DE2242722C3 - Polyaminosäurelösung und ihre Verwendung zur Herstellung von geformten Gebilden und als Beschichtungsmasse - Google Patents
Polyaminosäurelösung und ihre Verwendung zur Herstellung von geformten Gebilden und als BeschichtungsmasseInfo
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Description
Die Erfindung betrifft den in den Ansprüchen gekennzeichneten Gegenstand.
Der Ausdruck »Polyaminosäuren« umfaßt Homopolymerisate
und Copolymerisate von Aminosäuren und bzw. oder deren Derivaten mit iinem Polymerisationsgrad
von vorzugsweise 50 bis 5000, die Grundbausteine enthalten, die sich von folgenden Monomeren
ableiten:
(1) ω-Ester von sauren Aminosäuren, wie /9-Asparaginsäurealkylester
und y-Glutaminsäurealkylester, in
denen der Alkylrest 1 bis 18 Kohlenstoffatome, vorzugsweise 1 bis 8 Kohlenstoffatome, enthält. Spezielle
Beispiele für Alkylreste sind die Methyl-, Äthyl-, Propyl-,
Butyl-, Pentyl-, Hexyl-, Heptyl- und Octylgruppe.
(2) Ncu-substituierte basische Aminosäuren, wie
Νό-substituiertes Ornithin und Ne-substituiertes Lysin. Diese Substituenten können z. B. aromatische Acylreste
mit 7 oder 8 Kohlenstoffatomen, alicyclische Acyireste mit 4 bis 8 Kohlenstoffatomen oder aliphatische
Acyireste mit 2 bis 8 Kohlenstoffatomen sein. Spezielle Beispiele für diese Acyireste sind die Benzoyl-,
Cyclohexylcarbonyl-, Acetyl-, Propionyl-, Butyryl-, Pentanoyl-, Hexanoyl-, Heptanoyl- und Octanoylgruppe.
Zu diesen Resten gehören auch aromatische Oxycarbonylgruppen mit 7 oder 8 Kohlenstoffatomen,
alicyclische Oxycarbonylgruppen mit 4 bis 8 Kohlenstoffatomen und aliphatische Oxycarbonylgruppen
mit 2 bis 8 Kohlenstoffatomen. Spezielle Beispiele für diese Oxycarbonylgruppen sind die Carbobenzoxy-,
Cyclohexyloxycarbonyl-, Methyloxycarbonyl-, Äthyloxycarbonyl-,
Propyloxycarbonyl-, Butyloxycarbonyl-, Pentyloxycarbonyi-, Hexyloxycarbonyl- und Heptyloxycarbony
!gruppe.
(3) Neutrale Aminosäuren mit 2 bis 9 Kohlenstoffatomen, die keine Hydroxylgruppen enthalten, wie
Glycin, Valin, Leucin, Isoleucin, Phenylalanin und Methionin.
Die Aminosäuren, die die Monomeren (1) bis (3) bilden, können optisch aktiv oder inaktiv sein.
(4) D-Alanin oder L-Alanin. Polyaminosäuren werden zur Herstellung von Kunstleder z. B. in Form
von Folienkunstleder und synthetischen Fäden und Fasern verwendet. Ferner werden sie als Beschichtungsmittel
für Leder und Kunstleder eingesetzt. Diese Polyaminosäuren zersetzen sich beim Erhitzen
und sind in geschmolzenem Zustand instabil. Zur Herstellung von geformten Gebilden sind daher
Verformur.gsverfahren in der Schmelze ungeeignet. Die Verformung muß daher entweder nach einem
ίο Naßverfahren oder einem Trockenverfahren durchgeführt
werden. Zur Herstellung geformter Gebilde aus Polyaminosäuren werden daher gewöhnlich PoIyaminosäurelösungen
verwendet.
Polyaminosäuren, z. B. Poly-y-methylglutamat, wer-
Polyaminosäuren, z. B. Poly-y-methylglutamat, wer-
den durch Polymerisation von monomeren Aminosäure-N-carboxyanhydriden
in geeigneten Lösungsmitteln, wie Äthylendichlorid, hergestellt. Nach der Polymerisation enthält jedoch die Polyaminosäurelösung
Polymerisate mit unterschiedlichem Polymeri-
sationsgrad sowie auch nicht umgesetzte Ausgangsmonomere. Die Verwendung solcher Lösungen unmittelbar
im Verformungsverfahren ist deshalb häufig nachteilig.
Äthylendichlorid, ein Gemisch aus Äthylendichlorid
Äthylendichlorid, ein Gemisch aus Äthylendichlorid
und Trichloräthylen sowie ein Gemisch aus Äthylendichlorid
und Tetrachloräthylen sind die am häufigsten verwendeten Lösungsmittel zur Polymerisationsreaktion. Da diese Lösungsmittel hydrophob sind,
kann bei der Verwendung einer Lösung dieser PoIyaminosäuren
in einem dieser Lösungsmittel zum Naßverformen als Koagulierbad Wasser nicht verwendet
werden, obwohl es das billigste und am leichtesten zu handhabende Bad darstellt. Aus diesem Grunde ist
die Verwendung organischer Lösungsmittel, wie Ketone oder Alkohole, nicht zu vermeiden.
Durch Zusatz hydrophiler Lösungsmittel zur Polyaminosäurelösung
kann man der Lösung hydrophile Eigenschaften verleihen. Da jedoch gewöhnliche hydrophile Lösungsmittel im allgemeinen schlechte
Lösungsmittel für Polyaminosäuren darstellen, erfolg! bei ihrem Zusatz häufig Ausfällung der Polyaminosäuren.
Bei der Verwendung von Polyaminosäurelösungeti
als Beschichtungsmassen werden diese gewöhnlich verspritzt. Zur Steuerung der Verdampfungsgeschwindigkeit
des Lösungsmittels ist es erforderlich, dei Polyaminosäurelösung andere flüchtige Lösungsmittel,
wie Dioxan, Ν,Ν-Dimethylformamid, Äthylacetat, Toluol, Methylcellosolveacetat, Dimethylsulfoxid,
N-Methylpyrrolidon, Butanol oder Methylisobutylketon,
einzuverleiben. Diese flüchtigen Lösungsmitte sind ebenfalls schlechte Lösungsmittel für Polyaminosäuren,
und bei ihrem Zusatz kann ebenfalh eine Ausfällung der Polyaminosäuren erfolgen.
