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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Die Erfindung betrifft das Gebiet
von Endprodukten fortgeschrittener Glykierung (AGEs), deren Bildung,
Nachweis, Identifikation, Inhibierung und Inhibitoren davon.
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Proteinalterung und Endprodukte
fortgeschrittener Glykosylierung
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Nicht-enzymatische Glykierung durch
Glucose und andere reduzierende Zucker ist eine wichtige posttranslationale
Modifikation von Proteinen, die zurnehmend mit verschiedenen Pathologien
in Zusammenhang gebracht wurde. Irreversible nichtenzymatische Glykierung
und Quervernetzung durch ein langsames, Glucoseinduziertes Verfahren
kann viele der mit Diabetes assoziierten Komplikationen vermitteln.
Chronische mit Diabetes assoziierte Hyperglykämie kann einen chronischen
Gewebeschaden verursachen, der zu Komplikationen wie Retinopathie,
Nephropathie und atherosklerotischer Erkrankung führen kann
(Cohen und Ziyadeh, 1996, J. Amer. Soc. Nephrol. 7: 183–190). Es
wurde gezeigt, dass der erhaltene chronische Gewebeschaden, der
mit Langzeit-Diabetes mellitus assoziiert ist, zum Teil aus einer
in situ-Immunkomplexbildung durch angehäufte Immunglobuline und/oder
Antigene, die an langlebige Strukturproteine gebunden sind, die
eine Bildung von Endprodukten einer fortgeschrittenen Glykosylierung
(AGE) durchlaufen haben, über
eine nicht-enzymatische Glykosylierung herrührt (Brownlee et al., 1983,
J. Exp. Med. 158: 1739–1744).
Es wird vermutet, dass das primäre
Protein-Target extrazelluläres
Matrix-assoziiertes Kollagen ist. Nicht-enzymatische Glykierung von
Proteinen, Lipiden und Nukleinsäuren
kann eine wichtige Rolle in den natürlichen Vorgängen des
Alterns spielen. Kürzlich
wurde eine fortgeschrittene Glykierung von Protein mit β-Amyloid-Ablagerungen
und Bildung von Fädchenplaque
in Alzheimer-Krankheit und möglicherweise
mit anderen neurodegene rativen Erkrankungen, die eine Amyloidose
einbeziehen, in Zusammenhang gebracht (Colaco und Harrington, 1994,
NeuroReport 5: 859–861).
Es wurde auch gezeigt, dass glykierte Proteine toxisch, antigen
und fähig
sind, Antworten auf Zellschädigung
nach Aufnahme durch spezifische zelluläre Rezeptoren auszulösen (vgl.
z. B. Vlassara, Bucala & Striker,
1994, Lab. Invest. 70: 138–151;
Vlassara et al., 1994, PNAS(USA) 91: 11704–11708; Daniels & Hauser, 1992,
Diabetes 41: 1415– 1421;
Brownlee, 1994, Diabetes 43: 836–841; Cohen et al., 1994, Kidney Int.
45: 1673–1679;
Brett et al., 1993, Am. J. Path. 143: 1699–1712; und Yan et al., 1994,
PNAS(USA) 91: 7787–7791).
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Das Auftreten von braunen Pigmenten
während
des Kochens von Nahrungsmitteln ist ein allgemein beobachtetes Phänomen, dessen
Chemie zuerst von Maillard 1912 beschrieben wurde und das anschließend zu
einer Forschung in das Konzept der Proteinalterung führte. Es
ist bekannt, dass gelagerte und hitzebehandelte Nahrungsmittel eine
nicht-enzymatische Bräunung
unterlaufen, die durch quervernetzte Proteine gekennzeichnet ist,
was deren Bioverfügbarkeit
vermindert. Es wurde festgestellt, dass diese Maüard-Reaktion auch in vivo auftrat,
wenn festgestellt wurde, dass eine Glucose über eine Amadori-Umlagerung
an das Amino-Ende der α-Kette
von Hämoglobin
gebunden wurde.
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Die vorliegende Beschreibung lehrt
einen vorher unbekannten und nicht vorhergesagten Mechanismus in
der Bildung von Post-Amadori-Endprodukten der fortgeschrittenen
Glykierung (Maillard-Produkte, AGEs) und Verfahren zum Identifizieren
und Charakterisieren von wirksamen Inhibitoren der Post-Amadori-AGE-Bildung.
Die vorliegende Beschreibung zeigt die einzigartige Isolierung und
kinetische Charakterisierung einer reaktiven Protein-Zwischenverbindung,
die fähig
ist, Post-Amadori-AGEs
zu bilden, und zum ersten Mal werden Verfahren gelehrt, die die
spezifische Aufklärung
und schnelle quantitative genetische Untersuchung von "späten" Stufen der Protein-Glykierungsreaktion
erlauben.
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Im Gegensatz zu einer solchen "späten" AGE-Bildung wurden
die "frühen" Schritte der Glykierungsreaktion
relativ gut charakterisiert und für mehrere Proteine identifiziert
(Harding, 1985, Adv. Protein Chem. 37: 248–334; Monnier & Baynes Hrsg.,
1989, The Maillard Reaction in Aging, Diabetes, and Nutrition (Alan
R. Liss, New York); Finot et al., 1990, Hrsg. The Maillard Reaction
in Food Processing, Human Nutrition and Physiology (Birkhauser-Verlag,
Basel)). Es ist bekannt, dass Glykie rungsreaktionen durch reversible
Schiff-Base (Aldimin oder Ketimin)-Additionsreaktionen mit Lysin-Seitenketten-ε-Amino- und
endständigen α-Aminogruppen
ausgelöst
werden, gefolgt von im Wesentlichen irreversiblen Amadori-Umlagerungen,
um Ketoaminprodukte, z. B. 1-Amino-1-desoxyketosen aus der Reaktion
von Aldosen, zu ergeben (Baynes et al., 1989, in The Maillard Reaktion
in Aging, Diabetes, and Nutrition, Hrsg. Monnier und Bavnes (Alan
R. Liss, New York, Seiten 43–67)). Typischerweise
setzen sich Zucker anfangs in ihren offenkettigen (nicht die vorherrschenden
Pyranose- und Furanosestrukturen) Aldehyd- oder Ketoformen mit Lysin-Seitenketten-ε-Amino- und
endständigen α-Aminogruppen über reversible
Schiff-Base-Kondensation um (30A).
Die erhaltenen Aldimin- oder Ketiminprodukte unterlaufen sodann
Amadori-Umlagerungen, um Ketoamin-Amadori-Produkte zu ergeben, d.
h. 1-Amino-l-desoxyketosen aus der Reaktion von Aldosen (Means & Chang, 1982,
Diabetes 31, Suppl. 3: 1–4;
Harding, 1985, Adv. Protein Chem. 37: 248–334). Diese Amadori-Produkte
unterlaufen dann über
einen Zeitraum von Wochen und Monaten langsame und irreversible
Maillard-"Bräunungs"-Reaktionen, wobei fluoreszierende und
andere Produkte über
Umlagerungs-, Dehydrierungs-, oxidative Fragmentierungs- und Quervernetzungsreaktionen
gebildet werden. Diese Post-Amadori-Reaktionen (langsame Maillard-"Bräunungs"-Reaktionen) führen zu schlecht charakterisierten
Endprodukten der fortgeschrittenen Glykierung (AGEs).
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Wie mit Amadori- und anderen Glykierungszwischenverbindungen
kann freie Glucose selbst oxidative Reaktionen unterlaufen, die
zu der Herstellung von Peroxid und hochgradig reaktiven Fragmenten
wie den Dicarbonylen Glyoxal und Glykoaldehyd führen. Folglich war die Aufklärung des
Mechanismus der Bildung einer Vielzahl von AGEs extrem komplex,
da die meisten in vitro-Untersuchungen bei extrem hohen Zuckerkonzentrationen
durchgeführt
wurden.
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Im Gegensatz zu der relativ gut charakterisierten
Bildung dieser "frühen" Produkte bestand
ein klarer Mangel an Verständnis
der Mechanismen eines Bildens der "späten" Maillard-Produkte,
die in Post-Amadori-Reaktionen hergestellt werden, aufgrund ihrer
Heterogenität,
langen Reaktionszeiten und Komplexizität. Der Mangel an genauer Information über die
Chemie der "späten" Maillard-Reaktion
spornte eine Forschung an, fluoreszierende AGE-Chromophore zu identifizieren,
die sich von der Umsetzung von Glucose mit Aminogruppen von Polypeptiden
ableiten. Ein solches Chromophor, 2-(2-Furoyl)-4(5)-(2-furanyl)-1H-imidazol
(FFI), wurde nach nicht-enzymatischer Bräunung von Rinder-Serumalbumin
und Polylysin mit Glucose identifiziert und es wurde behauptet,
dass es beispielhaft für
das Chromophor ist, das in den intakten Polypeptiden vorhanden ist
(Pongor et al., 1984, PNAS(USA) 81: 2684–2688). Spätere Untersuchungen stellten
fest, dass FFI ein Artefakt ist, das während Säurehydrolyse für eine Analyse
gebildet wurde.
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Eine Reihe von US-Patenten wurde
in dem Gebiet der Hemmung der Proteinglykosylierung und Quervernetzung
von Protein-Zucker-Aminen erteilt, basierend- auf der Voraussetzung,
dass der Mechanismus einer solchen Glykosylierung und einer Quervernetzung über eine
gesättigte
Glykosylierung und anschließend Quervernetzung
von Protein-Zucker-Aminen über
eine einzige grundlegende und sich wiederholende Reaktion auftritt.
Diese Patente umfassen die US-PSen 4,665,192, 5,017,696, 4,758,853,
4,903,446, 4,983,604, 5,140,048, 5,130,337, 5,262,152, 5,130,324,
5,272,165, 5,221,683, 5,258,381, 5,106,877, 5,128,360, 5,100,919,
5,254,593, 5,137,916, 5,272,176, 5,175,192, 5,218,001, 5,238,963,
5,358,960, 5,318,982 und 5,334,617.
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Der Fokus dieser US-Patente ist ein
Verfahren zum Inhibiren einer AGE-Bildung, gerichtet auf die Carbonylgruppe
des frühen
Glykosylierungs-Amadori-Produkts, und insbesondere lehrte die wirksamste
gezeigte Inhibierung die Verwendung von exogen verabreichtem Aminoguanidin.
Die Wirksamkeit von Aminoguanidin als Inhibitor der AGE-Bildung
wird gegenwärtig
in klinischen Studien untersucht.
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Eine Inhibierung der AGE-Bildung
findet Anwendungen in den Bereichen von z. B. Nahrungsmittelverderb,
Tierproteinalterung und Körperhygiene
wie einer Bekämpfung
des Bräunens
von Zähnen.
Einige wichtige, obwohl quantitativ geringere, Endprodukte der fortgeschrittenen
Glykierung sind Pentosidin und Nε-Carboxymethyllysin
(Sell und Monnier, 1989, J. Biol. Chem. 264: 21597–21602;
Ahmed et al., 1986, J. Biol. Chem. 261: 4889–4894).
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Die FR-A-2349330 beschreibt eine
Zusammensetzung, umfassend Pyridoxin und ein Antioxidans zur Behandlung
von Hyperlipidämie.
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Die US-A-5,288,716 betrifft die Verwendung
von Pyridoxin-Derivaten in der Vermeidung und Behandlung von Hyperlipidämie und
Atherosklerose.
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Die GB-A-1478560 beschreibt Pyridoxin-Derivate
für die
Behandlung und Vermeidung von Hyperlipoproteinämie.
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Die JP-A-10175954 beschreibt die
Verwendung von Pyridin-Derivaten für die Behandlung und Vermeidung
von diabetischen Komplikationen.
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Die WO-A-9709981 beschreibt Pyridoxamin
und Thiaminpyrophosphat als Inhibitoren einer Post-Amadori-AGE-Bildung.
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Bucala et al., 1994, Proc. Natl.
Acad. Sci. USA 91: 9441–9445,
zeigen, dass sich AGE-modifiziertes LDL in Patienten mit Niereninsuffizienz
bildet.
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Booth et al., 1996, Biochem. Biophys.
Res. Com. 220: 113–119,
beschreiben, dass Pyridoxamin und Thiaminpyrophosphat wirksamer
sind bei der Inhibierung von AGE-Bildung als Aminoguanidin.
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Williamson et al., 1993, Diabetes
42: 801–813,
beschreiben die Mechanismen von Hyperglykämie-induzierten zellulären Redox-Ungleichgewichten
und die Gewebe folgeschäden.
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Das Amadori-Zwischenprodukt und die
anschließende
Post-Amadori-AGE-Bildung, wie erfindungsgemäß gezeigt, werden nicht vollständig durch
Umsetzen mit Aminoguanidin gehemmt. Folglich tritt die Bildung von
Post-Amadori-AGEs, wie durch die vorliegende Beschreibung gezeigt, über einen
wichtigen und einzigartigen Reaktionsweg auf, der nicht früher gezeigt
worden ist, oder für
den es nicht einmal möglich
war, ihn in isolierter Form zu zeigen. Es ist ein hochgradig wünschenswertes
Ziel, ein effizientes und wirksames Verfahren zum Identifizieren
und Charakterisieren von wirksamen Post-Amadori-AGE-Inhibitoren
dieser "späten" Reaktion zu besitzen.
Durch Bereitstellen von effizienten Screening-Verfahren und Modellsystemen
kann eine kombinatorische Chemie verwendet werden, um Kandidatenverbindungen
effektiv zu screenen, wodurch sehr stark Zeit, Kosten und Aufwand
bei der eventuellen Validierung von Inhibitor-Verbindungen verringert
werden. Es wäre
sehr nützlich,
in vivo-Verfahren zum Modellieren und Untersuchen der Wirkungen
von Post-Amadori-AGE-Bildung zu haben, die sodann die effiziente
Charakterisierung von wirksamen Inhibitoren erlauben würden.
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Hemmende Verbindungen, die bioabbaubar
und/oder natürlich
verstoffwechselt werden, sind für
eine Verwendung als Therapeutika wünschenswerter als hochgradig
reaktive Verbindungen, die toxische Nebenwirkungen aufweisen können, wie
Aminoguanidin.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Die Erfindung betrifft die Verwendung
einer Verbindung der allgemeinen Formel
worin R
1 eine
CH
2NH
2-, CH
2SH-, COOH-, CH
2CH
2NH
2-, CH
2CH
2SH- oder CH
2COOH-Gruppe ist,
R
2 und
R
6 H-Atome, OH-, SH-, NH
2-,
C
1-18-Alkyl-, Alkoxy- oder Alkengruppen
sind,
R
4 und R
5 H-Atome,
C
1-18-Alkyl-, Alkoxy- oder Alkengruppen
sind,
Y ein N- oder C-Atom ist, so dass, wenn Y ein N-Atom
ist, R
3 nicht vorhanden ist, und, wenn Y
ein C-Atom ist, R
3 eine NO
2-
oder eine andere elektronenziehende Gruppe ist, und von Salzen davon
zum Herstellen eines Arzneimittels zum Behandeln einer Erkrankung,
ausgewählt
aus Diabetes-assoziierter Hyperlipidämie, Diabetes-assoziiertem
zellulärem
Redox-Ungleichgewicht, Diabetes-assoziierter Hypercholesterinämie und
Diabetes-assoziierter Hypertriglyceridämie.
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In einer bevorzugten Ausführungsform
ist die Verbindung Pyridoxamin.
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Die erfindungsgemäß verwendeten Verbindungen
können
eine oder mehrere elektronenziehende Gruppen umfassen, wie in nicht-begrenzender
Weise -NH2, -NHR, -NR2,
-OH, -OCH3, -OCR und -NH-COCH3, worin
R eine C1-18-Alkylgruppe ist.
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Unter "Alkyl" werden erfindungsgemäß unverzweigte
oder verzweigtkettige Alkyl-gruppen
mit 1-18 Kohlenstoffatomen verstanden, wie z. B. Methyl-, Ethyl-,
Propyl-, Isopropyl-, n-Butyl-, sec-Butyl-, tert-Butyl-, Pentyl-,
2-Pentyl-, Isopentyl-, Neopentyl-, Hexyl-, 2-Hexyl-, 3-Hexyl- und
3-Methylpentylgruppen. Wenn nicht anders angegeben, sind die Alkylgruppensubstituenten
gegebenenfalls mit mindestens einer Gruppe substituiert, unabhängig ausgewählt aus
Hydroxy-, Mono- oder Dialkylamino-, Phenyl- oder Pyridylgruppe.
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Unter "Alkoxy" werden erfindungsgemäß geradkettige
oder verzweigtkettige Alkoxygruppen mit 1-18 Kohlenstoffatomen verstanden,
wie z. B. Methoxy-, Ethoxy-, Propoxy-, Isopropoxy-, n-Butoxy-, sec-Butoxy-, tert-Butoxy-,
Pentoxy-, 2-Pentyl-, Isopentoxy-, Neopentoxy-, Hexoxy-, 2-Hexoxy-,
3-Hexoxy- und 3-Methylpentoxygruppen.
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Unter "Alken" werden erfindungsgemäß geradkettige
oder verzweigtkettige Alkengruppen mit 2–18 Kohlenstoffatomen verstanden,
wie z. B. Ethylen, Propylen, 1-Buten,
1-Penten, 1-Hexen, cis- und trans-2-Buten oder 2-Penten, Isobutylen,
3-Methyl-1-buten,
2-Methyl-2-buten und 2,3-Dimethyl-2-buten.
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Unter "Salze davon" werden erfindungsgemäß Verbindungen
verstanden, die erfindungsgemäß als Salze
und Metallkomplexe mit den Verbindungen verwendet werden, wie mit
in nicht-begrenzender Weise Al, Zn, Mg, Cu und Fe.
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KURZE BESCGREIBUNG DER
ZEICHNUNGEN
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1 ist
eine Reihe von Diagrammen, die die Wirkung von Vitamin-B6-Derivaten
auf die AGE-Bildung in Rinder-Serumalbumin (BSA) zeigen. 1A Pyridoxamin (PM); 1B Pyridoxalphosphat (PLP); 1C Pyridoxal (PL); 1D Pyridoxin (PN).
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2 ist
eine Reihe von Diagrammen, die die Wirkung von Vitamin-B1-Derivaten
und Aminoguanidin (AG) auf die AGE-Bildung in Rinder-Serumalbumin
zeigen. 2A Thiaminpyrophosphat
(TPP); 2B Thiaminmonophosphat
(TP); 2C Thiamin (T); 2D Aminoguanidin (AG).
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3 ist
eine Reihe von Diagrammen, die die Wirkung von Vitamin-B6-Derivaten
auf die AGE-Bildung in humanem Methämoglobin (Hb) zeigen. 3A Pyridoxamin (PM); 3B Pyridoxalphosphat (PLP); 3C Pyridoxal (PL); 3D Pyridoxin (PN).
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4 ist
eine Reihe von Diagrammen, die die Wirkung von Vitamin-B 1-Derivaten
und Aminoguanidin (AG) auf die AGE-Bildung in humanem Methämoglobin
zeigen. 4A Thiaminpyrophosphat
(TPP); 4B Thiaminmonophosphat
(TP); 4C Thiamin (T); 4D Aminoguanidin (AG).
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5 ist
ein Balkendiagramm, das die Hemmung der Glykierung von Ribonuklease
A durch Thiaminpyrophosphat (TPP), Pyridoxamin (PM) und Aminoguanidin
(AG) vergleicht.
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6A ist
ein Diagramm der Kinetiken der Glykierung von RNase A (10 mg/ml)
durch Ribose, wie mittels ELISA aufgezeichnet. 6B ist ein Diagramm, das die Abhängigkeit
von reziproken Halbwertszeiten auf die Ribosekonzentration bei pH
7,5 zeigt.
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7 sind
zwei Diagramme, die einen Vergleich von nicht-unterbrochener und
unterbrochener Glykierung von RNase durch Glucose (7B) urd Ribose
(7A) zeigen, wie mittels ELISA detektiert.
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8 sind
zwei Diagramme, die die Kinetiken einer Pentosidin-Fluoreszenz (willkürliche Einheiten)-Erhöhung während einer
nicht-unterbrochenen und unterbrochenen Riboseglykierung von RNase
zeigen. 8A nicht-unterbrochene
Glykierung in Gegenwart von 0,05 M Ribose. 8B unterbrochene Glykierung nach 8 und
24 Stunden Inkubation.
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9 ist
ein Diagramm, das die Kinetiken der Zunahme eines reaktiven Zwischenprodukts
zeigt.
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10 sind
Diagramme einer Post-Amadori-Hemmung der AGE-Bildung durch Ribose. 10A zeigt Daten, wobei Aliquots
in Inhibitor-enthaltende Puffer bei Zeitpunkt 0 verdünnt wurden. 10B zeigt Daten, wobei Proben
bei 24 Stunden unterbrochen wurden und sodann in Inhibitor-enthaltende
Puffer verdünnt
wurden.
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11 ist
ein Diagramm, das die Abhängigkeit
der Anfangsgeschwindigkeit der Bildung von antigenem AGE vom pH-Wert
nach Unterbrechung der Glykierung zeigt.
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12 sind
zwei Diagramme, die die Wirkung eines pH-Sprungs auf die ELISAdetektierte
AGE-Bildung nach unterbrochener Glykierung zeigen. Unterbrochene
Proben, die 12 Tage bei 37°C
in pH 5,0-Puffer belassen worden waren, ergaben beträchtliche
AGEs (33%; 12B), wenn
der pH-Wert auf 7,5 geändert wurde,
verglichen mit der normalen Kontrollprobe, die keinem niedrigen
pH-Wert ausgesetzt wurde (12A).
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13 ist
eine Reihe von Diagrammen, die die Wirkung von Vitamin-B6-Derivaten
auf die AGE-Bildung während
einer nicht-unterbrochenen Glykierung von Ribonuklease A (RNase
A) durch Ribose zeigen. 13A Pyridoxamin
(PM); 13B Pyridoxal-5'-phosphat (PLP}; 13C Pyridoxal (PL); 13D Pyridoxin (PN).
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14 ist
eine Reihe von Diagrammen, die die Wirkung von Vitamin-B1-Derivaten
und Aminoguanidin (AG) auf die AGE-Bildung während einer nichtunterbrochenen
Glykierung von Ribonuklease A (RNase A} durch Ribose zeigen. 14A Thiaminpyrophosphat
(TPP); 14B Thiaminmonophosphat
(TP); 14C Thiamin (T); 14D Aminoguanidin (AG).
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15 ist
eine Reihe von Diagrammen, die die Wirkung von Vitamin-B6-Derivaten
auf die AGE-Bildung während
einer nicht-unterbrochenen Glykierung von Rinder-Serumalbumin (BSA)
durch Ribose zeigen. 15A Pyridoxamin
(PM); 15B Pyridoxal-5'-phosphat (PLP); 15C Pyridoxal (PL); 15D Pyridoxin (PN).
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16 ist
eine Reihe von Diagrammen, die die Wirkung von Vitamin-B1-Derivaten
und Aminoguanidin (AG) auf die AGE-Bildung während einer nichtunterbrochenen
Glykierung von Rinder-Serumalbumin (BSA) durch Ribose zeigen. 16A Thiaminpyrophosphat
(TPP); 16B Thiaminmonophosphat
(TP); 16C Thiamin (T); 16D Aminoguanidin (AG).
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17 ist
eine Reihe von Diagrammen, die die Wirkung von Vitamin-B6-Derivaten
auf die AGE-Bildung während
einer nicht-unterbrochenen Glykierung von humanem Methämoglobin
(Hb) durch Ribose zeigen. 17A Pyridoxamin
(PM); 178 Pyridoxal-5'-phosphat (PLP); 17C Pyridoxal (PL); 17D Pyridoxin (PN).
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18 ist
eine Reihe von Diagrammen, die die Wirkung von Vitamin-B6-Derivaten
auf die Post-Amadori-AGE-Bildung nach unterbrochener Glykierung
durch Ribose zeigen. 18A BSA
und Pyridoxamin (PM); 18B BSA
und Pyridoxal-5'-phosphat
(PLP); 18C BSA und
Pyridoxal (PL); 18D RNase
und Pyridoxamin (PM}.
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19 sind
Diagrammen, die die Wirkung von Thiaminpyrophosphat auf die Post-Amadori-AGE-Bildung
nach unterbrochener Glykierung durch Ribose zeigen. 19A RNase, Figur 19B BSA.
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20 sind
Diagramme, die die Wirkung von Aminoguanidin auf die Post-Amadori-AGE-Bildung
nach unterbrochener Glykierung durch Ribose zeigen. Figur 20A RNase, 20B BSA.
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21 ist
ein Diagramm, das die Wirkung von N-Acetyl-L-Lysin auf die Post-Amadori-AGE-Bildung nach
unterbrochener Glykierung durch Ribose zeigt.
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22 sind
Balkendiagramme, die einen Vergleich einer Post-Amadori-Hemmung
der AGE-Bildung durch Thiaminpyrophosphat (TPP), Pyridoxamin (PM)
und Aminoguanidin (AG) nach unterbrochener Glykierung von RNase
(22A) und BSA (22B) durch Ribose zeigen.
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23 ist
ein Balkendiagramm, das die Wirkungen einer Ribosebehandlung in
vivo allein auf den Schwanzmanschetten-Blutdruck von Ratten zeigt.
Eine Behandlung erfolgte mit 0,05 M, 0,30 M und 1 M Ribose (R),
injiziert für
1, 2 oder 8 Tage (D).
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24 ist
ein Balkendiagramm, das die Wirkungen einer Ribosebehandlung in
vivo allein auf die Creatinin-Clearance von Ratten (Clearance pro
100 g Körpergewicht)
zeigt. Eine Behandlung erfolgte mit 0,05 M, 0,30 M und 1 M Ribose
(R), injiziert für
1, 2 oder 8 Tage (D).
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25 ist
ein Balkendiagramm, das die Wirkungen einer Ribosebehandlung in
vivo allein auf die Albuminurie von Ratten (Albumin-Ausströmgeschwindigkeit)
zeigt. Eine Behandlung erfolgte mit 0,30 M und 1 M Ribose (R), injiziert
für 1,
2 oder 8 Tage (D).
