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Hintergrund der Erfindung
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Gebiet der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein attenuiertes Japanische-Enzephalitis-Virus,
das durch Passagen auf Vero-Zellen an die Vero-Zellen adaptiert
ist und einen Japanische-Enzephalitis-Impfstoff,
der das besagte attenuierte Virus umfasst.
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Beschreibung des Stands der
Technik
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Japanische
Enzephalitis (JE) ist eine von Mücken übertragene
Arbovirus-Erkrankung mit einer bedeutenden Tragweite für die Volksgesundheit
in Asien. Es wird über
mehr als 35.000 Fälle
und 10.000 Todesfälle jährlich auf
diesem Kontinent berichtet, aber offizielle Berichte unterschätzen zweifellos
die tatsächliche
Zahl der Fälle
(Okuno, T. World Health Stat Q. 3: 120-31, 1978; Umenei, T. et al.
Bull World Health Org. 63: 625-31, 1985). Die Krankheit kann sich
in einem fieberhaften Kopfschmerzsyndrom, aseptischer Meningitis
oder Enzephalitis manifestieren und etwa die Hälfte der Überlebenden neigt dazu, dauerhafte
neurologische und psychiatrische Folgeerkrankungen zu haben (Burke,
D.S. et al. The Arbovirus: Epidemiology and Ecology 3:63-92, 1988;
Monath, T.P. Virology 763-814, 1990).
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Beim
JE-Virus handelt es sich um eine von 66 Familien von Flaviviren,
behüllte,
einzelsträngige RNA-Viren
positiver Polarität,
die größtenteils
Vektor-übertragen
sind (Chambers, T.J. et al. Ann. Rev. Microbiol. 44: 649-88, 1990).
Flaviviren sind morphologisch sphärisch, haben einen Durchmesser
von ungefähr
40 nm und bestehen aus einer Lipid-Doppelschicht, die ein Nukleokapsid,
das ein Genom von 11 kb, das mit einem Kapsid (C) Protein einen
Komplex bildet, enthält,
umgibt (Rice, C.M. et al. Science 229: 726-33, 1985). Oberflächenvorsprünge auf
der Membran bestehen aus glycosylierten Hüllen- (E-, „envelope") und Membranproteinen (M). Ein Vorläufer des
M-Glycoproteins, der in intrazellulären, im Entstehen begriffenen
Virionen vorkommt, wird zu dem M-Protein geschnitten, das sich in
reifen extrazellulären
Virionen findet. Mit dem E-Protein von 53 kd sind wichtige physiologische
Aktivitäten
einschließlich
der Hämagglutination,
der Neutralisierung von Viren, des Bindens von Virionen, der Membranfusion
und des Bindens von Viren an zelluläre Rezeptoren verbunden (Koshini,
E. et al. Virol. 188:714-20, 1992).
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Es
gibt drei JE-Impfstoffe für
Menschen (Tsai, T. et al. Vaccines 671-713, 1993). Von diesen drei
ist nur inaktivierter JE-Impfstoff, der in Gehirnen von Mäusen hergestellt
wird, international erhältlich.
Ein Hersteller, die Research Foundation for Microbial Diseases of
Osaka University (Biken) stellt den größten Teil des inaktivierten
JE-Impfstoffs, der
international abgesetzt wird, her; dieser Impfstoff wurde 1992 in
den USA, wo er von den Connaught Laboratories, Inc. als JE-VAXTM vertrieben wird, zugelassen. Inaktivierter
und lebend-attenuierter JE-Impfstoff, der in primären Hamsternierenzellen
(PHK) hergestellt wird, wird lediglich in China vertrieben.
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Inaktivierter
JE-Impfstoff, der in Gehirnen von Mäusen hergestellt wird, wurde
in Japan 1954 zugelassen. Weil er durch zerebrale Injektion in Babymäuse hergestellt
wird, ist er aufwändig
herzustellen und es wurden Bedenken bezüglich der Möglichkeit von neurologischen
Nebenwirkungen, die mit dem Impfstoff in Verbindung stehen, erhoben.
Obwohl fortlaufende Verbesserungen beim Herstellungsprozess seine
Reinheit und Wirksamkeit (Oya, A. Vaccination Theory and Practice
69-82, 1975; Oya, A. Acta Pediatr Jpn. 30:175-84, 1988; Takaku,
K. Biken J. 11:25-39, 1968) gesteigert haben, wurde bis vor kurzem über eine
mäßige Häufigkeit
von lokalen und leichten systemischen Reaktionen berichtet (Hoke,
C.H. et al. New Engl J Med. 319:608-14, 1988; Poland, J.D. et al.
J Infect Dis. 161:878-82, 1990; Sanchez, J.L. et al. Lancet 335:972-73,
1990). Bei 20 der Impfstoffe treten lokale Spannung, Rötung und/oder
Schwellung an der Injektionsstelle auf. Über leichte systemische Symptome,
hauptsächlich
Kopfschmerz, niedriges Fieber, Myalgien, Unwohlsein und gastrointestinale
Symptome wird bei 10 bis 30 % der Impfstoffe berichtet. Seit 1989
wurde über
ein anscheinend neues Muster von Nebenwirkungen einschließlich Urtikaria,
Angioödem,
Atemnot, Erythema multiforme, Erythema nodosum und schweren neurologischen
Störungen,
vorwiegend bei Reisenden, die in Australien, Europa und Nordamerika
geimpft wurden, berichtet (Anderson, M.M. et al. Lancet 337:1044,
1991; Ruff, T.A. et al. Lancet 228:881-2, 1991). Darüber hinaus
berichtete Ohtaki 1992 und 1995 über
sieben Kinder mit akuter disseminierter Enzephalo myelitis (ADEM)
mit Veränderungen
in den Magnetresonanzbildern (MRI) nach JE-Impfung (Ohtaki, E. et
al. Pediatr Neurol. 8:137-9, 1992; Ohtaki, E. et al. J Neurol Neurosurg
Psychiatry 59:316-7, 1995). Von Interesse ist auch, dass eine Impfung
mit tierischem Hirngewebe, das Tollwutimpfstoff enthielt, zu schweren
neurologischen Komplikationen führte
(Plotkin, S.A. et al. Vaccines 661-2, 1994). Aus diesem Grund hat die
WHO der Entwicklung eines JE-Impfstoffes eine hohe Priorität zuerkannt.
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Vor
kürzerer
Zeit stellte sich heraus, dass der inaktivierte und lebend-attenuierte
JE-Impfstoff von
China wirksam ist, hohe Titer virusneutralisierender Antikörper hervorbringt
und sicheren Schutz gewährt
(Tsai, T. el al. Vaccines 671-713, 1993). PHK-Zellen, in denen der
chinesische Impfstoff hergestellt wurde, sind jedoch von der Weltgesundheitsorganisation
(WHO) nicht für
die Herstellung von viralem Impfstoff zugelassen oder von den entwickelten
Ländern
für die
Verwendung an Menschen zugelassen. Der wesentliche Nachteil bei
der Verwendung primärer
Hamsterzellen für
die Herstellung von Impfstoffen ist die Unsicherheit im Hinblick
auf die Qualität
des Impfstoffs. Auch wenn spezielle, von Krankheitserregern freie
Hamster verwendet werden, können
die Tiere unerwartet infiziert werden, was für die Herstellung des Impfstoffs
problematisch ist. Gelegentlich könnte eine Infektion dieser
Art über
einen langen Zeitraum unentdeckt bleiben. Mit diesen Kritikpunkten
ist es erforderlich, dass weitere kontrollierte Studien der Sicherheit
des Impfstoffs Vertrauen im Hinblick auf seinen verbreiteten Gebrauch
ermöglichen.
Ein weiterer Nachteil der Herstellung von Impfstoff aus primären Zellen besteht
in der geringen Ausbeute des Virus und den hohen Kosten, wobei keine
Massenproduktion ermöglicht wird.
