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Die
Komplexität
des Immunsystems ist eine gewaltige Barriere für das Verständnis der Fehlfunktion des
Immunsystems gewesen. In den vergangenen Jahren haben die Verfahren
der Molekularbiologie Einsicht in die Mechanismen und Komponenten
bereitgestellt, die Immunität
zugrunde liegen. Die Geschichte der Immunität ist weitgehend die Geschichte
der Lymphozyten. Lymphozyten besitzen ein extrem komplexes und raffiniertes
System zur Wechselwirkung miteinander, mit antigenpräsentierenden
Zellen und mit fremden Antigenen und Zeilen.
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Modulation
der Immunantwort variiert mit den spezifischen produzierten Faktoren
und den Rezeptoren, die auf der reagierenden Zelle gegenwärtig sind.
Die Wege für
Herabregulierungsantworten sind ebenso wichtig wie jene, die für Aktivierung
erforderlich sind. T-Zelltoleranz ist ein gut bekannter Mechanismus
zur Prävention
einer Immunantwort auf ein bestimmtes Antigen. Andere Mechanismen,
wie z.B. die Sekretion von unterdrückenden Cytokinen, sind ebenfalls
bekannt.
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Ein
häufiges
Kennzeichen einer Vielzahl von Erkrankungen und Entzündungen
ist die Involvierung von proentzündlichen
CD4+-T-Zellen. Diese T-Zellen sind für die Freisetzung
von entzündlichen
Th-1-Typ-Cytokinen verantwortlich. Cytokine, die als Th-1-Typ charakterisiert
werden, umfassen Interleukin-2(IL-2), g-Interferon, TFNa und IL-12.
Solche proentzündlichen
Cytokine wirken, um die Immunreaktion zu stimulieren, in vielen Fällen resultierend
in der Zerstörung
von autologem Gewebe. Andere Cytokine sind mit der Unterdrückung von T-Zellreaktion
assoziiert. Diese sind vom Th2-Typ und umfassen IL-10, IL-4 und
TGF-b. Es ist festgestellt worden, dass Th1- und Th2-Typ-T-Zellen
den identischen Antigenrezeptor als Reaktion auf ein Immunogen verwenden
können,
wobei bei Ersterem eine Stimulationsreaktion und bei Letzterem eine
suppressive Reaktion ausgelöst
wird.
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Viele
klinische Symptome, die mit entzündlichen
Erkrankungen assoziiert sind, können
durch Induktion einer spezifischen suppressiven Reaktion reduziert
werden. Immunsuppressiva, wie z.B. Cyclosporin-A, sind in Therapie
verwendet worden. Ihr Fehlen von Spezifität ist jedoch ein schwerwiegender
Nachteil. Eine Behandlung, die T-Zellaktivierung spezifisch hemmt,
wäre von
großem
medizinischem Vorteil.
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Relevante Literatur
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Die
Injektion von DNA zur Förderung
der Impfung gegen Mikroben und Tumoren wird in Pardoll et al., Immunity
3, 165–169
(1995); Davis et al., Hum. Mol. Genet. 2, 1847–1851 (1993); Ulmer et al.,
Science 259, 1745–1749
(1993), und Tang et al., Nature 356, 152–154 (1992), diskutiert. Genetische
Immunisierung hat die Induktion einer spezifischen humoralen aber
auch einer umfassender reagierenden zellulären Immunantwort in Tiermodellen
von Krebs, Mycoplasma, TB, Malaria und vielen Virusinfektionen gezeigt,
einschließlich
Influenza und HIV. Siehe zum Beispiel Mor et al., J. Immunol. 155,
2039–46
(1995); Xu und Liew, Immunology 84, 173–6 (1995); und Davis et al.,
Vaccine 12, 1503–9
(1994).
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Bei
EAE ist gezeigt worden, dass Th2-Typ-Zellen die Induktion von Erkrankung
verhindern. Weiner et al., Annu. Rev. Immunol. 12, 809–837 (1994).
Es ist gezeigt worden, dass Th1-Typ-Zellen in einem Mausmodell schwere
Arthritis verursachen, Germann et al., P.N.A.S. 92, 4823–4827 (1995).
Sempe et al., Diabetologia 37, 337–343 (1994), stellen Beweise
für CD4+-regulierende T-Zellen bei der männlichen
NOD-Maus bereit. T-zellvermittelte
Inhibition des Transfers von Autoimmundiabetes bei NOD-Mäusen ist
in Hutchings und Cooke, J. Autoimmun. 3, 175–185 (1990), dargestellt.
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Die
Verabreichung von monoklonalen Antikörpern, die auf pathogene TCR-V-Genprodukte ausgerichtet
sind, und Impfung mit Peptiden aus der zweiten und dritten komplementaritätsbestimmenden
Region der pathogenen TCR-V-Region haben sich in der Therapie von
EAE, die in Acha-Orbea et al., Cell 54, 263–273 (1988); Sakai et al.,
P.N.A.S. 85, 8608–8612
(1988), Vandenbark et al., Nature 341, 541–544 (1989), und Howell et
al., Science 246, 668–670
(1989), gezeigt wird, als erfolgreich erwiesen.
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Empfindlichkeit
auf MS ist mit bestimmten MHC-Klasse-II-Genen assoziiert gewesen,
Oksenberg und Steinman, Current Opinion in Immunology 2, 619–621 (1990).
Auf zellulärer
Ebene ist die Oligoklonalität
von T-Zellen in der Gehirn-Rückenmarks-Flüssigkeit
(CSF) von MS-Patienten beschrieben worden. Lee et al., Ann. Neurol.
29, 33–40
(1991). Oksenberg et al., Nature 345, 344–346 (1990), beschreiben die
Verwendung von PCR zur Amplifikation von TCR-Va-Sequenzen aus Transkripten,
die von MS-Gehirnläsionen
abstammen. Wucherpfennig et al., Science 248, 1016–1019 (1990),
und Ota et al., Nature 346, 183 (1990), berichten von Studien von
T-Zellklonen bei
Menschen, die basisches Myelinprotein umfassen.
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WO 92/12996 betrifft Impfstoffe,
die aus einem T-Zellrezeptor oder einem Fragment davon bestehen. Kuchroo
et al., Journal of Experimental Medicine 179, 1659–1664 (1994),
betrifft T-Zellrezeptor-(TCR-) Verwendung und wie diese die Erkrankungsempfindlichkeit
in experimenteller Autoimmunenzephalomyelitis bestimmt. Studien
mit TCR-vbeta-8.2-transgenen Mäusen
sind beschrieben. Mor et al., Journal of Clinical Investigation
92, 2199–2206
(1993), betrifft Verschiebungen in den Epitopen vom basischem Myelinprotein,
das von Lewis-Ratten-T-Zellen vor, während und nach der Induktion
von Versuchs-Autoimmunenzephalomyelitis erkannt wird. Vallia et
al., Journal of Clinical Investigation 91, 616–628 (1993), betrifft die Bindung
von basischem Myelinproteinpeptiden an menschliche Histokompatibilitätsleukozytenantigen-Klasse-II-Moleküle und deren Erkennung
durch T-Zellen von Multiple-Sklerose-Patienten. Danko et al., Gene Therapy
1, 114–121
(1994), betrifft die pharmakologische Verstärkung von fremder In-vivo-Genexpression
im Muskel. Waisman et al., Nature Medicine 2, 899–905 (1996),
betrifft die suppressive Impfung mit DNA, die für eine variable Region des
T-Zellrezeptors kodiert, zur Vermeidung von Autoimmunenzephalomyelitis
und Aktivierung von th2-Immunität.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft Verfahren zur Induktion einer spezifischen
suppressiven T-Zeltantwort. Wie nachstehend beschrieben wird ein
Säugetierwirt
mit einem DNA-Expressionsvektor geimpft, der für ein lösliches T-Zellrezeptorantigen
mit variabler Region kodiert (VImpfung).
Als Reaktion auf die Impfung wird eine suppressive Antwort hervorgerufen,
wo T-Zellen, die die variable Region exprimieren (variable Region,
auf die abgezielt wird, „VTarget"),
Th2-Cytokine produzieren, einschließlich IL-4. Suppressive Impfung vermeidet oder kehrt
proentzündliche
T-Zell-Antworten in einer spezifischen, zielgerichteten Art um.
Die hierin beschriebenen Bedingungen, die von dieser Behandlung
profitieren, umfassen Autoimmunerkrankungen, Gewebstransplantation
und andere mit Entzündung
assoziierte Erkrankungen.
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In
einem Aspekt stellt die Erfindung eine DNA-Expressionskassette,
die eine Sequenz umfasst, die für zumindest
einen Abschnitt einer variablen Region eines T-Zellrezeptors unter der regulierenden
Kontrolle eines Promotors kodiert, der in einem Säugetierwirt
aktiv ist, wobei die variable Region des T-Zellrezeptors aus der
Gruppe bestehend aus Vα8–10, Vα12, Vα16, Vα1, Vα5, Vα7, Vβ5, Vβ5.1, Vβ5.2, Vβ12 und Vβ14 ausgewählt ist,
zur Verwendung in einem Verfahren zur Behandlung einer Autoimmunerkrankung
bei einem Säugetier,
worin die variable Region des T-Zellrezeptors
mit der Autoimmunerkrankung assoziiert ist, bereit.