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26 ist
ein Balkendiagramm, das die Wirkungen einer Inhibitorbehandlung
in vivo mit oder ohne Ribose auf den Schwanzmanschetten-Blutdruck
von Ratten zeigt. Behandlungsgruppen waren: 25 mg/kg Körpergewicht
Aminoguanidin (AG); 25 oder 250 mg/kg Körpergewicht Pyridoxamin (P);
250 mg/kg Körpergewicht Thiaminpyrophosphat
(T) oder mit 1 M Ribose (R).
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27 ist
ein Balkendiagramm, das die Wirkungen einer Inhibitorbehandlung
in vivo mit oder ohne Ribose auf die Creatinin-Clearance von Ratten
(Clearance pro 100 g Körpergewicht)
zeigt. Behandlungsgruppen waren: 25 mg/kg Körpergewicht Aminoguanidin (AG);
25 oder 250 mg/kg Körpergewicht
Pyridoxamin (P); 250 mg/kg Körpergewicht
Thiaminpyrophosphat (T) oder mit 1 M Ribose (R).
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28 ist
ein Balkendiagramm, das die Wirkungen einer Inhibitorbehandlung
in vivo ohne Ribose und Ribose allein auf die Albuminurie von Ratten
(Albumin-Ausströmgeschwindigkeit)
zeigt. Behandlungsgruppen waren: 25 mg/kg Körpergewicht Aminoguanidin (AG);
250 mg/kg Körpergewicht
Pyridoxamin (P); 250 mg/kg Körpergewicht
Thiaminpyrophosphat (T) oder Behandlung mit 1 M Ribose (R) für 8 Tage
(D). Eine Kontrollgruppe wurde nicht behandelt.
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29 ist
ein Balkendiagramm, das die Wirkungen einer Inhibitorbehandlung
in vivo mit 1 M Ribose auf die Albuminurie von Ratten (Albumin-Ausströmgeschwindigkeit)
zeigt. Behandlungsgruppen waren: 25 mg/kg Körpergewicht Aminoguanidin (AG);
25 und 250 mg/kg Körpergewicht
Pyridoxamin (P); 250 mg/kg Körpergewicht
Thiaminpyrophosphat (T) oder Behandlung mit 1 M Ribose (R) für 8 Tage
(D) allein. Eine Kontrollgruppe wurde nicht behandelt.
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30A zeigt
das Schema 1, das ein Diagramm der AGE-Bildung aus Protein zeigt. 30B zeigt das Schema 2,
eine chemische Struktur von Aminoguanidin. 30C zeigt das Schema 3, chemische Strukturen
von Thiamin, Thioamin-5'phosphat
und Thiaminpyrophosphat. 30D zeigt
das Schema 4, chemische Strukturen von Pyridoxin, Pyridoxamin, Pyridoxal-5'-phosphat und Pyridoxal. 30E zeigt das Schema 5, eine
Darstellung von Kinetiken der AGE-Bildung. 30F zeigt das Schema 6, eine Darstellung
von Kinetiken der AGE-Bildung und Zwischenproduktbildung.
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31 zeigt
ein 125 MHz C-13 NMR-Resonanzspektrum eines Ribonuklease-Amadori-Zwischenprodukts,
das durch 24-stündige
Reaktion mit 99% [2-C13]Ribose
hergestellt wurde.
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32 zeigt
Diagramme, die eine Bildung von AGE-Zwischenprodukten unter Verwendung
der Pentosen Xylose, Lyxose, Arabinose und Ribose zeigen.
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33 ist
ein Diagramm, das die Ergebnisse einer Glomeruli-Anfärbung bei
einem pH-Wert von 2,5 mit Alcianblau zeigt.
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34 ist
ein Diagramm, das die Ergebnisse einer Glomeruli-Anfärbung bei
einem pH-Wert von 1,0 mit Alcianblau zeigt.
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35 ist
ein Diagramm, das die Ergebnisse einer Immunfluoreszenz-Glomeruli-Anfärbung für RSA zeigt.
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36 ist
ein Diagramm, das die Ergebnisse einer Immunfluoreszenz-Glomeruli-Anfärbung für Heparan-Sulfat-Proteoglycan-Kernprotein
zeigt.
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37 ist
ein Diagramm, das die Ergebnisse einer Immunfluoreszenz-Glomeruli-Anfärbung für Heparan-Sulfat-Proteoglycan-Seitenkette
zeigt.
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38 ist
ein Diagramm, das die Ergebnisse einer Analyse von Glomeruli-Schnitten für ein durchschnittliches
glomeruläres
Volumen zeigt.
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39.
Wirkung von AG und PM auf eine Entwicklung von Nephropathie in STZdiabetischen
Ratten. Urin (24-Stunden-Proben) und Blut wurden bei 4-wöchigen Intervallen
für eine
Messung von Albuminurie (A) und Plasmacreatinin (B) gesammelt. Daten
sind als Mittelwert ± SEM
für nicht-diabetische
Kontrolle (⦁ , nicht diabetische Kontrolle + PM
unbehandelte diabetische
(∎), diabetische + PM (∎) und diabetische + AG (Δ)-Gruppen
ausgedrückt.
Proteinurie (C) wurde in einer 24-Stunden-Sammlung am Ende des Experiments (28
Wochen Diabetes) gemessen. Statistische Zusammenfassungen, bestimmt
durch den Mann-Whitney-Rang-Summentest:
alle diabetischen Gruppen gegen nicht-diabetische Kontrollen in
A, B und C, p < 0,001.
(A, Albuminurie): D-PM gegen D, p < 0,0001;
D-AG gegen D, p = 0,05; D-PM gegen D-AG, p < 0,01. (B, Creatininämie): D-PM
gegen D, p < 0,0001; D-AG
gegen D, p < 0,05;
D-PM gegen D-AG, p = 0,02. (C, Proteinurie): D-PM gegen D, p < 0,001; D-AG gegen
D, p < 0,01; D-PM
gegen D-AG, NS.
-
40.
Wirkung von AG und PM auf Dyslipidämie in STZ-diabetischen Ratten.
Plasma, das am Ende des Experiments (28 Wochen) erhalten wurde,
wurde auf Triglyceride (A), Gesamtcholesterin (B), freie Fettsäuren (C)
und Glycerin (D) untersucht. Daten sind als Mittelwert ± Standardabweichung
für nicht-diabetische Kontrolle
(⦁), nicht-diabetische Kontrolle + PM
unbehandelte diabetische
Gruppe (❍),
diabetische + PM-Gruppe (⎕) und diabetische + AG-Gruppe
(Δ) angegeben.
Eine statistische Analyse erfolgte durch den. Mann-Whitney-Rang-Summentest:
alle diabetischen Gruppen gegen nicht-diabetische Kontrollen in
A, B, C und D, p ≤ 0,001.
(A): D-PM gegen D, p = 0,0001; D-AG gegen D, p = 0,05; D-PM gegen
D-AG, p
< 0,01.
(B): D-PM gegen D: D-AG gegen D, NS; D-PM gegen D-AG, p < 0,01. (C): D-PM
gegen D, p = 0,002; D-AG gegen D, p < 0,001; D-PM gegen D-AG, NS. (D): D
gegen C, p < 0,0001;
D-PM gegen D, p < 0,0001;
D-AG gegen D, p < 0,0001;
D-PM gegen D-AG, NS.
-
41.
Wirkung von AG und PM auf Redox-Ungleichgewichte in STZ-diabetischen
Ratten. Plasma, das am Ende des Experiments (28 Wochen) erhalten
wurde, wurde auf Lactat (A)- und Pyruvat (B)-Konzentrationen untersucht.
Deren Verhältnis
von Lactat/Pyruvat, ein Anzeichen für den Redox-Status, ist in
Rahmen (C) gezeigt. Symbole sind in der Legende zu 2 definiert. Eine statistische Analyse
erfolgte durch den Mann-Whitney-Rang-Summentest. (C, Lactat/Pyruvat):
D gegen C, p < 0,0001;
D-PM gegen D, p < 0,001; D-AG
gegen D, p = 0,002; D-PM gegen D-AG,
p < 0,01.
-
42.
Korrelationen zwischen AGEs in Hautkollagen und biochemischen und
physiologischen Parametern. Korrelationen zwischen CML und Plasmatriglyceriden
(A), Albumin im Urin und Plasmatriglyceridkonzentrationen (B) und
CML und Albuminkonzentration im Urin (C) sind gezeigt. Eine statistische
Analyse erfolgte durch Pearson-Produkt-Moment-Berechnungen. Symbole
sind in der Legende zu 2 definiert.
Korrelationskoeffizienten und p-Werte sind in Tabelle 3 zusammengefasst.
-
GENAUE BESCHREIBUNG
-
Tiermodelle für Protein
Alterung
-
Aloxan-induzierte diabetische Lewis-Ratten
wurden als ein Modell für
Protein-Alterung verwendet, um die in viuo-Effektivität von Inhibitoren
der AGE-Bildung zu zeigen. Die gezeigte Korrelation liegt zwischen
einer Hemmung einer späten,
mit Diabetes verbundenen Erkrankung und einer wirksamen Hemmung
der AGE-Bildung (Brownlee, Cerami und Vlassara, 1988, New Eng. J.
Med. 318(20): 1315–1321).
Streptozotocin-Induktion von Diabetes in Lewis-Ratten, Neuseeland-weißen Kaninchen
mit induzierter Diabetes und genetisch diabetischen BB/Worcester-Ratten
wurden auch verwendet, wie z. B. in der
US-PS 5,334,617 beschrieben. Ein Hauptproblem
mit diesen Modellsystemen ist die lange Zeitspanne, die benötigt wird,
um eine mit AGE verbundene Schädigung
zu zeigen und somit Verbindungen für eine AGE-Hemmung zu testen.
Zum Beispiel wurde eine 16-wöchige
Behandlung für
die in der
US-PS 5,334,617 beschriebenen
Rattenstudien und 12 Wochen für
die Kaninchenstudien benötigt.
Somit wäre
es hochgradig wünschenswert
und nützlich,
ein Modellsystem für
eine mit AGE verbundene diabetische Erkrankung zu haben, die sich
in einer kürzeren
Zeitspanne manifestiert, wodurch eine effizientere und schnellere
Bestimmung einer mit AGE verbundenen Schädigung und der Effektivität von Inhibitoren
der Post-Amadori-AGE-Bildung ermöglicht
wird.
-
Antikörper gegen
AGEs
-
Ein wichtiges Werkzeug zum Untersuchen
der AGE-Bildung ist die Verwendung von polyklonalen und monoklonalen
Antikörpern,
die spezifisch für
AGEs sind, die durch die Umsetzung von verschiedenen Zuckern mit
einer Vielzahl von Ziel-Proteinen
erzeugt werden. Die Antikörper
werden für
die erhaltene Spezifität
für AGEs
gescreent, d. h. unabhängig
von der Natur der Proteinkomponente des AGE (Nakayama et al., 1989, Biochem.
Biophys. Res. Comm. 162: 740–745;
Nakayama et al., 1991, J. Immunol. Methods 140: 119–125; Horiuchi
et al., 1991, J. Biol. Chem. 266: 7329–7332; Araki et al., 1992,
J. Biol. Chem. 267: 10211–10214;
Makita et al., 1992, J. Biol. Chem. 267: 5133–5138). Solche Antikörper wurden
verwendet, um die AGE-Bildung in vivo und in vitro zu beobachten.
-
Thiamin-Vitamin B1
-
Das erste Mitglied des zu identifizierenden
Vitamin B-Komplexes, Thiamin, ist praktisch frei von pharmakodynamischen
Wirkungen, wenn es in üblichen
therapeutischen Dosen gegeben wird. Und sogar große Dosen
sind nicht dafür
bekannt, irgendeine Wirkung aufzuweisen. Thiaminpyrophosphat ist
die physiologisch aktive Form von Thiamin und es fungiert hauptsächlich in
dem Kohlenhydrat-Metabolismus als ein Co-Enzym in der Decarboxylierung
von α-Ketosäuren. Tabletten
von Thiaminhydrochlorid sind von jeweils 5 bis 500 mg erhältlich.
Thiaminhydrochlorid-Injektionslösungen
sind erhältlich,
die 100 bis 200 mg/ml enthalten.
-
Zum Behandeln eines Thiaminmangels
werden intravenöse
Dosen so hoch wie 100 mg/1 parenteraler Flüssigkeit verwendet, wobei eine
typische Dosis von 50 bis 100 mg verabreicht wird. Es wird angenommen, dass
die GI-Absorption von Thiamin auf 8 bis 15 mg pro Tag begrenzt ist,
aber durch orale Verabreichung in aufgeteilten Dosen mit der Nahrung übertroffen
werden kann.
-
Wiederholte Verabreichung von Glucose
kann einen Thiaminmangel bei unterernährten Patienten erzeugen und
dies wurde während
der Korrektur von Hyperglykämie
bemerkt.
-
Überraschenderweise
wurde erfindungsgemäß festgestellt,
wie durch in vitro-Untersuchung
gezeigt, dass eine Verabreichung von Thiaminpyrophosphat bei Mengen
oberhalb derjenigen, die normalerweise im menschlichen Körper gefunden
oder für
eine Diättherapie
verabreicht werden, ein effektiver Inhibitor der Post-Amadori-antigenischen
AGE-Bildung ist, und dass diese Hemmung vollständiger ist als die durch die
Verabreichung von Aminoguanidin mögliche.
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Pyridoxin-Vitamin B6
-
Vitamin B6 ist typischerweise in
Form von Pyridoxinhydrochlorid in rezeptfreien Zubereitungen erhältlich,
die von vielen Quellen erhältlich
sind. Zum Beispiel enthalten die Beach Pharmazeutika Beelith-Tabletten 25
mg Pyridoxinhydrochlorid, was 20 mg B6 entspricht, andere Zubereitungen
umfassen Marlyn Health Care Marlyn Formula 50, die 1 mg Pyridoxin
HCl enthält,
und Marlyn Formula 50 Mega Forte, die 6 mg Pyridoxin HCl enthält, Wyeth-Ayerst
Stuart Prenatal®-Tabletten,
die 2,6 mg Pyridoxin HCl enthalten, J & J-Merck Corp. Stuart Formula®-Tabletten
ent halten 2 mg Pyridoxin HCl und die CIBA Consumer Sunkist Kinder
kaubaren Multivitamine, die 1,05 mg Pyridoxin HCl enthalten, 150%
der US-RDA für
Kinder von 2 bis 4 Jahren und 53% der US-RDA für Kinder über 4 Jahre und Erwachsene
(Physician's Desk
Reference for nonprescription drugs, 14. Auflage (Medical Economics
Data Production Co., Montvale, N. J., 1993)).
-
Es gibt drei verwandte Formen von
Pyridoxin, die sich in der Natur der Substitution an dem Kohlenstoffatom
in Position 4 des Pyridinkerns unterscheiden: Pyridoxin ist ein
primärer
Alkohol, Pyridoxal ist der entsprechende Aldehyd und Pyridoxamin
enthält
eine Aminomethylgruppe an dieser Position. Jede dieser drei Formen
kann von Säugern
nach Umwandlung durch die Leber in Pyridoxal-5'-Phosphat, die aktive Form des Vitamins,
verwendet werden. Es wurde lange Zeit angenommen, dass diese drei
Formen in den biologischen Eigenschaften äquivalent sind und sie wurden
als äquivalente
Formen von Vitamin B6 im Fachgebiet behandelt. The Council on Pharmacy
and Chemistry hat den Namen Pyridoxin dem Vitamin zugeschrieben.
-
Der aktivste Antimetabolit zu Pyridoxin
ist 4-Desoxypyridoxin, dessen Antimetabolit-Aktivität der in
viuo-Bildung von 4-Desoxypyridoxin-5-Phosphat, einem kompetitiven
Inhibitor für
verschiedene Pyridoxalphosphat-abhängige Enzyme, zugeschrieben
wurde. Die pharmakologischen Wirkungen von Pyridoxin sind begrenzt,
da es keine herausragenden pharmakodynamischen Wirkungen nach entweder
oraler oder intravenöser
Verabreichung hervorruft, und es weist eine niedrige akute Toxizität auf, wobei
es wasserlöslich
ist. Es wurde angenommen, dass sich eine Neurotoxizität nach einer
verlängerten
Aufnahme von so wenig wie 200 mg Pyridoxin pro Tag entwickeln kann.
Physiologisch als ein Co-Enzym ist Pyridoxinphosphat an verschiedenen metabolischen
Transformationen von Aminosäuren,
einschließlich
Decarboxylierung, Transaminierung und Racemisierung, als auch bei
enzymatischen Schritten in dem Metabolismus von schwefelhaltigen
und Hydroxyaminosäuren
beteiligt. Im Fall der Transaminierung wird Pyridoxalphosphat zu
Pyridoxaminphosphat durch eine Donor-Aminosäure aminiert und das gebundene
Pyridoxaminphosphat wird sodann zu Pyridoxalphosphat durch die Akzeptor-α-Ketosäure desaminiert.
Folglich ist der Vitamin B-Komplex dafür bekannt, dass er ein notwendiges
Nahrungsergänzungsmittel
ist, das beim spezifischen Abbau von Aminosäuren beteiligt ist. Für einen
allgemeinen Überblick über den
Vitamin B-Komplex
siehe The Pharmacological Basis of Therapeutics, B. Auflage, Hrsg.
Gilman, Rall, Nies und Taylor (Pergamon Press, New York, 1990, Seiten
1293–4;
Seiten 1523–1540).
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Überraschenderweise
wurde erfindungsgemäß herausgefunden,
dass wirksame Dosen der metabolisch vorübergehenden Pyridoxalaminform
von Vitamin B6 (Pyridoxamin) bei Mengen oberhalb derjenigen, die normalerweise
im menschlichen Körper
gefunden werden, ein wirksamer Inhibitor der Post-Amadori-antigenischen
AGE-Bildung sind, und dass diese Hemmung vollständiger sein kann als die durch
die Verabreichung von Aminoguanidin mögliche.
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Bildung eines stabilen
Amadori/Schiff-Base-Zwischenprodukts
-
Die typische Untersuchung der Reaktion
eines Proteins mit Glucose, um AGEs zu bilden, war diejenige durch
ELISA unter Verwendung von Antikörpern,
die gegen antigenische AGEs gerichtet sind, und die Detektion der
Herstellung eines säurestabilen
fluoreszierenden AGE, Pentosidin, durch HPLC, gefolgt von Säurehydrolyse.
Glykierang von Ziel-Proteinen (d. h. BSA oder RNase A) mit Glucose
und Ribose wurde durch Beobachten der ELISA-Reaktvität von polyklonalen
Kaninchen-anti-Glucose-AGE-RNase- und anti-Glucose-AGE-BSA-Antikörpern verglichen.
Das Antigen wurde dadurch hergestellt, dass 1 M Glucose mit RNase
60 Tage und BSA 90 Tage umgesetzt wurden. Die Antikörper (R618
und R479) wurden gescreent und zeigten eine Reaktivität mit nur
AGEs und nicht dem Protein, mit Ausnahme des Carrier-Immunogens
BSA.
-
Beispiel 1
-
Thiaminpyrophosphat und
Pyridoxamin hemmen die Bildung von antigenischen Endprodukten der
fortgeschrittenen Glykierung aus Glucose: Vergleich mit Aminoguanidin
-
Es wurde kürzlich vorgeschlagen, dass
einige B6-Vitamere, insbesondere Pyridoxalphosphat (PLP), als "kompetitive Inhibitoren" der frühen Glykierung
fungieren, da sie als Aldehyde selbst Schiff Base-Addukte mit Protein-Aminogruppen
bilden können
(Khatami et al., 1988, Life Sciences 43: 1725–1731), und somit die Menge
an Aminen begrenzen, die für
eine Glucose-Anbindung verfügbar
sind. Jedoch ist die Effektivität
bei der Begrenzung der anfänglichen
Zuckeranbindung keine Vorhersage für eine Hemmung der Umwandlung
eines jeden gebildeten Amadori-Produkts zu AGEs. Die vorliegende
Erfindung beschreibt Inhibitoren von "späten" Gly kierungsreaktionen,
wie sie durch deren Wirkungen auf die in vitro-Bildung von antigenischen
AGEs angegeben sind (Booth et al., 1996, Biochem. Biophys. Res.
Com. 220: 113–119).
-
Chemikalien Rinderbauchspeichel-Ribonuklease
A (RNase) war chromatographisch rein, eine Aggregat-freie Güte von Worthington
Biochemicals. Rinder-Serumalbumin
(BSA; Fraktion V, Fettsäure-frei),
humanes Methämoglobin
(Hb), D-Glucose,
Pyridoxin, Pyridoxal, Pyridoxal-5'-phosphat, Pyridoxamin, Thiamin, Thiaminmonophosphat,
Thiaminpyrophosphat und Ziegen-Alkaliphosphatase-konjugiertes anti-Kaninchen-IgG waren
alle von Sigma Chemicals. Aminoguanidinhydrochlorid wurde von Aldrich
Chemicals bezogen.
-
Nicht-unterbrochene Glykierung mit
Glucose Rinder-Serumalbumin, Ribonuklease A und humanes Hämoglobin
wurden mit Glucose bei 37°C
in 0,4 M Natriumphosphat-Puffer mit einem pH-Wert von 7,5 und 0 02%
Natriumazid inkubiert. Das Protein, Glucose (bei 1,0 M) und voraussichtliche
Inhibitoren (bei 0,5, 3, 15 und 50 mM) wurden in das Inkubationsgemisch
gleichzeitig eingebracht. Lösungen
wurden in. Röhrchen
mit Deckeln im Dunkeln gehalten. Äliquots wurden entnommen und
sofort eingefroren, bis sie durch ELISA beim Abschluss der Reaktion
analysiert wurden. Die Inkubationen betrugen 3 Wochen (Hb) oder
6 Wochen (RNase, BSA).
-
Herstellung von polyklonalen
Antikörpern
gegen AGE-Proteine
-
Immunogenherstellung folgte früheren Protokollen
(Nakayama et al., 1989, Biochem. Biophys. Res. Comm. 162: 740–745; Horiuchi
et al., 1991, J. Biol. Chem. 266: 7329–7332; Makita et al., 1992,
J. Biol. Chem. 267: 5133–5138).
Kurz gesagt wurde ein Immunogen durch Glykierung von BSA (R479-Antikörper) oder
RNase (R618-Antikörper)
bei 1,6 g Protein in 15 ml für
60–90
Tage unter Verwendung von 1,5 M Glucose in 0,4 M Natriumphosphat-Puffer
mit einem pH-Wert von 7,5 und 0,05% Natriumazid bei einem pH-Wert
von 7,4 und 37°C
hergestellt. Weiße,
männliche
Neuseeland-Kaninchen von 8–12
Wochen wurden durch subkutane Verabreichung einer 1 ml-Lösung immunisiert,
die 1 mg/ml des glykierten Proteins in Freund'schem Adjuvans enthielt. Die erste Injektion
verwendete das vollständige
Adjuvans und drei Auffrischungsimpfungen wurden bei 3-wöchigen Intervallen
mit Freund'schem
unvollständigem
Adjuvans durchgeführt.
Kaninchen wurden 3 Wochen nach der letzten Auffrischimpfung zur
Ader gelassen. Das Serum wurde durch Zentrifugation des geronnenen
Gesamtbluts gesammelt. Die Antikörper
waren AGE-spezifisch, wobei sie unreaktiv entweder mit nativen Proteinen
(mit Ausnahme des Carriers) oder mit Amadori-Zwischenprodukten waren.
Die polyklonalen anti-AGE-Antikörper
waren nachweislich ein sensitives und wertvolles analytisches Werkzeug
für die
Untersuchung einer "späten" AGE-Bildung in vitro
und in vivo. Die Natur des dominanten Antigen-AGE-Epitops oder Haptens
verbleibt zweifelhaft, obwohl kürzlich
vorgeschlagen wurde, dass das Protein-Glykoxidations-Produkt Carboxymethyllysin
(CML) ein dominantes Antigen für
einige Antikörper
sein kann (Reddy et al., 1995, Biochem. 34: 10872–10878).
Frühere
Studien schafften es nicht, eine ELISA-Reaktivität mit Modell-CML-Verbindungen
zu zeigen (Makita et al., 1992, J. Biol. Chem. 267: 5133–5138).
-
ELISA-Detektion von AGE-Produkten
Das allgemeine Verfahren von Engvall (1981, Methods Enzymol. 70:
419–439)
wurde verwendet, um den ELISA durchzuführen. Typischerweise wurden
glykierte Proteinproben auf etwa 1,5 ug/ml in 0,1 M Natriumcarbonat-Puffer
mit einem pH-Wert von 9,5–9,7
verdünnt.
Mit dem Protein wurden über
Nacht bei Raumtemperatur 96-Well-Polystyrol-Platten dadurch beschichtet,
dass 200 μl der
Proteinlösung
in jedes Well (0,3 μg/Well)
pipettiert wurden. Nach dem Beschichten wurde das Protein von den
Wells mit einer Salzlösung
mit 0,05% Tween-20 gewaschen. Die Wells wurden sodann mit 200 μl 1% Kasein
in Carbonatpuffer 2 Stunden bei 37°C geblockt, gefolgt von Waschen.
Kaninchen-anti-AGE-Antikörper wurden
bei einem Titer von etwa 1 : 350 in Inkubationspuffer verdünnt und
1 Stunde bei 37°C
inkubiert, gefolgt von Waschen. Um den Hintergrund zu minimieren,
wurden Antikörper
R479, die zum Detektieren von glykierter RNase verwendet wurden,
gegen glykiertes BSA eingesetzt und Antikörper R618, die zum Detektieren
von glykiertem BSA und glykiertem Hb verwendet wurden, wurden gegen
glykierte RNase eingesetzt. Ein alkalische Phosphatasekonjugierter
Antikörper
gegen Kaninchen-IgG wurde sodann als zweiter Antikörper bei
einem Titer von 1 : 2000 oder 1: 2500 (abhängig von der Charge) hinzugegeben
und 1 Stunde bei 37°C
inkubiert, gefolgt von Waschen. Die p-Nitrophenylphosphat-Substratlösung wurde
sodann zu den Platten (200 μl/Well)
zugefügt,
wobei die Absorption des freigesetzten p-Nitrophenolats bei 410
nm mit einem Dynatech MR 4000-Mikroplatten-Lesegerät gemessen
wurde.
