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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Gebiet der
Erfindung
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Diese
Erfindung betrifft das Gebiet der Oligonukleotid-Beförderungssysteme
und der Gentherapie. Insbesondere ist diese Erfindung auf ein sich
selbst zusammensetzendes Polynukleotid-Beförderungssystem gerichtet,
welches ein Polynukleotid und ein Dendrimer-Polykation und gegebenenfalls
andere Mittel, die die Beförderung
des Polynukleotids an eine gewünschte
subzelluläre
Stelle unterstützen,
umfasst. Das Polynukleotid und die anderen Mittel sind im Allgemeinen über nicht
kovalente Wechselwirkungen mit dem Polynukleotid assoziiert. Mittel,
die zur Verwendung hierin geeignet sind, umfassen unter anderem
DNA-maskierende Komponenten, Zellerkennungsmittel, Ladungsneutralisationsmittel,
Membranpermeabilisierungsmittel und subzelluläre Lokalisierungsmittel.
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Anerkennung
der Unterstützung
der Regierung
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Die
Regierung hat gemäß Grant
Nr. GM-30163, welcher von den National Institutes of Health gewährt wurde,
Rechte an dieser Erfindung.
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Beschreibung
des Hintergrunds
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Molekularbiologen
haben bei einer großen
Anzahl von menschlichen Erbkrankheiten die Chromosomenfehler identifiziert,
was die Aussichten für
Heilungen unter Verwendung der Gentherapie erhöht. Dieser aufstrebende Zweig
der Medizin strebt eine Korrektur von Gendefekten durch ein Überführen klonierter
und funktional aktiver Gene in die betroffenen Zellen an. Die cystische
Fibrose (CF) ist eine tödliche
rezessive genetische Krankheit, welche durch Anomalien im Chloridtransport
gekennzeichnet ist. Der Ursprung (locus) der Krankheit wurde auf
Mutationen in dem Gen zurückgeführt, das
für den
cystischen Fibrose-Transmembranleitfähigkeits-Regulator (CFTR) codiert.
Eine Korrektur des zugrunde liegenden Gendefekts durch eine Vervollständigung
oder einen Ersatz des fehlerhaften CFTR stellt die ultimative Heilung
bei CF dar.
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Die
Gentherapie oder die in vivo-Beförderung
und Expression von Genen ist eine sich schnell entwickelnde Wissenschaft,
die verwendet werden kann, um fehlerhafte Gene zu ersetzen. Mehrere
Systeme und Polymere, die zur Beförderung von Polynukleotiden
geeignet sind, sind im Stand der Technik bekannt. Darunter wurden
virale Vektoren wie beispielsweise Adenovirus-Vektoren verwendet, um CFTR in vivo
auf die Lunge der Baumwollratte zu übertragen. Obwohl bei Adenovirus-Vektoren
hohe Werte für
die in vivo-Transfektion berichtet wurden, weisen die nicht viralen
Beförderungssysteme
eine Anzahl von Vorteilen bei der Beförderung von Polynukleotiden
auf.
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Während der
vergangenen Dekade wurde eine Anzahl von Methoden entwickelt, um
funktionale Gene in vitro in Säugetierzellen
einzuführen.
Diese Techniken sind auf die Gentherapie anwendbar, unter der Voraussetzung,
dass die Zielzellen aus dem Körper
entnommen werden können,
transfiziert werden können
und die transfizierten Zellen amplifiziert und dann in den Patienten
zurückgeführt werden
können.
Dieses ist jedoch für
CF-Patienten nicht möglich.
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Derzeit
werden die besten in vivo-Transfektionseffizienzen mit Retroviren
erhalten. Die Transfektionseffizienz ist jedoch variabel, und die
auf Viren basierenden Beförderungssysteme
weisen das Risiko auf, Virusinfektionen oder Krebs zu verursachen.
Auch wenn beim Menschen keine akuten Komplikationen beobachtet wurden,
die sich von der Verwendung retroviraler Vektoren ableiten, macht
die Möglichkeit
von langfristigen Komplikationen natürlich eine sorgfältige Überwachung
des Patienten erforderlich.
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Die
potentiellen Risiken der Verwendung von auf Viren basierenden Vektoren
und die konzeptionellen Vorteile der Verwendung von Plasmid-DNA-Konstrukten
statt dessen zur Gentherapie haben zu der Entwicklung verschiedener
physikalischer und chemischer Methoden zur Unterstützung des
Gentransfers in Abwesenheit viraler Vektoren geführt. Die am intensivsten untersuchten
Systeme beinhalten die Behandlung von Zellen mit Calciumphosphat
oder einem kationischen Hilfsmittel (facilitator). Andere Methoden
beinhalten die Injektion der DNA während einer physikalischen
Punktion der Membran oder die passive Aufnahme der DNA während einer
Permeabilisierung oder einer Abschürfung der Zellmembran. Jede
dieser Methoden ist an sich aggressiv und ist zur Verwendung in
vivo nicht bevorzugt.
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Die
Verwendung eines direkten Genbeförderungssystems,
das keine Verwendung viraler Vehikel beinhaltet, kann die Risiken
vermeiden, die durch virale Systeme hervorgerufen werden. Ein nicht
viraler Träger, der
zur Genbeförderung
geeignet ist, muss in der Lage sein, viele Hürden zu überwinden. Er muss im Blutkreislauf überleben
und in der Lage sein, die Zelle der Wahl gezielt zu binden, um die
DNA in das Cytoplasma der Zelle einzuführen und die DNA in den Zellkern
zu transportieren.
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Derzeit
sind Viren die effizientesten Vektoren für einen Gentransfer, aber die
potentiellen Risiken, welche mit deren Verwendung zusammenhängen, haben
die Suche nach synthetischen DNA-Beförderungssystemen gefördert. Frühe Arbeiten
zeigten, dass Polykationen wie z. B. Polylysin und DEAE-Dextran
die Aufnahme von Proteinen und einzel- und doppelsträngigen Polynukleotiden
in tierische Zellen fördern,
und seitdem wurden auf Polylysin basierende Vektoren intensiv im
Hinblick auf einen Gentransfer getestet. Jedoch sind diese Polykationen
relativ cytotoxisch und an sich nicht sehr effizient, was deren
Nutzen zum Transfizieren von Zellen in Kultur begrenzt.
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Trotz
dieser Nachteile weisen Polylysine eine Anzahl von Vorteilen auf
wie z. B. eine Unterstützung beim
- 1) Zusammensetzen von DNA zu einer kompakten
Struktur,
- 2) Destabilisieren von Zellmembranen und
- 3) Bereitstellen einer Befestigungsmöglichkeit für andere Effektoren an der
Nukleinsäure.
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Die
Neutralisation und Kondensation von DNA durch Polylysine zu kleinen
(ca. 100 nm) toroid-ähnlichen
Strukturen fördert
die Endozytose der Nukleinsäure
in die Zellen in vitro. Der Endozytoseprozess kann weiter stimuliert
werden durch die kovalente Befestigung spezifischer Liganden wie
Transferrin, Asialoorosomucoid oder Insulin an dem Polykation. Wenn
Polykationen-Transfektionsvorgänge
auf einer rezeptorvermittelten Endozytose oder einer Endozytose
in flüssiger
Phase basieren, wird ein großer
Anteil der durch Endozytose aufgenommenen DNA in intrazellulären Vesikeln
eingeschlossen und wird schließlich
in den Lysosomen abgebaut. Der lysosomale Abbau kann teilweise durch
die Zugabe lysosomotropher Mittel wie z. B. Chloroquin während der
Transfektion oder durch die Befestigung von Endosomen-aufbrechenden
Mitteln wie beispielsweise inaktivierten Viren oder viralen fusogenen
Peptiden an dem Polylysin umgangen werden. Die Fähigkeit der Polylysin-DNA-Komplexe,
Zellen zu transfizieren, hängt
stark von dem Vorliegen dieser Effektoren ab.
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Eine
Form, das Polynukleotid im Blutkreislauf zu schützen, so dass es lange genug überlebt,
um an dem gewünschten
zellulären
Ziel anzukommen, ist das „Maskieren" oder Schützen des
Polynukleotids.
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Mikropartikel
wie z. B. Erythrozytenghosts, rekonstituierte Virenhüllen und
Liposomen wurden teilweise als Schutz beim Gentransfer verwendet.
Ein erfolgreiches Liposomensystem verwendet das kationische Lipid
N-[1(-2,3-Dioleoyloxy)propyl]-N,N,N-trimethylammoniumchlorid (DOTMA), gemischt
mit Phosphatidylethanolamin (PE), um das Reagenz LipofectinTM zu bilden. LipofectinTM ist
ein kationisches Liposom, welches mit der DNA gemischt werden kann
und wobei die Mischung zu einer Zelle zugegeben werden kann, ohne
dass die Notwendigkeit einer Einkapselung der DNA innerhalb des
Liposoms mit kationischen Reagenzien besteht. LipofectinTM ist verwendet worden, um Reportergene
in menschliche Lungenepithelzellen in Kultur zu transfizieren, um
das Chloramphenicolacetyltransferase (CAT)-Gen über den intratrachealen Weg
in Rattenzellen einzuführen
und um das CAT-Gen über
den intratrachealen und intravenösen
Weg in Mäusezellen
einzuführen.
Im Falle des CAT-Gens exprimierten ca. 50% der Luftwegeepithel-Rattenzellen
vorübergehend
das β-Galactosidase-Reportergen,
auch wenn das Expressionsniveau nicht quantifiziert wurde. Wenn
das CAT-Gen an einem steroid-sensitiven Promotor befestigt wurde
und in die Rattenlunge transfiziert wurde, wurde gezeigt, dass dessen
Expression durch Dexamethason positiv reguliert wurde. Die Cytotoxizität ist jedoch
ein eindeutiges Problem, wenn hohe Konzentrationen von LipofectinTM verwendet werden.
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Ersatzstoffe
für DOTMA
einschließlich
Lipopolyamin, lipophiler Polylysine und einem kationischen Cholesterol
wurden verwendet, um einen Gentransfer in Kultur zu vermitteln.
Obwohl einige von diesen eine ca. dreifache Verbesserung gegenüber den
Transfektionsraten, die mit LipofectinTM beobachtet
wurden, zeigen, bleibt ihre Toxizität ein Problem. Der Mechanismus,
welcher für
die Transfektion unter Verwendung kationischer Lipide verantwortlich
ist, wurde noch nicht gründlich
erforscht. Der letzte Ansatz war, verschiedene kationische Lipide
zu synthetisieren und diese in Transfektionstests auszuprobieren,
statt systematisch zu untersuchen, wie die Beförderungssysteme DNA in eine
Zelle einführen.
Der Fund, dass DOTMA/PE-Liposomen eine Doppelschichtverschmelzung
mit anionischen Liposomen durchlaufen können, legt nahe, dass DOTMA den
direkten Eintritt der DNA über
die Plasmamembran erleichtern könnte.
Andererseits benötigen
kationische Lipidsysteme für
eine hocheffiziente Transfektion PE, möglicherweise da PE Intramembranlipidintermediate bilden
kann, welche ein Verschmelzen der Membran erleichtern.
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Ein
effizienter Gentransfer erfordert ebenfalls das gezielte Binden
der DNA an der Zelle der Wahl. Verschiedene Prozeduren, die auf
rezeptorvermittelter Endozytose beruhen, wurden vor kurzem zum Gentransfer beschrieben.
Ein zellenspezifisches Ligand-Polylysin-Konjugat wurde durch Ladungswechselwirkungen
an Nukleinsäuren
gebunden, und der resultierende Komplex wurde durch die Zielzellen
effizient aufgenommen, wie beispielsweise im Fall der menschlichen
Hepatomazelllinie HepG2 und von Rattenhepatozyten in vivo, wobei
dieses Beförderungssystem
mit Asialoorosomucoid als einem Liganden verwendet wurde. Von der
stabilen Expression einer enzymatischen Aktivität in HepG2-Zellen nach einem
von Insulin gesteuerten Targeting wie auch von der Transferrin-Polykationen-vermittelten
Beförderung
eines Plasmids in die menschliche Leukämie-Zelllinie K-562 und der
anschließenden
Expression des codierten Luciferasegens wurde berichtet. Jedoch erfordert
das beschriebene Beförderungssystem
die Verknüpfung
von Targetingproteinen mit hohem Molekulargewicht mit der DNA durch
einen Polylysin-Linker. Diese großen Ligand-Polykation-Konjugate
sind in der Größe und Zusammensetzung
heterogen, chemisch schlecht definiert und schwer in einer reproduzierbaren Weise
herzustellen. Darüber
hinaus sind bei vielen der rezeptorvermittelten Systeme Chloroquin
oder andere Mittel zur Störung
des intrazellulären
Ablaufs (trafficking) für
hohe Transfektionsniveaus nötig.
In einer Untersuchung wurde ein Adenovirus verwendet, um die Genbeförderung
eines rezeptorvermittelten Systems zu erhöhen.
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Somit
können
Gene durch rezeptorvermittelte Endozytose in das Innere von Säugetierzellen
befördert werden,
wobei ein Bruchteil der exogenen DNA dem Abbau entgeht, in den Zellkern
eintritt und exprimiert wird. Das Expressionsniveau ist jedoch,
möglicherweise
aufgrund des gegrenzten Eintritts der fremden DNA in das Cytoplasma,
niedrig.
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Die
direkte Beförderung
von Genen wird ebenfalls durch Neutralisation der großen negativen
Ladung auf dem Polynukleotid und die (oft gleichzeitige) Fähigkeit,
die Membran der Zielzelle durchlässig
zu machen, unterstützt.
Die Verwendung von Polykationen, um die Polynukleotidladung zu neutralisieren,
hilft dabei, die Membran durchlässig
zu machen, und bei der Translokation des Polynukleotids. Kationische
Lipide wurden ebenfalls zu diesem Zweck verwendet. Gewisse kationische
Lipide, die Lipopolyamine und Lipointerkalationsmittel genannt werden,
sind ebenfalls bekannt.
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Wenn
das Polynukleotid einmal in die Zielzelle eingetreten ist, kann
die direkte Beförderung
der Gene dadurch unterstützt
werden, dass die Gene zu dem richtigen subzellulären Ort geleitet werden. Ein
offensichtliches Ziel für
die Beförderung
von Deoxyribonukleotiden ist der Zellkern. Liganden, von denen bekannt
ist, dass diese diesen Prozess unterstützen, sind kernlokalisierende
Peptide oder Proteine, welche Kernlokalisierungssequenzen enthalten.
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Es
wurde gezeigt, dass die Transfektionseffizienz, welche mit rekonstituierten
Virushüllen
erhalten wurde, steigt, wenn das fremde Gen mit Kernproteinen zusammen
in die Zielzellen befördert
wird. Es wurde gezeigt, dass DNA gemischt mit Kernproteinen eine
mäßige Zunahme
bei der Transfektion gegenüber
DNA gemischt mit Albumin, was als Kontrolle verwendet wurde, zeigt.
Somit scheint die DNA leichter in den Kern eingebaut zu werden,
wenn Proteine, welche die Kernlokalisationssequenz (NLS) Pro-Lys-Lys-Lys-Arg-Lys-Val
(SEQ ID NO: 1) enthalten, mit dem Plasmid assoziiert ist, da das
Vorliegen der NLS auf einem Protein dieses für den Transport durch die Kernpore
bestimmt. Kernlokalisationssequenzen mit 14 Aminosäuren wurden
an einer Vielzahl von Makromolekülen
und selbst an Goldpartikeln (150 Å Durchmesser) befestigt und,
wenn sie in das Cytoplasma eingeführt wurden, wurden diese schnell
in den Zellkern eingebaut. Der Eintritt in den Kern scheint der
geschwindigkeitsbestimmende Schritt für eine erfolgreiche, stabile Transfektion
zu sein. Dieses wird durch den Fund unterstützt, dass, wenn Plasmid-DNA
in das Cytoplasma mikroinjiziert wird, diese nicht fähig ist,
zu einer Zelltransfektion zu führen.
Bei 1000 Injektionen ins Cytoplasma trat keine Transfektion auf,
wogegen die Mikroinjektion von Plasmiden direkt in den Kern zu einer
Transfektion bei mehr als 50% der mikroinjizierten Zellen führte.
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Es
wurde gezeigt, dass die Transfektionseffizienz ebenfalls steigt,
wenn die DNA unter Verwendung verschiedener kationischer Proteine
kondensiert wird. Auch wenn der Grund, warum eine DNA-Kondensation die
Transfektion erhöht,
nicht leicht ersichtlich ist, kann dieses auf einer Zunahme der
zellulären
Aufnahme von DNA oder auf einer Abnahme der Anfälligkeit der DNA gegenüber Nukleasen
beruhen, was zu höheren
Mengen an intakter DNA in der Zelle führen kann.
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Die
direkte Beförderung
von Genen, die mit einem der Mittel der oben diskutierten Klassen
assoziiert sind, wird weiter durch die Fähigkeit jener Mittel, mit der
DNA assoziiert zu bleiben, unterstützt. Beispiele hierfür sind die
Assoziation eines Rezeptorliganden mit einem Polynukleotid durch
kovalente Befestigung des Liganden an dem Polykation Polylysin und
gegebenenfalls durch kovalente Befestigung des Liganden an einem DNA-Interkalationsmittel,
z. B. Ethidium-Homodimer
(5,5'-Diazadecamethylenbis(3,8-diamino-6-phenylphenanthridium)dichlorid-dihydrochlorid),
und die Assoziation von Photoaffinitätsmarkierungen an der DNA durch kovalente
Befestigung an 9-Aminoacridin und gewissen Bisacridinen.
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Dendrimere
sind sperrige dreidimensionale Polymere, welche durch sich wiederholende
Reaktionssequenzen um ein Kernmolekül herum aufgebaut werden, die
mit verschiedenen Molekulargewichten und Größen hergestellt werden können (Tomalia,
D. A., et al., „Starbust
Cascade Polymers: Molecular-Level Control of Size, Shape, Surface
Chemistry, Topology, and Flexibility from Atoms to Macroscopic Matter", Angew. Chem. Ind.
Ed. Engl. 29: 138 (1990)).
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Beim
Streben nach der Erzielung besserer Ergebnisse auf dem Gebiet der
Gentherapie besteht jedoch immer noch ein Bedarf für verbesserte
Polynukleotidbeförderungssysteme
mit hoher Transfektionseffizienz ohne die Nachteile früherer Systeme.
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Die
WO 93/19768 betrifft ein sich selbst zusammensetzendes Polynukleotidbeförderungssystem,
welches Komponenten umfasst, die bei der Beförderung des Polynukleotids
an die gewünschten
Adressen helfen, welche über
nichtkovalente Wechselwirkungen mit dem Polynukleotid assoziiert
sind. Die Komponenten dieses Systems umfassen DNA, maskierende Komponenten,
Zellerkennungskomponenten, ladungsneutralisierende und Membranpermeabilisierungs-Komponenten
und Komponenten zur subzellulären
Lokalisation.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Diese
Erfindung betrifft ein sich selbst zusammensetzendes Polynukleotidbeförderungssystem,
welches ein Dendrimer-Polykation mit endständigen kationischen Gruppen
umfasst, die nichtkovalent an ein Polynukleotid, das befördert werden
soll, gekoppelt sind, wobei der Anteil der endständigen kationischen Gruppen
des Dendrimer-Polykations zu dem Nukleotidgehalt des Polynukleotids
1 : 1 bis 223,3 : 1 beträgt,
aber ausschließlich
solcher Zusammensetzungen, die erhältlich sind durch: Verdünnen von
12 μg PCLuc4-Plasmid in
660 μl HBS
(20 mM Hepes, 150 mM NaCl, pH 7,4), um eine DNA-Lösung zu
bilden; und Lösen
von 1 nmol hydrophiler verzweigter Polykation-Makromolekül-Starburst-Dendrimermikropartikel
der fünften
Generation in 340 μl
HBS und Zugeben von diesem tropfenweise zu der DNA-Lösung. Wahlweise
kann dieses eines oder mehrere, vorzugsweise zwei oder mehrere der
folgenden Mittel enthalten.