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Der
Abschnitt einer variablen Region eines T-Zellrezeptors kann unter
der regulierenden Kontrolle eines Promotors sein, der im Muskelgewebe
aktiv ist.
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In
einem anderen Aspekt stellt die Erfindung ein Plasmid bereit, das
diese Expressionskassette umfasst.
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Die
Erfindung stellt auch die Verwendung einer Plasmidexpressionskassette,
die eine Sequenz umfasst, die für
zumindest einen Abschnitt einer variablen Region eines T-Zellrezeptors
unter der regulierenden Kontrolle eines Promotors kodiert, der in
einem Säugetierwirt
aktiv ist, wobei die variable Region des T-Zellrezeptors aus der
Gruppe bestehend aus Vα8–10, Vα12, Vα16, Vα1, Vα5, Vα7, Vβ5, Vβ5.1, Vβ5.2, Vβ12 und Vβ14 ausgewählt ist,
zur Herstellung eines Arzneimittels zur Behandlung der Autoimmunerkrankung,
worin die variable Region des T-Zellrezeptors mit der Autoimmunerkrankung
assoziiert ist, bereit.
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Kurzbeschreibung der Zeichnungen
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1A und 1B sind
Diagramme, welche die Wirkung von DNA-Impfung von Mäusen nach
aktiver Immunisierung mit MBP Ac1-20-Peptid (1A) oder
intaktem MBP (1B) zeigen. Gruppen von 9–15 PL/J-Mäusen wurde
s.c. in die Fußpfoten
das Peptid oder Protein injiziert. Mäuse wurden mit DNA, die für Vβ5.1, Vβ8.2 kodiert,
oder nur mit PBS behandelt. Der mittlere Krankheitswert aller Mäuse in jeder
Gruppe ist dargestellt.
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2A bis 2D sind
Diagramme, die eine Änderung
der Cytokinproduktion durch DNA-Impfung zeigen. Die proliferative
Antwort ist in 2A für den Entzug von Lymphknotenzellen
aus PL/J-Mäusen
dargestellt, die mit MBP Ac1-20 nach Vorbehandlung mit DNA, die
für Vβ5.1, Vβ8.2 kodiert,
oder nur PBS immunisiert wurden. Überstände von INC aus Mäusen, die
mit vβ5.1,
Vβ8.2 oder
mit PBS vorbehandelt wurden, wurden nur mit Concanavalin A (10 μg/ml) oder
dem Peptid MBP Ac1-20 auf die Gegenwart von γ-Interferon (2B),
IL-2 (2C) und IL-4 (2D)
getestet.
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3A und 3B zeigen
die Erkrankungsinduktion durch T-Zelllinien. T-Zelllinien, die aus
Kontroll-PL/j mit EAE oder aus Mäusen
isoliert wurden, die mit Vβ8.2-DNA
geschützt
wurden, 8.2-LN wurden intravenös
in weibliche PL/J-Mäuse,
5 Millionen Zellen/Maus, inokuliert. Es ist der mittlere Erkrankungswert
aller Mäuse
in jeder Gruppe ± Standardabweichung
dargestellt. In 3B waren fünf Millionen TH2-Zellen, die
auf MBP Ac1-20 gerichtet waren, das von Mäusen abstammte, die mit Vβ8.2-DNA immunisiert
wurden, in der Lage, EAE zu unterdrücken, während Mäuse, die MBP Ac1-20 in CFA
erhielten, EAE entwickelten.
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4 zeigt
ein Expressionskonstrukt für
suppressive Impfung.
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Beschreibung der spezifischen
Ausführungsformen
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Die
hierin beschriebenen Verfahren stellen ein Mittel zur therapeutischen
Behandlung und Erforschung von Entzündung durch die Induktion einer
spezifischen, suppressiven T-Zellantwort bereit. Eine DNA-Expressionskassette
wird in Wirtsgewebe injiziert, zum Beispiel Muskel oder Haut. Der
Vektor umfasst eine DNA-Sequenz, die für zumindest einen Abschnitt
der variablen Region aus einem T-Zellantigenrezeptor kodiert, der
mit einem Phänotyp
von Interesse assoziiert ist (VImpfung).
Als Reaktion auf diese Impfung wird eine suppressive Reaktion ausgelöst. Endogene
T-Zellen, die eine native Form einer variablen Region, auf die abgezielt
wird, exprimieren, „VTarget",
produzieren suppressive Th2-Cytokine, einschließlich IL-4.
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Suppressive
Impfung findet in der Behandlung von Autoimmunerkrankungen Anwendung,
die durch eine Involvierung von proentzündlichen T-Zellen charakterisiert
sind, wie z.B. multipler Sklerose, experimenteller Autoimmunenzephalitis,
rheumatoider Arthritis und insulinabhängigem Diabetes mellitus. Andere
Leiden, die behandelt werden können,
umfassen Transplantat-gegen-Wirt-Erkrankung, Transplantatabstoßung, Entzündung des
zentralen Nervensystems, verursacht durch Bakterien- und Virusinfektion,
z.B. Entzündungsreaktion
auf Impfung mit lebenden Mikroorganismen, lokale Entzündung als
Reaktion auf Trauma und andere Leiden, die mit unerwünschter,
z.B. pathogener, T-Zeltaktivität
assoziiert sind. Tiermodelle, insbesondere kleine Säugetiere,
z.B. murine, hasenartige etc., sind für experimentelle Forschungsarbeit
von Interesse.
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Ein
häufiges
Kennzeichen bei einer Vielzahl von Erkrankungen und Entzündungen
ist die Involvierung von proentzündlichen
CD4+-T-Zellen. Diese T-Zellen sind für die Freisetzung
von entzündlichen
Th-1-Typ-Cytokinen an der Stelle der Gewebszerstörung verantwortlich. Solche
proentzündlichen
Cytokine wirken, um die Immunantwort zu stimulieren, in vielen Fällen führt dies
zur Zerstörung
des autologen Gewebes. Suppressive Impfung dient sowohl der Induktion
von spezifischer Suppression aus T-Zellen, die eine spezifische variable Region
exprimieren, als auch zur Freisetzung von suppressiven Cytokinen
an der Stelle der Entzündung,
wodurch der Wirkung von Th1-Typ-Cytokinen entgegengewirkt wird.
Die variable(n) Region(en) zur Impfung werden ausgewählt, um
diese Wirkungen zu optimieren.
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Eine
DNA-Expressionskassette, die für
zumindest einen Abschnitt einer variablen Region eines T-Zellrezeptors
kodiert, für
gewöhnlich
als Teil eines Vektors, wird in das Gewebe des Impfstoffempfängers eingeführt. Das
Gen der variablen Region oder eines Abschnitts davon (VImpfstoff)
wird im Gewebe exprimiert, und das kodierte Polypeptid wirkt als
Immunogen oder Antigen. Es kann die Hypothese aufgestellt werden,
dass die Präsentation
der VImpfstoff-Sequenz durch eine „nicht-professionelle" Zelle, der gemeinsam
stimulierende Moleküle
fehlen, wie z.B. CD80 und CD86, eine suppressive T-Zellantwort stimuliert.
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Die
VImpfstoff-Sequenz kodiert für zumindest
einen Abschnitt der variablen Region eines T-Zellantigenrezeptors,
ausgewählt
aus Vα8–10, Vα12, Vα16, Vα1, Vα5, Vα7, Vβ5, Vβ5.1, Vβ5.2, Vβ12 und Vβ14. Unter „variabler
Region" versteht
man beliebige der Gensegmente V, D und/oder J in Keimbahn oder neu
angeordneter Form. Die Sequenzen der variablen Regionen des T-Zellantigenrezeptors
sind detailliert beschrieben und fachbekannt. Diese variablen Regionen
sind durch genetische Neuanordnung während der Reifung von T-Lymphozyten
gekennzeichnet, sodass das chromosomale V-Segment an ein „D"- und/oder ein „J"-Segment gebunden
ist, wodurch eine Expression einer vollständigen α- oder β-Kette ermöglicht wird. Ein Komplex des α, β- oder γ, δ-Heterodimers
und zusätzliche
Moleküle
erkennen Antigenpeptide, die an MHC-Klasse-I oder -Klasse-II-Moleküle gebunden
sind. Im Allgemeinen hat die VImpfstoff-Sequenz
dieselbe Ursprungsspezies wie der Tierwirt, vorzugsweise ist er
autolog. Exemplarische Sequenzen sind in Kabat et al., Sequences
of Proteins of Immunological Interest, NIH, Publikation Nr. 91-3242,
1477–1571,
zu finden, oder es kann über
die Genbank-Datenbank zugegriffen werden. Unter Vα-Familien
von Interesse sind menschliche Vα8–10, Vα12 und Vα16. Andere
Regionen von Interesse umfassen Vα1,
Vα5 und
Vα7. Vβ-Familien
von Interesse umfassen menschliche Vβ5 und Vβ12, insbesondere V5.1 und Vβ5.2. Es sind
Verfahren zur Auswahl von VImpfstoff-Sequenzen
in Beziehung zu einer besonderen Erkrankung bereitgestellt.
