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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Bereich der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft die Entwicklung eines Enzym-Immunoassays
auf Elektrochemilumineszenz (ECL)-Basis zur Detektion und quantitativen
Messung von Analyten. Der Immunoassay beruht auf einem katalytischen
Prozess, welcher Laktamase-konjugierte Anti-Analyten verwendet,
die elektrochemilumineszente substituierte Substrate enzymatisch
hydrolysieren und sie dadurch stark elektrochemilumineszent machen.
Der Immunoassay ist sehr sensitiv und zur Detektion und Überwachung
beliebiger Analyten, für
die ein Anti-Analyt hergestellt werden kann, geeignet.
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Beschreibung des Stands der
Technik
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Ein
stetig wachsender Anwendungsbereich besteht für schnelle, hochspezifische,
sensitive und genaue Verfahren zum Detektieren und Quantifizieren
chemischer, biochemischer und biologischer Substanzen, einschließlich Enzymen,
die beispielsweise in biologischen Proben vorliegen können. Da die
Menge eines bestimmten Analyten von Interesse, wie beispielsweise
eines Enzyms, in einer typischen biologischen Probe oftmals sehr
klein ist, sind analytische Biochemiker fortwährend damit beschäftigt, die
Assay-Leistungseigenschaften, wie beispielsweise die Sensitivität, zu verbessern.
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Ein
Ansatz zur Verbesserung der Assay-Sensitivität beinhaltet die Amplifikation
des Signals, welches von einer detektierbaren Markierung erzeugt
wird, die mit dem interessierenden Analyten verbunden ist. In dieser
Hinsicht sind lumineszente Markierungen (Label) von Interesse. Es
sind Markierungen bekannt, die durch photolumineszente, chemilumineszente
oder elektrochemilumineszente Techniken lumineszieren können. "Photolumineszenz" ist ein Verfahren,
in dem ein Material als Folge der Absorption von Licht durch dieses
Material luminesziert (alternativ auch als elektromagnetische Strahlung
oder EMR bezeichnet). Die Fluoreszenz und Phosphoreszenz stellen
zwei verschiedene Typen von Photolumineszenz dar. "Chemilumineszente" Prozesse beinhalten
die Erzeugung einer lumineszenten Spezies durch eine chemische Reaktion. "Elektrochemilumineszenz" ist ein Prozess,
in dem eine Spezies luminesziert, nachdem diese Spezies elektrochemischer
Energie in einer geeigneten chemischen Umgebung ausgesetzt wurde.
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Das
Signal in jeder dieser drei Lumineszenz-Techniken ist durch die
Anwendung bekannter Vorrichtungen (z. B. einer Photolelektronen-Vervielfacherröhre oder
PMT), welche auf ein einzelnes Photon ansprechen kann, zur sehr
effektiven Amplifikation geeignet (d. h., hohe Ausbeute). Jedoch
unterscheidet sich die Art und Weise, in der die lumineszierende
Spezies erzeugt wird, bei photolumineszierenden, chemilumineszierenden
und elektrochemilumineszierenden Verfahren beträchtlich. Außerdem sind diese mechanistischen
Unterschiede der Grund für
die wesentlichen Vorteile als bioanalytisches Werkzeug, welche die
Elektrochemilumineszenz gegenüber
Photolumineszenz und Chemilumineszenz genießt. Einige der Vorteile der
Elektrochemilumineszenz sind: (1) einfachere, weniger kostenaufwändige Vorrichtungen;
(2) stabile, ungefährliche
Markierungen (Label); und (3) erhöhte Assay-Leistungseigenschaften, wie beispielsweise
niedrigere Detektionsgrenzen, höhere
Signal-Stör-Verhältnisse
und niedrigere Hintergrund-Niveaus.
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Wie
oben ausgeführt,
besitzt in Messtechniken der bioanalytischen Chemie die Elektrochemilumineszenz
signifikante Vorteile sowohl gegenüber der Photolumineszenz als
auch der Chemilumineszenz. Außerdem
wurden bestimmte Anwendungen der ECL entwickelt und in der Literatur
beschrieben. Die US-Patente Nr. 5,147,806, 5,068,808, 5,061,445, 5,296,191,
5,247,243, 5,221,605, 5,238,808 und 5,310,687 beschreiben detailliert
bestimmte Verfahren, Vorrichtungen, chemische Gruppen, Erfindungen
und damit verbundene Vorteile der ECL.
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Ein
besonders geeignetes ECL-System ist in einer Veröffentlichung von Yang et al.,
Bio/Technology, 12, pp. 193–194
(Feb. 1994) beschrieben; siehe ebenso eine Veröffentlichung von Massey, Biomedical
Products, Oktober 1992, sowie die US-Patente 5,235,808 und 5,310,687.
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ECL-Verfahren
wurden für
viele verschiedene Moleküle
unter Anwendung verschiedener Mechanismen gezeigt. In Blackburn
et al. (1991) Clin. Chem. 37/9, pp. 1534-1539, verwenden die Autoren die
ECL-Reaktion von Ruthenium(II)tris(bipyridyl); Ru(bpy)3 2+ sind sehr stabile, wasserlösliche Verbindungen,
die mit reaktiven Gruppen auf einem der Bipyridyl-Liganden chemisch
modifiziert werden können,
wodurch aktivierte Spezies gebildet werden, mit denen Proteine,
Haptene und Nukleinsäuren
leicht markiert werden können.
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Beta-Laktamasen,
welche die Amidbindungen des Laktamrings sensitiver Penicilline
und Cephalosporine hydrolysieren, sind weit verbreitet unter den
Mikroorganismen und spielen eine Rolle bei der mikrobiellen Resistenz
gegen Laktam-Antibiotika. Beta-Laktamasen
bilden eine Gruppe verwandter Enzyme, welche in einer großen Anzahl
von Bakterienarten vorkommen, jedoch nicht in Säugetiergeweben, und in ihren
Substrat-Spezifitäten
variieren können;
siehe allgemein Payne, D. J., J. Med. Micro (1993) 39, pp. 93-99;
Coulton, S. & Francois,
1., Prog. Med. Chem. (1994) 31, 297-349; Moellering, R. C., Jr.,
J. Antimicrob. Chemother. (1993) 31 (Suppl. A), pp. 1-8; und Neu,
H. C., Science (1992) 257, pp. 1064-1072.
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Es
existieren derzeit verschiedene Verfahren zur Detektion mikrobieller
Laktamasen. Es folgen einige repräsentative Beispiele.
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W.
L. Baker, "Co-existence
of lactamase and penicillin acylase in bacteria; detection and quantitative
determination of enzyme activities"; J. Appl. Bacteriol. (1992) Vol. 73,
Nr. 1, pp. 14-22, offenbart einer Kupfer-reduzierenden Assay zum
Nachweis von Penicilloaten und einen Fluorescamin-Assay zum Nachweis
von 6-Aminopenicillansäure-Konzentrationen, wenn
beide Substanzen durch die Wirkung der Enzyme auf ein einziges Substrat
erzeugt werden.
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Das
US-Patent Nr. 5,264,346 offenbart einen kolorimetrischen Assay für Laktamase,
welcher vielfältig
angewendet werden kann. Der Assay basiert auf der Entfärbung eines
Chromophoren, der durch Oxidation des N-Alkylderivats von p-Phenylendiamin oder
dem 3,3',5,5'-Tetraalkylderivat
von Benzidin gebildet wird. Die Entfärbung wird auf die Anwesenheit eines
offenen Laktamring-Produkts, welches aus der Hydrolyse von Cephalosporin
oder Penicillin herrührt,
zurückgeführt. Die
Entfärbung
mit dem offenen Laktam-Produkt von Penicillin erfordert die Anwesenheit
eines Entfärbungs-Verstärkers, wie
beispielsweise Quecksilber-haltigen Verbindungen. Der Verstärker ist
nicht für
die Entfärbung
mit dem offenen Laktam-Produkt von Cephalosporin erforderlich.
