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Die
vorliegende Erfindung betrifft das Gebiet der Neurologie. Gegenstand
der vorliegenden Erfindung sind Mutanten des humanen ciliaren neurotrophen
Faktors (hCNTF), die einen unterschiedlichen Wirkungsbereich zu
dem des Wildtyp-Moleküls
zeigen. Diese Varianten sind dadurch gekennzeichnet, dass sie eine
stark reduzierte Fähigkeit
besitzen, mit dem LIF-Rezeptor (LIFR) wechselzuwirken. Als eine
Folge davon haben sie eine äußerst reduzierte
biologische Aktivität
bei der Mehrheit der Zellen, die auf CNTF ansprechen. Jedoch bewahren
sie eine hohe biologische Aktivität gegenüber gewisse Nervenzellen, möglicherweise
weil letztere große
Mengen an Membran-gebundenen LIFR und/oder CNTF-Rezeptor-α (CNTFRα) exprimieren.
Diese Eigenschaft kann genutzt werden, um die peripheren Nebenwirkungen,
die sich aus der Verabreichung von CNTF ergeben, zu reduzieren.
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Der
humane ciliare neutrophe Faktor (hCNTF) ist ein Neurocytokin mit
23 kDa. Er wird in Schwann-Zellen und Astrocyten exprimiert, und übt starke
stimulierende Wirkung auf das Weiterbestehen und die Differenzierung
einer Vielzahl von neuronalen Zellen und Glialzellen (beides in
vitro und in vivo), einschließlich motorische
Neuronen, sensorische Neuronen, sympathische Neuronen, Neuronen
des Hyppocampus und Oligodendrocyten (1, 2), aus. Die physiologische
Rolle von CNTF scheint zu sein, dass dieser wie als ein Faktor agiert,
der am Schutz gegen die neuronale Degeneration in Folge einer Verletzung
beteiligt ist (2). Diese Schutzfunktion, welche CNTF in vivo an
vielen Nervenzellen gezeigt hat, hat Hoffnung gemacht auf seine
klinische Anwendung bei der Behandlung von humanen neurodegenerativen
Erkrankungen (3).
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Ebenso
wie die neuronale Schutzfunktion hat sich jedoch gezeigt, dass CNTF
ebenso in vivo eine Vielzahl von Effekten auslöst, die in Gewichtsverlust
und Appetitlosigkeit, Akute-Phase-Reaktion und Fieber bestehen.
Wegen dieser Nebeneffekte besteht daher ein Problem in der pharmakologischen
Anwendung von CNTF.
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Wie
andere Wachstumsfaktoren und insbesondere Cytokine, übt CNTF
durch das Binden, das sequenzielle Zusammenfügen und die Aktivierung eines
Mehrfachuntereinheit-Rezeptor-Komplexes (4, 5), seine Aktivitäten aus.
Der Rezeptorkomplex, von dem CNTF einen Teil bildet, besteht aus
sechs Untereinheiten (ähnlich
dem Fall von Interleukin 6) (6). Der Komplex besteht aus zwei CNTF-Molekülen, zwei α-rezeptorspezifischen
Molekülen,
die eine affinitätsarme
Bindung mit CNTF (CNTFRα)
bilden und zwei Signalwandeluntereinheiten (LIFR und gp130) (7).
Die CNTF-Stellen, welche am Binden mit gp139 und dem spezifischen
Rezeptor beteiligt sind, können
mittels Analogie zu Interleukin 6 identifiziert werden (8, 9). Die
Bindungsstelle für
den CNTF und den LIF-Rezeptor (LIFR) wurde bis jetzt noch identifiziert.
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Veröffentliche
internationale Patentanmeldung WO 96/01319 (Cancer Research Campaign
Technology Limited) offenbart Proteine, welche Varianten des humanen
Leukämie-Inhibitorfaktors
(hLIF), mit veränderten
Bindungsaffinitäten
zu dem LIF-Rezeptor und zu dem gp130-Rezeptor, sind.
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Mehrfachabgleich
mit Mensch-, Kaninchen-, Ratte- und Maus-CNTF-Sequenzen mit anderen
Cytokin-Sequenzen, die den LIF-Rezeptor (wie z.B. LIF, Oncostatin
M und CT-1) binden, lässt
die Gegenwart von zwei konservativen Aminoresten innerhalb des Strukturmotives,
welches als D1 bekannt ist, erkennen. Die zwei Aminosäuren sind
Phenylalanin an Position 152 und Lysin an Position 155. Wie ausführlich in
den folgenden Beispielen gezeigt wird, bilden die zwei Aminosäuren Teil
der LIFR-Bindungsstelle. Auf Basis dieses Wissens wurden CNTF-Mutanten
generiert, in welchen die zwei Aminosäuren durch Alanin ersetzt wurden
und die Sequenzen von beiden, dem Wild-Typ-Molekül (SEQ-ID-NO: 1) und den Mutanten,
die Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind, sind in Tabelle
1 wiedergegeben (zur Vereinfachung ist nicht die ganze Aminosequenz angegeben,
sondern nur die Aminosäurepositionen
von 152 bis 167). Obwohl die Literatur angibt, dass eine der zwei
Mutanten (Lys155Ala/CNTF) völlig
inaktiv ist auf hen Neuronen (10), wurde die biologische Aktivität beider
Mutanten festgestellt, und es wurde dargelegt, dass entgegen der
bisherigen Berichte (10), diese als leistungsstarke Agonisten auf
dem Membranrezeptor von bestimmten neuronalen Zellen agieren, wohingegen ihre
biologische Aktivität,
wenn diese an den LIF-Rezeptor oder den löslichen CNTF-Rezeptor gebunden
sind, stark reduziert ist. Eine mögliche Interpretation dieses
Phänomens
mag die folgende sein: Nachdem die biologischen Wirkungen dieser
Moleküle
von den Konzentrationen des CNTFRα und
des LIF-Rezeptors abhängen,
werden sie, wenn die lokale Rezeptorkonzentration sehr hoch ist,
wie das bei Rezeptoren der Fall ist, die an die Zellmembran von
bestimmt neuronalen Zellpopulationen gebunden sind, amplifiziert.
