Technisches Gebiet der Erfindung
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Die Erfindung bezieht sich auf ein feuerfestes Beschichtungsmaterial mit Zementmatrix.
Stand der Technik
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Es ist im allgemeinen erforderlich, daß Bauwerke für ihre unterschiedlichen Teile nach dem
Baugesetz bestimmte feuerfeste Eigenschaften aufweisen.
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Üblicherweise sind Konstruktionsmaterialien, wie z. B. Stahlrahmen und gefaltete
Deckenbleche, mit feuerfesten Beschichtungsmaterialien zum Verbessern ihrer Feuerbeständigkeit
überzogen.
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Solche feuerfesten Beschichtungsmaterialien stellen häufig wegen der geringen Kosten
Gemische aus Gesteinsfasern und Zement dar.
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Außerdem beschreibt die FR-A-25 26 014 ein feuerfestes Beschichtungsmaterial, das Ze
ment, Kalk, Gips und Rhyolith enthält.
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Das aus einem Gemisch von Gesteinsfasern und Zement bestehende feuerfeste
Beschichtungsmaterial wird zum Gebrauch auf die Oberfläche der Konstruktion aufgesprüht.
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Die durch die Verwendung eines solchen feuerfesten Beschichtungsmaterials auf der
Konstruktion gebildete feuerfeste Schicht hat jedoch keine ausreichende Haltbarkeit. Sie hat nur
eine geringe Festigkeit sowie ein hohes Wasserabsorptionsvermögen und einen hohen
Feuchtigkeitspermeationskoeffizienten, woraus sich ein geringes Haftvermögen ergibt.
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Wenn mit anderen Worten ein feuerfestes Beschichtungsmaterial aus Gesteinsfasern auf eine
Konsttuktion, wie z. B. einen Stahlrahmen oder ein gefaltetes Deckenblech, gesprüht wird,
bildet sich auf der Oberfläche der Konstruktion eine feuerfeste Schicht. Diese feuerfeste
Schicht neigt jedoch aufgrund der Innenbefeuchtung und Wasserabsorption zum Ablösen
und Abblättern.
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Ein derartiges feuerfestes Beschichtungsmaterial aus Gesteinsfasern erfüllt die
Anforderungen an die Feuerbeständigkeit, nunmehr wird jedoch eine höhere feuerbeständige
Wirksamkeit gefordert.
Zusammenfassung der Erfindung
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Die Erfindung dient dazu, die vorerwähnten Probleme zu lösen. Es ist ein Ziel des
feuerfesten Beschichtungsmaterials nach Anspruch 1, ein feuerfestes Beschichtungsmaterial mit
einer erheblich verbesserten feuerhemmenden Wirksamkeit zu schaffen. Es ist ferner ein Ziel
des feuerfesten Beschichtungsmaterials nach Anspruch 2, ein feuerfestes
Beschichtungsmaterial mit einer erheblich verbesserten feuerhemmenden Wirksamkeit und Haltbarkeit zu
schaffen.
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Das feuerfeste Beschichtungsmaterial nach Anspruch 1 weist 100 Gew.-Anteile Zement, 5
bis 35 Gew.-Anteile Kalk, 5 bis 35 Gew.-Anteile Gips und 5 bis 35 Gew.-Anteile
Aluminosilicagel auf
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Dieses feuerfeste Beschichtungsmaterial wird z. B. mit Gesteinsfasern vermischt, ferner
hydratisiert und auf die Konstruktionen, wie z. B. Stahlrahmen und Faltwerkdecken,
aufgesprüht. Auf der auf der Konstruktionsoberfläche gebildeten feuerfesten Schicht erzeugt die
Hydratisierung des Kalks, Gipses und des Aluminosilicagels ein Hydratisierungsprodukt auf
Kalzium-Sulfoaluminat-Basis einschließlich einer großen Menge an Wasser, wie z. B. 24
H&sub2;O und 32 H&sub2;O. Solche Hydratisierungsprodukte dienen, wenn sie erwärmt werden, zur
Wärmeverringerung.
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Kalk, Gips und Aluminosilicagel haben selbst Wassermoleküle in ihren molekularen
Strukturen und dienen dem Effekt der Wärmeverringerung, wenn die feuerfeste Schicht erwärmt
wird.
