des natürlichen
NKAF entsprach, wurde hergestellt.
-
Der nicht identifizierte Rest X der obigen Sequenz wurde
versuchsweise als Ser angenommen. Wenn eine Zuckerkette an
diesen Rest gebunden wurde, sollte dieser Ser oder Thr sein.
Die Analyse der Aminosäurezusammensetzung zeigte jedoch, daß
diese Sequenz kein Thr umfaßte. Deshalb wurde eine Sonde unter
der Annahme, daß der Rest Ser ist, hergestellt.
-
Auf der anderen Seite wurde die Sequenz der für KR-21
codierenden mRNA unter Bezugnahme auf Untersuchungen zur
Frequenz der Verwendung menschlicher genetischer Codons (R.
Lathe, J. Mol. Biol. 183 (1985) 1) veranschlagt und eine DNA-
Hybridisierungssonde PKR-21, die 36 damit komplementäre
Nukleotide umfaßte, entworfen.
-
Die Sequenz von PKR-21 war die folgende:
-
5'CCATGGCTGGTGGGGCAGCAGAGTAGGCAAAGTTCCA3'
-
Sie wurde unter Verwendung eines automatischen DNA-Synthesizers
(hergestellt von Applied Biosystems) synthetisiert. Diese Sonde
war am 5'-Ende mit gamma-³²P-ATP und T4 Polynukleotidkinase auf
übliche Weise markiert.
(4) Identifizierung der cDNA-Klone, die die für NKAF codierende
Sequenz enthalten:
-
Ca. 160000 rekominante Phagen wurden für die gamma-gt 11 cDNA-
Bank durch das DNA-Hybridisierungsverfahren unter Verwendung
der ³²P-markierten PKR-21-Sonde gescreent.
-
10 rechteckige Platten (10 x 14 cm) wurden mit rekombinanten
Phagen beschichtet, und zwar mit ca. 16000 Plaques auf jeder
Platte. Diese Plaques wurde auf übliche Weise (T. Mariatis et
al., "Molecular Cloning", Seiten 320 bis 321, Cold Spring Harbor
Laboratory (1982)) auf Nitrocelulosemembranen überführt, um die
DNA dadurch zu denaturieren und zu immobilisieren.
-
Diese Membranen wurden in 6 x SSC (1 x SSC = 150 mM NaCl, 15 mM
Natriumcitrat (pH = 7)), 50 mM Natriumphosphat (pH = 7), 5 x
Denhardt's (100 x Denhardt's = 2 % Rinderserumalbumin, 2 %
Polyvinylpyrrolidon, 2 % Ficoll) und 100 mg pro ml Kälberthymus
DNA bei 58 ºC 2 Stunden lang pre-hybridisiert.
-
Danach wurden sie mit der ³²P-markierten PKR-21-Sonde in 6 x
SSC, 50 mM Natriumphosphat (pH = 7) und 5 x Denhardt's bei 58
ºC ca. 12 Stunden lang hybridisiert und mit 6 x SSC-50 mM
Natriumphosphat bei Raumtemperatur während 10 Minuten zweimal,
und bei 58 ºC während 30 Minuten zweimal und bei 65 ºC während
45 Minuten einmal gewaschen. Die zur Hybridisierung mit pKR-21
fähigen Klone wurden durch Autoradiographie bestimmt.
-
Als Ergebnis wurden ca. 30 Plaques getrennt mit dem PKR-21
hybridisiert. Aus den vorstehend genannten wurden aus 4 Klonen
mit EcoRI cDNAs geschnitten und in einem Plasmidvektor
pBluescript Ks, M13+ (hergestellt von Stratagene)
subkloniert,um auf diese Weise pNK 8302, pNK 8303, pNK8306 und
pNK 8308 (hinterlegt beim Fermentation Research Institute als
FERM P-10161, nun auf die vorstehend genannte internationale
Hinterlegung übertragen) zu ergeben.
-
Die Basensequenzen dieser cDNA-Insertionen wurden teilweise
durch das Verfahren der Dideoxy-Kettenterminierung (A. Smith,
Method in Enzymol., 65, 560; F. Sanger et al., Proc. Acad. Sci.
74 (1977) 5463) bestimmt. Als Ergebnis wurde gefunden, daß alle
von Ihnen cDNAs waren, die verschiedene Längen besaßen, die
Sequenzen umfaßten, die die Aminosäuresequenz von NKAF
codieren. Figur 8 zeigt ihre Restriktionsenzym-Kartierung.