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Die
Entdeckung, dass diese Moleküle
eine biologische Aktivität
auf neuronale Zellen, die Membran-gebundene Rezeptoren exprimieren,
ausüben,
und dass auf der anderen Seite diese eine extrem schwache biologische
Aktivität
aufweisen, wenn sie mit dem löslichen
Rezeptor interagieren, weißt
daraufhin, dass Moleküle,
die in den angegebenen Positionen modifiziert sind, für spezifische
Reaktionen mit neuronalen Zellen verwendet werden können, ohne
die peripheren Nebeneffekte, vermittelt durch die lösliche Rezeptorbindung,
zu verursachen.
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Gegenstand
der vorliegenden Erfindung sind daher Varianten des humanen ciliaren
neurotrophen Faktors (hCNTF), gekennzeichnet durch den Austausch
von Phenylalanin 152 und/oder Lysin 155 durch Alanin und durch die
Tatsache, dass sie insbesondere eine Aminosäuresequenz, die von den Sequenzen
in SEQ-ID-NO: 3 bis SEQ-ID-NO: 5 und SEQ-ID-NO: 7 angegeben, umfassen.
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Die
europäische
Patentanmeldung
EP
0749980 A1 (Sumitomo Pharmaceuticals Co., Ltd.) offenbart eine
Modifikation eines hCNTF, worin der Aminosäurerest der Aminosäuresequenz,
der zumindest dem 153ten Aminosäurerest
der Aminosäuresequenz
eines natürlichen
humanen CNTF entspricht, durch einen anderen Aminosäurerest
ersetzt worden ist.
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Die
Moleküle,
dargestellt durch SEQ-ID-NO: 3 bis SEQ-ID-NO: 5, haben eine geringere
Fähigkeit,
an dem LIF-Rezeptor zu binden und ihn mittels eines löslichen
CNTFRα zu
aktivieren, und im Gegenteil agieren als Agonisten an dem CNTFR
von gewissen neuronalen Zellen. Das Molekül, dargestellt durch SEQ-ID-NO:
7 agiert als kompetativer Antagonist für die CNTFR-α-Rezeptorbindung.
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Die
vorliegende Erfindung erstreckt sich ebenso auf pharmazeutische
Mittel, die von diesen Molekülen Gebrauch
machen, für
die Behandlung von Krankheiten oder pathologischen Befunden des
Nervensystems, oder für
andere pathologische Befunde in denen Zellen involviert sind, die
auf CNTF reagieren, einschließlich Krankheiten
oder pathologische Befunde des Nervensystems, die Schaden an dem
Nervensystem selbst verursachen.
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Tabelle
2 zeigt die Daten bezüglich
der CNTFRα-Rezeptor-Bindungsaktivitäten der
verschiedenen Mutanten von CNTF. Die Konzentration die an Protein
benötigt
wird, um das Anbinden von biotinylierten DNTF oder biotinylierten
MUT-DH an immobilisierten CNTFRα um
50 % (IC50) zu inhibieren, wurde bestimmt. Die relative Bindung
ist das Verhältnis
(IC50 von CNTF)/(IC50 des getesteten Proteins). TABELLE
2
- * diese Sequenzen sind nur zum Vergleich
aufgeführt
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1 zeigt
die Ergebnisse bezüglich
Bindungstests einer Vielzahl von Rezeptorkomplexen, bei denen die
Variant-CNTF-Moleküle,
die die Untereinheiten gp130 und LIFR enthalten, einen Teil darstellen.
Jeder Test wurde mit zwei unterschiedlichen Mengen an Variantmolekülen durchgeführt (1 oder
0,1 mg, wie in der Kopfzeile jeder Spalte angegeben). In jeder Figur
gibt die letzte Spalte die negative Kontrolle wieder, in welcher
der Test in Abwesenheit der Variantmoleküle durchgeführt worden ist. (A) Bindungstest
für die
Komplexe, welche die Varianten original MUT-DH, Phe152Ala/MUT-DH,
Lys155Ala/MUT-DH, Phe152Ala/Lys155Ala/MUT-DH enthalten und für Wildtyp
CNTF (angegeben als MUT-DH, AK/DH, FA/DH, AA/DH bzw. wt) und für CNTFRα mit der
Rezeptor-Untergruppe gp130. (B) Bindungstest für die Komplexe, welche die
Varianten MUT-DH, Phe152Ala/MUT-DH, Lys155Ala/MUT-DH, Phe152Ala/Lys155Ala/MUT-DH
enthalten und für
Wildtyp CNTF (angegeben als MUT-DH, AK/DH, FA/DH, AA/DH bzw. wt)
und für
CNTFRα mit
der Rezeptor-Untergruppe LIFR.