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Das feuerfeste Beschichtungsmaterial nach Anspruch 2 wird hergestellt durch Mischen von
100 Gew.-Anteilen eines Pulvers (bestehend aus 100 Gew.-Anteilen Zement, 5 bis 35 Gew.-
Anteilen Kalk, 5 bis 35 Gew.-Anteilen Gips und 5 bis 35 Gew.-Anteilen Aluminosilicagel)
mit 50 bis 300 Gew.-Anteilen Keramikkügelchen, 10 bis 40 Gew.-Anteilen Keramikfasern
und 5 bis 20 Gew.-Anteilen (Feststoffanteiläquivalent) einer Kunstharzemulsion.
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Das feuerfeste Beschichtungsmaterial kann auf die Konstruktion durch ein Naß- oder
Trockenverfahren aufgebracht werden.
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Das Aufbringen auf die Konstruktion mittels des Naßverfahrens erfolgt durch Aufsprühen
des sich in einem zählflüssigen Zustand befindenden Materials auf eine Konsttuktion, wie z.
B. einen Stahlrahmen oder ein gefältetes Deckenblech, oder durch Aufbringen auf die
Konstruktion mittels einer Kelle.
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Das Aufbringen auf die Konstruktion mittels eines Trockenverfahrens erfolgt z. B. durch
Aushärten eines in einem zähflüssigen Zustand sich befindenden feuerfesten
Beschichtungsmaterials zum Bilden einer Platte, die mittels einer Spannvorrichtung befestigt oder mittels
Klebstoff angebracht wird.
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Dieses feuerfeste Beschichtungsmaterial verbessert weitgehend die feuerbeständige
Wirksamkeit des Beschichtungsmaterials für Stahlrahmen und andere Konstuktionsmaterialien
aufgrund des Effektes der Wärmereduzierung durch das einen großen Wassereinschluß
aufweisende Hydratisierungsprodukt, welches beim Erwärmen durch die Reaktion des
Kalks, Gipses und des Aluminosilicagels erzeugt wird, und aufgrund des jeweiligen Effektes
der Wärmeverringerung sowohl durch den Kalk als auch durch den Gips und das
Aluminosilicagel, wie es oben beschrieben worden ist.
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Außerdem enthält dieses feuerfeste Beschichtungsmaterial Keramikkügelchen und
Keramikfasern sowie eine große Menge anderer anorganischer Materialien, was nicht nur zu einer
Verbesserung der feuerhemmenden Wirksamkeit, sondern auch zu einer Verbesserung der
Isolierungseigenschaften führt.
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Da das feuerfeste Beschichtungsmaterial Keramikfasern und eine Kunstharzemulsion
enthält, dienen die Keramikfasern als das Verstärkungsmaterial für eine auf der
Konstruktionsoberfläche gebildete feuerfeste Schicht, machen die innere Bindung mit dem feuerfesten
Beschichtungsmaterial dauerhaft und verhindern wirksam Risse beim Aufbringen auf die
Konstruktion oder beim Erwärmen. Außerdem verbessert die Kunstharzemulsion das
Haftvermögen an der Konstruktion und hindert das Material an einem Ablösen, wenn es an der
Konstruktion anhaftet oder erwärmt wird.
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Im Vergleich zu herkömmlichen feuerfesten Beschichtungsmaterialien weist das
erfindungsgemäße feuerfeste Beschichtungsmaterial außerdem eine festere Matrix auf und enthält
Keramikkügelchen in einem vollständig geschlossenzelligen Zustand. Das führt zu einer
geringeren Wasserabsorption und geringeren Feuchtigkeitsabsorptionskoeffizienten und
verhindert ein Auftreten der Befeuchtung innerhalb der feuerfesten Schicht.
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Dieses Material verbessert ferner die Festigkeit und das Haftvermögen der feuerfesten
Schicht und verringert die Feuchtigkeitspermeabilität. Das Mischen mit Keramikkügelchen
verringert das Materiaigewicht. Außerdem ist dieses feuerfeste Beschichtungsmaterial
wesentlich stabiler als herkömmliche Materialien. Es kann mit einer glatten Oberfläche
abschließen. Außerdem kann die feuerfeste Schicht selbst als abschließende Oberfläche oder
als Basis für die direkte Oberflächenbehandlung, wie z. B. einen Anstrich, ein Besprühen,
ein Verkleiden oder ein Verkacheln, verwendet werden.
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Insbesondere wenn eine geringe Menge Keramkkügelchen eingemischt wird, wird die
Oberfläche der feuerfesten Schicht glatt und kann als abschließende Schicht verwendet
werden.