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Die
entsprechende DNA-Expressionskassette umfasst die meisten oder alle
Sequenzen, die für
eine variable TCR-Region kodieren, wie von Kabat et al., siehe oben,
definiert. Die kodierende Sequenz kann am 5'- oder 3'-Terminus trunkiert sein, für gewöhnlich sind
zumindest etwa 75 % der V-Segmentsequenz gegenwärtig, noch üblicher zumindest etwa 80 %
und vorzugsweise zumindest etwa 95 %. Die Sequenz ist ausreichend,
um eine suppressive Antwort durch VTarget-Zellen
auf Impfung zu induzieren. Gegebenenfaöös umfasst VImpfstoff DNA-Sequenzen,
die für
die T-Zellrezeptor-D-,
-J- oder -DJ-Segmente kodieren, wobei das D- oder J-Segment mit
der V-Regionsequenz am 3'-Ende
zusammenhängend
ist.
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Der
Impfstoff kann mit einer oder einem Cocktail von VImpfstoff-Sequenzen
formuliert werden. Während festgestellt
worden ist, dass eine einzelne Sequenz in der Lage ist, eine Antwort
auf multiple Epitope zu unterdrücken,
kann es in einigen Fällen
wünschenswert
sein, multiple VImpfstoff-Sequenzen zu umfassen,
wobei jede ein anderes Epitop oder eine Epitop-MHC-Kombination erkennt.
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Die
VImpfstoff-Sequenzen werden in eine geeignete
Expressionskassette insertiert. Das Expressionskonstrukt wird auf
herkömmliche
Art hergestellt. Die Kassette hat die geeigneten Transkriptions-
und Translationsregulationssequenzen zur Expression der VImpfstoff-Sequenz in den Impfstoffempfängerzellen.
Die Kassette ist im Allgemeinen Teil eines Vektors, der einen geeigneten
Replikationsstartpunkt enthält,
und solche Gene, die für
selektierbare Marker kodieren, können
für Wachstum,
Amplifikation und Manipulation des Vektors vor seiner Einführung in
den Empfänger
erforderlich sein. Geeignete Vektoren umfassen Plasmide, YACs, BACs, Bakteriophagen,
Retrovirus und dergleichen. Herkömmlicherweise
ist der Expressionsvektor ein Plasmid. Vor Impfung kann die Kassette
aus den Vektorsequenzen durch Spaltung, Amplifikation etc. auf fachbekannte
Weise isoliert werden. Zur Injektion kann die DNA supergeknäuelt oder
linear, vorzugsweise supergeknäuelt,
sein. Die Kassette kann in der Wirtszelle für längere Zeiträume beibehalten werden oder
vorübergehend
sein, im Allgemeinen vorübergehend.
Stabile Aufrechterhaltung wird durch die Einführung von Sequenzen erreicht,
die Integration und/oder Aufrechterhaltung bereitstellen, z.B. retrovirale
Vektoren, EBV-Vektoren und dergleichen, erreicht.
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Die
Expressionskassette verwendet im Allgemeinen eine exogene Transkriptionsinitiationsregion,
d.h. einen anderen Promotor als jenen, der mit dem T-Zellrezeptor
in dem normal auftretenden Chromosom assoziiert ist. Der Promotor
ist in Wirtszellen funktional, insbesondere Wirtszellen, auf welche
die Kassette abzielt. Der Promotor kann durch Rekombinationsverfahren
in vitro oder als Ergebnis von homologer Integration der Sequenz
durch eine geeignete Wirtszelle eingeführt werden. Der Promotor ist
operabel mit einer kodierenden Sequenz von VImpfstoff verbunden,
um ein translatierbares mRNA-Transkript zu produzieren. Expressionsvektoren
weisen in geeigneter Weise Restriktionsstellen nahe der Promotorsequenz
auf, um die Insertion von BImpfstoff-Sequenzen
zu erleichtern.
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Es
werden Expressionskassetten hergestellt, die eine Transkriptionsinitiationsregion,
die konstitutiv oder induzierbar sein kann, das Gen, das für die VImpfstoff-Sequenz kodiert, und eine Transkriptionsterminationsregion
umfassen. Die Expressionskassetten können in eine Vielzahl von Vektoren
eingeführt
werden. Promotoren von Interesse können induzierbar oder konstitutiv
sein, für
gewöhnlich
konstitutiv, und stellen hohe Ausmaße von Transkription in den
Impfstoff-Empfängerzellen
bereit. Der Promotor kann nur im Empfängerzelltyp aktiv sein oder
kann in vielen verschiedenen Zelltypen aktiv sein. Es sind viele
starke Promotoren für
Säugetierzellen
fachbekannt, einschließlich β-Actin-Promotor,
frühe und
späte SV40-Promotoren,
Immunglobulinpromotor, menschlicher Cytomegalievirus-Promotor, retrovirale
LTRs etc. Die Promotoren können
mit Enhancern assoziiert sein oder auch nicht, wobei die Enhancer
natürlich
mit dem bestimmten Promotor oder mit einem anderen Promotor assoziiert
sein können.
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Eine
Terminationsregion wird 3' zur
kodierenden Region bereitgestellt, wobei die Terminationsregion mit
der Domäne
der variablen Region natürlich
assoziiert sein kann oder von einer anderen Quelle abstammen kann.
Eine große
Vielzahl an Terminationsregionen kann ohne negative Beeinflussung
von Expression verwendet werden.
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Die
verschiedenen Manipulationen können
in vitro oder in einem geeigneten Wirt, z.B. E. coli, durchgeführt werden.
Nach jeder Manipulation kann das resultierende Konstrukt kloniert,
der Vektor isoliert und die DNA gescreent oder sequenziert werden,
um die Korrektheit des Konstrukts sicherzustellen. Die Sequenz kann
durch Restriktionsanalyse, Sequenzierung oder dergleichen gescreent
werden.
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Eine
geringe Anzahl an Nucleotiden kann am Terminus der VImpfstoff-Sequenz
insertiert werden, üblicherweise
nicht mehr als 20, noch üblicher
nicht mehr als 15. Die Deletion oder Insertion von Nucleotiden wird üblicherweise
eine Folge der Notwendigkeiten der Herstellung sein, wobei herkömmliche
Restriktionsstellen bereitgestellt werden, Verarbeitungssignale
hinzugefügt
werden, die Manipulation erleichtert wird, eine Verbesserung der
Expressionsausmaße
oder dergleichen erreicht wird. Zusätzlich dazu kann der Wunsch
bestehen, eine oder mehrere Aminosäuren aus ähnlichen Gründen durch eine andere Aminosäure zu substituieren, für gewöhnlich werden
nicht mehr als etwa fünf
Aminosäuren
in der Region substituiert.
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Der
Impfstoff kann mit einer oder einem Cocktail von VImpfstoff-Sequenzen
formuliert werden, die auf demselben oder verschiedenen Vektoren
vorliegen können.
Die DNA-Vektoren werden in einem physiologisch annehmbaren Puffer
suspendiert, im Allgemeinen einer wässrigen Lösung, z.B. normaler Kochsalzlösung, phosphatgepufferter
Kochsalzlösung,
Wasser etc. Stabilisierungsmittel, Benetzungsmittel und Emulgatoren, Salze
zur Variation des osmotischen Drucks oder Puffer zur Sicherstellung
eines adäquaten
pH-Werts und Hautpenetrationsverstärker können als Hilfsmittel verwendet
werden. Die DNA liegt üblicherweise
in einer Konzentration von zumindest etwa 1 ng/ml und nicht mehr
als etwa 10 mg/ml vor, für
gewöhnlich
bei etwa 100 μg
bis 1 mg/ml, vor. Der Impfstoff kann in zwei oder mehren Dosen von
zumindest etwa 1 μg, üblicherweise zumindest
etwa 100 μg
und vorzugsweise zumindest etwa 1 mg, pro Dosis, verabreicht im
Abstand von 4 Tagen bis eine Woche, fraktioniert werden.
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Der
DNA-Impfstoff wird in den Muskel oder ein anderes Gewebe subkutan,
intradermal, intravenös, oral
oder direkt in das Spinalfluid injiziert. Von besonderem Interesse
ist Injektion in den Skelettmuskel. Ein Beispiel für intramuskuläre Injektion
ist in Wolff et al., Science 247, 1465–1468 (1990), zu finden. Einspritzung kann
auch zur intramuskulären
Verabreichung verwendet werden, wie von Furth et al., Anal. Biochem.