Bisweilen ist es erforderlich, die Polyaminsosäun aus der Reaktionslösung auszufällen, um die Moleku
^gewichtsverteilung des Polymerisats zu regeln unc Verunreinigungen abzutrennen. Die ausgefällte Poly
aminosäure ist jedoch selbst in Äthylendichlorid
einem Gemisch aus Äthylendichlorid und Trichlor äthylen oder Äthylendichlorid und Tetrachloräthyler
nur noch sehr schwer löslich.
Aus den vorgenannten Gründen war es erwünscht ein hydrophiles Lösungsmittel für Polyaminosäuren
aufzufinden, das Polyaminosäuren sehr gut löst unc das nach dem Auflösen der Polyaminosäure in diesen
Lösungsmittel den Zusatz beträchtlicher Mengen ar schlechten Lösungsmitteln für Polyaminosäuren ge
stattet, ohne eine Ausfällung der Polyaminosäuren hervorzurufen, gleichzeitig jedoch dem gemischten
Lösungsmittelsystem hydrophile Eigenschaften zu verleihen.
Als hydrophile Lösungsmittel für Polyaminosäuren s sind unter anderem Dichloressigsäure, Trifluoressigsäure
und Äthylenchlorhydrin bekannt. Dichloressigsäure und Trifluoressigsäure lösen feste Polyaminosäuren
sehr leicht. Die Verwendung dieser Lösungsmittel ist jedoch nicht praktisch, da sie stark korrodierend
wirken und teuer sind. Äthylenchlorhydrin löst Polyaminosäuren in einer Konzentration von nur
etwa 10 Gewichtsprozent; vergleiche japanische Patentschrift 20 431/1964.
Als Lösungsmittel, welche die vorstehenden Erfordernisse
erfüllen, wurden bereits bestimmte N-substituierte heterocyclische Verbindungen, wie N-Methyl-Λ-pyrrolidon,
Morpholin und bestimmte aromatische Alkohole, wie Benzylalkohol, vorgeschlagen. Diese
Lösungsmittel sind jedoch immer noch nicht befriedigend, da sie Polyaminosäuren bei Raumtemperatur
nicht sehr gut lösen und man einer Lösung der Polyaminosäure in diesen Lösungsmitteln keine große
Mengen an hydrophoben Lösungsmitteln einverleiben kann.
Die Erfindung beruht auf dem Befund, daß Furfurylalkohol (FA), l,3-Dichlor-2-propanol (1,3-DCP) und
2,3-Dichlor-l-propanol (2,3-DCP) Polyaminosäuren
in hoher Konzentration aufzulösen vermögen und daß man einer Polyaminosäurelösung in mindestens einem
dieser Lösungsmittel beträchtliche Mengen an sch'e:hten Lösungsmitteln einverleiben kann, ohne eine Ausfällung
der Polyaminosäuren hervorzurufen, und gleichzeitig das gemischte Lösungsmittelsystem hydrophil
halten kann. Ähnliche Effekte könwen erwartet werden, wenn man FA, 1,3-DCP oder 2,3-DCP einer Polyaminosäure
in herkömmlichen Lösungsmitteln einverleibt. Ferner kann man ein Polyaminosäure, die
aus einer Polyaminosäurelösung aufgefällt worden ist, erneut durchZusatz von FA, 1,3-DCP oder 2,3-DCP
oder einem Gemisch dieser Lösungsmittel wieder in Lösung bringen.
Die Polyaminsäurelösung der Erfindung ist besonders geeignet zur Herstellung von geformten Gebilden,
z. B. durch Naßverformung oder Trockenverformung, oder zum Spritzbeschichten.
Dementsprechend ist es Aufgabe der Erfindung, eine neue Polyaminosäurelösung zur Verfügung zu
stellen, die mindestens eines der Lösungsmittel FA, 1,3-DCP und 2,3-DCP sowie gegebenenfalls schlechte
Lösungsmittel für Polyaminosäuren enthält und die sich zur Herstellung von geformten Gebilden durch
Naßverformung oder Trockenverformung oder zum Spritzbeschichten eignet Als Koagulierbad für
die Polyaminosäure kann Wasser verwendet werden.
Die Polyaminosäurelösung der Erfindung kann durch Zusatz von FA, 1,3-DCP oder 2,3-DCP oder
deren Gemisch zu e'ne.· festen Polyaminosäure und Rühren bei Raumtemperatur oder unter Erwärmen
hergestellt werden. Die Polyaminosäurelösung kann auch durch Polymerisation der entsprechenden Monomeren
in einem dieser Lösungsmittel hergestellt werden. Ferner kann die Polyaminosäurelösung durch
Polymerisation in anderen Lösungsmitteln, wie Äthylendichlorid, und Zugabe von FA, 1,3-DCP oder
2,3-DCP zur Lösung nach beendeter Polymerisation und gleichzeitigem Abdestillicren des bei der Polymerisation
verwendeten Lösungsmittels hergestellt werden. Sofern das bei der Polymerisation verwendete
Lösungsmittel in der fertigen Polyaminosäurelösung vorliegen darf, kann diese Polyaminosäurelösung in
einfacher Weise durch Zusatz von FA, 1,3-DCP oder 2,3-DCP zu der Polymerisationslösung hergestellt
werden. Die Polyaminosäurelösung der Erfindung ist nicht auf solche Lösungen beschränkt, die lediglich
FA, 1,3-DCP oder 2,3-DCP enthalten. Die Lösung kann auch ein Gemisch von mindestens zwei dieser
Lösungsmittel enthalten.