- 1) DNA-Maskierungsmittel.
- 2) Zellerkennungsmittel.
- 3) Ladungsneutralisations- und Membranpermeabilisierungsmittel.
- 4) Subzelluläre
Lokalisationsmittel.
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Das
Dendrimer-Polykation ist selbst in der Lage, das Polynukleotid mit
hoher Transfektionseffizienz abzugeben. Jede fakultative Komponente
in diesem System ist in der Lage, ihre angegebene Funktion auszuüben, und
ist ebenfalls in der Lage, sich nach Bedarf mit dem Polynukleotid
zusammenzusetzen oder von diesem zu trennen. Beispielsweise kann
sich eine gewisse Komponente von dem Polynukleotid abtrennen müssen, um
ihre gewünschte
Funktion auszuüben.
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Diese
Erfindung stellt eine Zusammensetzung zur Beförderung eines Polynukleotids
zu einer subzellulären
Komponente einer eukaryotischen Zelle bereit, welche ein Polynukleotid
und ein Dendrimer-Polykation mit endständigen kationischen Gruppen,
die nichtkovalent an das Polynukleotid gekoppelt sind, umfasst,
wobei der Anteil endständiger
kationischer Gruppen des Dendrimer-Polykations zu dem Nukleotidgehalt
des Polynukleotids 1 : 1 bis 223,3 : 1 beträgt.
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In
einer Ausführungsform
der vorliegenden Zusammensetzung umfasst das Polynukleotid einen
Hybridvektor mit einem Strukturgen, das funktionsfähig daran
gekoppelt ist.
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Die
Zusammensetzung der Erfindung kann mit einer eukaryotischen Zielzelle
unter Bedingungen in Kontakt gebracht werden, die wirksam sind,
um eine hocheffiziente Transfektion zu erreichen.
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Unter
einem anderen Aspekt umfasst die Erfindung ebenfalls die Verabreichung
der vorliegenden Zusammensetzung an einen Organismus, um ein Polynukleotid
wie z. B. ein Strukturgen unter Bedingungen einer hocheffizienten
Transfektion zu spezifischen Zielzellen zu befördern, und das Induzieren der
Expression des Genprodukts in den Zellen.
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Ein
vollständigeres
Verständnis
der Erfindung und viele der begleitenden Vorteile von dieser werden leicht
erkannt werden, wenn dieselbe durch Bezug auf die folgenden Figuren
besser verstanden wird.
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KURZE BESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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1 zeigt die Wirkung von
pLys115, SD68, SD54 und GALA-SD54 auf die elektrophoretische Mobilität der Plasmid-DNA.
Polykation-pCMV-β-Gal-Komplexe
wurden mit jedem der obigen hergestellt und wie folgt in dem Gel
laufen gelassen. Bahn 1: pCMV-β-Gal
allein; Bahn 2: 2 μg
pLys115; Bahn 3: 4 μg
pLys115; Bahn 4: 4 μg
SD68; Bahn 5: 6 μg
SD68; Bahn 6: 4 μg
SD54, bereitgestellt durch das GALA-SD54-Konjugat; Bahn 7: 160 μg SD54, bereitgestellt
durch das GALA-SD54-Konjugat; und Bahn 8: 4 μg SD54, bereitgestellt durch
eine äquimolare
Mischung von SD54 und GALA-SD54.
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2 zeigt die Auswirkung des
Dendrimerdurchmnessers und der Menge beim Vermitteln der Transfektion
in CV-1-Zellen (Daten erhalten aus Tabelle 2).
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3 zeigt die Dosis-Antwort
der Luciferaseaktivität
als eine Funktion der Menge an pCLuc4-Plasmid, das zur Transfektion verwendet
wurde.
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4 zeigt die PAMAM-Kaskadenpolymer-vermittelte
Transfektion von Säugetierzellen.
4A: Zellen wurden in Doppelversuchen
mit 6 μg
Plasmid, komplexiert mit SD68, transfiziert. Die Transfektionseffizienz des
optimierten Komolexes (25 μg
SD68/6 μg
Plasmid;

)
wurde mit der verglichen, die mit Komplexen erhalten wurde, die
mit 4 μg
SD68/6 μg
Plasmid gebildet wurden ([endständige
Amine] = [Nukleotide]; ☐). Die Luciferaseaktivität in den
pCLuc4-transfizierten Zellen wurde 48 Std. nach der Transfektion
gemessen wie in Tabelle 2 beschrieben wird oder 24 Std. nach der
Transfektion im Fall von primären
Hepatozyten. Jeder Wert ist der Mittelwert ± Bereich von doppelten Bestimmungen.
Der Prozentsatz transfizierter Zellen bei den optimierten Bedingungen
wurde mit dem pCMV-β-Gal-Plasmid
abgeschätzt.
Transfizierte Zellen wurden durch histochemisches Anfärben unter
Verwendung von X-Gal 24 Std. nach der Transfektion nachgewiesen
(Lim, K. und Chae, C-B, „A
Simple Assay for DNA Transfection by Incubation of the Cells in
Culture Dishes with Substrate for β-Galactosydase", Biotech. 7: 576
(1989)). Die Ergebnisse sind als Prozentsätze in dem Histogramm gezeigt.
4B: Die Zellen wurden wie
oben mit 6 μg
pCLuc4, komplexiert mit 4 μg
Dendrimer, das durch unmodifiziertes SD54 (☐) oder durch
eine äquimolare
Mischung von unmodifiziertem SD54 und GALA-SD54 (
)
bereitgestellt wurde, transfiziert.
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5 zeigt einen Vergleich
der Toxizität
von pLys115 und SD68 an CV-1-Zellen. CV-1-Zellen in einer Platte
mit 96 Vertiefungen wurden für
5 Std. in serumfreiem DME H-21 mit steigenden Mengen an Polykation (pLys115,
oder
SD68 O), komplexiert (- - -) oder nicht (–) mit Plasmid-DNA, behandelt
und für
einen weiteren 48 Std.-Zeitraum in DME H-21, das 10% FCS enthielt,
kultiviert. Nach diesem Zeitraum wurde die Toxizität der Behandlungen über den
MTT-Farbstoffreduktionstest
abgeschätzt.
Formazan wurde nach der Lyse der Zellen durch seine Extinktion bei
570 nm quantifiziert. Die Hintergrundextinktion wurde erhalten,
indem der Test mit Zellen durchgeführt wurde, die mit 6 M Guanidinhydrochlorid
behandelt wurden. Die prozentuale Verringerung bei der Lebensfähigkeit
der Zellen = {1 – [OD
570(behandelte Zellen – Hintergrund]/[OD
570(unbehandelte
Zellen – Hintergrund]} × 100. Jeder
Wert ist der Mittelwert ± SD
von dreifachen Bestimmungen.
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6 zeigt ein Diagramm, welches
die kompetitive Verdrängung
von Ethidiumbromid aus Kalbsthymus-DNA durch die Bisacridin-Derivate
aus Beispiel 20 zeigt. (
):
Spermidin-Bisacridintrihydrochlorid, Kd = 4,3 × 10
–8 M;
(O): WTCysMPB-bA, Kd = 2,1 × 10
–7 M;
(☐): cTCysMPB-bA,
Kd = 7,9 × 10
–7 M;
(Δ): MPB-bA,
Kd = 1,0 × 10
–6 M.
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7 zeigt die dosisabhängige Wirkung
des SD68-Dendrimer-Polykations auf die Beförderung von Oligonukleotiden
zu dem Zellkern.
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8 zeigt die Zeitabhängigkeit,
mit welcher das SD68-Dendrimer-Polykation die Akkumulation von Oligonukleotiden
im Kern der Zelle erleichtert (25% Glucosepuffer-Substitution).
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9 zeigt die Auswirkung der
Generation des Dendrimer-Polykations auf die Kernaufnahme von Fitc-markierten
16mer-Oligonukleotiden.
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10 zeigt die Kernfluoreszenz,
welche als eine Funktion der Verdünnung der Beförderungszusammensetzung
mit Kohlenhydratlösungen
beobachtet wird.
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11 zeigt die Auswirkung
auf die Transfektion der Befestigung eines gezielt bindenden Liganden und
Membrandestabilisators an der DNA über Bisacridin.
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12 zeigt die Auswirkung
auf die Transfektion der Befestigung eines gezielt bindenden Liganden und
Membrandestabilisators an dem Dendrimer-Polykation.
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Andere
Aufgaben, Vorteile und Merkmale der vorliegenden Erfindung werden
den Fachleuten anhand der folgenden Diskussion klar werden.
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BESCHREIBUNG
DER BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSFORMEN
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GLOSSAR
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„Polynukleotid" wie hierin verwendet
umfasst RNA- oder DNA-Sequenzen mit mehr als einem Nukleotid, entweder
in Form einer einzelnen Kette, eines Duplex oder mehrerer Ketten.
Das Polynukleotid umfasst Polydeoxyribonukleotide, welche 2'-Deoxy-D-ribose oder
modifizierte Formen davon enthalten, d. h. DNA, Polyribonukleotide,
welche D-Ribose oder modifizierte Formen davon enthalten, RNA, und
jeden anderen Typ von Polynukleotid, welcher ein N-Glycosid oder
C-Glycosid einer Purin- oder Pyrimidinbase oder einer modifizierten
Purin- oder Pyrimidinbase oder eines basischen Nukleotids ist. Das
Polynukleotid kann Promotorregionen, Operatorregionen, strukturelle
Bereiche, Terminationsregionen, Kombinationen von diesen oder irgendein
anderes genetisch relevantes Material codieren.
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„Ersatz"-Verknüpfungen
sind hierin definiert als herkömmliche
alternative Verknüpfungen
wie z. B. Phorphorothioat oder Phosphoramidat, die wie in der allgemein
verfügbaren
Literatur beschrieben synthetisiert werden. Nicht alle Verknüpfungen
in einem Polynukleotid müssen
identisch sein. Die Polynukleotide der Erfindung können eine
oder mehrere „Ersatz"-Verknüpfungen
enthalten, wie im Stand der Technik allgemein anerkannt wird. Einige
dieser Ersatzverknüpfungen
sind nichtpolar und tragen zu der gewünschten Fähigkeit des Polynukleotids
bei, durch die Membran zu diffundieren. Andere Ersatzverknüpfungen
tragen zu der erhöhten oder
verminderten biologischen Abbaubarkeit des Polynukleotids bei. Die
biologische Abbaubarkeit wird beispielsweise durch eine erhöhte oder
verminderte Nucleaseempfindlichkeit beeinflusst.
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„Analoge
Purine" und „analoge
Pyrimidine" sind
jene, die allgemein im Stand der Technik bekannt sind, von welchen
viele als chemotherapeutische Mittel verwendet werden, welche Modifikationen
in dem Zuckeranteil des Polynukleotids enthalten. Beispiele für die analogen
Purine und Pyrimidine sind solche, bei welchen eine oder mehrere
der Hydroxylgruppen mit Halogen- oder aliphatischen Gruppen ersetzt
sind oder als Ether, Amine und dergleichen funktionalisiert sind,
oder wobei die Ribose oder Deoxyribose durch andere funktional äquivalente
Strukturen ersetzt ist. Modifikationen in dem Basenanteil umfassen
alkylierte Purine oder Pyrimidine, acylierte Purine oder Pyrimidine,
oder andere Heterocyclen. Insbesondere kann das Zucker-Phosphat-Gerüst des Polynukleotids
durch ein Nichtkohlenhydrat-Gerüst
wie z. B. ein Peptid- oder einen anderen Typ von Polymergerüst ersetzt
sein (Nielsen, P. E., et al., Science 254: 1497 (1991)).
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Das
berechnete Molekulargewicht für
ein ideales Dendrimer, das keine unvollständigen Reaktionsprodukte oder
Nebenreaktionsprodukte enthält,
ist das Molekulargewicht. Jedoch entstehen gewöhnlich im Verlauf einer Synthese
einige unvollständige
Produkte oder Nebenprodukte. „Durchschnittliches
Molekulargewicht" wie
hierin verwendet bezieht sich auf ein hypothetisches Molekulargewicht
eines idealen Dendrimers, es sollte aber beachtet werden, dass in
der Praxis Abweichungen von diesem durchschnittlichen Molekulargewicht
auftreten können,
und Moleküle
mit verschiedenen Molekulargewichten, die niedriger und höher als
diese Werte sind, in einem gewissen Anteil vorliegen. Der „hydrodynamische
Radius" wie hierin
verwendet bezieht sich auf den apparenten Radius eines einzelnen
Dendrimers in wässrigen
Lösungen.
Dieser kann von den Fachleuten unter Verwendung von Gelpermeationschromatographie
oder Laserlichtbeugung abgeschätzt werden.
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„Funktionale
Komponente" wie
hierin verwendet umfasst DNA-maskierende Komponenten, Zellerkennungskomponenten,
Ladungsneutralisations- und Membranpermeabilisierungs-Komponenten
und subzelluläre
Lokalisierungskomponenten.
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„DNA-maskierende
Komponente" wie
hierin verwendet bezieht sich auf ein Molekül, das in der Lage ist, das
ganze oder einen Teil des Polynukleotids zu maskieren, um seine
zirkulatorische Halbwertszeit zu erhöhen, indem der Angriff durch
abbauende Reagenzien wie z. B. Nucleasen, die im Blutkreislauf vorliegen,
gehemmt wird und/oder die Aufnahme durch das retikuloendotheliale
System gestört
wird.
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„Membranpermeabilisierungs-Komponente" wie hierin verwendet
bezieht sich auf irgendeine Komponente, die den Durchgang eines
Polynukleotids durch eine Membran unterstützt. Somit umfasst dieser Begriff teilweise
ladungsneutralisierende Komponenten, gewöhnlich Polykationen, welche
die große
negative Ladung auf Polynukleotiden neutralisieren und dem Polynukleotid
ermöglichen,
das hydrophobe Innere einer Membran zu überqueren. Viele ladungsneutralisierende
Komponenten können
als Membranpermeabilisatoren wirken. Eine Membranpermeabilisierung
kann ebenfalls durch amphipathische Moleküle entstehen. Ein Membranpermeabilisator
ist ein Molekül,
das ein normalerweise nicht permeables Molekül dabei unterstützen kann,
die Zellmembranen zu überqueren
und Eintritt in das Cytoplasma der Zelle zu erlangen. Ein Membranpermeabilisator
kann ein Peptid, Gallensalz, Glycolipid, Phospholipid oder Detergensmolekül sein.
Membranpermeabilisatoren weisen oft amphipathische Eigenschaften
auf, so dass ein Teil hydrophob ist und ein anderer hydrophil ist,
was diesen ermöglicht,
mit Membranen wechselzuwirken.
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„Fusogenes
Peptid" wie hierin
verwendet bezieht sich auf ein Peptid, welches, wenn es zu zwei
getrennten Doppelschichtmembranen zugegeben wird, dazu führen kann,
dass diese zu einer einzigen Membran verschmelzen.
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„Liposom" wie hierin verwendet
bezieht sich auf kleine Vesikel, welche aus amphipathischen Lipiden zusammengesetzt
sind, welche in kugelförmigen
Doppelschichten angeordnet sind. Liposomen werden gewöhnlich klassifiziert
als kleine unilamellare Vesikel (SUV), große unilamellare Vesikel (LUV)
oder multilamellare Vesikel (MLV). SUVs und LUVs haben per Definition
nur eine Doppelschicht, wogegen MLVs viele konzentrische Doppelschichten
enthalten. Liposomen können
verwendet werden, um verschiedene Materialien einzukapseln, indem
hydrophile Moleküle
in dem wässrigen
Inneren oder zwischen Doppelschichten eingeschlossen werden, oder
indem hydrophobe Moleküle
innerhalb der Doppelschicht eingeschlossen werden. Liposomen zeigen,
abhängig
von deren Größe, Zusammensetzung
und Ladung, eine große
Vielfalt von Eigenschaften. Beispielsweise neigen Liposomen mit
einem kleinen Prozentsatz an ungesättigten Lipiden dazu, etwas
permeabler zu sein, während
Liposomen, die Cholesterol oder andere Steroide aufweisen, dazu
neigen, starrer und weniger permeabel zu sein. Liposomen können in
Bezug auf die Ladung positiv, negativ oder neutral sein, was von
der hydrophilen Gruppe abhängt.
Beispielsweise verleihen auf Cholin basierende Lipide eine neutrale
Gesamtladung, auf Phosphaten und Sulfaten basierende Lipide tragen
zu einer negativen Ladung bei, auf Glycerol basierende Lipide sind
im allgemeinen negativ geladen, und Sterole sind allgemein neutral
in Lösung,
weisen aber geladene Gruppen auf.
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„Zellerkennungskomponente" wie hierin verwendet
bezieht sich auf ein Molekül,
das in der Lage ist, eine Komponente auf der Oberfläche einer
Zielzelle zu erkennen. Zellerkennungskomponenten umfassen Antikörper gegen
Zelloberflächenantigene,
Liganden für
Zelloberflächenrezeptoren
einschließlich
jener, die an der rezeptorvermittelten Endozytose beteiligt sind,
Peptidhormone und dergleichen.
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„DNA-assoziierender
Anteil" bezieht
sich auf ein Molekül
oder Teile von diesem, die in einer nichtkovalenten Weise mit Nukleinsäuren wechselwirken.
DNA-assoziierende Anteile umfassen unter anderem Mittel, die an
die Haupt- oder Nebenfurche binden, DNA-Interkalationsmittel und
Polykationen. Mittel, die an die Haupt- oder Nebenfurche binden,
sind Moleküle,
von denen angenommen wird, dass diese mit DNA wechselwirken, indem
sie mit der Haupt- oder Nebenfurche einer doppelsträngigen DNA
assoziieren. DNA-Interkalationsmittel sind planare Moleküle oder
planare Anteile von Molekülen,
von denen angenommen wird, dass diese in die DNA interkalieren,
indem sie sich selbst zwischen und parallel zu den Nukleotidbasenpaaren
einfügen. Von
Polykationen wird angenommen, dass diese mit den negativen Ladungen
auf dem DNA-Gerüst assoziieren.
Zusätzlich
kann, wenn eine einzelsträngige
DNA oder RNA als der therapeutische Strang verwendet wird, der komplementäre „Linker-Strang" wie hierin beschrieben
funktional als ein „DNA-assoziierender
Anteil" wirken.
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Die
DNA-assoziierenden Anteile können
kovalent über
eine „reaktive
Gruppe" mit einer
funktionalen Komponente dieser Erfindung verknüpft werden. Diese reaktiven
Gruppen werden leicht mit einem Nukleophil auf der funktionalen
Komponente umgesetzt. Derartige reaktive Gruppen (mit ihren entsprechenden
reaktiven Nukleophilen) umfassen, sind aber nicht beschränkt auf,
N-Hydroxysuccinimid (z. B. Amin), Maleimid und Maleimidophenyl (z.