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WO-A-87/06706
offenbart einen Assay auf ECL-Basis, in dem, inter alia, ein Enzym-konjugierter Antikörper ein
makromolekulares Substrat in ein Produkt (markiert mit einem ECL-Anteil)
spaltet. Das Produkt wird dann einer Energiequelle ausgesetzt, um
Emission zu induzieren.
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Das
US-Patent Nr. 4,470,459 offenbart ein schnelles Verfahren zum Nachweis
der Anwesenheit von Laktamase aus mikrobiellen Quellen, welches auf
einer Laktamase-Konversion eines Laktam-Substrats, was seine Fähigkeit
zur Fluoreszenz wieder herstellt, beruht. Als spezifische Laktame,
die diese Eigenschaft aufweisen, werden Ampicillin, Cephalexin,
Amoxicillin, Cefadroxil und Cephaloglycin genannt. Die Änderung
der Fähigkeit
zur Fluoreszenz wird der Anwesenheit von Laktamase zugeschrieben.
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WO
84/03303 offenbart ein mikrobielles Testverfahren zur Identifizierung
der Erzeuger von Laktamase. Dieser Assay beruht auf Änderungen
der Acidität,
welche die Fluoreszenz des Indikators, wie beispielsweise Cumarin,
beeinflussen. Diese Änderung der
Acidität
wird auf das Konversionsprodukt, welches durch die Anwesenheit der
Laktamase erzeugt wird, zurückgeführt.
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A.
C. Peterson et al., "Evaluation
of four qualitative methods for detection of lactamase production in
Staphylococcus and Micrococcus species", Eur., J. Clin. Microbiol. Infect.
Dis. (1989), Vol. 8, No. 11, pp. 962-7, beschreibt bestimmte Faktoren,
welche bei der Auswertung qualitativer Assays für Laktamase angewendet werden.
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Robert
H. Yolken et al., "Rapid
diagnosis of infections caused by lactamaseproducing bacteria by means
of an enzyme radioisotopic assay",
The Journal of Pediatrics, Vol. 97, No. 5 (Nov. 1980) pp. 715-720,
offenbart einen sensitiven enzymatischen Radioisotop-Assay zur Messung
von Laktamase als Schnelltest zum Nach weis einer bakteriellen Infektion.
Das Assay-Protokoll beinhaltet einen Inkubationsschritt mit der
Probe und einen anschließenden Trennungsschritt
auf einer positiv geladenen Säule, wie
beispielsweise DEAE-Sephacel, vor der Messung der Radioaktivität der eluierten
Fraktionen. Das durch Laktamase umgewandelte Penicillin-Produkt besitzt eine
zusätzliche
Carboxylgruppe, welche eine stärkere
Bindung an die positiv geladene Säule vermittelt als es beim
Penicillin der Fall ist. Die Unterschiede der Radioaktivität zwischen
den eluierten Fraktionen und den Originalwerten werden der Anwesenheit
von Laktamase zugeschrieben.
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In
Immunoassays werden im Allgemeinen Antikörper (die hierin äquivalent
als "Anti-Analyten" bezeichnet werden)
verwendet, um einen Analyten zu detektieren. Gewöhnlich ist ein Anti-Analyt
mit einem Molekül
markiert, welches beispielsweise durch Absorbanz, Fluoreszenz, Lumineszenz
oder Elektrochemilumineszenz detektierbar ist. Alternativ kann der
Antikörper
mit einem Enzym markiert sein, welches eine Verbindung mit einem
dieser Merkmale erzeugt oder zerstört. Es gibt zwei Haupttypen
von Enzym-Immunoassays; Enzym-gekoppelte Immunadsorptionstests (ELISA)
und Enzym-vervielfachte Immunoassay-Techniken (EMIT); S. C. Anderson & S. Cockayne,
Clinical Chemistry. Concepts and Applications, W. B. Saunders (1993)
Philadelphia, PA. In den Enzym-Immunoassays ist der Prozess katalytischer Natur,
so dass mehrere detektierbare Markierungen gebildet werden, wodurch
die Möglichkeit
einer verstärkten
Sensitivität
entsteht.
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Elektrochemilumineszenz
(ECL)-Immunoassays werden gewöhnlich
mit einem an die Markierung konjugierten Antikörper, bei dem es sich im Allgemeinen
um ein Derivat von Tris(bipyridyl)ruthenium(II) (abgekürzt als
Ru(bpy)3 2+) handelt,
durchgeführt;
G. Blackbum et al. (1991) Clin. Chem. 37, 1534-1539. In diesen Assays
weist jeder Antikörper eine
begrenzte Anzahl an Ru(bpy)3 2+-Molekülen auf seiner
Oberfläche
auf (beispielsweise 6-8).
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Nun
wurden Zusammensetzungen und Verfahren zur Herstellung und Verwendung
Laktamase-konjugierter Antikörper
in Immunoassays auf ECL-Basis entwickelt. Beispielsweise kann das
Enzym Laktamase effizient Ru(bpy)3 2+-substituierte Penicilline hydrolysieren.
Die Penicilline, die als Ru-Amp und Ru-APA bezeichnet werden, sind
nur sehr schwach elektrochemilumineszent, werden jedoch, wenn sie
erfin dungsgemäß durch
Laktamase hydrolysiert werden, stark elektrochemilumineszent. Die
Anwesenheit von Laktamase kann somit mit einem hohen Sensitivitäts-Niveau
in einer ECL-Vorrichtung unter Verwendung irgendeiner dieser Verbindungen
detektiert werden. Im Gegensatz zu den konventionellen ECL-Immunoassays,
bei denen die Ru(bpy)3 2+-Markierung
direkt an den Antikörper
gebunden ist, wird in den erfindungsgemäßen ECL-Immunoassays auf Enzymbasis
der elektrocheminlumineszentaktive Ruthenium-Komplex katalytisch
durch das an die Antikörper-Oberfläche gebundene
Enzym erzeugt. Somit kann anstelle eines Antikörpers, welcher einige (typischerweise
6-8) Ruthenium-Markierungen zur Lichterzeugung erlaubt, ein Antikörper-Enzym-Komplex
typischerweise 2.000 Ruthenium-Markierungen pro Sekunde, gegebenenfalls 10.000
oder mehr, erzeugen.
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Erfindungsgemäß wird ein
Verfahren zur Detektion und/oder zur quantitativen Messung eines Analyten
bereitgestellt, umfassend:
- (I) In-Kontakt-Bringen
(i) eines für
den Analyten spezifischen Enzym-konjugierten Bindungsreagenz mit
(ii) dem Analyten in Gegenwart einer elektrochemilumineszenten Verbindung
und eines Enzym-Substrats, wobei das Enzym das Substrat in ein Produkt
umwandelt, und wobei (a) eine Mischung aus dem Substrat und der
elektrochemilumineszenten Verbindung oder ein Konjugat aus dem Substrat
und der elektrochemilumineszenten Verbindung Elektrochemilumineszenz emittiert,
und (b) eine Mischung aus dem Produkt und der elektrochemilumineszenten
Verbindung oder ein Konjugat aus dem Produkt und der elektrochemilumineszenten
Verbindung Elektrochemilumineszenz emittiert, und die durch (a)
emittierte Elektrochemilumineszenz sich von der durch (b) emittierten
Elektrochemilumineszenz unterscheidet;
- (II) Anwenden elektrischer Energie auf die elektrochemilumineszente
Verbindung und
- (III) Detektieren oder Messen der Elektrochemilumineszenz als
eine Indikation, ob oder in welcher Menge der Analyt in der Probe
vorliegt.