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In
Anbetracht des Obigen besteht ein Bedarf nach einem neuen JE-Impfstoff,
der in Standardzelllinien wie zum Beispiel in Vero- oder in humanen
diploiden Zellen, die als humane Impfstoffsubstrate anerkannt worden
sind, hergestellt wird, mit einer guten Kostenrentabilität. Vero-Zellen
sind transformierte, aber nicht tumorerzeugende Zellen, die aus
Niere vom Affen stammen. Die Vero-Zelllinie ist insofern, als Vero-Zellen
leichter an groß angelegte
Zellkulturen angepasst werden können
und als transformierte Zellen eine unbegrenzte Lebensdauer haben,
vorteilhafter als jede anderer Zelllinie.
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Es
wurde nun festgestellt, dass das JE-Virus in einer Vero-Zellkultur
gezüchtet
werden kann. Es wurden erhebliche Anstrengungen auf dem Gebiet des
JE-Impfstoffs unternommen, um Impfstoff in Standardzellen, die effektive
Zellkulturen in großem
Umfang ermöglichen,
herzustellen. Dennoch hat die Charakterisierung des Virus einschließlich der
genetischen Stabilität,
der Ausbeute und des für
den kommerziellen Einsatz notwendigen Prozesses durch Kultivierung
mit Vero-Zellen niemals die Erfordernisse für einen Impfstoff für den Menschen
erfüllt.
Infolge dieser Tatsachen und der Schwierigkeiten, Kenntnisse, die
an anderen Viruskulturen gewonnen wurden, auf das JE-Virus zu übertragen,
konnte auf dem bisherigen Stand der Technik kein Erfolg bei der
Entwicklung eines Impfstoffs gegen das JE-Virus, der genetisch stabil
ist und eine hoch immunogene Eigenschaft besitzt, aus kontinuierlichen
Zelllinien heraus erzielt werden. Unter all diesen Untersuchungen
hat bis zum jetzigen Zeitpunkt keine zur Herstellung eines neuen
Impfstoffs, der die erwähnten
Kriterien vor diesem Hintergrund erfüllt, geführt.
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Die
vorliegende Erfindung schlägt
eine Entwicklung und Vermehrung von JE-Viren in einer kontinuierlichen
Zelllinie, Vero-Zellen, zur Herstellung eines Impfstoffs, der die
früheren
Probleme von JE-Virus, das in Gehirn von der Maus oder in primären Zelllinien
produziert wurde, bewältigt,
vor. Die vorliegende Erfindung zeigt auch eine Methodik, die zum
Kultivieren des JE-Virus entwickelt wurde, und ein nachgeschaltetes
Verfahren zur kostengünstigen
Herstellung von Impfstoff auf.
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Darüber hinaus
zeigt die vorliegende Erfindung eine Methodik, die gegenüber den
früher
kommerziell verwerteten JE-Impfstoffen auf die folgenden Arten und
Weisen verbessert ist, auf.
- 1. Sicherheit:
Das erfundene Virus erlangte während
der Vero-Zellkultivierung keine Virulenz, was die Risiken der Herstellung
verminderte und für
die Empfänger
ein zusätzliches
Sicherheitsniveau über
das, das durch strenge Kontrolle über den Prozess der Virusinaktivierung
bereitgestellt wurde, hinaus bot. Dieser Vorteil wurde von den vorher
kommerziell verwerteten JE-Impfstoffen niemals geboten.
- 2. Gesteigertes Angebot an sichererem Substrat für die Herstellung:
Der JE-Impfstoff
der vorliegenden Erfindung wird in Abwesenheit von Rinderserum her gestellt,
was zu hohen Ausbeuten und zu billiger und skalierbarer Produktion,
die mit den früher
kommerziell verwerteten JE-Impfstoffen nicht erreicht wurden, führt.
- 3. Geringeres Hervorrufen von Reaktionen: In den JE-Impfstoff
der vorliegenden Erfindung wird kein Gelatine-Stabilisator eingearbeitet,
was das Risiko von Impfreaktionen wie denen, die man mit dem vorhandenen
Impfstoff sieht (Saskaguchi M. et al. Vaccines 68-69, 1998), vermindert.
Darüber
hinaus sind unerwünschte,
vom Rind stammende Bestandteile, die in den vorhandenen JE-Impfstoffen
enthalten sind, in wirksamer Weise eliminiert. Schlüssigerweise
wurde dieser Grad an Sicherheit der vorliegenden Erfindung niemals
vom früheren
JE-Impfstoff bereitgestellt.
- 4. Gesteigerte Wirksamkeit: Der Erfolg skalierbarer Herstellung
mit Vero-Zellen und die Abwesenheit von Zusätzen für die Herstellung und auch
die wirkungsvolle Reinigung erlauben die erste Verwendung von starken
Hilfsstoffen beim Formulieren des JE-Impfstoffs. Obwohl die Verwendung
von Hilfsstoffen in der Formulierung von Impfstoffen bei anderen
Impfstoffen eingesetzt wurde, war es schwierig, dieses Wissen auf
den JE-Impfstoff zu übertragen,
da keiner der vorhandenen JE-Impfstoffe seine sichere Herstellung
sicherstellt.
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Schließlich führte bis
zur jetzigen Zeit keiner der Versuche zu einem neuen Impfstoff,
der die oben erwähnten
Vorteile bei der Kommerzialisierung von JE-Impfstoff bietet.
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Daher
ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen sicheren und
wirksamen JE-Impfstoff, der einem Standardzellsubstrat hergestellt
wird, bereitzustellen, um seine Akzeptanz in vielen Ländern zu
erhöhen.
Eine weitere Aufgabe der Erfindung ist es, ein wirksames Verfahren
zum Herstellen eines hochgradig gereinigten, stabilen Impfstoffs
und zum Formulieren eines Impfstoffs, der mit einer kleinen Antigenmenge
hoch immunogene Eigenschaften besitzt, bereitzustellen.
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Zusammenfassung der Erfindung
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In
einem Aspekt stellt die vorliegende Erfindung wie in Anspruch 1
beschrieben ein attenuiertes Japanische-Enzephalitis-Virus, das
durch Passagen auf Vero-Zellen an die Vero-Zellen adaptiert ist,
bereit. Das attenuierte Japanische-Enzephalitis-Virus der vorliegenden
Erfindung, das hier als CJ50003 bezeichnet wird, wurde am 20. April
1998 unter dem Budapester Vertrag über die internationale Anerkennung
der Hinterlegung von Mikroorganismen für die Zwecke von Patentverfahren
in der permanenten Sammlung des Korean Culture Center of Microorganisms,
Seoul, Korea hinterlegt und eine Subkultur davon kann unter der
Zugangsnummer KCCM-10125 erhalten werden.
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In
einem anderen Aspekt stellt die vorliegende Erfindung einen Impfstoff
gegen Japanische Enzephalitis, der ein attenuiertes Japanische-Enzephalitis-Virus,
das durch Passagen auf Vero-Zellen an die Vero-Zellen adaptiert
ist, umfasst, bereit.
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Kurze Beschreibung der Abbildungen
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Diese
und andere Eigenschaften, Aspekte und Vorteile der vorliegenden
Erfindung werden unter Berücksichtigung
der folgenden Beschreibung, der angefügten Ansprüche und der beiliegenden Abbildungen besser
verstanden, wie folgt:
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1 zeigt
Passagen und Adaptation des JE-Virus SA14-14-2(PDK) in Vero-Zellen.
Passage 1 des Virus wurde 5 Tage nach der Beimpfung einer Einzelschicht
von Vero-Zellen
mit einer MOI von 0,1 mit dem Stamm SA14-14-2(PDK) gewonnen. Der
Titer des JE-Virus wurde mittels Plaque-Assay auf Einzelschichten von
Vero-Zellen gemessen. Es wurden nachfolgende, fortlaufende Passagen
bis zu 30 Passagen mit den Viren aus der Viruspassage 1 als Ausgangsmaterial
mittels aufeinanderfolgender Virusinfektion und Titration wie in Beispiel
1 beschrieben durchgeführt.