-
Unmodifiziertes Protein enthaltende
Kontrollen waren routinemäßig umfasst
und deren Messwerte wurden subtrahiert, wobei die Korrekturen gewöhnlich vernach lässigbar
waren. Die Validität
der Verwendung des ELISA-Verfahrens beim quantitativen Untersuchen
der Kinetiken der AGE-Bildung hängt
von der Linearität des
Tests ab (Kemeny und Challacombe, 1988, ELISA and Other Solid Phase
Immunoassays, John Wiley & Sons,
Chichester, U. K.). Kontrollexperimente erfolgten, die z. B. zeigten,
dass der lineare Bereich für
RNase unterhalb einer Beschichtungskonzentration von etwa 0,2–0,3 mg/Well
liegt.
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Ergebnisse
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1A–D sind Diagramme, die die
Wirkung von Vitamin-B6-Derivaten auf die Post-Amadori-AGE-Bildung
in mit Glucose glykiertem Rinder-Serumalbumin zeigen. BSA (10 mg/ml)
wurde mit 1,0 M Glucose in Gegenwart und Abwesenheit der verschiedenen
angegebenen Derivate in 0,4 M Natriumphosphat-Puffer mit einem pH-Wert
von 7,5 bei 37°C
6 Wochen inkubiert. Aliquots wurden durch ELISA unter Verwendung
von R618-anti-AGE-Antikörpern
untersucht. Konzentrationen der Inhibitoren betrugen 3, 15 und 50
mM. Der in (1A) verwendete Inhibitor
war Pyridoxamin (PM), in (1B) Pyridoxalphosphat (PLP), in (1C) Pyridoxal
(PL) und in (1D) Pyridoxin (PN).
-
1 (Kontrollkurven)
zeigt, dass die Reaktion von BSA mit 1,0 M Glucose langsam und nach
40 Tagen unvollständig
ist, sogar bei der hohen Zuckerkonzentration, die verwendet wurde,
um die Reaktion zu beschleunigen. Das gleichzeitige Einbringen von
verschiedenen Konzentrationen von verschiedenen B6-Vitameren beeinflusst
die Bildung von antigenischen AGEs erheblich. (1A–D) Pyridoxamin und Pyridoxalphosphat unterdrückten stark
eine antigenische AGE-Bildung sogar bei den niedrigsten getesteten
Konzentrationen, während
Pyridoxal oberhalb 15 mM wirksam war. Pyridoxin war bei den höchsten getesteten
Konzentrationen etwas wirksam.
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2A–D sind Diagramme, die die Wirkung von Vitamin-B
1-Derivaten und Aminoguanidin (AG) auf die AGE-Bildung in Rinder-Serumalbumin
zeigen. BSA (10 mg/ml) wurde mit 1,0 M Glucose in Gegenwart und Abwesenheit
der verschiedenen angegebenen Derivate in 0,4 M Natriumphosphat-Puffer
mit einem pH-Wert von 7,5 bei 37°C
6 Wochen inkubiert. Aliquots wurden durch ELISA unter Verwendung
von R618-anti-AGE-Antikörpern
untersucht. Konzentrationen der Inhibitoren betrugen 3, 15 und 50
mM. Der in (2A) verwendete Inhibitor
war Thiaminpy rophosphat (TPP}, in (2B) Thiaxninmonophosphat (TP),
in (2C) Thiamin (T) und in (2D) Aminoguanidin (AG).
-
Von den verschiedenen ähnlich getesteten
B1-Vitameren (2A–D) war Thiaminpyrophosphat bei allen untersuchten
Konzentrationen wirksam (2C),
während
Thiamin und Thiaminmonophosphat nicht hemmend waren. Am erstaunlichsten
ist der Abfall bei den Endmengen der gebildeten AGEs, beobachtet
mit Thiaminpyrophosphat, Pyridoxalphosphat und Pyridoxamin. Aminoguanidin
( 2D) ergab eine gewisse Hemmung
der AGE-Bildung in BSA, aber weniger als die vorstehenden Verbindungen. Ähnliche
Studien erfolgten mit humanem Methämoglobin und Rinder-Ribonuklease
A.
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3A–D sind Diagramme, die die Wirkung von Vitamin-B6-Derivaten
auf die AGE-Bildung in humanem Methämoglobin zeigen. Hb (1 mg/ml)
wurde mit 1,0 M Glucose in Gegenwart urd Abwesenheit der verschiedenen
angegebenen Derivate in 0,4 M Natriumphosphat-Puffer mit einem pH-Wert
von 7,5 bei 37°C
3 Wochen inkubiert. Aliquots wurden durch ELISA unter Verwendung
von R618-anti-AGE-Antikörpern untersucht.
Konzentrationen der Inhibitoren betrugen 0,5, 3, 15 und 50 mM. Der
in (3A) verwendete Inhibitor war Pyridoxamin
(PM), in (3B) Pyridoxalphosphat (PLP), in (3C) Pyridoxal (PL) und
in (3D) Pyridoxin (PN}.
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Es wurde kürzlich beschrieben, dass Hb
eines diabetischen Patienten eine Komponente enthält, die an
anti-AGE-Antikörper
bindet, und es wurde vorgeschlagen, dass dieses glykierte Hb (als
Hb-AGE bezeichnet, nicht zu verwechseln mit HbAlc)
geeignet sein könnte,
eine Langzeitexposition gegenüber
Glucose zu messen. Die in vitro-Inkubation von Hb mit Glucose erzeugt
antigene AGEs bei einer scheinbar schnelleren Geschwindigkeit als
mit BSA beobachtet. Nichtsdestotrotz wiesen die verschiedenen B6
(3A–D)-
und B1 (4A–C)-Vitamere die gleichen Hemmungsverläufe bei
Hb auf, wobei Pyridoxamin und Thiaminpyrophosphat die effektivsten
Inhibitoren in jeder ihrer entsprechenden Familien waren. Signifikanterweise
hemmte bei Hb Aminoguanidin nur die Geschwindigkeit der AGE-Bildung
und nicht die Endmengen des gebildeten AGE (4D)., Mit RNase lag die Geschwindigkeit
der Antigen-AGE-Bildung durch Glucose zwischen der von Hb und BSA,
aber der Grad der Hemmung innerhalb jeder Vitamer-Reihe wurde beibehalten.
Wiederum waren Pyridoxamin und Thiaminpyrophosphat wirksamer als
Axninoguanidin (5).
-
4A–D sind Diagramme, die die Wirkung von Vitamin-B
1-Derivaten und Aminoguanidin (AG) auf die AGE-Bildung bei humanem
Methämoglobin
zeigen. Hb (1 mg/ml) wurde mit 1,0 M Glucose in Gegenwart und Abwesenheit
der verschiedenen angegebenen Derivate in 0,4 M Natriumphosphat-Puffer
mit einem pH-Wert von 7,5 bei 37°C
3 Wochen inkubiert. Aliquots wurden mit ELISA unter Verwendung von
R618-anti-AGE-Antikörpern
untersucht. Konzentrationen der Inhibitoren betrugen 0,5, 3, 15
und 50 mM. Der in (4A) verwendete
Inhibitor war Thiaminpyrophosphat (TPP), in (4B) Thiaminmanophosphat
(TP), in (4C) Thiamin (T) und in (4D) Aminoguanidin (AG).
-
5 ist
ein Balkendiagramm, das einen Vergleich der Hemmung der Glykierung
von Ribonuklease A durch Thiaminpyrophosphat (TPP), Pyridoxamin
(PM) und Aminoguanidin (AG) zeigt. RNase (1 mg/ml) wurde mit 1,0
M Glucose (GLC) in Gegenwart und Abwesenheit der verschiedenen angegebenen
Derivate in 0,4 M Natriurnphosphat-Puffer mit einem pH-Wert von
7,5 bei 37°C
6 Wochen inkubiert. Aliquots wurden mit ELISA unter Verwendung von
R479-anti-AGE-Antikörpern
untersucht. Die angegebene prozentuale Hemmung wurde aus ELISA-Messwerten
in Gegenwart und Abwesenheit der Inhibitoren bei dem 6 Wochen-Zeitpunkt
berechnet. Konzentrationen der Inhibitoren betrugen 0,5, 3, 15 und
50 mM.
-
Diskussion
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Diese Ergebnisse zeigen, dass bestimmte
Derivate von B1- und B6-Vitaminen fähig sind, eine "späte" AGE-Bildung zu hemmen.
Einige dieser Vitamere hemmten erfolgreich die Endmengen von hergestelltem AGE
im Gegensatz zu Aminoguanidin, was andeutet, dass sie mit Amadori-
oder Post-Amadori-Vorläufern
von Antigen-AGEs stärker
wechselwirken. Die Amadori- und Post-Amadori-Zwischenprodukte stellen
einen entscheidenden Verbindungspunkt dar, bei dem der "klassische" Weg der nicht-enzymatischen
Glykierung im Wesentlichen irreversibel zu werden beginnt (30A). In früheren Hemmungsstudien
wurde die "Glykierung" gewöhnlich entweder
als gebildete Schiff Base (nach Reduktion mit markiertem Cyanoborhydrid)
oder als gebildetes Amadori-Produkt (nach Säureausfällung unter Verwendung von
markiertem Zucker) gemessen. Solche Tests ergeben keine Information über eine
Hemmung von Post-Amadori-Umwandlungsschritten zu "späten" AGE-Produkten, da
solche Schritte zu keiner Veränderung
in der Menge eines markierten Zuckers führen, der an die Proteine gebunden
ist. Andere "Glykie rungs"-Tests basierten
auf der Zucker-induzierten Zunahme von nicht-spezifischer Proteinfluoreszenz,
aber dies kann auch durch oxidative Dicarbonyl-Fragmente von einem freien
Zucker wie Glykoaldehyd oder Glyoxal (Hunt et al., 1988, Biochem.
256: 205–212)
unabhängig
von einer Amadori-Produktbildung induziert werden.
-
Im Fall von Pyridoxal (PL) und Pyridoxalphosphat
(PLP) belegen die Daten den einfachen Mechanismus einer Hemmung,
der eine kompetitive Schiff-Base-Kondensation von diesen Aldehyden
mit Proteinaminogruppen bei Glykierungsstellen beinhaltet. Aufgrund
einer inneren Hemiactal-Bildung in Pyridoxal, aber nicht Pyridoxalphosphat,
wird eine stärkere
Hemmung einer Post-Amadori-AGE-Bildung durch PLP durch diesen kompetitiven
Mechanismus erwartet. Dies wird in der Tat in den Daten beobachtet
(1B, 1C, 38, 3C). Die Hemmung durch Pyridoxamin
ist notwendigerweise unterschiedlich, da Pyridoxamin eine Aldehydgruppe fehlt.
Jedoch ist Pyridoxamin ein Kanditat-Amin, das potentiell fähig ist,
eine Schiff-Base-Bindung mit den Carbonylen von offenkettigen Zuckern,
mit Dicarbonyl-Fragmenten, mit Amadori-Produkten oder mit Post-Amadori-Zwischenprodukten
zu bilden. Der Mechanismus der Hemmung von B1-Verbindungen ist nicht
offensichtlich. All diese Formen enthalten eine Amino-Funktionalität, so dass
die beachtliche Effizienz von nur der Pyrophosphat-Form als wichtige
Voraussetzung eine starke negative Ladung nahe legt.
-
Eine signifikante unerwartete Beobachtung
ist diejenige, dass der Grad der Hemmung durch Aminoguanidin und
einige der anderen Verbindungen wesentlich geringer bei späten Stufen
der Reaktion als während
der frühen
Anfangsphase ist. Dies legt einen Wirkmechanismus nahe, der unterschiedlich
zu dem von Pyridoxamin und Thiaminpyrophosphat ist, was vermuten
lässt,
dass das therapeutische Potential von diesen Verbindungen durch
Co-Verabreichung mit Aminoguanidin erhöht werden wird.
-
Beispiel 2
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Kinetiken einer nicht-enzymatischen
Glykierung: Paradoxe Hemmung durch Ribose und leichte Isolierung
eines Protein-Zwischenprodukts für
eine schnelle Post-Amadori-AGE-Bildung
-
Während
hohe Konzentrationen von Glucose verwendet werden, um die nichtenzymatische
Glykierung von Proteinen zu verursachen, wurde paradoxerweise festgestellt,
dass Ribose bei hohen Konzentrationen eine Post-Amadori-AGE-Bil dung
bei der Ribonuklease dadurch hemmt, dass sie auf die Post-Amadori-"späten"-Stufen der Glykierungsreaktion
einwirkt. Diese unerwartete hemmende Wirkung legt nahe, dass sich
die "frühen" reaktiven Zwischenprodukte,
wahrscheinlich Amadori-Produkte, mit einer geringen Bildung von "späten" Post-Amadori-AGE-Produkten (AGEs;
Maillard-Produkte) anhäufen
können.
Eine Untersuchung dieses Phänomens
zeigte: (1) die Fähigkeit,
die Bedingungen für
die kinetische Isolierung von (einem) Amadori (oder Post-Amadori)-glykierten
Zwischenprodukten) zu definieren; (2) die Fähigkeit, die schnellen Kinetiken
einer Bildung eines solchen Zwischenprodukts zu untersuchen; (3)
die Fähigkeit,
die überraschend
schnellen Kinetiken einer Umwandlung solcher Zwischenprodukte zu
AGE-Produkten in Abwesenheit eines freien oder reversibel gebundenen
Zuckers zu untersuchen; (4) die Fähigkeit, diese Zwischenprodukte
zu verwenden, um eine Hemmung von Post-Amadori-Schritten einer AGE-Bildung
zu untersuchen und zu charakterisieren, wodurch somit ein neues
System bereitgestellt wird, um den Mechanismus der Reaktion und
die Wirksamkeit von potentiellen Mitteln, die eine AGE-Bildung blockieren
könnten,
zu untersuchen; und (5) mit diesem Wissen ist es auch ferner möglich, l3C-NMR zu verwenden, um die reaktiven Zwischenprodukte
zu untersuchen und deren Umwandlung zu verschiedenen Kandidat-AGEs
zu beobachten (Khalifah et al., 1996, Biochemistry 35(15): 4645–4654).
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Chemikalien und Materialien
Wie vorstehend in Beispiel 1.
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Herstellung
von polyklonalen Antikörpern
gegen AGEs
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Wie vorstehend in Beispiel
1.
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ELISA-Detektion von AGE-Produkten
Wie vorstehend in Beispiel 1.
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Aminosäureanalyse Aminosäureanalysen
erfolgten bei der Biotechnology Support Facility des Kansas University
Medical Center. Analysen erfolgten nach Hydrolyse eines glykierten
Proteins (reduziert mit Natriumcyanoborhydrid) mit 6 N HCl bei 110°C für 18–24 Stunden.
Phenylisothiocyanat wurde für
eine Derivatisierung verwendet und PTH-Derivate wurden durch Umkehrphasen-HPLC
auf einem Applied Biosystems-Aminosäureanalysator (420A Derivatisator,
130A Trennsystem, 920A Datenanalysesystem) analysiert.
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Pentosidin-Umkehrphasen-HPLC Analyse
Eine Pentosidin-Herstellung bei RNase wurde durch HPLC quantifiziert
(Sell & Monnier,
1989, J. Biol. Chem. 264: 21597–21602;
Odetti et al., 1992, Diabetes 41: 153–159). Ribose-modifiziierte
Proteinproben wurden in 6 N HCl 18 Stunden bei 100°C hydrolysiert
und sodann in einer Speed Vac getrocknet. Die Proben wurden sodann
wieder gelöst
und Aliquots wurden in 0,1% Trifluoressigsäure aufgenommen und durch HPLC
auf einem Shimadzu-System unter Verwendung einer Vydac C-18-Säule, die
mit 0,1% TFA äquilibriert
wurde, analysiert. Ein Gradient von 0-6% Acetonitril (0,1% in TFA)
lief in 30 min bei einer Flussrate von etwa 1 ml/min. Pentosidin
wurde durch Fluoreszenz bei 335 nm Anregung/ 385 nm Emission detektiert
und seine Elutionszeit wurde durch Laufenlassen eines synthetisierten Standards
bestimmt. Aufgrund der extrem kleinen erwarteten Mengen an Pentosidin
(Grandhee & Monnier, 1991,
J. Biol. Chem. 266: 11649–11653;
Dyer et al., 1991, J Biol. Chem. 266: 11654– 11660) wurde kein Versuch
unternommen, die absoluten Konzentrationen zu quantifizieren. Nur
relative Konzentrationen wurden aus Peak-Flächen bestimmt.
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Glykierungsmodifikationen Eine Modifizierung
mit Ribose oder Glucose wurde im Allgemeinen bei 37°C in 0,4
M Phosphatpuffer mit einem pH-Wert von 7,5 und 0,02% Natriumazid
durchgeführt.
Die hohe Pufferkonzentration wurde immer mit 0,5 M Ribose-Modifikationen
verwendet. Die Lösungen
wurden in Röhrchen mit
Deckeln gehalten und nur geöffnet,
um zeitlich festgelegte Aliquots zu entnehmen, die sofort für ein späteres Durchführen der
verschiedenen Analysen eingefroren wurden. "Unterbrochene Glykierung"-Experimente erfolgten
dadurch, dass zuerst ein Protein mit der Ribose bei 37°C 8 oder
24 Stunden inkubiert wurde, gefolgt durch sofortige und ausgedehnte
Dialyse gegen häufig
ausgetauschten kalten Puffer bei 4°C. Die Proben wurden sodann
dadurch wieder inkubiert, dass sie schnell auf 37°C ohne externe
Ribose erwärmt
wurden. Aliquots wurden bei verschiedenen Zeitintervallen für eine spätere Analyse
entnommen und eingefroren. Aufgrund der niedrigen molekularen Masse
von RNase wurden die Proteinkonzentrationen nach einer Dialyse wieder
gemessen, selbst wenn eine Dialyseschlauch mit einer Begrenzung
für niedriges
Molekulargewicht verwendet wurde. Ein alternatives Verfahren wurde
auch entworfen (siehe nachstehend), in dem eine Unterbrechung durch
einfache 100-fache Verdünnung
der Reaktionsgemische mit 0,5 M Ribose erreicht wurde. Proteinkonzentrationen
wurden aus UV-Spektren abgeschätzt.
Die Differenz der molaren Extinktion zwischen dem Peak (278 nm}
und dem Tiefpunkt (250 nm) wurde für Bestimmungen der RNase-Konzentration
verwendet, um die allgemeine Zunahme in der UV-Absorption, die eine
Glykierung begleitet, zu kom pensieren. Zeitabhängige UV-Differenz-Spektraluntersuchungen
erfolgten, um die Glykierungsbeiträge des UV-Spektrums zu charakterisieren.
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Datenanalyse und numerische Simulationen
der Kinetiken Kinetische Daten wurden routinemäßig an monoexponentielle oder
biexponentielle Funktionen unter Verwendung von nicht-linearen Verfahren
der kleinsten Fehlerquadrate angepasst. Die kinetischen Mechanismen
der Schemata 5–6
(30F) wurden durch
numerische Simulationen der Differenzialgleichungen der Reaktion
untersucht. Sowohl Simulationen als auch eine Anpassung an die beobachteten
kinetischen Daten erfolgte mit dem SCIENTIST 2.0 Softwarepaket (Micromath,
Inc.). Eine Bestimmung der scheinbaren Halbwertszeiten (6B) aus einer Anpassung
von kinetischen Daten an Exponentialfunktionen mit der Basis 2 (6A) erfolgte mit der "Lösungs"-Funktion der MathCAD 4.0 Software (MathSoft,
Inc.).
-
ERGEBNISSE
-
Vergleich der Glykierung
durch Glucose und Ribose
-
Die Reaktion von RNase A mit Ribose
und Glucose wurde primäx
mit einem ELISA-Test
verfolgt, wobei R479-Kaninchen-AGE-spezifische Antikörper, die
gegen Glucose modifiziertes BSA entwickelt würden, verwendet wurden. Zu
einem niedrigeren Grad wurde die Herstellung von Pentosidin, dem
einzig bekannten säurestabilen
fluoreszierenden AGE, durch HPLC nach Säurehydrolyse quantifiziert.
Vorläufige
Untersuchungen unter Verwendung von 0,05 M Ribose bei 37°C zeigten,
dass die Geschwindigkeit einer Bildung von Antigen-AGE scheinbar
moderat erhöht
wird (etwa 2–3-fach,
wie durch die scheinbare Halbwertszeit bestimmt), wenn der pH-Wert
von 5,0 auf 7,5 erhöht
wird, wobei ein scheinbar kleiner Induktionszeitraum am Anfang der Kinetiken
in allen Fällen
auftritt. Die Glykierung von RNase mit 0,05 M Ribose bei einem pH-Wert
von 7,5 (Halbwertszeit nahe 6,5 Tagen) scheint beinahe eine Größenordnung
schneller zu sein als die der Glykierung mit 1,0 M Glucose (Halbwertszeit über 30 Tage;
siehe 7B, durchgezogene
Linie). Die letzteren Kinetiken zeigten auch einen kürzeren Induktionszeitraum,
aber auch ein unvollständiges
Einpendeln sogar nach 60 Tagen, wodurch es schwierig gemacht wurde,
eine wahre Halbwertszeit zu bestimmen.
-
Wenn die Abhängigkeit der Kinetiken von
der Ribosekonzentration bei einem pH-Wert von 7,5 untersucht wurde, wurde
ein vollkommen unerwartetes Ergebnis erhalten. Die Geschwindigkeit
der Reaktion erhöhte
sich anfangs mit einer zunehmenden Ribosekonzentration, aber bei
Konzentrationen oberhalb von 0,15 M pendelte sich die Geschwindigkeit
der Reaktion ein und nahm sodann signifikant ab (6A). Eine Auftragung der Abhängigkeit
der reziproken Halbwertszeit gegen die Ribosekonzentration (6B) zeigt, dass hohe Ribosekonzentrationen
paradoxerweise eine Posi-Amadori-Antigen-AGE-Bildung hemmen. Es
wurde festgestellt, dass dieser ungewöhnliche, aber einheitliche
Effekt abhängig
von Änderungen
in der Konzentration entweder des Puffers (2-fach) oder der RNase
(10-fach) ist und dass er nicht durch Affinitätsreinigung des R479-Antikörpers auf
einer Säule
von immobilisierter AGE-RNase verändert wurde. Er ist auch nicht
auf Wirkungen der Ribose auf den ELISA-Test selbst zurückzuführen. Die
gemessene Hemmwirkung durch Ribose auf eine Post-Amadori-AGE-Bildung
ist wahrscheinlich nicht auf eine Ribose-Beeinflussung mit einer
Antikörper-Erkennung
der AGE-Antigen-Stellen
auf einem Protein in dem ELISA-Test zurückzuführen. Vor dem ersten Kontakt
mit dem anti-AGE-Primärantikörper auf
den ELISP-Platten wurde das glykierte Protein über 1000-fach verdünnt, extensiv
mit Tween-20 nach Adsorption gewaschen und mit einer 1%igen Kaseinbeschichtung
blockiert, gefolgt von weiterem Waschen mit Tween-20.
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Kinetiken einer Bildung
von Post-Amadori-Antigen-AGEs durch "unterbrochene Glykierung"
-
Hinsichtlich des geringen beobachteten
Induktionszeitraums wurde ein Versuch unternommen, zu bestimmen,
ob es eine gewisse Anhäufung
während
der Reaktion eines frühen
Vorläufers
wie eines Amadori-Zwischenprodukts gab, der fähig ist, die ELISA-detektierbaren
Post-Amadori-Antigen-AGEs herzustellen. RNase wurde bei einem pH-Wert
von 7,5 und 37°C
mit einer hohen Ribosekonzentration von 0,5 M glykiert und die Reaktion
wurde nach 24 Stunden durch sofortiges Abkühlen auf 4°C und Dialyse gegen häufig ausgetauschten
kalten Puffer über
einen Zeitraum von 24 Stunden unterbrochen, um freie und reversibel
gebundene (Schiff-Base) Ribose zu entfernen, Eine solche Ribose-freie
Probe wurde sodann schnell auf 37°C
ohne einen erneuten Zusatz von Ribose erwärmt und Stichproben wurden
für eine
Post-Amadori-AGE-Bildung über
mehrere Tage genommen. Die AGE-Antigen-Herstellung dieser 24 Stunden "unterbrochenen Glykierungs"-Probe ist durch
die gestrichelte Linie und offene Dreiecke in 7A gezeigt, wobei die in der kalten Dialyse
verbrachte Zeit nicht eingeschlossen ist. Eine nicht-unterbrochene
Kontrolle (durchgezogene Linie und ausgefüllte Kreise) ist zum Vergleich
ebenfalls gezeigt. Dramatisch unterschiedliche Kinetiken einer Post-Amadori-Antigen-AGE-Bildung sind in den
zwei Proben offensichtlich. Die Kinetiken einer AGE-Antigen-Herstellung der Ribose-freien
unterbrochenen Probe zeigen nun (1) monoexponentielle Kinetiken
ohne einen Induktionszeitraum, (2) eine stark erhöhte Geschwindigkeit
einer Antigen-AGE-Bildung mit beachtlichen Halbwertszeiten in der
Größenordnung
von 10 Stunden und (3) eine Herstellung von Mengen von Antigen,
vergleichbar zu denen, die bei langen Inkubationen in der fortgesetzten
Gegenwart von Ribose zu sehen sind (siehe 6A). Gleichsam signifikant zeigen die
Daten auch, dass vernachlässigbares
AGE-Antigen während
des kalten Dialyse-Zeitraums gebildet wurde, wie durch die kleine
Differenz zwischen dem unausgefüllten
Dreieck und den gefüllten
Kreispunkten am Zeitpunkt 1 Tag in 7A gezeigt.
Sehr wenig, falls überhaupt,
an AGE wurde durch das "Unterbrechungs"-Verfahren selbst
gebildet. Diese Beobachtungen zeigen, dass ein vollständig kompetentes
isolierbares Zwischenprodukt oder ein Vorläufer zum Antigen-AGE während des
24-stündigen Kontakts mit
Ribose vor dem Entfernen des freien und reversibel gebundenen Zuckers
gebildet wurde.
