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Die Erfindung betrifft ein Verfahren
zur in vivo-Abgabe eines DNA-Moleküls. Ein derartiges Verfahren hat
verschiedene Anwendungen, z. B. Impfung, Krebsimmuntherapie und
Gentherapie.
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Es ist nun gut nachgewiesen, dass
nicht-infektiöse
DNA-Moleküle wie z.
B. Plasmide in vivo an Vertebraten, z. B. Säugetiergewebe und/oder Organe,
abgegeben werden können
und als Folge davon werden die Proteine, die durch die Sequenzen
codiert werden, welche funktionell an einen geeigneten Promotor
gebunden sind und in diesen DNA-Molekülen vorliegen, entweder lokal
oder in anderer Art im Körper
des Säugetiers
exprimiert. Eine Abgabe kann unter Verwendung einer Vielzahl von
Verabreichungsrouten erreicht werden; die Wahl hängt von dem Ziel, das verfolgt
wird, ab; in der Tat hat eine in vivo-DNA-Abgabe breite Anwendungen auf mehreren
Gebieten.
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Darüber hinaus ist auch bekannt,
dass ein Vertebrat, z. B. ein Säugetier,
eine Immunantwort auf ein antigenes Protein, das nach DNA-Abgabe
exprimiert wird, entwickeln kann und dass die Immunantwort protektiv
sein kann. Um eine Immunantwort auf ein besonderes Antigen zu induzieren,
wird ein DNA-Molekül,
das für
dieses Antigen codiert, typischerweise in die Haut oder Muskeln
verabreicht, wie es im US-Patent Nr. 5,580,859 beschrieben ist.
Die Wahl der Verabreichungsroute hängt von einer Reihe von Kriterien
ab, die z. B. den Typ der Immunantwort, der gesucht wird, einschließen. In
der Tat muss die Immunantwort auf intramuskulärem, intraepidermalem und intradermalem
Weg nicht notwendigerweise identisch sein. Außerdem können einige Immunogene nur
auf einem Weg eine protektive Immunantwort induzieren. Eine DNA-Abgabe
in die Haut oder in die Muskeln kann auch in der Gentherapie eingesetzt
werden, so dass ein therapeutisches Protein in diesen Geweben exprimiert
werden kann.
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Eine Verabreichung kann unter Verwendung
einer Spritze oder einer nadelfreien Vorrichtung erreicht werden.
Nadelfreie Vorrichtungen sind auf dem Fachgebiet bekannt. Einige
von ihnen sind so konzipiert, dass sie die subkutane Gewebeschicht
der Haut mit einer flüssigen
Vakzindosis treffen, z. B. das ImojetTM/ImuleTM-Injektorsystem (Pasteur Merieux Connaught),
dessen Verwendung z. B. in Parent du Châtelet et al. Vaccine (1997)
15: 449 beschrieben wird. Weitere, die zum Abzielen auf die humane
Haut geeignet sind, sind z. B. MesoflashTM-Injektor,
der in FR 2 641 190 beschrieben wird und von PROLITEC, rue Gustave
Gresse 26400 Aouste sur Sye, Frankreich (e-mail: PROLITEC@Compuserve.com)
zur Verwendung in der Mesotherapie beschrieben wird. 1998 wurde
die Handelsbezeichnung "Mesoflash" in "IsajetTM" geändert.
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Strahl-Injektoren, z. B. Ped-O-JetTM (Furth et al., Anal. Biochem. (1992) 205:
365), ein Dermojet mit geringer Kraft (Furth et al. Hybridoma (1995)
14: 149) und Med-E-JetTM (Vahlsing et al.,
J. Immunol. Meth. (1994) 174: 11) wurden in verschiedenen Gentransferassays,
einschließlich
eines DNA-Immunisierungsexperiments
(Vahlsing et al.), erfolgreich eingesetzt. Allerdings hatte keine
dieser Untersuchungen das Ziel, solche Vorrichtungen zur Verabreichung
von DNA hauptsächlich
an die Haut zu verwenden. Vahlsing et al. berichten über intramuskuläre Verabreichung,
wohingegen Furth et al. kombinierte Haut- und Muskelinjektionen
beschreiben.
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Bis jetzt wurden nicht-infektiöse DNA-Vakzine
entweder unter Verwendung (i) einer Injektionsvorrichtung (sogenannte "Genkanone"), die so angepasst
ist, dass sie ein Pulver, das DNA, die auf Gold- oder Wolfram-Mikropartikel
aufgetragen ist, enthält,
direkt in die Zellen der Dermis oder Epidermis hinein treibt (eine
solche Vorrichtung ist in den US-Patenten Nr. 4,945,050 und 5,015,580
und in WO 94/24263 beschrieben) oder unter Verwendung (ii) einer
Spritze, die mit einer DNA-Lösung gefüllt ist,
an die Haut abgegeben. Der Hauptgrund für die Genkanone, die Zellen
mit Goldmikropartikeln, die mit DNA überzogen sind, bombardiert,
ist der, dass sie die Membranbarrieren überwindet und eine direkte
intrazelluläre
Abgabe der DNA in die Hautzelle einschließlich der Langerhanschen Zellen,
die wirksame APCs sind, abgibt (Condon et al., Nature Med. (1996)
2: 1122). Bisher wurde geglaubt, dass die Genkanone überlegene
Abgabeeigenschaften hat und eine geeignete intradermale Immunisierung
erzielt. Die Erzielung ähnlicherer
Resultate mit einer weniger verfeinerten Injektion von DNA in Lösung ist
sehr überraschend,
da Plasmamembranen dichte Barrieren für extrazellulär abgegebene
DNA-Moleküle
bilden.
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Tatsächlich wurde nun festgestellt,
dass eine nichtinfektiöse
DNA-Lösung
auch unter Verwendung eines nadelfreien Geräts wirksam an die Haut abgegeben
werden kann. Dieses Verfahren löst
die Nachteile, die mit der Verwendung einer Spritze verbunden sind
und ist insbesondere z. B. für
groß angelegte DNA-Impf-Kampagnen
geeignet.
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Daher sorgt die vorliegende Erfindung
gemäß Anspruch
1 für die
Verwendung einer Lösung,
die ein nicht-infektiöses
DNA-Molekül umfasst,
das in einem Vertebraten, z. B. einem Säugetier, ein physiologisch
aktives Protein exprimieren kann, zur Herstellung eines Medikaments,
das dazu bestimmt ist, ausschließlich an die Haut des Vertebraten
abgegeben zu werden, wobei ein nadelfreies Gerät, das für diese Wirkung angepasst ist,
verwendet wird.
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Mit "nicht-infektiöses DNA-Molekül" ist ein DNA-Molekül gemeint,
das fähig
ist, in Vertebraten, z. B. Säugetieren,
zu replizieren, und/oder unfähig
ist, in den Vertebraten, z. B. Säugetiergenom,
zu integrieren. Vorzugsweise ist das DNA-Molekül ein Plasmid. Typischerweise
umfasst das DNA-Molekül eine
Sequenz, die für das
gewünschte
Protein (Polypeptid ist anderes Wort für Protein) codiert und funktionell
an einen Promotor (unter die Kontrolle eines Promotors gestellt),
der zur Expression in einem Vertebraten, z. B. in einer Säugerzelle,
geeignet ist, gebunden ist. Der Promotor kann überall wirken oder kann für die intradermalen
Zellen spezifisch sein. Beispiele für nicht-gewebespezifische Promotoren
umfassen den frühen
Cytomegalovirus-(CMV)-Promotor (beschrieben in US-Patent Nr. 4,168,062)
und den Rous Sarcoma Virus-Promotor, beschrieben von Norton & Coffin in Mol.
Cell Biol. (1985) 5: 281). Noch allgemeiner sind verwendbare Vektoren i.
a. in WO 94/21797 und Hartikka et al., Human Gene Therapy (1996)
7: 1205 beschrieben. Promotoren, die für die Zellen der Haut spezifisch
sind, umfassen den Keratinpromotor (Lersch et al. Mol. Cell Biol.
(1989) 9: 3685 und Leask et al., Genes Dev. 4: 1985) und den CD
11c-Promotor (Lopez-Cabrera
et al., J. Biol. Chem. (1993) 268: 1187), wobei dieser letztgenannte
für dendritische
Zellen, z. B. Langerhans'sche
Zellen der Haut, spezifisch ist.
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Bei der Herstellung von DNA-Molekülen zur
Verwendung in der vorliegenden Erfindung können Standardtechniken der
Molekularbiologie zur Herstellung und Reinigung von DNA verwendet
werden.