B. Sulfhydryl), Pyridyldisulfid (z. B. Sulfhydryl), Hydrazid (z.
B. Kohlenhydrat) und Phenylglyoxal (z. B. Arginin).
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„Subzelluläre Lokalisationskomponente" wie hierin verwendet
bezieht sich auf ein Molekül,
das in der Lage ist, eine subzelluläre Komponente in einer Zielzelle
zu erkennen. Erkannte subzelluläre
Komponenten umfassen den Kern, Ribosomen, Mitochondrien und Chloroplasten.
Bestimmte subzelluläre
Lokalisierungskomponenten umfassen die „Kernlokalisierungskomponenten", die dabei helfen,
Moleküle
in den Kern zu bringen, und von denen bekannt ist, dass diese Kernlokalisierungspeptide
und -aminosäuresequenzen
umfassen.
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„Dendrimer-Polykation" wie hierin verwendet
bezieht sich auf eine dreidimensionale, in hohem Maße geordnete
oligomere und/oder polymere Verbindung, die durch sich wiederholende
Reaktionssequenzen gebildet wird, angefangen bei einem kleineren
Molekül
oder einem bestimmten Initiator wie unter anderem z. B. Ammoniak
oder Pentaerythritol, welche eine positiv geladene Oberfläche aufweisen,
wie beispielsweise von Tomalia et al. (1990) supra beschrieben wird.
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DIE ZUSAMMENSETZUNG
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Die
Zusammensetzung dieser Erfindung ist ein sich selbst zusammensetzendes
Polynukleotid-Beförderungssystem,
umfassend:
ein Polynukleotid; und
ein Dendrimer-Polykation,
das funktionsfähig
mit dem Polynukleotid gekoppelt ist, wie in Anspruch 1 definiert.
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DAS POLYNUKLEOTID
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Das
Polynukleotid kann eine einzelsträngige DNA oder RNA oder eine
doppelsträngige
DNA oder ein DNA-RNA-Hybrid sein. Drei- oder viersträngige Polynukleotide
mit therapeutischem Nutzen sollen ebenfalls vom Umfang dieser Erfindung
umfasst sein. Beispiele für
doppelsträngige
DNA umfassen unter anderem Strukturgene, Gene, welche Operator-,
Kontroll- und Terminationsregionen einschließen, und selbstreplizierende
Systeme wie z. B. Plasmid-DNA.
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Einzelsträngige Polynukleotide
oder „therapeutische
Stränge" umfassen antisense-Polynukleotide (DNA
und RNA), Ribozyme und triplexbildende Oligonukleotide. Um eine
verlängerte
Aktivität
aufzuweisen, sind bei dem therapeutischen Strang vorzugsweise einige
oder alle seiner Nukleotidverknüpfungen
als Nichtphosphodiesterverknüpfungen
stabilisiert. Solche Verknüpfungen
umfassen unter anderem z. B. Phosphorothioat-, Phosphorodithioat-,
Phosphoroselenat- oder
O-Alkylphosphotriester-Verknüpfungen,
wobei die Alkylgruppe Methyl oder Ethyl ist.
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Für diese
einzelsträngigen
Polynukleotide kann es bevorzugt sein, den komplementären oder „Linker-Strang" zu dem therapeutischen
Strang als Teil der verabreichten Zusammensetzung herzustellen.
Der Linker-Strang wird gewöhnlich
mit einer Phosphodiesterverknüpfung
synthetisiert, so dass dieser abgebaut wird, nachdem er in die Zelle
eingetreten ist. Der „Linker-Strang" kann ein separater
Strang sein oder er kann kovalent an dem therapeutischen Strang
befestigt sein oder lediglich eine Verlängerung davon sein, so dass sich
der therapeutische Strang im Wesentlichen rückverdoppelt und mit sich selbst
hybridisiert.
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Der
Linker-Strang kann ebenfalls am 3'- oder 5'-Ende oder an dem Kohlenhydrat oder
Gerüst,
die als funktionale Komponenten dienen, Funktionalitäten aufweisen,
um die Aktivität
des therapeutischen Strangs zu erhöhen. Beispielsweise kann der
Phosphodiester-Linker-Strang einen gezielt bindenden Liganden wie
z. B. ein Folatderivat enthalten, das die Erkennung und Internalisierung
in die Zielzellen erlaubt. Wenn der Linker an seinem komplementären therapeutischen
Strang befestigt ist, welcher aus abbauresistenten Verknüpfungen
zusammengesetzt ist, würde
der Duplex internalisiert. Wenn er sich innerhalb der Zelle befindet,
wird der Linker abgebaut, wodurch der therapeutische Strang freigesetzt
wird. Auf diese Weise wird der therapeutische Strang keine zusätzlichen
befestigten Funktionalitäten
aufweisen und seine Funktion wird nicht durch unwesentliche Anteile
beeinträchtigt.
Diese Strategie kann auf irgend ein antisense-, Ribozym- oder triplexbildendes Polynukleotid
angewandt werden und wird verwendet, um antivirale, antibakterielle,
antineoplastische, antientzündliche,
antiproliferative, antirezeptorblockierende oder Antitransport-Polynukleotide
und dergleichen zu befördern.
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Ein
separater Linker-Strang kann so synthetisiert werden, dass dieser
die direkt komplementäre
Sequenz zu dem therapeutischen Strang aufweist und mit diesem eins
zu eins hybridisiert. Alternativ kann der Linker-Strang so konstruiert
werden, dass der 5'-Bereich
des Linker-Strangs mit dem 5'-Bereich
des therapeutischen Strangs hybridisiert und der 3'-Bereich des Linker-Strangs mit dem 3'-Bereich des therapeutischen Strangs
hybridisiert, so dass ein Concatenat der folgenden Struktur gebildet
wird.
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Dieses
Concatenat weist den Vorteil auf, dass das apparente Molekulargewicht
der therapeutischen Nukleinsäuren
erhöht
wird und deren pharmakokinetische Eigenschaften sowie das Verhältnis von
gezielt bindendem Liganden : therapeutischem Oligonukleotid eingestellt
werden können,
um die optimale therapeutische Wirkung zu erzielen.
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DAS DENDRIMER-POLYKATION
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Das
Dendrimer-Polykation ist eine dreidimensionale, in hohem Maße geordnete
oligomere und/oder polymere Verbindung, die aus einem Kernmolekül oder einem
bestimmten Initiator durch sich wiederholende Reaktionssequenzen,
welche die Oligomere und/oder Polymere addieren, und Bereitstellen
einer äußeren Oberfläche, die
positiv geladen ist, gebildet wird.
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Diese
Dendrimere können
hergestellt werden, wie in der PCT/US83/02052 der Dow Chemical Company
und den US-Patenten Nr. 4,507,466, 4,558,120, 4,568,737, 4,587,329,
4,631,337, 4,694,064, 4,713,975, 4,737,550, 4,871,779 und 4,857,599
von Tomalia, D. A. et al. beschrieben wird, oder wie in der beispielhaften Offenbarung,
die nachstehend angegeben wird, beschrieben wird. Typischerweise
umfassen die Dendrimer-Polykationen ein Kernmolekül, an welches
Polymere addiert werden. Die Polymere können Oligomere oder Polymere
sein, welche endständige
Gruppen umfassen, die in der Lage sind, eine positive Ladung anzunehmen.
Geeignete Kernmoleküle
umfassen wenigstens zwei reaktive Reste, die für die Bindung des Kernmoleküls an die
Oligomere und/oder Polymere benutzt werden können. Beispiele für die reaktiven
Reste sind unter anderem Hydroxyl, Ether, Amino, Imino, Amido, Imido,
Ammonium, Halogenid, Carboxyl, Carboxyhalogenid und Sulfhydryl.
Bevorzugte Kernmoleküle
sind unter anderem Ammoniak, Tris-(2-aminoethyl)amin, Lysin, Ornithin,
Pentaerythritol und Ethylendiamin. Kombinationen dieser Reste wie
auch andere reaktive Reste sind ebenfalls geeignet.
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Oligomere
und Polymere, die für
die Herstellung der Dendrimer-Polykationen der Erfindung geeignet sind,
sind pharmazeutisch verträgliche
Oligomere und/oder Polymere, die im Körper gut vertragen werden. Beispiele
für diese
sind unter anderem Polyamidoamine, welche aus der Reaktion eines
Alkylesters einer α,β-ethylenisch
ungesättigten
Carbonsäure
oder eines α,β-ethylenisch ungesättigten
Amids und eines Alkylenpolyamins oder eines Polyalkylenpolyamins
stammen. Bevorzugt sind Methylacrylat und Ethylendiamin. Das Polymer
wird vorzugsweise kovalent an das Kernmolekül gebunden.
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Die
endständigen
Gruppen, die an den Oligomeren und/oder Polymeren befestigt werden
können, sollten
in der Lage sein, eine positive Ladung anzunehmen. Beispiele für diese
sind Azole und primäre,
sekundäre,
tertiäre
und quartäre
aliphatische und aromatische Amine und Azole, welche mit S oder
O, Guanidium und Kombinationen von diesen substituiert sein können. Die
endständigen
kationischen Gruppen sind vorzugsweise in kovalenter Weise an den
Oligomeren und/oder Polymeren befestigt. Bevorzugte endständige kationische
Gruppen sind Amine und Guanidium. Jedoch können ebenfalls andere benutzt
werden. Die endständigen
kationischen Gruppen können
in einem Anteil von ca. 10 bis 100% aller endständigen Gruppen des Oligomers
und/oder Polymers und noch bevorzugter ca. 50 bis 100% vorliegen.
Das Dendrimer-Polykation kann ebenfalls 0 bis ca. 90% endständige reaktive
Reste außer
den kationischen Gruppen umfassen. Geeignete endständige reaktive
Reste außer
den endständigen
kationischen Gruppen sind unter anderem Hydroxyl, Cyano, Carboxyl,
Sulfhydryl, Amid und Thioether, und Kombinationen von diesen. Jedoch
können
auch andere benutzt werden.
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Das
Dendrimer-Polykation ist nichtkovalent mit dem Polynukleotid assoziiert.
Dieses erlaubt eine einfache Dissoziation oder Zerlegung der Zusammensetzung,
wenn diese in die Zelle befördert
wurde. Typische Dendrimer-Polykationen, die zur Verwendung hierin
geeignet sind, weisen ein durchschn. MG (MWave) von ca. 2.000 bis
1.000.000 und noch bevorzugter ca. 5.000 bis 500.000 durchschn.
MG auf. Jedoch sind andere Molekülgewichte
ebenfalls geeignet. Bevorzugte Dendrimer-Polykationen weisen einen
hydrodynamischen Radius von ca. 11 bis 60 Å und noch bevorzugter ca.
15 bis 55 Å auf.
Jedoch sind andere Größen ebenfalls geeignet.
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Gute
Ergebnisse werden mit der vorliegenden Zusammensetzung erhalten,
wenn der Anteil endständiger
kationischer Gruppen des Dendrimer-Polykations zu dem Polynukleotid
ca. 1 : 1 bis 25 : 1 und noch bevorzugter ca. 1 : 1 bis 10 : 1 beträgt. Jedoch
können
andere Anteile ebenfalls benutzt werden.
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Die
Zusammensetzung kann weiterhin ein Mittel umfassen, das ausgewählt ist
aus der Gruppe, bestehend aus
- 1) DNA-maskierenden
Komponenten;
- 2) Zellerkennungskomponenten;
- 3) Ladungsneutralisations- und Membranpermeabilisierungskomponenten;
und
- 4) Subzellulären
Lokalisierungskomponenten.
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Jedes
Element in diesem System einschließlich des Dendrimer-Polykations
ist vorzugsweise in der Lage, seine angegebene Funktion auszuführen, und
ist ebenfalls in der Lage, sich nach Bedarf mit dem Polynukleotid
zusammenzusetzen oder sich davon zu trennen. Die Zusammensetzung
kann weiterhin eines oder mehrere der obigen Mittel und noch bevorzugter
zwei oder mehrere der obigen Mittel umfassen. Eine Ausführungsform
des Systems ist im nachstehenden Schema 1 gezeigt.
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In
dieser Ausführungsform
des Polynukleotid-Beförderungssystems
der Erfindung ist NLS eine Kernlokalisationssequenz, ist MD eine
Membranpermeabilisierungskomponente und ist Ligand eine Zellerkennungskomponente.
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Wenn
die Zusammensetzung der Erfindung ebenfalls ein Membranpermeabilisierungsmittel
umfasst, beträgt
der Anteil dieses Mittels zu den endständigen kationischen Gruppen
des Dendrimer-Polykations vorzugsweise ca. 1 : 100 bis 1 : 4 und
noch bevorzugter ca. 1 : 50 bis 1 : 8. Jedoch sind andere Anteile
ebenfalls geeignet. Das Membranpermeabilisierungsmittel kann durch
kovalente oder elektrostatische Kräfte an das Dendrimer-Polykation
gekoppelt sein. Die Zusammensetzung der Erfindung kann zusätzlich ein
Phospholipid enthalten, welches in der Form eines Liposoms, eines
Polykations wie beispielsweise eines Polyamins und dergleichen vorliegen
kann.
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Wenn
die Zusammensetzung ein subzelluläres Lokalisierungsmittel umfasst,
kann der Anteil des subzellulären
Lokalisierungsmittels zu den endständigen kationischen Gruppen
des Dendrimer-Polykations
ca. 1 : 100 bis 1 : 5 und noch bevorzugter ca. 1 : 80 bis 1 : 20
betragen. Jedoch sind andere Anteile ebenfalls geeignet. Das subzelluläre Lokalisierungsmittel
kann durch kovalente oder nichtkovalente Kräfte an das Dendrimer-Polykation
gekoppelt sein.
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Wenn
das subzelluläre
Lokalisierungsmittel ein Kernlokalisierungsmittel ist, kann dieses
ebenfalls einen DNA-assoziierenden Anteil wie beispielsweise einen
einzelsträngigen
Polynukleotid-Linker,
ein Dendrimer-Polykation oder ein Bindemittel für die Haupt- oder Nebenfurche
enthalten, der funktionsfähig
an das Kernlokalisierungsmittel gekoppelt ist, in welchem Fall die
Befestigung an der DNA vorzugsweise nichtkovalent ist. Der DNA-assoziierende
Anteil kann ein interkalierendes Mittel, wie diese im Stand der
Technik bekannt sind, sein. Beispiele für diese werden nachstehend
beschrieben. Das interkalierende Mittel kann mit einem oder mehreren
Liganden gekoppelt sein, die gezielt an einen Rezeptor binden, der
auf der Oberfläche
der eukaryotischen Zelle lokalisiert ist. In diesem Fall bilden
der Ligand und das Dendrimer-Polykation ein Zellerkennungsmittel,
das in der Lage ist, die eukaryotische Zelle zu erkennen, und der
gezielt bindende Ligand ist ebenfalls an das Dendrimer-Polykation
gekoppelt. Das interkalierende Mittel ist nichtkovalent an das Polynukleotid gekoppelt,
und der Ligand ist vorzugsweise kovalent an das interkalierende
Mittel gekoppelt. Ein Membranpermeabilisierungsmittel, das funktionsfähig an das
interkalierende Mittel oder den Liganden gekoppelt ist, kann ebenfalls
vorliegen. Zusätzlich
kann die Zusammensetzung ebenfalls ein fusogenes Polypeptid umfassen,
welches funktionsfähig
an das Dendrimer-Polykation gekoppelt ist. Diese Kopplung kann kova lent
oder nichtkovalent sein. Die Zusammensetzung kann ebenfalls einen
DNA-assoziierenden Anteil wie beispielsweise jene, die nachstehend
beschrieben werden, umfassen.
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Wenn
ein Ligand, der gezielt an einen Rezeptor bindet, welcher auf der
Oberfläche
einer eukaryotischen Zelle lokalisiert ist, in der Zusammensetzung
vorliegt, beträgt
der Anteil des gezielt an die Zelle bindenden Liganden zu den endständigen kationischen
Gruppen des Dendrimer-Polykations
vorzugsweise ca. 1 : 100 bis 1 : 10 und noch bevorzugter ca. 1 :
80 bis 1 : 25. Jedoch sind andere Anteile ebenfalls geeignet. Beispiele
für bevorzugte
gezielt an die Zelle bindende Liganden sind Vitamine, Kohlenhydrate
und Polypeptide. Jedoch sind andere ebenfalls geeignet. Das Polypeptid
kann Antikörper
oder Fragmente von diesen mit einer vorbestimmten Spezifität umfassen.
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Wenn
ein fusogenes Polypeptid an das Dendrimer-Polykation gekoppelt wird,
beträgt
der Anteil des fusogenen Polypeptids zu den endständigen kationischen
Gruppen des Dendrimer-Polykations vorzugsweise ca. 1 : 100 bis 1
: 4 und noch bevorzugter ca. 1 : 80 bis 1 : 10. Jedoch sind andere
Anteile ebenfalls geeignet.
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Die
Zusammensetzung kann ebenfalls ein DNA-maskierendes Mittel enthalten,
welches in der Lage ist, die zirkulatorische Halbwertszeit des Polynukleotids
zu erhöhen.
Das DNA-maskierende Mittel ist funktionsfähig durch kovalente oder nichtkovalente
Kräfte
an das Dendrimer-Polykation gekoppelt. Das DNA-maskierende Mittel
ist jedoch vorzugsweise nichtkovalent an das Polynukleotid gekoppelt.
Wenn das DNA-maskierende Mittel in der Zusammensetzung vorliegt,
beträgt
der Anteil des DNA-maskierenden Mittels zu den endständigen kationischen
Gruppen des Dendrimer-Polykations vorzugsweise ca. 1 : 33 bis 1
: 3 und noch bevorzugter ca. 1 : 25 bis 1 : 8. Jedoch sind andere
Anteile ebenfalls geeignet.
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Andere
bestimmte Formen all dieser Mittel, die zu der Zusammensetzung zugegeben
werden können, werden
nachstehend beschrieben.
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DIE FUNKTIONALEN
KOMPONENTEN
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(1) DNA-maskierende Komponenten
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Das
DNA-maskierende Element dieses Systems ist ein Molekül, welches
in der Lage ist, das gesamte oder einen Teil des Polynukleotids
zu maskieren, wodurch dessen zirkulatorische Halbwertszeit erhöht wird, indem
ein Angriff durch abbauende Reagenzien, die im Blutkreislauf vorliegen,
vermindert wird oder die Aufnahme durch das retikuloendotheliale
System blockiert wird.
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In
dieser Erfindung kann Polyethylenglycol (PEG) kovalent mit einem
DNA-assoziierenden Anteil durch herkömmliche Methoden wie unten
beschrieben verknüpft
werden und als ein DNA-maskierendes Mittel verwendet werden. Das
PEG kann ein Molekulargewicht von ca. 700 bis 20.000 Dalton, vorzugsweise
ca. 1.800 bis 6.000 Dalton aufweisen und liegt vorzugsweise in einem
Verhältnis
(Moleküle
PEG : bp DNA) von ca. 1 : 4 bis 1 : 100 und noch bevorzugter ca.
1 : 20 vor.