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Erfindungsgemäß werden Kalk, Gips und Aluminosilicagel jeweils mit 5 bis 35
Gew.-Anteilen 100 Gew.-Anteilen Zement zugegeben. Wenn diese Anteile geringer als 5 Gew.-Anteile
sind, wird der die Wärmeerzeugung unterdrückende Effekt beim Erwärmen des feuerfesten
Beschichtungsmaterials zu gering. Wenn sie mehr als 35 Gew.-Anteile betragen, wird die
auf der Konstruktion gebildete feuerfeste Schicht schwächer.
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100 Gew.-Anteilen des Pulvers werden 50 bis 300 Gew.-Anteile Keramikkügelchen
zugegeben, da ein ausreichend geringes Gewicht und eine ausreichende
Wärmeisolierungseigenschaft bei einer Zugabe von Keramikkügelchen unterhalb von 50 Gew.-Anteilen nicht
erwartet werden kann. Die Festigkeit wird schwächer, wenn die Keramikkügelchen mit mehr
als 300 Gew.-Anteilen zugegeben werden. Der beste Anteil an Keramikkügelchen, der eine
hohe Festigkeit und eine gute Oberfläche bringt, beträgt um 50 Gew.-Anteile.
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Außerdem wird 100 Gew.-Anteilen des Pulvers eine Kunstharzemulsion mit 5 bis 20 Gew.-
Anteilen (Feststoffanteiläquivalent) zugegeben, da das Haftvermögen nicht ausreichend ist,
wenn der Anteil weniger als 5 Gew.-Anteile beträgt. Die feuerbeständige Wirksamkeit
verringert sich, wenn der Anteil mehr als 20 Gew.-Anteile beträgt.
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100 Gew.-Anteilen des Pulvers werden 10 bis 40 Gew.-Anteile Keramikfasern zugegeben,
da Keramikfasern mit weniger als 10 Gew.-Anteilen keinen ausreichenden
Verstärkungseffekt bringen und mehr als 40 Gew.-Anteile den Zement durch ein Vermindern der
Bindungsenergie (Bindemittelwirksamkeit) des Zementes für eine Matrix spröde machen.
Kurzbeschreibung der Zeichnungen
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Es zeigen:
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Fig. 1 ein Dlagramm mit den Ergebnissen einer Feuerbeständigkeitsuntersuchung einer
feuerfesten Platte, die durch Aushärten des erfindungsgemäßen feuerfesten
Beschichtungsmaterials hergestellt wurde; und
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Fig. 2 eine Ansicht, die die Positionen zum Abgreifen der Temperaturdaten für eine
feuerfeste Platte in einer Feuerbeständigkeitsuntersuchung verdeutlicht.
Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen
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Nachfolgend werden bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung beschrieben.
Ausführungsform 1
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Um ein erfindungsgemäßes feuerfestes Beschichtungsmaterial zu erhalten, wird ein Pulver
durch Mischen von 100 Gew.-Anteilen eines frühhochfesten Portlandzements, 14,3 Gew.-
Anteilen Kalk, 14,3 Gew.-Anteilen Gips und 14,3 Gew.-Anteilen Aluminosilicagel
hergestellt.
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Zu 100 Gew.-Anteilen des erhaltenen Pulvers werden 200 Gew.-Anteile Keramikkügelchen,
33,3 Gew.-Anteile Keramikfasern, 15 Gew.-Anteile einer Emulsion auf Äthylenvinylacetat-
Basis (Feststoffanteildichte: 9 %) in Feststoffanteiläquivalenz und eine geringe Menge eines
Verdickungsmittels und eines Antischaummittels zugegeben, die sämtlich gemischt und
geknetet werden.
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Aluminosilicagel ist z. B. eine vulkanische Asche wie Allophan.
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Die Keramikfasern haben z. B. eine Faserlänge von etwa 6 mm.
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Die Keramikkügelchen haben z. B. einen Partikeldurchmesser von 5 bis 200 um und eine
relative Dichte von 0,3 bis 0,7.
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Das Verdickungsmittel ist eine wasserlösliche hochmolekulare Verbindung, wie z. B.
Methylzellulose, Polyvinylalkohol und Hydroxyäthylzellulose.
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Wenn das gebildete feuerfeste Beschichtungsmaterial ausgehärtet und auf seine Wirksamkeit
hin untersucht wurde, ergab sich eine Biegefestigkeit von 14,4 kgf/cm² (1,4 MPa), eine
Druckfestigkeit von 30,1 kgf/cm² (3 MPa) und eine relative Dichte von 0,55.