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2 zeigt
die Gewinnung von JE-Virus CJ50003 zu multiplen Zeitpunkten in einer
Rollerflasche jeden zweiten Tag von den Tagen 3 bis 17 nach Infektion.
Eine Einzelschicht von Vero-Zellen wurde mit einer MOI von 0,01
plaquebildenden Einheiten (PBE) pro Zelle infiziert. Man ließ das Virus
2 Stunden lang bei 35°C adsorbieren,
dann wurden die Zellen dreimal mit PBS gewaschen, mit 100 ml serumfreiem
EMEM ernährt
und bei 35°C
inkubiert. Alle 48 Stunden von Tag 3 bis Tag 17 nach der Beimpfung
wurden die Überstände der
Kulturen mit frischem, von Serum freiem EMEM ersetzt. Titrationen
der Infektiosität
der Viren in den gewonnenen Materialien wurden durchgeführt, indem
Plaque-Untersuchungen auf Einzelschichten von Vero-Zellen vorgenommen
wurden.
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3 zeigt
eine Untersuchung des mit Saccharosegradienten-Ultrazentrifugation
gereinigten Virus CJ50003 mittels SDS-PAGE und Western Blotting.
Sechzig ml von konzentriertem Kulturüberstand wurden auf 40 ml eines
Saccharosegradienten von 15–60
% aufgetragen und in einem 45 Ti Rotor bei 22.000 Upm 18 Stunden
bei 12°C
zentrifugiert. Proben von zwei ml wurden vom Boden der Röhrchen genommen
und einer SDS-PAGE mit einem Gradienten von 4–20 % unterzogen und die aufgetrennten
Proteine wurden auf Nitrocellulosemembranen übertragen. Die Proteine wurden
durch Färben
mit Coomassie-Brillant-Blau (Feld A) oder Silbernitrat (Feld B)
sichtbar gemacht und Antigene wurden durch Reaktion mit einem monoklonalen
Antikörper,
der mit E-Protein von JE-Virus
reagiert, sichtbar gemacht (Feld C). Bahn 1: vorgefärbte Proteinstandards (Novex
SeeblueTM), die von oben Molekulargewichte
von 250, 98, 64, 50, 36, 30, 16 und 6 kDa darstellen; Bahnen 2-10:
Fraktionen Nr. 3-11 vom Boden nach Ultrazentrifugation; E: Hüllenprotein;
C: Kapsidprotein; M: Membranprotein.
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4 zeigt
Kinetiken der Formaldehyd-Inaktivierung von gereinigtem JE-Virus
CJ50003. Gereinigte Zubereitungen von JE-Virus wurden bei 4°C oder bei
22°C mit
0,018 % Formaldehyd inaktiviert. Proben, die zu den angegebenen
Zeiten genommen worden waren, wurden durch direkte Plaque-Untersuchungen
auf Einzelschichten von Vero-Zellen auf verbleibendes, infektiöses Virus
titriert. Zusätzlich
wurde ein Amplifikationstest wie folgt vorgenommen, um niedrige
Virusspiegel nachzuweisen: Doppelte Kolben, die Einzelschichten von
Vero-Zellen enthielten, wurden mit Proben von den Zeitpunkten der
Viren-Inaktivierung beimpft. Nach einer Adsorptionsperiode von 2
Stunden bei 35°C
wurden die Zellen erneut ernährt
und bei 35°C
inkubiert. Die Zellen wurden 7 Tage und 14 Tage nach der Infektion
erneut ernährt.
Die Kulturmedien wurden gewonnen und Plaque-Untersuchungen unterzogen,
um infektiöses
Virus nachzuweisen. Es werden die Zeitpunkte der Inaktivierung aus
zwei getrennten Experimenten gezeigt: 4°C (ausgefüllte Rechtecke), 22°C (ausgefüllte Kreise). Gleichzeitig
wurden thermale (ohne Formaldehyd) Inaktivierungskontrollen (offene
Rechtecke für
4°C und
offene Kreise für
22°C) durchgeführt.
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Ausführliche Beschreibung der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft einen JE-Virusstamm, der wünschenswerte
Eigenschaften für
die Herstellung des JE-Impfstoffs besitzt. Besagtes Virus ist ein
attenuiertes Virus und kann sich in der kontinuierlichen Zelllinie
Vero, die von der WHO als Zellsubstrat zur Herstellung von Impfstoff
für Menschen
zugelassen ist, vermehren. Somit wird erwartet, dass besagtes Virus
für Herstellung
von inaktivierten und lebenden JE-Impfstoffen, die sicherer als die derzeitigen
Impfstoffe sind, verwendet werden kann.
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Die
vorliegende Erfindung stellt einen Impfstoff, der den gegenwärtigen Bedarf
befriedigt, bereit. Ein JE-Virus wurde an Vero-Zellen durch aufeinandertolgende
Passagen bei höchstens
35°C adaptiert.
Fortgesetzte Passagen in Vero-Zellen führten zu einer Steigerung beim
Virustiter über
107 PBE pro ml Kulturüberstand und verringerten die
Zeit in der Kultur, bis sich ein Gipfel des Virustiters zeigte.
Die Erfindung betrifft die Entwicklung eines Verfahrens zum Gewinnen
von Material zu mehreren Zeitpunkten, das ohne Erfordernis von Serum
als Ergänzung
zu einem hohen Gewinn an Virusproduktivität führte, was kommerziell realisierbare
Eigenschaften für
die kostengünstige
Produktion des besagten Impfstoffs in großem Maßstab bedeutet. Gemäß der Erfindung
ist das Verfahren der mehrfachen Gewinnung von Material bei der
Kultivierung des Virus für
den verminderten Grad des zytopathischen Effekts (CPE) der infizierten
Zellen verantwortlich. Der JE-Impfstoff der vorliegenden Erfindung
enthält
infolge des verminderten Grades des CPE eine extrem kleine Menge
von restlichen Bestandteilen, die von den Zellen stammen. Darüber hinaus
wird erwartet, dass der JE-Impfstoff der vorliegenden Erfindung
eine verbesserte Immunogenität
und größeren Schutz
gegen die Erkrankung als gegenwärtige
JE-Impfstoffe bietet. Der gereinigte JE-Impfstoff der vorliegenden
Erfindung weist gegenüber
gegenwärtigen
Impfstoffen einen wesentlichen Vorteil dahingehend auf, dass die
gereinigten Viren aus den kultivierten Vero-Zellen den Anforderungen
an die Entwicklung eines Impfstoffes für Menschen genügen.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft auch die Verfahren zur Herstellung
des besagten Impfstoffs. Die Verfahren können eine hohe Produktivität, Reinheit
und Wirksamkeit des besagten Wirkstoffs bieten. Man erhält das JE-Virus
CJ50003, indem man JE-Virus SA-14-14-2(PDK) 4 oder mehr Passagen
zur Adaptation in Vero-Gewebekulturzellen bei Temperaturen von höchstens
35°C unterzieht
und das kultivierte Virus selektiert, während man die Vermehrung des
Virus basierend auf der Zahl der Herde, die in Vero- und/oder LLC-MK2-Zellen
gebildet wurden, überwacht.
Das Virus, das man aus dieser Adaptation erhält, weist in Vero-Zellkultur
einen Gipfeltiter von mindestens 1×107 PBE/ml
Kulturüberstand
und eine verkürzte
Inkubationsperiode zum Gewinnen von Material auf. Das JE-Virus SA-14-14-2(PDK)
ist ein attenuierter Stamm, der durch Adaptieren eines Wildtyp-JE-Virus
SA14 aus der Mücke
in der primären
Gewebekulturzelle aus Niere vom Hamster (PHK) und der primären Gewebekulturzelle
aus Niere vom Hund (PDK) gewonnen wird (Kenneth H. Eckels, et al.