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Die
Erfindung stellt ebenso einen Kit zum Messen eines Analyten in einer
Probe zur Verfügung, umfassend
vorgegebene Mengen eines für
den Analyten spezifischen Enzym-konjugierten Bindungsreagenz und
vorgegebene Mengen einer elektrochemilumineszenten Verbindung und
eines Enzym-Substrats und eines Referenz- Standards, wobei die vorgegebenen Mengen
hinreichend sind, um eine Einzelprobenmessung durchzuführen, und
wobei das Enzym das Substrat in ein Produkt umwandelt, und wobei
(a) eine Mischung aus dem Substrat und der elektrochemilumineszenten
Verbindung oder ein Konjugat aus dem Substrat und der elektrochemilumineszenten
Verbindungen Elektrochemilumineszenz emittiert, und (b) eine Mischung
aus dem Produkt und der elektrochemilumineszenten Verbindung oder
ein Konjugat aus dem Produkt und der elektrochemilumineszenten Verbindung
Elektrochemilumineszenz emittiert, und die durch (a) emittierte
Elektrochemilumineszenz sich von der durch (b) emittierten Elektrochemilumineszenz
unterscheidet.
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Konventionelle
Immunoassays auf ECL-Basis verwenden Ruthenium-markierte Antikörper. In der
vorliegenden Erfindung wurde ein Immunoassay entwickelt, in dem
der Ruthenium-markierte Antikörper
durch einen Enzym-markierten Antikörper ersetzt wird. Bei dem
Enzym handelt es sich um Laktamase. Tripropylamin (TPA) oder ähnliche
Reduktanten werden nicht in der Lösung verwendet; stattdessen
werden, beispielsweise im Fall von Infektions-bezogenen Assays,
Ruthenium-markierte Penicilline verwendet. In Gegenwart Laktamase-markierter
Antikörper
werden die Ruthenium-markierten Substrate katalytisch hydrolysiert,
wodurch ein enormer Anstieg der ECL erzeugt wird. Der Assay ist
der Verwendung von Immunoassays mit Ruthenium-markierten Antikörpern überlegen, da die Erzeugung
von ECL-aktivem Ruthenium durch das Enzym ein katalytischer Prozess
ist, in dem viele ECL-aktive Moleküle gebildet werden.
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Allgemein
betrifft die Erfindung einen Immunoassay auf Elektrochemilumineszenz-Basis
zur Detektion von Analyten. Die Erfindung verwendet Enzyme, wie
beispielsweise Laktamasen, Proteasen oder Oxido-Reduktasen, konjugiert
an Antikörper
und ECL-Markierungen, und Enzymsubstrate, bevorzugt mit ECL-Markierungen
substituierte Substrate, wie beispielsweise mit ECL-Markierungen
substituierte Antibiotika, Peptide und Nikotinamid-Adenin-Dinukleotid
(NADH), welche gemeinsam einen Antikörper-Enzymkomplex bereitstellen,
welcher katalytisch bis zu mehreren Tausend ECL-aktive Markierungen pro
Sekunde erzeugen kann.
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Ausschlaggebend
für die
Anwendung der Elektrochemilumineszenz-Methodik als Messsystem für Analyten
war die Erkenntnis, dass Laktamase effizient Ru(bpy)3 2+-substituierte Penicilline hydrolysieren
kann. Die Penicilline, Ru-Amp und Ru-APA, sind nur sehr schwach
elektrochemiluminezsent, werden jedoch, wenn sie durch Laktamase
hydrolysiert werden, stark elektrochemilumineszent.
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Zur
Durchführung
der Erfindung können
verschiedene Assay-Formate verwendet werden, wie ein Fachmann auf
dem Gebiet leicht erkennen kann. Dazu zählen ein Sandwich-Assay, welcher
beispielsweise magnetische Beads oder einen anderen festen Träger, wie
beispielsweise Kohlenstoff-Fibrillen, verwendet, ein kompetitiver
Assay, welcher ein Antigen, konjugiert an freie Laktamase, verwendet,
ein kompetitiver Assay, in dem die Laktamase ein rekombinantes Protein
ist, welches ein Segment enthält,
das durch einen Antikörper
gebunden wird, welcher ebenso den ausgewählten Analyten bindet, wobei das
Enzym durch die Bindung des Antikörpers inaktiviert wird, und
ELISA, wobei die Laktamase ein Reporter-Molekül auf einem sekundären Antikörper darstellt;
The Immunoassay Handbook, D. Wild, Ed. (1994) Stockton Press, New
York.
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KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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1 zeigt
die Hydrolyse von Ru-AMP und Ru-APA durch Laktamase.
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2 zeigt
die Synthese von Ru-AMP.
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3 zeigt
die Synthese von Ru-APA.
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4 zeigt
das Massenspektrum des Ammonium-Hexafluorphosphat-Salzes von Ru-APA.
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5 zeigt
das Protonen-NMR-Spektnam des Ammonium-Hexafluorphosphat-Salzes von Ru-APA.
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6 zeigt
die Strukturen von fünf
spezifischen Laktamen.
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7 zeigt
die Hydrolyse von Ru-AMP (linke Seite) und von Ru-APA (rechte Seite)
durch NaOH oder durch Laktamase-Enzym.
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8 zeigt
den Vergleich der gemessenen ECL für eine Reihe verschiedener
Proben.
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9 zeigt
den Vergleich der gemessenen ECL für eine Reihe verschiedener
Proben.
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10 zeigt
die Wirkung nicht-hydrolysierter (dunkle Kreise) und hydrolysierter
(helle Kreise) Ru-AMP-Konzentrationen auf die gemessene ECL.
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11 zeigt
den Vergleich der gemessenen ECL für eine Reihe verschiedener
Proben.
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12 zeigt
die Wirkung nicht-hydrolysierter (dunkle Kreise) und hydrolysierter
(helle Kreise) Ru-APA-Konzentrationen auf die gemessene ECL.
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13 zeigt
den Vergleich der gemessenen ECL für eine Reihe verschiedener
Proben.
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14 veranschaulicht
einen ECL-Enzym-Immunoassay. Verschiedene Konzentrationen eines
Analyten, RT1-Hapten, wurden in einer 96-Loch-Platte immobilisiert.
Zu der Platte wurde entweder ein Antikörper-Enzym-Konjugat (Anti-RT1-Antikörper, kovalent
an ein Laktamase-Enzym gebunden) (Gerade 1) oder ein nicht-konjugierter Antikörper oder
Enzym (Geraden 2 bis 4) zugegeben. Nach dem Waschen zur Entfernung
des Proteins, welches nicht an den Analyten bindet, wurde das Laktamase-Substrat,
Pen G, zugegeben. Nach einer Inkubation zur Hydrolyse des Pen G
in der Platte durch die Laktamase wurden die Lösungen entnommen, mit Ru(bpy)3 2+ gemischt und
die ECL in einer ECL-Analysevorrichtung ausgelesen. Die Gerade 1
zeigt die Ergebnisse mit dem Antikörper-Enzym-Konjugat. Die Geraden
2 bis 4 zeigen die Ergebnisse unter Verwendung nicht-konjugierten
Antikörpers
oder Enzyms.
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DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
DER ERFINDUNG
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Das
bevorzugte Verfahren zur Messung des Analyten unter Verwendung des
Immunoassays auf Elektrochemilumineszenz-Basis beinhaltet die folgenden
aufeinander folgenden Schritte:
- 1. Einer Analyt-enthaltenden
Lösung
wird ein an magnetische Beads immobilisierter Anti-Analyt-Antikörper mit
einem Laktamase-Anti-Analyt-Antikörper-Konjugat zugegeben.
- 2. Nach Bindung der Antikörper
an den Analyten zur Erzeugung einer Antikörper-Analyt-Antikörper-"Sandwich"-Struktur werden die Beads mit einem
Magneten immobilisiert und gründlich
gewaschen, um störende
Nicht-Analyt-Moleküle
und ungebundene Laktamase-Anti-Analyt-Antikörper-Konjugate zu entfernen.