-
Unter diesen cDNAs hatte die längste (pNK 8308) eine Sequenz
von 850 bp, ausgenommen Poly (A), in welcher ein offener
Leserahmen (ORF) (666 bp), beginnnend bei einem Initiatorcodon
und kontinuierlich 222 Aminosäurereste kodierend beobachtet
wurde (vgl. Figur 9). In diesem ORF wurde die Peptidsequenz des
KR-21 als Fragment im Bereich von ¹&sup6;&sup4;W bis ¹&sup7;&sup7;R identifiziert.
Der nicht-identifizierte Rest X in KR-21 war aber nicht S
sondern W.
-
Auf diesem ORF wurden andere Trypsin-hydrolysierte
Peptidsequenzen alle identifiziert, was bestätigte, daß diese
cDNA aus der für NKAF kodierenden mRNA stammt.
-
Es war bekannt, daß die N-terminale Aminosäuresequenz der
gereinigten NKAF-Probe ¹L-²H-²L-&sup4;R .... war, und es wurde
außerdem angenommen, daß das durch die cDNA pNK 8308 kodierte
Polypeptid eine hohe hydrophobe zusätzliche Sequenz aus 16
Resten vor der N-terminalen Sequenz besitzt.
-
Dies könnte eine Signalsequenz zur Sekretion des NKAF aus
Zellen sein, geschnitten an der Sekretion, um dadurch
ausgereiften NKAF aus ¹L zu ergeben.
Beispiel 2:
Manifestation von cDNA mit COS7-Zellen:
-
Der pCD-Vektor stammt aus Replikation und dem frühen Promotor
von SV 40-Virus. Vgl. H. Okayama und P. Berg, Mol. Cell. Biol.
3 (1983) 280. Wenn die cDNA in den flußaufwärtigen Teil des
Promotors integriert wird und in einen Zellstamm COS7
eingeführt wird, wie von Y. Glutzman, Cell. 231 (1981) 75
beschrieben, der das T-Antigen von SV40 produziert, wird das
rekombinante Plasmid amplifiziert, wodurch eine intensive
transiente Manifestation der cDNA induziert wird.
-
Ein Bgl II-Xho I Fragment, das die gesamte Codierungsregion von
NKAF cDNA umfaßt, wurde aus dem Klon pNK 8308 B der vollen
Länge herausgeschnitten und an den mit Xho I und Hind III
gespaltenen pcDVl Vektor angefügt, zusammen mit einem Hind
111-Bam H I Fragment von pLl, um auf diese Weise pNK 8602 zu
bilden. Siehe Figur 10. Vgl. H. Okayama und P. Berg., Mol.
Cell. Biol., 3 (1980) 280.
-
Die cDNA wurde in den flußabwärtigen Teil des Promotors in der
korrekten Orientierung integriert.
-
Die Plasmid-DNA von pNK 8602 wurde hergestellt und in COS7-
Zellen mittels der DEAE-Dextranmethode [T. Yokohama et al.,
Proc. Natl. Acad. Sci. 82 (1985) 68] transferiert. Die so
transferierten Zellen produzierten im Kulturüberstand ca. einen
Tag nach Transfektion NKAF und setzten die Produktion während
ca. 5 Tagen fort. Siehe Tabelle 4.
Tabelle 4
Gehalt (ug) von pNK 8602 DNA pro 9,6 cm²-Loch
Tag
Anmerkung: Bestimmt durch EIA unter Verwendung von
2 monoklonalen Antikörpern
-
In der vorstehenden Bestimmung wurde entweder DMEM-Medium, das
5 % FCS enthielt, oder serumfreies HL-1-Medium verwendet. Siehe
Tabelle 5.
Tabelle 5: NKAF in Kulturüberstand von COS7-Zellen,
transferiert mit pNK 8602 (6 Tage lang inkubiert)
Medium
Gehalt an pNK 8602 DNA (ug)
Anmerkung: Bestimmt durch EIA unter Verwendung von
2 monoklonalen Antikörpern.
Beispiel 3
Manifestation von NKAF in Säugetierzellinien:
-
MTX(Methotrexat)-resistente Klone wurden durch Co-Transfektion
des im Beispiel 1 erhaltenen pNK 8602 und pSV2-dhfr (S.