Vaccine 6 513-518, 1988). Aber die PHK- und PDK-Zellen sind von
der WHO nicht zugelassen, somit sind sie zur Herstellung von Impfstoffen,
die an Menschen angewendet werden können, nicht geeignet. Die Vero-Zelle ist von der
WHO zur Verwendung beim Menschen zugelassen, somit ist der an Vero
adaptierte JE-Virusstamm CJ50003 eine gute Basis für die Herstellung
eines Impfstoffs für
Menschen.
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Es
ist bekannt, dass das SA-14-14-2(PDK)-Virus zu den Flaviviren gehört und die
folgenden physikochemischen Eigenschaften besitzt: einzelsträngig, RNA-Genom
positiver Polarität
mit einem methylierten 5'-Ende
und einem 3'-Ende
ohne poly-A-Struktur. Die Größe des RNA-Genoms
beträgt
etwa 11 kb und das Genom liegt kombiniert mit dem Nukleokapsidprotein
(C) von 13.500 Da vor. Das Virus umfasst zusätzlich das Membranprotein (M)
von 8.700 Da, das Hüllenprotein
(E) von 53.000 Da und die nicht strukturellen Proteine NS1, 2a,
2b, 3, 4a, 5 und Ähnliches.
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Der
an Vero adaptierte JE-Virusstamm CJ50003 wurde über mehr als 30 Passagen in
Vero-Zellen vermehrt. Der Virustiter und die Morphologie der Plaques änderten
sich während
der Passagen nicht, was darauf hindeutet, dass das Virus eine stabile
phänotypische
Beschaffenheit aufweist.
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Um
einen Einblick in die molekularen Grundlagen der biologischen Charakteristika
des JE-Virus CJ50003 zu erhalten, wurden die physikochemischen Eigenschaften
des Virus untersucht. Die Basensequenz des Virusgenoms wurde mittels
Klonierung und Sequenzierung der cDNA bestimmt. Als Ergebnis wurde
festgestellt, dass drei Adeninbasen an den Positionen 1032, 1506
und 1704 und eine Guaninbase an der Position 1769 des Gens für das E-Protein
des JE-Virus SA14-14-2(PDK) durch drei Guanine beziehungsweise ein
Thymin im JE-Virus CJ50003 ersetzt wurden. Dementsprechend wurde
die Aminosäuresequenz
des E-Proteins von Threonin an Position 19, Threonin an Position
177, Lysin an Position 243 und Glutamin an Position 264 zu Alanin,
Alanin, Glutamat beziehungsweise Histidin abgeändert. Die Aminosäureaustausche
im E-Protein blieben während
der Passagen in Vero-Zellen erhalten, solange unsere Untersuchung
dauerte.
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Das
Virus CJ50003 tötete
Mäuse nicht,
wenn die Viren, die eine unterschiedliche Zahl von Passagen auf
Vero-Zellen aufwiesen, jungen Mäusen
intracerebral injiziert wurden. Folglich kann festgestellt werden, dass
das Vero-adaptierte JE-Virus CJ50003 ein attenuierter und stabiler
Virusstamm, der keine oder eine geringe Neurovirulenz aufweist,
ist. Es ist einer der kritischen Punkte, um besagtes Virus als Lebend-JE-Virus-Impfstoff
und/oder als inaktivierten Impfstoff zu verwenden.
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Die
vorliegende Erfindung stellt auch ein Verfahren zum Reinigen des
Virus aus der Zellkultur ohne Einfrieren der rohen oder zwischengereinigten
Materialien bereit. Das besagte Verfahren umfasst die Schritte des
Entfernens von Zellfragmenten, des Konzentrierens des Virus, des
Reinigens des Virus durch Präzipitation der
Materialien zellulärer
Herkunft und Saccharosegradienten-Ultrazentrifugation, des Fraktionierens
der Gradienten und des Untersuchens der Fraktionen auf Virus. Genauer
stellt die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur Herstellung von
gereinigtem JE-Virus durch Vermehren des Virus auf hohe Titer in
kontinuierlichen Zelllinien in Gegenwart oder Abwesenheit von Zusätzen von
Serumprotein, durch Reinigen des Virus durch Ultrazentrifugation
und durch Zusammenfassen der viruspositiven Fraktionen bereit.
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Das
besagte Virus wird in Vero-Gewebekulturzellen vermehrt. Die in Rollerflaschen
konfluent gewachsenen Vero-Zellen werden mit dem Virus CJ50003 infiziert
und inkubiert. Die Gewinnung des Virus kann durch das Verfahren
der multiplen Gewinnung durchge führt
werden. Die Entnahme des Kulturüberstands
wurde zum Zeitpunkt von 2 oder 3 Tagen nach der Infektion entsprechend
der MOI der Infektion begonnen und die Kultur wurde erneut mit frischem
Medium versorgt. Nach einer Inkubation der erneut mit Nährlösung versorgten
Kultur von 2 Tagen wurde der Kulturüberstand wieder abgenommen.
Die Gewinnung kann bis zu 4-mal in 8 oder 9 Tagen nach der Infektion
wiederholt weiden, wobei der Virustiter über 107 PBE/ml
Kulturüberstand
blieb. Das Verfahren der multiplen Gewinnung ergab eine hohe Virusausbeute
pro Einheit einer Rollerflasche, somit macht sie diese Erfindung
mit den Gesetzen des Marktes verträglicher. Weiterhin ist das
Verfahren für
den verminderten Grad des CPE der infizierten Zellen verantwortlich.
Der verminderte Grad des CPE trägt
zum extrem niedrigen Spiegel von restlichen, von Zellen stammenden
Bestandteilen im JE-Impfstoff der vorliegenden Erfindung bei. Die
gewonnenen Kulturüberstände konnten
bei 4°C
aufbewahrt werden, bis die Reinigung begann. Die Klärung der
gewonnenen Kulturüberstände kann
durch gebräuchliche
Verfahren, die im Fachgebiet bekannt sind, einschließlich einer
Zentrifugation mit niedriger Geschwindigkeit, zum Beispiel 10 Minuten
lang bei 1500 g und/oder durch Filtration durch einen Filter mit
einer Porengröße von 0,45
bewerkstelligt werden. Die gewonnene Kulturflüssigkeit wird bis zur Konzentration
bei 4°C
aufbewahrt. Zur Konzentration des Virus wird die Kulturflüssigkeit
ultrafiltriert und das Retentat wird gesammelt. In einem anderen
Verfahren zur Konzentration wird Polyethylenglycol (PEG) 8000 in
der Kulturflüssigkeit
bis zu 10 % gelöst
und das Präzipitat
wird in einem geeigneten Puffer, zum Beispiel in phosphatgepufterter
Salzlösung
(PBS, pH 7,0) gelöst.
Zum Entfernen von DNA und anderen Materialien, die von den Zellen
stammen, wird die Protaminsulfatfällung durchgeführt, was
durch Zugabe von Protaminsulfat zur konzentrierten Viruslösung und
Zentrifugation mit hoher Geschwindigkeit, zum Beispiel 5 Minuten
lang bei 12.000 g, bewerkstelligt werden kann. Zur weiteren Reinigung des
Virus wird eine Dichtegradientenultrazentrifugation auf kontinuierlichen
Saccharosegradienten von 15–60 %
oder auf diskontinuierlichen Saccharosegradienten durchgeführt. Der
Saccharosegradient wird fraktioniert und die Fraktionen werden auf
das Virus untersucht. Verfahren zum Untersuchen auf viruspositive
Fraktionen beinhalten Plaque-Assay, Hämagglutinationsuntersuchung,
Polyacrylamidgel-Elektrophorese und Antigenuntersuchungen wie zum
Beispiel Immunoassays. Die Fraktionen zur weiteren Verarbeitung
werden basierend auf hohem Virustiter und geringem Maß an anderen
Verunreinigungen vereinigt. Die Reinheit von vereinigtem und gereinigtem
Virus wurde mittels Untersuchung auf chromosomale DNA und Protein,
das von Vero-Zellen stammte, bewertet. Die Ergebnisse zeigten, dass
der Gehalt an zellulärer
Wirts-DNA und Protein nur 2,5 pg beziehungsweise 2 ng pro 5 μg gereinigten
JE-Virus beträgt,
was zeigte, dass die oben beschriebenen Reinigungsverfahren andere
Verunreinigungen aus dem viralen Antigen wirksam entfernten. Die
Ausbeute von JE-Virus aus 1 l infizierter Kulturflüssigkeit
wird auf etwa 2,3 Milligramm veranschlagt.