-
Proben, die nach nur 8 Stunden unterbrochen
wurden, ergaben eine Endmenge an AGE-Antigen, die etwa 72% der nach
24 Stunden unterbrochenen Probe betrug. Proben von RNase, die mit
nur 0,05 M Ribose glykiert wurden und bei 8 Stunden durch kalte
Dialyse und Reinkubation bei 37°C
unterbrochen wurden, zeigten weniger als 5% Herstellung eines ELISA-reaktiven
Antigens nach 9 Tagen. Eine Unterbrechung bei 24 Stunden ergab jedoch
einen schnellen Anstieg eines ELISA-Antigens (ähnlich zu 7A) auf eine Menge von etwa 50% derjenigen,
die in der nicht-unterbrochenen Gegenwart von 0,05 M Ribose erzeugt
wurde.
-
Die gleichen allgemeinen Unterbrechungswirkungen
wurden auch mit anderen Proteinen (BSA und Hämoglobin) beobachtet. Ausgenommen
eines gewissen unterschiedlichen absoluten Werts der Geschwindigkeitskonstanten
und der Menge von Antigen-AGEs, die während der 24-ständigen 0,5
M Ribose-Inkubation gebildet wurden, wurde die gleiche dramatische
Zunahme in der Geschwindigkeit einer AGE-Antigen-Bildung nach Entfernung
der 0,5 M Ribose beobachtet.
-
Eine Glykierung ist mit Glucose sehr
viel langsamer als mit Ribose (vgl. die Differenz in den Zeitskalen zwischen 7A und 7B). Jedoch ergab, unterschiedlich zu
dem Fall mit Ribose, eine Unterbrechung nach 3 Tagen der Glykie rung
durch 1,0 M Glucose einen vernachlässigbaren Aufbau eines Vorläufers von
ELISA-reaktiven AGE-Antigenen (7B,
gestrichelte Kurve).
-
Kinetiken
einer Pentosidin-Bildung
-
Die Proben, die einem ELISA-Untersuchen
unterworfen wurden, wurden auch auf die Herstellung von Pentosidin,
einem säurestabilen
AGE, untersucht. Der Gehalt an Pentosidin wurde für die gleichen
RNase-Proben gemessen, die auf eine Antikörperreaktivität durch
ELISA analysiert wurden. Eine Glykierung durch Ribose in 0,4 M Phosphatpuffer
bei einem pH-Wert von 7,5 ergab Pentosidin bei RNase A, das durch
Fluoreszenz nach Säurehydrolyse
quantifiziert wurde. 8A zeigt,
dass unter nicht-unterbrochenen Bedingungen 0,05 M Ribose eine fortschreitende
Zunahme an Pentosidin ergibt. Wenn jedoch eine Glykierung unter "unterbrochenen" Bedingungen unter
Verwendung von 0,5 M Ribose erfolgt, wird ein dramatischer Anstieg
in der Geschwindigkeit einer Pentosidin-Bildung sofort nach Entfernen
von überschüssiger Ribose
beobachtet (8B), der ähnlich zu
der, aber etwas schneller als die Kinetiken des Auftretens von Antigen-AGEs
ist (7A). Eine größere Menge
an Pentosidin wurde auch mit einer 24 Standen-Unterbrechung, verglichen
mit 8 Stunden, hergestellt. Reproduzierbare Unterschiede zwischen
den Kinetiken einer Bildung von Pentosidin und Antigen-AGEs können auch
beobachtet werden. Eine signifikante Menge an Pentosidin wird während der 24-stündigen Inkubation
und auch während
der kalten Dialyse gebildet, wodurch sich ein Sprung der gestrichelten
vertikalen Linie in 8B ergibt.
Unsere Beobachtungen zeigen somit, dass sich ein Pentosidin-Vorläufer während einer
Ribose-Glykierung anhäuft,
der schnell Pentosidin nach einer Ribose-Entfernung herstellen kann
(vgl. Odetti et al., 1992, Diabetes 41: 153–159).
-
Aufbaugeschwindigkeit
von dem/den reaktiven Zwischenprodukten)
-
Die vorstehend beschriebenen "unterbrochenen Glykierungs"-Experimente zeigen,
dass ein Vorläufer oder
Vorläufer
zu sowohl Post-Amadori-Antigen-AGEs als auch Pentosidin sich während einer
Glykierung mit Ribose anhäufen
kann/können.
Die Kinetiken einer Bildung dieses Zwischenprodukts können unabhängig durch
eine Vielzahl von den vorstehend beschriebenen Experimenten verfolgt
und quantifiziert werden. Die Menge des bei RNase bei verschiedenen
Kontaktzeiten mit Ribose erzeugten Zwischenprodukts kann durch das
maximale Ausmaß untersucht
werden, zu dem es ein Antigen-RGE nach Unterbrechung erzeugen kann. Bei
ver schiedenen Zeitpunkten nach Initiierung einer Glykierung wird
die freie und reversibel gebundene Ribose durch Dialyse in der Kälte oder
durch schnelle Verdünnung
(siehe nachstehend) entfernt. Es wird sodann ein genügender Zeitraum
(5 Tage, die mehreren Halbwertszeiten gemäß 7A entsprechen) nach Erwärmen auf
37°C für eine maximale
Entwicklung von Post-Amadori-Antigen-AGEs verstreichen gelassen.
Die ELISA-Messwerte 5 Tage nach jedem Unterbrechungspunkt, die einer
maximalen AGE-Entwicklung entsprechen, würden sodann zu der Zwischenproduktkonzentration,
die bei dem Zeitpunkt der Unterbrechung vorhanden ist, proportional
sein.
-
9 zeigt
ein Experiment, wobei die Kinetiken des Zwischenproduktaufbaus für RNase
A in Gegenwart von 0,5 M Ribose (ausgefüllte Symbole und Kurve) gemessen
sind. Zum Vergleich ist die Menge von AGE, die vor einer Ribose-Entfernung
bei jedem Unterbrechungszeitpunkt vorhanden ist, aufgezeigt (unausgefüllte Symbole
und gestrichelte Linien). Wie erwartet (vgl. 7A), wird wenig AGE vor einer Entfernung (oder
Verdünnung)
von Ribose gebildet, so dass die ELISA-Messwerte nach den 5-tägigen zweiten
Inkubationszeiträumen
hauptsächlich
ein Maß für nach einer
Ribose-Entfernung gebildetes AGE sind. Die Ergebnisse in 9 zeigen, dass die Aufbaugeschwindigkeit
von Zwischenprodukt in 0,5 M Ribose exponentiell und sehr schnell
verläuft,
mit einer Halbwertszeit von etwa 3,3 Stunden. Dies ist etwa dreimal
schneller als die beobachtete Umwandlungsgeschwindigkeit des Zwischenprodukts
zu Antigen-AGEs nach einer Unterbrechung (unausgefüllte Symbole
und gestrichelte Kurve in 7A).
-
In diesen Experimenten wurde die
Entfernung von Ribose bei jedem Unterbrechungszeitpunkt durch eine
100-fache Verdünnung
und nicht durch Dialyse erreicht. Ein einfache Verdünnung verringerte
die Konzentration von Ribose von 0,05 M auf 0,005 M. Es wurde unabhängig bestimmt
(6A), dass wenig AGE
in diesem Zeitraum mit den restlichen 5 mM Ribose erzeugt wird.
Dieser Verdünnungsansatz
wurde primär
durch die Notwendigkeit für
eine quantitative Punktzu-Punkt-Genauigkeit diktiert. Eine solche
Genauigkeit wäre
nicht durch das Dialyseverfahren erreicht worden, das unabhängig für jede Probe
bei jedem Unterbrechungszeitpunkt erfolgen würde. Unsere Ergebnisse zeigen,
dass eine Verdünnung äquivalent
zu einer Dialyse war.
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Ein getrenntes Kontrollexperiment
(siehe 10 nachstehend)
zeigte, dass die beispielhafte 100-fache Verdünnung nahezu identische Ergebnisse
zu dem Dialy severfahren ergab. Diese Kontrollexperimente zeigen,
dass das reversible Ribose-Proteinbindungs
(Schiff-Base)-Gleichgewicht auf dieser Zeitskala ziemlich schnell
ist. Dies stimmt mit Daten von Bunn und Higgins (1981, Science 213:
222–224) überein,
die zeigen, dass die Halbwertszeit einer Schiff-Base-Bildung mit
0,5 M Ribose in der Größenordnung
von wenigen Minute sein sollte. Dieses 100-fache schnelle Verdünnungsverfahren,
um Ribose zu reduzieren, ist ein geeignetes Verfahren, bei dem eine
quantitative Genauigkeit essentiell ist und nicht durch vielfache
Dialyse von vielen Proben erreicht werden kann.
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Direkte Hemmung einer
Post Amadori AGE-Bildung aus dem Zwischenprodukt durch Ribose und
Glucose
-
Die Geschwindigkeitszunahme einer
AGE-Bildung nach Unterbrechung und Zuckerverdünnung legt nahe, aber beweist
es nicht, dass hohe Konzentrationen von Ribose die Reaktion bei
oder nach dem ersten "stabilen" Zwischenprodukt,
wahrscheinlich dem Amadori-Derivat (in 30A eingerahmt), hemmen. Ein Test hierfür wurde
sodann dadurch durchgeführt,
dass die Wirkung von direkt zugesetzter Ribose auf die Post-Amadori-Reaktion
untersucht wurde. RNase wurde zunächst 24 Stunden in 0,5 M Ribose
inkubiert, um das Zwischenprodukt herzustellen. Zwei Protokolle
wurden sodann durchgeführt,
um eine mögliche
Hemmung der Post-Amadori-Bildung von Antigen-AGEs durch verschiedene
Konzentrationen von Ribose zu messen. In dem ersten Experiment wurde
die 24 Stunden-ribosilierte Probe einfach 100-fach in Lösungen verdünnt, die
variierende Endkonzentrationen von Ribose von 0,005 M bis 0,505
M enthielten (10A).
Es ist klar zu sehen, dass die Geschwindigkeit und das Ausmaß einer
AGE-Bildung durch zunehmende Ribosekonzentrationen vermindert werden.
Signifikanterweise scheinen bis zu der höchsten Konzentration von 0,5
M Ribose die Kinetiken exponentiell zu sein und keinen Induktionszeitraum
zu zeigen, der mit einer nichtunterbrochenen Glykierung (6A und 7A) bei hohen Ribosekonzentrationen auftritt.
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Ein zweites Experiment (10B) erfolgte, indem die
24 Stunden-unterbrochene Probe extensiv in der Kälte dialysiert wurde, um freie
und reversibel gebundene Ribose als auch jegliche hemmende Produkte zu
entfernen, die während
der 24-stündigen Inkubation
mit Ribose sich gebildet haben könnten.
Danach wurden Aliquots 100-fach in variierende Konzentrationen einer
frisch hergestellten Ribose verdünnt
und die Bildung von Antigen-AGE-Produkten wurde wie vorstehend aufgezeichnet.
Die Ergebnisse waren nahezu identisch zu dem Experiment von Figur 10A,
wo der Dialyseschritt weggelassen wurde. In beiden Fällen waren
die Geschwindigkeit und das Ausmaß einer AGE-Bildung durch zunehmende
Konzentrationen an Ribose vermindert und die Kinetiken schienen
exponentiell ohne einen Induktionszeitraum zu sein.
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Die Frage, ob Glucose oder andere
Zucker auch die Bildung von AGEs aus dem reaktiven Zwischenprodukt,
das durch unterbrochene Glykierung in 0,5 M Ribose erhalten wurde,
hemmen können,
wurde auch untersucht. Die Wirkungen von Glucose bei Konzentrationen
von 1,0–2,0
M wurden getestet (Daten nicht gezeigt). Glucose wies eindeutig
keine derartige Hemmung wie Ribose auf. Wenn die 24 Stunden-Ribose-unterbrochene
Probe 100-fach in diese Glucoselösungen
verdünnt
wurde, wurde die Menge von gebildetem Antigen-AGE um eiwa 30% vermindert,
aber es gab eine geringe Abnahme in der scheinbaren Geschwindigkeitskonstante.
Wiederum schienen die Kinetiken exponentiell zu sein.
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Wirkung des
pH-Werts auf Post Amadori-Kinetiken einer AGE-Bildung
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Das unterbrochene Glykierungs-Verfahren
wurde verwendet, um die pH-Abhängigkeit
der Post-Amadori-Kinetiken einer AGE-Bildung aus dem reaktiven Zwischenprodukt
zu untersuchen. In diesen Experimenten wurde RNase A zunächst 24
Stunden mit 0,5 M Ribose bei einem pH-Wert von 7,5 umgesetzt, um
das reaktive Zwischenprodukt zu bilden. Die Kinetiken des Abbaus
des Zwischenprodukts zu AGEs wurden sodann durch ELISA gemessen. 11 zeigt, dass ein extrem
weiter pH-Bereich von 5,0 bis 9,5 erreichbar war, wenn die Kinetiken
durch Anfangsgeschwindigkeiten gemessen wurden. Eine beachtliche
glockenförmige
Abhängigkeit
wurde beobachtet, die zeigt, dass die Kinetiken einer Bildung von
Antigen-AGEs sowohl
bei sauren als auch bei alkalischen pH-Bereichen abnehmen, mit einem
Optimum nahe einem pH-Wert von B.
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Ein einziges "pH-Sprung"-Experiment erfolgte auch mit der vorstehend
untersuchten pH 5,0-Probe, die die niedrigste Geschwindigkeit einer
Antigen-AGE-Bildung aufwies. Nach 12 Tagen bei 37°C in einem
pH 5,0-Puffer wurde der pH-Wert schnell auf 7,5 eingestellt und
eine Antigen-AGE-Bildung wurde durch ELISA aufgezeichnet. Innerhalb
eines experimentellen Fehlers zeigte die Probe identische Kinetiken
(gleiche Geschwindigkeitskonstante erster Ordnung) einer AGE-Bildung
zu dem unterbrochenen Glykierungsproben, die direkt bei einem pH-Wert
von 7,5 untersucht wurden (12).
In diesem Experiment konnten die relativen Mengen an Antigen-AGE
nicht direkt auf der gleichen ELISA-Platte verglichen werden, aber
die Probe mit pH-Sprung schien wesentlich, aber in gewisser Weise
verringerte Mengen an Antigen-AGEs gebildet zu haben. Diese Ergebnisse
zeigen, dass ein Zwischenprodukt frei von AGE hergestellt werden
und bei einem pH-Wert von 5 für
spätere
Untersuchungen einer Umwandlung zu AGEs gelagert werden kann.
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Hemmung einer
Post-Amadori AGE-Bildung durch Aminoguanidin
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Die Wirksamkeit von Aminoguanidin
wurde durch dieses unterbrochene Glykierungsverfahren untersucht,
d. h. durch Testen seiner Wirkung auf eine Post-Amadori-Bildung
von Antigen-AGEs nach Entfernung von überschüssiger und reversibel gebundener
Ribose. 20A zeigt,
dass Aminoguanidin moderate Wirkungen auf ein Blockieren der Bildung
von Antigen-AGEs bei RNase unter diesen Bedingungen aufweist, mit
einer geringen Hemmung unterhalb von 50 mM. Etwa 50% Hemmung wird
nur bei oder oberhalb von 100–250
mM erreicht. Man bemerke wieder, dass in diesen Experimenten das
Protein Aminoguanidin nur nach Unterbrechung und Entfernung von
freier und reversibel gebundener Ribose ausgesetzt war. Vergleichbare
Ergebnisse wurden auch mit der unterbrochenen Glykierung von BSA
erhalten (20B).
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Aminosäureanalyse
von unterbrochenen Glykierungsproben
-
Eine Aminosäureanalyse erfolgte für RNase
nach 24-stündigem
Kontakt mit 0,5 M Ribose (nicht dialysiert) nach extensiver Dialyse
der 24 Stunden-glykierten Probe und nach 5 Tagen Inkubation der
letzteren Probe bei 37°C.
Diese Bestimmungen wurden nach Reduktion mit Natriumcyanoborhydrid
durchgeführt,
das Schiff-Basen,
die an Lysinen oder der terminalen Aminogruppe vorhanden sind, reduziert.
Alle drei Proben, normalisiert auf Alanin (12 Reste), zeigten den
gleichen Restgehalt an Lysin (4,0 ± 0,5 aus den ursprünglichen 10
in RNase). Dies zeigt, dass nach einem 24-ständigen Kontakt mit 0,5 M Ribose
die meisten der gebildeten Schiff-Base-Addukte zu Amadori- oder nachfolgenden
Produkten umgewandelt wurden. Keine Arginin- oder Histidinreste
wurden durch eine Modifikation verloren.
-
Diskussion
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Die Verwendung von schnell reagierender
Ribose und die Feststellung seiner reversiblen Hemmung von Post-Amadori-Schritten
erlaubten die Analyse und Bestim mung der Kinetiken von verschiedenen
Schritten einer Protein-Glykierung bei RNase. Die meisten vorhergehenden
kinetischen Studien einer Protein-"Glykierung" waren tatsächlich auf die "frühen" Schritte einer Schiff-Base-Bildung
und einer anschließenden
Amadori-Umlagerung begrenzt. Einige kinetische Studien erfolgten
ausgehend von synthetisierten Fructosylaminen, d. h. kleinen Modell-Amadori-Verbindungen
von Glucose (Smith und Thornalley, 1992, Eur. J. Biochem. 210: 729–739, und
darin zitierte Referenzen), aber solche Studien waren bisher mit
wenigen Ausnahmen nicht mit Proteinen möglich. Eine bemerkenswerte
Ausnahme ist die Darstellung durch Monnier (Odetti et al., 1992,
supra), dass partiell mit Ribose glykosyliertes BSA schnell Pentosidin
nach einer Ribose-Entfernung ergeben kann. Die größere Reaktivität von Ribose
war erwiesenermaßen
ein eindeutiger Vorteil beim quantitativen Definieren des Zeitverlaufs
einer AGE-Bildung. Es wird bemerkt, dass Glucose und Ribose beide
fähig sind, ähnliche
AGE-Produkte, wie Pentosidin (Grandhee & Monnier, 1991, supra; Dyer et al.,
1991, supra) zu erzeugen, und gewisse Arbeit mit 13C-NMR-Modell-Verbindungen
wurde mit ADP-Ribose durchgeführt
(Cervantes-Laurean et al., 1993, Biochemistry 32: 1528–1534).
Die vorliegende Arbeit zeigt, dass Antigen-AGE-Produkte von Ribose
mit anti-AGE-Antikörpern, die
gegen Glucose-modifizierte Proteine gerichtet sind, vollständig kreuzreagieren,
was nahe legt, dass Ribose und Glucose ähnliche Antigen-AGEs erzeugen.
Die primären
kinetischen , Unterschiede, die zwischen diesen zwei Zuckern beobachtet
werden, sind wahrscheinlich auf die relativen Unterschiede in den
Geschwindigkeitskonstanten der Schritte, die zu einer Post-Amadori-AGE-Bildung
führen, als
auf den Mechanismus zurückzuführen.
-
Die vorgestellten Ergebnisse zeigen
eine ausgeprägte
und paradoxe Hemmung einer Gesamt-AGE-Bildung durch hohe Konzentrationen
von Ribose (6), die
nicht durch frühere
Studien vorweggenommen wurde. Diese Hemmung ist schnell reversibel
in der Weise, dass sie durch Dialyse des anfänglich modifizierten Proteins
(7A) oder durch einfache
100-fache Verdünnung
(wie in 11 verwendet)
ausbleibt. Die Experimente von 10 zeigen,
dass sie nicht auf die Anhäufung
von dialysierbaren hemmenden Zwischenprodukten während der anfänglichen
Glykierung zurückzuführen ist,
da eine Dialyse eines 24 Stundenmodifizierten Proteins, gefolgt
von einer Zugabe von verschiedenen Konzentrationen von frischer
Ribose, die gleiche Hemmung induziert. Die Daten von 10A, B zeigen,
dass die Hemmung durch eine reversible und schnelle Wechselwirkung
von Ribose mit einem Proteinzwischenprodukt auftritt, das reaktive
Amadori-Produkte enthält.
Es ist unwahrscheinlich, dass die Hemmung in den frühen Schritt
einer Bildung eines Amadori-Produkts eingreift, aufgrund der schnellen
Geschwindigkeit einer Bildung des vermuteten Amadori-Zwischenprodukts,
das in dem Experiment von 9 bestimmt
wurde. Die Identifizierung des reaktiven Zwischenprodukts als ein
Amadori-Produkt ist gut durch die erfolgte Aminosäureanalyse
(nach Natriumcyanoborhydrid-Reduktion) vor und nach Dialyse bei
dem 24 Stunden-Unterbrechungspunkt belegt. Der unveränderte Gehalt
an Lysinresten zeigt, dass jegliche verdrängbare Schiff-Base bereits
bei dem 24 Stunden-Zeitpunkt irreversibel umgewandelt wurde (wahrscheinlich
durch Amadori-Umlagerung).
-
Die sekundäre Ribose-Unterdrückung von "späten", aber nicht "frühen" Glykierungsschritten
fördert
signifikant die Anhäufung
eines vollständig
kompetenten reaktiven Amadori-Zwischenprodukts, das wenig AGE enthält. Seine
Isolierung durch das Unterbrechungsverfahren ist für kinetische
und strukturelle Studien wichtig, da es einem erlaubt, Studien in
Abwesenheit von freiem oder Schiff-Basegebundenem Zucker und deren
begleitende Reaktionen und Komplikationen durchzuführen. Zum
Beispiel wurden die Post-Amadori-Umwandlungsgeschwindigkeiten zu
Antigen-AGE- und Pentosidin-AGE-Produkten gemessen (7A, unausgefüllte Symbole, und 8B) und es wurde gezeigt,
dass sie sehr viel schneller sind (t ½ ~ 10 h) als sich in den
Gesamtkinetiken unter nichtunterbrochenen Bedingungen widerspiegelt
(6A und 8A). Die schnelle Bildung von Pentosidin,
die gemessen wurde, scheint mit einem früheren unterbrochenen Ribose-Experiment
auf BSA durch Odetti et al. (1992, supra) übereinzustimmen. Da Ribose
und Derivate wie ADP-Ribose normale Metaboliten sind, legen die
hier beobachteten sehr hohen Geschwindigkeiten einer AGE-Bildung
nahe, dass sie ernsthafter als Quellen einer potentiellen Glykierung
in verschiedenen zellulären
Kompartimenten betrachtet werden sollten (Cervantes-Laurean et al.,
1993, supra), selbst wenn deren Konzentrationen deutlich unterhalb
derjenigen der weniger reaktiven Glucose liegen.
-
Eine weitere neue Anwendung der Isolierung
eines Zwischenprodukts besteht im Untersuchen der pH-Abhängigkeit
dieser komplexen Reaktion. Das ungewöhnliche glockenförmige pH-Profil,
das für
die Post-Amadori-AGE-Bildung (11)
beobachtet wurde, steht im bemerkenswerten Gegensatz zu der milden pH-Abhängigkeit
der Gesamtreaktion. Die letzteren Kinetiken spiegeln eine zusammengesetzte
Wirkung des pH-Werts auf alle Schritte in der Reaktion wider, einschließlich Schiff-Base- und Amadori-Produktbildung,
die jeweils eine einzigartige pH-Abhängigkeit aufweisen können. Diese
Komplexizität
ist insbesondere gut durch Untersuchun gen einer Hämoglobin-Glykierung
gezeigt (Lowery et al., 1985, J. Biol. Chem. 260: 11611–11618). Das
glockenförmige
pH-Profil legt die Beteiligung von zwei ionisierenden Gruppen nahe,
aber beweist sie nicht. Falls zutreffend, können die Daten die Beteiligung
einer zweiten Aminogruppe, wie von einem benachbarten Lysin, bei
der Bildung von dominanten Antigen-AGEs nahe legen. Das beobachtete
pH-Profil und die beschriebenen pH-Sprung-Beobachtungen legen nahe,
dass ein geeigneter Weg zum Isolieren und Beibehalten des reaktiven
Zwischenprodukts darin bestehen könnte, dass der pH-Wert schnell
auf nahe 5,0 nach 24 Stunden-Unterbrechung
abgesenkt wird.
-
Die kinetischen Studien stellen neue
Einblicke in die Mechanismen der Wirkung von Aminoguanidin (Guanylhydrazin)
bereit, einem AGE-Inhibitor, der von Cerami und Mitarbeitern zum
Mischen mit Amadori-Zwischenprodukten vorgeschlagen wurde (Brownlee
et al., 1986, supra). Dieses vorgeschlagene pharmakologische Mittel
ist nun in Phase III von klinischen Studien für mögliche therapeutische Wirkungen
beim Behandeln von Diabetes (Vlassara et al., 1994, supra). Jedoch
ist sein Mechanismus einer AGE-Hemmung wahrscheinlich ziemlich komplex,
da er multifunktional ist. Als ein nukleophiles Hydrazin kann es
reversibel an aktive Carbonyle, einschließlich Aldehyd-Carbonyle von
offenkettiger Glucose und Ribose (Khatami et al., 1988, Life Sci. 43:
1725–1731;
Hirsch et al., 1995, Carbohyd. Res. 267: 17–25), als auch an Keto-Carbonyle
von Amadori-Verbindungen binden. Es ist auch eine Guanidiniumverbindung,
die hochgradig reaktive Dicarbonyl-Glykierungszwischenprodukte wie
Glyoxal und Glucosone beseitigen kann (Chen & Cerami, 1993, J. Carbohyd. Chem.
12: 731–742;
Hirsch et al., 1992, Carbohyd. Res. 232: 125–130; Ou % Wolff, 1993, Biochem.
Pharmacol. 46: 1139–1144).