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Erstens, ein Polynucleotid kann in
reiner Form, frei von irgendwelchen Abgabevehikeln, z. B. anionische
Liposome, kationische Lipide, Mikropartikel, beispielsweise Goldmikropartikel,
Präzipitationsmittel,
beispielsweise Calciumphosphat, oder eines anderen, die Transfektionerleichternden
Mittels, verwendet werden. In diesem Fall kann das Polynucleotid
einfach in einer physiologisch annehmbaren Lösung, z. B. sterile Kochsalzlösung oder
sterile gepufferte Kochsalzlösung,
die vorzugsweise isotonisch, schwach hypertonisch ist oder hypertonisch
ist und eine relativ geringe Ionenstärke hat, wie sie z. B. durch
eine Saccharoselösung,
wie z. B. eine Lösung,
die 20% Saccharose enthält,
bereitgestellt wird, verdünnt
sein.
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Alternativ kann ein Polynucleotid
mit Agenzien, die eine zelluläre
Aufnahme unterstützen,
assoziiert sein. Es kann i. a. in Liposome eingekapselt oder mit
kationischen Lipiden kombiniert sein. Anionische und neutrale Liposome
sind dem Fachmann gut bekannt (siehe z. B.: A Practical Approach,
RPC Neue Ausgabe, IRL-Press (1990) bezüglich einer detaillierten Beschreibung
von Verfahren zur Herstellung von Liposomen) und sind zur Abgabe
eines großen
Bereichs von Produkten, einschließlich Polynucleotiden, einsetzbar.
Kationische Lipide sind auf dem Fachgebiet ebenfalls bekannt und
werden üblicherweise
zur Genabgabe verwendet. Solche Lipide umfassen DOTMR (N-[1-(2,3-Dioleyloxy)propyl]-N,N,N-trimethylammoniumchlorid),
DOTAP (1,2-Bis(oleyloxy)-3-(trimethylammonio)propan), DDAB (Dimethyldioctadecylammoniumbromid),
DOGS (Dioctadecylamidologlycylspermin) und Cholesterinderivate,
z. B. DC-Chol (3-beta-(N-(N',N'-Dimethylaminomethan)-carbamoyl)cholesterin).
Eine Beschreibung dieser kationischen Lipide kann in
EP 187 702 , WO 90/11092, im US-Patent Nr. 5,283,185,
WO 91/15501, WO 95/26356 und im US-Patent Nr. 5,527,928 gefunden werden.
Kationische Lipide zur Genabgabe werden vorzugsweise in Kombination
mit einem neutralen Lipid, wie z. B. DOPE (Dioleylphosphatidylethanolamin)
verwendet, wie es z. B. in WO 90/11092 beschrieben ist. Das handelsübliche transfizierende
Reagenz Lipofectin
TM ist ein DOTMA/DOPE-Gemisch.
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Andere eine Transfektion erleichternde
Verbindungen können
einer Formulierung, die kationische Liposome enthält, zugesetzt
werden. Eine Reihe von ihnen sind z. B. in WO 93/18759, WO 93/19768,
WO 94/25608 und WO 95/2397 beschrieben worden. Sie umfassen i. a.
Sperminderivate, die zur Erleichterung des Transportes von DNA durch
die Kernmembran verwendbar sind (siehe z. B. WO 93/18759, und Membran-permeabilisierende
Verbindungen wie z. B. GALA, Gramicidin S. und kationische Gallensalze
(siehe z. B. WO 93/19768). Außerdem
bilden kationische Polymere und Polykatione eine große und wichtige
Klasse von transfizierenden Agenzien, die in der vorliegenden Erfindung
eingesetzt werden können.
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Das physiologisch aktive Protein,
nach dessen in vivo-Expression
gesucht wird, kann ein Säugetierprotein
sein, das fähig
ist, einen genetischen Defekt zu behandeln, z. B. Faktor XIII oder
IX, oder ein Cytokin. Das Protein kann auch ein Antigen sein, das
(a) für
einen Mikroorganismus spezifisch ist, der eine Infektion in einem
Säugetier
induzieren kann, oder (b) mit einem Tumor in Verbindung steht, zur
Behandlung einer Infektion oder Tumorerkrankung oder zur Vorbeugung
dagegen. Der Mikroorganismus kann z. B. ein Virus, ein Bakterium,
ein Pilz oder ein Parasit sein.
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Ein Beispiel für ein Tumor-assoziiertes Antigen
ist das Produkt des p53-Tumorsuppressorgens. Es ist ein attraktives
Antigen für
eine Krebsimmuntherapie, da es in sehr niedrigen Levels in normalen
Zellen exprimiert wird, in etwa 50% aller humanen Krebsarten infolge
von Missens-Mutationen, die die Halbwertszeit des Proteins deutlich
erhöhen, überexprimiert
wird. Es wurde nun gefunden, dass eine Immunisierung von Mäusen mit
einem Plasmid, das für
humanen p53-Wildtyp (bzw. Wildtyp-p53) codiert, einen vollständigen Schutz
gegen einen Angriff mit einem Mausfibroblasten, der mit humaner
p53-Mutante transfiziert war, induziert und einen partiellen, aber
deutlichen, Schutz gegen ein transfiziertes Mastocytom induziert.
Allgemeiner ausgedrückt,
die Erfindung fasst die Verwendung eines DNA-Moleküls, das
p53 codiert, Wildtyp oder Mutante, Volllänge oder Fragmente, und vorzugsweise
humanen Ursprungs, ins Auge.
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Die Menge an DNA, die einem Empfänger pro
Dosis verabreicht werden soll, hängt
z. B. von der Stärke
des im DNA-Konstrukt verwendeten Promotors, der biologischen Aktivität des exprimierten
Genprodukts, dem Zustand des Säugers,
der für
die Verabreichung vorgesehen ist (z. B. Gewicht, Alter und allgemeiner
Gesundheitszustand des Säugetiers),
dem Verabreichungsmodus und dem Formulierungstyp ab. Im allgemeinen kann
eine therapeutisch oder prophylaktisch wirksame Dosis von etwa 10 μg bis etwa
1 mg, vorzugsweise von etwa 100 μg
bis etwa 1 mg und bevorzugt von etwa 250 μg bis etwa 800 μg, humanen
Erwachsenen verabreicht werden. Die Verabreichung kann in einer
Einzeldosis erfolgen oder in Intervallen wiederholt werden. Die DNA
muss irgendeiner der Hautschichten, vorzugsweise der Epidermis und
Dermis, verabreicht werden. Eine Verabreichung wird streng durch
die intraepidermale oder intradermale Routen, Bahnen verabreicht
und es wird sogar überhaupt
keine DNA außerhalb
der Haut abgegeben (z. B. in die Fett-, Muskel- oder subkutane Schicht).
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Zur Verwendung in der vorliegenden
Erfindung kann eine nadelfreie Injektorvorrichtung i. a. irgendeine der
bereits verfügbaren
sein, vorausgesetzt, dass diese so eingestellt sind, dass sie eine
Lösung
im wesentlichen in die Haut verabreichen. Vorzugsweise verkratzt
sie die Haut nicht und die Lösung
wird dank einer Quelle für
mechanische Energie, z. B. ein Gas oder eine Spritze, in die Haut
eingetrieben. Beispielsweise kann das MesoflashTM M40
(nun als ISA40TM)- Gerät für eine intradermale Verabreichung
an Primaten, d. h. Affen und Menschen, verwendet werden, während das
M10 (jetzt als ISA10TM)-Modell bei Mäusen oder
kleinen Vertebratentieren eingesetzt werden soll. Bei nadelfreien
Injektoren wirkt die Druckstärke üblicherweise
als Mittel zum Eintreiben der Lösung.
Um auf die Haut abzuzielen, kann die Druckstärke auf verschiedene Weise
eingestellt werden, was von den besonderen Merkmalen der Vorrichtung,
die verwendet wird, abhängt.