205, 365–368
(1992), beschrieben. Die DNA kann auf Goldmikroteilchen beschichtet
werden und intradermal durch ein Teilchenbombardierungsgerät oder eine „Genkanone" verabreicht werden.
Mikroteilchen-DNA-Impfung ist in der Literatur beschrieben worden
(siehe beispielsweise Tang et al., Nature 356, 152–154 (1992)).
Goldmikroprojektile werden mit der Impfstoffkassette beschichtet,
dann in Hautzellen bombardiert.
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Die
Wirksamkeit von DNA-Impfung kann durch Injektion von Cardiotoxin
in das Gewebe etwa eine Woche vor der Impfung verbessert werden,
wie von Davis et al., FERS Lett. 333, 146–150 (1993), und in den Beispielen
beschrieben. Das Cardiotoxin stimuliert Muskeldegeneration und -regeneration.
In den Muskel werden etwa 0,1 bis 10 μM Cardiotoxin, das in einem
pharmakologisch annehmbaren Vehikel gelöst ist, injiziert.
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Das
zu behandelnde Leiden bestimmt die Auswahl der VImpfstoff-Sequenz(en).
Identifikation von spezifischen variablen T-Zellrezeptorregionen,
die mit Entzündungserkrankung
assoziiert sind, ermöglicht
die Verwendung von Therapien, welche die proentzündliche Reaktion von T-Zellen
mit solchen variablen Regionen (VTarget)
hemmen. Variable Regionen, die mit Erkrankung assoziiert sind, werden
durch eine Vielzahl verschiedener Verfahren identifiziert. Im Fall
von Autoimmunerkrankungen sind T-Zellen identifiziert worden, die
spezifisch mit einer Kombination eines Autoantigens, das von autologen
MHC-Molekülen
präsentiert
wird, reagieren.
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Zum
Beispiel können
In-vitro-Studien durchgeführt
werden, um die Konfiguration der variablen Region von T-Zellen zu
identifizieren, die auf ein Testantigen, z.B. Autoantigen, Transplantathistokompatibilitätsantigen,
Virusantigen etc., reagieren. Der Test kann ein gesamtes Antigen
nützen
oder immundominante Peptide auswählen,
unter Verwendung von fachbekannten Verfahren, um Peptide auszuwählen und
herzustellen. Die reagierenden T-Zeilen können hinsichtlich des Impfstoffempfängers autolog,
syngenetisch oder allogen sein. Die reagierenden Zellen werden ausgewählt und
die exprimierten T-Zellrezeptorgene identifiziert, z.B. durch Polymerasekettenreaktionsamplifikation
unter Verwendung von Primern, die mit konservierten Sequenzen hybridisieren.
Die variable Region des reagierenden T-Zellrezeptors kann dann zur
Impfung verwendet werden, um T-Zellreaktivität in vivo gegen das Testantigen
zu unterdrücken.
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Alternativ
dazu kann VTarget-Expression alleine und
gemeinsam mit dem JTarget für T-Zellen bestimmt werden,
die an der Stelle der Entzündungsläsionen zu
finden sind. Zum Beispiel werden die T-Zellen aus der Entzündungsstelle
isoliert, und die gesamte mRNA wird gemäß Standardverfahren hergestellt.
RT-PCR oder andere fachbekannte Amplifikationsverfahren werden verwendet,
um die exprimierte variable Region zu amplifizieren. Im Fall von
RT-PCR werden Primer verwendet, welche die bestimmte variable Region
identifizieren, die exprimiert wird. Primer werden gemäß bekannter
Sequenzen der konservierten Regionen der T-Zell-Rezeptoruntereinheiten
ausgewählt.
Die bestimmten V-Regionen und J-Regionen, die von T-Zellen exprimiert werden,
die in der Läsion
vorliegen, werden dann mit dem Wirts-MHC-Antigentyp in Verbindung
gebracht.
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Genomische
DNA kann dann aus solchen T-Zellen isoliert werden und zur Bestimmung
der Gegenwart von Neuanordnungen am TCR-Lokus verwendet werden,
indem Primer zur Verfügung
stehen, die an im Wesentlichen konservierte Regionen der variablen
Region hybridisieren. Durch Klonieren kann der Lokus sequenziert
werden und die variable Regionidentität geschaffen werden. Eine 100
% Korrelation zwischen der Expression einer variablen Region und
der Gegenwart der Erkrankung ist normalerweise nicht zu erwarten bzw.
wird nicht notwendigerweise erreicht. Es ist für gewöhnlich zufrieden stellend,
dass in zumindest 60 %, vorzugsweise 70 %, der Wirte, die für die Erkrankung
positiv sind, der Lokus der variablen Region, der mit der Erkrankung
assoziiert ist, in einer Population von Wirts-T-Zellen exprimiert
wird. Auf ähnliche
Weise fehlt in weniger als etwa 50 %, vorzugsweise in weniger als
etwa 30 %, der Wirte, die keine Symptome der Erkrankung aufweisen,
die variable Region.
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T-Zellen
mit einer gemeinsamen variablen Region exprimieren das Gen der variablen
Region aus einer einzelnen V-Segmentunterfamilie. Gensegmente, die
mehr als 75 % Nucleotidsequenzähnlichkeit über die Länge des
V-Gens zeigen, werden als Elmente derselben Unterfamilie angesehen
(Crew et al., Cell 25, 59–66 (1981)).
Die Sequenzähnlichkeit
wird für
das V-Exon selbst kalkuliert und umfasst keine Sequenzen, für welche D-
und J-Segmente und N-Additionen kodieren.
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Abhängig von
der speziellen Erkrankung können
verschiedene Gewebe zur Identifikation von T-Zellen verwendet werden.
Für neurale
Erkrankungen, wie z.B. Multiple Sklerose, können Gehirnplaques oder Gehirn-Rückenmarksflüssigkeit
als Quelle der T-Zellen verwendet werden. Auf ähnliche Weise können für Myasthenia
gravis Muskel, Thymusgewebe oder T-Zellen verwendet werden, die
auf Acetylcholinrezeptor reagieren. Für rheumatoide Arthritis kann
das Synovium verwendet werden.
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Durch
Identifikation eines besonderen Klasse-II-Haplotyps oder molekularen
Phänotyps
können
bestimmte variable Va- und Vb-Regionen identifiziert werden, die
mit einer bestimmten Erkrankung assoziiert sind. Sobald der krankheitsassoziierte
T-Zellrezeptor oder
variable Regionen identifiziert werden, kann suppressive Impfung
zur Prophylaxe oder Behandlung verwendet werden.
-
Die
betreffende Therapie wird wünschenswerterweise
im präsymptomatischen
oder präklinischen
Stadium der Erkrankung und in manchen Fällen im symptomatischen Stadium
der Erkrankung verabreicht. Frühe Behandlung
ist bevorzugt, um den Funktionsverlust zu vermeiden, der mit entzündlichem
Gewebsschaden verbunden ist. Das präsymptomatische oder präklinische
Stadium wird als jener Zeitraum definiert, der nicht länger ist,
als wenn T-Zellinvolvierung an der Erkrankungsstelle vorliegt, z.B.
Langerhanssche Inseln, Gewebe der Membrana synovialis, Schilddrüse etc.,
aber der Funktionsverlust nicht schwerwiegend genug ist, um klinische
Symptome zu produzieren, die eine offene Erkrankung anzeigen. T-Zellinvolvierung
kann durch Gegenwart erhöhter
Anzahlen von T-Zellen an der Erkrankungsstelle, Gegenwart von T-Zellen,
die für
Autoantigen spezifisch sind, Freisetzung von Perforinen und Granzymen
an der Erkrankungsstelle, Reaktion auf Immunsuppressivatherapie
etc. nachgewiesen werden.
-
Degenerative
Gelenkserkrankungen können
entzündlich
sein, wie bei seronegativen Spondyloarthropathien, z.B. Bechterew-Strümpell-Marie-Krankheit
und reaktiver Arthritis, rheumatoider Arthritis, Gicht und systemischem
Lupus erythematodes. Die degenerativen Gelenkserkrankungen haben
eine gemeinsame Eigenschaft, insofern, als dass der Knorpel des
Gelenks erodiert ist und letztlich die Knochenoberfläche freiliegt. Zerstörung des
Knorpels beginnt mit dem Abbau von Proteoglykan, vermittelt durch
Enzyme wie Stromelysin und Collagenase, was zum Verlust der Fähigkeit
führt,
kompressivem Stress zu widerstehen. Änderungen der Expression von
Adhäsionsmolekülen, wie
z.B. CD44 (Swissprot P22511), ICAM-1 (Swissprot P05362), und extrazellulärem Matrixprotein,
wie z.B. Fibronectin und Tenascin, folgen. Letztlich werden fibröse Kollagene durch
Metalloproteasen angegriffen, und wenn das kollagene Mikroskelett
verloren geht, ist eine Reparatur durch Regeneration unmöglich. Es
besteht eine signifikante immunologische Aktivität innerhalb des Synoviums im
Verlauf von entzündlicher
Arthritis. Während
Behandlung in Frühstadien
wünschenswert
ist, werden negative Symptome der Erkrankung zumindest teilweise
durch Behandlung in späteren
Stadien gelindert. Klinische Anzeichen für die Schwere von Arthritis
umfassen Schmerz, Schwellung, Müdigkeit
und morgendliche Steifheit und können
quantitativ durch Pannus-Kriterien überwacht werden. Dem Krankheitsverlauf
in Tiermodellen kann durch Messung der betroffenen Gelenksentzündung gefolgt
werden. Therapie für
entzündliche
Arthritis kann die gegenständliche
Therapie mit herkömmlicher
NSAID-Behandlung kombinieren. Im Allgemeinen wird die gegenständliche
Behandlung nicht mit solchen krankheitsmodifizierenden Arzneimitteln
wie Cyclosporin A, Methotrexat und dergleichen kombiniert.