(C) Bindungstest für
die Komplexe, die die Varianten MUT-DH, Phe152Ala/MUT-DH, Lys155Ala/MUT-DH,
Phe152Ala/Lys155Ala/MUT-DH enthalten und für Wildtyp CNTF (angegeben als MUT-DH,
AK/DH, FA/DH, AA/DH bzw. wt) und für den Komplex LIFR/CNTFRα mit der
Rezeptor-Untereinheit gp130.
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2 zeigt
die Stimulierungsergebnisse der Haptoglobinproduktion in HepG2-Zellen bei CNTF und CNTF-Varianten.
Die Experimente wurden entweder bei Abwesenheit (A) oder in Gegenwart
des löslichen CNTFRα-Rezeptors
bei einer Konzentration von 800 ng/ml durchgeführt (B). Die getesteten Proteine
waren: CNTF(o), Lys155Ala/CNTF (FA-CNTF) (☐), Lys155Ala/MUT-DH
(FADH-CNTF) (∎), Phe152Ala/MUT-DH (AKDH-CNTF)
und
Phe152Ala/Lys155Als/MUT-DH (AADH-CNTF)
.
Die Daten sind als Prozentangaben des maximalen CNTF-Effektes angegeben,
um die Unterschiede zwischen den unterschiedlichen Experimenten
zu normieren.
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3 zeigt
die Stimulationsergebnisse von Cholinacetyltransferase (Chat)-Aktivität in den IMR-32-Zellen.
Die getesteten Proteine waren: CNTF(o), FA-CNTF (∎), FADH-CNTF
(∎), AKDH-CNTF
und AADH-CNTF
.
Die Daten sind als Prozentangaben des maximalen CNTF-Effekts angegeben,
um die Unterschiede zwischen den unterschiedlichen Experimenten
zu normieren.
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4 zeigt
die Antagonisteneigenschaften der Mutante
Phe152Ala/Lys155Ala/MUT-DH
in HepG2-Zellen.
4A zeigt den Effekt
von ansteigenden Dosen an CNTF bei der Cholinacetyltransferase (Chat)-Aktivität in IMR-32-Zellen in der
Abwesenheit (•)
und in der Gegenwart von
Phe152Ala/Lys155Ala/MUT-DH in den
folgenden Konzentrationen (in mg/ml): 0,01 (o), 0,1 (∎),
1 (☐), 10
.
4B zeigt den Effekt von ansteigenden Konzentrationen
an Phe152Ala/Lys155Ala/MUT-DH auf die Reaktion, die durch 3 ng/ml
an CNTF induziert wird.
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Soweit
wurde eine allgemeine Beschreibung der vorliegenden Erfindung gegeben.
Mit Hilfe der folgenden Beispiele wird nun eine detailliertere Beschreibung
spezifischer Ausführungsformen
gegeben, um ein besseres Verständnis
der Aufgaben, Eigenschaften, Vorteile und Arbeitswesen der vorliegenden
Erfindung zu geben.
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HINTERLEGUNGEN
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E.coli
TOP10-Bakterien, transformiert unter Verwendung der Plasmide pRSET-AKDH-CNTF, pRSET-FADH-CNTF
bzw. pRSET-AADH-CNTF, enthaltend die Nukleotid-Sequenzen, codierend
für die
Variante AKDH-CNTF, welche die Aminosäuresequenz SEQ-ID-NO: 3 enthält, für die Variante
FADH-CNTF, welche die Aminosäuresequenz
SEQ-ID-NO: 4 enthält
und für
die Variante AADH-CNTF, welche die Aminosäuresequenz SEQ-ID-NO: 6 enthält, wurden
am 24. Juni 1996 am National Collections of Industrial and Marine
Bacteria Ltd. (NCIMB), Aberdeen, Scotland, UK mit der Zugangsnummer
NCIMB 40809, NCIMB 40810 und NCIMB 40811 hinterlegt.
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BEISPIEL 1
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Aufbau und Charakterisierung
der CNTF-Mutanten
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Aufbau der Mutanten
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Mutationen
wurden in das humane CNTF oder in das Variantmolekül MUT-DH (Ser166Asp/Gln167His/CNTF)
durch inverse PCR unter Verwendung bekannter Methoden (11), und
unter Verwendung von pRSET-CNTF oder pRSET-MUT-DH Vektoren als Template,
eingeführt.
Die folgenden Primer wurden für
die PCR-Reaktionen verwendet:
Sinnprimer der für alle Mutanten
verwendet wird
5'-CTGTGGGGCCTAAAGGTGCTG-3'
Antisinnprimer
für die
Mutanten Phe152Ala (der Codon für
das entsprechende Ala 152 ist durch dicke Schreibweise angezeigt)
5'-CGCCTTCTCAAAGAGACCACCATCTCCAAC-3'
Inverser Primer
für die
Mutanten Phe152Ala/Lys155Ala (die korrespondierenden Codons zu Ala
152 und Ala 155 werden durch dicke Schreibweise angezeigt)
5'-CGCCTTCTCAGCGAGACCACCATCTCCAAC-3'
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Die
PCR-Reaktionen werden unter Verwendung des DNA-Templates (pRSET-CNTF
oder pRSET-MUT-DH; 10 fmol) und der Primer (jeder 1 mM) in 100 ml
Reaktionsvolumen, welches 2 Einheiten an Taq DNA-Polymerase (Boehringer
Mannheim) und 10 ml Puffer für
10 × PCR-Reaktionen
enthält,
durchgeführt.