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Es wurde auch festgestellt, dass
eine Änderung
der Route und des Modus der Verabreichung von DNA-Vakzinen die Natur
der induzierten Immunantwort beeinträchtigen kann. Tatsächlich wurde
festgestellt, dass Antikörper,
i. a. Antihämaglutinin-Antikörper, die
durch DNA induziert wurden, welche auf intramuskulärem Weg
(IM) injiziert wurde, vornehmlich zum IgG2a-Isotyp gehörten, wobei
relativ geringe Level an IgG1-Antikörpern vorlagen,
was nahelegt, dass eine Th1-Helfer-T-Zell-Antwort erzeugt wurde (Deck et
al., Vaccine (1997) 15: 71). Diese Resultate werden nun bestätigt und
es wird weiter angegeben, dass eine intradermale (ID)-Strahlimmunisierung
höherer
IgG1-Titer induziert und somit im Vergleich zu einer IM-Immunisierung
eine ausgewogenere Immunisierung induziert. Wenn die Verabreichung
des HA-DNA-Vakzins an die Haut unter Verwendung einer Genkanone
durchgeführt
wird, gehören
die induzierten Antikörper
hauptsächlich
zum IgG1-Subtyp und der Isotyp gleicht in großem Maße zu Gunsten einer vorherrschenden
Th2-Helfer-T-Zellantwort aus (Feltquate et al., J. Immunol. (1997)
158: 2278). Dementsprechend ist die vorliegende Erfindung insbesondere
geeignet, wenn eine ausgewogene Immunantwort des Th1/Th2-Helfertyps
gesucht wird.
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Die Th1-Antwort bezüglich der
Th2-Antwort kann bestimmt werden, indem z. B. der IgG2a- und der IgG1-Level,
welche in Mäusen
induziert werden, verglichen werden, wobei diese Level ein Hinweis
für die
Beteiligung der Th1- und Th2-Antworten sind. Tatsächlich wird
davon ausgegangen, dass die Th1-Antwort
im allgemeinen von einer Th2-Antwort begleitet wird. Allerdings
wird angenommen, dass die Th2-Antwort bezüglich der Th1-Antwort nicht
deutlich vorherrschend sein sollte. Die IgG2a- und IgG1-Level, die
in Mäusen
induziert werden, können
herkömmlicherweise
unter Verwendung eines ELISA-Tests beurteilt werden, vorausgesetzt, dass
diese Tests für
jeden der zwei Subtypen die gleiche Empfindlichkeit haben und insbesondere
dass die Anti-IgG2a- und Anti-IgG1-Antikörper dieselbe Affinität haben.
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Die Mengen an IgG2a und IgG1 können insbesondere
unter Verwendung eines ELISA-Tests gemessen werden, der identisch mit
dem unten beschriebenen oder diesem ähnlich ist. Die Vertiefungen
einer Polycarbonat-ELISA-Platte werden mit 100 μl eines geeigneten Antigens
mit etwa 10 μg/ml
Carbonatpuffer beschichtet. Die ELISA-Platte wird für 2 h bei
37°C und
dann über
Nacht bei 4°C
inkubiert. Die Platte wird mit PBS-Puffer (Phosphatpuffer-Kochsalzlösung), der
0,05% Tween 20 enthält
(PBS/Tween-Puffer) gewaschen. Die Vertiefungen werden mit 250 μl PBS, der
1% Rinderserumalbumin enthält,
gesättigt,
um eine nicht-spezifische Bindung der Antikörper zu verhindern. Nach Inkubieren
für 1 h
bei 37°C
wird die Platte mit PBS/Tween-Puffer gewaschen. Das Antiserum, das
einige Tage, nachdem die letzte Maus die Zusammensetzung erhalten
hatte, welche zur Induktion einer Immunantwort des Th1-Typs bestimmt
war, aus Mäusen
gesammelt worden war, wird in PBS/Tween-Pufferreihen Reihen-verdünnt. 100 μl der Verdünnungen
werden zu den Vertiefungen gegeben. Die Platte wird für 90 min
bei 37°C
inkubiert, gewaschen und nach Standardverfahren beurteilt. Zum Beispiel
wird ein Ziege-Antikörper
gegen Maus-IgG2a
oder IgG1, gekuppelt an ein Enzym wie Peroxidase, verwendet. Die
Inkubation in Gegenwart dieses Antikörpers wird für 90 min
bei 37°C
fortgesetzt. Die Platte wird gewaschen und dann wird die Reaktion
mit dem geeigneten Substrat (z. B. O-Phenyldiamindihydrochlorid,
wenn das verwendete Enzym Peroxidase ist) entwickelt. Die Reaktion
wird durch Colorimetrie (durch Messen der Extinktion durch Spektralfotometrie)
beurteilt. Der IgG2A- oder IgG1-Titer des Antiserums entspricht
dem Kehrwert der Verdünnung,
die bei 490 nm eine Extinktion von 1,5 liefert.
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Die Einführung einer verwendbaren Th1-Antwort
zum Zwecke der vorliegenden Erfindung wird durch das Verhältnis der
ELISA-IgG2a : IgG1-Titer
in Mäusen,
das etwa 1 sein sollte, gekennzeichnet. Wenn dieses Verhältnis etwa
1 ist, wird gesagt, dass Th1/Th2-Antwort gemischt oder ausgewogen
ist. Wenn das Verhältnis größer oder
gleich 5 ist, wird die Th1-Antwort
als überwiegend
bezeichnet.
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Die Produktion einer Th1 (oder Th2)-Antwort
in Mäusen
ist für
eine Th1 (oder Th2)-Antwort in Menschen vorhersagend. Obgleich es
einfacher ist, den Antworttyp in Mäusen zu beurteilen, kann dies
auch beim Menschen erfolgen, indem die Level an Cytokinen, die für die Th1-Antwort
spezifisch sind, einerseits und andererseits für die Th2-Antwort spezifisch
sind, welche nacheinander induziert werden, gemessen werden. Die Th1-
und Th2-Antworten können
beim Menschen direkt relativ zueinander auf der Basis der Level
der Cytokine, die für
diese zwei Antworttypen spezifisch sind, basierend auf dem IFN-γ/IL-4-Verhältnis, beurteilt
werden.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand
der folgenden Figuren erläutert:
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1A und 1B zeigen die Anti-p53-CTL-Antwort,
die durch intradermale Verabreichung von DNA induziert wird. Mäuse wurden
intradermal in der Woche 0, 3 und 6 mit pC53-SN3 oder
dem Kontrollplasmid pUCneo (A) oder intramuskulär in der Woche 0, 3 und 6 mit
pMP1406hup53 oder dem Vektor, dem das Gen p53 fehlt, pVec, immunisiert.
Die Anti-p53-CTL-Antwort wurde 2 Wochen nach der letzten Immunisierung
in Splenocyten, die zweimal in vitro mit naiven Splenocyten, infiziert
mit vCP207 (A), stimuliert waren oder die einmal in vitro mit naiven
Splenocyten, infiziert mit vP1101 (B), stimuliert waren, gemessen.
Die Lyse wurden gegen P815 und 2E4 gemessen. Die Werte in (A) sind
der Mittelwert von zwei Gruppen aus zwei Mäusen mit Standardabweichungen,
dargestellt durch die Fehlerbalken, wohingegen die in (B) aus einem
Einzelpool mit zwei Mäusen
stammen.
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In
1A:
-•- entspricht
pC53-SN
3 1 μg/2E4;
entspricht pC53-SN
3 10 μg/2E4;
entspricht pC53-SN
3 100 μg/2E4;
-o- entspricht pUC 100 μg/2E4
und -⎕- entspricht pC53-SN
3 100 μg/P815.
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In
1B:
entspricht pMPhup53/2E4; –⎕– entspricht
pMPhup53/P815; -•-
entspricht pVec/2E4; und -o- entspricht pVec/P815.
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2A bis 2D zeigen den Schutz gegen
einen Angriff nach Immunisierung mit pCP207 oder pC53-SN3. Mäuse
(neun pro Gruppe) wurden in der Woche 0, 3 und 6 mit 107 TCID50
von vCP207 oder ALVAC intravenös
(A, B und D) oder mit 100 μg
pC53-SN3 oder pUCneo intradermal (C und
D) oder mit PBS immunisiert. Die Mäuse wurden subkutan 2 Wochen
nach der letzten Injektion mit 107 Zellen
Clon 2–21
(A und C), 107 Zellen nicht-transfizierter
BALB/3T12-3 (B) oder 104 Zellen Clon 4D5
(D) angegriffen. BALB/c-Mäuse
wurden in (A, B und C) verwendet und DBA/2-Mäuse wurden in (D) verwendet.
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In
2A:
-o- entspricht Phosphatpuffer-Salzlösung (PBS), -⎕- entspricht
ALVAC; und
entspricht vCP207.
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In
2B:
-o- entspricht PBS; -⎕- entspricht ALVAC; und
entspricht vCP207.
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In
2C:
-o- entspricht PBS; -∆-
entspricht PBS; entspricht pUCneo; und
entspricht pC53-SN
3.
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In
2D:
-o- entspricht PBS; -⎕- entspricht ALVAC;
entspricht vCP207; -∆- entspricht
pUCneo; und
entspricht
-
pC53-SN3.