Ausführungsform 2
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100 Gew.-Anteilen eines frühhochfesten Portlandzements werden 27,3 Gew.-Anteile Kalk,
27,3 Gew.-Anteile Gips und 27,3 Gew.-Anteile Aluminosilicagel zwecks Herstellung eines
Pulvers beigemischt.
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Zu den 100 Gew.-Anteilen dieses Pulvers werden 100 Gew.-Anteile Keramikkügelchen,
16,7 Gew.-Anteile Keramkfasern und 7,5 Gew.-Anteile (in Feststoffanteiläquivalenz) einer
Emnsion auf Äthylenvinylacetat-Basis (Feststoffanteildichte: 9 %) sowie eine geringe
Menge an einem wasserlöslichen Harz zugegeben. Das Gemisch wird gemischt und
geknetet.
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Wenn das so gebildete feuerfeste Beschichtungsmaterial ausgehärtet und einer
Wirksamkeitsuntersuchung unterzogen wurde, ergab sich eine Biegefestigkeit von 23,3 kgf/cm² (2,3
MPa), eine Druckfestigkeit von 62,4 kgf/cm² (6,2 MPa) und eine relative Dichte von 0,65.
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Für diese Ausführungsform 2 wurde der Wärmetest gemäß dem JIS-A-1304 "Verfahren
zum Untersuchen der Feuerbeständigkeit von Konstruktionsteilen für Bauwerke"
durchgeführt. Fig. 1 zeigt die Testergebnisse.
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In dieser Figur zeigt die Ordinate die Temperatur (ºC) und die Abszisse die verstrichene Zeit
(Minuten).
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Die durchgezogene Linie zeigt die Heiztenmperatur; die strichpunktierte Linie zeigt die
Temperatur an der Stelle 20 mm weg von der erwärmten Oberfläche der feuerfesten Platte,
welche durch Aushärten des erfindungsgemäßen feuerfesten Beschichtungsmaterials hergestellt
wurde, das ist die Innentemperatur an der Stelle A der aus dem feuerfesten
Beschichtungsmaterial
bestehenden, in Fig. 2 gezeigten Platte; die strichdoppelpunktierte Linie zeigt die
Temperatur an einer Stelle 30 mm weg von der erwärmten Oberfläche der feuerfesten Platte
11, das ist die Innentemperatur an der Stelle B der in Fig. 2 gezeigten feuerfesten Platte 11;
und die unterbrochene Linie zeigt die Innentemperatur an der Stelle 20 mm weg von der
erwärmten Oberfläche einer herkömmlichen (vom Bauministerium zugelassenen) Platte (Nr.
1) aus anorganischen Fasern vermischt mit Kalziumsilikat.
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Die Platte aus einem Gemisch von anorganischen Fasern und Kalziumsilikat hat als
herkömmliches Produkt eine relative Dichte von mindestens 0,4, eine Biegefestigkeit von 25
kgf/cm² (2,4 MPa) und eine Druckfestigkeit von 30 kgf/cm² (2,9 MPa).
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Die feuerfeste Platte 11 hat eine Dicke von 40 mm, eine Breite von 500 mm und eine Länge
von 500 mm. Diese feuerfeste Platte 11 wird horizontal auf die Oberseite der
Heizeinrichtung (Breite und Tiefe 300 mm und Höhe 500 mm; Verbrennung: Stadtgas) gelegt und für
wenigstens eine Stunde erwärmt.
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Wie in Fig. 1 dargestellt, zeigt die mit dem ausgehärteten, erfindungsgemäßen feuerfesten
Beschichtungsmaterial versehene feuerfeste Platte 11 im Ergebnis eine Temperatur
unterhalb der zulässigen Stahlmaterialtemperatur (höchstens 450 ºC und im Durchschnitt 350
ºC), wenn 60 min verstrichen sind. Die aus einem Gemisch aus anorganischen Hohlfasern
und Kalziumsilikat bestehende Platte zeigt eine Temperatur unterhalb der maximal
zulässigen Stahlmaterialtemperatur (450 ºC), jedoch oberhalb der durchschnittlich zulässigen
Stahlmaterialtemperatur (350 ºC) nach einem Verstreichen von 60 min.
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Die Temperatur an der Stelle 30 mm weg von der erwärmten Oberfläche der feuerfesten
Platte 11, d.h. die Innentemperatur an der Stelle B, ist unterhalb von 260 ºC, die die
zulässige rückseitige Temperatur für Trennwände nach einem Verstreichen von 60 min darstellt.