Die Amplifikation wurde für
25 Zyklen von 1 Minute bei 94°C,
1 Minute bei 45°C
und 12 Minuten bei 72°C
durchgeführt.
Die vier Deoxynukleotide (250 mM) und 20 Einheiten von E.coli Polymerase
I "Klenow fragment" wurden zu 95 ml
der Amplifikationsmischung hinzugefügt, und die Reaktionsmischung
wurde bei 37 °C
für 30
Minuten inkubiert. Die DNA wurde unter Verwendung des "WizardTM PCR
preps" Reinigungssystems
isoliert und durch Inkubation mit 20 Einheiten an T4 Polynukleotid-Kinase
(Promega) nach Händleranweisung
inkubiert. Das Produkt wurde über
ein Agarosegel (0,7 %) laufen gelassen und anschließend unter
Verwendung eines Qiaex-Kits (Qiagen) gereinigt, dann einer Ligase-Reaktion
unter Verwendung von 12 Einheiten an T4-Ligase bei 16 °C für 20 Stunden
unterzogen. Die Reaktionsmischung wurde verwendet, um geeignete
E.coli-Zellen des Stamms HB2151 zu transformieren. Die DNA wurde
aus den Bakterienzellen gewonnen und die Identität der Regionen, die für die CNTF-Mutanten codieren,
wurde durch Sequentierung der DNA unter Verwendung des USB-Sequenase-Protokolls
ermittelt.
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Die
Codierungssequenz für
Phe152Ala/Lys155Ala/MUT-DH (AADH-PCR1) enthält zwei zusätzliche Mutationen (Ala70Thr/Val146Gly).
Um diese Mutationen zu korrigieren, und um zur Originalsequenz zurückzukehren,
wurde folgende Vorgehensweise angewendet: Um die Mutation Val146Gly
zu eliminieren wurde ein NcoI/PstI-Fragment, welches die Codierungssequenz
von CNTF von Position 1 bis Position 163 umfasst, unter Verwendung
der DNA von AADH-PCR1 als ein Templat zusammen mit den folgenden
Primern, amplifiziert:
Sinn: 5'-GTCACCATGGCTTTCACAGAGCATTCACCG-3'
Antisinn: 5'-AGCTCCTGCAGCACCTTTAGGCCCCACAGCGCCTTCT
CAGCGAGACCACCATCTCCAACATTAAT-3'(das
Codon für
Val146 ist durch dicke Schreibweise angezeigt).
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Die
PCR-Reaktion wurde für
30 Zyklen (94 °C
für 130
Sekunden; 50 °C
für 130
Sekunden; 72 °C
für 190
Sekunden) unter Verwendung von 2,5 Einheiten einer klonierten pfu-Polymerase
(Stratagene) weitergeführt.
Das Reaktionsprodukt wurde mit den Enzymen NcoI und PstI verdaut,
der Elektrophorese auf 0,7 % Agarosegel unterworfen und unter Verwendung
des WizardTM PCR preps DNA'' Reinigungssystems (Promega) gereinigt.
Das Fragment wurde dann in den NcoI/PstI-verdauten pRSET-MUT-DH-Vektor subkloniert
und somit das Konstrukt AADH-PCR2 erhalten. Um die Mutation Ala70Thr
zu eliminieren, wurde AADH-PCR2 DNA mit HindIII verdaut und das
resultierende Fragment (welches sich vom Rest in Position 79 zu
dem Rest in Position 200 des CNTF erstreckt, und daher die Mutation
in Position 70 exkludiert) wurde in einen HindIII-verdauten pRSET-CNTF-Vektor
subkloniert. Die Tatsache, dass die Sequenz tatsächlich für Phe152Ala/Lys155Ala/MUT-DH
codiert wurde, wurde durch direkte Sequenzierung der DNA-Sequenz
bestätigt.
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Expression
des Proteins und Isolation der bakteriellen Einschlusskörper wurden
unter Verwendung folgender Vorgehensweise erreicht: die pREST-CNTF
und pREST-Variant-Vektoren
wurden verwendet, um E.coli-Zellen des Strangs BL21 (DE3) LysE (SupE
minus Genotyp) zu transformieren. Die Transformanten wurden bei
37 °C in
1 Liter Luriabrühe,
die 0,1 mg/ml an Ampizillin bei ein A600 von
0,8 enthält,
gerührt.
Anschließend wurde
Isopropylthiolgalactosid (0,4 mM) hinzugefügt und die Inkubation wurde
für weitere
3 Stunden bei 37 °C durchgeführt. Die
Bakterien wurden dann mittels Zentrifugation gesammelt und in 2
ml pro Gramm Körner
in Puffer A (100 mM Tris-HCl, pH 7,5, 50 mM EDTA, 1 mM PMSF, 10
mg/ml Leupeptin) resuspendiert. Dazu wurde 0,5 mg/ml Lysozim und
30 % w/v an Saccharose zugefügt.