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3 zeigt
den Vergleich von Antikörperantworten
in BALB/c-Mäusen nach
IM- oder ID-Strahl-Immunisierung (MesoflashTMM10)
mit pV1JHA. Weibliche BALB/c-Mäuse
(6 pro Gruppe) wurden dreimal (in der Woche 0, 3 und 6) mit 10 μg pV1JHA-Plasmid,
das für
das Hämaglutin
aus A/PR8/34-Influenza-Virus codiert, immunisiert. Immunisierungen
wurden entweder durch Injizieren des Plasmids in 50 μl 20 mM Hepes-Puffer
pH 7,2 durch die IM-Route
in den linken Quadrizeps oder durch Injizieren des Plasmids in 100 μl desselben
Puffers über
die ID-Route unter Verwendung des MesoflashTMM10-Injektors
(siehe Beispiel 2A) durchgeführt.
Anti-Influenza-Immunglobuline wurden in der Woche 0 (präimmun),
3, 6, 10, 12, 16 und 20 in den Seren der immunisierten Mäuse durch
ELISA-Titration, beginnend mit einer 1 : 25-Verdünnung der Seren, gemessen.
Antikörpertiter
werden über
die Zeit als geometrischer mittlerer Endpunkt der Ig-Titer auf einer
log2-Skala dargestellt.
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4A und 4B zeigen den Vergleich von
Antikörpersubtypen
in BALB/c-Mäusen
nach IM- oder ID-Immunisierung mit pV1JHA. Serumproben wurden durch
ELISA gegen A/PR/8/34-Virus auf spezifische IgG1- und IgG2a-Isotypen
titriert (siehe Beispiel 2A). Antikörpertiter werden über die
Zeit als geometrische mittlere Endpunkt-IgG1 (4A)- und IgG2a (4B)-Titer an einer log2-Skala dargestellt.
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5 zeigt
die HI-Antikörper,
die durch das pV1JHA-Plasmid-DNR-Vakzin
in BALB/c-Mäusen
erzeugt werden. Serumproben, die in den Wochen 0 (präimmun),
3, 6, 12 und 20 gesammelt worden waren, wurden auf HI-Antikörpertiter
untersucht, wie es in Beispiel 2A beschrieben ist, wobei von einer
1 : 10-Verdünnung
der Seren ausgegangen wurde. Endpunkt-HI-Titer für jedes einzelne Tier sind
im Verlauf der Zeit dargestellt. Durch IM immunisierte Mäuse werden
durch die offenen Symbole dargestellt, durch ID immunisierte Mäuse werden durch
die ausgefüllten
Symbole dargestellt.
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Die 6A und 6B zeigen die cytotoxische
T-Lymphocytenantwort, die durch das pV1JHA-Plasmid-DNA-Vakzin in
BALB/c-Mäusen erzeugt
wird. Am Ende der Untersuchung (Woche 20) wurden die Mäuse getötet und
die Milz wurde entnommen, um in einem 4-stündigen Standard-51Cr-Freisetzungsassay
auf das Vorliegen von HA-spezifischen CTLs zu untersuchen (siehe
Beispiel 2A). P815-Zielzellen wurden entweder mit dem Influenza
A/PR/8/34-HA-Peptid-CTL-Epitop (∆, "HA-Ziel" für
die Messung der spezifischen Lyse) oder dem NP-Peptid-CTL-Epitop (O, "NP-Ziel" für die Messung
der nicht-spezifischen Lyse) gepulst. Nicht-gepulste P815-Ziele
(?, "leere Ziele") wurden als zusätzliche
Negativkontrollen in diesem Assay verwendet, um die Abwesenheit
einer nicht-spezifischen Lyse zu bestätigen. Der prozentuale Anteil
der Zielzellenlyse ist als Funktion des Verhältnisses Effektorzellen zu
Zielzellen (E : T-Verhältnis)
für eine
typische Maus in der IM-Gruppe (6A)
und für
eine typische Maus in der ID-Gruppe ( 6B)
dargestellt.
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7 zeigt
den Vergleich von Antikörperantworten
in Cynomolgus-Makakenaffen nach IM- oder ID-Strahl-Immunisierung
(Mesoflash
TMM40) mit pV1JHA. Cynomolgus-Makakenaffen
(2 männliche
und 2 weibliche pro Gruppe) wurden dreimal (in der Woche 0, 6 und
19) durch die IM-Route in den Quadrizeps-Muskel mit 50 μg pV1JHA-Plasmid in 500 μl 9‰ NaCl
oder durch die ID-Route in die rasierte Oberschenkelhaut entweder
mit 10, 50 oder 250 μg
pV1JHA-Plasmid in 100 μl
9‰ NaCl
unter Verwendung des Mesoflash
TMM40-Injektors
immunisiert (siehe Beispiel 3A). Spezifische Anti-HA-Antikörpertiter
(spezifische Gesamtimmunglobuline) wurden im Verlauf der Zeit (0-präimmun, 2,
4, 6, 8, 10, 12, 16 und 24 Wochen) durch ELISR-Titration verfolgt,
wie es in Beispiel 2A beschrieben ist, wobei mit einer 1 : 25-Verdünnung der
Seren begonnen wurde. Für
jeden Immunisierungsplan (∆,
50 μg IM;
O 10 μg
ID;
50 μg ID; ⎕, 250 μg ID) ist
die Anti-HA-Immunglobulinantwort
im Verlauf der Zeit als geometrischer mittlerer Endpunkttiter – auf einer log2-Skala
dargestellt.
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8 zeigt
die HI-Antikörper,
die durch das pV1HHA-Plasmid-DNA-Vakzin
in Cynomolgus-Makakenaffen erzeugt wurden (siehe Beispiel 3). Serumproben
aus früheren
Untersuchungen, die in den Wochen 0, 2, 4, 6, 8, 12, 16 und 24 gesammelt
wurden, wurden auf HI-Antikörper
untersucht, wie es in Beispiel 2A beschrieben ist, wobei von einer
1 : 10-Verdünnung
der Seren ausgegangen wurde. Endpunkt-HI-Titer für jeden einzelnen Affen sind
im Lauf der Zeit dargestellt. IM-immunisierte Affen sind durch O, ∆, ⎕, ∇ dargestellt;
andere Symbole sind ID-immunisierte Affen. Weibliche Affen werden
durch ⎕,
, ∇,
♦, ✴ dargestellt;
andere Symbole sind männliche
Tiere.
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BEISPIEL 1: p53-Impfung
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1A – Materialien und Verfahren
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Plasmid und Virus-Konstrukte
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Die ALVAC-Rekombinante, die humanes
Wildtyp-p53 exprimiert (vCP207), wurde von Roth et al., PNAS (1996)
93: 4781 beschrieben. vP1101, eine NYVAC (abgeschwächtes Vakzinvirus)-Rekombinate, die humanes
Wildtyp-p53 exprimiert, wurde von Tartaglia et al., Virology (1992)
188: 217 beschrieben. vCP297 und die RLVAC-Rekombinante, die Photinus
pyralis-Luciferase
exprimieren, wurden als Kontrolle verwendet. Zwei Plasmide, die
humanes Wildtyp p53 (pC53-SN3) und humanes
p53 mit einer R- zu H-Mutation an Aminosäure 273 (pC53-4.2N3)
exprimieren, wurden so aufgebaut, dass die für p53 codierenden Sequenzen
unter die Kontrolle des unmittelbaren früheren Promotor/Enhancers des
humanen CMV gestellt wurden. Beide Plasmide enthielten auch den
neo®-Marker,
der eine Selektion mit G418 erlaubt. Das Plasmid pMP1406hp53, das
auch p53 unter der Kontrolle des unmittelbaren früheren Promotor/Enhancers
des humanen CMV exprimiert, hat kein neo®-Gen.
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Transformierte
Zelllinien
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P815 ist eine murine Mastocytomlinie
mit DBA/2-Ursprung. P815-HFR ist ein anderes Isolat dieser Linie.
BALB/3T12-3, eine tumorigene Fibroblastenlinie, die aus BALB/c-Mausembryonen stammt,
wurde von der ATCC (Nr. CCL 164) erhalten.
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Zellen wurden mit pC53-4.2N3 unter Verwendung von Lipofectamin (GIBCO
BRL) für
P815 und CaPO4 für BALB/3T12-3 transfiziert.
Transfektanten wurden selektiert und in Gegenwart von 400 μg/ml G418
ausgebreitet; Clone, die p53 in stabiler Weise exprimierten, wurden
ausgewählt.
Clon 2E4 wurde nach Transfektion aus P815 abgeleitet, Clon 4D5 wurde
aus P815HFR abgeleitet und Clon 2–21 wurde aus BALB/3T12-3 abgeleitet.