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Die
vorliegende Erfindung stellt auch ein Verfahren zum Inaktivieren
von JE-Virus bereit, um seine Infektiosität zu zerstören, während seine Antigenität erhalten
bleibt. Das besagte Verfahren umfasst das Zugeben einer wirksamen
Menge von Formaldehyd und das Inkubieren des besagten Virus mit
dem besagten Agens unter bestimmten Umständen, so dass das besagte Virus
inaktiviert wird. Genau dargestellt wurden die vereinigten Fraktionen
mit einem geeigneten Puffer wie zum Beispiel PBS auf eine geeignete
Proteinkonzentration verdünnt
und Formaldehyd wurde zu der verdünnten Vereinigung der Fraktionen
gegeben. Die Inkubation mit Formaldehyd wurde bei 22°C oder bei
4°C vorgenommen.
Es wurden mindestens 4 oder 46 Tage bei 22°C beziehungsweise 4°C benötigt, um
die virale Infektiosität
ohne Verlust von viraler Antigenität völlig zu zerstören. Vorzugsweise
wurde das Verfahren zur Inaktivierung des JE-Virus bei 22°C aufgrund
der Einfachheit bei Kulturen in großem Maßstab gewählt und die Inkubationszeit
wurde für
einen Sicherheitsrahmen auf 7 Tage ausgedehnt. Beispiele von inaktivierenden
Wirkstoffen, die wirksam waren, beinhalten jedoch Formaldehyd, sind
aber nicht darauf beschränkt.
Im Allgemeinen kann dies durch chemische oder physikalische Mittel
erreicht werden. Eine chemische Inaktivierung kann durch Behandeln
der Viren zum Beispiel mit Enzymen, β-Propiolacton, Ethylenimin oder
einem Derivat davon und einem organischen Lösungsmittel wie zum Beispiel Tween,
Triton, Natriumdesoxycholat und Sulfobetain bewirkt werden. Wenn
nötig,
wird die inaktivierende Substanz danach neutralisiert; Material,
das mit Formaldehyd inaktiviert wurde, kann zum Beispiel mit Thiosulfat neutralisiert
werden. Physikalische Inaktivierung kann vorzugsweise vorgenommen
werden, indem die Viren einer energiereichen Strahlung wie zum Beispiel
UV-Licht, Röntgenstrahlung
oder Gamma-Strahlung ausgesetzt werden.
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Die
JE-Impfstoffe werden als injizierbare Flüssigkeiten hergestellt, entweder
als flüssige
Lösung
oder als Suspension. Es ist möglich,
einen stabilisierenden Wirkstoff wie zum Beispiel Kohlenhydrate
(Sorbit, Mannit, Stärke,
Saccharose, Dextran, Glucose, etc.), Proteine (Albumine, Casein,
etc.), einen Wirkstoff, der Proteine enthält (Rinderserum, Magermilch,
etc.) und Puffer (wie zum Beispiel Alkalimetallphosphat) zuzugeben. Die
Aufbereitung kann nach Zugabe eines Stabilisators lyophilisiert
werden und sie kann im Vakuum oder unter Stickstoff gelagert werden.
Wenn gewünscht
können
eine oder mehrere Verbindungen mit einer unterstützenden Wirkung zugegeben werden.
Geeignete Verbindungen für
diesen Zweck sind zum Beispiel: Aluminiumhydroxid, Phosphat oder
Oxid, Mineralöl
(wie zum Beispiel Bayol, Marcol 52) und Saponine. Zusätzlich werden, wenn
gewünscht,
ein oder mehrere Emulgierungsmittel wie zum Beispiel Tween oder
Span zu den Virusmaterialien gegeben.
-
Die
Wirksamkeit eines Hilfsstoffs wurde festgestellt, indem die Menge
der neutralisierenden, gegen das Virus gerichteten Antikörper, die
auf die Verabreichung des inaktiven Virus in Impfstoffen, die auch
an ein Adjuvans absorbiert werden, zurückzuführen sind, gemessen wurde.
Beispiele eines Hilfsstoffs, der wirksam war, schließen Aluminiumhydroxid
(„alum
hydroxide") ein,
sind aber nicht darauf beschränkt.
Der erhaltene Impfstoff wurde durch den Plaque-Reduktions-Neutralisationstest
(PRNT) mit den Seren von Mäusen,
die mit dem besagten Impfstoff immunisiert worden waren, und durch
direkte Konfrontation immunisierter Mäuse mit einem neurovirulenten
Virus auf Wirksamkeit untersucht. Als Ergebnis wurde gezeigt, dass
der besagte Impfstoff die gleiche oder eine bessere Wirksamkeit
als vergleichbare Impfstoffe beim Hervorbringen von neutralisierendem
Antikörper
hatte.
-
Um
mögliche Änderungen
der Immunogenität
von Viren, die mit einer unterschiedlichen Zahl von Passagen an
Vero adaptiert waren, zu untersuchen, wurden die Impfstoffe mit
einer verschiedenen Zahl von Passagen hergestellt und die Wirksamkeit
eines jeden Impfstoffs wurde verglichen. Es gab trotz aufeinanderfolgender
Passagen auf Vero-Zellen
keinen bemerkenswerten Unterschied bei der Wirksamkeit unter den
Impfstoffen, die aus Viren mit unterschiedlichen Zahlen von Passagen
hergestellt worden waren. Somit kann festgestellt werden, dass der
an Vero adaptierte JE-Virusstamm CJ50003 eine stabile Immunogenität aufweist.
-
Die
folgenden Beispiele erläutern
das attenuierte, an Vero-Zellen adaptierte JE-Virus gemäß der vorliegenden
Erfindung und den JE-Impfstoff, der gemäß der vorliegenden Erfindung
das besagte attenuierte Virus umfasst. Aufgrund der vorangehenden
Beschreibung und den folgenden Beispielen wird angenommen, dass
Fachleute imstande sind, die Erfindung in vollem Umfang auszuführen.
-
BEISPIEL 1
-
Adaptation des Virus SA1414-2(PDK) an
Vero-Zellen
-
JE
SA14-14-2(PDK), Virus SA14-14-2 nach Passage 8 in Nierenzellkultur
vom Hund, wurde verwendet, um fortlaufende Passagen in Vero-Zellkultur
einzuleiten. Die Einzelschichten von Vero-Zellen wurden mit JE SA14-14-2(PDK)
bei einer MOI von 0,1 PBE pro Zelle beimpft. Die infizierten Zellkulturen
wurden in Kulturflaschen mit 25 cm2, die
5 ml Nährmedium,
das aus Eagle's
minimalem essentiellen Medium, das mit 10 % fetalem Rinderserum
ergänzt
worden war, bestand, enthielten, in einer Atmosphäre von etwa
5 % CO2 in Luft und bei einer Temperatur
von nicht über
etwa 35°C, üblicherweise
von ungefähr
32°C bis
ungefähr
35°C, wobei ungefähr 35°C bevorzugt
wurden, angezogen. Das Virenwachstum wurde durch mikroskopische
Beobachtung des zytopathischen Effekts (CPE) und verschiedene Untersuchungen
auf die Anwesenheit von viralem Antigen einschließlich Hämadsorptionstest
(HA), Plaque-Assay und Festphasen-Enzymimmunoassay (ELISA) überwacht.