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Verglichen mit einer herkömmlichen, aus anorganischen Fasern und Kalziumsilikat
vermischten Platte steigt die Innentemperatur sanft an, und die verstrichene Zeit, bis die
maximal zulässige Stahlmaterialtemperatur von 450 ºC, die durchschnittlich zulässige
Stahlmaterialtemperatur von 350 ºC oder die rückseitige Temperatur von 260 ºC erreicht werden, ist
beträchtlich ausgedehnt. Das bedeutet, daß die das erfindungsgemäße feuerfeste
Beschichtungsmaterial verwendende feuerfeste Platte 11 die bessere Feuerbeständigkeit aufweist.
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Wenn die Innentemperaturen zwischen den Stellen A und B der feuerfesten Platte 11
miteinander verglichen werden, zeigt die Stelle B einen beträchtlich langsameren Anstieg der
Innentemperatur als die Stelle A. Dies bedeutet, daß sich die Feuerbeständigkeit mit
zunehmender Dicke des erfindungsgemäßen feuerfesten Beschichtungsmaterials verbessert.
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Selbst wenn die Mengen der 100 Gew.-Anteilen Zement zugegebenen Bestandteile in dem
Bereich von 5 bis 35 Gew.-Anteilen für Kalk, 5 bis 35 Gew.-Anteilen für Gips und 5 bis 35
Gew.-Anteilen für Aluminosilicagel geändert werden, kann nahezu dieselbe Wirkung wie bei
der zuvor beschriebenen Ausführungsform erreicht werden.
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100 Gew.-Anteilen des Pulvers, welches durch Mischen von 5 bis 35 Gew.-Anteilen Kalk, 5
bis 35 Gew.-Anteilen Gips und 5 bis 35 Gew.-Anteilen Aluminosilicagel mit 100
Gew.-Anteilen Zement hergestellt wird, können Mengen an Bestandteilen zugegeben werden, die in
dem Bereich von 50 bis 300 Gew.-Anteilen für Keramikkügelchen, 10 bis 40 Gew.-Anteilen
für Keramikfasern und 5 bis 20 Gew.-Anteilen (Feststoffanteiläquivalent) für eine
Kunstharzemulsion verändert werden, wobei die ähnliche Wirkung wie bei der zuvor beschriebenen
Ausführungsform erreicht wird. Durch ein Verändern des Verhältnisses der Bestandteile
können die Festigkeit und die Fertigzustände so verändert werden, daß ein feuerfestes
Beschichtungsmaterial mit der für seine Anwendung geeigneten Feuerbeständigkeit, Festigkeit
und dem geeigneten Aussehen erhalten werden kann.
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Obgleich die Erfindung anhand von bevorzugten Ausführungsformen beschrieben worden
ist, bei denen eine geringe Menge an Verdickungsmittel und Antischaummittel zugegeben
werden, wird darauf hingewiesen, daß die Erfindung nicht auf diese speziellen
Ausführungsformen beschränkt ist und daß nahezu dieselbe Wirkung wie bei den oben beschriebenen
Ausführungsformen ohne eine Zugabe eines solchen Verdickungsmittels und
Antischaummittels oder mit Zugabe anderer Materialien im benötigten Umfang erhalten werden kann.
Gewerbliche Anwendbarkeit
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Das feuerfeste Beschichtungsmaterial nach Anspruch 1, das aus 100 Gew.-Anteilen Zement,
5 bis 35 Gew.-Anteilen Kalk, 5 bis 35 Gew.-Anteilen Gips und 5 bis 35 Gew.-Anteilen
Aluminosilicagel besteht, kann die Feuerbeständigkeit beträchtlich verbessern.
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Ein solches feuerfestes Beschichtungsmaterial kann z. B. durch Mischen mit Gesteinsfasern
gemäß herkömmlicher Verfahren hydratisiert und auf die Konstruktion aufgespruht werden.
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Die auf der Konstruktionsoberfläche gebildete feuerfeste Schicht weist hydratisierte
Produkte auf der Basis von Kalziumsulfoaluminat aufs die einen beträchtlichen Anteil an Wasser
(wie z. B. 24 H&sub2;O und 32 H&sub2;O) enthalten, welches Produkt durch eine
Hydratisierungsreaktion zwischen Kalk, Gips und Aluminosilicagel gebildet wird. Diese hydratisierten
Produkte dienen der Wärmeveningerung, wenn das Material erhitzt wird; und außerdem dienen
auch Kalk, Gips und Aluminosilicagel, die selbst Wassermoleküle in ihren molekularen
Strukturen aufweisen, der Wärmeverringerung, wenn die feuerfeste Schicht erhitzt wird,
und verbessern beträchtlich die Feuerbeständigkeit des beschichteten Materials, wie z. B.
eines Stahlrahmens.