Das unterbrochene Glykierungsverfahren erlaubte eine Untersuchung
einer Aminoguanidin-Wirksamkeit
auf nur die Post-Amadori-Schritte einer AGE-Bildung. Genauso wichtig
erlaubte sie Studien in Abwesenheit von freiem Zucker oder Dicarbonyl-reaktiven
Fragmenten von freiem Zucker (Wolff % Dean, 1987, Biochem. J 245:
243–250;
Wells-Knecht et al., 1995, Biochemistry 34: 3702–3709), die sich mit Aminoguanidin zusammenfügen können. Die
Ergebnisse von 20 zeigen,
dass Aminoguanidin bestenfalls nur eine moderate Wirkung auf Post-Amadori-AGE-Bildungsreaktionen
aufweist, wodurch 50% Hemmung bei Konzentrationen oberhalb von 100–250 mM
erreicht werden. Die Wirksamkeit von Aminoguanidin stammt somit
vorherrschend entweder aus einem Hemmen von frühen Schritten einer Glykierung
(Schiff-Base-Bildung)
oder vom Abfangen hochgradig reaktiver Dicarbonyle, die während einer Glykierung
gebildet werden. Entgegen den ursprünglichen Behauptungen scheint
es nicht eine AGE-Bildung durch Komplexieren des Amadori-Zwischenprodukts
zu hemmen.
-
Die Verwendung von unterbrochener
Glykierung ist nicht auf kinetische Studien begrenzt. Eine unterbrochene
Glykierung kann strukturelle Studien von glykierten Proteinen und
ein Identifizieren von unbekannten AGEs unter Verwendung von Techniken
wie 13C-NMR vereinfachen, das verwendet
wurde, um Amadori-Addukte von RNase zu detektieren (Neglia et al.,
1983, J Biol. Chem. 258: 14279–14283;
1985, J. Biol. Chem. 260: 5406–5410).
Die kombinierte Verwendung von strukturellen und kinetischen Ansätzen sollte
auch von besonderem Interesse sein. Zum Beispiel sollten, obwohl
die Identität
der dominanten Antigen-AGEs, die mit den polyklonalen Antikörpern reagieren,
ungewiss verbleibt, Kandidaten-AGEs, wie das kürzlich vorgeschlagene (Carboxymethyl)lysin
(Reddy et al., 1995, Biochemistry 34: 10872–10878; vgl. Makita et al.,
1992, J. Biol. Chem. 267: 5133–5138)
die gleichen Kinetiken einer Bildung aus dem reaktiven Zwischenprodukt
zeigen, die wir beobachtet haben. Die Verfügbarkeit des unterbrochenen
Kinetiken-Ansatzes wird auch helfen, die Wichtigkeit des Amadori-Wegs
zu der Bildung dieses AGE zu bestimmen. In ähnlicher Weise sollte ein Aufzeichnen der
unterbrochenen Glykierungsreaktion durch Techniken wie 13C-NMR Resonanzen
von anderen Kandidat-Antigen-AGEs
als diejenigen identifizieren, die ähnliche Erscheinungskinetiken
zeigen. Tabelle I führt
die 13C-NMR-Peaks des Amadori-Zwischenprodukts
von RNase auf, das durch Reaktion mit C-2 angereicherter Ribose
hergestellt wurde. Der Tieffeld-Peak nahe 205 ppm ist wahrscheinlich
auf das Carbonyl des Amadori-Produkts
zurückzuführen. In
allen Fällen
wird die Fähigkeit,
einen Überschuss
an freien und Schiff-Base-Zuckern durch unterbrochene Glykierung
zu entfernen, eine Isolierung, Identifizierung und strukturelle
Charakterisierung beachtlich vereinfachen.
-
Tabelle I führt die Peaks auf, die dem
Post-Amadori-Zwischenprodukt aufgrund ihrer unveränderten oder
mit der Zeit abnehmenden Intensität zugewiesen wurden. Die Peak-Positionen
sind in ppm im Tieffeld von TMS aufgeführt.
Tabelle
d 125 MHz C-13-NMR-Resonanzen eines Ribonuklease-Amadori-Zwischenprodukts,
hergestellt durch 24-stündige
Reaktion mit 99% [2-C13]Ribose
| 216,5
ppm | 108,5
ppm |
| 211,7 | 105,9 |
| 208 | 103,9 |
| | 103 |
| 172 | 95,8 |
| 165 | |
| 163,9 | 73,65 |
| 162,1 | 70,2 |
| | 69,7 |
-
Ribonuklease A wurde 24 Stunden mit
0,5 M Ribose, 99% angereichert bei C-2, umgesetzt, gefolgt von einer
Entfernung von überschüssiger und
Schiff-Basegebundener Ribose durch extensive Dialyse in der Kälte. Die
Probe wurde sodann erneut auf 37°C
unmittelbar vor einem 2 Stunden-NMR-Scan erwärmt. Die Signale von RNase,
die mit natürlichen
Mengen an Ribose unter identischen Bedingungen umgesetzt worden war,
wurden sodann von dem NMR-Spektrum subtrahiert. Folglich sind alle
gezeigten Peaks auf angereichertes C-13, das ursprünglich an
der C-2-Position
lag, gezeigt. Einige der Peaks stammen von Abbauprodukten des Zwischenprodukts
und diese können
durch die Zunahme in der Peak-Intensität mit der Zeit identifiziert werden. 31 zeigt das erhaltene
NMR-Spektrum.
-
Beispiel 3
-
In vitro-Hemmung der Bildung
von Antigen-Endprodukten der fortgeschrittenen Glykierung (AGEs)
durch Derivate von B1- und B6-Vitaminen und Aminoguanidin. Eine
Hemmung von Post-Amadori-Kinetiken unterscheidet sich von der der
Gesamt-Glykierung
-
Das unterbrochene Glykierungsverfahren
zum Verfolgen von Post-Amadori-Kinetiken einer AGE-Bildung erlaubt
die schnelle quantitative Untersuchung von "späten" Stufen der Glykierungsreaktion.
Es ist wichtig, dass dieses Verfahren Hemmungsuntersuchungen erlaubt,
die frei von Reaktionswegen einer AGE-Bildung sind, die aus glykoxidativen
Produkten eines freien Zuckers oder einer Schiff-Base (Namiki-Reaktionsweg),
wie in 30A dargestellt,
stammen. Folglich erlaubt das unterbrochene Glykierungsverfahren
eine rasche und einzigartige Identifizierung und Charakterisierung
von Inhibitoren von "späten" Stufen einer Glykierung,
die zu einer Antigen-AGE-Bildung führen.
-
Unter den untersuchten Vitamin-B
1- und B6-Derivaten sind Pyridoxamin und Thiaminpyrophosphat einzigartige
Inhibitoren des Post-Amadori-Reaktionswegs einer AGE-Bildung. Es
wurde wichtigerweise festgestellt, dass eine Wirksamkeit einer Hemmung
einer Gesamt-Glykierung eines Proteins in Gegenwart von hohen Zuckerkonzentrationen
nicht prognostisch für
die Fähigkeit
ist, die Post-Amadori-Schritte
einer AGE-Bildung, bei denen freier Zucker entfernt wird, zu hemmen.
Folglich, während
Pyridoxamin, Thiaminpyrophosphat und Aminoguanidin potente Inhibitoren
einer AGE-Bildung in der Gesamt-Glykierung eines Proteins durch
Glucose sind, unterscheidet sich Aminoguanidin von den anderen zweien
dadurch, dass es kein wirksamer Inhibitor einer Post-Amadori-AGE-Bildung
ist. Aminoguanidin verlangsamt beachtlich die Anfangsgeschwindigkeit einer
AGE-Bildung g durch Ribose unter nicht-unterbrochenen Bedingungen,
weist aber keine Wirksamkeit auf die Endmengen von hergestellten
Antigen-AGEs auf. Eine Untersuchung von verschiedenen Proteinen
(RNase, BSA und Hämoglobin)
bestätigte,
dass die Hemmungsergebnisse im Allgemeinen nicht spezifisch für das verwendete
Protein sind, selbst wenn es individuelle Variationen bei den Geschwindigkeiten
einer AGE-Bildung und -Hemmung gibt.
-
Chemikalien und Materialien
Wie vorstehend in Beispiel 1.
-
Herstellung
von polyklonalen Antikörpern
gegen AGEs
-
Wie vorstehend in Beispiel
1.
-
ELISA-Detektion von AGE-Produkten
Wie vorstehend in Beispiel 1.
-
Nicht-unterbrochene Ribose-Glykierungs-Tests
Rinder-Serumalbumin, Ribonuklease A und humanes Hämoglobin
wurden mit Ribose bei 37°C
in 0,4 M Natriumphosphat-Puffer mit einem pH-Wert von 7,5 und 0,02%
Natriumazid inkubiert. Das Protein (10 mg/ml oder 1 mg/ml), 0,05
M Ribose und voraussichtliche Inhibitoren (bei 0,5, 3, 15 und 50
mM) wurden gleichzeitig in das Inkubationsgemisch eingebracht. Lösungen wurden
im Dunkeln in Röhrchen
mit Deckeln gehalten. Aliquots wurden entnommen und sofort eingefroren,
bis sie durch ELISA beim Abschluss der Reaktion analysiert wurden.
Die Inkubationen betrugen 3 Wochen (Hb) oder 6 Wochen (RNase, BSA).
Glykierungsreaktionen wurden für
einen konstanten pH-Wert über
die Dauer der Experimente verfolgt.
-
Unterbrochene (Post Amadori)-Ribose-Glykierungstests
-
Eine Glykierung erfolgte zunächst durch
Inkubieren eines Proteins (10 mg/ml) mit 0,5 M Ribose bei 37°C in 0,4
M Phosphatpuffer mit einem pH-Wert von 7,5 und 0,2% Natriumazid
für 24
Stunden in Abwesenheit von Inhibitoren. Eine Glykierung wurde sodann
unterbrochen, um einen Überschuss
an und reversibel gebundenen (Schiff-Base) Zucker durch eine extensive
Dialyse gegen häufig
gewechselten kalten Puffer bei 4°C
zu entfernen. Die glykierten Zwischenproduktproben mit einer Maximalmenge
an Amadori-Produkt und wenig AGE (abhängig vom Protein) wurden sodann
schnell auf 37°C
ohne weitere Zugabe von Ribose erwärmt. Dies startete eine Umwandlung
von Amadori-Zwischenprodukten zu AGE-Produkten in Abwesenheit oder
Gegenwart von verschiedenen Konzentrationen (typischerweise 3, 15
und 50 mM) von voraussichtlichen Inhibitoren. Aliquots wurden bei
verschiedenen Zeitintervallen für
eine spätere
Analyse entnommen und eingefroren. Die Lösungen wurden in Röhrchen mit
Deckeln gehalten und nur geöffnet,
um zeitlich festgelegte Aliquots zu entnehmen, die sofort für ein Durchführen von
verschiedenen Analysen eingefroren wurden.
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Numerische Analyse von kinetischen
Daten Kinetische Daten (Zeitverlaufskurven) wurden routinemäßig an mono-
oder biexponentielle Funktionen unter Verwendung von nicht-linearen
Verfahren der kleinsten Fehlerquadrate angepasst, wobei entweder
SCIENTIST 2.0 (MirocMath, Inc.)- oder ORIGIN (Microcal, Inc.)-Software verwendet
wurde, um eine Wiederholung von anwenderdefinierten Funktionen und
eine Kontrolle von Parametern zu erlauben. Standardabweichungen
der Parameter der angepassten Funktionen (anfängliche und endgültige Ordinaten-Werte und Geschwindigkeitskonstanten)
wurden als Messwerte der Genauigkeit der Anpassungen wiedergegeben.
Scheinbare Halbwertszeiten für
biexponentielle Kinetikanpassungen wurden mit der "Lösungs"-Funktion der MathCad-Software (MathSoft,
Inc.) bestimmt.
-
ERGEBNISSE
-
Hemmung durch Vitamin-B6-Derivate
der Gesamtkinetiken einer AGE-Bildung aus Ribose.
-
Die Hemmwirkungen von Vitamin-B1-
und -B6-Derivaten auf die Kinetiken einer Antigen-AGE-Bildung wurden
durch polyklonale für
AGEs spezifische Antikörper
untersucht. Anfangsstudien der Hemmung erfolgten bei der Glykierung.
von Rinderribonuklease A (RNase) in der kontinuierlichen Gegenwart
von 0,05 M Ribose, die diejenige Konzentration von Ribose ist, bei
der die Geschwindigkeit einer AGE-Bildung nahezu maximal ist. 13 (Kontrollkurven, ausgefüllte Rechtecke)
zeigt, dass die Bildung von Antigen-AGEs bei RNase, wenn sie mit
0,05 M Ribose inkubiert wird, relativ schnell ist, mit einer Halbwertszeit
von etwa 6 Tagen unter diesen Bedingungen. Pyridoxal-5'-phosphat (13B) und Pyridoxal (13C) hemmten signifikant
die Geschwindigkeit einer AGE-Bildung bei RNase bei Konzentrationen
von 50 mM und 15 mM. Überraschenderweise
hemmte Pyridoxin, die Alkoholform von Vitamin-B6, auch moderat eine
AGE-Bildung bei RNase ( 13D). Von
den untersuchten B6-Derivaten war Pyridoxamin bei 50 mM der beste
Inhibitor der "endgültigen" Mengen von gebildetem
AGE bei RNase über
den bwöchigen
untersuchten Zeitraum (13A).
-
Hemmung durch Vitamin-B1-Derivate
der Gesamtkinetiken einer AGE-Bildung aus Ribose.
-
Alle B1-Vitamere hemmten eine Antigen-AGE-Bildung
bei RNase bei hohen Konzentrationen, aber die Hemmung erschien komplexer
als für
die B6-Derivate ( 14A-C).
In dem Fall von Thiaminpyrophosphat als dem Inhibitor (14A) schienen sowohl die
Geschwindigkeit einer AGE-Bildung als auch die endgültigen Mengen
an bei dem Plateau erzeugten AGE verringert. In dem Fall von Thiaminphosphat
als dem Inhibitor (14B)
und Thiamin (14C) gab
es scheinbar eine geringe Wirkung "auf die Geschwindigkeit einer AGE-Bildung,
aber eine wesentliche Abnahme an der endgültigen Menge an AGE, das in
Gegenwart der höchsten
Konzentration an Inhibitor gebildet wurde. Im Allgemeinen zeigte
Thiaminpyrophosphat eine größere Hemmung
als die zwei anderen Verbindungen bei den niedrigeren untersuchten
Konzentrationen.
-
Hemmung durch Aminoguanidin
der Gesamtkinetiken einer AGE-Bildung aus Ribose
-
Eine Hemmung einer AGE-Bildung durch
Aminoguanidin (14D)
war merklich unterschiedlich von der, die bei den B1- und B6-Experimenten
gemessen wurde. Eine zunehmende Konzentration von Aminoguanidin
verringerte die Geschwindig keit einer AGE-Bildung bei RNase, aber
verminderte die endgültige
Menge an gebildetem AGE nicht. Die endgültige Menge an nach den 6 Wochen
gebildetem AGE war nahezu identisch zu derjenigen der Kontrolle
für alle
getesteten Konzentrationen von Aminoguanidin.
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Hemmung der Gesamtkinetiken
einer AGE-Bildung in Serumalbumin und Hämoglobin aus Ribose
-
Vergleichende Untersuchungen erfolgten
mit BSA und humanem Methämoglobin
(Hb), um zu bestimmen, ob die beobachtete Hemmung proteinspezifisch
war. Die unterschiedlichen Derivate von Vitamin-B6 (15A-D) und Vitamin-B1 ( 16A-C) wiesen ähnliche Hemmungsverläufe auf,
wenn sie mit BSA wie mit RNase inkubiert wurden, wobei Pyridoxamin
und Thiaminpyrophosphat die wirksamsten Inhibitoren von jeder Familie
waren. Pyridoxin schaffte es nicht, eine AGE-Bildung bei BSA zu
hemmen (15D). Pyridoxalphosphat
und Pyridoxal (15B-C)
hemmten hauptsächlich
die Geschwindigkeit einer AGE-Bildung, aber nicht die endgültigen Mengen
an gebildetem AGE. Pyridoxamin (15A)
wies eine gewisse Hemmung bei niederen Konzentrationen auf und bei
der höchsten
getesteten Konzentration schien es die endgültigen Mengen an gebildetem
AGE wirksamer als jedes der anderen B6-Derivate zu hemmen. In dem
Fall von B 1-Derivaten war das Gesamtausmaß einer Inhibierung einer AGE-Bildung
mit BSA (16A-C) geringer
als das mit RNase beobachtete (14A-C).
Höhere
Konzentrationen an Thiamin und Thiaminpyrophosphat hemmten die endgültigen Mengen
an gebildeten AGEs, ohne dass die Geschwindigkeit einer AGE-Bildung
stark. beeinflusst wurde (16C).
Aminoguanidin zeigte wieder die gleichen Hemmungswirkungen mit BSA,
die mit RNase erkannt wurden (16D),
wobei es scheinbar die Geschwindigkeit einer AGE-Bildung verlangsamte,
ohne dass die endgültigen
Mengen an gebildetem AGE signifikant beeinflusst wurden.
-
Die Kinetiken einer AGE-Bildung wurden
auch unter Verwendung von Hb in Gegenwart der B6- und B1-Vitamin-Derivate
und Aminoguanidin untersucht. Die scheinbaren absoluten Geschwindigkeiten
einer AGE-Bildung waren mit Hb signifikant höher als mit entweder RNase
oder BSA. Jedoch zeigten die getesteten Inhibitoren im Wesentlichen
ein ähnliches
Verhalten. Die Wirkungen der Vitamin-B6-Derivate sind in 17 gezeigt. Pyridoxamin zeigte die stärkste Hemmung
bei Konzentrationen von 3 mM und darüber (17A) und war am wirksamsten, verglichen
mit Pyridoxalphosphat (17B),
Pyridoxal (17C) und
Pyridoxin (17D). In
dem Fall der B1-Vitamin-Derivate (Daten nicht gezeigt) waren die
Hemmwirkungen ähnlicher
zu den BSA-Hemmungsverläufen
als zu RNase. Die Hemmung war bei den höchsten getesteten Konzentrationen (50
mM) nur moderat und betrug nahezu 30–50% für alle drei B1-Derivate. Die
primäre
Manifestation einer Inhibierung lag in der Verminderung der endgültigen Mengen
an gebildetem AGE.
-
Hemmung durch Vitamin-B6-Derivate
der Kinetiken einer Post Amadori-Ribose AGE-Bildung
-
Unter Verwendung des unterbrochenen
Glykierungsrnodells, um eine Hemmung der "späten" Post-Amadori-AGE-Bildung
zu untersuchen, wurden Kinetiken durch Inkubieren von isolierten
Amadori-Zwischenprodukten von entweder RNase oder BSA bei 37°C in Abwesenheit
von freier oder reversibel gebundener Ribose untersucht. Ribose-Zucker,
der anfangs verwendet wurde, um die Zwischenprodukte herzustellen, wurde
durch kalte Dialyse nach einem Zeitraum von 24 Stunden der Anfangs-Glykierungsreaktion
entfernt. Nachdem einer AGE-Bildung erlaubt wurde, sich fortzusetzen,
ist eine Bildung von AGE in Abwesenheit eines jeglichen Inhibitors
ziemlich schnell (Halbwertszeiten von etwa 10 Stunden). 18 zeigt die Wirkungen
von Pyridoxamin (18A),
Pyridoxalphosphat (18B)
und Pyridoxal (18C)
auf die Post-Amadori-Kinetiken von BSA. Pyridoxin erzeugte keinerlei
Hemmung (Daten nicht gezeigt). Ähnliche
Experimente erfolgten mit RNase. Pyridoxamin bewirkte eine nahezu
vollständige
Hemmung einer AGE-Bildung mit RNase bei 15 mM und 50 mM (18D). Pyridoxal zeigte
keine signifikante Hemmung bei 15 mM (die höchste getestete), aber Pyridoxalphosphat
zeigte eine signifikante Hemmung bei 15 mM. Pyridoxalphosphat ist
bekannt dafür, fähig zu sein,
die aktive Stelle von RNase affinitätszumarkieren (Raetz und Auld,
1972, Biochemistry 11: 2229–2236).
-
Im Unterschied zu RNase bildete sich
mit BSA eine signifikante Menge an Antigen-AGE während der 24-ständigen Anfangsinkubation
mit RNase (25–30%),
wie durch die höheren
ELISA-Messwerte nach Entfernen von Ribose beim Zeitpunkt 0 in 18A-C belegt. Für sowohl
BSA als auch RNase scheint sich die Hemmung, wenn beobachtet, als
ein Abfall in den endgültigen
Mengen an gebildetem AGE zu offenbaren, eher als ein Abfall in der
Geschwindigkeit einer Bildung von AGE.
-
Hemmung durch Vitamin-B1-Derivate
der Kinetiken einer Post Amadori-Ribose AGE-Bildung
-
Thiaminpyrophosphat hemmte eine AGE-Bildung
wirksamer als die anderen B 1-Derivate
sowohl bei RNase als auch BSA (19).
Thiamin zeigte keine Wirkung, während
Thiaminphosphat eine gewisse dazwischenliegende Wirkung zeigte.
Wie bei den B6-Tests offenbarte sich die Post-Amadori-Hemmung am
deutlichsten als ein Abfall in den endgültigen Mengen an gebildetem
AGE.
-
Wirkungen von Aminoguanidin
und Nα-Acetyl-L-Lysin
auf die Kinetiken einer Post-Amadori-Ribose-AGE-Bildung
-
20 zeigt
die Ergebnisse eines Testens von Aminoguanidin bezüglich einer
Hemmung von Post-Amadori-AGE-Bildungskinetiken sowohl bei BSA als
auch RNase. Bei 50 mM betrug die Hemmung etwa 20% in dem Fall von
BSA (20B) und weniger
als 15% bei RNase (20A).
Die Möglichkeit
einer Hemmung durch einfache Amino-enthaltende Funktionalitäten wurde
auch unter Verwendung von Nα-Acetyl-L-Lysin getestet
(21), das nur eine
freie Nε-Aminogruppe
enthält.
Nα-Acetyl-L-Lysin
bei bis zu 50 mM schaffte es nicht, eine jegliche signifikante Hemmung
einer AGE-Bildung aufzuweisen.
-
Diskussion
-
Zahlreiche Studien haben gezeigt,
dass Aminoguanidin ein offensichtlich potenter Inhibitor von vielen Manifestationen
einer nicht-enzymatischen Glykierung ist (Brownlee et al., 1986;
Brownlee, 1992, 1994, 1995). Die Hemmwirkungen von Aminoguanidin
auf verschiedene Phänomene,
die durch reduzierende Zucker ausgelöst werden, werden weit verbreitet
als ein Beweis der Beteilung einer Glykierung in vielen solchen
Phänomenen
angesehen. Aminoguanidin ist kürzlich
in eine zweite Runde von Phase III-klinischen Studien zum Verbessern
der Komplikationen von Diabetes eingetreten, von denen angenommen
wird, dass sie durch Glykierung von Bindegewebsproteinen aufgrund
hoher Zuckermengen verursacht werden.
-
Daten aus der Kinetikstudie einer
nicht-unterbrochenen "langsamen" AGE-Bildung bei
RNase, die durch Glucose induziert wurde (Beispiel 1), bestätigten,
dass Aminoguanidin ein wirksamer Inhibitor ist, und identifizierten
ferner eine Reihe von Derivaten der Vitamine B1 und B6 als gleichsam
oder geringfügig
wirksamere Inhibitoren. Jedoch schien sich die Hemmung durch Aminoguanidin
unerwarteterweise in ihrer Wirkung bei den späteren Stufen der AGE-Bildungsreaktion
zu verringern. Aufgrund der Langsamkeit der Glykierung eines Proteins
mit Glucose konnte diese übenaschende
Beobachtung nicht vollständig
untersucht werden. Weiterhin wurde angedeutet, dass es Fragen über die
Langzeitstabilität
von Aminoguanidin geben kann (Ou und Wolff, 1993, supra).
-
Eine Analyse unter Verwendung der
sehr viel schnelleren Glykierung durch Ribose erlaubte, dass der gesamte
Zeitverlauf einer AGE-Bildung während
einer nichtunterbrochenen Glykierung eines Proteins vollständig beobachtet
und quantifiziert wird. Die Verwendung einer unterbrochenen Glykierung
erlaubte in einzigartiger Weise ferner eine Isolierung und Untersuchung
von ausschließlich
der Post-Amadori-Artigen-AGE-Bildung in Abwesenheit von freier und
reversibel gebundener (Schiff-Base) Ribose. Ein Vergleich der Daten
aus diesen zwei Ansätzen
mit früheren
Glucose-Glykierungskinetiken stellte neue Einblicke in die Mechanismen und
Wirksamkeiten von verschiedenen Inhibitoren bereit. 22 sind Balkendiagramme, die zusammengefasste
Vergleichsdaten einer prozentualen Hemmung bei bestimmten Zeitpunkten
unter Verwendung von verschiedenen Konzentrationen eines Inhibitors
zeigen. 22A stellt
die Daten für
eine Hemmung nach unterbrochener Glykierung einer RNase-AGE-Bildung
in Ribose dar. 22B stellt
die Daten für
eine Hemmung nach unterbrochener Glykierung einer BSA-AGE-Bildung.
durch Ribose dar.
-
Die Gesamtergebnisse zeigen eindeutig,
dass Aminoguanidin die Geschwindigkeit einer Antigen-AGE-Bildung
in Gegenwart eines Zuckers verlangsamt, aber eine geringe Wirkung
auf die endgültige Menge
an gebildetem Post-Amadori-AGE aufweist. Folglich können Beobachtungen,
die nur auf die anfänglichen "frühen" Stufen einer AGE-Bildung
begrenzt sind, die eine Wirksamkeit als Inhibitor anzeigen, tatsächlich für die tatsächliche
Wirksamkeit einer Hemmung einer Post-Amadori-AGE-Bildung irreführend sein. Folglich führt die
Fähigkeit,
einen Vollverlauf einer Reaktion unter Verwendung von Ribose und
einer unterbrochenen Glykierung zu beobachten, zu einem vollständigeren
Bild über
die Wirksamkeit einer Hemmung einer Post-Amadori-AGE-Bildung.