- 3. Zu den Beads wird ECL-markiertes Substrat zugegeben, welches
von dem Enzym umgesetzt wird, wobei die optimale Reaktionszeit durch
die erwartete Konzentration des Analyten bestimmt wird; der Überstand,
welcher keine Beads enthält, wird
entnommen.
- 4. Die Elektrochemilumineszenz des Überstands wird gemessen und
mit einer Standard-Kurve der hydrolysierten ECL-markierten Substrat-Konzentration
vs. Elektrochemilumineszenz verglichen. Die Messung kann auf einer
ORIGEN®-Analysevorrichtung
entsprechend den Handbuch-Anleitungen des Herstellers durchgeführt werden;
die Vorrichtung ist von IGEN, Inc., 16020 Industriel Drive, Gaithersburg,
MD 20877 USA, erhältlich.
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Erfindungsgemäß wird ein
ECL-Detektant, wie beispielsweise Ru(bpy)3 2+, auf einen Substrat, wie beispielsweise
ein Antibiotikum, Peptid oder NADH, substituiert. Ebenso wird ein
Enzym-markierter Anti-Analyt unter Verwendung von Laktamase hergestellt.
Wenn das ECL-substituierte Substrat in Gegenwart des Laktamasemarkierten
Antikörpers platziert
wird, wird das Substrat katalytisch hydrolysiert, wodurch der angeregte
Zustand des Detektanten, Ru(bpy)3 2+*, in beträchtlichen Mengen gebildet wird.
Der angeregte Zustand fällt
durch einen normalen Fluoreszenz-Mechanismus,
bei dem ein Photon mit einer Wellenlänge von 620 nm emittiert wird,
in den Grundzustand zurück.
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Zu
organischen Verbindungen, welche ECL-Detektanten sind, zählen beispielsweise
Rubren und 9,10-Diphenyl-Anthracen. Viele metallorganische Verbindungen
sind ebenso ECL-Detektanten; am bevorzugtesten sind Ru-enthaltende
Verbindungen, wie beispielsweise Ruthenium-II-Trisbipyridin-Chelat,
und Os-enthaltende Verbindungen. Die in der vorliegenden offenbarten
Erfindung geeigneten Detektanten sind in dem US-Patent Nr. 5,310,687
beschrieben, deren Inhalt hiermit durch Verweis aufgenommen wird.
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Diese
Detektanten sind für
lange Zeiträume stabil.
Außerdem
sind die Detektanten sicher und verhältnismäßig kostengünstig. Sie erzeugen ein hoch
charakteristisches Signal und kommen nicht in der Natur vor. Messungen,
die auf Lumineszenz derartiger Detektanten beruhen, sind sensitiv,
schnell, reproduzierbar und mittels einfacher Vorrichtungen durchführbar. Das
Signal wird durch jedes Molekül des
Detektanten wiederholt erzeugt, wodurch die Sensitivität, mit der
sie detektiert werden können, verstärkt wird.
Die bevorzugten elektrochemilumineszenten Detektanten der vorliegenden
Erfindung werden hierin als Ru(bpy)3 2+ bezeichnet. Es können ver schiedene Mengen dieses
Detektanten oder Äquivalente
davon verwendet werden. Diese Detektanten haben ebenso den Vorteil,
dass sie direkt in einer biologischen Probe verwendet werden können, ohne dass
die Probe vorbehandelt werden muss.
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Die
zur Bildung des angeregten Zustands erforderliche Energie stammt
aus der Hydrolyse des Laktams oder Peptids oder aus der Reduktion
von NAD+ zu NADH. Das Ru(bpy)3 2+* im angeregten Zustand fällt durch
einen normalen Fluoreszenz-Mechanismus,
bei dem ein Photon bei 620 nm emittiert wird, in den Grundzustand
zurück.
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Die
Quantifizierung des Ru(bpy)3 2+-Detektanten
kann leicht mit relativ unkomplizierten Vorrichtungen automatisiert
werden. Das Herz der Vorrichtung bildet die elektrochemische Durchflusszelle, welche
Arbeitselektroden und Gegenelektroden zur Initiierung der ECL-Reaktion
enthält.
Beide Elektroden sind bevorzugt aus Gold gefertigt, es wurden jedoch
auch andere Materialien mit verschiedenem Erfolg verwendet. Ein
Potentiostat wird verwendet, um verschiedene Spannungs-Wellenformen an die
Elektroden anzulegen, und eine einzelne Photoelektronen-Vervielfacherröhre (PMT)
wird verwendet, um das während
der ECL-Reaktion emittierte Licht zu detektieren. Eine Ag/AgCl-Referenzelektrode
wird in dem Fließweg
stromabwärts
der Durchflusszelle platziert, und eine peristaltische Pumpe wird
verwendet, um verschiedene Flüssigkeiten
durch die Durchflusszelle zu befördern.
In einer typischen Abfolge wird das Assayfluid von einem Teströhrchen in
die Durchflusszelle befördert
und der Detektant durch Anlegen einer linear ansteigenden Spannung
an die Elektroden und Messen des emittierten Lichts quantifiziert. Nach
der Messung wird eine Waschlösung
mit hohem pH-Wert in die Zelle geleitet, um ein elektrochemisches
Reinigungsverfahren durchzuführen.
Dann wird eine konditionierende Lösung in die Zelle geleitet
und eine Spannungs-Wellenform angelegt, welche die Oberflächen der
Elektroden in einem hochgradig wiederherstellbaren Zustand, bereit
für den nächsten Messzyklus,
zurücklässt.
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Die
ECL-Reaktion kann effizient durch viele verschiedene Spannungs-Wellenformen initiiert
werden. Die Messungen des Arbeitselektrodenstroms und der ECL-Intensität können beispielsweise
durch das Anlegen einer Dreieckswellenspannung an die Elektroden
induziert werden. Bei der angezeigten Spannung handelt es sich tatsächlich um
die Spannung, die an der Ag/AgCl-Referenzelektrode gemessen wird;
sie umfasst die Effekte eines im hohen Maße unkompensierten Widerstands.
Folglich ist die tatsächliche
Spannung, die an die Arbeitselektrode angelegt wird, wesentlich
niedriger als die dargestellte. Die Dreiecks-Wellenform nimmt von
565 bis 2.800 Millivolt (mV) mit einer Geschwindigkeit von 750 Millivolt
pro Sekunde (mV/s) zu und fällt
dann mit der gleichen Geschwindigkeit auf 1.000 mV ab. Die Oxidation
des Laktam-Substrats und von Ru(bpy)3 2+ wird sichtbar, wenn die angelegte Spannung
1.100 mV erreicht und eine Lumineszenz erzeugt. Die Intensität der Lumineszenz
steigt mit der angelegten Spannung an, bis das Substrat an der Oberfläche der Elektrode
erschöpft
ist, was zu einem Abfall der Intensität führt. Die Intensität der beobachteten
Lumineszenz ist groß genug,
um leicht mit konventionellen Photoelektronen-Vervielfachern, die
entweder im Photonenzähl-
oder Strombetrieb-(Currentmode)-Modus arbeiten, gemessen zu werden.
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Das
bevorzugte Verfahren zum Messen eines Analyten unter Verwendung
des Immunoassays auf Elektrochemilumineszenz-Basis erfolgt durch
die folgenden aufeinander folgenden Schritte:
- 1.
Mischen eines an magnetische Beads immobilisierten Anti-Analyt-Antikörpers mit
einem Laktamase-Anti-Analyt-Antikörper-Konjugat in einer Analyt-enthaltenden Lösung.
- 2. Ermöglichen
einer Bindung der Antikörper
an den Analyten zur Erzeugung einer Antikörper-Analyt-Antikörper-"Sandwich"-Struktur. Immobilisieren
der Beads mit einem Magneten, intensives Waschen zur Entfernung
störender Nicht-Analyt-Moleküle und ungebundener
Laktamase-Anti-Analyt-Antikörper-Konjugate.