Subramani, R. Mulligan, P. Berg, Mol. Cell. Biol. 1 (1981) 854)
in BHK-Zellen (ATCC, CRL 1632 tKts13, Dainippon Seiyaku)
entweder nach der Methode der Elektroporation (Bio-Rad, Gene
Pulser , 0,4 kV/o,4cm, 500 uF, 10-15 msec, zweimal) oder der
Calciumphosphatmethode (Pharmacia, Cell Phect ) und
nachfolgende Selektion mit 250 mM Methotrexat erhalten.
-
Diese Klone produzierten ca. 100 bis 1000 ng/ml rNKAF im Medium
(vgl. Tabelle 6).
-
Ferner wurden G418-resistente Klone durch Co-Transfektion von
pNK 8602 zusammen mit pSV2-dhfr und pSV2-neo (P.J. Southern und
P. Berg, J. Mol. Appl. Gent., 1 (1982) 327) auf CHO-Kl-Zellen
nach der Calciumphosphatmethode (F.T. Kao und T.T. Puck, Proc.
Natl. Acad. Sci. 60 (1981) 1275) und nachfolgende Selektion mit
1 mg/ml G-418 erhalten. Die erhaltenen Klone wurden ferner in
einem Medium, das 5 uM MTX enthielt, kultiviert, und ergaben
Klone, die dazu fähig waren, ca. 30 bis 400 ng/ml rNKAF zu
produzieren (vgl. Tabelle 7).
Tabelle 6: NKAF in BHK/pNK 8602.pSV&sub2;-dhfr-Klonüberstand
Tabelle 7: NKAF in CHO/pNK 8602.pSV&sub2;-dhfr.pSV&sub2;-
neo-Klonüberstand
Klon aus BHK
Anmerkung: Bestimmt durch EIA
Klon aus CHO
-
Um die erfindungsgemäßen Wirkungen zu veranschaulichen, werden
die folgenden Testbeispiele angegeben.
Testbeispiel 1
1. Antitumor-Aktivität von natürlichem NKAF.
-
Nicht an Kunststoff gebundene PBLs (plastic nonadherent PBLs)
und NKAF wurden zu 10 % FCS-RPMI-1640 Medium hinzugegeben und
darin bei 37 ºC 2,5 Stunden und 16 Stunden lang inkubiert. Dann
wurde die cytotoxische Aktivität gegen &sup5;¹Cr-markierte K-562,
Molt-4 oder Daudi-Zellen bestimmt, um auf diese Weise die die
NK-Aktivität erhöhende Wirkung des NKAF zu ermitteln. Die
Tabellen 8 und 9 zeigen die Ergebnissen, worin die Kontrolle
mit 100 % angenommen wurde.
Tabelle 8
Die die NK-Aktivität erhöhende Wirkung von natürlichem NKAF
Beispiel 1
Beispiel 2
Zielzelle
Kontrole
Natürliches NKAF
Anmerkung:
Die NK-Aktivität der Kontrolle wurde mit 100% angenommen
Beispiel 1: NK-Aktivität der Kontrolle: 67%
Beispiel 2: NK-Aktivität der Kontrolle: 40%
Tabelle 9
NK-Aktivität von natürlichem NKAF auf verschiedenen Zielzellen
Zielzelle
Inkubationszeit
Kontrole
Natürlicher NKAF
-
Aus den Tabellen 8 und 9 ist es ersichtlich, daß der natürliche
NKAF eine die NK-Aktivität erhöhende Wirkung zeigte, die mit
der von rekombinantem Inerleukin-2 (r-IL-2; hergestellt von
Shionogi) und Interferon-γ (IFN-γ; hergestellt von Cellular
Products Inc.) vergleichbar war.
-
An Kunststoff nicht anhaftende PBLs (plastic nonadherent PBLs)
wurden mit Raji-Zellen vermischt, die mit Mitomycin C behandelt
wurden, und in einem 10 % FCS-RPMI-1640-Medium bei 37 ºC 6 Tage
lang inkubiert. Dann wurde NKAF zugegeben und die Inkubation
für einen weiteren Tag fortgesetzt. &sup5;¹Cr-markierte Raji-Zellen
wurden dann dazugegeben und die Inkubation 4 Stunden lang
durchgeführt. Dann wurden 100 ul des Überstandes gesammelt und
davon die &sup5;¹Cr-Radioaktivität gemessen, um auf diese Weise die
durch die MLTR (mixed lymphocyte tumor cell reaction)
induzierte Aktivität der Killer T Zellen zu prüfen. Die Tabelle
10 zeigt die Ergebnisse.