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Alternativ
kann die DNA durch Assoziierung mit Lipiden maskiert werden. In
einer Ausführungsform wird
die DNA in Standardliposomen eingeschlossen, wie beispielsweise
in dem US-Patent
Nr. 4,394,448 von Szoka et al. beschrieben wird. In einer anderen
Ausführungsform
wird die DNA mit einem synthetischen kationischen Lipid inkubiert,
das denen ähnelt,
die in dem US-Patent
Nr. 4,897,355 von Epstein et al. beschrieben werden. Diese kationischen
Lipide weisen die folgende chemische Formel auf,
worin
n eine ganze Zahl
von 1 bis 8 ist;
R
1 und R
2 gleich
oder verschieden sind und (C
6-C
24)-Alkyl
oder -Alkenyl sind;
R
3 Wasserstoff
oder (C
1-C
10)-Alkyl
oder -Alkylamin ist; und
R
4 ein positiv
geladenes lineares oder verzweigtes (C
1-C
30)-Alkyl oder -Alkylamin ist, wobei eines
oder mehrere der Kohlenstoffatome mit NR' substituiert sein können, wobei R' Wasserstoff oder
(C
1-C
10)-Alkyl oder
-Alkylamin ist.
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Bevorzugte
Gruppen, welche als der Anteil -N-R' fungieren können, sind unter anderem Tris(aminoethyl)amin
(NH2CH2CH2)3N, Agmatin (Decarboxy-Arginin)
H2N(CH2)4C(=NH)NH2, 3-Aminoethyl-1,3-propandiamin
H2N(CH2)3NH(CH2)2NH2, 3-Dimethylaminopropylamin (CH3)2NH(CH2)3NH2, Iminobis(N,N')dimethylpropylamin NH((CH2)3N(CH3)2)2, Iminobis(3-aminopropyl)-1,3-propandiamin,
1,4-Bis(3-aminopropyl)piperazin, Bis(propylamin) (NH2(CH2)3)2NH,
Spermidin und Spermin. Diese Gruppen werden vorzugsweise über eines
ihrer Stickstoffatome an dem Lipidmolekül befestigt.
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In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
ist das synthetische kationische Lipid ein synthetisches Lipid mit
kationischem Schwanz mit der folgenden chemischen Formel
worin
n
eine ganze Zahl von 6 bis 24 ist;
Y ausgewählt ist aus der Gruppe, bestehend
aus Wasserstoff, Ethanolamin, Cholin, Glycerol, Serin, Monomethoxypolyethylenglycol,
Sialinsäure
und Inositol;
R
1 (C
6-C
24)-Alkyl oder -Alkenyl ist;
R
3 Wasserstoff oder (C
1-C
10)-Alkyl oder -Alkylamin ist; und
R
4 ein positiv geladenes lineares oder verzweigtes
(C
1-C
30)-Alkyl oder
-Alkylamin ist, wobei eines oder mehrere der Kohlenstoffatome mit
NR' substituiert
sein können,
wobei R' Wasserstoff
oder (C
1-C
10)-Alkyl
oder -Alkylamin ist.
-
Bevorzugte
Gruppen, welche als der Anteil -N-R' fungieren können, sind unter anderem Tris(aminoethyl)amin
(NH2CH2CH2)3N, Agmatin (Decarboxy-Arginin)
H2N(CH2)4C(=NH)NH2, 3-Aminoethyl-1,3-propandiamin
H2N(CH2)3NH(CH2)2NH2, 3-Dimethylaminopropylamin (CH3)2NH(CH2)3NH2, Iminobis(N,N')dimethylpropylamin NH((CH2)3N(CH3)2)2, Iminobis(3-aminopropyl)-1,3-propandiamin,
1,4-Bis(3-aminopropyl)piperazin, Bis(propylamin) (NH2(CH2)3)2NH,
Spermidin und Spermin. Diese Gruppen werden vorzugsweise über eines
ihrer Stickstoffatome an dem Lipidmolekül befestigt.
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Die
oben beschriebenen synthetischen kationischen Lipide maskieren die
DNA, wenn sie damit assoziiert sind, wirkungsvoll. Ohne zu versuchen,
die Erfindung in irgendeiner Weise zu beschränken, wird angenommen, dass
die Lipide eine Monolayer-Struktur bilden können, welche die DNA in einer
gewissen Weise einschließt.
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(2) Zellerkennungskomponenten
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Das
Zellerkennungselement dieses Systems ist ein Molekül, das in
der Lage ist, eine Komponente auf der Oberfläche einer Zielzelle zu erkennen,
das durch herkömmliche
Methoden wie nachstehend beschrieben kovalent mit einem DNA-assoziierenden
Anteil verknüpft
ist. Zellerkennungskomponenten umfassen Antikörper gegen Zelloberflächenantigene,
Liganden für
Zelloberflächenrezeptoren
einschließlich
jener, die an der rezeptorvermittelten Endozytose beteiligt sind,
Peptidhormone usw. Spezifische Liganden, welche von dieser Erfindung
umfasst sein sollen, umfassen Kohlenhydratliganden wie z. B. Galactose,
Mannose, Mannosyl-5-phosphat, Fucose, Sialinsäuregruppen, N-Acetylglucosamin
oder Kombinationen dieser Gruppen als komplexe Kohlenhydrate wie
beispielsweise jene, die auf Glycolipiden der Blutgruppen oder auf
verschiedenen sezernierten Proteinen gefunden werden. Andere Liganden
umfassen Folat, Biotin, verschiedene Peptide, die mit der Zelloberfläche oder
intrazellulären
Rezeptoren wechselwirken können,
wie z. B. das Chemoattraktant-Peptid N-Formyl-Met-Leu-Phe (SEQ ID
NO: 2), Peptide, welche die Sequenz Arg-Asp-Glycin enthalten, oder Cys-Ser-Gly-Arg-Glu-Asp-Val-Trp
(SEQ ID NO: 3)-Peptide, Peptide, welche einen Cystinrest enthalten
oder die mit einem Zelloberflächenprotein
wechselwirken, wie z. B. das menschliche Immundefizienzvirus-GP-120, und
Peptide, welche mit CD-4 wechselwirken. Andere Liganden umfassen
Antikörper
oder Antikörperfragmente
wie beispielsweise jene, die von Hertler und Frankel (Hertler, A.,
und Frankel, A., J. Clin. Oncol. 7: 1932 (1989)) beschrieben werden.
Die Spezifität
der Antikörper
kann gegen eine Vielzahl von Epitopen gerichtet sein, welche auf
Zelloberflächen
exprimiert werden können,
einschließlich
Histokompatibilitäts-Makromolekülen, Autoimmunantigenen,
viraler, parasitischer und bakterieller Proteine. Andere Proteinliganden
umfassen Hormone wie z. B. Wachstumshormon und Insulin oder Proteinwachstumsfaktoren
wie z. B. GM-CSF, G-CSF, Erythropoietin, epidermalen Wachstumsfaktor,
basischen und sauren Fibroblasten-Wachstumsfaktor und dergleichen.
Andere Proteinliganden umfassen verschiedene Cytokine, welche über Zelloberflächenrezeptoren arbeiten,
wie z. B. Interleukin 2, Interleukin 1, Tumornekrosefaktor, sowie
geeignete Peptidfragmente aus solchen Makromolekülen.
-
(3) Membranpermeabilisierungskomponenten
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Das
Membranpermeabilisierungselement dieses Systems ist ein Molekül, welches
den Durchgang eines Polynukleotids durch eine Membran unterstützt. Die
Liposomen und synthetischen kationischen Lipide, die oben als DNA-maskierende
Komponenten beschrieben wurden, können ebenfalls als Membranpermeabilisierungskomponenten
fungieren.
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Die
Membranpermeabilisierungskomponenten dieser Erfindung umfassen ebenfalls
Polykationen, welche die große
negative Ladung auf Polynukleotiden neutralisieren. Polykationen
dieser Erfindung umfassen Polylysin, Polyarginin, Poly(Lysin-Arginin)
und ähnliche
Polypeptide, und die Polyamine und polykationischen Dendrimere wie
beispielsweise jene, die oben beschrieben wurden und in den Beispielen
benutzt werden und von Tomalia et al. (Tomalia, D. A. et al. (1990)
supra) beschrieben wurden. Diese Dendrimere sind eine besonders
bevorzugte Ausführungsform
dieser Erfindung, da diese selbst in Assoziierung mit dem Polynukleotid
wie oben beschrieben die Transfektionseffizienz des Polynukleotids
wesentlich erhöhen
können.
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Diese
nichtlinearen polykationischen Kaskadenpolymere vereinigen die DNA-Bindungs-
und Beförderungseigenschaften
von Polylysin und die lysosomotrophen Wirkungen schwacher Basen.
Von Polyamidoamin (PAMAM)-Kaskadenpolymeren, einer wohldefinierten
Klasse dendritischer Polymere, welche aus Methylacrylat und Ethylendiamin
synthetisiert werden, wie von Tomalia et al., supra, beschrieben
wird, wird in der beispielhaften Offenbarung gezeigt, dass diese
von Zellen gut toleriert werden und dass diese, wenn sie mit Plasmiden
komplexiert werden, welche Reportergene codieren, eine in hohem
Maße effiziente
Transfektion einer großen
Vielzahl von Zellen in Kultur vermitteln.
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In
einer noch bevorzugteren Ausführungsform
kann ein amphipathisches Peptid wie z. B. GALA kovalent an dem Kaskadenpolymer
befestigt werden (Subbarao, N. K., et al., "pH-Dependent Bilayer Destabilization by
an Amphipathic Peptide",
J. Biol. Chem. 26: 2964 (1987)). Diese Zusammensetzung ist ebenfalls
eine meistbevorzugte Ausführungsform
dieser Erfindung, da von dieser in der beispielhaften Offenbarung
gezeigt wird, dass sie die Transfektionseffizienz des Polynukleotids
sowohl in Primärzellen
als auch Zelllinien signifikant erhöht.
-
Eine
andere Klasse von Polykationen sind die kationischen Gallensalze
mit der chemischen Formel
worin
X
und Y unabhängig
H oder OH sind;
R
3 Wasserstoff oder
(C
1-C
10)-Alkyl oder
-Alkylamin ist; und
R
4 ein positiv
geladenes lineares oder verzweigtes (C
1-C
30)-Alkyl oder -Alkylamin ist, wobei eines
oder mehrere der Kohlenstoffatome mit NR' substituiert sein können, wobei R' Wasserstoff oder
(C
1-C
10)-Alkyl oder
-Alkylamin ist.
-
Bevorzugte
Gruppen, welche als der Anteil -N-R' fungieren können, sind unter anderem Tris(aminoethyl)amin
(NH2CH2CH2)3N, Agmatin (Decarboxy-Arginin)
H2N(CH2)4C(=NH)NH2, 3-Aminoethyl-1,3-propandiamin
H2N(CH2)3NH(CH2)2NH2, 3-Dimethylaminopropylamin (CH3)2NH(CH2)3NH2, Iminobis(N,N')dimethylpropylamin NH((CH2)3N(CH3)2)2, Iminobis(3-aminopropyl)-1,3-propandiamin,
1,4-Bis(3-aminopropyl)piperazin, Bis(propylamin) (NH2(CH2)3)2NH,
Spermidin und Spermin. Diese Gruppen sind vorzugsweise über eines
ihrer Stickstoffatome an dem Gallensalz befestigt.
-
In
einer anderen Ausführungsform
ist die membranpermeabilisierende Komponente der Erfindung ein amphipathisches
kationisches Peptid. Amphipathische kationische Peptide sind Peptide,
deren native Konfiguration derart ist, dass von dem Peptid angenommen
wird, dass es eine kationische Seite und eine neutrale, hydrophobe
Seite aufweist. In einer bevorzugten Ausführungsform ist das Peptid ein
cyclisches Peptid. Beispiele für
die amphipathischen kationischen Peptide dieser Erfindung sind Gramicidin
S und die Tyrocidine. Das Peptid kann ebenfalls einige oder alle
Aminosäuren
in der D-Konfiguration, im Gegensatz zu der natürlich auftretenden L-Konfiguration,
enthalten. Die chemische Struktur von Gramicidin S ist nachstehend
gezeigt.
-
-
In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
umfasst das membranpermeabilisierende Element, zusätzlich zu
den amphipathischen kationischen cyclischen Peptiden, entweder (1)
ein Lipid oder (2) ein einfaches Polyamin oder beide.
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Das
Lipid der Erfindung ist ein amphipathisches Molekül, das zur
Liposomenbildung fähig
ist, und ist im Wesentlichen nicht toxisch, wenn es bei den notwendigen
Konzentrationen entweder in nativer Form oder als Liposomen verabreicht
wird. Geeignete Lipide weisen im Allgemeinen ein polares oder hydrophiles
Ende und ein nichtpolares oder hydrophobes Ende auf. Geeignete Lipide
umfassen ohne Beschränkung
Ei-Phosphatidylcholin (EPC), Phosphatidylethanolamin, Dipalmitoylphosphatidylcholin
(DPPC), Cholesterol (Chol), Cholesterylphosphorylcholin, 3,6,9-Trioxaoctan-1-ol-cholesteryl-3e-ol,
Dimyristoylphosphatidylcholin (DMPC) und andere Hydroxycholesterol-
oder Aminocholesterol-Derivate (siehe, z. B., Patel, K. R., et al.,
Biochim. Biophys. Acta 814: 256 (1985)). Das Lipid wird vorzugsweise
in der Form von Liposomen zugegeben, und das zugegebene Polyamin
ist vorzugsweise Spermin oder Spermidin.
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Die
membranpermeabilisierenden Elemente, das cyclische Peptid und gegebenenfalls
Phospholipid und Polyamin können
gleichzeitig oder nacheinander zu der Zusammensetzung zugegeben
werden. Vorzugsweise wird das cyclische Peptid zuerst zugegeben
und das Phospholipid oder Polyamin später. Das Molverhältnis von
zugegebenem cyclischem Peptid zu Polyamin liegt vorzugsweise bei
ca. 1 : 1 bis ca. 1 : 3. Das Molverhältnis von zugegebenem cyclischem
Peptid zu Phospholipid beträgt
vorzugsweise ca. 1 : 1 bis ca. 1 : 20.
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(4) Subzelluläre Lokalisierungskomponenten
-
Das
subzelluläre
Lokalisierungselement dieses Systems ist ein Molekül, das in
der Lage ist, eine subzelluläre
Komponente in einer Zielzelle zu erkennen, welches durch herkömmliche
Methoden wie nachstehend beschrieben kovalent mit einem DNA-assoziierenden
Anteil verknüpft
ist. Besondere subzelluläre
Komponenten umfassen den Kern, Ribosomen, Mitochondrien und Chloroplasten.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
dieser Erfindung ist die subzelluläre Lokalisierungskomponente
eine Kernlokalisierungskomponente. Die Kernlokalisierungskomponenten
umfassen bekannte Peptide mit definierten Aminosäuresequenzen und längeren Sequenzen,
welche diese Peptide enthalten. Eine bekannte Peptidsequenz ist
das große
SV 40 T-Antigen-Heptapeptid Pro-Lys-Lys-Lys-Arg-Lys-Val (SEQ ID
NO: 1). Andere Peptide umfassen das Influenzavirus-Kernprotein-Decapeptid
Ala-Ala-Phe-Glu-Asp-Leu-Arg-Val-Leu-Ser (SEQ ID NO: 4) und das Adenovirus-E1a-Proteinsegment
Lys-Arg-Pro-Arg-Pro (SEQ ID NO: 5). Andere Sequenzen können aus
Dingwall et al. (Dingwall, C., et al., TIBS 16: 478 (1991)) entnommen
werden.
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In
einer anderen Ausführungsform
ist die subzelluläre
Lokalisierungskomponente eine lysosomale Lokalisierungskomponente.
Eine bekannte Komponente, um gezielt das Lysosom zu binden, ist
eine Peptid, welches das Segment Lys-Phe-Glu-Arg-Gln (SEQ ID NO:
6) enthält.
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In
noch einer anderen Ausführungsform
ist die subzelluläre
Lokalisationskomponente eine mitochondriale Lokalisationskomponente.
Eine bekannte Komponente zur gezielten Bindung an Mitochondrien
ist ein Peptid, welches die Sequenz Met-Leu-Ser-Leu-Arg-Gln-Ser-Ile-Arg-Phe-Phe-Lys-Pro-Ala-Thr-Arg
(SEQ ID NO: 7) enthält.
Jedoch sind andere subzelluläre
Lokalisationskomponenten oder -mittel ebenfalls geeignet.
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DNA-Assoziierende
Anteile
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Der
DNA-assoziierende Anteil dieses Systems bezieht sich auf einen Teil
einer funktionalen Komponente, welcher in einer nichtkovalenten
Weise mit Nukleinsäuren
wechselwirkt. Dieser Anteil ist durch herkömmliche Mittel oder wie nachstehend
beschrieben kovalent mit dem Rest der funktionalen Komponente verknüpft. DNA-assoziierende
Anteile sind vorzugsweise Bindemittel für die Haupt- und Nebenfurche,
DNA-Interkalationsmittel oder allgemeine DNA-Bindemittel. Im Fall
von einzelsträngigen
Polynukleotiden kann der DNA-assoziierende Anteil sogar der Linker-Strang,
wie er oben beschrieben wurde, sein. In einem solchen Fall ist der
funktionale Anteil wie z. B. die Zellerkennungs- oder subzelluläre Lokalisierungs-Komponente
kovalent mit dem Linker-Strang verknüpft.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
ist der DNA-assoziierende Anteil ein Bindemittel für die Haupt- oder
Nebenfurche. Die Bindemittel für
die Haupt- und Nebenfurche sind Anteile, von welchen bekannt ist,
dass diese mit der Haupt- oder Nebenfurche der DNA assoziieren oder
sich „darin
einlagern". Diese
Bindemittel umfassen Distamycin A und den Hoechst-Farbstoff 33258.
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In
einer anderen Ausführungsform
ist der DNA-assoziierende Anteil ein nichtspezifisches DNA-Bindemittel wie beispielsweise
ein Polykation. Polykationen dieser Erfindung umfassen Polylysin,
Polyarginin, poly(Lysin-Arginin) und ähnliche Polypeptide, und die
Polyamine und die polykationischen Dendrimere.
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In
einer anderen bevorzugten Ausführungsform
ist der DNA-assoziierende Anteil ein DNA-Interkalationsmittel. DNA-Interkalationsmittel
sind planare, polycyclische Moleküle wie z. B. Ethidiumbromid,
Acridin, Mitoxantron, Oxazolopyridocarbazol, Ellipticin und N-Methyl-2,7-diazapyrenium
und Derivate von diesen. In einer besonders bevorzugten Ausführungsform
ist das Interkalationsmittel ein Dimer, welches aus zwei kovalent
verknüpften
planaren polycyclischen Molekülen
besteht. Ein planarer polycyclischer Dimeranteil dieser Erfindung weist
die chemische Formel
auf, worin
Z eine Bindung
ist;
n und m unabhängig
eine ganze Zahl von 1 bis 20 sind;
p eine ganze Zahl von 0
bis 20 ist; und
Ar
1 und Ar
2 unabhängig ausgewählt sind
aus der Gruppe, bestehend unter anderem aus Ethidiumbromid, Acridin,
Mitoxantron, Oxazolopyridocarbazol, Ellipticin und N-Methyl-2,7-diazapyrenium
und Derivaten von diesen.
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Die
Werte von n und m sind wichtig, da diese den Abstand der interkalierten
Acridin-Monomere in der DNA festlegen. Stärker bevorzugte Werte von n
und m sind 3 bzw. 4. Bisacridin-Dimere, in welchen Ar1 und Ar2 beide Acridin sind, sind bevorzugt.