Die Suspension wurde für
1 Stunde bei 30 °C inkubiert.
Nach Zugabe eines Volumens an Puffer A, wurden die Bakterien mittels
zweimaligen nacheinander Durchführen
durch die "French
Press" bei einem
Druck von 800 bar lysiert. Die eingeschlossenen Körper werden
durch Zentrifugation bei 12000 × g
für 30
Minuten isoliert. Die Körner
wurden in einer Lösung
aus 2 M Guanidinchlorid resuspendiert und dreimal unter Verwendung
derselben Lösung
gewaschen. Die Körner
wurden in 5 ml einer 8 M Guanidinchlorid-Lösung resuspendiert und sofort
viermal mit Puffer A verdünnt.
Nach Zentrifugation bei 12000 × g
für 30
Minuten wurde der Überstand
bei 4 °C
gegen 10 mM Tris-HCl, 5 mM EDTA, 0,1 mM DTT pH 8 dreimal eine ansteigende
Konzentration an Guanidinchlorid (1 M, 0,5 M, 0 M, jedes Mal für eine Nacht)
und einmal gegen 20 mM Tris, 0,1 mM EDTA, 1 mM DTT, 25 mM NaCl,
pH 8 dialysiert. Das endgültige Dialyseprodukt
wurde mittels Zentrifugation bei 12000 × g für 30 Minuten gereinigt und
durch ein 0,22 mm Filter geführt.
Anschließende
Reinigung wurde unter Verwendung einer HPLC durchgeführt, und
unter Verwendung einer C4-Säule
(Vydac 214 TP, 2,2 × 25
cm, 10 mm) bei einer Flussrate von 30 ml/min mit einem linearen
Gradienten von 40 %–60
% Acetonitril/0,1 % Trifluoressigsäure in Wasser/0,1 % Trifluoressigsäure, eluiert.
Vor dem Entfernen des Lösungsmittels
bei der Lyophilisation, wurde 0,1 % (w/v) n-Octylglucosepyranosid
zu den Eluaten hinzugefügt.
Das Protein wurde in Wasser resuspendiert und bei 4 °C gelagert.
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CNTFRα-Rezeptor-Bindungsuntersuchung
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Die
Fähigkeit
von CNTF-Varianten mit biotinylierten CNTF (8 nM), um das Binden
an der extrazellulären
Domäne
des CNTFRα-Rezeptors
zu konkurrieren, wurde in einer Festphasen-Bindungsuntersuchung
in Gegenwart von löslichem
gp130, wie in den vorausgehenden Veröffentlichungen (19) beschrieben,
bestimmt. "Microtiter" 96-Mulden Polystyren
Kulturplatten wurden mit 100 ml an 50 mM Natriumcarbonat pH 9,5
bedeckt, enthaltend 0,2 mg des monoklonalen Antikörpers 9E10,
welcher gegen ein c-myd Epitop gerichtet ist, und die Platten wurden
dann bei 4 °C über Nacht
aufbewahrt. Die Mulden wurden anschließend fünf Mal mit TBS (50 mM Tris-HCl,
pH 7,5, 150 mM NaCl), welches 0,05 % Tween enthält, gewaschen und für 90 Minuten
bei Raumtemperatur in TBSMT (50 mM Tris-HCl, 150 mM NaCl, 5 % (w/v)
lyophilisierte nicht-fettige Milch) aufbewahrt. Alle anschließenden Inkubationen
wurden bei Raumtemperatur in einem Mixer bei einer Geschwindigkeit
von 700 rpm durchgeführt,
nach jeder Inkubationsperiode wurden die Mulden mit TBS, welches
0,05 % Tween enthält,
gewaschen (jedes Mal fünf
Mal). Die folgenden Inkubationsperioden wurden durchgeführt: (1)
2 Stunden mit 50 ml TBSMT, enthaltend 10 mg von CNTFRα-myc; (2)
1 Stunde mit 50 ml an TBSMT, enthaltend 200 ng an gp130-flag, 5
nM biotinylisiertes CNTF, und die verschiedenen Konkurrenten und
(3) 45 Minuten mit 50 ml an TBS, 5 % (w/v) an Rinderserumalbumin,
0,05 % (v/v) Tween 20, enthaltend 0,8 mg/ml Avidin, konjugiert mit alkalischer
Phosphatase.
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Die
alkalische Phosphataseaktivität
wurde bei 37 °C
unter Verwendung von 1 mg/ml p-Nitrophenylphosphat in 1 M an Diethanolamin-HCl,
pH 9,8, bestimmt und das Absorptionsvermögen bei 405 nm nach 40–60 Minuten
unter einem geeigneten Lesegerät
gemessen. In einigen Experimenten wurde das biotynilierte MUT-DH
Variantmolekül
(0,5 nM) als ein Ligand verwendet.
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Die
Vergleichsuntersuchung zeigte, dass die Substitution der Rest Phe152
und Lys155 mit Alanin, die Wechselwirkung mit dem CNTFRα-Rezeptor
nicht ändert.
Die zwei Mutanten Lys155Ala/CNTF und Phe152Ala/Lys155Ala/CNTF waren
im Binden an den Rezeptor vergleichbar potent mit dem Wild-Typ Molekül. Wie früher berichtet
(18), ist das Molekül
MUT-DH näherungsweise
40 Mal leistungsstärker
beim Rezeptorbinden als CNTF. Auch in diesem Fall waren die Mutanten
Phe152Ala/MUT-DH, Lys155Ala/MUT-DH und Phe152Ala/Lys155Ala/MUT-DH
beim Binden an den Rezeptor vergleichbar potent mit dem Originalmolekül (MUT-DH).