FA, 1,3-DCP und 2,3-DCP lösen feste Polyaminosäuren, die einen hohen Gehalt an der a-Helixstruktur
aufweisen, und die durch Zusatz schlechter Lösungsmittel zu einer Polymerisationslösung einer Polyaminosäure
erhalten wurden, um die Polyaminosäure auszufällen und die Fällung zu isolieren. FA, 1,3-DCP
und 2,3-DCP lösen diese festen Polymerisate bei Raumtemperatur in einer Konzentration von 30, 70
bzw. 70 Gewichtsprozent. Sofern nichts anderes angegeben ist, bedeutet Prozent immer Gewichtsprozent.
Ferner ist es überraschend, daß diese drei Lösungsmittel dijenigen festen Polyaminosäuren leicht auflösen,
die einen hohen Gehalt an der ^-Konfiguration aufweisen, die durch mechanische und thermische Belastung
der festen Polyaminosäuren erreicht wird. Mit FA wird eine Konzentration von 15%, mit
1,3-DCP eine Konzentration von 50% und mit 2,3-DCP ebenfalls eine Konzentration von 50% bei
Raumtemperatur erhalten.
Die erhaltenen Polyaminosäurelösungen in FA, 1,3-DCP oder 2,3-DCP können unmittelbar naßverformt
oder trockenverformt oder zum Beschichten verspritzt werden. Nicht nur aus wirtschaftlichen
Gründen, sondern auch aus den vorgenannten Gründen muß darauf geachtet werden, der Polyaminosäurelösung
durch Zusatz anderer Lösungsmittel verbesserte Eigenschaften zu verleihen, ohne nur von FA, 1,3-DCP
und 2,3-DCP als Lösungsmittel abzuhängen. Wie bereits erwähnt, können FA, 1,3-DCP und 2,3-DCP
Polyaminosäuren in hoher Konzentration lösen. Der erhaltenen Lösung können große Mengen an hydrophilen
Lösungsmitteln einverleibt werden, die für Polyaminosäuren schlechte Lösungsmittel darstellen,
z. B. Methanol, Äthanol, Propanol, Butanol, Aceton oder Methylethylketon, ohne eine Ausfällung der
Polyaminosäuren zu bewirken. Wenn man eine Polyaminosäure zu einer Folie vergießt, kann man hierdurch
die Koagulierzeit steuern, was sich in der Technik vorteilhaft auswirkt. Weiterhin hängt das
Mengenverhältnis der hydrophilen schlechten Lösungsmittel für Polyaminosäuren zur Lösung der Polyaminosäurelösung
in FA, 1,3-DCP oder 2,3-DCP vom Zweck der Zugabe ab. Die obere Grenze der zugegebenen Menge hängt von der Art der Lösungsmittel,
der Konzentration der Polyaminosäure oder der Art der schlechten Lösungsmittel ab. Bei Verwendung
einer lOprozentigen Lösung von Polyaminosäure in FA, 1,3-DCP oder 2,3-DCP beträgt gewöhnlich die
obere Grenze der Zugabe des schlechten Lösungsmittels 20 bis 30%, bezogen auf das Gewicht der
Lösung. Man kann bis zu 50% Methyläthylketon, Diacetonalkohol oder Dioxan der lOprozentigen
FA-Lösung und bis zu 50% Äthanol, N,N-Dimethylformamid oder Dimethylsulfoxid der lOprozentigen
Lösung in 1,3-DCP oder 2,3-DCP einverleiben.
In Tabelle I und II ist die Koagulierzeit angegeben,
wenn Lösungen von Poly-y-methyl-L-glutamat (Grenz-
viskositätszahl 1,8, Molekulargewicht 340 000) in FA
bzw. 1,3-DCP auf Glasplatten mit einer Rakel in einer Stärke von 0,076 mm aufgetragen werden, und
die Beschichtung in Wasser bei 200C koaguliert wird.
Lösung von PoIy-j'-methyl-L-glutamat Koagulierzeit, see
30%ini'A 20
20% ir, FA 20
10% in FA 20
10 % in FA + 30 % Methanol *) 15
10 % in FA + 30 % Äthanol*) 15
10% in FA + 30% Islpropanol*) 15
10% in FA + 30% Dioxan*) 20
*) Zusatz bezogen auf das Gewicht der Folyaminosäurelösung.
Tabelle III
Lösung von Poly-y-methyl-L-glutamat Koagulierzeit, see
60% in 1,3-DCP etwa 110
30% in 1,3-DCP etwa 70
20% in 1,3-DCP etwa 30
10% in 1,3-DCP etwa 20
10% in 1,3-DCP + 30%Äthanol*) etwa 20 10% in 1,3-DCP + 20% Dioxan etwa 20
*) Zusatz bezogen auf das Gewicht der Polyaminosäurelösung.
In Tabelle IH und IV sind die Ergebnisse zusammengestellt,
wenn Poly-y-methyl-L-glutamat (Grenzviskositätszahl
1,8) in FA bzw. 1,3-DCP zu Lösungen mit einer Polymerkonzentration von 30, 20, 15 und 10%
gelöst wird, und die Lösungen mit verschiedenen hydrophilen Lösungsmitteln verdünnt werden.
Lösungsmittel
Konzentration von Poly-y-methyl-L-glutamat in FA
10% 15% 20% 30%
10% 15% 20% 30%
Koagulierzeit*) (see)
15 bis 20 10 bis 15 20 bis 25 15 bis 20 15 bis 20 15 bis 20 20
15 bis 20 20
20 bis 25 15 bis 20 15 bis 20 10 bis 15
Im Falle der FA-Lösung können 30%, im Falle der 1,3-DCP-Lösung können 50% des hydrophilen Lösun3imittels, bezogen
aiii das Gewicht der entsprechenden FA- oder 1,3-DCP-Lösung diesen Lösungen bei den angegebenen Konzentrationen einverleibt
werden.
Geringe Ge ierjng bei Zusatz von 20 bis 30% des Lösungsmittels.
Gelierung oder Ausfällung bei Zugabe von 10 bis 20% des Lösungsmittels.
Die Koagulierzeit wird folgendermaßen bestimmt:
Eine 10%ige Lösung von Poly-y-methyl-L-glutamat wird mit dem hydrophilen Lösungsmittel auf 7 bis 8% verdünnt und mit
einer Rakel in einer Stärke von 0,076 mm auf eine Glasplatte aufgetragen. Der Anstrich wird in Wasser bei 20° C koaguliert.