JE-Virus wurde am Tag 5 nach der Infektion, als die Kultur einen
Gipfelpunkt des Virustiters zeigte, gewonnen und durch Zentrifugation
geklärt.
Die einzelne Plaque wurde vom geklärten Überstand gereinigt und in Vero-Zellen vermehrt.
Das vervielfältigte
Virus wurde erneut zur Infektion von Vero-Zellen für weitere
Passagen benutzt. Nachfolgende, fortlaufende Passagen wurden bis
zu 30 Passagen durch aufeinanderfolgende Infektionen mit Virus,
Titration und Plaquereinigung wie oben beschrieben durchgeführt. Wie
in 1 gezeigt erreichten die Virustiter mit 4 Passagen
in Vero-Zellen etwa 4×107 PBE pro ml Kulturüberstand und bleiben in weiteren
Passagen nahe bei diesem Spiegel. Außerdem wurde die optimale Periode
zur Gewinnung von Viren von 5 Tagen bei Passage 1 auf 2–3 Tage
bei Passage 4 verringert. Ein erheblicher Anstieg bei der Virusausbeute,
ungefähr
105 PBE/ml bis über 107 PBE/ml
und eine Abnahme der Inkubationszeit führten zur Wahl der JE-Passage
4 in Vero-Zellen als Ausgangsmaterial der Wahl zur Herstellung eines
Kandidaten für
ei nen JE-Impfstoff. Die JE-Passage 4 in Vero-Zellen wurde als CJ50003
(Vero, PS4) gekennzeichnet. Die Abkürzung PS bedeutet die Zahl
der Viruspassagen in der bezeichneten Zelle.
-
BEISPIEL 2
-
Charakterisierung des Virus CJH50003;
Sequenzierung des Hüllengens
und Untersuchung der Neurovirulenz
-
Als
Versuch, einen Einblick in die molekularen Grundlagen für die biologischen
Eigenschaften des Stammes CJ50003 zu geben, wurde die Sequenz von
1500 Nukleotiden, die für
das Gen der Hülle
(E) codiert und bedeutende neutralisierende Epitope besitzt, bestimmt
und mit denen von den Impfstämmen,
von denen er abstammt, SA14-14-2(PDK), SA14-14-2(PHK) und von einem
Wildtyp-Stamm des Virus SA14 (Aihira, S. et al. Virus Genes, 5:95-109,
1991; Ni, H. et al. J Gen Virol. 76:401–407, 1995; Ni, H. et al. J
Gen Virol. 76:409–413,
1995; Nitayaphan, S. et al. Virology 177:541–542, 1990) verglichen. Für die Sequenzanalyse
wurde Virus CJ50003 (Vero, PS4) verwendet. Dies zeigte, dass die
C-terminale Region (Aminosäuren
280-500) vollständig
konserviert ist, während
die N-terminale Region (Aminosäuren
1-279) Sequenzvariationen unter den Virusstämmen zeigt. Die Mutationen
in der N-terminalen Region sind nahezu gleichförmig verteilt. Die Nukleotidsequenz
des Gens für
das E-Protein von CJ50003 unterschied sich von SA14/CDC in 8 Nukleotiden
und 7 Aminosäuren,
während
sich SA14-14-2(PDK) von SA14/CDC in 7 Nukleotiden und 5 Aminosäuren unterschied.
Die Ergebnisse wurden in Tabelle 1 zusammengefasst.
-
Die
Sequenz des Virus CJ50003 unterschied sich von der veröffentlichten
Sequenz das Virus SA14-14-2(PDK) an 5 Positionen: Nukleotidaustausche
an den Positionen 1032, 1506, 1704 und 1769 führten zu 4 Unterschieden bei
Aminosäuren
zwischen den Viren SA14-14-2(PDK) und CJ50003; Nukleotidaustausche
an der Position 989 führen
zu keiner Substitution einer Aminosäure. Höhere Passagen des Virus CJ50005,
das heißt
Passage 15 oder 30 zeigten keine weiteren Austausche von Nukleotiden.
Daher gab es 5 verschiedene Nukleotid- und 4 Aminosäureaustausche
zwischen CJ50003 und dem Virus SA14-14-2(PDK), von dem es abstammt,
und diese Änderungen
waren bei der Passage dieses Virus in der Zellkultur stabil. Der Lys-Rest
an Position 243 in SA14-14-2(PDK), der im Vergleich mit anderen
attenuierten JE-Viren einzigartig unterschiedlich ist, wurde in
CJ50003 mit einem Glu-Rest substituiert.
-
Die
Sequenz von CJ50003 unterschied sich auch von der veröffentlichten
Sequenz des Virus SA14-14-2(PHK) (Aihira, S. et al. Virus Genes,
5:95–109,
1991). Die Nukleotidabweichung an Position 1032 führte zu
einem Aminosäureaustausch
an Position E19, aber der Austausch an der Nukleotidposition 989
führte
zu keiner Substitution einer Aminosäure. Die Nukleotide an den
Positionen 1506 und 1704 im Virus CJ50003 entsprachen denen, die
in SA14-14-2(PHK) an diesen Positionen vorlagen, während sie
sich von denen in SA14-14-2(PDK) an diesen Positionen unterschieden.
Das Muster der Substitutionen in den N-terminalen Regionen der E-Gene
von CJ50003 und SA14-14-2(PHK) ist fast dasselbe, mit Ausnahme der
Aminosäuresubstitution
an Position E19.
-
Die
Viren SA14-14-2(PHK), SA14-14-2(PDK) und CJ5003 haben im Vergleich
mit der Sequenz des Virus SA14, von dem sie abstammen, 4 identische
Substitutionen von Aminosäuren
an den Positionen E107, E138, E176 und E279. Darunter waren die
Aminosäuren
an den Positionen E138 und E176 (Ni, H. et al. J Gen Virol. 76:409–413, 1995),
von denen bekannt ist, dass sie zur Abschwächung beitragen, nach der Adaptation an
Vero noch konserviert, was darauf hindeutet, dass CJ50003 seinen
attenuierten Charakter nicht verloren hat.
-
-
CJ50003
und SA14-14-2(PDK), von dem es abstammt, wurden mittels intracerebraler
(i.c.) Injektion in 4 Wochen alte BALB/c-Mäuse auf ihre Neurovirulenz
für Mäuse untersucht.
Die Ergebnisse sind in Tabelle 2 gezeigt. Die Letalität für junge
erwachsene Mäuse,
die im Vergleich zu der des Wildtyp-Virus SA14 sehr niedrig ist,
ist zwischen SA14-14-2(PDK) und CJ50003 nicht signifikant unterschiedlich.
Somit scheint es so zu sein, dass das Einschleusen in das Vero-Zellsubstrat
nicht einen neurovirulenten Phänotyp
von SA14-14-2(PDK) hervorbrachte und dass das Virus CJ50003 noch
einen attenuierten Charakter hat.
-
Tabelle
2. Intracerebrale Virulenz bei 4 Wochen alten Mäusen, denen CJ50003-Viren nach
Passagen in Vero eingeimpft wurden. PS stellt die Passage in PDK-
oder Vero-Zellen
dar.
-
- a: Kenneth H. Eckels et al(Vaccine 6: 513–518, 1988).
- b: 0/10 Mäuse
starb nach dem Einimpfen von unverdünntem Virus.
-
Das
Volumen des Inokulums für
die i.c.-Injektion beträgt
0,03 ml pro Maus.