-
Es wurde gefunden, daß NKAF die Aktivität von durch MLTR
induzierte Killer T Zellen erhöhen konnte.
Tabelle 10
Aktivität der Killer T Zellen (%)
Kontrolle
Natürlicher NKAF
Testbeispiel 2
Antitumor-Aktivität des rekombinanten NKAF
-
Die NKAF-Aktivität des BJK/pNK 8602.pSV&sub2;-dhfr-Klonüberstandes
wurde auf der Basis der Erhöhung der NK-Zellenaktivität unter
Verwendung von menschlichen Krebszellen vom Zellstamm K-562 als
Zielzellen bestimmt. Die Tabelle 11 zeigt die Ergebnisse.
-
Die erhöhende Wirkung wurde bestimmt unter der Annahme, daß die
NK-Aktivität der Kontrolle 100 % beträgt. Die Tabelle 12 zeigt
die Ergebnisse.
-
Die Wirkungen des rekombinanten NKAF waren somit fast
vergleichbar mit denen von natürlichem NKAF.
Tabelle 11: NKAF-Aktivität des BHK/pNK 8602.pSV&sub2;-dhfr-Klonüberstands
Tabelle 12: NK-Aktivität von BHK/pNK 8602.pSV2-dhfr-
Klonüberstand (Zielzellen: K-562)
Klon aus BHK-Zellen
NKAF-Aktivität (U/ml)
BHK-Zell-Klon
Verdünnung des Klonüberstandes (-fach)
Kontrolle
Anmerkung: Die NK-Aktivität der Kontrolle wurde mit 100 %
angenommen.
Beispiel 4: Der NKAF-Patentanmeldung angefügtes Beispiel
(NKAF-Expression in Escherichia coli)
1. Herstellung des Expressionsplasmids
-
Der DNA kodierende ausgereifte NKAF wurde hergestellt durch
Entfernen des Signalsequenz von NKAF cDNA und wurde zwischen
den PL Promotor von Bakteriophage und rrnB-Terminator von
E.coli eingefügt. Diese Expressionseinheit wurde mit dem Vektor
pBR322 d-rop verknüpft, der eine große Zahl von Kopien stabil
aufrecht erhielt, um einen Expressionsvektor pNK8001 zu
konstruieren.
(1) Konstruktion von pBRD5001 (Fig. 11)
-
pBRD5001 wird erhalten durch Ersatz des Vektoranteils des
Lymphotoxinexpressionsplasmids pTT5001 (Japanische
Patentanmeldung 272031/1987) durch pBR322 d-rop (Japanische
Patentanmeldung 272034/1987), wobei erwartet wird, daß er eine
große Zahl von Kopien des Plasmids stabil aufrechterhält. Diese
Expressionsvektor besaß den von pKK233-2 (hergestellt von
Pharmacia Fine Chemicals Co.) abgeleiteten trc-Promotor und
rrnB-Terminator.
(2) Konstruktion von pPL9-5001 (Fig. 12)
-
PPL9-5001 wurde aus pBRD5001 konstruiert, indem der Promotor
durch PL-Promotor von Bakteriophage. pPL (hergestellt von
Pharmacia Fine Chemical Co.), der mit EcoRI und HpaI gespalten
wurde, ersetzt wurde, um ein ca. 470 bp-Fragment, das den PL-
Promotor enthielt, zu isolieren. Dieses Fragment wurde mit Hae
III gespalten, um ein ca. 265 bp-Fragment zu erhalten, und das
Fragment wurde zusammen mit dem DNA-Fragment der folgenden
synthetischen SD-Sequenz
-
mit durch EcoRI-BglII gespaltenem pUG131-Plasmid (das Plasmid
wurde erhalten durch Ersatz des Polylinkers von pUC13
(hergestellt von Pharmacia Fine Chemicals Co.) für den
Polylinker M13 tg131 (hergestellt von Amercham Co.) (Japanische
Patentanmeldung 272034/1987)) verknüpft, um die pPL9 zu
erzeugen. pBRD5001 wurde mit EcoRI und BglII gespalten, um ein
ca. 300 bp-Fragment, das trc-Promotor enthielt, zu entfernen,
und das Fragment (PL Promotor + SD) von ca. 280 bp, das durch
Spaltung von pPL9 mit EcoRI hergestellt wurde, wurde eingefügt,
um pPL9-5001 zu bilden.