Die Ergebnisse, welche zum besseren Verständnis in Tabelle 2 zusammengefasst
sind, zeigen, dass die Reste Phe152 und Lys155 nicht beim Binden
an das CNFRα-Rezeptor
beteiligt sind.
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Aufbau des
Rezeptorkomplexes in vitro
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Es
ist aus der Literatur bekannt, dass die Moleküle gp130 und LIFR in der Lage
sind, selbstständig
an den CNTF/CNTFRα-Komplex
(11) zu binden. Um die funktionale Bedeutung der D1-Motivreste zu
bestimmen, wurde die Fähigkeit
von CNTF-Varianten
Rezeptorkomplexe mit den verschiedenen Untereinheiten zusammenzufügen, geprüft. Das
Binden des Cytokin/CNTFRα-Komplexes
an gp130 oder LIFR, gemarkert mit 35S, wurde
unter Verwendung von Immunoprezipitationstests, wie in der Literatur
(11) beschrieben, bestimmt. Der lösliche CNTFRα-Rezeptor
wurde unter Verwendung des monoklonalen Antikörpers 9E10 anti-myc auf A-Sepharoseprotein
immobilisiert, und mit löslichen
gp130 oder LIFR gemarkert mit Schwefel 35S,
in Abwesenheit oder Anwesenheit von verschiedenen Mengen an CNTF-Varianten
(1 oder 0,1 mg), inkubiert. Nach dem Waschen, wurde das gebundene
Material eluiert und SDS-PAGE unterworfen.
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Wie
in 1A gezeigt, ist das Binden von
gp130 an dem Komplex-MUT-DH/CNTFRα nicht durch
die Substitutionen Phe152A (Spalte AK/DH), Lys155A (Spalte FA/DH)
und Phe152A/Lys155A (Spalte AA/DH) beeinflusst. Im Gegensatz dazu,
wie in 1B zu sehen, sind Varianten,
die diese Substitutionen entweder einzeln oder zusammen aufweisen,
nicht in der Lage, an den LIFR-Rezeptor zu binden. Um die Fähigkeit
der Varianten, den dreiteiligen CNTFRα/gp130/LIFR-Komplex zu bilden,
zu testen, wurde der LIFR-Rezeptor auf dem Protein A-Sepharose immobilisiert
und mit löslichem
CNTFRα,
löslichen
gp130, markiert mit 35S und mit den CNTF-Varianten
inkubiert (in diesem Fall wurde das Experiment zweimal mit zwei
verschiedenen Mengen an Variantenmolekülen, 1 oder 0,1 mg durchgeführt).
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Im
Einklang mit den ersten beiden Ergebnissen, waren die Variantenmoleküle nicht
in der Lage, an den CNTFRα/gp130/LIFR-Komplex,
welcher der physiologisch aktiven Form des CNTF-Rezeptors auf der
Zelloberfläche
entspricht (siehe 1C), zu binden.
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Die
Ergebnisse zeigen, dass Phe152 und Lys155 Teil der LIFR-Rezeptorbindungsseite
bilden.
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BEISPIEL 2
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Biologische Aktivität von CNTF-Mutanten
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Untersuchung bezüglich der
Sekretion von Haptoglobin bei humanen Hepatom-Zellen.
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Die
biologische Aktivität
wurde in Zell-basierenden Untersuchungen bestimmt, die geeignet
sind die Fähigkeit
von CNTF (oder von den Mutanten) zu messen, einen funktionellen
Rezeptorkomplex zwischen löslichen
CNTFRα und
zellulären
LIF-Rezeptoren herzustellen.
Die menschliche Hepatom-Zelllinie HepG2 exprimiert nicht CNTFRα, wohingegen
sie den LIF-Rezeptor exprimiert und nur auf hohe Konzentration an
Cytokin anspricht, wahrscheinlich wegen einer geringen Affinitäts-Wechselwirkung
von CNTF mit zellulären
LIF-Rezeptoren (18, 13). Die Untersuchung wurde wie folgt durchgeführt. Zuallererst
wurden die HepG2-Zellen in 96-Mulden-Platten gezüchtet, bis sie eine einzelne
konfluente Schicht bildeten, danach wurden sie in eine Mindestmenge
an Kulturmedium, das 1 mM Dexamethason (14) enthält, gegeben, und für 24 Stunden
mit gereinigten CNTF oder mit den Variantmolekülen, die zu testen sind, versehen.
Die Menge an Haptoglobin, welches von den Zellen in dem Kulturmedium
abgeschieden wird, wurde unter Verwendung eines ELISA-Tests bestimmt.
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Nachdem
die Haptoglobin-Sekretion, durch den LIFR-zellulären Rezeptor vermittelt ist,
wird angenommen, dass die Aminosäuresubstitutionen,
die die Bindung zu diesem Rezeptor schwächen, zu einer starken Reduktion
der biologischen Aktivität
diesen Typs verglichen zu dem Wildtyp-Molekül führt. In der Tat, wenn die Substitution
von Phe152 oder Lys155 mit Alanin eine schwache biologische Aktivität (ungefähr 20 %
bezüglich dem
Maximumwert) bei hohen Konzentrationen ergibt, hebt die simultane
Substitution von beiden Resten mit Alanin, sogar bei hohen Konzentrationen
(2A), komplett die biologische Aktivität auf. In
Gegenwart von löslichen
CNTFRα werden
Zellen, welche LIFR und gp130-Rezeptoren tragen, durch die Bildung
des kompletten Rezeptorkomplexes empfindlich für geringe Konzentrationen an
CNTF. Wie 2B entnommen werden kann,
führt der
Anstieg an Konzentration von exogenen CNTFRα zu einer Verschiebung der zellulären Antwort in
Richtung geringer Konzentrationen an CNTF und seinen Varianten.