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Dieser
bevorzugte DNA-assoziierende Anteil kann kovalent mit einem funktionalen
Anteil wie beispielsweise einem Zellerkennungsanteil, einem subzellulären Lokalisationsanteil
oder einem membranpermeabilisierenden Anteil wie oben beschrieben
verknüpft
sein. Der Wert von p legt die Trennung des Interkalationsmittels
von dem funktionalen Anteil fest. Bevorzugte Werte für p sind
von 0 bis 8.
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Der
DNA-assoziierende Anteil kann kovalent an mehreren Kopien von einem,
oder mehr als einem, funktionalen Anteil befestigt werden. Beispielsweise
kann ein Bisacridin-Dimer an drei Galactoseresten befestigt werden,
welche an den Hepatozyten-Asialoglycoprotein-Rezeptor binden.
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Eine
bevorzugte Methode zur Befestigung des DNA-assoziierenden Dimers
an dem funktionalen Anteil beinhaltet einen Vorläufer mit der chemischen Formel
worin
n und m unabhängig eine
ganze Zahl von 1 bis 20 sind;
p eine ganze Zahl von 0 bis 20
ist;
Ar
1 und Ar
2 unabhängig ausgewählt sind
aus der Gruppe, bestehend aus Ethidiumbromid, Acridin, Mitoxantron, Oxazolopyridocarbazol,
Ellipticin und N-Methyl-2,7-diazapyrenium und Derivaten von diesen;
und
X eine reaktive Gruppe ist, die ausgewählt ist aus der Gruppe, bestehend
aus N-Hydroxysuccinimid,
Maleimid, Maleimidophenyl, Pyridyldisulfid, Hydrazid und Phenylglyoxal.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
sind Ar
1 und Ar
2 Acridin,
ist p 3 und ist X p-Maleimidophenyl. Dieser interkalierende Anteil
wird dann z. B. über
eine Sulfhydrylgruppe an dem funktio nalen Anteil an den funktionalen
Anteil gekoppelt, um eine bifunktionale Komponente mit der chemischen
Formel
zu erhalten, worin
Y
eine funktionale Komponente ist;
n und m unabhängig eine
ganze Zahl von 1 bis 20 sind;
p eine ganze Zahl von 0 bis 20
ist;
Ar
1 und Ar
2 unabhängig ausgewählt sind
aus der Gruppe, bestehend aus Ethidiumbromid, Acridin, Mitoxantron, Oxazolopyridocarbazol,
Ellipticin und N-Methyl-2,7-diazapyrenium und Derivaten von diesen;
und
X eine reaktive Gruppe ist, die ausgewählt ist aus der Gruppe, bestehend
aus N-Hydroxysuccinimid,
Maleimid, Maleimidophenyl, Pyridyldisulfid, Hydrazid und Phenylglyoxal.
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Biologisch
abbaubare Linker wie z. B. Peptide mit dem Aminosäuresegment
-Lys-Lys- können
ebenfalls verwendet werden, um die funktionale Komponente an dem
Interkalationsmittel zu befestigen.
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In
noch einer anderen Ausführungsform
dieser Erfindung weist das planare polycyclische Dimer die chemische
Formel
auf, worin
Ar
1 und Ar
2 unabhängig ausgewählt sind
aus der Gruppe, bestehend aus Ethidiumbromid, Acridin, Mitoxantron, Oxazolopyridocarbazol,
Ellipticin und N-Methyl-2,7-diazapyrenium und Derivaten von diesen;
jedes
aa unabhängig
eine Aminosäure
ist;
x und z ganze Zahlen sind, die unabhängig ausgewählt sind aus 1 bis 100;
y
eine ganze Zahl von 0 bis 5 ist;
aa
1 und
aa
2 Lysinreste sind; und
N
1 und
N
2 Stickstoffatome aus den ε-Aminogruppen
der Lysinreste aa
1 und aa
2 sind.
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Die
Zusammensetzung der Erfindung wird geeigneterweise benutzt, um ein
Polynukleotid in eine eukaryotische Zelle einzuführen, indem dieses mit der
Zelle in Kontakt gebracht wird. Die Einführung des Polynukleotids in
die eukaryotische Zelle kann sowohl in vitro als auch in vivo erreicht
werden. In vivo kann die Zusammensetzung in einer Menge verabreicht
werden, die ca. 0,5 μg
bis 20 mg des Polynukleotids und noch bevorzugter ca. 2,5 μg bis 10
mg des Polynukleotids umfasst. Jedoch können andere Mengen ebenfalls
verabreicht werden. Die vorliegende Methode ist geeignet zur Einführung von
Polynukleotiden in Pflanzen- oder Tierzellen, einschließlich menschlicher
Zellen, sowohl in vitro als auch in vivo.
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Das
Polynukleotid-Beförderungssystem
der Erfindung ist in einem therapeutischen Zusammenhang nützlich.
Bei therapeutischen Anwendungen kann die Zusammensetzung der Erfindung
für eine
Vielzahl von Verabreichungsarten, einschließlich systemischer und topischer
oder örtlich
beschränkter
Verabreichung, formuliert werden. Techniken und Formulierungen können im
Allgemeinen gefunden werden in Remington's Pharmaceutical Sciences, Mack Publishing
Co., Easton, PA, neuste Ausgabe.
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Die
Zusammensetzung der Erfindung wird typischerweise über den
oralen, transdermalen, systemischen oder inhalatorischen Weg verabreicht.
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Für eine systemische
Verabreichung ist eine parenterale Verabreichung wie z. B. eine
Injektion, einschließlich
intramuskulärer,
intravenöser,
intraperitonealer und subkutaner, bevorzugt. Um Störungen der
Lunge zu behandeln, kann eine Verabreichung des Polynukleotid-Beförderungssystems
durch Inhalation oder durch eine Einrichtung des Systems direkt
in der Lunge durchgeführt
werden.
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Zur
Injektion kann die Zusammensetzung der Erfindung in Form einer flüssigen Lösung, vorzugsweise in
physiologisch verträglichen
Puffern wie unter anderem z. B. Hank's Lösung
oder Ringer's Lösung formuliert werden.
Zusätzlich
kann die Zusammensetzung ebenfalls in fester Form formuliert werden
und in dieser Form verkauft und transportiert werden, und unmittelbar
vor der Anwendung erneut gelöst
oder suspendiert werden. Lyophilisierte Formen sind ebenfalls innerhalb
der Grenzen dieser Erfindung eingeschlossen. Die feste Form kann
ebenfalls direkt als ein trockenes Pulver in die Lungen, die Haut,
den Gastrointestinaltrakt oder den Muskel verabreicht werden.
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Die
systemische Verabreichung der vorliegenden Zusammensetzung kann
ebenfalls über
transmukosale oder transdermale Mittel erfolgen, oder die Systeme
können
oral, oder durch intranasale oder inhalierte Aerosole verabreicht
werden. Für
die transmukosale oder transdermale Verabreichung werden Penetrationsmittel,
welche für
die zu überwindende
Grenze geeignet sind, in der Formulierung verwendet. Derartige Penetrationsmittel
sind allgemein im Stand der Technik bekannt und umfassen beispielsweise
für die
transmukosale Verabreichung Gallensalze und Fusidinsäurederivate.
Zusätzlich
können
ebenfalls Detergenzien verwendet werden, um die Permeation zu erleichtern.
Physikalische Mittel wie z. B. Hochgeschwindigkeitsimpaktion können ebenfalls
verwendet werden, um die Durchdringung der äußeren Schicht der Haut zu erleichtern,
um den Komplex in die Epidermis zu platzieren. Die transmukosale
Verabreichung kann z. B. durch Nasensprays oder mit Hilfe von Suppositorien
erreicht werden.
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Für die orale
Verabreichung kann die Zusammensetzung der Erfindung zu herkömmlichen
oralen Verabreichungsformen wie z. B. Kapseln, Tabletten und Tonika
formuliert werden.
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Zur
topischen Verabreichung werden die Systeme der Erfindung zu Salben
(ointments, salves), Gelen oder Cremes formuliert, wie allgemein
im Stand der Technik bekannt ist. Die topische oder transdermale
Verabreichung kann durch Hochgeschwindigkeitsimpaktionsverabreichung
auf die Hautoberfläche
durchgeführt werden.
Jedoch sind andere Mittel für
die transdermale oder topische Verabreichung ebenfalls geeignet.
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Nachdem
nun diese Erfindung allgemein beschrieben wurde, wird dieselbe durch
Bezug auf gewisse bestimmte Beispiele, welche hierin nur zu Zwecken
der Veranschaulichung angegeben werden und die Erfindung oder irgendeine
Ausführungsform
von dieser nicht beschränken
sollen, sofern nichts anderes angegeben ist, besser verstanden werden.
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BEISPIELE
-
Beispiel 1 (nicht beansprucht):
Vergleich von DNA-Dendrimer-Komplex- und DNA-Polylysin-Komplex-vermittelten Transfektionen
-
Um
besser chemisch definierte Alternativen zu den Polyaminpolymeren
wie z. B. Polylysin zu finden, wurden die hydrophilen verzweigten
Polykationen-Makromoleküle,
welche ebenfalls als die StarburstTM-Dendrimer-Mikropartikel
bekannt sind (Tomalia et al., supra), eingesetzt, um einen Komplex
mit der DNA oder mit der DNA und dem permeabilisierenden amphipathischen Peptid
GALA (Parente, R., et al., Biochemistry 29: 8720 (1990)) zu bilden.
Der Komplex wurde hergestellt, indem 12 μg pCLuc4-Plasmid in 660 μl HBS (20
mM Hepes, 150 mM NaCl, pH 7,4) in einem Polystyrolröhrchen verdünnt wurden.
Polylysin (Sigma Chemical Co.) oder StarburstTM-Dendrimermikropartikel
der fünften
Generation (1 nmol) (Polysciences, Inc.) wurden in 340 μl HBS gelöst und langsam
(tropfenweise) zu der DNA-Lösung
zugegeben. Unter diesen Bedingungen, liegen die positiven Ladungen
der epsilon-Aminogruppen der Polylysine oder von den peripheralen
Aminen der Dendrimere in einem 1,3-fachen Überschuss gegenüber den
negativen Ladungen der Plasmide vor. Wenn das Peptid GALA zugegeben
wurde, wurde dieses so zugegeben, dass die negativen Ladungen auf
dem GALA die überschüssigen Ladungen
auf dem Dendrimer neutralisierten. Die Mischung wurde nach der letzten
Zugabe für
30 Minuten bei Raumtemperatur stehen gelassen, und dann wurden 500 μl der Mischung
zu CV-1-Zellen zugegeben. Das Transfektionsprotokoll wurde wie oben
beschrieben durchgeführt.
In diesem Experiment wurde das beste Transfektionsprotokoll mit
dem GALA-Dendrimer-DNA-Komplex erreicht, worauf Dendrimer-DNA und
dann Polylysin-DNA folgten. Die Ergebnisse sind in der nachstehenden
Tabelle gezeigt.
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Tabelle:
DNA-Dendrimer-Vermittelte Transfektion
-
Beispiel 2: Materialien
-
PAMAM-Kaskadenpolymere,
welche ausgehend von einem Ammoniak-Starterkern synthetisiert wurden
(Generation 2 bis 10), wurden von der Polyscience, Inc. (Warrington,
PA) erhalten und sind als StarburstTM-Dendrimere
bezeichnet. Wenn nötig
wurden die Dendrimerlösungen
unter Verwendung eines Savant SC110 Speed Vac-Systems konzentriert. Ähnliche
Ergebnisse wie die, welche hier berichtet werden, wurden erhalten,
wenn das Kaskadenpolymer in unserem Labor synthetisiert wurde, indem
das Verfahren von Tomalia et al. (Tomalia et al., supra) verwendet
wurde, wobei aber von Tris(2-aminoethyl)amin ausgegangen wurde. Die
kommerziell verfügbaren
Dendrimere sollten auf einer kalibrierten Gelpermeationssäule analysiert
werden, um sicherzustellen, dass das Material dem angegebenen Durchmesser
entspricht, da einige Chargen den Angaben nicht entsprachen. Poly(L-Lysin)hydrobromid
mit einer durchschnittlichen Kettenlänge von 115 Lysinresten (pLys115)
wurde von der Sigma Chemical Co. (St. Louis, MO) erhalten. N-Succinimidyl-3-(2-pyridyl)dithio)propionat
(SPDP) wurde von Pierce (Rockford, IL) erhalten.
-
GALACysTrp-Glu-Ala-Ala-Leu-Ala-GIu-Ala-Leu-Ala-Glu-Ala-Leu-Ala-Glu-His-Leu-Ala-Glu-Ala-Leu-Ala-Glu-Ala-Leu-Glu-Ala-Cys-Ala-Ala
(SEQ ID NO: 8), ein Cystein-haltiges Analoges des amphipathischen
Peptids GALA, wurde an dem UCSF Bioresources Center synthetisiert,
gereinigt und analysiert, wie im wesentlichen früher für GALA beschrieben wurde (Subbarao
et al., supra).
-
Beispiel 3: Abkürzungen
-
- DME: Dulbecco's
modifiziertes Eagle's
Medium.
- EDTA: Ethylenediamintetraessigsäure.
- HBS: Hepes-gepufferte Salzlösung
(10 mM Hepes; 150 mM NaCl, pH 7,3).
- HEPES: N-(2-Hydroxyethyl)piperazin-N'-(2-ethansulfonsäure).
- MEM: Eagle's
essentielles Minimalmedium.
- MTT: 3-(4,5-Dimethylthiazol-2-yl)-2,5-diphenyl-tetrazoliumbromid.
- TRIS: Tris(hydroxymethyl)aminomethan
- PAMAM SD54 und SD68: Polyamidoamin StarburstTM Dendrimer
mit 54 Å und
68 Å im
Durchmesser.
- pLys115: poly(L-Lysin), durchschnittliche Kettenlänge 115
Monomere.
-
Beispiel 4: Modifikation
von SD54 mit GALACys (SEQ ID NO: 8)
-
Das
PAMAM-Dendrimer der 5. Generation (54 Å im Durchmesser, SD54) wurde
nach Schema 2 unten modifiziert.
-
-
Beispiel 5: Funktionalisierung
von SD54 mit SPDP
-
Das
Dendrimer (66 μmol
endständige
Amine, 15 mg) in 0,5 ml Wasser wurde mit 0,75 ml 0,1 M Phosphatpuffer
(pH 8,0) verdünnt,
und 0,75 ml einer 15 mM Lösung
von SPDP in Ethanol wurden tropfenweise zugegeben. Die Reaktionsmischung
wurde für
1 Std. unter Argon gerührt
und auf einer Biogel-P2-Säule
(2,8 × 20
cm) fraktioniert, die mit 0,1 M Phosphatpuffer (pH 7,4) eluiert
wurde. Die Fraktionen, welche 3-(2-Pyridyldithio)propionat-modifizierte
Dendrimere (PDP-SD54
mit einem Durchschnitt von 16 Dithiopyridin-Gruppen pro Partikel)
enthielten, wurden vereinigt und zu einem Endvolumen von 3 ml konzentriert.
-
Beispiel 6: Reaktion von
PDP-SD54 mit GALACys (SEQ ID NO: 8)
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Ein
Milliliter einer 10 mM Lösung
von GALACys (SEQ ID NO: 8) in einem 0,1 M Phosphatpuffer (pH 7,2)
wurde tropfenweise zu 1 ml der konzentrierten PDP-SD54-Lösung zugegeben.
Die Mischung wurde über Nacht
unter Argon gerührt,
und das GALA-Konjugat wurde gereinigt, indem die Reaktionsmischung
auf einer kalibrierten SephadexTM G75-120-Säule (2 × 90 cm) (Kalibrierungskit
Sigma MW-GF-70, welches Aprotinin (66.000) und Blue Dextran (2.000.000)
enthielt) fraktioniert wurde und die Säule mit 0,1 M Phosphatpuffer
(pH 7,4) eluiert wurde. Die Fraktionen, welche das Konjugat enthielten,
welches bei einem apparenten Molekulargewicht von ca. 50.000 eluierte,
wurden vereinigt, konzentriert und gegen HBS (10 mM Hepes; 150 mM
NaCl, pH 7,3) dialysiert. Das dialysierte Material wurde mit HBS
auf 1 mg Dendrimer/ml verdünnt
und durch eine Millipore-Membran mit 0,45 μm steril filtriert.
-
Beispiel 7: Expressionsvektoren
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Die
Plasmide pCLuc4, welches Leuchtkäfer-Luciferase
codiert, und pCMV-βGal,
welches β-Galactosidase codiert,
waren großzügige Gaben
von Dr. Cotten, M. (Institute of Molecular Pathology, Wien, Österreich) bzw.
Dr. Mc Gregor, G. (Howard Hughes Medical Institute, Houston, TX)
(De Wet, J. R., et al., "Firefly
Luciferase Gene: Structure and Expression in Mammalian Cells", Mol. Cell Biol.
7: 725 (1987); Mc Gregor, G. R., und Caskey, C. T., "Construction of Plasmids
that Express E. coli β-galactosidase
in Mammalian Cell Lines",
Biotech. 7: 1116 (1989)). Die Plasmide wurden in Escherichia coli
kultiviert, durch die Alkali-Lyse-Technik extrahiert und durch Zentrifugation
in Gleichgewichts-CsCl-Gradienten gereinigt. Die Reinheit der Plasmide
wurde durch Elektrophorese auf einem 0,8%igen Agarosegel überprüft, und
die DNA-Konzentration wurde aus der Extinktion bei 260 nm bestimmt.
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Beispiel 8: Herstellung
des Komplexes
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Ein
typischer Komplex wurde erzeugt, indem 6 μg Plasmid-DNA in 330 μl HBS in
einem Polystyrolröhrchen
verdünnt
wurden. Das Polykation und/oder sein GALA-funktionalisiertes Derivat
(2–160 μg) wurden
in 170 μl
HBS verdünnt
und tropfenweise zu der DNA zugegeben. Wenn die Zugabe abgeschlossen
war, wurde die Lösung
leicht gemischt. Die Bildung des Polykation-DNA-Komplexes wurde durch einen Gelretardierungstest
gezeigt; Proben (30 μl)
wurden auf einem 0,8%igen Agarosegel einer Elektrophorese unterzogen,
wobei ein Tris-Acetat-EDTA-Puffersystem (pH 8,0) verwendet wurde,
und die DNA wurde unter Verwendung einer Ethidiumbromid-Anfärbung sichtbar
gemacht.
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Beispiel 9: Zellen und
Transfektionsprotokoll
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Die
adhärenten
Zelllinien CV-1 (Affenfibroblasten), HeLa (menschliches Karzinom),
HepG2 (menschliches Hepatom) wurden von der Zellkultureinrichtung
der UCSF bereitgestellt. Die Zellen wurden bei einer Dichte von
ca. 5 × 105 Zellen pro 60 mm-Kulturschale (Falcon)
in 3 ml DME-H21, das 10% FCS und Antibiotika (Penicillin, 100 Einheiten/ml
und Streptomycin, 100 μg/ml)
enthielt, plattiert. Die Zellen wurden bei 37°C in einer befeuchteten Atmosphäre, die
5% CO2 enthielt, bis zur halben Konfluenz
wachsen gelassen. In einem typischen Experiment wurden Zellen in
1,5 ml Medium ohne Serum durch die Zugabe von 0,5 ml HBS, welche
6 μg Plasmid
enthielten, das mit der angegebenen Menge an Polykation komplexiert
war, transfiziert. Das Medium wurde 5 Std. später entfernt und durch frisches
Medium, welches 10% FCS enthielt, ersetzt. Die Zellen wurden für weitere
24 oder 48 Std.-Zeiträume
kultiviert und im Hinblick auf eine Expression des Reportergens getestet.