-
Ein
quantitativer Anstieg der myelin-autoreaktiven T-Zellen mit der
Fähigkeit,
IF-gamma zu sekretieren,
ist mit der Pathogenese von MS und EAE assoziiert, was vermuten
lässt,
dass Autoimmuninduktor/Helfer-T-Lymphozyten im peripheren Blut von
MS-Patienten das Demyelinierungsverfahren bei Patienten mit MS initiieren
und/oder regulieren können.
Die offenkundige Erkrankung ist mit Muskelschwäche, Verlust von abdominalen
Reflexen, Sehschwächen
und Parästhesie
verbunden. Im präsymptomatischen
Zeitraum kommt es zur Infiltration von Leukozyten in die Gehirn-Rückenmarks-Flüssigkeit,
Entzündung
und Demyelinisierung. Familienanamnesen und die Gegenwart von HLA-Haplotyp
DRB*1501, DQA1*0102, DQB1*0602 zeigen eine Empfindlichkeit für die Erkrankung
an. Marker, die während
des Krankheitsverlaufs überwacht
werden können, sind
die Gegenwart von Antikörpern
in der Gehirn-Rückenmarksflüssigkeit, „evozierte
Potenziale", die
durch Elektroenzephalographie im visuellen Kortex und Gehirnstamm
zu sehen sind, und die Gegenwart von Rückenmarksdefekten durch MRI
oder Computertomographie. Behandlung in den frühen Krankheitsstadien verlangsamt
oder stoppt den weiteren Verlust neuraler Funktion.
-
Menschlicher
IDDM ist eine zellvermittelte Autoimmunerkrankung, die zur Zerstörung der
insulinsekretierenden β-Zellen
und offenkundiger Hyperglykämie
führt.
T-Lymphozyten dringen in die Langerhansschen Inseln ein und zerstören speziell
insulinproduzierende β-Zellen.
Die Abnahme von β-Zellen
resultiert im Unvermögen,
Glucosespiegel im Blut zu regulieren. Offenkundiger Diabetes tritt
ein, wenn der Glukosespiegel im Blut einen bestimmten Spiegel überschreitet,
für gewöhnlich etwa
250 mg/dl. Beim Menschen geht dem Auftreten von Diabetes ein langer
präsymptomatischer
Zeitraum voran. In diesem Zeitraum kommt es zu einem allmählichen
Verlust pankreatischer β-Zellfunktion.
Der Krankheitsverlauf kann bei Personen überwacht werden, bei denen
durch ihre Familienanamnese und genetische Analyse die Diagnose
gestellt wird, dass sie Sensibilität aufweisen. Die wichtigste
genetische Wirkung ist bei Genen des Haupthistokompatibilitätslokus
zu beobachten (IDDM1), obwohl andere Loki, einschließlich der
Insulingenregion (IDDM2), auch eine Verbindung mit der Erkrankung
zeigen [siehe Davis et al., siehe oben, und Kennedy et al., Nature
Genetics 9, 293–298 (1995)].
-
Marker,
die im präsymptomatischen
Stadium evaluiert werden können,
sind die Gegenwart von Insulitis im Pankreas, das Ausmaß und die
Häufigkeit
von Inselzellantikörpern,
Inselzelloberflächenantikörpern, anomaler
Expression von Klasse-II-MHC-Molekülen auf
Pankreas-b-Zellen, Glukosekonzentration im Blut und Plasmakonzentration
von Insulin. Ein Anstieg der Anzahl von T-Lymphozyten im Pankreas,
Inselzellantikörpern
und Blutglukose zeigt die Erkrankung an wie auch ein Rückgang der
Insulinkonzentration. Nach dem Auftreten von offenkundigem Diabetes
können
Patienten mit einer Rest-b-Zellfunktion, die durch Plasmapersistenz
von Insulin-C-Peptid
nachgewiesen wird, auch von dieser Behandlung profitieren, um weiteren
Funktionsverlust zu vermeiden.
-
Die
Antwort des Wirtsimmunsystems auf ein Transplantat oder eines Transplantats
gegen den Wirt (GVHD) wird durch Behandlung mit der gegenständlichen
suppressiven Impfung reduziert. Transplantate umfassen die Transplantation
von Zellen, Geweben und Organen, wie z.B. die Transfusion von Blut
oder Blutkomponenten, die Transplantation von Knochen, Haut, Knochenmark
etc. und die Transplantation von Geweben des Auges, Pankreas, der
Leber, Niere, des Herzens, Gehirns, Darms, der Lunge etc. Transplantation
von hämatopoetischen
Zellen ist von Interesse, z.B. Knochenmark, mobilisierte hämatopoetische
Stammzellen in peripherem Blut etc., Transplantation von Nieren
und Transplantation von Herzen. Wie hierin verwendet ist ein Transplantatempfänger eine
Person, an welche Gewebe oder Zellen aus einer anderen Person (Spender), häufig derselben
Spezies, transferiert worden sind, insbesondere wo eine oder mehrere
der Klasse-I-MHC-Antigene im Spender im -Vergleich zum Empfänger unterschiedlich
sind. Jedoch sind in einigen Fällen
xenogene, z.B. Schwein-, Pavian- etc., Gewebe, Zellen oder Organe
involviert. Transplantatempfänger
und -spender sind im Allgemeinen Säugetiere, vorzugsweise Menschen.
Zur Behandlung von Transplantat-gegen-Wirt-Erkrankung kann es wünschenswert
sein, den Transplantatspender vor Transplantation zu impfen, um
die Spender-T-Zellen
zu unterdrücken.
-
Entzündungserkrankungen,
die durch Bakterien- und Virusinfektion verursacht sind, umfassen
Virusmeningitis und bakterielle Meningitis, Herpes encephalitis
und virale Meningoenzephalitis, virale Hepatitis, z.B. Hepatitis-A,
-B, -C, -D etc. Erkrankungen von Interesse umfassen auch Entzündungsreaktion
auf Impfung, insbesondere Tollwutimpfung, Varicella-zoster-Impfung,
Masernimpfung etc.
-
Säugetierspezies,
die für
Entzündungserkrankungen
empfindlich sind, umfassen Hunde und Katzen, Pferde, Rinder, Schafe
etc. und Primaten, insbesondere Menschen. Tiermodelle, insbesondere
kleine Säugetier,
z.B. murine und hasenartige etc., können für experimentelle Nachforschungen
verwendet werden. Tiermodelle von Interesse umfassen jene, die in
die Produktion von Antikörpern
involviert sind, die über
Isotypen verfügen,
die mit IL-4-Produktion assoziiert sind, z.B. IgE, IgG1 und IgG4.
Andere Anwendungen umfassen Forschungen, in welchen es wünschenswert
ist, eine bestimmte Wirkung in Abwesenheit der T-zellvermittelten Entzündung zu
untersuchen.
-
Die
folgenden Beispiele dienen der Bereitstellung einer vollständigen Offenbarung
und Beschreibung davon, wie die vorliegende Erfindung hergestellt
und verwendet werden kann, gegenüber
Fachleuten und dienen nicht der Einschränkung des Schutzumfangs dessen,
was als Erfindung angesehen wird. Es sind Bemühungen angestellt worden, um
die Genauigkeit hinsichtlich der verwendeten Zahlen sicherzustellen
(z.B. Mengen, Temperatur, Konzentrationen etc.), aber gewisse Versuchsfehler
und -abweichungen sind möglich.
Wenn nicht anders angegeben sind Teile Gewichtsteile, ist die Temperatur
in Grad Celsius angegeben und der Druck atmosphärisch bzw. nahezu atmosphärisch.