Methanol
Äthanol
Isopropanol
tert.-Butanol
Diacetonalkohol
Methyläthylketon
Dioxan
Äthanol
Isopropanol
tert.-Butanol
Diacetonalkohol
Methyläthylketon
Dioxan
Tetrahydrofuran
N,N-Dimethylformamid
Äthylenglykol
Acetonitril
Dimethylsulfoxid
Aceton
0
N,N-Dimethylformamid
Äthylenglykol
Acetonitril
Dimethylsulfoxid
Aceton
0
Δ ο ο ο
Δ Δ Δ Δ ο
χ χ χ
Δ ο
X X X X
Δ χ X
X
X
X
X
Δ
Δ
χ
χ
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
Lösungsmittel
Konzentration von Poly-j-mcthyl-L-glutamat in 1,3-DCP
15% 20% 30%
15% 20% 30%
Koagulierzeit*) (see)
Methanol
Äthanol
Isopropanol
tert.-Butanol
Diacetonalkohol
Methyläthylketon
Dioxan
Äthanol
Isopropanol
tert.-Butanol
Diacetonalkohol
Methyläthylketon
Dioxan
Tetrahydrofuran
N,N-Dimethylformamid
Äthylenglykol
Acetonitril
Dimethylsulfoxid
Aceton
0
N,N-Dimethylformamid
Äthylenglykol
Acetonitril
Dimethylsulfoxid
Aceton
0
Δ X XX 15 bis 20
0 Δ X 15 bis 20
Δ X X X 20 bis 25
Δ X X X 15 bis 20
Λ X X X 15 bis 20
Δ Δ X X 15 bis 20
Δ Δ X x 15 bis 20
Δ X X X 15 bis 20
0 0 Δ 15 bis 20
Δ X X X 20 bis 25
Δ X X X 15 bis 20
Δ x x 15 bis 20
Δ X X X 10 bis 15
Im Falle der FA-Lösung können 30%, im Falle der 1,3-DCP Lösung können 50% des hydrophilen Lösungsmittels, bezogen
auf das Gewicht der entsprechenden FA- oder 1,3-DCP-Lösung diesen Lösungen bei den angegebenen Konzentrationen einverleibt
werden.
Geringe Gelierung bei Zusatz von 20 bis 30% des Lösungsmittels. Gelierung oder Ausfällung bei Zugabe von 10 bis 20% des Lösungsmittels.
Die Koagulierzeit wird folgendermaßen bestimmt:
Eine 10%ige Lösung von Poly-j'-mcthyl-I.-gliitamat wird mit dem hydrophilen Lösungsmittel auf 7 bis 8% verdünnt und mit
einer Rakel in einer Stärke von 0,076 mm auf eine Glasplatte aufgetragen. Der Anstrich wird in Wasser bei ?.0°C koaguliert.
Der Polyaminosäurelösung der Erfindung können große Mengen an hydrophoben, schlechten Lösungsmitteln
für Polyaminosäuren zugegeben werden, ohne daß eine Ausfällung der Polyaminosäuren erfolgt.
Diese hydrophoben, schlechten Lösungsmittel schließen aromatische Kohlenwasserstoffe ein. die verhältnis-
mäßig billig sind und eine niedrige Toxizität haben,
sowie verschiedene andere organische Lösungsmittel. Beispiele für diese Lösungsmittel sind Benzol, Toluol,
Xylol, Äthylacetat und Butylacelat. Es ist vorteilhaft, solche hydrophoben, schlechten Lösungsmittel für Polyaminosäuren
zuzusetzen, da beim Aufbringen einer Polyaminosäurelösung auf Leder und Kunstleder z. B.
durch Spritzbeschichten die Vcrdampfungsgeschwindigkeil des Lösungsmittels gesteuert werden kann.
Ferner kann der Charakter der Polyaminosäurelösung in FA, 1,3-DCP oder 2,3-DCP hydrophil
gehalten werden, selbst wenn diese hydrophoben Lösungsmittel in beträchtlichen Mengen zugegeben
werden, und man kann diese Polyaminosäurelösung einem Naßverformungsverfahren unter Verwendung
von Wasser oder einer wäßrigen Lösung als Koagulierbad unterwerfen. Die zugesetzte Menge des
hydrophoben schlechten Lösungsmittels zu einer Lösung der Polyaminosäure in FA, 1,3-DCP oder
2,3-DCP hängt vom Zweck der Zugabe ab. Der obere Grenzwert hängt von der Art des Lösungsmittels
der Polyaminosäurelösung, der Konzentration der Polyaminosäure oder der Art der schlechten Lösungsmittel
ab. Im Falle einer lOprozentigen Lösung der Polyaminosäure in FA, 1,3-DCP oder 2,3-DCP beträgt
der obere Grenzwert 20 bis 30%, bezogen auf das Gewicht der Lösung. Überraschenderweise kann
man aromatische Lösungsmittel, wie Benzol, Toluol
ίο oder Xylol, in Mengen bis zu 20 000% (200fach) zusetzen.
In Tabelle V und Vl sind die Ergebnisse zusammengestellt, wenn verschiedene hydrophobe Lösungsmittel
einer 20prozentigen, 15prozentigen und lOprozentigen FA-Lösung bzw. einer 30prozentigen, 20prozentigen
und lOprozentigen 1,3-DCP-Lösung von Poly-y-msthyl-L-glutamat
(Grenzviskositätszahl 1,5; Molekulargewicht 280 000) zugegeben werden.