-
Die
Suspensionszelllinien K-562 (menschliche Erythroleukämie), EL-4
(Mäuselymphom)
und Jurkat (menschliche T-Zellen) wurden von der Zellkultureinrichtung
der UCSF erhalten und in RPMI 1640, das 10% FCS und Antibiotika
enthielt, wachsen gelassen. Für
das Transfektionsexperiment wurden 1,2 × 106 Zellen
in 1,5 ml RPMI 1640, das 7,5% FCS enthielt, in jede Vertiefung einer
Platte mit 6 Vertiefungen eingeführt
oder in Polypropylenröhrchen
rotiert und mit 6 μg
DNA wie oben beschrieben transfiziert. Die Zellen wurden 5 Std. später auf
frisches Medium, welches 10% FCS enthielt, überführt. Dieses wurde nach Zentrifugation
der Platte oder der Röhrchen
(1200 UpM für
5 min) und durch Entfernen von 90% des Transfektionsmediums und
Ersetzen von diesem mit frischem vorgewärmtem Medium erreicht. Die
Zellen wurden für
weitere 24 oder 48 Std.-Zeiträume
kultiviert und im Hinblick auf die Expression des Reportergens getestet.
-
Frisch
isolierte Rattenhepatozyten wurden von Dr. M. Bissel (Leberzentrum,
UCSF) erhalten und bei einer Dichte von 2 × 106 Zellen
pro 60 mm-Kulturschale in 3 ml eines Hepatozytenmediums, das aus
75% MEM und 25% Waymouth's
Medium, das 10% FCS, Insulin (10 μg/ml),
Transferrin (10 μg/ml),
Dexamethason (1 μM) und
Antibiotika (Penicillin: 100 Einheiten/ml; Streptomycin: 100 μg/ml und
Gentamycin: 25 μg/ml)
enthielt, zusammengesetzt war, plattiert. Die Zellen wurden bei
37°C in
einer befeuchteten Atmosphäre,
die 5% CO2 enthielt, wachsen gelassen und
5 bis 6 Std. später
wie oben beschrieben mit 6 μg
Plasmid in 2 ml Hepatozytenmedium, welches 2% FCS enthielt, transfiziert.
Nach einer Inkubationsperiode über
Nacht wurde das Transfektionsmedium entfernt und durch 3 ml frisches
Hepatozytenmedium, welches 2% FCS enthielt, ersetzt. Die Zellen
wurden für
24 Std. weiter kultiviert und im Hinblick auf die Expression des
Reportergens getestet.
-
Die β-Galactosidase-Genexpression
wurde 24 Std. nach der Transfektion durch histochemische Anfärbung der
Zellen unter Verwendung von X-Gal nachgewiesen (Lim, K., und Chase,
C.-B., supra). Die Expression des Luciferase-Reportergens wurde
48 Std. nach der Transfektion an Zelllysaten quantifiziert, indem
die Lichtemission mit einem Bioluminometer (Analytical bioluminescence,
San Diego, CA) in Gegenwart von Luciferin und ATP gemessen wurde
(Brasier, A. R., et al., "Optimized
use of the Firefly Luciferase Assay as a Reporter Gene in Mammalian
Cell Lines", Biotech.
7: 1116 (1989)).
-
Beispiel 10: Toxizitätstest
-
Die
Wirkungen der Kaskadenpolymere auf das Zellwachstum wurden beurteilt,
indem der Gesamtproteingehalt nach der Transfektion gemessen wurde,
wie auch, indem ein kolorimetrischer Farbstoff-Reduktionstest verwendet
wurde (Mosmann, T. R., "Rapid
Colorimetric Assay for cellular Growth and Survival: Application to
Proliferation and Cytotoxycity Assays", J. Immunol. Methods 65: 55 (1983)).
Die Wirkung der 6. Dendrimergeneration (68 Å im Durchmesser, SD68) wurde
mit der Wirkung von Polylysin (pLys115) verglichen. Die Polykationen
wurden zu den Zellen mit und ohne Plasmid-DNA bei einem Verhältnis von
10 endständigen
Aminen des Polykations pro Nukleotid zugegeben. Die Zellen wurden
bei einer Dichte von ca. 5 × 104 Zellen pro Vertiefung in 300 μl DME H-21
in flachen Schalen mit 96 Vertiefungen plattiert. Nach einer Kultivierung über Nacht bei
37°C in
einer befeuchteten Atmosphäre
mit 5% CO2 wurden die Zellen dreifach mit
200 μl serumfreiem
Medium, das 0 bis 60 μg
pLys115 oder SD68 enthielt, inkubiert. Nach 5 Std. wurde das Medium
durch 200 μl
frisches DME H-21, das 10% FCS enthielt, ersetzt, und die Zellen
wurden für
weitere 48 Std. kultiviert. Dann wurden 10 μl 3-(4,5-Dimethylthiazol-2-yl)-2,5-diphenyltetrazoliumbromid
(MTT, 5 mg/ml) pro Vertiefung zugegeben und für 2 Std. bei 37°C reagieren
gelassen. Eine Solubilisierungslösung
(0,4 N HCl in Isopropanol, 200 μl) wurde
zugegeben, und die Platte wurde für 30 min bei Raumtemperatur
inkubiert. Die Extinktion wurde bei 570 nm gemessen, indem ein automatisches
ELISA-Plattenlesegerät
(MR 700, Dynatech Laboratories, Inc.) verwendet wurde, und wobei
im Hinblick auf eine Hintergrundextinktion, die mit Zellen erhalten
wurde, welche mit 6 M Guanidiniumhydrochlorid (100% tot) behandelt
wurden, korrigiert wurde. Die Ergebnisse wurden ausgedrückt als
% Reduktion bei der Lebensfähigkeit
der Zellen = {1 – [OD570 (behandelte Zellen) – Hintergrund]/[OD570 (unbehandelte
Zellen) – Hintergrund]} × 100.
-
Beispiel 11: Synthese
und Charakterisierung von Modifizierten Kaskadenpolymeren
-
Das
Dendrimer wurde verwendet, um funktionale Gruppen an Polynukleotiden
wie z. B. DNA zu befestigen, um Genbeförderungsvehikel zu erzeugen.
Das PAMAM-Dendrimer der 5. Generation wurde mit GALACys (SEQ ID
NO: 8), einem cysteinhaltigen Analogen des amphipathischen Peptids
GALA verknüpft,
indem die standardmäßige SPDP-Kopplungschemie
verwendet wurde (Carlsson, J., et al., "Protein Thiolation and Reversible Protein-Protein
Conjugation. N-Succinimidyl 3-(2-pyridyldithio) Propionate, a New
Heterobi-functional Reagent",
Biochem. J. 173: 723 (1978)), wie in Tabelle 1 unten gezeigt wird. Tabelle
1: Synthese, Physikalische Eigenschaften und Funktionalisierung
von PAMAM-Kaskadenpolymeren
Modifiziert ausgehend von der Literaturstelle Tomalia
et al.
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Das
Dendrimer wurde nacheinander mit dem heterobifunktionalen Reagenz
SPDP funktionalisiert und mit einem Überschuss an GALACys (SEQ ID
NO: 8) umgesetzt. Das resultierende Konjugat wurde aus einer kalibrierten
SephadexTM G75-120-Säule mit einem apparenten Molekulargewicht
von ca. 50.000 Dalton eluiert. Dieses legt das Vorliegen von ca.
10 GALA-Resten pro Dendrimer nahe. Ein Durchschnitt von 13 GALA-Resten
pro Dendrimer wurde quantifiziert, wobei ein molarer Extinktionskoeffizient
für Tryptophan
von ε280nm = 5570 M–1cm–1 (pH
7,5) verwendet wurde. Da GALA 8 negative Ladungen pro Peptid enthält, sind
die meisten der unmodifizierten Amine an den Konjugaten wahrscheinlich
bei pH 7,4 neutralisiert. Dieses wird unterstützt durch das schwache Binden
des GALA-Dendrimer-Konjugats an die DNA (siehe unten).
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Beispiel 12: Bindung der
Kaskadenpolymere an DNA
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Proben
(30 μl)
der Polykation-pCMV-βGal-Komplexe
wurden für
20 min inkubiert und auf einem 0,8%igen Agarosegel einer Elektrophorese
unterzogen, wobei ein Tris-Acetat-EDTA-Puffersystem (pH 8,0) verwendet
wurde. Die Komplexe wurden gebildet, indem 6 μg pCMV-βGal-Plasmid, verdünnt in 330 μl HBS, mit
den folgenden Agenzien in 170 μl
HBS gemischt wurden.
Bahn 1: pCMV-βGal allein;
Bahn 2: 2 μg pLys115;
Bahn
3: 4 μg
pLys115;
Bahn 4: 4 μg
SD68;
Bahn 5: 6 μg
SD68;
Bahn 6: 4 μg
SD54, bereitgestellt durch das GALA-SD54-Konjugat;
Bahn 7:
160 μg SD54,
bereitgestellt durch das GALA-SD54-Konjugat;
Bahn 8: 4 μg SD54, bereitgestellt
durch eine äquimolare
Mischung von SD54 und GALA-SD54.
-
Nachdem
die Elektrophorese abgeschlossen war, wurde das Gel mit Ethidiumbromid
angefärbt,
um die DNA sichtbar zu machen.
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Die
PAMAM-Dendrimere binden an DNA, wie durch die Retention des Komplexes
an dem Punkt der Auftragung auf einem Agaroseelektrophoresegel nachgewiesen
wird, wie in 1 gezeigt
ist. Sowohl das Polylysin (Bahnen 2 und 3) als auch das Kaskadenpolymer
(Bahnen 4 und 5) waren in der Lage, die DNA auf dem Gel zu retardieren
und zu immobilisieren. Die Gelretardierung ist eine Folge von elektrostatischen
und sterischen Effekten und legt die Bildung eines Ladungskomplexes
zwischen positiv geladenen Dendrimeren und der anionischen DNA nahe.
Da die endständigen
Amine des Dendrimers einen niedrigeren pKa aufweisen als
das Lysin-εNH2 (siehe Diskussion), war das Dendrimer etwas
weniger wirksam bei der Herbeiführung
einer Gelretardierung als Polylysin, wie in 1 gezeigt wird. Mit Polylysin wurde eine
vollständige
Retention des Plasmids bei einem Verhältnis εNH2 zu
Nukleotid von 1 : 1 beobachtet (Bahn 3), wogegen mit dem Dendrimer eine
vollständige
Retention bei einem Verhältnis
von endständigen
NH2 zu Nukleotid von ca. 1,5 : 1 auftrat (Bahn
5). Das exakte Verhältnis
der vollständigen
Retention variierte bei den Experimenten um einen Verdünnungsfaktor.
Das GALA-Dendrimer-Konjugat
immobilisierte die DNA nicht und beeinflusste die Wanderung des
Plasmids nur leicht, selbst wenn es in großem Überschuss gegenüber der
DNA verwendet wurde (Bahnen 6 und 7). Eine Kombination aus GALA-Dendrimer-Konjugat
und unmodifiziertem Dendrimer (Verhältnis 1 : 1, wie in den Transfektionstests
verwendet) hielt das Plasmid teilweise zurück (Bahn 8).
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Beispiel 13: Optimierung
des Komplexes zur Transfektion
-
CV-1-Zellen
(500.000 Zellen pro 60 mm-Schale) wurden zweifach mit steigenden
Mengen an pCLuc4 (0,1 bis 6 μg),
komplexiert mit SD68, transfiziert. In 3 wurden die Komplexe gebildet, indem
das Dendrimer gelöst
in 170 μl
HBS zu der DNA in 330 μl
HBS zugegeben wurde; (☐), Komplexe wurden zuerst gebildet,
indem 25 μg
SD68 auf 6 μg
pCLuc4 zugegeben wurden und dann in HBS bis zu der angegebenen Menge
an DNA verdünnt
wurden; (O), das Plasmid wurde zuerst in HBS verdünnt und
25 μg SD68
wurden zugegeben; (Δ),
ein nicht Luciferase enthaltendes Plasmid wurde zu dem verdünnten pCLuc4-Plasmid
zugegeben, um die Gesamtmenge der DNA konstant bei 6 μg/330 μl zu halten,
und dann wurden 25 μg
SD68 zugegeben. Die Luciferaseexpression wurde 48 Std. nach der
Transfektion wie in Tabelle 2 unten beschrieben gemessen. Jeder Wert
ist der Mittelwert ± Bereich
von zweifachen Bestimmungen.
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Ein
unerwarteter Fund bei dieser Arbeit ist, dass die PAMAM-Kaskadenpolymere
selbst DNA (z. B. Plasmide, welche Reportergene codieren) in Zellen
in Kultur transfizieren können.
Die Ergebnisse sind in Tabelle 2 unten und in den 2 bis 4 gezeigt.
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Tabelle
2: Einfluss der Menge und Größe des PAMAM-Kaskadenpolymers,
das mit dem pCLuc4-Plasmid komplexiert ist, auf die Expression des
Luciferase-Reportergens in CV-1-Zellen
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Die
Luciferase-Aktivität
in den transfizierten Zellen (Lichteinheiten pro mg Zellprotein)
ist als der Mittelwert ± Bereich
von doppelten [Messungen] gezeigt.
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Wenn
die Transfektion toxisch war, ist die prozentuale Rückgewinnung
von Zellprotein in transfizierten Zellen im Vergleich zu nicht transfizierten
Zellen in eckigen Klammern angegeben.
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Die
Transfektionsaktivität
war besonders hoch, wenn ein Überschuss
von endständigen
Aminen zu Nukleotid verwendet wurde. Um die Parameter zu definieren,
welche die Genbeförderung
und Expression durch die Dendrimere steuerten, wurden CV-1-Zellen
mit pCLuc4-Dendrimer-Komplexen
transfiziert und die Luciferase-Expression als eine Funktion des
Durchmessers und der Menge des Dendrimers in dem Komplex gemessen
(siehe Tabelle 2 oben). Die Transfektion reagierte auf beide Faktoren.
Eine hohe Luciferase-Expression erforderte einen Überschuss
an Polykation. Bei einem niedrigen Dendrimerinput ([Dendrimer, primäre Amine] ≤ [Nukleotide])
waren die Zellen nur schlecht mit den Komplexen transfiziert.
-
In
dem getesteten Konzentrationsbereich vermittelten die Dendrimere
mit großem
Durchmesser (ø ≥ 40 nm) bessere
Transfektionseffizienzen als die kleineren. Die Luciferase-Expression
stieg um 2 bis 3 Größenordnungen,
wenn der Durchmesser des komplexbildenden Dendrimers von 40 Å (Generation
4) auf 54 Å (Generation
5) erhöht
wurde. Dies kann am besten an einer Untersuchung der Daten in einem
dreidimensionalen Diagramm erkannt werden (siehe 2). Maximale Transfektionsniveaus (≥ 1010 LU/mg Zellprotein) wurden mit dem Dendrimer
der 6. Generation (SD68, 68 Å Durchmesser)
bei einem Verhältnis
von 6 primären
Aminen pro Nukleotid erhalten. Bei diesen Bedingungen war die Luciferase-Expression
in CV-1-Zellen ca. 1000-fach größer als
die, welche mit einer äquivalenten
Menge an Polylysin 115 erhalten wurde (siehe Tabelle 2 oben), und
100-fach größer als
die, welche mit dem kationischen Lipid DOTMA erhalten wurde (Legendre,
J. Y., und Szoka, F. C., "Delivery
of Plasmid DNA into Mammalian Cell Lines using pH-Sensitive Liposomes:
Comparison with Cationic Liposomes", Pharm. Res. 9: 1235 (1992)).
-
Die
optimierten Bedingungen wurden in 10 separaten Experimenten in CV-1-Zellen
getestet, und Luciferaseaktivitäten
zwischen 2 × 109 und 3 × 1010 LU/mg an Zellproteinen wurden erhalten.
Wenn CV-1-Zellen mit Dendrimer in einem Medium, das 10% FCS enthielt,
transfiziert wurden, war die Luciferase-Expression ca. zweifach
herabgesetzt, wogegen die Expression im Fall von DOTMA (Legendre
et al., supra) 50-fach herabgesetzt war.
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Eine
Dosis-Reaktion der Luciferaseaktivität gegenüber dem DNA-Input bei einem
konstanten Verhältnis
von endständigen
Aminen/Nukleotid von 6 : 1 wurde konstruiert, indem das Dendrimer
mit 68 Å Durchmesser
(SD68) verwendet wurde, und ist in 3 gezeigt.
Wenn der Komplex zuerst gebildet und dann zu der angegebenen Menge
an pCLuc4-Plasmid verdünnt
wurde, wurde eine lineare Abnahme bei der Expression der Luciferase
beobachtet (siehe 3).
Wenn nicht Luciferase enthaltendes Plasmid verwendet wurde, um das Luciferase-Plasmid
und das zugegebene Dendrimer zu verdünnen, wurde die Transfektionsaktivität ebenfalls auf
eine lineare Weise herabgesetzt, wenn das Plasmid zuerst verdünnt wurde
und eine konstante Menge an Dendrimer zugegeben wurde. In diesem
Fall stieg das Verhältnis
Dendrimer/Plasmid mit der Verdünnung
des pCLuc4-Plasmids an, wobei die Transfektionsaktivität in einem
größeren Ausmaß sank (siehe 3).
-
Beispiel 14: Transfektion
von Säugerzellen
mit SD-68-DNA-Komplexen bei niedrigen Verhältnissen von Endständigen Aminen/Nukleotid
-
Jeder
Zelltyp, welcher in dieser Studie untersucht wurde, einschließlich adhärenter und
Suspensions-Zellen wie auch primärer
Kulturen und etablierter Linien, konnte mit dem PAMAM-Dendrimer-Plasmid
unter den Bedingungen von überschüssigen endständigen Aminen
gegenüber
Nukleotiden transfiziert werden (4A).
Die Transfektionseffizienz des optimierten Komplexes wurde ebenfalls
untersucht, indem das pCMV-βGal-Plasmid
verwendet wurde. Die β-Galactosidaseaktivität wurde
durch eine histochemische Anfärbung
24 Std. nach der Transfektion nachgewiesen und transfizierte Zellen
ausgezählt.
Diese Daten sind als der Prozentsatz am Ende des Balkens auf dem
Diagramm angegeben (siehe 4A).
Die verschiedenen untersuchten Zelltypen unterschieden sich in ihrer
Fähigkeit,
eine Transfektion zu durchlaufen (bis zu 80% Transfektion bei CV-1,
weniger als 1% Transfektion bei EL-4 und Jurkat). Diese Variabilität ist eine
allgemeine Eigenschaft, welche von allen Genbeförderungssystemen geteilt wird;
der Grund für
eine derartige variable Transfektion bei unterschiedlichen Zelltypen
wird noch nicht verstanden.
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Bei
dem niedrigeren Dendrimer-Input war die Transfektionseffizienz der
Dendrimer-DNA-Komplexe dramatisch verringert (siehe 4A und 4B).
Die verringerte Transfektionsaktivität mit niedrigeren Verhältnissen
von endständigen
Aminen/Nukleotid ist ähnlich
zu den Ergebnissen, die mit Polylysinen erhalten werden. So wurde
die Möglichkeit
untersucht, dass Behandlungen, welche die Transfektion erhöhen können, welche von
linearen Polykationen vermittelt wird, die Dendrimer-vermittelte
Transfektion erhöhen
könnten.