-
Experimenteller Teil
-
Beispiel 1 Schutz vor Autoimmunerkrankung
durch DNA-Impfung
-
Materialien und Verfahren
-
Plasmidherstellung:
RNA wurde aus normalen PL/J-Mausmilzzellen, wie von Sambrook et
al., Molecular Cloning, Cold Spring Harbor, New York (1989), beschrie ben,
isoliert und als Matrize für
Umkehrtranskriptase unter Verwendung von Poly(dT) (Boehringer Mannheim,
Mannheim, Deutschland) als Primer verwendet. Diese cDNA wurde dann
für PCR
unter Verwendung von Taq-Polymerase verwendet (Stratagene, La Jolla, CA)
mit Primern, die spezifisch sind für Vb5.1
5'-CCGGAATTCATGAATTCTGGGGTTGTCCAGTCTCCA,AGA-3' [Seq.-ID Nr. 1]
und
5'- TGCTCTAGATTAGCTGGCACAGAAGTACACGGCAGA-3') [Seq.-ID Nr. 2]
oder Vb8.2
(5'-CCGGAATTCATGGAGGCTGCAGTCACCCAAAG-3' [Seq.-ID Nr. 3]
und
5'- TGCTCTAGATTAGCTGGCACAGAAGTACACTGATGT-3') [Seq.-ID Nr. 4].
-
Diese
Primer decken die vollständige
V-Region ab (etwa 310 bp) und umfassen EcoRI- und XbaI-Stellen,
die für
Klonierung verwendet werden. Die Sequenz des Vb5.1-Amplifikationsprodukts
wird in Seq.-ID Nr. 6 gezeigt, das Vb8.2-Amplifikationsprodukt wird in Seq.-ID
Nr. 7 gezeigt. Die PCR-Produkte wurden dann in pcDNA3-Plasmid (Invitrogen,
San Diego, CA) kloniert, das dann für Mini-prep (Qiagen, Chatsworth,
CA) verwendet wurde. DNA aus Kolonien mit einem Insert der richtigen
Länge wurde
amplifiziert und sequenziert, um die Insertion des richtigen Gens
mit einem geeigneten offenen Leseraster nachzuweisen. Eine Karte
des Vektors ist in 4 zu sehen.
-
DNA-Injektion
und -herstellung: Herstellung von DNA in großem Maßstab wurde unter Verwendung von
Maxi- oder Mega-prep (Qiagen) durchgeführt. Cardiotoxin (Sigma, St.
Louis, MO) wurde, wie in Davis et al., FEBS Lett. 333, 146–150 (1993),
beschrieben, hergestellt. Bei Letzterem wurde festgestellt, dass
es die Wirksamkeit von DNA-Impfung verstärkte. Fünfzig μl Cardiotoxin wurden in den
Musculus tibialis anterior von weiblichen, 6–8 Wochen alten PL/J-Mäusen injiziert
[Jackson Laborstory, Bar-Harbor, MA). Eine Woche nach der Injektion
wurde Mäusen
eine Gesamtheit von 100 μg
DNA in PBS injiziert (1 mg/ml), dreimal mit Intervallen von 6–7 Tagen
zwischen den Injektionen. Um Expression nachzuweisen, wird der Muskel
aus einer injizierten Maus entfernt und RNA hergestellt. Diese RNA
wurde als Matrize für
cDNA verwendet, die wie beschrieben für PCR verwendet wurde. PCR-Produkte
von Vβ5.12
und Vβ8.2
wurden nur in den Mäusen
festgestellt, denen geeignete Gene injiziert wurden.
-
Krankheitsinduktion:
pAc1-2Q von basischem Rattenmyelinprotein [Seq.-ID Nr. 5] (Ac-ASQKRPSQRHGSKYLATAST)
oder gpMBP (Sakai et al., siehe oben) wurde 1:1 mit inkomplettem
Freund-Adjuvans (Difco, Detroit, MI), das mit getötetem Mycobacterium
tuberculosis, Stamm H37 RA (Difco), ergänzt war, auf eine Endkonzentration
von 1 mg/ml Antigen und 2 mg/ml Bakterien gemischt. Die vollständige mRNA-Sequenz, die für basisches
Rattenmyelinprotein kodierte, hat die Genbank-Zugangsnummer M25889.
Dieses Gemisch wurde dann für
intradermale Immunisierung der behandelten PL/J-Mäuse verwendet,
50 μl in
jeden Fußballen.
Danach wurden Mäuse
i.v. mit Bordetella-Pertussis-Toxin (200 ng, List Biological Laborstories,
Campbell, CA) am Tag der Antigeninokulation und 48 h später immunisiert.
Adoptiver Transfer von EAE wurde durch i.v.-Inokulation von 5 × 106 Zellen der T-Zelllinie pro Tier erreicht.
Alle Tiere wurden auf klinische Anzeichen für Erkrankung nach dem folgenden
klinischen Maßstab
verfolgt: 0, keine klinische Erkrankung; 1, Schwanzschwäche; 2,
Paraparese; 3, Paraplegie; 4, Paraplegie mit Schwäche oder
Paralyse der vorderen Gliedmaßen;
5, moribunde oder tote Tiere.
-
FACS-Färbung: Zellen
(5 × 105 Zellen/Röhrchen) wurden mit F23.2- (Anti-Vβ8.2-) oder
als Kontrolle mit KJ23- (Anti-Vβ17a-)
Antikörpern
inkubiert, gefolgt von Ziegen-Anti-Maus,
konjugiert an FITC (Jackson ImmunoResearch Laborstories, West Grove,
PE), wie zuvor beschrieben. Die Zellen wurden auch entweder mit Anti-CD4-
oder Anti-CD8-Antikörpern
(Pharmingen), konjugiert an PE, gemeinsam inkubiert. Die Zellen
wurden dann auf die Gegenwart von CD3+-,
CD4+- oder CD8+-Populationen
analysiert, die Vβ5-
oder Vβ8.2-TCR exprimieren.
Antikörper
gegen Vβ8.2-TCR
in den Seren der geimpften Mäuse
wurden wie oben beschrieben analysiert. Zusätzlich da zu wurden T-Zellen
auf ihre Expression von CD3-, CD4-, CD8- und CD44-Oberflächenmarker
analysiert, wobei Antikörper
verwendet werden, die an FITC konjugiert waren (Pharmingen).
-
Lymphknotenzellen-
(LNC-) Proliferation: INC und Milzzellen von immunisierten Mäusen (2 × 105/Well) wurden in Gegenwart verschiedener
Antigene kultiviert. Kulturen wurden in 200 μl RPMI-1640-Medium, das mit
2 mM Glutamin, nichtessentiellen Aminosäuren, 1 mM Natriumpyruvat,
100 U/ml Penicillin, 100 μg/ml Streptomycin,
0,25 μg/ml
Fungizon (BioLab, Jerusalem, Israel), 5 × 10-5 M β-Mercaptoethanol
(Fluka AG, Buchs, Schweiz) und 10 mM Hepes-Puffer (Sigma) ergänzt war,
das ein angereichertes RPMI genannt wurde, das 1 % syngenetisches
normales Mausserum enthält,
in runden 96-Well-Mikrotiterplatten (Nunc, Roskilde, Dänemark)
hergestellt. Nach 5 Tagen Inkubation wurde 3H-Thymidin
(0,5 μCi
von 5 Ci/mmol, Nuclear research Center, Negev, Israel) hinzugegeben.
Sechzehn Stunden später
wurden Zellen geerntet und Radioaktivität gemessen.
-
Cytokine
aus Lymphknotenzellen und T-Zelllinien: INC oder Milzzellen (1 × 107) wurden in angereichertem RPMI mit 1 %
syngenetischen Seren mit 10 μg
der angegebenen Peptide inkubiert. Das Medium wurde 24 Stunden später gewonnen.
Die IL-2-Spiegel
und γ-Interferon
wurde unter Verwendung der Antikörperpaare, die
von Pharmingen (La Jolla, CA) erworben wurden, gemäß den Anweisungen
des Herstellers gemessen. Die IL-4-, IL-10- und RNF-α-Spiegel
wurden unter Verwendung von Sets, die von Genzyme (Cambridge, MA)
erworben wurden, gemessen.
-
Anti-Ac1-20-Antikörper: Mäusen wurde
am Höhepunkt
der Erkrankung Blut abgenommen, und Antikörper gegen pAc1-20 wurden gemessen.
Maxisorb-Mikrotiterplatten wurden mit 50 μl/Well von 10 μg/ml Ac1-20
90 min lang beschichtet. Danach wurden die Platten gewaschen und über Nacht
mit 10 % FCS in PBS blockiert. Danach wurden die Seren von Mäusen 90
min lang inkubiert. Platten wurden dann gewaschen und mit Ziegen-Anti-Maus-IgG1
oder -IgG2a (Fc-Fragment-spezifisch), konjugiert an alkalische Phosphatase (Southern
Biotechnology Associates, Birmingham, AL), 75 min lang inkubiert.
Nach Waschung wurden Platten mit dem Substrat, ABTS (Kirkegaard
and Perry Laborstories, Gaithersburg, MD), inkubiert und bei 405
nm unter Verwendung eines ELISA-Lesegeräts abgelesen.