Lösungsmittel
Konzentration von Poly-y-methyl-L-glutamat
in FA
in FA
10% 15%
20%
Koagulierzeit*) (see)
Äthylacetat
Butylacetat
Amylacetat
Äthylendichlorid
Tetrachloräthylen
Benzol
Toluol
Äthylenglykolmonoäthyläther
Äthylenglykoldiäthyläther
Äthylenglykolmonoäthylätheracctat
Äthylenglykolmonoäthylätheracetat
n-Hexan
| 0 | Δ | χ |
| 0 | Δ | χ |
| Δ | χ | χ |
| O | O | O |
| 0 | 0 | 0 |
| O | O | O |
| O | O | O |
| O | O | O |
| Δ | χ | χ |
| Δ | χ | χ |
| Δ | χ | X |
| Δ | χ | X |
| Δ | χ | X |
20 bis 30
20 bis 30
20 bis 30
20 bis 30
20 bis 30
30
20 bis 25
30
20 bis 30
30
30
30
30
0 — Es können bis zu 20 000 % (200fach) Lösungsmittel, bezogen auf das Gewicht der FA- oder 1,3-DCP-Lösung, zugegeben werden.
0 = Es können bis zu 30% (im Falle der FA-Lösung) oder 50% (im Falle der 1,3-DCP-Lösung) Lösungsmittel, bezogen auf das
Gewicht der FA- bzw. 1,3-DCP-Lösung, bei der angegebenen Konzentration zugegeben werden.
Δ = Geringe Gelierung bei Zusatz von 20 bis 30% Lösungsmittel.
X = Gclierung oder Ausfällung bei Zusatz von 10 bis 20% Lösungsmittel.
*) = Die Koagulierzeit wird folgendermaßen bestimmt:
Eine 10%ige Lösung von Poly-y-methyl-L-glutamat wird mit dem hydrophoben Lösungsmittel auf 7 bis 8% verdünnt und mit
einer Rakel in einer Stärke von 0,076 mm auf eine Glasplatte aufgetragen. Die Schichtung wird in Wasser bei 200C koaguliert.
Lösungsmittel
Konzentration von Poly-y-methyl-L-glutamat Koagulierzeit*)
in 1,3-DCP
10% 20% 30% (see)
20 bis 30 20 bis 30 20 bis 30 20 bis 30 20 bis 30 30 bis 35 30 bis 35
30 bis 35 20 bis 30 30 bis 35 30 bis 35 30 bis 35
= Es können bis zu 20 000% (200fach) Lösungsmittel, bezogen auf das Gewicht der FA- oder 1,3-DCP-Lösung, zugegeben werden.
= &Sblm30% Om Falle der FA-Lösung) oder 50% Om Falle der 1,3-DCP-Lösung) Lösungsmittel, bezogen auf das
Gewicht der FA- bzw. 1,3-DCP-Löswng, bei der angegebenen Konzentration zugegeben werden.
Δ = Geringe Gelierung bei Zusatz von 20 bis 30% Lösungsmittel.
| Äthylacetat | Δ | X | X |
| Butylacetat | Δ | X | X |
| Amylacetat | χ | X | X |
| Dichloräthan | O | O | O |
| Tetrachloräthylen | 0 | Δ | χ |
| Benzol | O | O | O |
| Toluol | O | O | O |
| Xylol | O | O | O |
| Äthylenglykolmonoäthyläther | χ | χ | χ |
| Äthylenglykolmonoäthylätheracetat | χ | χ | χ |
| Äthylenglykolmonomethylätheracetat | χ | χ | X |
| n-Hexan | χ | χ | X |
wird mit dem hydrophoben Lösungsmittel auf 7 bis 8% verdünnt und mil
rirer RakeTln einer°Stärke voYo,Ö76 inm auf eine Glasplatte aufgetragen. Die Schichtung wird in Wasser bei 200C koaguliert.
609635/214
Ähnliche Ergebnisse wie in den Tabelle IV und VI
werden bei Verwendung von 2,3-DCP an Stelle von 1,3-DCP erhalten.
Die üblichen Polyaminosäurelösungen in halogenierten
Kohlenwasserstoffen, wie Äthylenchlorid, haben ein wesentlich gröi3crcs spezifisches Gewicht als
Wasser, und es ist daher schwierig, eine Emulsion von Polyaminosäuren in Wasser herzustellen. Mit der
Polyaminosäureiösung der Erfindung wird diese Schwcirigkeit überwunden, da sie den Zusatz verschiedener
hydrohilcr oder hydrophober Lösungsmittel mit geringerem spezifischem Gewicht als Wasser
gestattet, ohne daß eine Ausfällung der Polyaminosäuren erfolgt. Es können somit Polyaminosäurelösungen
mit einem spezifischen Gewicht hergestellt werden, das in der Größenordnung des spezifischen
Gewichts von Wasser liegt.
Die in den vorstehenden Tabellen aufgeführten hydrophilen und hydrophoben Lösungsmittel werden
zur Herstellung von Pigmentpasten für Polymerisate verwendet. Der Zusatz derartiger Lösungsmittel zu
üblichen Polyaminosäurelösungen in halogenierten Kohlenwasserstoffen verursacht bisweilen eine erhebliche
Zunahme der Viskosität der Lösung, was zu Schwierigkeiten bei der Verformung führt.
Bei Verwendung einer Lösung der Polyaminosäure der Erfindung in FA, 1,3-DCP oder 2,3-DCP hat der
Zusatz der in den Tabellen III bis Vl aufgeführten hydrophilen oder hydrophoben Lösungsmittel keine
Zunahme der Viskosität der Lösung zur Folge. Ls erfolgt im Gegenteil eine Abnahme der Viskosität.
Ferner ist bei Zusatz einer Pigmentpaste die Erhöhung der Viskosität der Lösung nur gering, und bei der Verformung
treten keine Schwierigkeiten auf. Dies ist ebenfalls ein typisches Merkmal der Polyaminosäureiösung
der Erfindung.
Gewöhnlich werden die vorgenannten schlechten Lösungsmittel nach der Herstellung der Polyaminosäureiösung
der Erfindung zugegeben. Wenn jedoch die Polymerisalionsreaktion zur Herstellung der Polyaminosäuren
in FA, 1,3-DCP oder 2,3-DCP durchgeführt wird, können die schlechten Lösungsmittel
auch vorder Polymerisationsreaklion zugesetzt werden. Die !Beispiele erläutern die Erfindung.