-
Beispiel 4
-
Tiermodell und Testen
von in vivo-Wirkungen von AGE-Bildung/Inhibitoren
-
Eine Hyperglykämie kann schnell (innerhalb
von 1 oder 2 Tagen) in Ratten durch Verabreichung von Streptozocin
(aka. Streptozotocin, STZ) oder Alloxan induziert werden. Dies wurde
ein übliches
Modell für
Diabetes mellitus. Jedoch zeigen diese Ratten eine Nephropathie
nur nach vielen Monaten einer Hyperglykämie und nur kurz vor dem Tod
wegen eines Endstadiums einer Nierenerkrankung (ESRD). Es wird angenommen, dass
diese Erkrankung durch die irreversible chemische Modifikation mit
Glucose von langlebigen Proteinen wie Kollagen der Basalmembran
verursacht wird. STZ-diabetische Ratten zeigen Albuminurie sehr
spät nach Induktion
einer Hyperglykämie
bei etwa 40 Wochen gewöhnlich
nur kurz vor dem Tod.
-
Aufgrund der dramatischen schnellen
Wirkungen von Ribose, die in vitro in den vorstehenden Beispielen
gezeigt wurden, wurde ein Versuch unternommen, die Wirkungen einer
Ribose-Verabreichung an Ratten und die mögliche Induktion von AGEs durch
die schnelle Ribose-Glykierung zu untersuchen. Aus dieser Studie wurde
ein Rattenmodell für
eine beschleunigte Ribose-induzierte Erkrankung enwickelt.
-
Wirkungen einer sehr kurzen
Ribose-Verabreichtung in vivo
-
Phase I-Protokoll
-
Zwei Gruppen von jeweils 6 Ratten
wurden jeweils an einem Tag entweder:
- a. 300
mM Ribose (zwei intraperitoneale Infusionen 6–8 Stunden getrennt, jeweils
5% des Körpergewichts als
ml), oder
- b. 50 mM Ribose (eine Infusion) gegeben.
-
Ratten wurden sodann 4 Tage ohne
weitere Ribose-Verabreichung gehalten und an diesem Zeitpunkt wurden
sie getötet
und die nachstehenden physiologischen Messungen wurden bestimmt:
(i) anfängliches
und endgültiges
Körpergewicht,
(ii) Nierengewicht beim endgültigen
Stadium, (iii) anfänglicher
und endgültiger Schwanzmanschetten-Blutdruck
und (iv) Creatinin-Clearance pro 100 g Körpergewicht.
-
Albumin-Filtrationsgeschwindigkeiten
wurden nicht gemessen, da keine schnellen Veränderungen anfangs angenommen
wurden. Eine frühere
Erfahrung mit STZdiabetischen Ratten zeigte, dass sich eine Albuminurie
sehr spät
(vielleicht 40 Wochen) nach der Induktion einer Hyperglykämie und
gerade bevor Tiere sterben entwickelt.
-
Nierenphysiologie-Ergelnisse
-
- a. Das endgültige
Körpergewicht
und endgültige
einfache Nierengewicht war für
niedrige und hohe Ribose-Behandlungsgruppen gleich.
- b. Der Schwanzmanschetten-Blutdruck erhöhte sich von 66 ± 4 auf
83 ± 3
bei Ratten, die mit wenig Ribose (1 × 50 mM) behandelt wurden,
und von 66 ± 4
auf 106 ± 5
für Ratten,
die mit viel Ribose (2 × 300
mM) behandelt wurden. Diese Ergebnisse sind in dem Balkendiagramm
von 23 gezeigt.
- c. Die Creatinin-Clearance, als cm3 pro
100 g Körpergewicht,
war (normaler erwarteter Bereich etwa 1,0–1,2) in einer dosisabhängigen Weise
auf 0,87 ± 0,15
für die
Niedrig-Ribose-Gruppe verringert und verringerte sich ferner weiter
um 30% auf 0,62 ± 0,13
für die
Hoch-Ribose-Gruppe. Diese Ergebnisse sind in dem Balkendiagramm
von 24 gezeigt.
-
Phase I-Schlussfolgerung
-
Eine eintägige Ribose-Behandlung verursachte
einen dosisabhängigen
Bluthochdruck und einen dosisabhängigen
Abfall in der glomerulären
Clearance-Funktion, die sich 4 Tage später offenbarte. Dies sind signifikante
metabolische Veränderungen
von Diabetes, die nur sehr viel später in STZ-diabetischen Ratten
beobachtet werden. Es kann angenommen werden, dass diese Phänomene auf
eine irreversible chemische Modifikation (Glykierung) eines Proteins
in vivo durch Ribose zurückzuführen sind.
-
Wirkung einer
Einwirkung von höheren
Ribose-Konzentrationen für
einen längeren
Zeitraum
-
Phase 17-Protokoll.
-
Gruppen von Ratten (3–6) wurden
intraperitoneal 0,3 M einer "Niedrig-Ribose-Dosis" (LR) oder 1,0 M einer "Hoch-Ribose-Dosis" (HR) durch zweimal
tägliche
Injektionen für
entweder (i) einen Tag, (ü)
einen "kurzen Zeitraum" (S) von 4 Tagen
oder (iii) einen "langen
Zeitraum" (L) von
8 Tagen gegeben. Zusätzlich
waren diese Konzentrationen an Ribose im Trinkwasser eingeschlossen.
-
Niernphysioiogie-Ergebnisse
-
- a. Der Schwanzmanschetten-Blutdruck erhöhte sich
in allen Gruppen von Ribose-behandelten Ratten, wodurch die Phase
I-Ergebnisse bestätigt
wurden (23).
- b. Die Creatinin-Clearance verringerte sich in allen Gruppen
in einer Ribose-Dosis-abhängigen und
zeitabhängigen
Weise (24).
- c. Die Albumin-Ausströmgeschwindigkeit
(AER) erhöhte
sich signifikant in einer Ribose-abhängigen Weise bei eintägigen und
viertägigen
Expositionen. Jedoch zeigte sich eine gewisse Wiederherstellung
bei Tag 8 relativ zu Tag 4 in der Hochdosisgruppe, aber nicht in
der Niedrigdosisgruppe. Diese Ergebnisse sind in dem Balkendiagramm
von 25 gezeigt.
- d. Die Creatinin-Clearance pro 100 g Körpergewicht verminderte sich
für sowohl
die Niedrig- als auch die Hoch-Ribose-Gruppe um etwa das gleiche
Ausmaß in
einer zeitabhängigen
Weise (24).
-
Phase II-Schlussfolgerung
-
Eine Ribose-Exposition für so wenig
wie 4 Tage führte
zu Bluthochdruck und Nierenfunktionsstörung, wie sie sich sowohl durch
eine verminderte Creatinin-Clearance als auch erhöhte Albumin-Filtration
zeigt. Diese Veränderungen
sind typisch für
Diabetes und werden bei viel späteren
Zeitpunkten in STZ-diabetischen Ratten beobachtet.
-
Intervention durch zwei
neue therapeutische Verbindungen und Aminoguanidin
-
Phase III-Protokoll
-
60 Ratten wurden zufällig auf
9 verschiedene Gruppen, einschließlich derjenigen, die 1 M Ribose
für 8 Tage
in Gegenwart und Abwesenheit von Aminoguanidin, Pyridoxamin und
Thiaminpyrophosphat ausgesetzt wurden, wie folgt aufgeteilt:
-
Kontrollgruppen:
-
- (i) keine Behandlung,
- (ii) hohe Dosis (250 mg/kg Körpergewicht)
an Pyridoxamin ("Verbindung-P"),
- (iii) hohe Dosis (250 mg/kg Körpergewicht) Thiaminpyrophosphat
("Verbindung-T" oder "TPP"),
und
- (iv) niedrige Dosis (25 mg/kg Körpergewicht) an Aminoguanidin
("AG").
-
Testgruppen:
-
- (i) nur 1 M Ribose-Salzlösung (2 × 9 cm3 täglich IP für 8 Tage),
- (ii) Ribose plus niedrige Dosis ("LP")
an Pyridoxamin (25 mg/kg Körpergewicht
injiziert als 0,5 ml mit 9 cm3 Ribose),
- (iii) Ribose plus hohe Dosis ("HP")
an Pyridoxamin (250 mg/kg Körpergewicht
injiziert als 0,5 ml mit 9 cm3 Ribose),
- (iv) Ribose plus hohe Dosis ("HT")
an Thiaminpyrophosphat (250 mg/kg Körpergewicht injiziert als 0,5
ml mit 9 cm3 Ribose) und
- (v) Ribose plus Niedrigdosis an Aminoguanidin (25 mg/kg Körpergewicht
injiziert als 0,5 ml mit 9 cm3 Ribose).
-
Im Gegensatz zu Phase II wurde Ribose
nicht im Trinkwasser verabreicht. Interventionsverbindungen wurden
für 1 Tag
vor ihrem Einbringen zusammen mit Ribose vorverabreicht.
-
Nierenphysiologie-Ergebnisse
-
- a. Der Blutdruck war durch die drei Verbindungen
allein (Kontrollgruppe) sehr leicht erhöht; Ribose-erhöhter BP
wurde nicht durch die Co-Verabreichung von Verbindungen verbessert.
Diese Ergebnisse sind in dem Balkendiagramm von 26 gezeigt.
- b. Die Creatinin-Clearance in den Kontrollen war unverändert, ausgenommen
für TPP,
das sie verringerte.
- c. Die Creatinin-Clearance wurde normalisiert, wenn Ribose mit
einer niedrigen Dosis (25 mg/kg) von entweder Aminoguanidin oder
Pyridoxamin co-verabreicht wurde. Diese Ergebnisse sind in dem Balkendiagramm
von 27 gezeigt.
- d. Hohe Konzentrationen (250 mg/kg) an Pyridoxamin und TPP zeigten
nur einen Teilschutz gegen den Ribose-induzierten Abfall in der
Creatinin-Clearance (27).
- e. Die Albumin-Ausströmgeschwindigkeit
(AER) wurde durch Ribose erhöht
als auch durch eine hohe Dosis an Pyridoxamin und TPP und eine niedrige
Dosis an Aminoguanidin in Abwesenheit von Ribose. Diese Ergebnisse
sind in dem Balkendiagramm von 28 gezeigt.
- f. Die Albumin-Ausströmgeschwindigkeit
wurde durch die Co-Verabreichung einer niedrigen Dosis von sowohl
Aminoguanidin als auch Pyridoxamin auf einen normalen Wert wiederhergestellt.
Diese Ergebnisse sind in dem Balkendiagramm von 29 gezeigt.
-
Phase III-Schlussfolgerungen
-
Wie durch zwei Anzeichen einer Nierenfunktion
bestimmt, waren Pyridoxamin und Aminoguanidin, beide bei 25 mg/kg,
anscheinend wirksam und äquivalent
bei einer Prävention
des Ribose-induzierten Abfalls in der Creatinin-Clearance und Ribose-induzierten
milden Anstiegs in der Albuminurie.
-
(i) Thiaminpyrophosphat wurde nicht
bei 25 mg/kg getestet; (ii) Thiaminpyrophosphat und Pyridoxamin bei
250 mg/kg waren bei einer Prävention
eines Creatinin-Clearance-Abfalls teilweise wirksam, aber möglicherweise
nicht bei einer Prävention
einer milden Proteinurie; (iii) bei diesen sehr hohen Konzentrationen
und in Abwesenheit von Ribose erzeugte Thiaminpyrophosphat allein
einen Abfall in der Creatinin-Clearance und beide ergaben einen
kleinen Anstieg in der Albuminurie.
-
Zusammenfassung
-
Nierenfunktion und Diabetes
-
Persistente Hyperglykämie in Diabetes
mellitus führt
zu diabetischer Nephropathie in vielleicht einem Drittel der menschlichen
Patienten. Klinisch ist eine diabetische Nephropathie durch das
Vorhandensein von:
-
- 1. einem Abfall in der Nierenfunktion (verminderte
glomeruläre
Clearance)
- 2. einem Anstieg von Protein im Urin (verminderte Filtration)
- 3. dem gleichzeitigen Vorhandensein von Bluthochdruck definiert.
-
Eine Nierenfunktion hängt vom
Blutfluss (nicht gemessen) und der glomerulären Clearance ab, die entweder
durch Inulin-Clearance (nicht gemessen) oder Creatinin-Clearance
gemessen werden kann. Die glomeruläre Permeabilität wird durch
die Albumin-Filtrationsgeschwindigkeit gemessen, aber dieser Parameter
ist ziemlich variabel. Sie ist auch eine Log-Verteilungsfunktion:
eine hundertfache Erhöhung
in der Albumin-Ausscheidung entspricht nur einer zweifachen Abnahme
in der Filtrationskapazität.
-
Ribose-diabetisches
Rattenmodell
-
Durch die vorstehenden Kriterien
scheint Ribose sehr schnell Manifestationen einer diabetischen Nephropathie,
wie sie sich in Bluthochdruck, Creatinin-Clearance und Albuminurie
widerspiegelt, selbst wenn letzteres nicht groß ist, zu induzieren. In der
etablierten diabetischen STZ-Ratte bildet sich eine Hyperglykämie schnell
in 1–2
Tagen, aber klinische Manifestationen einer diabetischen Nephropathie
stellen sich sehr spät ein,
vielleicht so viel wie 40 Wochen bei der Albuminurie. Im Allgemeinen
ist eine Albuminurie hochgradig variabel von Tag zu Tag und von
Tier zu Tier, obwohl im Gegensatz zum Menschen die meisten STZ-Ratten
eventuell eine Nephropathie entwickeln.
-
Intervention
durch Verbindungen
-
Unter Verwendung der Ribose-behandelten
Tiere scheint Pyridoxamin bei 25 mg/kg Körpergewicht effektiv zwei von
den drei Manifestationen, die gewöhnlich Diabetes zugeschrieben
werden, nämlich
die Verschlechterung der Creatinin-Clearance und Albumin-Filtration,
zu verhindern. Es tat dies genauso wirksam wie Aminoguanidin. Die
Wirksamkeit von Thiaminpyrophosphat war nicht offensichtlich, aber
es sollte betont werden, dass dies auf seine Verwendung bei erhöhten Konzentrationen
von 250 mg/kg Körpergewicht
zurückzuführen sein
könnte.
Pyridoxamin wäre
wesentlich weniger wirksam erschienen, wenn nur die Ergebnisse bei 250
mg/kg Körpergewicht
berücksichtigt
worden wären.
-
Wirkung von
Verbindungen allein
-
Im Gesamten schienen die Ratten die
Verbindungen gut zu tolerieren. Nierengewichte waren nicht beachtlich
und es entwickelte sich nur ein geringer Bluthochdruck. Die physiologischen
Wirkungen der Verbindungen wurden nur bei 250 mg/kg getestet. Thiaminpyrophosphat,
aber nicht Pyridoxamin, schien die Creatinin-Clearance bei dieser
Konzentration zu verringern. Beide schienen Albuminurie leicht zu
erhöhen,
aber diese Messungen waren vielleicht die am wenigsten verlässlichen.
-
Verabreichung
an Menschen
-
Ein typischer erwachsener Mensch
von durchschnittlicher Größe wiegt
66–77
kg. Typischerweise können
diabetische Patienten zu Übergewicht
neigen und können über 112
kg aufweisen. Die empfohlene tägliche Zufuhr
für einen
männlichen
Erwachsenen von 66–77
kg, wie 1989 korrigiert, verlangte 1,5 mg pro Tag an Thiamin und
2,0 mg pro Tag an Vitamin B6 (Merck Manual of Diagnosis and Therapy,
16. Auflage (Merck & Co., Rathaway,
N. J., 1992), Seiten 938–939).
-
Basierend auf dem Rattenmodellansatz
würde ein
Bereich von Dosen zur Verabreichung von Pyndoxamin oder Thiaminpyrophosphat,
von dem vorausgesagt wird, dass er zum Hemmen einer Post-Amadori-AGE-Bildung
und somit zum Hemmen von verwandten Erkrankungen wirksam sei, in
den Bereich von 1 mg/100 g Körpergewicht
bis 200 mg/100 g Körpergewicht
fallen. Der geeignete Bereich, falls mit Aminoguanidin co-verabreicht,
wird ähnlich
sein. Berechnet für
einen durchschnittlichen Erwachsenen von 75 kg kann der Bereich
(bei 10 mg/1 kg Körpergewicht)
etwa 750 mg bis zu 150 g (bei 2 g/1 kg Körpergewicht) betragen. Dies wird
natürlicherweise
gemäß dem jeweiligen
Patienten variieren.
-
Beispiel 5
-
In vivo-Hemmung der Bildung
von Endprodukten der fortgeschrittenen Glykierung (AGEs) durch Derivate
von B1- und B6-Vitaminen und Aminoguanidin. Hemmung einer diabetischen
Nephropathie.
-
Das unterbrochene Glykierungsverfahren,
wie in den vorstehenden Beispielen beschrieben, erlaubt eine schnelle
Bildung von stabilen gut definierten Protein-Amadori-Zwischenprodukten aus Ribose
und anderen Pentosezuckern zur Verwendung in in vivo-Untersuchungen.
-
Die Wirkungen von 25 mg/kg/Tag Pyridoxamin
(PM) und Aminoguanidin (AG) auf eine Nierenerkrankung, dadurch induziert,
dass Sprague-Dawley-Ratten täglich
mit 50 mg/kg/Tag an Ribose-glykierten Amadori-Ratten-Serumalbumin
(RSA), AGE-RSA und unmodifizierten RSA für o Wochen injiziert wurden.
Eine Hyperfiltration (erhöhte
Creatinin-Clearance) wurde vorübergeherd
bei Ratten beobachtet, die Amadori-RSA und AGE-RSA erhielten, ungeachtet
des Auftretens von PM und AG.
-
Individuen von jeder Gruppe, die
Amadori-RSA und AGE-RSA erhielten, wiesen Mikro-Albuminune auf,
aber keine wurde beobachtet, falls PM co-verabreicht wurde. Ein
Immunanfärben
mit anti-RSA zeigte ein Glomerulus-Anfärben in Ratten, die mit AGE-RSA
und mit Amadori-RSA behandelt wurden; und dieses Anfärben war
vermindert durch eine Behandlung mit PM, aber nicht durch eine AG-Behandlung. Eine
Abnahme in glomerulären
sulfatierten Glykosaminglykanen (Alcianblau pH 1,0-Färbung) wurde
auch in Ratten festgestellt, die mit glykiertem (Amadori- und AGE-)
RSA behandelt wurden. Dies scheint auf die verminderten Heparansulfat-Proteoglykane
(HSPG) zurückzuführen zu
sein, wie durch eine verminderte Anfärbung mit mAb JM-403 belegt,
der spezifisch für
die HSPG-Seitenkette ist. Diese HSPG-Veränderungen wurden durch Behandlung mit
PM, aber nicht durch eine AG-Behandlung verbessert.
-
Folglich schließen wir, dass Pyridoxamin sowohl
einen diabetesartigen glomerulären
Verlust an Heparansulfat als auch eine glomeruläre Ablagerung von glykiertem
Albumin in SD-Ratten, die chronisch mit Ribose-glykiertem Albumin
behandelt wurden, verhindern kann.
-
Materialien
und Verfahren
-
Chemikalien
-
Ratten-Serumalbumin (RSA) (Fraktion
V, im Wesentlichen fettsäurefrei,
0,005%; A2018), D-Ribose, Pyridoxamin und Ziegen-alkalische Phosphatase-konjugiertes
anti-Kaninchen-IgG waren alle von Sigma Chemicals. Aminoguanidin-Hydrochlorid
wurde von Aldrich Chemicals bezogen.
-
Herstellung
von ribosiliertem RSA
-
Ratten-Serumalbumin wurde durch eine
Affi-Gel-Blau-Säule
(Bio-Rad), eine Heparin-Sepharose CL-6B-Säule (Pharmacia) und eine Endotoxin-bindende
Affinitätssäule (Detoxigel,
Pierce Scientific) geleitet, um jegliche mögliche Verunreinigungen zu
entfernen. Das gereinigte Ratten-Serumalbumin (RSA) wurde sodann
in 0,2 M Phosphatpuffer (pH 7,5) dialysiert. Ein Teil des RSA (20
mg/ml) wurde sodann mit 0,5 M Ribose 12 Stunden bei 37°C im Dunkeln
inkubiert. Nach der 12-stündigen
Inkubation wurde das Reaktionsgemisch in kaltem 0,2 M Natriumphosphatpuffer über einen
36-stündigen
Zeitraum bei 4°C
dialysiert (diese Dialyse entfernt nicht nur die freie Ribose, sondern
auch die Schiff-Base-Zwischenprodukte). Auf dieser Stufe des Glykierungsverfahrens
wird das ribosilierte Protein als Amadori-RSA klassifiziert und
ist für
Antigen-AGEs negativ, wie durch Antikörper bestimmt, die mit AGE-Protein
reaktiv sind (wie vorher beschrieben; R618, Antigen: Glucosemodifizierte
AGE-RNase). Das ribosilierte Protein wird sodann in Portionen aufgeteilt,
die entweder als: a) Amadori-RSA, b) NaBH4-reduziertes
Amadori-RSA, c) AGE-RSA injiziert werden.
-
Das ribosilierte Protein, das als
Amadori-RSA injiziert werden soll, wird einfach gegen kaltes PBS
bei 4°C
24 Stunden dialysiert. Ein Teil des Amadori-RSA in 0,2 M Natriumphosphat
wird mit NaBH4 reduziert, um NaBH4-reduziertes Amadori-RSA zu bilden. Kurz
gesagt werden Aliquots durch Zusetzen von 5 μl NaBH4-Stammlösung (100
mg/ml in 0,1 M NaOH) pro mg des Proteins reduziert, 1 Stunde bei
37°C inkubiert, mit
HCl behandelt, um einen Überschuss
an NaBH4 zu entfernen, und sodann extensiv
in kaltem PBS bei 4°C 36
Stunden dialysiert. Das AGE-RSA wurde dadurch gebildet, dass das
Amadori-RSA in Abwesenheit von Zucker 3 Tage wieder inkubiert wurde.
Das Gemisch wurde sodann gegen kaltes PBS bei 4°C 24 Stunden dialysiert. Alle
Lösungen
wurden filtriert (22 μm-Filter),
sterilisiert und auf Endoto xine durch einen Limulus-Amöbozytenlysat-Test
(E-Toxate, Sigma Chemical) überprüft und sie
enthielten < 0,2
ng/ml, bevor sie in einzelne Aliquots bis zum Zeitpunkt der Injektion
eingefroren wurden (–70°C).
-
Tiersudien
-
Männliche
Sprague-Dawley-Ratten (Sasco, 100 g) wurden verwendet. Nach einem
1-wöchigen
Anpassungszeitraum wurden Ratten in Stoffwechselkäfige gegeben,
um eine 24-stündige
Urinprobe für
2 Tage vor Verabreichung von Injektionen zu erhalten. Ratten wurden
sodann in Experiment- und Kontrollgruppen aufgeteilt und Schwanzveneninjektionen
mit entweder Salzlösung,
unmodifiziertem RSA (50 mg/kg), Amadori-RSA (50 mg/kg), NaBH4-reduziertem Amadori-RSA (50 mg/kg) oder
AGE-RSA (50 mg/kg) gegeben.
-
Ratten, denen Amadori-RSA und AGE-RSA
injiziert wurde, warden sodann entweder unbehandelt gelassen oder
ferner durch die Verabreichung von entweder Aminoguanidin (AG; 25
mg/kg), Pyridoxamin (PM; 25 mg/kg) oder durch eine Kombination von
AG und PM (jeweils 10 mg/kg) über
das Trinkwasser behandelt. Körpergewicht
und Wasseraufnahme der Ratten wurden wöchentlich überwacht, um die Dosen anzupassen. Am
Abschluss der experimentellen Studie wurden die Ratten in Stoffwechselkäfige gegeben,
um eine 24-stündige
Urinprobe für
2 Tage vor dem Töten
der Tiere zu erhalten.
-
Gesamtprotein in den Urinproben wurde
durch einen Bio-Rad-Test bestimmt. Albumin im Urin wurde durch einen
kompetitiven ELISA unter Verwendung von Kaninchen-anti-Ratten-Serumalbumin
(Cappell) als Primärantikörper (1%
2000) und Ziegen-anti-Kaninchen-IgG (Sigma Chemical) als Sekundärantikörper (1
/ 2000) bestimmt. Der Urin wurde mit Multistix 8 SG (Miles Laboratories)
auf Glucose, Keton, spezifisches Gewicht, Blut, pH-Wert, Protein,
Nitrit und Leukozyten getestet. Nichts bemerkenswertes außer etwas
Protein wurde detektiert.
-
Creatinin-Messungen erfolgten mit
einem Beckman-Creatinin-Analysator II. Blutproben wurden durch Herzpunktion
vor dem Ende gesammelt und wurden bei der Bestimmung von Creatinin-Clearance,
Blutglucose (Glucoseoxidase, Sigma Chemical), Fructosamin (Nitroblau-Tetrazolium,
Sigma Chemical) und glykiertem Hb (Säulen, Pierce Chemicals) verwendet.
Aorta, Herz, beide Nieren und der Rattenschwanz wurden mit dem unbewaffneten
Auge untersucht und sodann schnell nach Perfundieren mit Salzlösung durch
die rechte Herzkammer entfernt. Eine Niere, die Aorta, der Rattenschwanz
und die unteren zwei Drittel des Herzens wurden schnell eingefroren
und sodann dauerhaft bei –70°C gelagert.
Die andere Niere wurde durch Entfernen beider Enden (Cortex) unterteilt,
um schnell eingefroren zu werden, wobei die verbleibenden Teile
der Niere in Drittel unterteilt wurden, wobei zwei Teile in neutral
gepuffertes Formalin gegeben wurden und das verbleibende Drittel
zerhackt und in 2,5% Glutaraldehyd/2% Paraformaldehyd gegeben wurde.
-
Lichtmikroskop
-
Nach Perfundieren mit Salzlösung wurden
die Nierenschnitte in eiskaltem 10%igem neutral gepuffertem Formalin
fixiert. Paraffin-eingebettete Gewebeschnitte für alle Rattengruppen (n = 4
pro Gruppe) wurden für
ein Anfärben
mit Harris' Alaun-Hämatoxylin und Eosin (H & E), Periodsäure/Schiff-Reagenz
(PAS) und Alcianblau (pH 1,0 und pH 2,5)-Färbungen für eine histologische Untersuchung
weiter verarbeitet. Die Alcianblau-Schnitte wurden von zwei Forschern
in einer blindstudienartigen Weise bewertet.