-
T-Zelllinien:
Lymphknotenzellen (IN) (5 – 10 × 106/ml) wurden in angereichertem RPMI, das
mit 1 % syngenetischen Seren und 10 μg/ml Peptid Ac1-20 ergänzt war,
3 Tage lang inkubiert. Danach wurden die Zellen gewaschen und in
restlichem Medium 10 Tage lang resuspendiert (angereichertes RPMI,
10 % FCS und 10 % Überstand
von Milzzellen, aktiviert mit conA). Die Zellen wurden dann in Gegenwart
von syngenetischen bestrahlten Milzzellen (106/ml)
und 10 μg/ml
Peptid Ac1-20 3 Tage lang aktiviert, gewaschen und in ruhendem Medium
3 Tage lang inkubiert. Danach wurden die Zellen zur Analyse verwendet.
-
T-Zelllinienproliferationstest:
Proliferationstests wurden wie zuvor beschrieben für INC mit
geringfügigen
Veränderungen
durchgeführt.
T-Zelllinien (TCL) (104) wurden in Platten
mit rundem Boden (Corning, NY) mit 2 × 105 bestrahlten
syngenetischen APC in einem Gesamtvolumen von 250 μl von angereichertem
RMPI und 10 % FCS und verschiedenen Konzentrationen des Peptids
inkubiert. Nach 24 Stunden wurden 100 μl aus jedem Well zur Cytokinanalyse
entfernt. Die verbleibenden Zellen wurden weitere 24 Stunden lang
inkubiert, pulsiert und wie im LNC-Proliferationstest beschrieben
geerntet.
-
Statistische
Analyse: Bedeutung von Unterschieden wurde unter Verwendung von
Student-t-Test auf Proliferation und Cytokinsekretionstests untersucht.
Für die
Schwere der Erkrankung wurde der Mann-Whitney-Test verwendet. Für die Analyse
von GACS-Daten wurde Chi-Quadrat (χ2)
verwendet. Ein Wert von p < 0,05
wurde als signifikant angesehen.
-
Ergebnisse
-
Das
Vβ8.2-Gen
des T-Zellrezeptors wurde in einen Expressionsvektor kloniert und
dreimal in wöchentlichen
Intervallen in den Musculus tibialis anterior von weiblichen PL/J-Mäusen injiziert,
beginnend eine Woche nach einer einzelnen intramuskulären Injektion
von Cardiotoxin. Kontroll-PL/J-Mäuse
wurden einmal mit Cardiotoxin und dann in wöchentlichen Intervallen mit
der DNA, die für
die variable Vβ5.1-Region
von TCR kodiert, immunisiert. Diese TCR-V-Region ist auf pathogenen
T-Zellklonen in H-2
u-Mäusen
nicht festzustellen. Nach diesem Immunisierungsprotokoll wurden
alle Mäuse
mit komplettem Freund-Adjuvans immunisiert, das entweder das basische
Myelinproteinpeptid Ac1-20 oder Meerschweinchen-MBP enthält. Die
Mäuse,
die mit der Vβ8.2-DNA
geimpft wurden, waren gegenüber
experimenteller Autoimmunenzephalitis (EAE) resistent, die durch
das Ac1-20-Peptid induziert wurde, während EAE in den Gruppen induziert
wurde, die mit der Kontroll-Vβ5.1-DNA
oder nur mit Cardiotoxin geimpft wurden. Nur eine Maus von 14, die
mit Vβ8.2
geimpft wurde, entwickelte milde Paralyse der hinteren Gliedmaßen, während 11/15
und 10/13 Mäusen
paralysiert waren oder in den jeweiligen Kontrollgruppen starben
(p < 0,0001), nach
Immunisierung mit pAc1-20. Die Daten sind in Tabelle 1 und
1A dargestellt. Tabelle 1 Aktive EAE-Induktion nach DNA-Impfung
| (a) Krankheitsinduktion
mit dem Peptid pAc1-20* |
| EAE-Inzidenz |
| DNA | Tag
13 | Tag
15 | Tag
17 | Tag
19 | Tag
20 | Tag
21 | Tag
23 | Tag
25 |
| Vb5.1 | 2/15 | 7/15 | 10/15 | 11/15 | 10/15 | 9/15 | 9/15 | 8/15 |
| Vb8.2 | 0/14 | 1/14 | 1/14 | 1/14 | 1/14 | 1/14 | 1/14 | 1/14 |
| Keine | 2/13 | 4/13 | 7/13 | 9/13 | 10/13 | 7/13 | 7/13 | 7/13 |
| (b) Krankheitsinduktion
mit gpMBP* |
| EAE-Inzidenz |
| DNA | Tag
13 | Tag
15 | Tag
17 | Tag
19 | Tag
20 | Tag
21 | Tag
23 | Tag
25 |
| Vb5.1 | 2/10 | 7/10 | 8/10 | 9/10 | 9/10 | 9/10 | 8/10 | 7/10 |
| Vb8.2 | 0/9 | 2/9 | 5/9 | 5/9 | 5/9 | 5/9 | 4/9 | 3/9 |
| Keine | 2/10 | 5/10 | 8/10 | 9/10 | 9/10 | 9/10 | 8/10 | 8/10 |
- * An Tag 0 wurde wie in den Beispielen
beschrieben eine Erkrankung induziert. Erkrankung wurde wie in den Versuchen
beschrieben überwacht.
Es sind Mäuse
mit klinischen Anzeihen für
EAE und die Anzahl der Mäuse in
jeder Gruppe dargestellt.
-
Obwohl
perivaskuläre
Infiltrate in den Mäusen
gegenwärtig
waren, die mit Vβ8.2
immunisiert worden waren, waren sie weniger ausgedehnt und häufig als
bei Mäusen,
die mit Vβ5.1
immunisiert worden waren, wenn sie von einem Beobachter untersucht
wurden, der über
den Behandlungsplan nicht informiert war. Wenn die entzündlichen
Infiltrate beurteilt wurden, wurden signifikante Unterschiede zwischen
den Mäusen,
die mit Vβ8.2
behandelt worden waren (Werte 3,5 ± 1,2 für Hirnhautinfiltrate, 4,4 ± 2,0 für Hirnparenchyminfiltrate), verglichen
mit Mäusen,
die mit Vβ5.1
behandelt worden waren (28,2 ± 4,0
für Hirnhautinfiltrate
und 13,5 ± 3 für Hirnparenchyminfiltrate),
beobachtet (p < 0,02
für Vergleich
von Hirnhautinfiltraten, p < 0,03
für Vergleich von
Parenchyminfiltraten) (histologische Infiltrate wurden separat für Gehirnparenchym
und Meninges in einem Maßstab,
basierend auf Infiltratgröße, gemessen
durch eine Anzahl von Zellen pro Cuff, bewertet).
-
Obwohl
MBP Ac1-20 das dominante Epitop im basischen Myelinproteinmolekül in PL/J-Mäusen ist, gibt
es andere pathogene Epitope innerhalb dieses Moleküls, einschließlich MBP
p35-47. T-Zellerkennung von MBP p35-47 verwendet kein Vβ8.2-Genprodukt. Deshalb
wird bestimmt, ob DNA-Impfung mit der Vβ28.2-DNA schützt, wenn EAE mit dem gesamten
basischen Myelinprotein induziert wurde. In diesem Fall wäre MBP Ac1-20
das dominante, aber nicht ausschließliche pathogene Epitop, und
andere Regionen von MBP können in
Pathogenese involviert sein. PL/J-Mäuse wurden mit Vβ8.2-DNA geimpft
und induzierten dann Erkrankung mit dem gesamten basischen Myelinprotein.
PL/J-Mäuse,
die mit Vβ8.2-DNA
geimpft worden waren, entwickelten EAE, wenn sie mit Meerschweinchen-MBP
immunisiert wurden, obwohl Erkrankung bei einer geringeren Häufigkeit
auftrat (p < 0,04,
von Tag 15 an) verglichen mit den Mäusen, die mit der Kontroll-DNA
oder nur Cardiotoxin geimpft wurden, wie in 1B und
Tabelle 1 gezeigt wurde.
-
Mäuse wurden
auf Titer von Antikörpern
analysiert, die auf Vβ8.2-TCR
gerichtet waren. Mäuse,
die mit dem DNA-Konstrukt geimpft wurden, das die Vβ8.2-DNA enthielt,
produzierten Antikörper
gegen Vβ8.2,
das auf T-Zellen exprimiert wurde. Seren von Mäusen, die mit der Vβ8.2-DNA geimpft
waren, färbten
76,9 ± 12,1 %
Zellen einer Vβ8.2+-T-Zeltlinie, die mit MBP Ac1-20 reagierte,
während
nur 4,3 ± 3
% der Zellen mit den Seren von Kontrollmäusen gefärbt wurden, eine Anzahl, die
der Hintergrundfärbung
mit normalen Maus-Seren (3,8 ± 2,7,
p < 0,01) ähnlich ist.