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Immunisierung
von Mäusen
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Acht Wochen alte BALB/c-ByJ-Mäuse (IFFA-CREDO
oder Jackson Laboratories) oder weibliche DBA/2-Mäuse (IFFA-CREDO)
wurden unter Verwendung einer Spritze zur intravenösen (100 μl in die Schwanzvene)
und subkutane oder intramuskuläre
Verabreichung (100 μl)
immunisiert. Zur direkten Verabreichung in die Milz wurden Mäuse anästhesiert
und rasiert und es wurde ein MesoflashTMM10-Gerät (Prolitec), das
zur intradermalen Abgabe an Mäuse
angepasst ist, verwendet, um 20 μl
an jede von fünf
getrennten Stellen am Rücken
abzugeben. Lösungen,
die injiziert werden sollten, wurden in eine 5 ml Glaskammer gefüllt, die sich
in dem M10-Injektor befindet. Der Injektor war mit einer Düse ausgestattet,
die fünf Öffnungen
umfasste und so kalibriert war, dass sie pro Schuss festgelegte
Volumina von 100 μl
abgab. DNA zur Injektion wurde durch alkalische Lyse, gefolgt durch
CsCl-Ethidiumbromid-Äquilibrierungsgradienten-Zentrifugation
oder Qiagen-Säulenchromatographie,
gereinigt.
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ELISA zur Detektion von
Mausserumantikörpern
gegen humanes p53
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Das Beschichtungs-Antigen war ein
Kernextrakt von Sf9-Insektenzellen,
die mit einem rekombinanten Baculovirus infiziert waren, welches
humanes Wildtyp-p53 exprimiert. Der p53-Gehalt dieses Extrakts war nach
Elektrophorese etwa 50%. Mikrotiterplatten (96-Vertiefungen) (Dynatech)
wurden über
Nacht bei 4°C
mit 100 ng p53 in 100 μl/Vertiefung
beschichtet. Nach Waschen mit PBS-0,005% Tween 20 (PBS-T) wurden
die Platten für
1 h bei 37°C
mit PBS-T, das 1% Rinderserumalbumin enthielt (PBS-T-BSA), blockiert
und erneut gewaschen. Serum oder als Positivkontrolle monoclonaler
Antikörper
DO1 (Santa Cruz), der humanes p53 erkennt, wurde zugesetzt und die
Platten wurden für
1,4 h bei 37°C
inkubiert. Nach dem Waschen wurde der sekundäre Antikörper, Kaninchen-Anti-Maus-IqG,
-IgA, -IgM (Zymed) in einer Verdünnung
von 1/1000 in PBS-T-BSA zugesetzt und die Inkubation wurde für weitere
1,5 h bei 37°C
fortgesetzt. Nach einem Endwaschgang wurde das Substrat Dinatrium-p-nitrophenyl-phosphat
mit 1 mg/ml in 1M Diethanolamin, 0,3 mM MgCl2, pH
9,8, zugesetzt und die Platten wurden für 30 min bei Raumtemperatur
im Dunklen entwickelt. Die Reaktion wurde mit 50 μl 2N NaOH/Vertiefung
gestoppt und die Platten wurden unter Verwendung eines Molecular
Devices-Plattenlesegeräts
bei 405 nm gelesen.
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Bestimmung spezifischer CTLs gegen
humanes p53 Milz aus immunisierten Mäusen wurde in RPMI mit 2% fötalem Kälberserum
(FCS) dissoziiert und Splenocyten wurden hergestellt. Stimulatoren
(aus nicht immunisierten Mäusen
hergestellt wie oben) wurden mit einer Infektionsmultiplizität von 2–10 mit
VP1101 oder vCP207, wie angegeben, infiziert. Nach einer 1 h bei
37°C mit
5% CO2 wurden die infizierten Stimulatoren
gewaschen und mit 25 Gy bestrahlt (oder wurden in einigen Fällen ohne
Bestrahlung verwendet) und mit Effektoren in einem Verhältnis von
1 : 2 oder 1 : 5 in einem 75 cm3-Kolben
bei einer Endkonzentration von 2 × 106 Zellen/ml
vermischt. Die Kolben wurden vertikal für 5 Tage in einem 37°C-Inkubator
mit 5% CO2 inkubiert. Wenn eine zweite Stimulation
durchgeführt
wurde, wurde ein Stimulator : Effektor-Verhältnis von 2 : 1 verwendet,
und es wurden 10 E/ml murines Interleukin-2 (IL-2; Genzyme) zugesetzt.
Die Restimulation erfolgt über
5 Tage.
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Für
den CTL-Assay wurden 106 P815- oder 2E4-Zellen
mit 200 μCi
NR2
51CrO4 (NEN, 40 mCi/ml) für 1 h bei 37°C markiert
und dreimal in RPMI mit 10% FCS gewaschen. Es wurden 5 × 103 – 104 Zielzellen in jede Vertiefung einer Rundbodenmikrotiterschale
mit 96 Vertiefungen verteilt. Effektoren wurden zugesetzt und die Platten
wurden für
4 h bei 37°C
inkubiert, wonach der Überstand
geerntet und einer Zählung
unterworfen wurde. Der prozentuale Anteil der spezifischen Lyse
wurde als 100 × (Effektorfreisetzung – spontane
Freisetzung)/(Gesamtfreisetzung – spontane Freisetzung) errechnet.
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1B – Resultate
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Vorläufige Experimente unter Verwendung
von Kanarienpocken (ALVAC-Vektor, der für humanes Wildtyp-p53 codiert
(vCP207))
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Die Immunantwort (Antikörper- und
CTL-Antworten) auf vCP207, das auf verschiedene Weise abgegeben
wurde, wurde untersucht und die Resultate sind wie folgt.
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Eine intravenöse Verabreichung von 107 TCID5O des rekombianten, nicht aber des Vorläufer-ALVACs, in
Woche 0, 3 und 5, induzierte eine signifikante spezifische IgG-Antwort
in 11/12 Mäusen.
Wenn allerdings dieselbe Impfung auf subkutaner Route durchgeführt wurde,
reagierten nur drei von zwölf
Mäusen
und auch diese hatten Titer, die nur knapp über dem Hintergrund lagen.
Wir erkannten auch nur eine geringe Antwort bei intradermaler Route.
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Wir untersuchten auch die spezifische
CTL-Aktivität
von Splenocyten aus immunisierten Mäusen nach einer in vitro-Stimulation mit naiven
Splenocyten, die mit einem rekombinanten, hoch-abgeschwächten Vakzin, NYVAC,
das humanes Wildtyp-p53 exprimiert, (vP1101) infiziert waren. Splenocyten
aus Mäusen,
die dreimal intravenös
mit vCP207 immunisiert worden waren, zeigten hohe Level einer Lyse
von Clon 2E4, eine P815-Linie, die mit humaner R273H-Mutanten-p53
transfiziert war. Es gab eine klare lytische Aktivität, selbst
nach einer Runde einer in vitro-Stimulation, obgleich die Level
speziell bei niedrigen E : T-Verhältnissen, nach einer zweiten
Runde der in vitro-Stimulation anstiegen. Die Antwort war für p53 spezifisch,
da wir nur geringe Level einer Lyse von 2E4 nach Immunisierung mit
dem ALVAC-Vektor und nur geringe Level einer Lyse von transfiziertem
P815 feststellten. Im Gegensatz zu den Resultaten durch die intravenöse Route
zeigten Splenocyten aus Mäusen,
die subkutan mit demselben vCP207 immunisiert worden waren, keine
Anzeichen einer CTL-Aktivität,
und zwar selbst nach zwei Runden einer in vitro-Stimulation. Auch
eine intradermale Verabreichung konnte keine spezifischen Anti-p53-CTLs
zeigen.
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Schließlich gingen wir davon aus,
dass die Verabreichungsroute nur zur Auslösung (zum Priming) kritisch
sein könnte;
allerdings reagierten Mäuse,
die auf intravenösem
Weg ein Priming erfahren hatten und subkutan verstärkt worden
waren, nicht.
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Wir zogen daraus den Schluss, dass
die intravenöse
Route die optimale Route zur Induzierung einer für p53 spezifischen Immunantwort
war, wenn rekombinanter Pockenvirus als Immunogen verwendet wurde.
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Imunantwort (Antikörper- und
CTL-Antriorten) auf eine nichtinfektiöse DNA, die für humanes
Wildtyp-p53 codiert
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Wir haben auch die Antwort auf eine
Immunisierung mit einem Plasmid, das für humanes Wildtyp-p53 codiert,
unter der Kontrolle des CMV-Promotors (pC53-SN3)
untersucht.