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Führt man
die Analyse über
das Verhalten einzelner Varianten weiter, so kann gesagt werden,
dass die Mutanten Lys155Ala/CNTF (FA-CNTF) und Lys155Ala/MUT-DH (FADH-CNTF) eine
biologische Aktivität haben,
die stark reduziert, aber nicht völlig aufgehoben ist. Auf der
anderen Seite reduziert die Alaninsubstitution des Restes Phe152
(AKDH-CNTF) die biologische Aktivität des Moleküls zu einem geringeren Ausmaß als die
Substitution von Rest Lys155 und eine simultane Substitution beider
Reste (AADH-CNTF), welches völlig
die Aktivität,
sogar bei hohen Konzentrationen an beiden, Rezeptor und Cytokin,
beseitigt.
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Stimultation von Cholinacetyltransferase
(Chat) Aktivität
in IMR-32-Zellen
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Um
die Effekte der Varianten an dem Membran-gebundenen CNTF-Neuronrezeptor
zu bestimmen, wurden die Moleküle
mittels Methoden, die aus der Literatur (15, 22) bekannt sind, bezüglich ihrer
Fähigkeit getestet,
diese Aktivität
in humanen Neuroblastoma-Zellen zu stimulieren. Diese Zellen exprimieren
konstitutiv den CNTFRα-Rezeptor. Die Membran-gebundenen
IMR-32 Rezeptoren, bewirkt durch die Einzelmutationen in den Positionen
152 und 155, haben sich als weniger sensitiv herausgestellt als
der lösliche
Rezeptor. Die Mutante Phe152Ala/MUT-DH war so aktiv wie das Wildtyp
Cytokin und die Varianten Lys155Ala/CNTF und Lys155Ala/MUT-DH zeigten
sich selbst als wirkungsvolle Agonisten. Jedoch führte auch
in diesem Fall die gleichzeitige Substitution der beiden Reste zu
einem totalen Verlust der biologischen Aktivität.
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Die
hohe biologische Aktivität
der Mutanten Phe152Ala und Lys155Ala in IMR-32 Zellen ist wahrscheinlich
durch die hohe lokale Konzentration an Rezeptoruntereinheiten auf
der Oberfläche
der Zelle bewirkt. In der Tat ist zu erwarten, dass CNTF-Mutanten mit einer
reduzierten LIFR-Rezeptorbindungskapazität weiterhin eine starke Stimulierungsaktivität an anderen
neuronalen Populationen die hohe Levels an Membran-Rezeptorkomplexen
expremieren, z.B. solche die an motorischen Funktionen beteiligt
sind, beibehalten. Es wird vermutet, dass die Nebenreaktionen, welche
durch die Abgabe von CNTF resultieren, z.B. die Akut-Phase-Reaktion,
vermittelt sind durch die Wirkungsweise die der zirkulierende lösliche CNTFRα-Rezeptor
auf die Zellen, die den LIFR-Rezeptor exprimieren (z.B. Hepatocyten),
ausübt.
Es wird demnach erwartet, dass CNTF-Mutanten, welche eine schwache
Aktivität
zeigen, wenn sie mit dem löslichen
Rezeptor interagieren und auf der anderen Seite einen hohen Level
an biologischer Aktivität
zeigen, wenn eine Wechselwirkung mit den Membran-gebundenen Rezeptorkomplexen
der Zelle stattfindet, haben eine spezifischere neuronale Wirkungsweise,
die die peripheralen Nebeneffekte reduziert.
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BEISPIEL 3
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Antagonisten-Eigenschaften
von gewissen CNTF-Varianten
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Es
wird erwartet, dass CNTF-Mutanten, welche die Fähigkeit verloren haben, an
den LIF-Rezeptor zu binden, aber weiterhin in der Lage sind, CNTFRα und gp130
zusammenzufügen,
als kompetitive Antagonisten agieren werden. Die Inhibierung der
biologischen Aktivität
von CNTF bei diesen Mutanten wurde in IMR-32 Zellen unter der Vorgehensweise,
wie in Beispiel 2 beschrieben, getestet. Das Variantprotein Phe152Ala/Lys155Ala/MUT-DH
verursacht eine Verschiebung der CNTF-Antwortkurve in Richtung hoher Konzentrationen
des Agonistenmoleküls,
was zeigt, dass es als ein kompetitiver Antagonist am Membran-gebundenen
CNTFRα-Rezeptor agiert.
Eine 50%ige Inhibierung von Chat-Aktivität, induziert durch eine noch
nicht gesättigte
Dosis an CNTF wurde mit einem 70-fachen Überschuss an Phe152Ala/Lys155Ala/MUT-DH
erhalten (4B).
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BEISPIEL 4
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Konstruktion
von CNTF-Varianten
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Mutationen
wurden in die humanen CNTF oder S166D/Q167H/CNTF (DH-CNTF) Sequenzen
durch inverse PCR (Hemsley et al., 1989), unter Verwendung der pRSET-CNTF
oder der pRSET-MUT-DH-Vektoren (italienische Patentanmeldung RM9500380)
als Template, eingeführt.