-
Elektronenmikroskop
-
Gewebe wurden in 2,5% Glutaraldehyd/2%
Paraformaldehyd (0,1 M Natriumcacodylat, pH 7,4) fixiert, 1 Stunde
in gepuffertem Osmiumtetroxid (1,0%) nachfixiert, in 0,5% Uranylacetat
1 Stunde vorgefärbt
und in Effapoxyharz eingebettet. Ultradünne Schnitte wurden mittels
Elektronenmikroskop untersucht.
-
Immunfluoreszenz
-
Paraffin-eingebettete Schnitte wurden
entparaffinisiert und sodann mit 10% Ziegenserum in PBS 30 Minuten
bei Raumtemperatur blockiert. Die Schnitte wurden sodann 2 Stunden
bei 37°C
mit einem Primärantikörper, entweder
einem affinitätsgereinigten
polyklonalen Kaninchen-anti-AGE-Antikörper oder einem polyklonalen
Schaf-anti-Ratten-Serumalbumin-Antikörper (Cappell), inkubiert.
Die Schnitte wurden sodann 30 Minuten mit PBS gespült und mit
Sekundärantikörper, entweder
einem affinitätsgereinigten
FITC-Ziege-anti-Kaninchen-IgG (H + L) von doppelter Färbungsgüte (Zymed)
oder einem Rhodamin-Kaninchen-anti-Schaf-IgG (vollständig) (Cappell),
1 Stunde bei 37°C
inkubiert. Die Schnitte wurden sodann 30 Minuten mit PBS im Dunkeln
gespült,
in wässrigen
Fixiermedien für
Immuncytochemie (Biomeda) fixiert und mit einem Objektträger bedeckt.
Schnitte wurden in einer blindstudienartigen Weise bewertet. Nierenschnitte
wurden nach der Anzahl und Intensität der Glomerulus-Anfärbung in
5 Regionen um die Peripherie der Niere bewertet. Bewertungen wurden
für die
Immunfluoreszenzbewertung pro 100 Glomeruli mit einem Bewertungssystem
von 0–3
normalisiert.
-
Herstellung
von polyklonalen Antikörpern
gegen AGE-Proteine
-
Ein Immunogen wurde durch Glykierung
von BSA (R479-Antikörper)
oder RNase (R618-Antikörper) bei
1,6 g Protein in 15 ml für
60–90
Tage unter Verwendung von 1,5 M Glucose in 0,4 M Phosphat mit 0,05% Natriumazid
bei einem pH-Wert von 7,4 und 37°C
hergestellt. Weiße
männliche
Neuseeland-Kaninchen von 8–12
Wochen wurden durch subkutane Verabreichung von 1 ml Lösung mit
1 mg/ml glykiertern Protein in Freund'schem Adjuvans immunisiert. Die primäre Injektion
verwendete das vollständige
Adjuvans und drei Auffrischimpfungen wurden bei 3-wöchigen Intervallen mit Freund'schem unvollständigem Adjuvans
durchgeführt.
Die Kaninchen wurden 3 Wochen nach der letzten Auffrischimpfung
zur Ader gelassen. Das Serum wurde durch Zentrifugation von geronnenem
Gesamtblut gesammelt. Die Antikörper
waren AGE-spezifisch, wobei sie gegenüber entweder nativen Proteinen
oder Amadori-Zwischenprodukten unreaktiv waren.
-
ELISA-Detektion
von AGE-Produkten
-
Das allgemeine Verfahren von Engvall
(21) wurde verwendet, um den ELISA durchzuführen. Glykierte Proteinproben
wurden auf etwa 1,5 ug/ml in 0,1 M Natriumcarbonatpuffer mit einem
pH-Wert von 9,5 bis 9,7 verdünnt.
Mit dem Protein wurde über
Nacht bei Raumtemperatur eine 96-Well-Polystyrol-Platte dadurch
beschichtet, dass 200 μl
der Proteinlösung
in jedes Well (etwa 0,3 μg/Well)
pipettiert wurden. Nach dem Beschichten wurde der Überschuss
an Protein von den Wells mit einer Salzlösung mit 0,05% Tween-20 gewaschen.
Die Wells wurden sodann mit 200 μl
1% Kasein in Carbonatpuffer 2 Stunden bei 37°C blockiert, gefolgt von Waschen.
Kaninchen-anti-AGE-Antikörper
wurden bei einem Titer von 1 : 350 in Inkubationspuffer verdünnt und
1 Stunde bei 37°C
inkubiert, gefolgt von Waschen. Um Hintergrundauslesungen zu minimieren,
wurde ein Antikörper
R618, der zum Detektieren von glykiertem RSA verwendet wird, durch
Immunisierung gegen glykierte RNase gebildet. Ein alkalische Phosphatase-konjugierter
Antikörper
gegen Kaninchen-IgG wurde sodann als Sekundärantikörper bei einem Titer von 1
: 2000 hinzugefügt
und 1 Stunde bei 37°C
inkubiert, gefolgt von Waschen. Das para-Nitrophenolat wurde bei
410 nm mit einem Dynatech MR4000-Mikroplatten-Lesegerät überwacht.
-
Ergebrnisse
-
Die Ratten in dieser Studie überlebten
die Behandlungen und zeigten keine äußerlichen Anzeichen für irgendeine
sichtbare Erkrankung. Einige der Ratten zeigten gewisse geringe
Gewichtsschwankungen und Schwanzverkrustungen.
-
Ein Anfangs-Screenen von Nierenschnitten
mit PAS- und H & sE-Färbungen
zeigte keinerlei offensichtliche Änderungen und einige EM-Schnitte
zeigten keinerlei sichtbare Änderungen
in der glomerulären
Basalmembran (GBM). Jedoch wurden bei der Alcianblau-Färbung beachtliche
Unterschiede beobachtet. Eine Alcianblau-Färbung
ist auf negativ geladene Gruppen in Geweben gerichtet und kann für Veränderungen
in dem pH-Wert von Färbungen
selektiv gemacht werden. Bei einem pH-Wert von 1,0 ist Alcianblau
selektiv für Mucopolysaccharide
und bei einem pH-Wert
von 2,5 detektiert es Glucoronsäuregruppen.
Folglich werden negative Ladungen abhängig von dem pH-Wert der Färbung detektiert.
-
Bei einem pH-Wert von 2,5 zeigte
eine Alcianblau-Färbung,
dass Amadori-RSA (p < 0,05)
und AGE-RSA (p < 0,01)
eine erhöhte
Anfärbung
für saure
Glykosaminoglykaue (GAG) oberhalb von Kontrollmengen induzierte
(33). Für sowohl
AGE-RSA als auch
Amadori-RSA verhinderte eine Behandlung mit Pyridoxamin (PM) den
Anstieg bei der Färbung
(p < 0,05 verglichen
mit Kontrollen). Im Gegensatz dazu verhinderte eine Behandlung mit
Aminoguanidin (AG) oder mit kombinierten PM und AG bei jeweils 10
mg/kg den Anstieg nicht.
-
Bei einem pH-Wert von 1,0 war die
Alcianblau-Färbung
signifikant durch AGE-RSA (p < 0,001) vermindert (34). Jedoch wurde kein
signifikanter Unterschied mit Amadori-RSA beobachtet. Aufgrund der
schwachen Anfärbung
konnte eine Behandlung mit PM, AG und kombiniert nicht quantifiziert
werden.
-
Immunfluoreszenz-Glomerulus-Anfärbung für RSA zeigte
eine erhöhte
Anfärbung
mit Amadori-RSA und AGE-RSA, die den Tieren injiziert wurden (35). Eine signifikante
Verminderung dieser Wirkung wurde in den Ratten beobachtet, die
mit PM und nicht mit AG oder kombiniert AG und PM behandelt wurden.
-
Eine Immunfluoreszenz-Glomerulus-Färbung für ein Heparansulfat-Proteoglykan-Kern-Protein zeigte eine
leicht verminderte Anfärbung
mit Amadori-RSA und AGE-RSA,
die den Tieren injiziert wurden, aber sie waren nicht statistisch
signifikant (36). Eine
Verminderung dieser Wirkung wurde in den Ratten beobachtet, die
mit PM und nicht mit AG oder kombiniert AG und PM behandelt wurden.
Jedoch zeigte eine Immunfluoreszenz-Glomerulus-Färbung für eine Heparansulfat-Proteoglykan-Seitenkette
eine hochgradig verminderte Färbung
mit Amadori-RSA und AGE-RSA, die den Tieren injiziert wurden (37). Eine signifikante
Verminderung dieser Wirkung wurde in den Ratten beobachtet, die
mit PM und nicht mit AG oder kombiniert AG und PM behandelt wurden.
-
Eine Analyse des durchschnittlichen
Glomerulus-Volumens durch Bewerten in einer blindstudienartigen
Weise zeigte, dass Amadori-RSA und AGE-RSA eine signifikante Erhöhung des
durchschnittlichen Glomerulus-Volumens verursachten (38). Eine signifikante
Verminderung dieser Wirkung wurde mit einer Behandlung der Ratten
mit PM beobachtet. Keine Wirkung wurde mit der Behandlung mit AG
oder kombiniert AG und PM bei jeweils 10 mg/kg beobachtet.
-
Beispiel 6 Hemmung von
Hyperglykämie-assoziierter
Hyperlipidämie
-
In einem Versuch, die Bildung von
AGEs und die Entwicklung von diabetischer Nephropathie zu hemmen,
behandelten wir Streptozotocin-induzierte diabetische Ratten mit
Pyridoxamin. Wir beschreiben nun, dass Pyridoxamin die Entwicklung
von einer Nephropathie in der diabetischen Ratte hemmt, wie durch
seine Wirkungen auf Albuminurie, Proteinurie und Plasma-Creatinin
gemessen, dass es signifikant die Dyslipidämie in diabetischen Ratten
korrigiert, wie durch Hemmung des Anstiegs von Plasma-Cholesterin
und Triglyceriden gemessen, und dass es Redox-Ungleichgewichte korrigiert, die von
entweder Hypoxie oder Pseudohypoxie herrühren, wie durch Änderungen
in dem Plasmalactat zu Pyruvat-Verhältnis gemessen. Bei vergleichbaren Dosen
war Pyridoxamin wirksamer als der Prototyp eines AGE-Inhibitors, Aminoguanidin,
bei einem Schutz gegen diabetische Nephropathie und einer Umkehrung
von Dyslipidämie
und metabolischen Abnormitäten
von Diabetes. Wie hierin verwendet, umfasst ein "diabetischer Säuger" sowohl diejenigen Säuger, die gegenwärtig diabetisch
sind, als auch diejenigen, die Glucose-intolerant sind und/oder
eine Pankreasinsuffizienz aufweisen, ungeachtet ihres Blutzuckerspiegels.
Wir schließen
daraus, dass AGE-Inhibitoren sowohl gegen diabeti sche Nephropathie
schützen
als auch weit reichende Wirkungen auf die/den Lipidund Kohlenhydrat-Chemie und
-Metabolismus aufweisen.
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Einleitung
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Das Ziel dieser Studie war es, die
Wirkung von PM und AG auf die Bildung von AGEs und Entwicklung einer
Nephropathie in einer diabetischen Ratte zu beurteilen. Am Ende
des 30-wöchigen
Experiments beobachteten wir, dass das Plasma von diabetischen Ratten
augenscheinlich mehr lipämisch
war als das von Kontrollratten und dass anscheinend ein Lipämie-Abfall
in sowohl PM- als auch AGbehandelten diabetischen Tieren auftrat.
Wir beschreiben, dass sowohl PM als auch AG nicht nur die Entwicklung
von Nephropathie in den STZ-diabetischen Ratten hemrrte, sondern
auch den Anstieg an Plasma-Cholesterin und Triglyceriden in den diabetischen
Ratten hemmte und den Anstieg des Plasmalactats und des Lactat/Pyruvat-Verhältnisses
umkehrte, was ein Indikator eines veränderten Redox-Status bei Diabetes
ist. Wir diskutieren auch den Ursprung der erhöhten chemischen Modifizierung
von Kollagen in diabetischen Tieren und die relative Wichtigkeit
von Substrat- und oxidativem Stress und Lipiden gegenüber Kohlenhydraten
bei einer Bildung von AGEs. Unsere Ergebnisse legen nahe, dass PM
ein wirksames therapeutisches Mittel zum Hemmen der Entwicklung
von sowohl Nephropathie als auch einer Gefäßkrankheit bei Diabetes sein
kann.
-
Materialien
und Verfahren
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Wenn nicht anders angegeben, wurden
Reagenzien und Enzyme von Sigma Chemical Co., St. Louis, bezogen.
-
Experimentelle Ausführung. Diese
Experimente erfolgten in weiblichen Sprague-Dawley-Ratten, die durch
Injektion von STZ diabetisch gemacht wurden. Diabetes wurde durch
eine einzige Schwanzveneninjektion von 45 mg/kg STZ in 0,1 M Natriumcitratpuffer
mit einem pH-Wert von 4,5 induziert. Kontrolltieren wurde zum Schein
nur Puffer injiziert. Diabetes wurde dadurch bestätigt, dass
Blutglucosespiegel 2 und 3 Tage nach der STZ-Injektion gemessen
wurden. Die Tiere mit Plasmaglucosewerten über 16 mM wurden als diabetisch klassifiziert.
Die diabetischen Ratten wurden willkürlich in eine unbehandelte
diabetische Gruppe (n = 12) und zwei diabetische Behandlungsgruppen
aufgeteilt, die entweder PM (n = 13) oder AG (n = 12) bei 1 g/l
im Trinkwasser erhielten. Zwei nicht-diabetische Kontrollgruppen waren
eingeschlossen, wobei eine keine Behandlung (n = 13) erhielt und
die andere PM(HCl)2 bei 2 g/l im Trinkwasser
(n = 12) erhielt; die höhere
Dosis von PM in der PM-behandelten Kontrollgruppe war darauf ausgelegt,
teilweise die geringere Wasseraufnahme von nicht-diabetischen verglichen
zu diabetischen Tieren zu kompensieren. Alle Tiere wurden bei einem
Licht-Dunkel-Zyklus von jeweils 12 Stunden gehalten und hatten freien
Zugang zu Nahrung und Wasser. Um das Körpergewicht beizubehalten und
eine Hyperglykämie
zu begrenzen, erhielten diabetische Tiere 3 IU Ultralente-Insulin
(Humulin U, Eli Lilly) dreimal wöchentlich;
dies wurde auf 5 IU nach Woche 15 erhöht, um es an die Zunahme des
Körpergewichts
anzupassen.
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Nephropathie. Der Nephropathieverlauf
wurde durch monatliche Messungen von Albumin und Gesamtprotein im
Urin und von Creatinin im Plasma beurteilt. Fär Urinmessungen wurden Ratten
in Stoffwechsel-Rattenkäfigen
(Nalgene, Nalge Company, Rochester, NY) 24 Stunden gehalten. Mehrere
Tropfen Toluol wurden dem Urinsammelbecher zugesetzt, um ein mikrobielles
Wachstum zu verhindern. Alle Tests für Proteine und Metabolite in
Plasma und Urin erfolgten durch Mikroplatten-Anpassungen von gegenwärtigen Verfahren
unter Verwendung eines Wallac Victor Modell 1420-Multimarkierungsplatten-Auslesegeräts (Wallac,
Inc., Gaithersburg, MD). Kontrollexperimente zeigten, dass weder
PM noch P. G bei im Plasma oder Urin vorhandenen Konzentrationen
eine Wechselwirkung in irgendeinem der Tests verursachten, ausgenommen
für Protein
im Urin (siehe nachstehend).
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Albumin im Urin wurde durch einen
ELISA-Test quantifiziert. Kaninchen-Antiserum gegen Rattenalbumin
und Meerrettichperoxidase (HRP)-konjugiertes Ziegenanti-Kaninchen-IgG
wurden von ICN Biomedical Research Products, Costa Mesa, CA, bezogen.
Kurz gesagt wurden Wells mit 50 ng Rattenalbumin (Sigma, St. Louis)
in 0,1 M Natriumcarbonatpuffer, pH 10,4, über Nacht bei 4°C beschichtet.
In dem Kompetitionsschritt wurden 100 μl eines Standards oder einer
verdünnten
Urinprobe mit 100 μl
des Kaninchen-anti-Rattenalbumin-Antiserums 3 Stunden bei Raumtemperatur
auf einem Mikroplattenschüttler
inkubiert. Nach Waschen wurde Meerrettichperoxidase-konjugiertes
Ziegen-anti-Kaninchen-IgG (200 μl)
1 Stunde bei 25°C
unter Schütteln angewendet
und die Platte wurde mit 200 μl
ABTS-Reagenz (2,2'-Azino-bis(3-ethylbenzthiazolin-6-sulfonsäure)) 45
Minuten bei Raumtemperatur entwickelt und die Absorption bei 405
nm gemessen.
-
Gesamtprotein im Urin wurde am Ende
des Experiments unter Verwendung des Sigma Microprotein-PR-Kits
gemessen. Kurz gesagt wurde ein Aliquot der Probe oder des Standards
zu der Reagenzlösung
zugesetzt, die Pyrogallol-Rot und Natriummolybdat enthielt, 3 Minuten
bei 37°C
inkubiert und die Absorption bei 570 nm gemessen. Eine Korrektur
(< 10%) wurde für den PM-
oder AG-Gehalt der Probe verwendet. Die Plasma-Creatinin-Konzentration
wurde durch das Jaffe-Picrinsäure-Verfahren
unter Verwendung des Sigma-Kits Nr. 555-A gemessen. Kurz gesagt
wurden 20 μl
der Probe oder des Standards mit 200 μl Picratlösung gemischt. Die Absorption
bei 490 nm wurde vor und nach Zugabe des Säurereagenz ausgelesen.
-
Cholesterin, Triglyceride,
freie Fettsäuren
und Glycerin im Plasma.
-
Gesamtcholesterin und Triglyceride
wurden durch enzymatische kolorimetrische Endpunktstests unter Verwendung
von Sigma-Kits für
Gesamtcholesterin (Nr. 352) und Gesamttriglyceride (Nr. 37, GPO
Trinder) einschließlich
der Standards für
beide Tests gemessen. Freie Fettsäuren wurden als die organischen
löslichen Kupferkomplexe
gemessen, wie durch Noma et al. (1973) beschrieben (Noma et al.,
1973, Clin. Chim. Acta 43: 317–320).
Glycerin wurde durch einen spektrometrischen enzymatischen. Test
unter Verwendung von Glycerinkinase und Glycerin-3-phosphatdehydrogenase
gemessen, wie von Bergman beschrieben (Bergman, 1974, Assay of glycerol-phosphate
dehydrogenase, in Methods of Enzymatic Analysis, Bd. 3, Bergman,
H. V., Berlin: Verlag Chemie, 1404–1408).
-
Lactat, Pyruvat und Ketonkörper. Lactat,
Pyruvat und β-Hydroxybutyrat
wurden spektrophotometrisch unter Verwendung von NADH/NAD+-gekoppelten Tests gemessen (Sigma Kits
Nr. 826, 726 bzw. 310). Acetoacetat wurde durch Umkehr des β-Hydroxybutyrat-Tests
unter Verwendung von Acetoessigsäurelithiumsalz, β-Hydroxybutyratdehydrogenase
Typ II und NADH gemessen, wie durch Li et al. beschrieben (Li et
al., 1980, Clin. Chem. 26: 1713–1717).
-
Nierenmorphometrie. Eine Seite der
rechten Niere wurde in 2 mm dicke Scheiben unter Verwendung eines
Sets von parallelen Rasierklingen geschnitten. Eine Hälfte der
Scheiben wurde systematisch unvoreingenommen ausgewählt und
in Formalin gegeben. Diese Scheiben wurden über eine Reihe von Alkoholen
dehydratisiert und in JB-4TM (Polysciences,
Inc., Warrington PA) eingebettet. Von jedem JP-4TM-Block
wurde ein 5 um dicker Schnitt abgeschnitten, mit Toluidinblau gefärbt und
für eine
Bestimmung des glomerulären
Volumens verwendet. Von den nicht-ausgewählten Scheiben wurden kleine
Blöcke
des Cortex in 2,5% Glutaral dehyd in Millonig-Puüer über eine Reihe von Alkoholen
fixiert und in PolyBed 812® (Polysciences,
Inc., Warrington PA) eingebettet. Um Glomeruli unvoreingenommen
auszuwählen,
wurden 1 um dicke Schnitte von den PolyBed 812®-Blöcken abgeschnitten
und mit Toluidinblau angefärbt.
Das mittigste Glomerulus wurde für
das Elektronenmikroskop ausgewählt.
Silber-Gold-Schnitte wurden unter Verwendung eines Reichert-Ultracut
E Ultramikrotoms ausgeschnitten, auf Formvar-beschichtete Probenkämme platziert
und mit Uranylacetat und Bleicitrat gefärbt. Bilder wurden unter Verwendung
eines JEOL 1000X-Elektronenmikroskops erhalten. Drei Glomeruli von
jedem Tier wurden zum Messen der Elektronenmikroskop-Parameter verwendet.
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Für
eine Messung des glomerulären
Volumens wurde ein Olympus BH-2-Mikroskop, ausgestattet mit einem
kleinen Spiegel, der an das Monookular angebracht war, verwendet,
um ein Bild auf die Tischoberfläche zu
projizieren. Gebiete von den JB-4TM-Schnitten
wurden systematisch unvoreingenommen dadurch ausgewählt, dass
der Mikroskoptisch in 2,5 mm-Schritten bewegt wurde. Die Fläche von
allen glomerulären
Profilen innerhalb jedes Felds wurde dadurch gemessen, dass ein
Gitter von Punkten über
das projizierte Bild gelegt wurde. Die Anzahl von Punkten, die jedes
glomeruläre
Profil trafen, wurde gezählt.
Die durchschnittliche glomeruläre
Fläche
wurde durch die Gleichung berechnet: Fläche = (ΣP/ΣG) × (5000/150)2,
worin ΣP
die Summe der Punkte war, die die glomerulären Profile trafen, und FG
die Anzahl von gemessenen Profilen war, 5000 der Abstand zwischen
den Gitterpunkten in um war und 150 die Vergrößerung der projizierten Bilder
war. Das Volumen wurde durch das Verfahren von Weibel und Gomez
(Weibel und Gomez, 1962, J. Appl. Physiol. 17: 343–348) unter
Verwendung der Gleichung: Volumen = Fläche3/2 × 1,38/1,01
berechnet, worin 1,38 ein Korrekturfaktor für sphärische Partikel ist und 1,01
ein Korrekturfaktor für
die Variation des Volumens unter den Glomeruli ist. Durchschnittlich
wurden 65 Profile für
die Bestimmung des glomerulären
Volumens gemessen. Eine Standardscheibe wurde verwendet, um zu bestätigen, dass
die Vergrößerung der
projizierten Bilder 150-fach betrug.
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Für
eine Messung der Breite der glomerulären Basalmembran (GBM) wurden
Bilder systematisch unvoreingenommen unter Verwendung von voreingestellten
Positionen der Mikroskoptisch-Kontrollen erhalten. Etwa 25% jedes
glomerulären
Profils wurden bei einer abschließenden Vergrößerung von
15 000-fach abgelichtet. Die Breite der glomerulären Basalmembran wurde unter
Verwendung des orthogonalen Abschnittverfahrens (Jensen et al.,
1979, J. Microscopy 115: 19–33)
gemessen.
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Durchschnittlich 169 Messungen der
glomerulären
Basalmembran wurden pro Tier durchgeführt. Für eine Messung der Volumendichte
des Mesangiums pro Glomerulus [Vv (Mes/Glom)] wurden Bilder erhalten und
zusammengefügt,
um eine Montage des gesamten glomerulären Profils bei einer endgültigen Vergrößerung von
3900-fach zu bilden. Ein Gitter von groben und feinen Punkten wurde über die
Montage platziert. Die Anzahl von feinen Punkten, die auf das Mesangium
fielen, und die Anzahl von groben Punkten, die auf den Glomerulus
fielen, wurden gezählt
(Weibel, E. R., 1979, Practical Methods for Biological Morphometry,
Stereological Methods, Bd. I, New York, Academic Press, Seite 332
f . Vv (Mes/ Glom) = ΣFP/(ΣCP × 4), worin ΣFP die Anzahl
von feinen Punkten ist, die auf das Mesangium fallen, und ΣCP die Anzahl
von groben Punkten ist, die auf alle drei Glomeruli fallen. Das
Gitter wurde derart hergestellt, dass es 4 feine Punkte für jeden
groben Punkt gab. Durchschnittlich trafen 174 grobe Punkte einen
Glomerulus und 164 feine Punkte trafen das Mesangium pro Tier. Ein
Standardgitter wurde sowohl bei der hohen als auch niedrigen Vergrößerung für jede Rolle
an Film photographiert, um die exakte Vergrößerung jedes gemessenen Bilds
zu bestimmen. Das gesamte mesangiale Volumen wurde dadurch berechnet,
dass das glomeruläre
Volumen mit Vv (Mes/Glom) multipliziert wurde.
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Statistische Anaflyse. Statistische
Analysen erfolgten unter Verwendung von Sigma Stat für Windows V
1.00 (SPSS, Inc., Chicago, IL). P-Werte wurden durch eine nicht-parametrische
Mann-Whitney-Rang-Summenanalyse berechnet. Korrelationsanalysen
erfolgten durch das Pearson-Produkt-Moment-Verfahren.
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Ergebnisse
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Nephropathieuerlauf. Albumin und
Proteinausscheidung im Urin und Plasma-Creatinin-Konzentrationen wurden als
Maß einer
diabetischen Nephropathie verwendet (39).