(3) Konstruktion von pBRD702 (Figuren 13 und 14)
-
Die Nukleotidsequenz CATATA, die His Leu von NKAF cDNA kodiert,
wurde mittels in vitro Mutagenese in CATCTA überführt. Durch
die Mutation wurde eine neue Spaltstelle für AflII eingeführt.
-
Diese NKAF cDNA-Variante wurde mit Afl lI ausgeschnitten um das
NKAF-Fragment ohne Signalsequenz zu ergeben. Ein synthetischer
DNA-Linker mit einem Bgl II-kohesiven Ende und einem
Initiatorcodon, gefolgt durch eine für Leu His codierende
Sequenz, wurde flußaufwärts vom NKAF cDNA-Fragment eingefügt
und mit dem Vektorfragment (Bgl II - SalI) von pEH7084
verknüpft (Japanische Patentanmeldung 253302/1988), wobei
pENK702 gebildet wurde (Fig. 13). In dieses Plasmid wurde die
für den ausgereiften NKAF codierende cDNA flußabwärts von trc-
Promotor von pENK702 via Bgl II-Stelle verbunden. Ein Bgl II
- Pvul-Vektorfragment von pBRD5001 und ein Bgl II-Pvul NKAF cDNA-
Fragment von pENK702 wurde dann damit verbunden, um pBRD702 zu
ergeben (Fig. 14.).
(4) Konstruktion von pNK8001 (Fig. 15)
-
pPL9-5001, gespalten mit BglII und dann partiell gespalten mit
Hind III, wurde durch Agarose-Gelelektrophorese getrennt, um
ein Vektorfragment zu isolieren, das Promotor und Terminator
enthielt. Auf der anderen Seite wurde pBRD702 mit Bgl II und
Hind III gespalten, um das NKAF cDNA-Fragment zu isolieren, das
mit dem vorstehenden Vektorfragment verknüpft wurde, um pNK8001
zu ergeben. Dies ergab das Expressionsplasmid, in dem der PL-
Promotor, die ausgereifte NKAF cDNA und rrnB-Terminator an den
pBR322 d-rop-Vektor gebunden ist. Die folgenden
Expressionsexperimente wurden unter Verwendung von pNK8001
durchgeführt.
2. NKAF-Expression in E.coli
-
Eine E.coli-Stamm, N4840 CI857 besaß einen Temperatur
empfindlichen Mutationsrepressor, und die Induktion des PL-
Promotors wird durch Hochtemperaturverschiebung erreicht.
-
pNK8001 und sein equivalentes Lymphotoxin-Expressionsplasmid
pPL9-5001 wurden via Transformation in den Stamm N4840
eingeführt, um bei 30 ºC Ampicilen-resistente Transformanden zu
ergeben. Der Transformand jedes Plasmids wurde durch Schütteln
in LB-Medium bei 32 ºC gezüchtet, bis die OD&sub6;&sub0;&sub0; des Mediums ca.
0,2 (Zeit 0) erreichte. Dann wurde die Temperatur auf 42 ºC
verschoben und die Kultur fortgesetzt. Nach der Verschiebung
wurde das Kulturmedium bei jedem festgelegten Zeitabschnitt
entnommen und der Analyse unterzogen.
-
Die den 10 OD&sub6;&sub0;&sub0; (im Falle von OD-1 wurden 10 ml des
Kulturmediums durch Zentrifugieren gewonnen und resuspendiert
in 0,4 ml des aufbrechenden Puffers (0,2 M Tris mit einem pH-
Wert von 7,6, 0,2 M NaCl, 0,01 M Mg-Acetat, 0,01 M 2-
Mercaptoethanol, 5 % Glycerin))-Zellen equivalenten
Bakterienzellen wurden durch Beschallung aufgebrochen und das
Homogenisat wurde zur Entfernung von Zelltrümmern
zentrifugiert. Die Konzentration an NKAF im Zellextrakt wurde
durch EIA unter Verwendung von Kaninchen-anti-nativem NKAF-
Antikörper (Tabelle 13) bestimmt. Die Produktion von NKAF wurde
nur im Transformanden, der pNK8001 besaß, beobachtet, und seine
Expression wurde durch Temperaturverschiebung induziert. Die
Produktion erreichte ein Maximum bei 3 bis 5 Stunden nach der
Verschiebung.