- 3. Zugabe von ECL-markiertem Substrat zu den Beads, Ermöglichen
einer Enzymreaktion, wobei die optimale Reaktionszeit durch die
erwartete Konzentration des Analyten bestimmt wird, Abnehmen des Überstands
ohne Beads.
- 4. Messen der Elektrochemilumineszenz des Überstands und Vergleichen mit
einer Standard-Kurve der Konzentration des hydrolysierten ECL-markierten
Substrats vs. Elektrochemilumineszenz. Die Messung kann unter Verwendung etablierter
Verfahren auf der ORIGEN®-Analysevorrichtung erfolgen.
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Die
Probe, zu der das interessierende Laktam zugegeben wurde, wird dann
in einer Messzelle platziert, um eine anfängliche Ablesung zu erhalten. Typischerweise
wird das interessierende Laktam in Konzentrationen zwischen 10 mikromolar
und 1,0 millimolar zugegeben. Der elektrochemilumineszente Detektant
liegt typischerweise in Konzentrationen von 10–6 M
(Bereich 1–15 μM) vor. Die
Proben-enthaltende Zelle wird dann für einen ausreichenden Zeitraum
inkubiert, um sicherzustellen, dass die Laktamase-katalysierte Hydrolyse
erfolgen kann, wenn das Enzym vorliegt. Dieser Zeitraum beträgt typischerweise
5 Minuten bis 2 Stunden. Längere
und kürzere
Zeiträume
sind möglich,
in Abhängigkeit
der Proben- und Reagenz-Konzentrationen. Da nur empirische Parameter
eine Rolle spielen, können
ihre Werte unter Verwendung konventioneller Techniken bestimmt werden.
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Nach
der Inkubation wird eine zweite Ablesung vorgenommen. Die Differenz
der Ablesungen, falls eine vorliegt, korreliert mit der in der Probe
vorliegenden Laktamase-Aktivität;
siehe dazu 2.
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Die
für die
Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens
geeigneten Vorrichtungen und Methoden sind, wie bereits erwähnt, in
den US-Patenten Nr. 5,068,088, 5,061,455, 5,093,268 und 5,147,806
und 5,221,605 dargestellt. Außerdem
zählen
zu Elektrochemilumineszenz-Molekülen
zur Verwendung in dem Messsystem als Detektanten solche bidentaten
aromatischen heterozyklischen stickstoffhaltigen Liganden von Ruthenium
und Osmium, wie sie in dem US-Patent Nr. 5,310,687 beschrieben sind.
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Reagenz-Kits,
welche für
die Durchführung der
Assays notwendige Materialien enthalten, können zusammengestellt werden,
um die Handhabung und die Fostersche Standardisierung zu vereinfachen.
Die in dem Kit enthaltenden Materialien können in Abhängigkeit des Verwendungszwecks
variieren. Typischerweise enthält
der Kit den elektrochemilumineszenten Detektanten, notwendige Puffer
und Standards. Bei den Standards kann es sich um chemische Reagenzien
oder Daten (empirisch) in gedruckter oder elektronischer Form handeln,
die für
die Kalibrierung notwendig sind, die zur Durchführung des Assays erforderlich
ist.
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BEISPIELE
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Ergänzend zu
der vorhergehenden detaillierten Beschreibung der vorliegenden Erfindung
werden im Folgenden spezifische Beispiele gegeben, die lediglich
illustrativen Zwecken dienen und als Hilfe zum Verständnis der
Erfindung gedacht sind. Die Beispiele sind jeweils nicht einschränkend und
nicht ausschließend.
Dem entsprechend wird der Umfang der vorliegenden Erfindung, wie
er in den angehängten Ansprüchen ausgeführt wird,
im Hinblick auf die Lehren der gesamten Beschreibung bestimmt.
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Beispiel 1 Herstellung von Ru(bpy)3 2+-markierten Laktam-Antibiotika
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(a)
Herstellung von Ru(bpy)3 +2-markierter 6-Aminopenicillansäure ("Ru-APA")
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Ru(bpy)3 +2-NHS-Ester (15
mg) (IGEN, Inc., Rockville, MD. USA) in Acetonitril (250 μl) wurde
mit 6-Aminopenicillansäure
(12,4 mg) in 0,2 M Natriumbicarbonat, pH 8,0 (350 μl) gemischt
und bei Raumtemperatur 2 Stunden umgesetzt (3). Ru-APA wurde mit einem
Waters-HPLC-System (Milford, MA, USA), ausgestattet mit einer ProgelTM-TSK-CM-SPW-Säule (7,5 cm × 7,5 mm)
(Supelco, Inc., Bellefonte, PA, USA) unter Anwendung eines 20-minütigen linearen
Gradienten von 20–100 mM
Natriumphosphat, pH 7,0, mit 1,0 ml/Minute gereinigt. Das Substrat
wurde spektrophotometrisch durch Messen der Absorbanz des Ruthenium-Komplexes
quantifiziert (der molare Extinktionskoeffizient bei 453 nm beträgt 13.700
M–1 cm–1).
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(b) Herstellung von Ru(bpy)3 +2-markiertem Ampicillin ("Ru-AMP")
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Ru(bpy)3 2+-NHS-Ester (15,1
mg) in Acetonitril (250 μl)
wurden mit Ampicillin (29,1 mg) in 0,2 M Natriumbicarbonat, pH 8,0
(250 μl)
gemischt und bei Raumtemperatur für 2 Stunden umgesetzt (2). Ru-AMP
wurde unter Verwendung eines Waters-HPLC-Systems (Milford, MA, USA),
ausgestattet mit einer ProgelTM-TSJ-CM-5PW-Säule (7,5
cm × 7,5 mm)
(Supelco, Inc., Bellefonte, PA, USA) unter Verwendung eines 15-minütigen linearen
Gradienten von 20–180
mM Natriumphosphat, pH 7,0, mit 1,0 ml/Minute gereinigt. Das Substrat
wurde spektrophotometrisch durch Messen der Absorbanz des Ruthenium-Komplexes
quantifiziert (der molare Extinktionskoeffizient bei 453 nm beträgt 13.700
M–1 cm–1). Nach
Bildung des Ammonium-Hexafluorphosphat-Salzes
wurde die Struktur und Reinheit des Ru-AMP durch Massenspektroskopie
und Protonen-NMR bestätigt
(4–5).
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(c) Herstellung anderer Ru(bpy)3 +2-markierter Laktame
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Andere
Laktame, beispielweise 7-Aminocephalosporansäure, welche ein primäres Amin
in ihren Strukturen aufweisen, können
ebenso mit Ru(bpy)3 +2-NHS-Ester
umgesetzt werden, um ähnliche
Konjugate, wie oben beschrieben, zu bilden. Die Reaktions- und Aufreinigungsbedingungen
sind ähnlich,
eventuelle erforderliche Anpassungen können von einem Fachmann auf
dem Gebiet leicht vorgenommen werden. 6 zeigt
die Struktur fünf
spezifischer Laktame.
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Beispiel 2 ECL-Assay der Ru-AMP-Hydrolyse
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Die
Experimente wurden durchgeführt,
um die ECL-Eigenschaften von Ru-AMP (konjugiert) mit Ru(bpy)3 +2 und Ampicillin-Mischungen
(nicht-konjugiert) zu vergleichen. Die ECL-Eigenschaften wurden sowohl
vor als auch nach NaOH- und enzymatischer Hydrolyse verglichen (7).
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Es
stellte sich heraus, dass Ru-AMP ein sehr gutes Substrat der Laktamase
darstellt. Die Hydrolyse von Ru-AMP (33 μM) durch Laktamase I aus Bacillus
cereus (0,3 nM) wurde spetrophotometrisch bei 240 nm unter Verwendung
eines Hitachi-U3200-Spektrophotometers
(Danbury, CT, USA) bei 25,0 °C
in 0,1 M Natriumphosphat, pH 7,0, verfolgt. Eine Analyse nach der
Hälfte
der Zeit (t 1/2) ergab einen kcat/Km-Wert für
die enzymatische Hydrolyse von Ru-AMP von 3,9 × 108 min–1M–1.