Es werden drei Arten von Poly-y-mcthyl-i.-glutamat
mit einer Grcnzviskositäts/.ahl von 1,0, 1,8 bzw. 2,5,
ίο die praktisch keine /i-Konfiguration aufweisen, durch
Zusatz von Methanol zu drei Arten von Äthylendichloridlösungcn der Polymerisate mit unterschiedlichem
Polymerisationsgrad und Ausfällung der Polymerisate mit möglichst wenig mechanischer Beanspruchung
hergestellt. In jedem Fall wird die Grenzviskositätszahl
und die reduzierte Viskosität bei 2O0C bestimmt. Die Polymerisate werden in Dichloressigsäurc
gelöst. Die gleiche Bestimmung wird in den nachstehenden Beispielen und in den vorstehenden
Versuchen angewandt. Ferner werden Polymerisate mit nahezu lüOprozentigcr /^-Konfiguration dadurch
hergestellt, daß man Folien aus den drei verschiedenen Polyaminosäurelösungen nach einem Trockenverfahren
herstellt und die Folien um das zweifache reckt.
Schließlich werden Polymerisate mit etwa 50%/J-Konfiguration
dadurch hergestellt, daß man die drei verschiedenen Polymerisate, die praktisch keine /3-Konfiguration
enthalten, in einer Hammermühle auf eine Teilchengröße von weniger als 0,35 mm vermahlt.
Die erhaltenen Polymerisate werden bei Raumtemperatur
in FA zu den in Tabelle VII angegebener Konzentrationen gelöst. Die erhaltenen Lösungen
werden auf polierte Glasplatten mittels einer Rakel in einer Stärke von 0,076 mm aufgetragen. Die Koa-
gulierzeit des Anstrichs wird bei 2O0C in Wasser gemessen.
Die Ergebnisse sind in Tabelle VIl zusammengestellt. Aus sämtlichen neun verschiedenen Polymerlösungen
werden Folien aus Poly-y-methyl-L-glutamai
erhalten.
Grcnzviskositätszahl
1,0
1,0
1,8
2,5
/^-Konfiguration 0%
Konzentration der Lösung 25 %
Koagulierzeit, see 20
Koagulierzeit, see 20
etwa
50%
20%
20
50%
20%
20
etwa 100%
15% IS 20 0 %
etwa
50%
12%
20
50%
12%
20
etwa
100%
100%
10%
20
0%
10%
etwa etwa
50% 100%
8% 7%
20 20
9 g FA werden bei Raumtemperatur zu jeweils 1 g Poly-y-benzyl-D-glutamat mit einer Grenzviskositätszahl
von 1,5, Poly-y-äthyl-L-glutamat mit einer
reduzierten Viskosität von 2,0 und Poly-y-butyl-L-glutamat
mit einer reduzierten Viskosität von 1,0 gegeben. Aus den erhaltenen Polymerlösungen werden
gemäß Beispiel 1 Folien hergestellt
Jeweils 9 g FA werden zu 1 g Poly-e-carbobenzoxy-L-lysin
mit einer reduzierten Viskosität von 2,0, Poly-/?-methyl-L-aspartat mit einer reduzierten Viskosität
von 1,5, Poly-L-leucin mit einer reduzierten Visko
sität von 2,4 und Poly-L-alanin mit einer reduzierten Viskosität
von 2,3 gegeben. Die erhaltenen Gemisch« werden etwa 8 Stunden bei Raumtemperatur geschüt
telt und gerührt. Danach sind sämtliche Polymerisat«
vollständig gelöst. Durch Auftragen dieser Polymer lösungen auf Glasplatten mittels einer Rakel in eine
Stärke von 0,076 mm und Koagulieren der erhaitenei Anstriche in Wasser bei 200C und Trocknen werdei
Jeweils 9,5 g FA werden zu 0,5 g des 1:1-Copoly
merisats aus y-Methyl-L-glutamat und ε-Carbobenz
oxy-L-lysin, y-Methyl-L-glutamat und L-Leucin bzw
/S-Methyl-L-aspartat und ε-Carbobenzoxy-L-lysin ge
geben, und die eihaltenen Gemische werden 8 bi: 24 Stunden bei Raumtemperatur gerührt. Die er
haltencn Ccipolymerisat-Lösungen werden gemäß Beispiel
3 zu Folien verarbeitet.
y-Mcthyl-n-glutamai-N-carboxyanhydrid wird zu
FA in solcher Menge gegeben, daß nach der Polymerisation die Polymerkonzentration 10% beträgt.
Die Polymerisation wird bei 200C mit Triäthylamin
als Initiator und bei einem Molverhältnis von Monomer zu Initiator von 100: 1 durchgeführt. Man erhält
eine Poly-y-niethyl-n-glutamatlösung mit einer reduzierten
Viskosität von 0,5.
lZine Poly-y-mclhyl-D-glutamatlösung mit überschüssigem
FA im Lösungsmittclsystem wird durch tropfenweise Zugabe von FA zu einer Poly-y-mcthyln-glukimatlösung
in Älhylendichlorid hergestellt, wobei gleichzeitig das Lösungsmittel unter vermindertem
Druck abdeslillierl wird.
nie erhaltene Polymerlösung wird mittels einer Rakel in einer Stärke von 0,076 mm auf eine^GIasplatte
aufgetragen. Der Anstrich wird bei 200C in Wasser koaguliert und getrocknet. Man erhält eine
Folie.