-
BEISPIEL 3
-
Wachstum des Virus und Reinigung
-
Die
Keime zur Herstellung wurden in der Viruspassage 5 in Vero-Zellen
[CJ50003 (Vero, PS5)] hergestellt und im Tiefkühlschrank gelagert. Vero-Zellen
wurden in Eagle's
minimalem essentiellen Medium (EMEM, Gibco), das 10 % fetales Rinderserum
(FBS, Gibco) enthielt, angezogen. Rollerflaschenkulturen von Einzelschichten
von Vero-Zellen wurden mit Virus zur Herstellungssaat bei einer
MOI von 0,01 bis 0,1 PBE pro Zelle infiziert. Nach einer Virusadsorption
von 2 Stunden wurden die Kulturen 3-mal mit PBS gewaschen und mit EMEM,
das kein Serum enthielt, versorgt und bei 35°C inkubiert. In infizierten
Vero-Zellkulturen erreichte das Virus 2 oder 3 Tage nach der Infektion
Titer von ungefähr
107 bis 108 PBE/ml.
Obwohl bis 8 oder 9 Tage nach der Infektion beginnend am Tag 2 oder
3 nach der Infektion in Intervallen von 2 Tagen 4-mal Viren abgenommen
wurden, wurden dennoch Virustiter über 107 PBE/ml
mit sehr schwachem CPE aufrechterhalten. Aber nach 9 Tagen nach
der Infektion lagen die Titer unter 107 PBE/ml
(2). Die gesammelten Produkte wurden bei 8.000
Upm 15 Minuten lang zentrifugiert und die Überstände wurden durch einen Filter
von 0,45 μm
gefiltert. Die Überstände der
Viruskulturen wurden durch Ultrafiltration (Ultrasette, Filtron,
100k) oder durch Präzipitation
mit PEG konzentriert. Durch PEG präzipitiertes Virus wurde durch
Zentrifugation gesammelt und in PBS oder STE-Puffer (10 mM Tris
pH 7,2, 1 mM EDTA, 150 mM NaCl) suspendiert. Das Retentat wurde
nach der Ultrafiltration auf 250 ml eingeengt und die Kassette wurde
mit 100 ml PBS gewaschen. Nach Zugabe von 0,5–2 mg/ml Protaminsulfat wurden
die Viruskonzentrate 2 Stunden lang in Eis gekühlt und es wurden durch 5 Minuten
Zentrifugation bei 10.000 Upm Überstände gewonnen.
Die konzentrierten Viren wurden durch Ultrazentrifugation auf Saccharosegradienten
gereinigt. Die Ultrazentrifugation wurde bei 38.000 g 18 Stunden
lang durchgeführt.
Die Fraktionen wurden einer Elektrophorese auf Polyacrylamidgelen,
die das Detergens Natriumdodecylsulfat enthielten, unterzogen (SDS-PAGE).
Die Banden des Nukleokapsidproteins (C, 13.500 Da), des Membranproteins
(M, 8.700 Da) und des Hüllenproteins
(E, 53.000 Da) waren in der SDS-PAGE (3, Feld
A) zu erkennen. Hüllenantigene
(E) wurden durch Western Blotting mit monoklonalem Antikörper gegen JE-Virus
von der Maus nachgewiesen. Viruspositive Fraktionen, Fraktionen
Nr. 4 bis 9, in denen mit Ausnahme von viralen Proteinen andere
Proteinbanden in silbergefärbten
Gelen nicht sichtbar waren (3, Feld
B), wurden zusammengefasst und mit dem Verfahren von Lowry auf Proteinkonzentration
untersucht. Es werden ausführliche
Ergebnisse aus zwei Reinigungen aus infizierten Vero-Kulturen, die
entweder mit Tangentialfluss-Ultrafiltration
oder durch Präzipitation
mit PEG8000 konzentriert wurden, gezeigt (Tabellen 3 und 4). Gereinigtes Virus
wurde mit dem doppelten Volumen PBS verdünnt, zu den endgültigen 0,01
% Tween80 gegeben und durch einen Filter von 0,22 μm gefiltert.
-
Tabelle
3. Reinigung von JE-Virus durch Konzentration mit Tangentialfluss-Ultrafiltration.
-
Tabelle
4. Reinigung von JE-Virus durch Konzentration mit Präzipitation
mit PEG8000.
-
Die
Viruszubereitungen wurden unter Verwendung von Messungen der spezifischen
Aktivität
(das heißt
PBE/mg Protein) im Hinblick auf ihre relative Reinheit verglichen.
Virus, das durch Ultrafiltration aus dem Konzentrat gereinigt worden
war, hatte ungefähr
die gleiche Aktivität
wie Virus, das durch Präzipitation
mit PEG8000 aus dem Konzentrat gereinigt worden war. Es wurde auch
die Reinheit der zusammengefassten, gereinigten Viren beurteilt,
indem auf chromosomale DNA und Protein, die von Vero-Zellen stammten,
untersucht wurde. Die Ergebnisse zeigten, dass ungeachtet des Reinigungsverfah rens
der Gehalt von DNA und Protein von Wirtszellen lediglich 2,5 pg
beziehungsweise 2 ng pro 5 μg
von gereinigtem JE-Virus betrug, was zeigte, dass beide oben beschriebenen
Reinigungsverfahren andere Verunreinigungen aus dem viralen Antigen
wirksam entfernten. Hinsichtlich der Proteinausbeute von gereinigtem
Virus ist das Reinigungsverfahren, welches die Ultrafiltration verwendet,
jedoch 2-fach besser als das Reinigungsverfahren, das mit Präzipitation
mit PEG8000 verbunden ist.
-
BEISPIEL 4
-
Inaktivierung des Virus
-
Gereinigtes
Virus wurde entweder direkt zur Herstellung von attenuiertem Lebendimpfstoff
nach Dialyse mit PBS verwendet oder mit Formaldehyd zur Herstellung
von inaktiviertem Impfstoff inaktiviert. Die Inaktivierung mit 0,018
% Formaldehyd wurde bei 22°C
oder 4°C
durchgeführt.
In regelmäßigen Intervallen
wurden Proben genommen und mittels Plaquetitration (4)
direkt auf infektiöses
Virus untersucht. Proben, die in der direkten Plaque-Untersuchung
negativ waren, wurden einer blinden Passage auf Einzelschichten
von Vero-Zellen unterzogen, um niedrige Virusspiegel zu vervielfältigen und
dann erneuten Plaque-Untersuchungen unterzogen. Es wurde festgestellt,
dass 4 Tage bei 22°C
oder 46 Tage bei 4°C
für eine
vollständige
Inaktivierung der Infektiosität
erforderlich waren (Tabellen 5 und 6). Die Antigenität des Virus
wurde während
der Inaktivierung durch Untersuchen von Proben mit dem "Antigen-Spot-Blot-Assay" und polyklonalen
Antiseren überwacht.
Dieser Untersuchung zufolge schien es keine nachweisbaren Verluste
bei der Antigenität
nach der Einwirkung von 0,018 % Formaldehyd von bis zu 10 Tagen
bei 22°C
oder 15 Tagen bei 4°C
zu geben.
-
Die
Inaktivierung mit Formaldehyd wurde unter diesen Bedingungen mindestens
7 Tage lang bei 22°C oder
60 Tage bei 4°C
durchgeführt,
was einen Sicherheitsrahmen ergab. Nach der Inaktivierung wurde
freier Formaldehyd in den Proben durch die Zugabe von 0,038% Natriummetabisulfit
neutralisiert. Es wurde nebenläufig
eine Dialyse mit PBS durchgeführt
und dann durch einen Filter von 0,22 μm gefiltert.