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Die
ECL-Eigenschaften äquimolarer
Mischungen von Ru(bpy)3 +2 und
Ampicillin (hydrolysiert oder nicht-hydrolysiert) wurden mit denen
gleicher Konzentration des Ru-AMP-Konjugats (hydrolysiert oder nicht-hydrolysiert)
verglichen. In separaten Experimenten wurden Ampicillin und Ru-AMP
entweder durch 50 mM NaOH (basische Hydrolyse) oder 347 nM Laktam
I vom Bacillus cereus (enzymatische Hydrolyse) hydrolysiert. Für die basische
Hydrolyse wurden 50 μl
5 M NaOH zu Lösungen
von 1,0 ml deionisiertem Wasser, enthaltend entweder 30,1 μM Ru-AMP
oder eine Mischung aus 30 μM
Ampicillin und 30 μM
Ru(bpy)3 +2, gegeben.
Nach 30-minütiger Inkubation
wurden die Lösungen
mit 50 μl
5 M HCl neutralisiert. Bei den entsprechenden nicht-hydrolysierenden
Vergleichsexperimenten wurden 50 μl
(5 M) H2O zu Lösungen von entweder 30,1 μM Ru-AMP oder
einer Mischung, enthaltend 30,0 μM Ampicillin und
30,0 μM
Ru(bpy)3 +2, gegeben.
Nach 30-minütiger Inkubation
wurden 50 μl
5 M NaCl zu diesen Lösungen
gegeben. Die in 8 dargestellten Ergebnisse zeigen:
(1) dass Ampicillin-Hydrolyse durch entweder NaOH oder Laktamase
einen Anstieg der ECL der Mischungen verursacht; und (2) dass der
durch die Hydrolyse verursachte Anstieg der ECL dramatisch höher ist,
wenn der Licht-emittierende Ruthenium-Komplex kovalent an Ampicillin
gebunden ist. Bei der basischen Hydrolyse stieg die ECL um das 1,5-fache
an, wenn Ampicillin in einer Mischung aus Ampicillin und Ru(bpy)3 +2 hydrolysiert
wurde, während
die ECL um das 5,2-fache anstieg, wenn Ru-AMP hydrolysiert wurde. Ähnliche
Ergebnisse wurden bei enzymatischer Hydrolyse erhalten: die ECL
stieg um das 2,1-fache an, wenn Ampicillin in einer Mischung aus
Ampicillin und Ru(bpy)3 +2 hydrolysiert
wurde, während
die ECL um das 9,8-fache nach der Hydrolyse von Ru-AMP anstieg.
Die in 8 dargestellten Daten bestätigen diese Schlussfolgerungen,
wobei 8 die experimentell gemessene Elektrochemilumineszenz
von (von links nach rechts):
Ru(bpy)3 +2 allein;
Ru(bpy)3 +2 plus nicht-hydrolisiertem Ampicillin;
Ru(bpy)3 +2 plus NaOH-hydrolysiertem
Ampicillin;
nicht-hydrolysiertem Ru-AMP;
NaOH-hydrolysiertem
Ru-AMP;
Ru(bpy)3 +2 plus
nicht-hydrolysiertem Ampicillin;
Ru(bpy)3 +2 plus Laktamase-hydrolysiertem Ampicillin;
nicht-hydrolysiertem
Ru-AMP; und
Laktamase-hydrolysiertem Ru-AMP
zeigt.
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Diese
Arbeit wurde in einem zweiten Experiment bestätigt, in dem enzymatische Hydrolyse
verwendet wurde, wobei die Inkubationszeit mit dem Enzym von 30
auf 60 Minuten verlängert
wurde (9). Hier verursachte die enzymatische Hydrolyse
einen 2,5-fachen Anstieg der ECL, wenn Ampicillin und Ru(bpy)3 +2 konjugiert waren,
und einen 11,1-fachen Anstieg der ECL, wenn das Ru-AMP-Konjugat
hydrolysiert wurde. Die in 9 dargestellten
Daten bestätigen
diese Schlussfolgerungen, wobei 9 die experimentell
gemessene Lumineszenz von (von links nach rechts):
Ru(bpy)3 +2 allein;
Ru(bpy)3 +2 plus nicht-hydrolysiertem
Ampicillin;
Ru(bpy)3 +2 plus
Laktamase-hydrolysiertem Ampicillin;
nicht-hydrolysiertem Ru-AMP;
und
Laktamase-hydrolysiertem Ru-AMP
zeigt.
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Diese
Ergebnisse zeigen, dass Ru(bpy)3 +2-Konjugation intramolekulare Wirkungen hat,
die zu einem dramatischen Anstieg der experimentell gemessenen Lumineszenz
führen,
wenn der Laktamring hydrolysiert wird.
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10 zeigt,
dass geringe Konzentrationen an Ru-AMP durch Hydrolyse detektiert
werden können.
Die untere Detektionsgrenze wurde mit 50 nM bestimmt (464 relative
ECL-Counts bei der Hydrolyse von Ru-AMP gegenüber einer mittleren Instrumentenablesung
von -152 relativen Counts für
nicht-hydrolysiertes Ru-AMP). Dies stimmt hervorragend mit der unteren
Detektionsgrenze für
die Hydrolyse von (nicht-konjugiertem) Ampicillin überein,
welche 5.000 nM beträgt.
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Beispiel 3 ECL-Assay der Ru-APA-Hydrolyse
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Es
wurde davon ausgegangen, dass sich die ECL-Eigenschaften von Ru-APA
(vor und nach der Hydrolyse) von denen von Ru-AMP unterscheiden könnten. Die
Unterschiede wären
eine Folge der strukturellen Unterschiede zwischen APA und AMP, insbesondere
des unterschiedlichen Abstands zwischen dem Laktamring und der primären Aminogruppe,
die zur Konjugation von Ru(bpy)3 +2-NHS-Ester verwendet wird (7).
In Ru-AMP ist der Laktamring drei Bindungslängen weiter von der Aminogruppe
entfernt als in Ru-APA. Insbesondere könnte die Hydrolyse von Ru-APA (oder anderen
Laktam-Konjugaten) mit höherer
oder geringerer Sensitivität
durch ECL detektiert werden als die Ru-AMP-Hydrolyse.
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Die
ECL-Eigenschaften des Ru-APA-Konjugats wurden mit denen der Mischungen
von nicht-konjugiertem Ru(bpy)3 +2 und
6-APA verglichen. Die ECL-Eigenschaften
wurden vor und nach NaOH- und enzymatischer Hydrolyse verglichen.
Die Daten wurden dann mit den in Beispiel 2 beschriebenen Ergebnissen
der entsprechenden Experimente mit Ru-AMP verglichen.
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Es
stellte sich heraus, dass Ru-APA ein sehr gutes Substrat der Laktamase
darstellt. Die Hydrolyse von Ru-APA (23 μM) durch Laktamase I von Bacillus
cereus (0,6 nM) wurde spektrophotometrisch bei 240 nm unter Verwendung
eines Hitachi-U3200-Spektrophotometers
(Danbury, CT, USA) bei 25,0 °C
in 0,1 M Natirumphosphat, pH 7,0, verfolgt. Eine Analyse nach der
Hälfte
der Zeit (t 1/2) ergab einen kcat/Km-Wert für
die enzymatische Hydrolyse von Ru-APA von 9,8 × 107min–1 M–1.
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Die
ECL-Eigenschaften äquimolarer
Mischungen von Ru(bpy)3 +2 und
Ampicillin (hydrolysiert oder nicht-hydrolysiert) wurden mit denen
gleicher Konzentration des Ru-APA-Konjugats (hydrolysiert oder nicht-hydrolysiert)
verglichen. In separaten Experimenten wurden 6-APA und Ru-APA entweder durch
50 mM NaOH (basische Hydrolyse) oder 3,8 μM Laktamase I von Bacillus cereus
(enzymatische Hydrolse) hydrolysiert.