Es wird eine lOprozcntige FA-Lösung von PoIyj-melhyl-L-glutamat
mit einer Grenzviskositätszahl von 1,8 hergestellt. Diese Lösung wird mittels einer
Rakel in einer Stärke von 0,076 mm auf polierte Glasplatten aufgetragen. Die Anstriche werden bei 25°C
in Koagulierbädern koaguliert, die aus Wasser und Methanol bzw. Wasser und Aceton im Volumenverhältnis
1 : 1 bestehen. Nach dem Trocknen werden durchsichtige Folien erhalten.
jeweils 10 g einer lOprozentigen FA-Lösung von Poly-y-methyl-L-glutamat mit einer Grenzviskositätszahl
von 1,8 werden mit 50, 100 bzw. 2000 g Benzol, Toluol und Xylol versetzt. Das Polymerisat ist in
Benzol, Toluol bzw. Xylol allein unlöslich. Die erhaltenen Lösungen werden in einem Koagulierbad, das
aus Aceton und Wasser im Volumenverhältnis 1:1
besteht, koaguliert. Nach dem Trocknen werden Folien erhalten.
y-Methyl-L-glutamat-N-carboxyanhydrid wird in ein
Lösungsmittelsystem aus FA und Äthylendichlorid im Gewichtsverhältnis 5 : 5 bzw. 7,5 : 2,5 in solchet
Menge gegeben, daß die Polymerkonzentration nach der Polymerisation 10% beträgt. Die Polymerisationen
werden bei 2O0C mit Triäthylamin als Initiator und bei einem Molverhältnis von Monomer zu Initiator
von 100: 1 durchgeführt. Es werden FA-Äthylendichlorid-Lösungen
von Poly-y-methyl-i.-glutamat mit
einer reduzierten Viskosität von 0,8 bzw. 0,6 erhalten.
»5
Eine 15prozentige Äthylendichloridlösung von Poly-methyl-L-glutamat
mit einer Grenzviskositätszahl von 1,8 wird mit der gleichen Menge FA versetzt. Die
erhaltene homogene Polyaminosäurelösung wird mit
einer Rakel mit einer Stärke von 0,076 mm auf eine Glasplatte aufgetragen, und der Anstrich wird bei
200C in Wasser koaguliert. Nach dem Trocknen erhält
man eine Folie.
Drei Arten von Poly-y-methyl-L-glutamat mit
Grenzviskositätszahlen von 1,0, 1,8 bzw. 2,5, die praktisch keine ^-Konfiguration enthalten, werden durch
Zugabe von Methanol zu drei verschiedenen Äthylen-
dichloridlösungen der Polymerisate mit unterschiedlichem Polymerisationsgrad hergestellt. Die Polymerisate
werden mit möglichst wenig mechanischer Beanspruchung ausgefällt. Ferner werden Polymerisate mit
nahezu lOOprozentiger /^-Konfiguration dadurch her-
gestellt, daß aus den drei verschiedenen Polyaminosäurelösungcn
nach einem Trockenverfahren Folien hergestellt werden, die um das Zweifache gereckt
werden. Schließlich werden Polymerisate mit etwa 50% /^-Konfiguration durch Vermählen der drei ver-
schiedenen Polymerisate, die praktisch keine /S-Konfiguration
enthalten, in einer Hammermühle auf eine Teilchengröße von weniger als 0,35 mm hergestellt.
Die erhaltenen Polymerisate werden bei Raumtemperatur in 1,3-DCP zu den in Tabelle VIII angegebenen
Konzentrationen gelöst. Die erhaltenen Lösungen werden auf polierte Glasplatten mittels einer Rakel
in einer Stärke von 0,076 mm aufgetragen. Die Koagulierzeit wird in Wasser bei 2O0C bestimmt. Die Ergebnisse
sind in Tabelle VIII zusammengestellt. Aus allen
Polymerlösungen werden nach einem Naßverfahren Folien von Poly-y-methyl-L-glutamat erhalten.
Grenzviskositätszahl
1,0
1,0
1,8
2,5
ß- Konfiguration
Konzentration der Lösung
Koagulierzeit, see
etwa etwa etwa etwa etwa etwa
0% 50% 100% 0% 50% 100% 0% 50% 100%
70% 60% 50% 60% 45% 40% 45% 40% 35%
90-110 120-130 140-150 100-110 125-140 150-160 110-120 130-140 180-190
viskositätszahl von 1,5, Poly-y-äthyl-L-glutamat mit
B e i s ρ i e 1 12 ■ 65 einer reduzierten Viskosität von 2,0 bzw. Poly-y-butyl-
Jeweils 9 g 1,3-DCP werden bei Raumtemperatur gegeben. Aus den erhaltenen Polymerlösungen werden
zu 1 g Poly-y-benzyl-D-glutamat mit einer Grenz- gemäß Beispiel 11 Folien hergestellt
Jeweils 9 g 1,3-DCP werden zu 1 g Poly-r-carbobenzoxy-L-lysin
mit einer reduzierten Viskosität von 2,0, Poly-ß-methyl-i.-aspartat mit einer reduzierten
Viskosität von 1,5, Poly-L-lcucin mit einer reduzierten
Viskosität von 2,4 bzw. Poly-L-alanin mit einer reduzierten
Viskosität von 2,3 gegeben. Die Gemische werden etwa 12 Stunden bei Raumtemperatur geschüttelt
und gerührt. Danach sind sämtliche Polymerisate vollständig gelöst. Aus den Polymcrlösungcn
werden durch Auftragen auf Glasplatten mittels einer Rakel in einer Stärke von 0,076 mm, Koagulieren der
Anstriche in Wasser bei 200C und Trocknen Folien
hergestellt.
Jeweils 9,5 g 1,3-DCP werden zu 0,5 g der 1 : !-Copolymerisate
von y-Methy1-i.-glutamat und f-Carbobenzoxy-i.-lysin,
y-Melhyl-i.-glutamat und i.-Lcucin
bzw. ß-Methyl-L-aspartat und f-Carbobenzoxy-i.-lysin
gegeben, und die erhaltenen Gemische werden 8 bis 24 Stunden bei Raumtemperatur gerührt. Danach sind
die Copolymerisate vollständig in Lösung gegangen. Gemäß Beispiel 13 werden Folien hergestellt.
y-Methyl-D-glutamat-N-carboxyanhydrid wird in
ein Gemisch gleicher Teile 1,3-DCP und 2,3-DCP in solcher Menge gegeben, daß die Polymerkonzentration
nach der Polymerisation 20% beträgt. Die Polymerisation wird bei 200C mit Triäthylamin als Initiator und
einem M öl verhältnis von Monomer zu Initiator von 70:1 durchgeführt. Es wird eine Poly-y-methyl-n-glutamat-Lösung
mit einer reduzierten Viskosität von 0,7 erhalten.