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Das feuerfeste Beschichtungsmaterial gemäß Anspruch 2 enthält 100 Gew.-Anteile eines
Pulvers, das aus 100 Gew.-Anteilen Zement, 5 bis 35 Gew.-Anteilen Kalk, 5 bis 35 Gew.-
Anteilen Gips und 5 bis 35 Gew.-Anteilen Aluminosilicagel besteht und dem 50 bis 300
Gew.-Anteile Keramikkügelchen, 10 bis 40 Gew.-Anteile Keramikfasern und 5 bis 20
Gew.-Anteile (Feststoffanteiläquivalent) einer Kunstharzemulsion zugegeben werden, und
kann die Feuerbeständigkeit sowie die Haltbarkeit beträchtlich verbessern.
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Die Zugabe von Kalk, Gips und Aluminosilicagel verbessert die Feuerbeständigkeit des
beschichteten Materials, wie z. B. Stahlrahmen, beträchtlich aufgrund des
Wärmeerzeugungsunterdrückungseffektes beim Erwärmen des mittels einer Hydratisierungsreaktion erzeugten
hydratisierten Produktes und aufgrund des Wärmeerzeugungsunterdrückungseffektes eines
jeden Bestandteils. Außerdem führt ein Vermischen von Keramikkügelchen und
Keramikfasern zu hohen Anteilen an anorganischem Material, welches die Feuerbeständigkeit und die
Wärmeisolierung verbessert.
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Der Gehalt an Keramikfasern und einer Kunstharzemulsion bewirkt ferner, daß die
Keramikfasern als Verstärkungsmaterial dienen und die innere Bindung des feuerfesten
Beschichtungsmaterials vergrößert wird, welche während der Zeit des Anhaftens an der
Konstruktion oder durch Erwärmung erzeugte Risse wirksam verhindert. Die Kunstharzemulsion
verbessert auch das Haftvermögen an der Konstruktion und gewährleistet, daß das Material
sich während des Anhaftens und bei Erwärmung nicht löst.
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Verglichen mit einem herkömmlichen feuerfesten Beschichtungsmaterial ist die Matrix
dieses Materials fester, und die damit vermischten Keramikkügelchen befinden sich in einem
vollständig geschlossenzelligen Zustand. Das verringert die Wasserabsorption und den
Feuchtigkeitspermeationskoeffizienten, so daß eine Innenbefeuchtung der feuerfesten
Schicht sowie ein Ablösen der feuerfesten Schicht verhindert ist.
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Das erfindungsgemäße feuerfeste Beschichtungsmaterial hat eine Druckfestigkeit von 30 bis
70 kgf/cm² (2,9 bis 6,9 MPa), eine Zugfestigkeit von wenigstens 10 kgf/cm² (0,9 MPa) und
ein Wasserabsorptionsverhältnis von etwa 20 bis 30 %.
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Im Gegensatz dazu weist das üblicherweise verwendete, das Gesteinsfasern enthaltende
feuerfeste Beschichtungsmaterial eine größere Menge an Gesteinsfasern verglichen mit der
Menge an Zement auf, welche die Bindemittelwirkung in den Materialbestandteilen
herbeiführt. Es ist ziemlich trocken und hat eine Druckfestigkeit und eine Zugfestigkeit von
höchstens 1 kgf/cm² (0,09 MPa). Das Wasserabsorptionsverhältnis ist so hoch, daß das Wasser
bis zur Sättigung absorbiert werden kann. Der Feuchtigkeitspermeationswiderstand ist
ebenfalls ziemlich gering.
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Damit kann das erfindungsgemäße feuerfeste Beschichtungsmaterial die Festigkeit und das
Haftvermögen der feuerfesten Schicht verbessern und den
Feuchtigkeitspermeationskoeffizienten verringern. Außerdem führt ein Mischen mit Keramikkügelchen zu einem geringeren
Gewicht. Dementsprechend kann die feuerfeste Schicht selbst als fertige Oberfläche oder als
Basis zum direkten Bestreichen, Besprühen, Verkleiden oder Verkacheln verwendet
werden.
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Insbesondere führt ein Mischen mit einer geringen Menge an Keramikkügelchen zu einer
ziemlich glatten Oberfläche der feuerfesten Schicht und diese kann, wie sie ist, als
endbearbeitete Oberfläche verwendet werden.