Synthetische Oligonukleotid-Primer wurden so konstruiert, dass sie "Rücken an Rücken" auf der Duplex liegen, wobei die 5'-Enden sich in unmittelbarer Nachbarschaft
befinden und die 3'-Enden
für den
Aufbau in entgegengesetzte Richtungen um den Plasmidzirkel orientiert
sind. Die folgenden Primer wurden verwendet:
Antisinn-Primer
für FA-CNTF
und FADH-CNTF:
5'CGCCTTCTCAAAGAGCCACCATCTCCAAC3'
Antisinn-Primer
für AKDH-CNTF:
5'CTTCTTCTCAGCGAGACCACCATCTCCAAC3'
Antisinn-Primer
für AA-CNTF
und AADH-CNTF:
5'CGCCTTCTCAGCGAGACCACCATCTCCAAC3'.
-
Diese
Mutantenprimer wurden zusammen mit den Sinn-Wildtyp-Primer:
5'CTGTGGGGCCTAAAGGTGCTG3'
in der PCR
verwendet.
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Templat
DNA (10 fmol), und Primersets (jedes 1 mM) wurden in 100 ml Reaktionsvolumen,
welches 100 mM Tris-HCl pH 8,3, 500 mM KCl, 15 mM MgCl2,
0,2 mM für
jedes dNTP und 2 Einheiten Taq-Polymersase (Boehringer) enthält, inkubiert.
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Die
Amplifikation lief durch einen Zyklus von Denaturation bei 94°C (1 min.),
Annelierung bei 45 °C
(1 min.) und Primerverlängerung
bei 72 °C
(12 min.) für
insgesamt 25 Zyklen. Fünf
Mikroliter Portionen der Probe, generiert durch PCR, wurden auf
Agarosegel (0,7 %) analysiert, um die Effizienz der Amplifikation
zu bestimmen. Der Verbleib (95 ml) wurde mit Klenow-Fragment der
E.coli Polymerase I (20 Einheiten) und den vier dNTP einer entgültigen Konzentration
je 250 mM versetzt. Die Reaktionsmischung wurde bei 37°C für 30 min. inkubiert.
Doppelstrahlung DNA wurde aus den PCR Reaktionsmischungen unter
Verwendung von dem Wizard PCR preps DNA Reinigungssystem (Promega)
isoliert und am 5'-Ende
mittels Inkubation mit 20 Einheiten der T4 Polynukleotid-Kinase
(Promega) und 1 mM ATP phosphoryliert.
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Die
phosphorylierten DNA-Proben wurden dann der Elektrophorese auf einem
Agarosegel (0,7 %) ausgesetzt, und die passenden Banden wurden herausgeschnitten
und unter Verwendung eines Qiagen-DNA-Reinigungskits aufgereinigt.
Ein Volumen an 10 Mikroliter einer DNA (aus insgesammt 25 ml) wurde in
einer Ligasereaktion, die einen Standard Stumpfenden Ligationspuffer
und T4 DNA Ligase (12 Einheiten) enthält, verwendet. Die Ligationsmischungen
wurden über
Nacht bei 16 °C
inkubiert, und dann auf 65 °C
erwärmt
und verwendet, um den E.coli Top 20 Zellen zu transformieren. Die
Transformate wurden isoliert und die Identität der Klone wurde durch DNS-Sequenzanalyse
bestätigt.
Es hat sich herausgestellt, dass die Codierungssequenzen für AA-CNTF
und AA-DH-CNTF 2 zusätzliche
Mutationen (möglicherweise durch
PCR-induzierte Fehler) an den Nukleotiden 208 und 435 enthielten.
Die letztere Mutation wurde durch PCR unter Verwendung der folgenden
Sinn- und Antisinn-Primer
eliminiert:
Sinn:
5'GTCACCATGGCTTTCACAGAGCATTCACCG3'
Antisinn:
5'AGCTCCTGCAGCACCTTTAGGCCCCACAGCGCCTTCTCAGCGAGACCACCATCTCCAACATTAAT3'
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Die
PCR wurde für
30 Zyklen mit 140 Sekunden bei 94 °C, 140 Sekunden bei 50 °C und 190
Sekunden bei 72 °C
unter Verwendung von 2,5 U an pfu DNA Polymerase (Stratagene) nach
Herstellerangaben durchgeführt.
Die PCR-Produkte wurden, wie oben beschrieben, isoliert, mit NcoI
(Seite die an Nukleotid -2 der CNTF-Codierungssequenz gelegen ist) und PstI
(Seite die an Nukleotid 484 der Codierungssequenz gelegen ist) verdaut
und in die NcoI/PstI-verdauten pRSET-CNTF oder pRSET-DH-CNTF-Vektoren
subkloniert. Dieses Vorgehen führte
zu den Vektoren, die die Codierungssequenz für AA-CNTF oder AADH-CNTF enthalten,
mit einer verbleibenden Mutation bei Nukleotid 208. Diese Mutation
wurde durch die Verdauung der Vektoren mit HindIII (Seite die an
Nukleotid 233 und an dem Ende der Codierungssequenz gelegen ist)
und durch Austausch des großen
Restriktionsfragmentes (umfassend Nukleotid 1 bis 233) mit dem korrespondierenden Fragment
von pRSET-CNTF, eliminiert.
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SEQUENZLISTE ALLGEMEINE
INFORMATION
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