Um zu testen, ob jene Anti-Vβ8.2-Antikörper die
Vβ8.2-positiven
T-Zellen abbauten, wurden Lymphknotenzellen (LNC) und Milzellen
der geschützten
Mäuse und
Kontrollen auf die Gegenwart dieser Zellpopulation gefärbt. Mäuse, die
mit Vβ8.2-DNA
geimpft wurden, haben ähnliche
Spiegel von Vβ8.2-positiven
T-Zellen verglichen mit Kontrollgruppen sowie verglichen mit normalen
Mäusen.
-
Es
wurde dann bestimmt, ob DNA-Impfung die Antwort der Vβ8.2-T-Zellen änderte,
was es ihnen unmöglich
machte, eine pathogene Antwort zu geben. Lymphknoten wurden aus
geschützten
Tieren und aus den Kontrollen entnommen, um zu testen, ob Anergie
der Vβ8.2-positiven
T-Zellen zu dem immunisierenden Peptid den Schutz erbringt. Es wurde
festgestellt, dass Lymphknoten, die aus den PL/J-Mäusen entnommen
wurden, in der Lage waren, durch Proliferation auf das immunisierende
Peptid zu reagieren, und zwar mit einem kleineren Stimulationsindex
als die Zellen, die aus Kontrollmäusen entnommen wurden, die
entweder durch Injektion von Vb5.1 oder nur Cardiotoxin behandelt
wurden. Daher induzierte DNA-Impfung keine Anergie.
-
Es
wurde festgestellt, dass INC von Mäusen, die mit Vβ8.2-DNA geimpft
worden sind, viel geringere Spiegel von γ-Interferon (p < 0,002) und IL-2
(p < 0,0015) nach
Aktivierung mit MBP Ac1-20 produzierten, wenn sie mit Kontrollen
verglichen wurden (die in den 2A und 2B gezeigt
sind). IL-2 und γ-Interferon
sind Cytokine, die durch T-Zellen des Th1-Phänotyps produziert wurden. Hingegen
produzierten die LNC, die aus den Mäusen entnommen wurden, die
mit Vβ8.2-DNA
geimpft wurden, erhöhte
Spiegel von Th2-Cytokin, IL-4, nach Stimulation mit MBP Ac1-20 (p < 0,04), in 2C dargestellt.
Diese Daten zeigen, dass der Phänotyp der
Immunantwort bei Vβ8.2-geimpften
Mäusen,
immunisiert mit einem Antigen, das von T-Zellen erkannt wurde, die
Vβ8.2-TCR
exprimieren, eine Cytokinverschiebung von Th1 bis Th2 erfahren hatte.
-
IL-4
induziert eine Klassenänderung
von Antikörper
vom IgG2a- zum IgG1-Isotyp. Diese Änderung ist ein Kennzeichen
von In-vivo-Verschiebung von Th1 zu Th2. Der Isotyp von Antikörpern, die
auf das immunisierende Peptid, MBP Ac1-20, gerichtet sind, wurde
mit und ohne DNA-Impfung gegen Vβ8.2
analysiert. Mäuse,
die mit Vβ8.2-DNA
geimpft wurden, produzierten höhere
Spiegel von Anti-Ac1-20-Antikörpern
des IgG1-Isotyps und geringere Spiegel von Antikörpern des IgG2a-Isotyps im
Vergleich zu den Kontrollmäusen (p < 0,01). Diese Daten
bestätigen
die Vorstellung, dass DNA-Impfung gegen Vβ8.2 zu einer Cytokinverschiebung
als Reaktion von T-Zellen auf MBP Ac1-20, einem Antigen, das hauptsächlich von
T-Zellen, die Vb8.2 tragen, erkannt wird, führt. Dies könnte für den Schutz gegen die Entwicklung
von EAE verantwortlich sein, da von EAE bekannt ist, dass es sich
dabei um eine Erkrankung vom Th1-Typ handelt. Weiters schützt die
Injektion von IL-4 Mäuse
vor der Entwicklung von EAE.
-
Zur
Analyse der Rolle von T-Zellen im Schutzmechanismus wurden kurzfristige
T-Zelllinien in Vb8.2-geimpften
und Kontrollmäusen
gezüchtet.
Vier T-Zelllinien, die von Milz und Lymphozyten abstammen, wurden
umfassend auf Proliferation und Cytokinantworten getestet, zwei
von den Mäusen,
die mit Vb8.2-DNA (TCL 8.2-Sp und 8.2-IN) geimpft wurden, und zwei von Kontrollen
(TCL-PL-LN und PL-Sp). Alle T- Zelllinien waren
85–90%
Vb8.2+, 95 % CD44+ und
CD3+, CD4+, CD8-. Alle T-Zelllinien proliferierten in der
Gegenwart des Peptids Ac1-20 (p < 0,003
bis p < 0,0001
im Vergleich zum Hintergrund). Im Gegensatz zu ihrer relativ geringen proliferativen
Antwort produzierte die Linie PL-Sp hohe Spiegel von g-Interferon
bei Stimulation mit Peptid MBP Ac1-20, ähnlich den Spiegeln, die von
Linie PL-LN produziert wurden, und höher als Spiegel, die von zwei
Linien produziert wurden, die aus Mäusen isoliert wurden, die mit
Vb8.2-DNA isoliert wurden (p < 0,015).
Die T-Zellen, die aus den Mäusen
isoliert wurden, die mit Vb8.2-DNA (p < 0,015) geimpft wurden, produzierten IL-4,
während
keine Sekretion dieses Cytokins aus der TCL zu beobachten war, die
aus Kontrollmäusen
isoliert worden war. Die zwei T-Zelllinien, die aus den Kontrollmäusen mit
EAE isoliert wurden, produzierten signifikant höhere Spiegel von TNFa im Vergleich
zu den Linien, die aus den geschützten
Mäusen
isoliert wurden (p < 0,02).
Letzterer stimmt mit den Ergebnissen überein, dass enzephalitogene
T-Zelllinien hohe TNFa-Spiegel produzieren. Diese Ergebnisse dienen
alle dazu, anzuzeigen, dass DNA-Impfung auf das TCR-Vβ8.2 eine
Verschiebung im Phänotyp
von T-Zellen induzierte, die auf das Antigen MBP Ac1-39 reagierten,
und zeigten eine Verschiebung von Th1 zu Th2.
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Zur
Bestimmung, ob T-Zelllinien, die auf MBP Ac1-20 aus geimpften Tieren
reagierten, EAE induzieren konnten, wurden TCL aus Mäusen gezüchtet, die
mit MBP Ac1-20 immunisiert
wurden, aus Mäusen,
die mit beiden Vβ8.2
immunisiert wurden, oder Mäusen,
denen Vβ5.1
gegeben wurde. Fünf
Millionen Zellen wurden intravenös
injiziert, und der klinische Krankheitsverlauf wurde beobachtet.
Es wurde festgestellt, dass T-Zelllinien, die auf MBP Ac1-20 aus
Vβ8.2-immunisierten
Mäusen
reagierten, nicht in der Lage waren, EAE zu induzieren, während Kontrollmäuse klassische
EAE beginnend an Tag 12 entwickelten.
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Es
wurde weiters bestimmt, ob die Th2-T-Zellinien, die auf MBP Ac1-20
gerichtet waren, das von Mäusen
abstammt, die mit Vβ8.2-DNA
immunisiert wurden, EAE unterdrücken.
Es wurde festgestellt, dass Mäuse, die
fünf Millionen
TH2-Zellen erhielten, nach Immunisierung am selben Tag mit MBP Ac1-20
in CFA kein EAE bekamen, während
Mäuse,
die MBP Ac1-20 in CFA erhielten, EAE von Grad 2 entwickelten. Daher
waren diese Th2-T-Zellen in der Lage, EAE zu unterdrücken.
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Die
hierin beschriebenen Ergebnisse zeigen, dass DNA-Impfung mit einem
T-Zellrezeptor-V-Gen,
das häufig
auf pathogenen T-Zellen zu finden ist, in der Lage ist, Autoimmunerkrankung
zu vermeiden. Bei Impfung mit einer variablen Region, die ein immundominantes
Peptid erkennt, wird auch die Induktion von Erkrankung durch das
vollständige
Protein reduziert. Die DNA-Impfung induziert eine Verschiebung in
der Cytokinproduktion von T-Zellen, die das relevante V-Gensegment
verwenden, von Th1 zu Th2, begleitet durch eine Verschiebung im
Antikörperisotyp,
der gegen das zugehörige
Antigen produziert wurde. Diese Th2-Cytokine wirken den Wirkungen
von entzündlichen
Cytokinen entgegen.
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Obwohl
die vorliegende Erfindung durch Erklärung und Beispiele zur Klarheit
des Verständnisses
beschrieben worden ist, ist es Fachleuten angesichts der Lehren
dieser Erfindung klar, dass bestimmte Veränderungen und Modifikationen
daran vorgenommen werden können,
ohne vom Geist oder Schutzumfang der Ansprüche im Anhang abzugehen.
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