Eine Poly-y-methyl-D-glutamat-Lösung mit überschüssigem
1,3-DCP im Lösungsmittelsystem wird durch tropfenweise Zugabe von 1,3:DCP zu einer
Poly-y-methyl-D-glutamat-Lösung in Älhylendichlorid
hergestellt, wobei gleichzeitig das Lösungsmittel unter vermindertem Druck abdestilliert wird.
Die erhaltene Polymerlösung wird auf eine Glasplatte mit einer Rakel in einer Stärke von 0,076 mm
aufgetragen. Der Anstrich wird in Wasser bei 200C
koaguliert und getrocknet. Man erhält eine Folie.
Es wird eine lOprozentige Lösung von Poly-y-methyl-L-glutamat
in 2,3-DCP mit einer Grenzviskositätszahl von 1,8 hergestellt. Diese Lösung wird auf polierte
Glasplatten mit einer Rakel in einer Stärke von 0,076 mm aufgetragen. Die Anstriche werden bei
25°C in Koagulierbädern koaguliert, die aus Methanol
und Wasser im Volumenverhältnis 1:1, Wasser und Aceton im Volumenverhältnis 1:1 bzw. Methanol
und Wasser im Voiumenverhältnis 2: 8 bestehen. Nach dem Trocknen werden durchsichtige Folien erhalten.
50, 100 bzw. 2000 g Benzol, Toluol bzw. Xylol werden zu jeweils 10 g einer lOprozentigen Lösung von
Poly-y-methyl-i.-glutamat in 1,3-DCP mit einer Grenzviskositälszahl
von 1,8 gegeben. Es werden einheitliche, durchsichtige Lösungen erhalten. Das Polymer
ist in Benzol, Toluol bzw. Xylol in Abwesenheit von 1,3-DCP unlöslich. Die erhaltenen Lösungen werden
in einem Koagulicrbad, das aus Aceton und Wasser im Volumenverhältnis 1 : 1 besteht, koaguliert. Nach
Trocknen werden Folien erhalten.
y-Methyl-i.-glutamat-N-carboxyanhydrid wird in
ein Lösungsmittelsyslem aus 1,3-DCP und Äthylendichlorid im Gewichtsverhältnis 5 : 5 bzw. 7 : 3 in
solcher Menge gegeben, daß die Polymerkonzentration nach der Polymerisation 10% beträgt. Die Polymerisation
wird bei 250C und mit Triethylamin als Initiator
in einem Molverhältnis von Monomer zu Initiator von 80:1 durchgeführt. Es werden 1,3-DCP-Äthylcndichlorid-Lösungen
von Poly-y-methyl-L-glutamat
mit einer reduzierten Viskosität von 0,9 bzw. 0,7 erhalten.
Eine 15prozentige Älhylendichloridlösung von Poly-y-methyl-L-glutamat
mit einer Grenzviskositätszahl von 1,8 wird mit einer gleichen Menge 1,3-DCP versetzt.
Es wird eine homogene Polyaminosäurclösung erhalten, die auf eine Glasplatte mit einer Rakel in
einer Stärke von 0,076 mm aufgetragen wird. Der Anstrich wird bei 200C in Wasser koaguliert. Nach dem
Trocknen wird eine Folie erhalten.
Beispiele 21 bis 24
Die Verfahren gemäß Beispiel 11 bis 14 werden wiederholt, an Stelle von 1,3-DCP wird jedoch
2,3-DCP verwendet. Es werden ähnliche Ergebnisse wie in den Beispielen 11 bis 14 erhalten.
20 bzw. 50 g Toluol und Xylol werden zu drei Polymerlösungen gegeben, die gemäß Beispiel 12 hergestellt
wurden. Es werden einheitliche durchsichtige Lösungen erhalten. Gemäß Beispiel 11 werden aus diesen Lösungen
Folien hergestellt.
Jeweils 1 g Poly-y-benzyl-D-glutamat mit einei
Grenzviskositätszahl von 1,5, Poly-y-äthyl-L-glutamai
mit einer reduzierten Viskosität von 2,0 und Poly y-butyl-L-glutamat mit einer reduzierten V!sko;itä
von 1,0 werden mit einem Gemisch aus 4,5 g FA un:
4,5 g 1,3-DCP versetzt Aus den erhaltenen Polymer lösungen werden gemäß Beispiel 1 Folien hergestellt
Aus der Bescheibung ist ersichtlich, daß die Poly
aminosäurelösungen der Erfindung für die verschie densten Zwecke brauchbar sind. Die verwendbarei
Polyaminosäuren mit einem Polymerisationsgrad voi etwa 50 bis 5000 haben ein Molekulargewicht vo
etwa 3000 bis etwa 1 000 000. Die Polymerkonzeu tration in der Polyaminosäurelösung kann bis zu etw
70 Gewichtsprozent, bezogen auf das Gisamtgewicl der Lösung, betragen.
Claims (3)
1. Polyaminosäurelösung, dadurch gekennzeichnet,
daß sie mindestens eines der Lösungsmittel Furfurylalkohol, l.S-Dichlor^-propanol
und 2,3-Dichlor-l-propanoI sowie bis zu
70 % Polyaminosäure enthält.
2. Polyaminosäurelösung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie zusätzlich ein
schlechtes Lösungsmittel für die Polyaminosäure enthält, das hydrophil oder hydrophob ist.
3. Verwendung der Polyaminosäurelösung nach Anspruch 1 zur Herstellung von geformten Gebilden
und als Beschichtungsmasse.
Applications Claiming Priority (4)
| Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
|---|---|---|---|
| JP6811171 | 1971-09-06 | ||
| JP6811171A JPS4834243A (de) | 1971-09-06 | 1971-09-06 | |
| JP1849872 | 1972-02-24 | ||
| JP1849872A JPS4886956A (de) | 1972-02-24 | 1972-02-24 |
Publications (3)
| Publication Number | Publication Date |
|---|---|
| DE2242722A1 DE2242722A1 (de) | 1973-03-15 |
| DE2242722B2 DE2242722B2 (de) | 1976-01-15 |
| DE2242722C3 true DE2242722C3 (de) | 1976-08-26 |
Family
ID=
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