Die Transfektion war im Wesentlichen unempfindlich gegenüber Chloroquin
(Daten nicht gezeigt), war aber signifikant erhöht, wenn das fusogene Peptid
GALA an dem Dendrimer befestigt wurde (siehe 4B).
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Beispiel 15: Verstärkung der
Transfektion durch Kovalente Befestigung des Amphipathischen Peptids
GALACys (SEQ ID NO: 8) an dem Kaskadenpolymer
-
Die
Endosomen-zerstörenden
Wirkungen von inaktivierten Viruspartikeln und von viralen fusogenen Peptiden
wurden ausgenutzt, um den Polylysin-vermittelten Gentransfer auszulösen oder
zu verstärken
(Wagner, E., et al., "Coupling
of Adenovirus to Transferrin-polylysine/DNA Complexes Greatly Enhances
Receptor-Mediated Gene Delivery and expression of Transfected Genes", PNAS (USA) 89:
6099 (1992); Wagner, E., et al., "Influenza Virus Hemagglutinin HA-2N-terminal Fusogenic
Peptides Augment Gene Transfer by Transferrin-polylysine/DNA Complexes:
Toward a Synthetic Virus-Like Gene-Transfer Vehicle", PNAS (USA) 89: 7934
(1992)). Das Peptid GALA mit 30 Aminosäuren wurde entworfen, um Lipiddoppelschichten
auf eine pH-empfindliche Weise zu destabilisieren, um die Eigenschaften
von viralen fusogenen Proteinen zu imitieren (Subbarao, N. K., et
al., supra). GALA wurde hierin an dem Dendrimer befestigt, um zu
testen, ob es die Transfektion erhöhen würde, wie dies die Viruspartikel
oder die viralen fusogenen Peptide tun. Bei einem niedrigen Verhältnis von
endständigen
Aminen : Nukleotid war die Transfektionseffizienz der Dendrimer-DNA-Komplexe niedrig.
Jedoch war die Transfektion signifikant verbessert, wenn 50% des
Dendrimers in dem Komplex durch dessen GALA-Konjugat ersetzt wurden
(siehe 4B). Unter diesen
Bedingungen kann das Konjugat bei einem niedrigen Dendrimer/Plasmid-Verhältnis (in
diesen Experimenten ca. 50 : 1) funktionieren. Im Fall von einigen
Zelltypen wie z. B. K562 war das GALA-Konjugat genauso wirksam wie
wenn ein Überschuss
des Dendrimers zur Transfektion eingesetzt wurde (siehe 4A und 4B). Diese Ergebnisse zeigen, dass GALA
die Transfektion verstärkt,
möglicherweise
durch ein Katalysieren des Auslaufens der Endosomen. Bei einem Dendrimer-Input,
bei welchen die Transfektion maximal war, wurde die Expression durch
GALA nicht weiter verstärkt.
Dieses kann daran liegen, dass die Dendrimere lysosomotrophe Wirkungen
zeigen.
-
Beispiel 16: Vergleich
der Cytotoxizität
des PAMAM-Kaskadenpolymers und von pLys115
-
Ein
Hinweis auf die Toxizität
des Transfektionsvorgangs ist die Menge an Zellprotein, die aus
den Kulturen nach der Transfektion erhalten wird. Behandlungen,
die zu einer Abnahme bei der Ausbeute an Zellprotein führten, wenn
mit unbehandelten Zellen verglichen wurde, sind in der Tabelle 2
oben in eckigen Klammern angegeben. Im Allgemeinen schien die Dendrimer-DNA-induzierte Cytotoxizität durch
die folgenden drei Hauptparameter gesteuert zu werden.
- 1) Den Durchmesser des Dendrimers.
- 2) Die zugegebene Menge.
- 3) Ob DNA vorhanden war oder nicht.
-
Der
letzte Faktor kann besser erkannt werden, indem die Toxizität des Dendrimers
SD-68 mit der von Polylysin 115 an CV-1-Zellen in der Gegenwart
und Abwesenheit von Plasmid-DNA verglichen wird (siehe 12). Die Gesamtcytotoxizität von SD68
war niedrig, wenn sie mit der von pLys115 verglichen wurde. In Abwesenheit
von DNA betrug die LD50 von pLys115 bei
CV-1-Zellen 25 μg/ml, wogegen
die LD50 von SD68 größer als 300 μg/ml war.
In Gegenwart von Plasmid-DNA (Verhältnis von 10 : 1 primäre Amine
des Polykations : Nukleotid) wurde die Cytotoxizität von pLys115
nicht beeinflusst, während
die von SD68 erhöht
wurde (LD50 von SD68-DNA = 100 μg/ml), aber immer noch signifikant
niedriger war als die von pLys115.
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Wenn
optimierte Transfektionsbedingungen benutzt wurden, betrug die Konzentration
von SD68 12,5 μg/ml,
ein Dendrimerniveau, das eine ca. 35%ige Abnahme bei der Farbstoffreduktion
(siehe 5) wie auch bei
der Zellproteingewinnung (siehe Tabelle 2 oben) induzierte. Gemäß dem Zellprotein,
das am Ende des Tests zurück
gewonnen wurde, wurde die Transfektion mit SD68-DNA-Komplexen von
all den verschiedenen getesteten Zelltypen ziemlich gut toleriert
(Proteingewinnung ≥ 60%).
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Beispiel 17: Diskussion
der Ergebnisse
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Polykationische
Polymere wie z. B. Polylysine wurden weithin für einen Gentransfer in Tierzellen
verwendet (Felgner, P. L., Adv. Drug Delivery Rev. 5: 163 (1990)).
Die auf Polylysin basierenden Vektoren weisen eine hohe Beförderungskapazität auf, aber
eine effiziente Transfektion der Zielzellen tritt nur in Gegenwart
von Endosomen-zerstörenden
oder lysosomotrophen Mitteln auf (Cotten, M., et al., "Transferrin-Polycation-Mediated
Introduction of DNA into Human Leukemic Cells: Stimulation by Agents
that Affect the Survival of Transfected DNA or Modulate Transferrin
Receptor Levels",
PNAS (USA) 87: 4033 (1990); Cotten, M., et al., "High Efficiency Receptor-Mediated Delivery
of Small and Large (48 Kb) Gene Constructs Using the Endosome Disruption
Activity of Defective or Chemically-Inactivated Adenovirus Particles", PNAS (USA) 89:
6094 (1992)). Die polykationischen Polymere aus den Beispielen 1
bis 16 zeigen die vereinigte Beförderungskapazität der Polylysine
und die Transfektionskapazität
eines Virus.
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Die
PAMAM-Kaskadenpolymere, welche hierin verwendet werden, sind abgeleitet
von einem Ammoniakkern und -CH2CH2CONHCH2CH2N-Einheiten, welche aus aufeinander folgenden
Additionen von Methylacrylat und Ethylendiamin resultieren, wie
in Tabelle 2 oben gezeigt ist. Diese gesteuerte schrittweise Wachstumsausbreitung
dieser Struktur erzeugt zunehmend höhere Generationen von Polymeren
mit dimensional präzisen
Oberflächen
und mit einer definierten Anzahl an Oberflächengruppen (Tomalia, D. A.,
et al., supra). Der Durchmesser der Dendrimere einer höheren Generation
ist ähnlich
dem Durchmesser des Histonkerns von Chromatin (ca. 70 Å) und könnte als
ein Gerüst
wirken, um die DNA zu kondensieren (Richmond, T. J., et al., "Structure of the
Nucleosome Core Particle at a 7 Å Resolution", Nature 311: 532
(1984)). So unterscheiden sich die PAMAM-Dendrimere von den Polylysinen
in ihrer gut charakterisierten Formel und Struktur, ihrer Verzweigung
und dem niedrigen pKa ihrer endständigen Amine
(pKa = 6,9) und inneren Amine (pKa = 3,9) (Tomalia, D. A., et al., supra).
-
Die
effiziente Aufnahme der DNA in die Zelle, wenn diese mit Polykationen
assoziiert ist, kann auf einer Reißverschluss-ähnlichen
Assoziation der überschüssigen positiven
Ladungen des Polykationen-DNA-Komplexes mit negativ geladenen Zelloberflächengruppen
beruhen. Diese Wechselwirkung kann zu einer Adsorptionsendozytose
und einer Membrandestabilisierung führen, wie dieses von Behr für kationische
Liposomen-DNA-Komplexe vorgeschlagen wurde (Behr, J.-P., "Synthetic Gene Transfer
Vectors", Acc. Chem.
Res. 26: 274 (1993)). Tatsächlich
sind die DNA-Bindungsfähigkeiten
des Polylysins und des Dendrimers, welche durch Gelretardierung
untersucht wurden, etwas ähnlich
(siehe 1). Um die Membrandestabilisierung
nach der Endozytose zu erhöhen,
wurde das membrandestabilisierende Peptid GALA an dem Dendrimer
befestigt.
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Wenn
sie im Hinblick auf die Plasmidbeförderung und Transfektion getestet
wurden, zeigten die unmodifizierten PAMAM-Dendrimere ausgezeichnete
Charakteristika. Es wurde festgestellt, dass die Transfektionseffizienz
von der Größe und der
Menge des Dendrimers in dem DNA-Dendrimer-Komplex abhängt. Bemerkenswerterweise
wurde eine dramatische Zunahme bei der Transfektion beobachtet,
wenn der Durchmesser des Dendrimers von 40 Å (Generation 4) auf 54 Å (Generation
5) erhöht
wurde. Der Grund für
diese Schwellenwirkung ist noch unklar, kann aber mit dem Durchmesser
und der Struktur des Polymers zusammenhängen. Auch wenn die PAMAM-Dendrimere
der Generation 3 einem Seestern ähneln,
weisen sie ab der Generation 5 eine kugelförmige Form von ca. 54 Å im Durchmesser
auf (Tomalia, D. A., et al., supra). Diese kugelförmige Form
könnte
als ein in hohem Maße
strukturierter Kern dienen, um die DNA vorteilhaft einzuzwängen, wie
dieses bei Chromatin auftritt (Richmond, T. J., et al., supra).
Alternativ kann die kugelförmige
Form effizienter sein, um Membranen zu destabilisieren, als entweder
Dendrimere einer niedrigeren Generation oder lineare Polykationen.
-
Die
PAMAM-Kaskadenpolymere unterscheiden sich von Polylysinen ebenfalls
in dem pKa ihrer primären und inneren Aminogruppen
(pKa's
= 6,9, 3,9). Diese Eigenschaft kann für die Transfektion ebenfalls
wichtig sein. Bei physiologischem pH sind die PAMAM-Dendrimere nur
teilweise protoniert und sollten lysosomotrophe Wirkungen zeigen,
die schwachen Basen ähneln
(Stenseth, K. und Thyberg, J., "Monensin
and Chloroquine Inhibit Transfer to lysosomes of Endocytosed Macromolecules
in cultured Mouse Peritoneal Macrophages", Eur. J. Cell. Biol. 49: 326 (1989)).
Zusätzlich
weisen die inneren tertiären
Aminogruppen, welche die Verzweigungen des Dendrimers ausmachen,
einen pKa von 3,9 auf und könnten ebenfalls
zu der lysosomotrophen Wirkung beitragen. So sollte das Dendrimer
in der Lage sein, die endosomale Ansäuerung nach der Aufnahme des
Komplexes in die Zelle abzupuffern. Die mutmaßlichen lysosomotrophen Eigenschaften
der PAMAM-Dendrimere könnten
erklären,
warum ein Überschuss
an Dendrime ren für
eine hohe Transfektion benötigt
wird, wogegen ein Überschuss
an Polylysinen die Transfektion nicht erhöht (siehe Tabelle 2 oben).
Die Seitenketten-Aminogruppen (pKa = 9 bis
10) von Polylysin sind bei neutralem pH stark geladen und können die
Ansäuerung
des Endosoms nicht abpuffern. Dieses wird durch die Beobachtung
gestützt,
dass die Transfektionseffizienz des Dendrimer-DNA-Komplexes durch
Chloroquin nicht erhöht
wird (Daten nicht gezeigt). Die Transfektionseffizienz des Polylysin-DNA-Komplexes
wird andererseits in Gegenwart von Chloroquin gewöhnlich dramatisch
erhöht
(Cotten, M., et al. (1990), supra).
-
Der
Komplex, welcher aus Plasmid-DNA und SD68 bei einem Verhältnis von
6 endständigen
Aminen von SD68 pro Nukleotid zusammengesetzt war, zeigte die beste
Transfektionsaktivität.
Unter diesen optimalen Bedingungen gibt es ca. 320 SD68-Partikel
pro pCLuc4-Plasmid, jedoch können
nicht alle Dendrimer-Partikel an Komplexen mit DNA beteiligt sein.
Wie oben vorgeschlagen, kann das überschüssige Dendrimer als ein lysosomotrophes
Mittel wirken. Über
diesem optimalen Verhältnis
wird das System weniger effizient. Ein Erhöhen der Menge an SD68 kann
die Transfektionseffizienz aufgrund der Toxizität, die mit dem Komplex verbunden
ist, erniedrigen. Alternativ könnte
eine Zunahme der Menge an nicht komplexiertem Dendrimer-Komplex mit dem DNA-Dendrimer
um mutmaßliche
Bindungsstellen auf der Zelloberfläche konkurrieren. Dieses würde den
Spiegel der zellassoziierten DNA erniedrigen und auf diese Weise
die Transfektionseffizienz erniedrigen.
-
Ein
Erhöhen
des Durchmessers des Dendrimers, während das Verhältnis von
6 : 1 beibehalten wurde, erhöhte
die Toxizität
nicht, verminderte aber die Transfektionseffizienz. Wenn sie unter
dem optischen Mikroskop beobachtet wurden, zeigten Zellen, welche
Dendrimer-DNA-Komplexen ausgesetzt wurden, die aus Dendrimer gebildet
wurden, das größer war
als das der 6. Generation, große
intracytoplasmatische Vakuolen. Vakuolen mit dieser Größe werden
bei Zellen, die mit Komplexen behandelt wurden, welche aus Dendrimeren der
6. Generation oder niedrigeren Generationen gebildet wurden, nicht
beobachtet. Es ist nicht klar, ob die Vakuolen mit den beobachteten
verminderten Transfektionsraten zusammenhängen.
-
Die
Toxizität
wurde weiter untersucht, indem der MTT-Farbstoffreduktionstest verwendet
wurde. Das SD68-Dendrimer wird von Zellen gut vertragen, viel besser
als äquivalente
Mengen an pLys115. Der deutliche Unterschied in der Toxizität zwischen
pLys115 und SD68 kann auf einem Unterschied bei dem Ionisierungszustand
der Partikel beruhen. Bei physiologischem pH trägt Polylysin mehr positive
Ladungen als die Dendrimere und sollte eine stärkere Wechselwirkung mit Zellmembranen
aufweisen. Die Toxizität
des Dendrimers war in Gegenwart von Plas mid-DNA signifikant erhöht, blieb
aber geringer als die der entsprechenden Polylysin-DNA-Komplexe.
-
Das
GALA-Peptid, ein Membrandestabilisator, war in der Lage, die Transfektionsaktivität des Komplexes
signifikant zu erhöhen,
wenn dieses kovalent an dem Dendrimer befestigt wurde (siehe 4B). GALA ist ein wasserlöslicher
Membrandestabilisator, und dessen pH-abhängige Wechselwirkung mit Membranen
ist gut untersucht (Subbarao, N. K., et al., supra); Parente, R.
A., et al., "Association
of a pH-Sensitive Peptide with Membrane Vesicles: Role of Amino
Acid Sequence",
Biochem. 29: 8713 (1990) und Literaturstellen darin). Peptide mit
dem GALA-Motiv wurden von anderen an Antikörpern befestigt, um ihre Tumorzellretention
und Aufnahme zu erhöhen
(Anderson, D. C., et al., "Enhanced
In Vitro Tumor Cell Retention and Internalization of Antibody Derivatized
with Synthetic Peptides",
Bioconjugate Chem. 4: 10 (1993)). Die Tatsache, dass die Dendrimer-GALA-Konjugate,
gemischt mit unmodifizierten Dendrimeren in einem Verhältnis von
1 : 1, die Transfektion erhöhen,
zeigt, dass die Dendrimere ausgezeichnete Bestandteile von hocheffizienten
Transfektionssystemen sind.
-
Auf
StarburstTM-PAMAM-Dendrimeren basierende
Transfektionsvorgänge
bilden einfache und effiziente Methoden für einen Gentransfer in Tierzellen.
Die überlegenen
Ergebnisse, die mit einer großen
Vielzahl von Zellen erhalten wurden (siehe 4), zeigen, dass die PAMAM-Dendrimere selbst
gut für
die direkte Beförderung
von Genen in Tiere geeignet sind.
-
Beispiel 18: Synthese
von MPB-bA
-
Ein
bifunktionales Molekül,
bestehend aus einem reaktiven Sulfhydrylmaleimid, das an einem Bisacridin-Spermidin
befestigt war (N4[p-(Maleimidophenyl)butyryl]N1,N8(bis-9-acridinyl)spermidin (MPB-bA), wurde synthetisiert.
Die Sulfhydryl-haltigen Peptide wurden an dem Interkalationsmittel über eine
Thioether-Verknüpfung
befestigt, und das resultierende Peptid-Interkalationsmittel assoziierte
mit doppelsträngiger
(ds) DNA über
eine Bis-Interkalation der Acridine. Die Befestigung einer Kernlokalisations-Peptidsequenz
an der DNA unter Verwendung dieses Reagenzes verstärkt die
Transfektion bei kultivierten Zellen.
-
Die
Synthese von MPB-bA basiert auf einer Trifunktionalisierung von
Spermidin, wie sie in dem folgenden Schema 3 unten gezeigt ist.
-
-
N1,N8-Bis(-butoxycarbonyl)spermidin
1, das Ausgangsmaterial, ist ein Substrat, das für die selektive N4-Acylierung
von Spermidin geeignet ist (Bergeron, R. J., et al., Synthesis 689–692 (1989)).
Verbindung 1 wurde nacheinander mit N-Succinimidyl-4[p-(maleimidophenyl)butyrat
(SMPB) N4-acyliert, wie von Kitogawa und Aikawa beschrieben wird,
entschützt,
und die regenerierten N1,N8-Amine
wurden mit 9-Phenoxycaridin umgesetzt, wie von Nielsen et al. beschrieben
wird, um ein Bisacridin zu bilden, welches ein reaktives Maleimid trägt (MPB-bA)
(Kitawa, T., und Aikawa, T., J. Biochem. 79: 233 (1976); Nielsen,
P. E., et al., Bioconjugate Chem. 2: 57 (1991)).
-
MPB-bA
wurde in Diethylether ausgefällt
und durch Säulenchromatographie
auf Kieselgel gereinigt und eluiert mit
n-Butanol/Essigsäure/Wasser
(5 : 4 : 1 v/v).
Rf = 0,28.
LSIMS: m/z = 741,8 (M+H).
-
Eine
stabile Thioetherbindung bildet sich, wenn ein Sulfhydryl-haltiges
Peptid mit dem Maleimid-tragenden
Interkalationsmittel umgesetzt wird, wie in Schema 3 oben gezeigt
ist; eine Sulfhy drylgruppe kann mit dem Reagenz Succinimidyl-3(2-pyridyldithio)propionat
an dem N-Terminus des Peptids befestigt werden (Carlsson, J., et
al., Biochem. 173: 723 (1978)). Alternativ kann das Peptid mit einem
Cysteinrest an der geeigneten Stelle synthetisiert werden. Die Synthese
ist stabil und liefert eine Gesamtausbeute von ca. 15%.