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Eine intradermale Verabreichung von
100 μg dieses
Plasmids in der Woche 0, 3 und 6 induzierte eine spezifische Antikörperantwort
in drei von acht Mäusen,
im Vergleich zu keiner der Mäuse
bei dem pUCneo-Vektor. Trotz dieser eher variablen Antikörperantwort
sahen wir eine CTL-Antwort in allen Tiergruppen, die mit 100 μg immunisiert
worden waren, aber nicht bei denen, die mit 1 oder 10 μg pC53-SN3 immunisiert worden waren (1A). Ähnlich
wie die, die durch vCP207 induziert worden waren, waren die CTLs,
die durch p53-DNA induziert worden waren, für p53 spezifisch, zeigten keine
Lyse von 2E4 nach Immunisierung mit der pUCneo-Vektor-DNA noch eine signifikante Lyse
von nichttransfiziertem P815. Wir erkannten auch eine klare CTL-Antwort nach intramuskulärer Injektion
von 100 μg
einer anderen DNA, die für
humanes Wildtyp-p53 codiert, pMP1406hp53 (1B).
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Schutz gegen einen Angriff
mit durch humanes p53-transfizierten
Zelllinien nach Immunisierung mit vCP207 oder pc53-SN3.
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Sobald wir optimale Wege zur Induzierung
von Anti-p53-Immunantworten
bestimmt hatten, untersuchten wir, ob sie gegenüber einem Angriff mit murinen
Tumorlinien, transfiziert mit humanem p53, schützen würden. In diesen Experimenten
immunisierten wir in den Wochen 0, 3 und 6 und attaktierten in der
Woche B. Eine Angriffslinie, Clon 2–21, wurde abgeleitet, indem
BALB/3T12-3, ein tumorigenes Isolat von BALB/c-3T3, mit einem Plasmid,
das für
humane Mutante p53 codiert, (R273H), transfiziert wurde. Kontroll-immunisierte BALB/c-Mäuse entwickelten
Tumore, die progressiv wuchsen, beginnend etwa 6 Wochen nach subkutaner
Injektion von 107 Zellen (2A). Vor einer intravenösen Immunisierung
mit vCP207 wurde ein partieller, statistisch aber nicht signifikanter
(P > 0,25 vs. PBS)-Schutz
verliehen, wobei nur eine von 9 Mäusen bis zur Woche 15 tumorfrei
blieb. Dieser Effekt war für
p53 spezifisch, da eine Immunisierung mit dem ALVAC-Vektor nicht schützend war
und in der Tat das Tumorwachstum im Vergleich zu PBS leicht beschleunigte.
Auch vCP207 verlieh den nicht-transfizierten Eltern-BALB/ET12-3 überhaupt
keinen Schutz (2B).
Im Gegensatz zu dem partiellen Schutz, der durch das rekombinante
Virus induziert wurde, induzierte eine intradermale Immunisierung
mit pC53-SN3-DNA einen vollständigen Schutz
(P < 0,001 vs.
sowohl PBS wie auch pUCneo; 2C).
-
Ein anderes Angriffsmodell, Clon
4D5, der durch Transfizieren von P815-Mastocytomzellen mit humanem
R273H-mutantem p53, abgeleitet worden war, bildete Tumore, die etwa
3 Wochen nach subkutaner Injektion von 104 Zellen
in DBA2-Mäusen
(2D) auftraten und schnell
wuchsen, was etwa in Woche 6 zum Tod führt. In diesem Modell induzierten
vCP207 und pC53-SN3 beide einen partiellen
Schutz (2D), allerdings
unterschied sich nur die DNA-Gruppe signifikant von der PBS-Kontrollgruppe
(P < 0,1 für vCP207
und p < 0,01 für pC53-SN3). Weder Kontroll-ALVAC noch die Kontroll-DNR
induzierte einen signifikanten Schutz im Vergleich zu PBS (P < 0,25).
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1C – Diskussion
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Wir verglichen die Immunantworten,
die durch Abgabe des Volllängen-Wildtyp-p53-Gens,
entweder über
einen rekombinanten viralen Vektor oder Plasmid-DNA induziert wurden.
Im Fall des rekombinanten ALVAC war der Verabreichungsweg für die Induktion
einer optimalen Immunantwort kritisch. Wir stellten gute Antworten
bei Immunisierung bei intravenöser
Route fest, wie andere dies für
Geflügelpocken
beschrieben hatten. Allerdings war die Antikörperantwort bei subkutaner,
intramuskulärer
und intradermaler Route schwächer
und induzierte keine nachweisbaren CTLs.
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Während
die Level an CTLs, die durch Immunisierung mit DNR und rekombinantem
Pockenvirus erzeugt wurden, ähnlich
zu sein schienen, ist es schwierig, die verwendeten Dosen zu vergleichen,
und zwar aufgrund der unterschiedlichen Natur der zwei Vektoren.
Während
100 μg DNA
und 107 Virus ausreichend waren, in beiden
Fällen
CTLs zu induzieren, konnte eine 10-fach niedrigere Dosis keine CTLs
induzieren, d. h. weder 10 μg
DNA (1A) noch 106 vCP207 induzierten reproduzierten CTLs.
Es ist auch erwähnenswert, dass
DNA CTLs induzierte, wenn sie intradermal oder intramuskulär gegeben
wurde, was von Haus aus praktischer ist und weniger leicht zu Sicherheitsbedenken
führt als
die intravenöse
Route, die mit dem rekombinanten Virus verwendet wurde.
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Trotz der Erzeugung von CTL lieferte
eine intravenöse
Immunisierung mit vCP207 nur einen partiellen Schutz in transfizierten
3T3- und P815-Modellen.
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Kurz ausgedrückt, die Immunantwort- und
Schutzdaten mit humanem p53 können
wie folgt zusammengefasst werden.
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Es ist sofort erkennbar, dass bei
DNA-Immunisierung auf intradermaler Route unter Verwendung eines nadelfreien
Injektors überlegene
Resultate erzielt wurden.
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Beispiel 2: Grippeimpfung
bei Mäusen
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2.A – Materialien und Verfahren
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Plasmide
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Das pV1JHA-Plasmid ist ein von pUCl9-abgeleitetes
Plasmid, das den Ampicillinresistenzgenmarker, das Hämagglutinin
(HA)-Gen, cloniert
aus dem A/PR/8/34-Influenzavirus, den Enhancer, Promoter und das
Intron A aus dem hCMV IE1-Gen und die Poly(A)-Signalsequenz aus
dem Rinderwachstumshormongen enthält (Montgomery et al., (1993)
12: 777).
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Dieses Plasmid wurde in E. coli XL1-blue
strain wachsen gelassen, durch alkalische Standardlyseverfahren
mit anschließender
selektiver Präzipitation
von RNAs durch LiCl/Ethanol extrahiert. Der Überstand wurde dann nacheinander
mit RNaseA (0,01–0,05
mg pro mg DNA) und Proteinase K (0,04–0,2 mg pro mg DNA) verdaut.
Die resultierende DNA wurde mit Phenol/Chloroform extrahiert. Plasmid-DNA
wurde weiter mit einem CsCl-EtBr-Gradienten gereinigt. Das EtBr
wurde durch 1-Butanolextraktion entfernt. Das Plasmid wurde EtOH-präzipitiert,
in destilliertem Wasser resuspendiert und in einer Konzentration
von 5 mg/ml bei –20°C gelagert.
Die Konzentration und Reinheit der Plasmidpräparationen wurden durch Agarosegelelektrophorese
und OD 260/280-Ablesungen bestimmt. Die OD 260/280-Verhältnisse
waren 1,8.
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Immunisierung
von Mäusen
-
Acht Wochen alte weibliche BALB/c-Mäuse (Charles
River Laboratories, Saint Aubin les Elbeuf, Frankreich) wurden durch
IP-Injektion einer Lösung,
die 8 mg/ml Ketamin (Imalgene 500, Rhne-Merieux) und 1,6 mg/ml Xylazin
(Rompun 2%, Bayer) in einem Gesamtvolumen von 0,2 ml Kochsalzlösung enthielt,
anästhesiert.
Weibliche BALB/c-Mäuse
(6 pro Gruppe) wurden dreimal (Woche 0, 3 und 6) mit 10 μg Plasmid
pV1JHA immunisiert. Die Immunisierungen wurden wie folgt durchgeführt:
-
Für
IM-Injektionen wurden 50 μl
DNA in 9‰ NaCl
in den Quadrizeps-Muskel eines rasierten Oberschenkels, der mit
Ethanol abgetupft worden war, unter Verwendung einer Micro-Fine-Insulinspritze,
die mit einer 29G1/2-Nadel ausgestattet war, injiziert.