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Für die basische
Hydrolyse wurden 50 μl
5 M NaOH zu 1,0-ml-Lösungen
von deionisiertem Wasser, enthaltend entweder 23,0 μM Ru-APA
oder eine Mischung aus 23,0 μM
APA und 23,0 μM
Ru(bpy)3 +2, gegeben.
Nach 30-minütiger
Inkubation wurden die Lösungen
mit 50 μl
5 M HCl neutralisiert. Bei den entsprechenden nicht-hydrolysierenden
Vergleichsexperimenten wurden 50 μl
(5 M) H2O zu Lösungen von entweder 23,0 μM Ru-APA
oder einer Mischung aus 23,0 μM
APA und 23,0 μM
Ru(bpy)3 +2 gegeben.
Nach 60-minütiger
Inkubation wurden 50 μl
5 M NaCl zu diesen Lösungen
gegeben. Die in 11 dargestellten Ergebnisse
zeigen, dass: (1) die Hydrolyse von 6-APA (konjugiert oder nicht-konjugiert)
durch entweder NaOH oder Laktamase einen Anstieg der ECL verursacht;
und (2) der Anstieg der durch die Hydrolyse verursachten ECL dramatisch
höher ist,
wenn der Licht-emittierende Ruthenium-Komplex kovalent an 6-APA
gebunden ist. Bei der basischen Hydrolyse stieg die ECL um das 1,9-fache
an, wenn 6-APA (nicht-konjugiert) in einer Mischung aus 6-APA und Ru(bpy)3 +2 hydrolysiert
wurde, während
die ECL um das 13,2-fache anstieg, wenn Ru-APA (konjugiert) hydrolysiert
wurde. Auf ähnliche
Weise stieg bei der enzymatsichen Hydrolyse die ECL um das 1,4-fache an,
wenn 6-APA (nicht-konjugiert)
in einer Mischung aus 6-APA und Ru(bpy)3 +2 hydrolysiert wurde, während die ECL um das 31,8-fache
anstieg, wenn Ru-APA (konjugiert) hydrolysiert wurde.
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Die
in 11 dargestellten Daten bestätigen diese Schlussfolgerungen,
wobei 11 die experimentell gemessene
Lumineszenz von (von links nach rechts): Ru(bpy)3 +2 allein;
Ru(bpy)3 +2 plus nicht-hydrolysiertem 6-APA;
Ru(bpy)3 +2 plus NaOH-hydrolysiertem
6-APA;
nicht-hydrolysiertem Ru-APA;
NaOH-hydrolysiertem
Ru-APA;
Ru(bpy)3 +2 plus
nicht-hydrolysiertem 6-APA;
Ru(bpy)3 +2 plus Laktamase-hydrolysiertem 6-APA;
nicht-hydrolysiertem
Ru-APA; und
Laktamase-hydrolysiertem APA
zeigt.
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Diese
Arbeit zeigt deutlich, dass die Konjugation von 6-APA und dem elektrochemilumineszenten
Ruthenium-Komplex intramolekulare Wirkungen hat, durch welche die
Elektrochemilumineszenz erhöht
wird, wenn der Laktamring hydrolysiert wird. Des Weiteren zeigt
ein Vergleich mit den in Beispiel 2 für das Ampicillin-Konjugat beschriebenen
Ergebnissen, dass die Hydrolyse von Ru-APA zu einem sehr viel höheren Elektrochemilumineszenz-Signal
führt als
die Hydrolyse von Ru-AMP. Da in Ru-APA das Ruthenium-Atom näher an dem
Laktamring liegt als in Ru-AMP, weisen diese Ergebnisse darauf hin,
dass der Abstand zwischen dem Ruthenium-Komplex und dem Laktamring
eine entscheidende Wirkung haben könnte. Andere als bisher getestete
Laktam-Ru(bpy)3 +2-Konjugate
könnten
eine noch dramatischere Änderung
der Elektrochemilumineszenz nach der Laktam-Hydrolyse ergeben.
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12 zeigt,
dass die Hydrolyse sehr geringer Konzentrationen von Ru-APA durch
ECL detektiert werden kann. Insbesondere zeigt 12 die Wirkung
von nicht-hydrolysiertem (geschlossene Kreise) und hydrolysiertem
(offene Kreise) Ru-APA-Konzentrationen
auf die experimentell bestimmte Elektrochemilumineszenz. Die untere
Detektionsgrenze wurde mit 50 nM bestimmt (eine Instrumentenablesung
von -33 relativen ECL-Counts für hydrolysiertes
Ru-APA gegenüber
durchschnittlich -648 relativen ECL-Counts für nicht-hydrolysiertes Ru-APA
(konjugiert)). Dieses stimmt hervorragend mit der unteren Detektionsgrenze
für die
Hydrolyse von (nicht- konjugiertem)
Ampicillin überein,
welche 50 μM
(in Gegenwart von 10 μM
Ru(bpy)3 +2) beträgt.
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Es
wurde ein Experiment durchgeführt,
um den Vorteil der Konjugation eines Laktams an die ECL-Markierung,
Ru(bpy)3 +2, zu quantifizieren.
Der Anstieg der ECL nach der Hydrolyse von 10 μM Ru-APA wurde mit einer ECL-Standardkurve,
in der verschiedene Konzentrationen von 6-APA (nicht-konjugiert)
in Gegenwart von 10 μM
Ru(bpy)3 +2 hydrolysiert
wurden, verglichen. Durch Extrapolation der 6-APA-Standardkurve zeigen
die Ergebnisse (13), dass die ECL-Änderung
nach Hydrolyse von 10 μM
Ru-APA (konjugiert) äquivalent
zu der ECL-Änderung
bei der Hydrolyse von 1.250 μM 6-APA
(nicht-konjugiert) in Gegenwart von 10 μM Ru(bpy)3 +2 ist. Dies zeigt, dass die Konjugation
von Ru(bpy)3 +2 und
6-APA zu einem 125-fachen Anstieg der ECL-Änderung, die während der
6-APA-Hydrolyse beobachtet wird, führt. Die Daten in 13 bestätigen diese
Schlussfolgerungen, wobei in 13 ein Vergleich
der Elektrochemilumineszenz-Wirkungen von Ru-APA (konjugiert) mit
Ru(bpy)3 +2 plus
6-APA (nicht-konjugiert) gezeigt ist. Die Dreiecke stellen die Elektrochemilumineszenz
von 10 μM
nicht-hydrolysiertem (helle Dreiecke) und hydrolysiertem (dunkle Dreiecke)
Ru-APA dar. Die Kreise stellen die Elektrochemilumineszenz-Wirkungen von nicht-hydrolysiertem
(dunkle Kreise) und hydrolysiertem (offene Kreise) 6-APA (0–1.000 μM) in Gegenwart
von 10 μM Ru(bpy)3 +2 dar. Eine Extrapolation
in 13 zeigt, dass die Elektrochemilumineszenz-Änderung
nach Hydrolyse von 10 μM
Ru-APA äquivalent
zu der Elektrochemilumineszenz-Änderung
nach Hydrolyse von 1.250 μM
freiem 6-APA in Gegenwart von 10 μM Ru(bpy)3 +2 ist.
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Beispiel 4 Herstellung eines Antikörper-Laktamase-Konjugats
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Antikörper-Laktamase-Konjugate
wurden bereits hergestellt (Yolken et al., J. Immunol. Meth. 73 (1984)
109–123;
Svensson et al., Bioconj. Chem. 5 (1994) 262–267). Die Konjugate werden
im Allgemeinen unter Verwendung kommerziell erhältlicher bifunktioneller Vernetzungsmittel,
wie beispielsweise Sulfo-SMCC (Sulfosuccinimidyl-4-[N-maleimidomethyl]cyclohexan-1-carboxylat),
welches hierin verwendet wird, hergestellt. Andere Verfahren der
kovalenten Verknüpfung
zweier Proteine sind etabliert und können ebenso zur Anwendung kommen.