-
Tabelle
5: Inaktivierung von JE-Virus CJ50003 mit Formaldehyd bei 4°C
-
Tabelle
6: Inaktivierung von JE-Virus mit Formaldehyd bei 22°C
-
BEISPIEL 5
-
Immunogenität des gereinigten, inaktivierten
Virus (PIV) CJ50003 und lebend-attenuierten
Virus (LAV) in Mäusen
-
Die
Immunogenitäten
von LAV und PIV wurden dann an Mäusen
mit vorher kommerzialisiertem inaktiviertem Impfstoff von Biken
untersucht. Gruppen von 20 sechs Wochen alten BALB/c-Mäusen wurden
intraperitoneal mit drei Arten von Immunogenen immunisiert. Die
Immunisierung wurde mit zwei Impfungen ohne Adjuvans im Abstand
von 2 Wochen vorgenommen. Zwei Wochen nach der zweiten Immunisierung
wurden von jeder Gruppe von Mäusen
Seren gewonnen, zusammengefasst und anschließend mit dem PRNT-Verfahren
auf die Anwesenheit von neutralisierenden Antikörpern untersucht (Tabelle 7).
Wie in Tabelle 7 gezeigt gab es beim Titer neutralisierender Antikörper keinen
signifikanten Unterschied zwischen Gruppen, welche die drei Arten
von Immunogenen erhielten.
-
Tabelle
7. Induktion neutralisierender Antikörper in Mäusen, die mit PIV oder LAV
immunisiert wurden
-
- a: Der Titer von neutralisierendem Antikörper ist als der Kehrwert der
Serumverdünnung,
die zu einer Verringerung von 50 % von Plaques von Nakayama-Virus
nach Passage in Hirn von der Maus führt, definiert.
- b: 1 Dosis des Impfstoffs von Biken enthält laut Hersteller 5 μg virales
Protein (TCA-fällbar).
-
Die
Immunogenität
von PIV wurde weiter an Mäusen
untersucht. Erwachsene Inzuchtmäuse
wurden mit verschiedenen Verdünnungen
von inaktiviertem Virus mit oder ohne Aluminium-Adjuvans immunisiert. Gruppen
von 20 sechs Wochen alten BALB/c-Mäusen wurden subcutan mit 500,
50 und 5 ng PIV in Salzlösung oder
in Salzlösung
mit Alumi niumhydroxid (Rehydragel) immunisiert. Die Mäuse erhielten
zwei Impfungen im Abstand von 3 Wochen. Von jeder Gruppe von Mäusen wurden
3 Wochen nach der zweiten Immunisierung die Seren zusammengefasst
und mit dem Stamm Nakayama nach Passage in Hirn von der Maus als
neutralisiertes Virus auf das Vorliegen neutralisierender Antikörper untersucht
(Tabelle 8). PIV war bei allen Dosen besser als der Impfstoff von
Biken und Adjuvans verbesserte die Immunreaktion von Mäusen auf
50 und 500 ng PIV ungefähr
4- beziehungsweise 8-fach.
-
Tabelle
8. Vergleich der Titer neutralisierender Antikörper in Mäusen, die mit PIV mit oder
ohne Aluminiumhydroxid immunisiert wurden
-
- a: Der Titer von neutralisierendem Antikörper ist als der Kehrwert der
Serumverdünnung,
die zu einer Verringerung von 50 % von Plaques von Nakayama-Virus
nach Passage in Hirn von der Maus führt, definiert.
- b: 1 Dosis des Impfstoffs von Biken enthält laut Hersteller 5 μg virales
Protein (TCA-fällbar).
-
Die
in vivo protektive Wirksamkeit von PIV wurde dann in BALB/c-Mäusen untersucht.
Zu Untersuchungen der schützenden
Wirkung wurden Gruppen von 10 drei Wochen alten BALB/c-Mäusen subcutan
mit inaktivierten JE-Viren in Salzlösung oder in Salzlösung mit
Aluminiumhydroxid (Rehydragel) in die Hinterviertel geimpft. In
Hinsicht auf das Alter zusammenpassende Kontrollen wurden mit PBS
oder nicht spezifischen Antigenen in Aluminium geimpft. Die Mäuse wurden
mit einer gleichwertigen Dosis drei Wochen später nachverstärkt. Die
Mäuse wurden
drei Wochen nach der Immunisierung mit einer intracraniellen Einimpfung
mit 500 PBE des für
Mäuse neurovirulenten
JE-Virus (Nakayama, an Hirn von Mäusen adaptiert), die in 30 μl PBS enthalten
waren, konfrontiert. Die konfrontierten Mäuse wurden täglich auf
Morbidität
und Mortalität
bis zu 21 Tagen überwacht.
Wein Tabelle 9 dargestellt zeigten die Mäuse, die mit 50 ng PIV immunisiert
waren, einen Schutz von 90 %. Weiterhin zeigten Mäuse, die
mit 50 und 5 ng PIV, das mit Aluminium gemischt war, immunisiert
waren, einen Schutz von 100 % beziehungsweise von 70 %, während 11100
einer Dosis des Impfstoffs von Biken nur 50 % der immunisierten
Mäuse schützte. Im
Vergleich erkrankten alle Mäuse
in der Kontrollgruppe und starben beginnend von fünf Tagen
bis sieben Tage nach der Konfrontation.
-
Tabelle
9. Schutz von geimpften Mäusen
gegen Konfrontation mit dem Immunogen von Nakayama-Virus
a
-
- a: Die Mäuse
wurden mit 2 Impfungen der Testimpfstoffe im Abstand von 3 Wochen
immunisiert und dann mit 500 PBE des für Mäuse neurovirulenten Nakayama-Virus
konfrontiert.
- b: In Hinsicht auf das Alter zusammenpassende Kontrollen wurden
mit PBS oder nicht spezifischen Antigenen in Aluminium geimpft.
- c: 1 Dosis des Impfstoffs von Biken enthält laut Hersteller 5 μg virales
Protein (TCA-fällbar).
-
Um
die immunologische Stabilität
des Virus CJ50003 über
Passagen in Vero-Zellen zu untersuchen, wurden Viren mit verschiedenen
Zahlen von Passagen in Vero-Zellen un abhängig gereinigt und die Immunogenitäten wurden
mit dem Verfahren wie in Tabelle 8 beschrieben festgesetzt. Wie
in Tabelle 10 dargestellt gab es zwischen Impfstoffen, die aus den
Viren mit unterschiedlichen Zahlen von Viruspassagen in Vero-Zellen hergestellt
waren, keinen bemerkenswerten Unterschied bei der Fähigkeit,
neutralisierende Antikörper
hervorzubringen, was darauf hindeutet, dass das Virus CJ50003 im
Hinblick auf Immunogenität
während
Passagen in Vero-Zellen sehr stabil ist.
-
Tabelle
10. Wirksamkeit von Impfstoffen, die mit JE-Viren mit unterschiedlichen
Zahlen von Viruspassagen in Vero-Zellen hergestellt waren
-
- a: Immunogen (PIV – Xps);
gereinigter, inaktivierter Impfstoff, hergestellt aus dem Virus
CJ50003, dessen Zahl von Passagen in Vero-Zellen C beträgt.
- b: Der Titer von neutralisierendem Antikörper ist als der Kehrwert der
Serumverdünnung,
die zu einer Verringerung von 50 % von Plaques von Nakayama-Virus
nach Passage in Hirn von der Maus führt, definiert und es wurden
Mittelwerte der Ergebnisse aus drei getrennten Experimenten verwendet.
Der 50 %-Endpunkt wird mit der Methode von Reed und Muench festgelegt.
- c: Standardabweichung.
-
Die
hier vorgelegten Ergebnisse deuten darauf hin, dass sowohl ein Impfstoff
aus inaktiviertem JE-Virus als auch ein attenuierter Lebendimpfstoff
unter Verwendung des Stamms CJ50003 vielversprechend sind. Es wurden
relativ schnelle und effiziente Verfahren zur Anzucht von JE-Viren
in Vero-Zellen, zum Konzentrieren und Reinigen von ihnen in einem
Ausmaß,
das für
die Verwendung an Menschen geeignet sein kann, und zum Inaktivieren
von ihnen ohne messbaren Verlust von Antigenität entwickelt. Es wurde festgestellt,
dass diese Zubereitungen in Mäusen
immunogen und protektiv sind.