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Für
ID-Injektionen wurden 100 μl
DNA in 9‰ NaCl
in fünf
Punkte rasierter dorsaler Haut, die mit Ethanol abgetupft worden
war, unter Verwendung eines MesoflashTM M10-Strahlinjektors (MesoflashTM-Reihe, Prolitec, Aouste/Sye, Frankreich)
injiziert. Zu injizierende Lösungen
wurden in die 5 ml Glaskammer des M10-Injektors gefüllt. Dieser
Injektor war mit einer rechteckigen Düse ausgestattet, die fünf Öffnungen
aufwies, und so kalibriert, dass er fixierte Volumina von ca. 100 μl pro Schuss
abgab.
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Serumproben wurden in der Woche 0
(präimmun),
3, 6, 10, 12, 16 und 20 gewonnen. Anti-Influenza-Immunglobuline
wurden durch ELISA-Titration, beginnend mit einer 1 : 25-Verdünnung der
Seren, gemessen. Seren wurden auf spezifische IgG1- und IgG2a-Isotypen
durch ELISA gegen A/PR/8/34-Virus titriert und auf HI-Antikörpertiter,
beginnend mit einer 1 : 10-Verdünnung
der Seren, untersucht. In Woche 20 wurden die Mäuse getötet und die Milz wurde entnommen,
um auf das Vorliegen von HAspezifischen CTLs in einem 4-stündigen Standard-5lCr-Freisetzungsassay
zu untersuchen.
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ELISA-Assay
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Alle Volumina, die in diesem ELISA
eingesetzt wurden, waren 100 μl/Vertiefung,
wenn nichts Anderes angegeben ist. Maxysorp 96-Platten mit 96 Vertiefungen
(Nunc) wurden über
Nacht bei 4°C
mit dem gesamten Influenzavirus (A/PR/8/34) mit 100 ng/100 μl (Gesamtprotein)
in 0,1M Carbonat-Bicarbonat-Puffer,
pH 9,6, beschichtet. Die Platten wurden zweimal mit PBS, der 0,05
Vol.-% Tween 20 (Waschlösung)
enthielt, gewaschen und mit PBS, der in 0,05 Vol.-% Tween 20 und
1 G/V fettfreie Milch enthielt (Blockierungslösung), blockiert. Nach 1 h
Inkubation bei 37°C
bei leichtem Schütteln
wurden die Platten erneut zweimal gewaschen. Dann wurden nacheinander
die folgenden Reagenzien auf die Platten übertragen und diese wurden
erneut für
1,5 h bei 37°C
unter leichtem Schütteln
und ausgiebigem Waschen (vier Zyklen) zwischen jeder Inkubation
inkubiert: i) Serumproben, verdünnt
von 1/25–1/51200
durch Zweifach-Reihenverdünnungen
in der Blockierungslösung, ii)
biotinyliertes Schaf-Anti-Maus-IgG (bzw. Schaf-Anti-Mensch, im Affen-ELISA)
(Amersham), verdünnt
auf 1/5000 in der Blockierungslösung,
ii) Streptavidinbiotinylierte Meerrettichperoxidase-Komplex (Amersham), verdünnt auf
1/2000 in der Blockierungslösung.
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Um spezifische Immunglobulinisotypen
im Maus-ELISA nachzuweisen, wurden biotinyliertes Schaf-Anti-Maus-IgG1
und -IgG2a verwendet.
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Zur Farbentwicklung wurde 0,1M Natriumcitrat-Puffer,
pH 5,6, der 0,03% Wasserstoffperoxid und 1 mg/ml O-Phenylendiamindihydrochlorid
(Sigma) enthielt, zugesetzt. Die Farbreaktion wurde nach 30 min durch
Zusatz von 50 μl
2M H2SO4 gestoppt
und die Extinktionen wurden bei 490 nm unter Verwendung eines Vertikalstrahl-Spektrofotometers
(Titertek, Flow Laboratories) abgelesen. Antikörpertiter wurden als Kehrwert der
Serumverdünnung
mit einem A490-Wert von 0,5 definiert. Die mittleren Serumantikörpertiter
wurden als geometrische mittlere Titer (GMT) an einer log2-Skala
ausgedrückt.
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Hämagglutinationsinhibitions(HI)-Assay
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Vor dem Assay wurden Seren von nicht-spezifischen
Inhibitoren mit Receptor Destroying Enzyme (RDE, Sigma) und von
kalten Agglutininen durch Hämadsorption
geklärt.
Kurz ausgedrückt,
Seren (25 μl)
wurden über
Nacht bei 37°C
mit 125 μl
RDE (Pulver, gefriergetrocknet aus 5 ml Vibrio-Kulturfluid, rekonstituiert
mit 2,5 ml destilliertem Wasser) inkubiert und für 1 h bei 56°C erwärmt. Die
behandelten Proben (150 μl)
wurden dann für
30 min bei Raumtemperatur mit 125 μl Hühnchen-Erythrozyten mit einer
Konzentration von 10% (G/V) in PBS vorabsorbiert und die kalten
Agglutinine wurden mit den Zellen durch 10-minütige Zentrifugation bei 3000
U/min entfernt. Diese sequentiellen Behandlungen induzierten eine
ca. 10-fache Verdünnung
der Seren.
-
Zweifache Reihenverdünnungen
von Seren (von 1/10 bis 1/10240 in PBS) wurden dann in Platten mit 96
Vertiefungen (Greiner-Labor-Technik,
50 μl/Vertiefung)
hergestellt, und es wurden 50 μl
PBS, enthaltend 4 HA-Einheiten Influenza-Virus, in jede Vertiefung
gegeben und die Platten wurden bei Raumtemperatur für 1 h inkubiert.
50 μl Hühnchen-Erythrozyten
mit einer Konzentration von 0,5%(G/V) in PBS wurden für 1 h zugesetzt und
die Agglutination wurde durch visuelle Untersuchung bestimmt. Der
HI-Titer wurde als Kehrwert der höchsten Verdünnung des Serums, die eine
Hämagglutinationsinhibition
induzierte, ausgedrückt.
-
Cyctotoxizitäts-Assay.
-
Splenocyten aus immunisierten Mäusen (Effektoren)
wurden isoliert und in vitro durch Co-Kultur für 7 Tage mit syngenen Milzzellen
(Stimulatoren), die mit A/Singapore/6/86-Influenza-Virus (Stamm H1N1, 100 HA-Einheiten/106 Splenocyten) infiziert worden waren, und
für vier
weitere Tage mit frischen, mit Influenza infizierten syngenen Milzzellen,
die mit Mitomycin (2,5 μg/106 Splenocyten) behandelt worden waren, restimuliert.
Etwa 7,5 × 107 Effektoren und Stimulatoren wurden zusammen
in Kolben in 30 ml RPMI 1640-Medium, das 10% FCS, 50 μM 2-Mercaptoethanol,
Glutamin (2 mM) und Antibiotika enthielt (= Kulturmedium), gegeben.
-
Für
die erste Stimulation war das Effektor/Stimulator-Verhältnis 3
: 2 und für
die zweite Stimulation war das Effektor/Stimulator-Verhältnis 1
: 4; murines rekombinantes IL-2 (Boehringer Mannheim) wurde dem
Kulturmedium mit 10 Einheiten/ml zugesetzt.
-
Die cytotoxischen Aktivitäten wurden
in einem 4-stündigen
Standard-5lCr-Freisetzungsassay gemessen.
Kurz ausgedrückt,
die stimulierten Effektorzellen wurden durch Zentrifugation gewaschen
und in Platten mit 96 Vertiefungen (Falcon) durch 3-fach-Reihenverdünnung von
500.000 Zellen/100 μl
auf 18.500 Zellen/100 μl
verdünnt.
P815 (H-2Kd) Mastocytomzellen (Ziele) wurden
durch Inkubation mit einem Peptid, das das A/PR/8/34-HA2-CTL-Epitop im
H-2Kd-Haplotyp (13) (IYSTVASSLVL, 20 μg/106 Zellen) umfasste oder mit dem A/RP/8/34-NP-CTL-Epitop
(14) (TYQRALVTG, 20 μg/106 Zellen = negative Kontrolle) sensibilisiert
und mit 51Cr (300 μCi/106 Zellen)
beladen. 5000 Zielzellen in 100 μl
Kulturmedium wurden in den Platten mit 96 Vertiefungen den Effektorzellen
zugesetzt. Nach 4 h bei 37°C
wurden die Platten mit 1400 U/min für 3 bis 4 min zentrifugiert und
30 μl der Überstände aus
jeder Vertiefung wurden in die entsprechende Vertiefung einer Lumaplate
(Packard) mit 96 Vertiefungen überführt, um
die Radioaktivität
unter Verwendung eines TopCount beta-Zählers (Packard) zu bestimmen.