-
Beispiel 19: Synthese
von Peptiden mit 13 Aminosäuren
mit Endständigem
Cys
-
Um
zu demonstrieren, dass das MPB-bA eine Befestigung des Peptids an
der DNA vermitteln konnte, wurden zwei Peptide mit 13 Resten mit
einem N-terminalen Cystein synthetisiert. Das erste, Cys-Gly-Tyr-Gly-Pro-Lys-Lys-Lys-Arg-Lys-Val-Gly-Gly
(SEQ ID NO: 9) (WTCys), enthielt eine Kernlokalisierungssequenz
des großen
SV40-T-Antigens. Das zweite, Cys-Gly-Tyr-Gly-Pro-Lys-Asp-Lys-Val-Gly-Gly (SEQ ID NO:
10) (cTCys), war ein Kontrollpeptid, welches die Mutation imitiert,
die in der SV40 (cT)-3-Mutante vorliegt, welche im Hinblick auf
den Transport des T-Antigens
in den Kern defizitär
ist. Diese Peptide wurden wie von Landford et al. beschrieben synthetisiert
(Landford, R. E., et al., Cell. 46: 576 (1986)).
-
Beispiel 20: Befestigung
der Peptide mit 13 Aminosäuren
an MPB-bA
-
Die
Peptide aus Beispiel 19 wurden mit MPB-bA umgesetzt, wie in dem
obigen Schema 3 gezeigt ist. Ein mg HPLC-reines Peptid gelöst in 360 μl eines 0,2
M Phosphatpuffers und 1 mM EDTA, pH 7,2, wurde mit 1 mg MPB-bA gelöst in 40 μl Methanol
für 45
min unter Rühren
unter Argon umgesetzt. WTCysMPB-bA und cTCysMPB-bA wurden durch
Gelfiltration auf einer Biogel P2-Säule gefolgt von einer C-18-Umkehrphasen-HPLC
gereinigt, wie für
die freien Peptide von Landford et al. (1986), supra, beschrieben
wird, und lyophilisiert.
LSIMS: WTCysMPB-bA.
m/z = 2118,9
(M+H).
m/z = 2140,7 (M+Na).
cTCysMPB-bA.
m/z
= 2106,2 (M+H).
m/z = 218,4 (M+Na).
-
Die
Wechselwirkung der resultierenden Bisacridinyl-Peptide mit der Plasmid-DNA
bei einem Verhältnis,
welches eine Ladungsneutralisation erlaubte, führte zu einer vollständigen Inhibition der
elektrophoretischen Mobilität
des Plasmids, während
gleiche Mengen der unkonjugierten Peptide die DNA nur teilweise
zurückhielten
(Ergebnisse nicht gezeigt).
-
Die
Interkalation der Bisacridinyl-Peptide in ds-DNA führte zu
der Verdrängung
von Ethidiumbromid aus der Kalbsthymus-DNA, wie in 6 gezeigt ist.
-
Die
Bindungskonstanten der verschiedenen Bisacridine wurden aus der
kompetitiven Verdrängung von
Ethidiumbromid, einer intrinsischen Dissoziationskonstante von 6,7 × 10–6 M
für Ethidiumbromid
und dem Algorithmus von Wolfe und Meehan berechnet (Reinhardt, C.
G. und Krugh, T. R., Biochem. 17: 4845 (1978); Wolfe, A. R. und
Meehan, T., Mol. Biol. 223: 1063 (1992)). Diese Bindungskonstanten
wurden mit der von Spermindin-Bisacridin allein verglichen. Als
Ergebnis des Verlustes einer seiner positiven Ladungen wurde eine leichte
aber signifikante Abnahme bei der Affinität beobachtet, wenn die N4-Aminogruppe des Spermidin-Bisacridins wie
in MPB-bA acyliert war. Bei den Konjugaten, die durch die cysteinhaltigen
Peptide und MPB-bA gebildet wurden, wurde gefunden, dass diese DNA
mit Affinititätskonstanten
binden, welche mit einem Bis-Interkalationsmechnismus kompatibel
sind. Die Befestigung der positiv geladenen Peptide an MPB-bA stellte
die Affinität
teilweise wieder her, wie in 6 gezeigt
wird.
-
Ethidiumbromid
(19 μM)
wurde mit Kalbthymus-DNA (5,7 μM
als Nukleotid-Äquivalente)
in einem 10 nM Tris-HCl-Puffer, 0,2 M NaCl, pH 7,4 gemischt, und
steigende Mengen eines Bisacridinderivats wurden zugegeben. Die
Fluoreszenz, welche durch die Verdrängung von Ethidiumbromid hervorgerufen
wurde, wurde unter den folgenden Bedingungen gemessen.
Anregung
= 540 nm; Emission = 610 nm.
Fo: Fluoreszenz von freiem Ethidiumbromid
(19 μM).
Fmax:
Fluoreszenz des Ethidium-DNA-Komplexes allein (19 μM Ethidium,
5,7 μM Nukleotid).
F:
Fluoreszenz des Ethidium-DNA-Komplexes in Gegenwart des Bisacridin-Derivats.
- i) Die intrinsische Fluoreszenz des Acridins
tritt bei 450 nm auf und stört
in diesem Test nicht.
- ii) Die Konzentration der Bisacridin-Stammlösungen wurde aus der Extinktion
bei 412 nm bestimmt, wobei ein Spermidin-Bisacridin-Standard verwendet
wurde.
-
Beispiel 21: Transfektionseffizienz
von WTCysMPB-bA und cTCysMPB-bA
-
Die
Transfektionseffizienzen von unmodifizierten Plasmiden oder Plasmiden,
die entweder mit dem WTCysMPB-bA oder der Mutante cTCysMPB-bA gemischt
waren, wurden bestimmt. Dieser funktionale Test basiert auf den
folgenden Beobachtungen.
- i) Die Transfektionseffizienz,
welche mit rekonstituierten viralen Hüllen erhalten wurde, steigt
an, wenn die eingekapselten Gene zusammen mit synthetischen Kernproteinen,
welche aus BSA, verknüpft
mit der Kernlokalisierungssequenz des großen SV40-T-Antigens, zusammengesetzt
sind, in die Zielzellen befördert
werden (Kaneda, Y., et al., Science 243: 375 (1989).
- ii) Die SV40-Virionenpartikel, die in das Cytoplasma von kultivierten
Zellen mikroinjiziert werden, werden durch Kernporenkomplexe transportiert.
Die Einführung
der Virionenpartikel in den Kern wird durch spezifische Kerntransportsignale
induziert, welche in den Virionenstrukturproteinen enthalten sind
(Clever, J., et al. PNAS (USA) 88: 7333 (1991)).
-
Ein
Plasmid, welches das bakterielle Luciferasegen codiert, das pCLuc4-Plasmid,
komplexiert mit den MPB-bA-Peptiden, konnte innerhalb von pH-empfindlichen
Liposomen eingekapselt werden, ohne weder die Einkapselungseffizienz
noch die Größe der Vesikel
im Vergleich zu Liposomen, welche nur das Plasmid enthielten, zu
beeinflussen (Legendre, J. Y., und Szoka, F. C., Pharm Res. 9: 1235
(1992)). In einer Reihe von Experimenten erhöhte der WTCysMPB-bA signifikant
(P < 0,025) die
Transfektionseffzienz um ca. 3-fach gegenüber dem Plasmid, das mit dem
cTCysMPB-bA komplexiert war. Diese Daten sind in Tabelle 3 unten
gezeigt.
-
Tabelle
3: Transfektion unter Verwendung pH-empfindlicher Liposomen, die
Modifizierte Plasmide enthalten
-
Die
CV-1-Zellen wurden dreifach mit 4 μg in Liposomen eingekapseltem
pCLuc4 transfiziert, das frei oder mit WTCysMPB-bA oder cTCysMPB-bA
komplexiert war, bei einem Verhältnis
von 300 Peptiden/Plasmid.
-
Die
mittleren Transfektionsaktivitäten,
die mit Liposomen erhalten wurden, welche WTCys-pCLuc4- oder cTys-pCLuc4-Komplexe enthielten,
wurden durch die von Liposomen geteilt, die pCLuc4 enthielten.
-
Die
Verhältnisse,
welche aus 4 unterschiedlichen Experimenten erhalten wurden, wurden
gemittelt (-fache Zunahme in der Tabelle) und unter Verwendung eines
Studenten-t-Test verglichen [Ho abgestoßen (rejected); p ≤ 0,025].
-
Es
gab keine signifikanten Unterschiede im Liposomendurchmesser oder
der Einkapselungseffizienz der verschiedenen Plasmide, die in den
obigen Transfektionsexperimenten verwendet wurden.
-
Diese
Erhöhung
ist ähnlich
zu der, welche beobachtet wird, wenn synthetische Kernproteine mit
DNA kombiniert werden und mit rekonstituierten Viosomen befördert werden
(Kaneda, Y., et al., supra).
-
Beispiel 22: Ergebnisse
und Diskussion
-
Zusammengefasst
liefert das reaktive Sulfhydryl-Bisacridin ein ausgezeichnetes Reagenz
für die nichtkovalente
Befestigung von Sulfhydryl-haltigen Molekülen an ds-DNA. Durch das Einsetzen
einer Kombination verschiedener Effektorpeptide, welche die Merkmale
verschiedener biologischer Viren imitieren, wurden unerwartet überlegene
neue synthetische Genbeförderungskomplexe
erzeugt.
-
Beispiel 23: Beförderung
von Oligonukleotiden in Zellen in Kultur durch Dendrimere
-
1,2 μg Fluorescein-markierte
Oligonukleotide in 330 μl
Hepes-Puffersalzlösung
(HBS: 10 mM Hepes, 150 mM NaCl pH 7,4) wurden in ein Polystyrolröhrchen gegeben,
und 170 μl
HBS, die 100 μg
eines Polyamidoamindendrimers der sechsten Generation (SD68) enthielten,
wurden tropfenweise unter sehr leichtem Mischen zugegeben. Nach
30 Minuten bei Raumtemperatur wurden 1,5 ml serum-freies DMA H21-Medium
zugegeben, und die Mischung wurde auf Zellen in Kultur angewendet.
Typischerweise wurden 100 μl
des Komplexes zu jedem 22 mm-Deckgläschen zugegeben, das 80% konfluente
CV-1-Zellen enthielt, welche 24 Std. früher plattiert worden waren.
Nach 2 bis 4 Std. wurden die Deckgläschen mit DME H21 – 10% FCS
gewaschen und unfixiert auf Objektträgern mit Vertiefung montiert.
Diese Objektträger
können
200 μl Medium
unter dem Deckgläschen
aufnehmen, und sie wurden an den Kanten mit warmem Paraffin abgedichtet.
-
Zur
Analyse wurden die Deckgläschen
durch eine konfokale Laserscanningmikroskopie angeschaut. Ein konfokales
BioRad MRC-600 System, welches einen Krypton-Argon-Laser (Anregung:
488 nm) einsetzt, und ein Inversionsmikroskop von Nikon wurden eingesetzt.
Eine typische Einstellung zur Analyse, welche für die Tests verwendet wurde,
war wie folgt.
Hochlasereinstellung
Neutraldichte = 1
Verstärkung =
7
Öffnung
= 10
Auto Black Ein
Kalman-Mittlung = 3
Objektiv
= 63 ×
-
Die
Zellen wurden auf der Grundlage des Vorliegens von eindeutiger Kernfluoreszenz
und des Bestehens einer sichtbaren Grenze zwischen dem Kern und
dem Cytoplasma als positiv bewertet. Der Anteil der beobachteten
fluoreszierenden Kerne wurde berechnet, indem die Anzahl der beobachteten
fluoreszierenden Kerne gezählt
wurde und durch die Gesamtzahl an Zellen in zufällig ausgewählten intakten Feldern (random healthy
fields) geteilt wurde.
-
Beispiel 24: Dendrimer
zu Oligonukleotid-Verhältnis
für eine
Kernakkumulation von Oligonukleotiden
-
Die
Wirkung des SD68-Dendrimer-Polykations, das in Beispiel 23 verwendet
wurde, welches die Kernakkumulation von Oligonukleotiden in einer
dosisabhängigen
Weise vermittelt, ist in 7 gezeigt.
Variierende Mengen an Dendrimer-Polykation (3–200 μg/prep) wurden wie oben beschrieben
mit einer festgelegten Menge an Oligonukleotid (1,2 μg/prep) hergestellt.
Diese wurden zu den CV-1-Zellen wie bei Standardverfahren zugegeben
und auf eine Kernfluoreszenz hin getestet. Es wurde beobachtet,
dass ein Schwellenverhältnis von
Dendrimer-Polykation zu Oligonukleotid für die Akkumulation im Kern
erforderlich war. Darüber
hinaus wurde eine Anfärbung
des Kerns bis zu ca. 25% beobachtet. Tabelle 4 unten zeigt die Ladung
und die Oligonukleotid zu Dendrimer-Verhältnisse für jeden Test, und die resultierende
Akkumulation im Kern der Fluoreszenz (Nukleotid).
-
Tabelle
4: Bedingungen und Ergebnisse
-
Beispiel 25: Zeitabhängigkeit
der Dendrimer-vermittelten Kernakkumulation des Oligonukleotids
-
Die
Zeitabhängigkeit,
mit welcher das SD68-Dendrimer-Polykation die Kernakkumulation der
Oligonukleotide erleichterte, ist in 8 gezeigt.
Eine Standardpräparation
von Dendrimer-Polykation-Oligonukleotid wurde
zu CV-1-Zellen zugegeben, welche gewaschen, montiert und nach 5,
30, 60, 90, 120 und 180 Minuten angeschaut wurden. Die Zellen wurden
aufgrund des Vorliegens oder Fehlens von Kernfluoreszenz wie oben beschrieben
als positiv oder negativ bewertet. Eine Akkumulation im Kern wurde
schon 30 min nach dem Zeitpunkt des Kontakts festgestellt und erreichte
in 3 Std. nahezu 80%.
-
Beispiel 26: Wirkung der
Dendrimergröße auf die
Fähigkeit,
eine Akkumulation im Kern zu vermitteln
-
Die
Generation des Dendrimers, welche der Größe entspricht, beeinflusst
dessen Fähigkeit,
die Kernakkumulation von Oligonukleotiden zu erleichtern. Standardpräparationen
von Dendrimer-Oligonukleotid wurden
mit unterschiedlichen Dendrimergrößen (SD22, SD68, SD124) hergestellt.
Jede wurde für
4 Std. auf CV-1-Zellen angewendet und wie gewöhnlich auf eine Akkumulation
im Kern getestet. Das Experiment wurde in DME H21 oder einem optimierten
Medium mit verminderter Ionenstärke
durchgeführt.
SD68 konnte eine Kernakkumulation von nahezu 80% vermitteln, während SD22
und SD124 als Vermittler der Kernakkumulation unter verminderten
ionischen Bedingungen etwas weniger effizient waren. Die Ergebnisse
dieses Tests sind in 9 gezeigt.
-
Beispiel 27: Eine reduzierte
Ionenstärke
erhöht
die Kernakkumulation von Oligonukleotiden
-
Die
Dendrimer-Polykation-Oligonukleotid-Komplexe wurden wie oben beschrieben
hergestellt. Diese wurden mit entweder DME H21 oder DME H21, 30%
verdünnt
mit einer äquiosmolaren
nichtionischen Lösung eines
Saccharids, einschließlich
Glucose, Lactose, Mannitol, Sorbitol und Sucrose, verdünnt. Die
Komplexe wurden für
2 Std. auf CV-1-Zellen angewendet und wie oben beschrieben analysiert.
Ungeachtet des Typs des verwendeten Kohlenhydrats vergrößerte eine
verminderte Ionenstärke
die dendrimervermittelte Akkumulation im Kern. Die Bedingungen und
Ergebnisse des Tests sind in 10 gezeigt.
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Beispiel 28: Befestigung
von gezielt bindenden Liganden und Membrandestabilisatoren an der
DNA über
Bisacridine und Kombination mit dem Dendrimer
-
Das
Peptid GALACys wurde an dem Bisacridin-Maleimid wie in Beispiel
21 beschrieben befestigt, um einen mit der DNA assoziierenden Membrandestabilisator
herzustellen. Die Aminosäure
Cystein wurde an dem Bisacridin-Maleimid wie in Beispiel 21 beschrieben
als eine Kontrolle befestigt. Sechs Mikrogramm des Plasmids, welches
das Luciferasegen enthielt, wurden in 330 μl HBS in einem Polystyrolröhrchen verdünnt. GALA
CysMPB-Bisacridin (1 nmol) oder CysMPB-Bisacridin und/oder SD68-PAMAM-Dendrimer
der 6. Generation (4 μg)
wurden in 170 μl
HBS verdünnt
und tropfenweise zu der DNA zugegeben. Das Röhrchen wurde leicht gemischt,
und nach 20 min wurden die resultierenden Komplexe im Hinblick auf
eine Transfektion mit frisch isolierten Hepatozyten getestet.
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In
einer ähnlichen
Weise wurde das (Galactose-6)3Lys-2-bisacridin (Haensler, J. und
Szoka, F., Bioconjugate Chemistry 4: 85 (1993)) an der DNA befestigt
und ein Komplex mit dem SD68-Dendrimer
gebildet.
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Zusätzlich wurden
sowohl das GALA-CysMPB-Bisacridin als auch das (Galactose-6)3Lys-2-Bisacridin mit
jeweils 0,5 nmol gemischt und zusammen mit dem Dendrimer zu der
DNA zugegeben. Die Zusammensetzung, welche die drei Komponenten
enthielt, wurde dann wie oben beschrieben zu den Hepatozyten zugegeben.
Die Ergebnisse sind in 11 dargestellt.
Die Mengen der Komponenten bei jeder Transfektion sind unter der
Luciferaseaktivität
angegeben. Das Zugeben von entweder dem Membrandestabilisator GALA-CysMPB-Bisacridin
oder dem gezielt bindenden Liganden (Galactose-6)3Lys-2-Bisacridin
zu dem Dendrimer erhöht
die Transfektion um wenigstens zwei Größenordnungen. Das Zugeben der
zwei Effektoren zusammen, aber in einer verminderten Menge, zu dem
Dendrimer war ebenfalls in der Lage, die Transfektion zu erhöhen. Das
Zugeben der Kontrolle CysMPB-bA zu dem Dendrimer erhöhte jedoch
die Transfektion nicht.
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Beispiel 29: Befestigung
des gezielt bindenden Liganden und des Membrandestabilisators direkt
an dem Dendrimer und Mischen in verschiedenen Verhältnissen,
um die Transfektion zu erhöhen
-
Thiogalactose
wurde an dem SPDP-modifizierten Dendrimer mit 40 Å im Durchmesser
(SD40) wie in Beispiel 4 beschrieben befestigt und mit unmodifiziertem
SD40-Dendrimer und GALACys-Dendrimer
gemischt. Die Mischungen der Dendrimere wurden verwendet, um Hepatozyten
mit dem Luciferaseplasmid zu transfizieren. Die Ergebnisse sind
in 12 angegeben. Die
höchsten
Transfektionsniveaus wurden beobachtet, wenn das Verhältnis Dendrimer/Gal-Dendrimer/GALA-Dendrimer
24/141/42 bezogen auf das Gewicht betrug.
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