Tabelle 13:NKAF-Expression in E.coli N 4840
Zeit nach Temperaturverschiebung
Plasmid
-
Der Bakterienextrakt wurde einem EIA unter Verwendung von
Kaninchen-anti-nativem NKAF-Antikörper unterworfen. 1 ml des
Bakterienextrakts entsprach 25 OD&sub6;&sub0;&sub0; Bakterienzellen.
Beispiel 5
(1) Herstellung eines sekretorischen (sekretiven)
Expressionsvektors
-
Eine ausgereiften NKAF codierende DNA wurde hergestellt durch
Entfernen der Signalsequenz aus NKAF cDNA,und wurde flußabwärts
von der GAL7 Promotor alpha-prepro Signalfrequenz eingefügt.
Sie wurde mit YEp13 mit einem Kopierursprung bei 2 um verbunden
und der sekretorische Expressionsvektor pYNK1902 erhalten.
(1-1) pTN1071
-
Das in Figur 16 gezeigte pTN1071 wies eine solche Struktur auf,
das GAL7-Promotor, beschrieben in der Japanischen
Patentveröffentlichung A 60-248181, synthetisches OLIGO#01 und
alpha-prepro Signalsequenz, beschrieben in Herskowitz et al.,
Cell 30 (1982) 933-943, in pUC12 eingefügt sind. Der Vektor
besaß ein Startcodon ATG an der gleichen Stelle wie GAL7 und
aus diesem Grund wird eine größere Menge an Trasfer erwartet.
(1-2) pYNK1902 (Fig. 17)
-
Ein HindIII-BgIII Fragment von pTN1071 und ein BgIII-XbaI-
Fragment von pNK8308 wurden in HindIII, XbaI-Stelle des bei
Messing et al, Gene 33 (1985) 103-119 beschriebenen M13 pM1901
eingefügt, um pM1901 zu erhalten. Es wurde ein in vitro-
Mutagenese durchgeführt unter Verwendung des Phagen für einen
Ausguß (Casting Master) und synthetischem OLIOGO#02, um pM1902
so zu erhalten, daß die für ein ausgereiftes Protein von NKAF
codierende DNA gleich nach der alpha-prepro-Signalfrequenz
zugefügt wurde und zur gleichen Zeit ohne Veränderung der
Sequenz der Aminosäuren eine AflII-Stelle eingeführt wurde.
pM1902 wurde mit BamHI in Fragmente geschnitten. Das Fragment
wurde in YEp13 an der BamHI-Stelle eingeführt, um pYNK 1902 zu
ergeben. Dieses Plasmid besaß einen GAL7 Promotor und aus
diesem Grund wird erwartet, daß es eine hohe Transferexpression
nur dann zeigt, wenn eine Kultur keine Glucose, sondern
Galactose enthält. Es wird auch erwartet, daß aufgrund der
alpha-prepro-Signalsequenz NKAF in die Kultur sekretiert wird.
(2) Expression von NKAF mit einer Hefe
-
Nach der bei Ito et al., J. Bacteriol. 153 (1983) 163-168
beschriebenen Lithiummethode wurde pYNK1902 in die in Tabelle
14 dargestellten EHA-1C und EHF-2C-Hefen transformiert. In den
Angaben bedeutet och2 eine variable Species, die bei der
Temperatursensitivität keine Zugabe von Mannose akzeptiert.
Siehe die Japanische Patentveröffentlichung A 63-309180. Die
erhaltenen Produkte wurden unter Rühren bei 25 ºC in einem
ausgewählten Kulturmedium, das kein Leucin enthält, kultiviert.
Dann wurde als Kohlenstoffquelle Glucose durch Galactose
ersetzt und die Kultivierung durch Erhöhung der Temperatur auf
34 ºC fortgesetzt. Von Zeit zur Zeit wurde eine Probenahme
durchgeführt. Die Probe wurde in Bakterienzellen und den
Überstand des Mediums getrennt. Die Zellen wurden mit PBS und
Glasperlen gemischt, und der resultierende Überstand wurde mit
Voltex aufgebrochen und der Überstand des Mediums verdünnt, um
einen EIA für natürliches NKAF mit polyklonalen Antikörpern und
monoklonalen Antikörpern durchzuführen. Vgl. Tabelle 15. Es
wurde gefunden, daß NKAF in den Zellen vorhanden war, und dann
im Überstand des Mediums sekretiert und exprimiert wurde.
Tabelle 15
Tabelle 16 EIA
Stamm
Genotyp
Monoklonaler Antikörper
Polyklonaler Antikörper
Stunde
Zellen
Brühe