-
Die Resultate sind als prozentualer
Anteil der spezifischen 51Cr-Freisetzung,
errechnet unter Verwendung der Formel:
(a – c/b – c) × 100, worin a = cpm, freigesetzt
in Gegenwart von Effektorzellen, b = cpm, freigesetzt in Gegenwart
von Detergens (maximale Freisetzung), und c = cpm, freigesetzt in
den Kontrollvertiefungen ohne Effektorzellen (spontane Freisetzung),
ausgedrückt.
-
2B – Resultate
-
Die Immunantworten, die durch ID-Strahlimmunisierung
induziert wurden, wurden mit denen einer Standard-IM-Injektion im Influenzamodell
mit pV1JHA, das für
das Hämagglutinin
von Influenza A/PR/8/34-Virus (H1N1-Stamm) codiert, verglichen.
In BALB/c-Mäusen
war eine Dosis-Antwort-Beziehung
zwischen der Dosis an pV1JHA-Plasmid und den Anti-Influenza-Antikörpern, die
nach IM- oder ID-Strahl-Injektion (MesoflashTMM10)
von pV1JHA erzeugt wurde, offensichtlich, wobei die niedrigste immunogene
Dosis in einem Protokoll mit zwei Immunisierungen (nicht gezeigt)
0,1 μg ist.
Diese Untersuchung zielte auf einen Vergleich der zwei Wege der
Verabreichung in einem Protokoll, das drei Immunisierungen mit 10 μg pV1JHA
(im Abstand von 3 Wochen) ab, wobei die Antikörperproduktion (Gesamt-Immunglobuline)
nach Strahlinjektion des DNA-Vakzins in die Haut, verglichen mit
der, die durch IM-Immunisierung induziert wurde, leicht erhöht war (1–2 ELISA-Verdünnungen,
2- bis 4-fach) (3).
-
In Anbetracht des niedrigen Levels
der Plasmidexpression in der Haut legt dieses Immunisierungsexperiment
nahe, dass wirksame Immunantworten aus einem sehr kleinen Protein
immunogen erzeugt werden können,
wenn dies in geeigneten Zellen oder Geweben produziert wird oder
dort aufgenommen wird.
-
Bei Prüfung des IgG1/IgG2a-Gleichgewichts
schien es, dass nur die IgG1-Titer durch die Immunisierungsroute
beeinflusst wurden. Tatsächlich
zeigt 4, dass IM- und ID-Strahlimmunisierte
Mäuse sehr ähnliche
IgG2a-Titer hatten, wohingegen der mittlere IgG1-Titer bei den ID-Strahlimmunisierten
Mäusen
einen maximalen Plateauwert erreichte, der etwa achtmal (3 ELISA-Verdünnungen) über dem
mittleren Titer lag, der in der IM-Gruppe beobachtet wurde. Die
durch ID-Strahlinjektion erhaltenen höheren IgG1-Titer korrelierten
positiv mit höheren
Virusneutralisierungstitern, die durch einen Standard-Hämagglutinationsinhibitions-Assay
an frischen Hühnchen-Erythrozyten
gemessen wurden, welche mit A/PR8/34-Influenzavirus inkubiert worden waren.
Die HI-Titer waren in der ID-Strahl-immunisierten Gruppe im Vergleich
zu der IM-Gruppe
etwas höher (5).
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Zusätzlich zu HI-Titern induzierte
das DNA-Vakzin auch spezifische Anti-HA-CTL-Antworten bei den immunisierten
BALB/c-Mäusen.
Wir detektierten signifikante CTL-Antworten fünf Monate nach der Primärimmunisierung
bei vier der sechs IM-immunisierten Mäuse und bei drei von fünf der Strahlimmunisierten
Mäuse, die
untersucht wurden. 6 zeigt die spezifischen
CTL-Antworten, die in einer typischen ansprechenden Maus aus jeder
der zwei Gruppen erzeugt wurden.
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Beispiel 3: Grippeimpfung
bei Affen
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3A – Material und Verfahren
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Das Plasmid ist wie in 2A beschrieben.
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Immunisierung
von Affen
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Zwei Jahre alte männliche und weibliche Cynomolgus-Makakenaffen (Macaca
fascicularis, 2,1–3,3
kg zur Zeit der Primärimmunisierung)
aus Vietnam wurden von Naforimex (Hochiminh Ville) erhalten und
unmittelbar nach der Ankunft in unseren Tierpflegeanlagen einer
Tuberculin-Diagnose unterzogen und in Quarantäne gehalten. Vor Aufnahme in
diese Untersuchungen hatten die Affen drei Injektionen inaktivierten
Polioimpfstoff (Pasteur Merieux Connaught) erhalten. Die Affen wurden
entsprechend den Richtlinien der europäischen Bestimmungen gehalten
und erhielten Leitungswasser ad libitum, Früchte und handelsübliches
Primatenfutter.
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Die Affen wurden durch IM-Verabreichung
von 50 mg Ketamin (0,5 ml Imalgene 1000, Rhône-Mérieux) in den Oberschenkel
anästhesiert.
Die Injektionsstelle war vor der Injektion Makakenaffen (2 männliche
und 2 weibliche pro Gruppe) wurden dreimal (Woche 0, 6 und 19) wie
folgt immunisiert:
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Für
IM-Injektionen wurden 50 μg
Plasmid pV1JHA in 500 μl
9‰ NaCl
in den Quadrizeps-Muskel injiziert, wobei eine 3 ml-Spritze verwendet
wurde, welche mit einer 26G3/8-Nadel ausgestattet war.
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Für
ID-Injektionen wurden 10, 50 oder 250 μg Plasmid pV1JHA in 100 μl 9‰ NaCl
in fünf
Punkte der Oberschenkelhaut injiziert, wobei eine MesoflashTMM40-Strahlkanone (MesoflashTM-Reihe,
Prolitec, Aouste/Sye, Frankreich) verwendet wurde. Zu injizierende
Lösungen
wurden in eine Spritze eingefüllt,
die auf den M40-Injektor passt. Dieser Injektor war mit einer kreisförmigen Düse, die
fünf Öffnungen
umfasste und so geeicht war, dass sie fixierte Volumina von ca.
100 μl pro
Schuss abgab, ausgestattet.
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Serumproben wurden in den Wochen
0 (präimmun),
2, 4, 6, 8, 10, 12, 16 und 24 gewonnen. Spezifische Anti-HA-Antikörpertiter
(spezifische Gesamtimmunglobuline) wurden durch ELISA-Titration,
wie sie in 2A beschrieben ist, ausgehend mit einer 1 : 25-Verdünnung der
Seren, verfolgt. Die Serumproben wurden auch auf HI-Antikörpertiter
untersucht, wie es in 2A beschrieben ist, wobei von einer 1 : 10-Verdünnung der
Seren ausgegangen wurde.
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3B – Resultate
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Wir verglichen eine ID-Strahlkanonenimmunisierung
(MesoflashTMM40) mit einer IM-Immunisierung bei
Affen. Zur Strahlkanonen-Immunisierung führten wir eine Untersuchung
des Dosis-Antwort-Typs durch und beobachteten eine Korrelation zwischen
der Menge an pV1JHA, die zur Immunisierung verwendet wurde und der
Größenordnung
der anschließenden
Antikörperantwort.
Wir fanden heraus, dass die 50 μg-Dosis
von pV1JHA stärkere
ELISA- und HI-Titer als die 10 μg-Dosis,
die keine Antwort hervorrief, induzierte. Die Größenordnung der Antikörperantwort
konnte durch Erhöhung
der pV1JHA-Dosis von 50 μg
auf 250 μg
nicht verbessert werden, allerdings schienen die Antworten in der
250 μg-Gruppe
homogener.
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Der Vergleich zwischen IM- und ID-Strahlkanonen-Immunisierung
mit 50 μg
pV1JHA zeigte keinen signifikanten Unterschied in der Gesamtantikörperantwort.
Allerdings zeigte die Untersuchung einzelner Titer eine schnellere
Serokonversion bei zwei der IM-Affen. In beiden Gruppen wurden die
Antworten durch die Boosterimmunisierung, die drei Monate nach der
zweiten Verabreichung gegeben wurde, verbessert.