PM-behandelte nicht-diabetische Kontrollen waren ununterscheidbar
von unbehandelten, nicht-diabetischen Kontrollen über das
gesamte Experiment, jedoch stieg die Albuminurie mit der Zeit in
allen diabetischen Gruppen an, wobei unbehandelte diabetische Tiere
die größte Zunahme
bei der Albuminurie zeigten. Bei 23 Wochen Diabetes waren alle drei
diabetischen Gruppen signifikant unterschiedlich zueinander und
zu den nicht-diabetischen Kontrollen hinsichtlich der Albuminurie
(39A). PM stellte einen
signifikant größeren Schutz
gegen Albuminurie bereit als AG. Wie in 39B gezeigt, begannen auch die Plasma-Creatininwerte über normal
bei etwa der 17. Woche anzusteigen. Wie bei der Albuminune und Proteinurie
beobachtet, schwächten
sowohl PM als auch AG den Anstieg in Plasma-Creatinin ab, obwohl
PM signifikant wirksamer war als AG. Wirkungen auf die Albuminurie spiegelten
sich in den Unterschieden in der Proteinurie wider, die am Ende
des Experiments gemessen wurde (39C),
obwohl es schien, dass Albuminurie der sensitivere Indikator der
Nephropathie ist.
-
Dyslipidämie. Bei der Autopsie beobachteten
wir, dass das Blut von nichtbehandelten diabetischen Tieren augenscheinlich
lipämischer
war als das Blut von Kontroll- und PM- oder AG-behandelten Tieren.
Tests der Plasmalipide (40)
zeigten eine merkliche Zunahme in Lipämie in unbehandelten diabetischen
Tieren und eine merkliche Korrektur von Hyperlipidämie durch
sowohl PM als auch A. G. Triglyceride (40A) stiegen auf im Mittel 700 mg/dl
in diabetischen Ratten an, verglichen zu 100 mg/dl in nicht-diabetischen
Kontrollen, und waren im Mittel auf 220 bzw. 350 mg/dl durch PM
bzw. AG vermindert. Plasma-Cholesterin ( 40B) wurde um etwa 50% erhöht und durch
PM normalisiert und durch AG teilweise korrigiert. Obwohl die Zunahme in
Lipämie
auf eine verminderte Aufnahme van Lipoprotein mit niedriger Dichte
in peripheren Geweben aufgrund eines Defekts in der Lipoproteinlipase-Aktivität bei Diabetes
zurückzuführen sein
könnte,
gab es auch einen Hinweis auf eine erhöhte Lipolyse, basierend auf
Zunahmen bei sowohl freien Fettsäuren
als auch Glycerin im Plasma. Wie in 40C und 40D gezeigt, waren Plasma-freie
Fettsäure-
und Glycerinkonzentrationen 2–3-fach
in diabetischen Ratten erhöht
und waren etwa 50% durch Behandlung mit entweder PM oder AG normalisiert.
-
Redox-Ungleichgewichte. Änderungen
im Lipidmetabolismus können
von Glucose-induzierten Redox-Ungleichgewichten (Pseudohypoxie)
(Williamson et al., 1993, Diabetes 42: 801–813) oder verminderter Gewebsoxygenierung
(Mayrovitz und Larsen, 1996, Microvasc. Res. 52: 115–126; Tesfaye
et al., 1994, Diabetologia 37: 847–854) (tatsächliche Hypoxie) bei Diabetes
herrühren.
Diese Änderungen
spiegeln sich durch eine Änderung
in dem cytosolischen Verhältnis
von NADH/NAD+ wider, das indirekt durch
Messen des Verhältnisses
von Lactat zu Pyruvat im Plasma beurteilt werden kann. Wie in 41 gezeigt, wiesen diabetische
Tiere signifikant höhere
Spiegel an sowohl Lactat als auch Pyruvat im Plasma auf, als auch
ein erhöhtes
Lactat/Pyruvat-Verhältnis.
PM und zu einem geringeren Ausmaß AG korrigierten teilweise
diese Mängel
in dem oxidativen Stoffwechsel von Kohlenhydraten. Wir haben auch
Plasma-β-Hydroxybutyrat-
und Acetoacetat-Konzentrationen gemessen, die manchmal als ein Indikator
des mitochondrialen Redox-Status verwendet werden. Konzentrationen
dieser Metabolite variierten stark bei den Tieren. Während es
klare Trends hinsichtlich einer Erhöhung bei β-Hydroxybutyrat und Acetoacetat in diabetischen
Tieren und einen Hinweis gab, dass sowohl PM als auch AG diese Änderungen
korrigieren, erreichten diese Unterschiede keine statistische Signifikanz.
-
Anatomische Beobachtungen. Wie in
Tabelle 1 gezeigt, nahmen die durchschnittlichen Nieren- und Lebergewichte
in diabetischen Ratten sowohl in absoluten Werten als auch als Teil
der gesamten Körpermasse zu.
Diese Änderungen
im Gewebegewicht wurden teilweise durch PM und AG umgekehrt. Gelegentliche
Zysten wurden in Nieren von diabetischen Tieren beobachtet, aber
sie waren nicht in arzneimittelbehandelten Gruppen errötet. Es
gab keinen Beweis für
eine Zunahme von Tumoren in den Hauptorganen noch für andere ungewöhnliche
Erkrankungen, die entweder mit einer PM- oder AG-Therapie assoziiert
sind. Signifikante Veränderungen
in der Nierenmorphologie waren innerhalb der 7-monatigen Dauer des
Diabetes in der Ratte beobachtbar, einschließlich einer 30%igen Erhöhung der
Dicke der glomeralären
Basalmembran (GBM), einer 60%igen Zunahme beim glomerulären Volumen,
einer 25%igen Zunahme des Mesangial-Volumenanteils und einer 100%igen
Zunahme des Mesangial-Volumens (Tabelle 2). PM bewirkte eine signifikante,
jedoch teilweise Korrektur der Zunahme des glomerulären Volumens
und es gab einen Trend zu einer Verminderung der GBM-Dicke und des
Mesangial-Volumens durch PM. Die Zunahme des Mesangial-Volumenanteils
in PM-behandelten Ratten kann von einer unverhältnismäßigen Abnahme des glomerulären Volumens
in PM-behandelten Tieren herrühren.
Die Wirkungen von AG auf diese Parameter wurden nicht bestimmt.
-
Tabelle
1. Wirkungen von Diabetes und Arzneimittelbehandlung auf Leberund
Nierengewicht
-
Tabelle
2. Wirkung von Diabetes und Arzneimittelbehandlung auf Nierenmorphometrie
A
-
Beziehung zwischen biochemischen
Parametern und AGEs. Da Lipide signifikant in den diabetischen Ratten
erhöht
waren und auch durch PM und AG erniedrigt wurden und da Lipide als
Quellen für
CML (13), CEL (14) und fluoreszierende Produkte, z. B. in Lipofuscin,
und Quervernetzungsstrukturen (ausgenommen Pentosidin) in Gewebeproteinen
erkannt werden, untersuchten wir die Beziehung zwi schen Plasma-Lipiden, diabetischer
Nephropathie und chemischer Modifikation von Proteinen in diabetischen
Ratten. Wie in 42 gezeigt,
gab es eine starke Korrelation zwischen CML in Hautkollagen und
Plasma-Triglyceriden und sowohl CML als auch Triglyceride korrelierten
auch mit Mikroalbuminurie. Andere Korrelationen sind in Tabelle
3 zusammengefasst. Keine dieser Messungen korrelierte mit Glykämie oder
Proteinglykierung, da diese Parameter unbeeinflusst waren oder in
dem Fall der Glykierung von Kollagen nur leicht durch eine Arzneimitteltherapie beeinflusst
waren.
-
Tabelle
3: Beziehungen zwischen verschiedenen Markern von oxidatativem Stress,
Lipämie
und Nierenfunktion
A
-
Diskussion
-
Wirkung von Pyridoxamin auf diabetische
Nephropathie. Diese Studien waren darauf ausgelegt, die Wirksamkeit
von PM auf die Bildung von AGEs und Entwicklung einer Nephropathie
in STZ-diabetischen Ratten zu untersuchen. In dem vorliegenden Bericht
zeigen wir, dass PM die Entwicklung einer Nephropathie in diabetischen
Ratten verlangsamte, wie durch Abnahmen von sowohl der Albuminkonzentration
im Urin als auch der Plasma-Creatininkonzentration gemessen. Proteinurie,
die an dem Ende der Studie gemessen wurde, war auch signifikant
in PM-behandelten Ratten vermindert. Ähnliche Wirkungen wurden für sowohl
PM als auch AG beobachtet, obwohl PM signifikant wirksamer war,
die Zunahmen der Mikroalbuminurie und Creatininämie zu hemmen und die Dyslipidämie und
Redox-Ungleichgewichte in diabetischen Ratten zu korrigieren. Diese
therapeutischen Wirkungen wurden ohne signifikante Änderungen
von Glykämie
oder glykiertem Hämoglobin
in den diabetischen Ratten erreicht.
-
Alle diabetischen Tiere wiesen charakteristische Änderungen
in der Nierenstruktur auf, einschließlich Nierenhypertrophie (Tabelle
1), beschleunigter Verdickung von glomerulären Basalmembranen (GBM), erhöhtem glomerulärem Volumen
und mesangialer Ausdehnung (Tabelle 2). Obwohl PM (und AG) teilweise
die Zunahme an Nierengewicht hemmten, wies PM begrenzte Wirkungen
auf die ultrastrukturellen Veränderungen
in der Niere auf (Tabelle 2). Wirkungen von AG auf die Nierenmorphologie
wurden in dieser Studie nicht gemessen, aber andere Studien über eine
AG-Behandlung von den STZ-diabetischen Ratten haben gemischte Ergebnisse
ergeben. Eine Studie beschrieb eine Hemmung der GBM-Verdickung in
den Lewis-Ratten (Ellis und Good, 1991, Metabolism 40: 1016–1019),
während
es zwei andere Berichte gibt, dass AG keine Wirkung auf eine GBM-Verdickung
in Sprague-Dawley-Ratten aufwies (Oturai et al., 1996, APMIS 104:
259–264;
Soulis-Liparota et al., 1991, Diabetes 40: 1328–1334).
-
In einer der letzteren Studien hemmte
jedoch AG teilweise eine mesangiale Ausdehnung (Soulis-Liparota
et al., 1991, Diabetes 40: 1328–1334).
In einem verwandten Bericht hemmte AG die Zunahme der glomerulären Basalmembran-Verdickung
und des mesangialen Teilvolumens in Otsuka Long-Evans Tokushima-Fettratten,
einem Modell für
Typ 2-Diabetes (Yamauchi et al., 1997, Diab. Res. Clin. Fract. 34:
127–133).
Die starken Wirkungen von AGE-Inhibitoren auf eine diabetische Nephropathie,
aber die unterschiedlichen Wirkungen auf die Nierenmorphologie legen
nahe, dass die morphologischen Nierenveränderungen durch eine Hyperfiltration
oder Hypertension (nicht gemessen) oder andere Aspekte von Hämodynamiken
der Niere angetrieben werden könnten,
die in diesen Experimenten nicht gemessen wurden. Zukünftige Studien
hinsichtlich zellulärer Veränderungen
in der diabetischen Niere, z. B. Veränderungen der Podozyten- und
Mesangial-Zellzahl, können
einen besseren Einblick in die Beziehung zwischen den strukturellen
und funktionellen Veränderungen
in der diabetischen Niere bereitstellen.
-
Metabolische Wirkungen von AGE-Inhibitoren.
Obwohl Lipid-senkende Wirkungen von AG in diabetischen Menschen
kürzlich
beschrieben wurden (Bucala et al., 1994, Proc. Natl. Acad. Sci.
91: 9441–9445),
war die Größenordnung
der Wirkungen von PM und AG auf Plasma-Cholesterin und Triglyceride
in den STZ-diabetischen Ratten überraschend.
Diese Veränderungen
zusammen mit den Wirkungen auf freie Fettsäuren und Glycerin im Plasma
zeigen an, dass AG und PM zusätzlich
zu ihrer AGE-hemmenden Aktivität
zentrale Reaktionswege des Lipidmetabolismus beeinflussen. Da es
eine geringe strukturelle Ähnlichkeit
zwischen AG und PM gibt, ist es unwahrscheinlich, dass die Wirkungen
von PM auf seine Umwandlung zu Pyridoxalphosphat oder anderen B6-Vitameren
herrühren.
-
Hyperglykämie ist dafür bekannt, Verschiebungen der
intrazellulären
Verhältnisse
von Redox-Co-Enzymen sowohl in vitro als auch in vivo zu induzieren,
was zu einem Zustand der Pseudohypoxie führt (Williamson et al., 1993,
Diabetes 42: 801– 813).
Die Größenordnung
der Zunahme in Plasma-Lactat und des Lactat zu Pyruvat-Verhältnisses
in den diabetischen Ratten legt eine Redox-Verschiebung oder tatsächliche
Hypoxie in den Hauptgeweben in dem Körper, z. B. Muskel oder Nerv,
nahe. Diese Veränderungen
können
von einer verminderten Perfusion und Oxygenierung von peripherem
Gewebe herrühren
und spielen eine wichtige Rolle bei der Entwicklung von diabetischer
Mikroangiopathie und Neuropathie in sowohl Menschen als auch Tiermodellen
(Mayrovitz und Larsen, 1996, Microvasc. Res. 52: 115– 126; Tesfaye
et al., 1994, Diabetologia 37: 847–854; Cameron und Cotter, 1994,
Diab. Metab. Rev. 10: 189–224;
Boulton und Malik, 1999, Organ specific vascular changes, in Diabetic
Angiopathy, Tooke, J. E., Hrsg., New York, Oxford University Press,
Seiten 267–275).
-
Ein kürzlicher Bericht (Pyke et al.,
1999, Diabetes 48 (Suppl. 1) 593 (Abstr.)), dass die diabetische
Niere auch hypoxisch ist, legt nahe, dass Hypoxie ein üblicher
Mechanismus sein kann, der zu einem veränderten Metabolismus und Entwicklung
einer Erkrankung bei Diabetes beiträgt. Die erhaltene Zunahme eines
anaeroben Metabolismus von Kohlenhydraten legt nahe, dass der aerobe
Metabolismus von Lipiden auch beeinträchtigt sein könnte, was
zum Teil zu der Hyperlipidämie
in den diabetischen Ratten beiträgt.
Es ist möglich,
dass alle diese Wirkungen sekundär
zur Hemmung einer AGE-Bildung in dem Gefäßsystem sind, aber wir können vielfältige Wirkmechanismen
der Arzneimittel nicht ausschließen. Eine Untersuchung der
Kinetiken der Wirkungen von PM auf eine Gewebe-Sauerstoffspannung,
einen peripheren Gefäßwiderstand,
Lipidkonzentrationen und das Lactat : Pyruvat-Verhältnis im
Plasma der diabetischen Ratten wird wichtige Einblicke in den Mechanismus
einer Arzneimittelwirkung und die Rolle von Hypoxie in der Entwicklung
von metabolischen und funktionellen Veränderungen in den STZ-diabetischen
Ratten geben.
-
Wirkmechanismus von PM. Die Wirkungen
von PM und AG stimmen mit der AGE-Hypothese über diabetische Komplikationen überein.
Beide Arzneimittel hemmen die Bildung von CML und CEL theoretisch
dadurch, dass reaktive Carbonyl-Zwischenprodukte abgefangen werden,
die an einer AGE-Bildung beteiligt sind, und sie vermindern auch
die Entwicklung einer diabetischen Nephropathie. Jedoch legt das
Versagen von entweder PM oder AG, eine Pentosidin-Bildung zu beeinflussen,
kombiniert mit den starken Korrelationen zwischen Triglyceriden
und CML und zwischen Triglyceriden und Albuminurie oder Creatininämie nahe,
dass Lipide sowohl bei der Bildung von AGEs als auch der Entwicklung
von Nephropathie wichtig sein könnten.
Tatsächlich
werden sowohl CML als auch CEL während
Lipid-Peroxidationsreaktionen gebildet (unveröffentlichte Ergebnisse und
Fu et al., 1996, J Biol. Chem. 271: 9982–9986) und es könnte argumentiert
werden, dass die Abnahme ihrer Konzentration in Kollagen ein direktes
Ergebnis der Abnahme von Plasma-Triglyceriden ist, die durch die
AGE-Inhibitoren bewirkt wird. Jedoch zeigt die Tatsache, dass Pentosidin,
ein Produkt, das ausschließlich
von Kohlenhydraten abstammt (Pyke et al., 1999, Diabetes 48 (Suppl.
1) 593 (Abstr.)), sowohl in Hautals auch Nierenkollagen von diabetischen
Ratten erhöht
ist, dass eine Kohlenhydrat-Autoxidation und eine Glykoxidation
zur AGE-Bildung beitragen. Obwohl weder PM noch AG die Zunahme von
Pentosidin in Hautkollagen hemmten, kann dies die Tatsache widerspiegeln,
dass es schwieriger ist, eine Bildung von Pentosidin, verglichen
zu CML, in vitro zu hemmen (Dyer et al., 1991, J. Biol. Chem. 266:
11654– 11660;
Litchfield et al., 1999, Int. J. Biochem., im Druck). Die relativen
Zunahmen von CML, CEL und Pentosidin sind auch in diabetischen Ratten ähnlich,
verglichen zu Kontrollratten, übereinstimmend
mit ihrer Abstammung aus einem gemeinsamen Vorläufer, der in dem Fall von Pentosidin
eine Kohlenhydratgestalt aufweisen muss. Die relativen Spiegel von
CML und Pentosidin in der Haut (Degenhardt et al., im Druck) und
Nierenkollagen sind auch mit den relativen Ausbeuten dieser Verbindungen
während
einer Modifikation von Kollagen durch Glucose in vitro übereinstimmend
(Dyer et al., 1991, J. Biol. Chem. 266: 11654–11660; Litchfield et al.,
1999, Int. J. Biochem., im Druck), d. h. eine 50–100-fache höhere Konzentration
von CML im Vergleich zu Pentosidin. Folglich scheint es am wahrscheinlichsten,
dass alle drei dieser Produkte als auch die erhöhte Fluoreszenz und Quervernetzung
von diabetischem Kollagen von Glykoxidationsreaktionen abstammen.
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Dyslipidämie und diabetische Komplikationen.
Dyslpidämie
ist als ein Risikofaktor für
eine Entwicklung von diabetischer Nephropathie erkannt worden (Oda
und Keane, 1997, Kidney Internat. 52, Suppl. 2: S36–S38; Smulders
et al., 1997, Eur. J. Clin. Inuest. 27: 997–1002), aber sie ist auch im
Allgemeinen mit Nephropathie unabhängig von Diabetes assoziiert
(Guijarro und Keane, 1993, Curr. Opin. Nephrol. Hypertens. 2: 372–379; Salto,
T., 1997, Tohoku J. Exp. Med. 131, 321–337). Es scheint am wahrscheinlichsten,
dass sich die Abnormalitäten
in dem Lipidmetabolismus früher
bei Diabetes entwickelt hätten,
im Zusammenspiel mit der Entwicklung von Hyperglykämie. In
diesem Fall hätte
eine Dyslipidämie
die Entwicklung von Nephropathie beschleunigt, möglicherweise über eine
lokalisierte Oxidation von Lipoproteinen, die in der Niere (oder
dem Gefäßsystem)
eingeschlossen sind, und eine anschließende Bildung von fortgeschrittenen
Lipoxidations-Endprodukten (ALEs). Sowohl AG (Picard et al., 1992,
Proc. Natl. Acad. Sci. USA 89: 6876– 6880; Giardino et al., 1998,
Diabetes 47: 1114–1120)
als auch PM (unveröffentlichte
Ergebnisse) sind dafür
bekannt, eine Modifikation von Proteinen während Lipid-Peroxidationsreaktionen zu inhibieren,
was einen Mechanismus zusätzlich zu
einer Hemmung von Glykoxidationsreaktionen nahe legt, durch den
diese Arzneimittel einen Schutz gegen diabetische Nephropathie bereitstellen.
Eine gemeinsame Wirkung auf die Bildung von sowohl AGEs als auch ALEs
kann zu einer vermindertem Modifikation (Verdickung, Versteifung)
von vaskulärem
Kollagen, verbesserter peripherer Perfusion und Oxygenierung, Normalisierung
des Lipidmetabolismus und Korrektur der Dyslipidämie führen. Die Ursache-Wirkungs-Beziehungen
zwischen diesen Erkrankungen können
durch die vorliegenden Experimente und verfügbaren Daten nicht bestimmt
werden, jedoch kann eine Messung von ALEs in Geweben von Kontroll-,
diabetischen und PM-behandelten diabetischen Tieren einen breiteren
Bereich von Wirkungen von AGE-Inhibitoren auf die chemische Modifikation
von Proteinen und die Entwicklung von Komplikationen bei Diabetes
aufdecken.
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Es gibt vielfältige Ursachen für Dyslipidämie, einschließlich genetischen,
Nahrungsfaktoren und Erkrankung als auch ein komplexes Zusammenspiel
zwischen diesen verschiedenen Ursachen von Dyslipidämie. Verfahren
zum Verhindern und/oder Behandeln von Dyslipidämie können sodann von ihren ursächlichen Faktoren
abhängen.
Es wurde kürzlich
beschrieben, dass Pyridoxamin teilweise erhöhte Serumlipidspiegel senkt,
die durch eine exzessive Lipidaufnahme (d. h. Ernährung mit
viel Cholesterin) in einem Rattenmodell verursacht wurden (Speck,
US-PS 5,288,716 ). Speck
diskutiert nicht andere Ursachen von Hyperlipidämie wie Nierenversagen oder
genetische Defekte des Lipidmetabolismus. Vor den in der vorliegenden
Anmeldung beschriebenen Daten existierten keine Daten für die Verwendung
von Pyridoxamin, um Hyperlipidämie,
die durch einen defekten Lipidmetabolismus verursacht wird, zu behandeln
oder zu verhindern. Insbesondere stellten Speck et a1. keine Anleitung
hinsichtlich der Wirkung von Pyridoxmin beim Behandeln oder Verhindern
einer mit Diabetes assoziierten Hyperlipidämie bereit, eines Zustands,
der dafür
bekannt ist, vielzählige
Stoffwechselwege dramatisch zu beeinflussen und weitreichende physiologische
Wirkungen aufzuweisen.
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Zusammenfassend haben wir gezeigt,
dass die AGE-Inhibitoren PM und AG die chemische Modifikation von
Gewebsproteinen hemmen, die Entwicklung von Nephropathie verlangsamen
und Dyslipidämie
in den STZ-diabetischen Ratten im Wesentlichen umkehren. Wir haben
auch gezeigt, dass PM und AG im Wesentlichen Redox-Ungleichgewichte
in den STZ-diabetischen Ratten umkehren. Systemische Redox-Ungleichgewichte
sind ein Zeichen für
Pseudohypoxie, Hypoxie und Ischämie
in Geweben, Zustände,
die eine wichtige Rolle in vielen Erkrankungsstadien spielen, eingeschlossen
in nicht-begrenzender Weise diabetische Komplikationen, neurodegenerative
Erkrankungett wie Alzheimer und amyotrophe Lateralsklerose, Schock,
Entzündungsschäden und
-erkrankungen, Altern und Gewebsischämie (siehe z. B. Andrus et
al., J. Neurochem. 71: 2041–2048
(1998); Hall et al., J. Neurosci. Res. 53: 66–77 (1998); Smith et al., J.
Histochem. Cytochem. 46: 731– 735
(1998); Smith et al., J. Neurochem. 70: 2212–2215 (1998); Russell et al.,
Arch. Biochem. Biophys. 370: 236–239 (1999); Flowers und Zimmerman,
New Horizons 6: 169–180
(1998); Piedimonte et al., J. Infect. Disease 176: 655–664 (1997)).
Folglich sind Verfahren zum Behandeln und Verhindern von Redox-Ungleichgewichten
beim Behandeln dieser Zustände
geeignet.
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Im Allgemeinen schien PM vergleichbar
zu AG bei einer Hemmung von nichtenzymatischen Modifikationen von
Kollagen zu sein, aber es war signifikant wirksamer beim Hemmen
der biochemischen und physiologischen Veränderungen in den diabetischen
Ratten. Unsere Ergebnisse legen ein komplexes Netz von Wechselwirkungen
zwischen der veränderten
Chemie und Biochemie von sowohl Kohlenhydraten als auch Lipiden
bei Diabetes nahe. Toxikologische Tierstudien haben gezeigt, dass
PM eine niedrige Toxizität
und ein gutes Sicherheitsprofil aufweist, und Phase I-klinische
Studien sind in Arbeit in einem Versuch, die Wirksamkeit von PM
für eine
Behandlung von diabetischen Komplikationen zu untersuchen.
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Die Plasmaspiegel von Cholesterin
und Triglyceriden waren auch durch PM in Studien mit diabetischen
Ratten gesenkt. Der Mechanismus, durch den PM Cholesterin und Triglyceride
senken würde,
ist nicht bekannt, legt aber nahe, dass PM bestimmte enzymatische
Wege von Cholesterinsynthese und -abbau beeinflusst. Zum Beispiel
kann PM die Hydroxymethylglutaryl-Coenzym A (HMG-CoA)-Reduktase
oder Angiotensin-converting-Enzym (ACE) hemmen. Das Absenken von
Plasma-Creatinin und Albumin im Urin, von einer AGE-Bildung in der
Haut und von Gesamtcholesterin und Triglyceriden in einem diabetischen
Tiermodell stützt die
Hypothese, dass PM ein vielseitiges Arzneimittel ist, das fähig ist,
verschiedene veränderte
metabolische Prozesse und Proteinschäden, die mit der Entwicklung
von Komplikationen assoziiert sind, die von sowohl Diabetes als
auch Dyslipidämie
herrühren,
zu hemmen.
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Wir haben auch Belege bereitgestellt,
die nahe legen, dass sich eine Verabreichung von PM als geeignet
für die
Behandlung einer Gefäßerkrankung
als auch für
die Verhinderung von Komplikationen von Diabetes, die mit einer
Gefäßfehlfunktion,
einschließlich
Neuropathie, Retinopathie und Wundheilungsmängeln in Diabetes, assoziiert
sind, als auch für
eine Behandlung einer Gefäßerkrankung,
Gewebshypoxie und Ischämie in
Patienten ohne Diabetes erweisen kann.