Es ist jedes Verfahren geeig net, solange der Antikörper und
das Enzym nach der Konjugation biologisch aktiv bleiben.
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Die
Laktamase (3,7 mg) wurde in 0,500 ml Phosphat-gepufferter Salzlösung (PBS)
gelöst.
Sulfo-SMCC (5 mg) wurde in 1,500 ml PBS gelöst. Die Laktamase- und Sulfo-SMCC-Lösungen wurden
gemischt und für
45 Minuten bei Raumtemperaturumgesetzt.
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Bei
einem monoklonalen Antikörper
gegen das Hapten RT1 (5 mg) wurde ein Pufferaustausch in PBS unter
Verwendung eines Centricon-30-Konzentrators (Amincon) durchgeführt. Dithiothreitol
(DTT, 5 mg) wurde in PBS gelöst
und dann mit dem Anti-RT1-Antikörper
gemischt, wodurch ein Gesamtvolumen von 1,300 ml erhalten wurde.
Die Mischung wurde für
30 Minuten bei Raumtemperatur inkubiert, um eine Reduktion der Disulfid-Bindungen
des RT1 durch DTT zu ermöglichen.
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Die
Proteine in den beiden oben beschriebenen Reaktionsmischungen wurden
unter Verwendung von Sephadex-G-25M-PD-10-Säulen (Pharmacia), welche mit
PBS pre-äquilibriert
worden waren, entsalzt. Die gewonnenen Proteine wurden spektrophotometrisch
bei 280 nm quantifiziert. Es ergaben sich Ausbeuten von 1,0 mg Laktamase
und 3,1 mg Antikörper.
Die Proteinlösungen
wurden dann gemischt, wodurch ein molares Verhältnis von Laktamase zu Antikörper von
1,5:1,0 erhalten wurde. Die Proteinlösung wurde bei 4 °C für 22 Stunden
rotiert, um die Bildung eines Enzym-Antikörper-Konjugats zu ermöglichen.
Nach der Reaktion wurde die Mischung auf einer Sephacryl-S-300-Säule (Pharmacia)
chromatographiert. Es wurden drei Haupt-Protein-Peaks erhalten.
Da die chromatographische Trennung nach der Größe erfolgte, wurde erwartet,
dass der erste aus der Säule
eluierte Peak das Enzym-Antikörper-Konjugat
darstellt.
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Beispiel 5 ECL-Enzym-Immunoassay
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Ein
ECL-Immunoassay unter Verwendung eines Laktamase-Antikörper-Konjugats kann entweder
mit einer nicht-konjugierten Mischung von Ru(bpy)3 +2 und einem Laktam-Antibiotikum (wie beispielsweise
APA oder Pen G) oder, bevorzugt, mit einem Ru(bpy)3 2+-Laktam-Konjugat (wie beispielsweise Ru-APA)
durchgeführt
werden. Die Verwendung eines konjugierten ECL-Substrat-Systems ist
bevorzugt, da die Hydrolyse von Ru(bpy)3 2+-markierten Substraten sehr viel sensitiver
durch ECL detektiert wird als Mischungen des Substrat und Ru(bpy)3 2+ und des Laktamase-Substrats Pen G.
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Im
vorliegenden Fall wurde ein ECL-Enzym-Immunoassay unter Verwendung
eines Antikörper-Enzym-Konjugats
(Anti-RT1-Antikörper,
gebunden an Laktamase, wie in Beispiel 4 beschrieben) getestet.
Die Anwesenheit des Analyten wurde durch den Laktamase-Anteil des
Konjugats, welcher das Penicillin, Pen G, hydrolysierte, welches
wiederum Ru(bpy)3 2+ dazu
bringt, Licht durch Elektrochemilumineszenz zu emittierten, angezeigt.
Der Assay wurde in einer 96-Loch-Platte durchgeführt und die ECL wurde durch Überführen des
Inhalts der Löcher
in Teströhrchen,
welche in einer ORIGEN®-Analysevorrichtung gelesen
wurden, gemessen.
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Der
Analyt (das RT1-Hapten, konjugiert an bovines Serum-Albumin (BSA))
wurde für
2 Stunden bei 37 °C
in einer 96-Loch-Platte mit 0, 0,2, 2,0 und 10,0 μg/ml inkubiert,
um eine Anhaftung an die Platte zu ermöglichen. Die Platte wurde dann
dreimal mit PBS gewaschen. In jedes Loch wurden 200 μl des 3%igen
BSA in PBS gegeben; die Platte wurde für ungefähr 1 Stunde bei 37 °C inkubiert.
Zu jedem Loch wurden 50 μl
der Chromatographie-Fraktionen von Beispiel 4 gegeben. Es wurde
angenommen, dass die Fraktionen aus dem ersten eluierten Protein-Peak
das Antikörper-Enzym-Konjugat
darstellen, während
die Fraktionen aus den später
eluierenden Protein-Peaks entweder freie Antikörper oder freies Enzym darstellen,
von denen keine ein ECL-Signal in diesem Experiment ergeben sollte.
Die Platte wurde über
Nacht bei 4 °C
inkubiert, um die Bindung des Antikörper-Enzym-Konjugats an den
Analyten zu ermöglichen.
Die Platte wurde dann dreimal mit PBS, enthaltend 0,05 % Tween,
gewaschen. In jedes Loch wurden 75 μl 10 mM Pen G gegeben; die Platte
wurde für
30 Minuten bei Raumtemperatur inkubiert, um die Hydrolyse von Pen
G durch die vorliegende Laktamase zu ermöglichen. Nach dem Inkubationszeitraum
wurden 25 μl
aus jedem Loch in Teströhrchen überführt. Zu
jedem Röhrchen
wurden 25 μl
120 μM Ru(bpy)3 2+ und 250 μl 0,1 M Natriumphosphat,
pH 7,0, gege ben. Die ECL der Mischungen wurden dann in einer ORIGEN®-Analysevorrichtung
gelesen.
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Die
Ergebnisse des ECL-Enzym-Immunoassays sind in 14 dargestellt.
Bei dem in der Geraden 1 verwendeten Protein handelt es sich um
das mutmaßliche
Antikörper-Enzym-Konjugat.
Aus 14 wird deutlich, dass die ECL-Counts in der Geraden
1 mit ansteigender Analyt-Konzentration zunehmen. Dies zeigt, dass
das Antikörper-Enzym-Konjugat
an den Analyten gebunden ist und Pen G zu einer Form hydrolysiert,
welche die ECL von Ru(bpy)3 2+ fördert. Es
konnte sogar die niedrigste Konzentration des getesteten Analyten,
0,2 μg/ml, detektiert
werden. Die anderen Geraden (2 bis 4) zeigen andere chromatographische
Fraktionen, die vermutlich freie Antikörper und freie Enzyme darstellen. Diese
Geraden, welche als Kontroll-Experimente
betrachtet werden können,
zeigen nur einen geringen Anstieg der ECL mit ansteigenden Konzentrationen des
Analyten. Zusammengefasst wurde das Antikörper-Enzym-Konjugat in einem
Enzym-Immunoassay verwendet, um unter Verwendung einer nicht-konjugierten
Mischung aus Pen G und Ru(bpy)3 2+ einen Analyten
sensitiv zu detektieren. Da das konjugierte Ru(bpy)3 2+-Laktam-Substrat sehr viel sensitiver Laktam-Hydrolyse
durch ECL detektieren kann als eine Mischung von Ru(bpy)3 2+ und Laktam, können die hierin
beschriebenen Ergebnisse vermutlich durch Verwendung eines konjugierten
Substrats deutlich verbessert werden.