-
GEBIET DER
ERFINDUNG
-
Die
vorliegende Erfindung betrifft allgemein Verfahren zum Synthetisieren
von Polynukleotiden. Die Erfindung betrifft insbesondere Verfahren
zum Synthetisieren von Polynukleotiden durch Ligation einer Vielzahl
oligomerer Einheiten an einem matrizengebundenen Primer. Die Vielzahl
von Oligomeren kann so vorher ausgewählt werden, dass sie Oligomere
enthält,
die mit dem Matrizen-Strang komplementär sind oder die Oligomere können als
Bibliothek bereitgestellt werden und die Selbstauswahl ermöglicht werden.
Die Synthese durch Ligation kann unidirektional oder bidirektional
vom Primer fortschreiten und kann dazu verwendet werden, beide Stränge simultan
durch Verwendung zweier Primer zu synthetisieren. Die Amplifikation
kann linear oder exponentiell durchgeführt werden und kann dazu verwendet
werden, DNA und RNA zu kopieren. Die Verfahren der Erfindung sind
bei einer Vielzahl von Anwendungen von Nutzen, einschließlich dem
Klonieren, der Herstellung markierter Polynukleotide zur diagnostischen
Anwendung, der Mutationsanalyse und dem Screening, der Genexpression-Überwachung
bzw. Monitoring und der Sequenzanalyse.
-
HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
-
Die
enzymatische Ligation von Oligonukleotid-Paaren, die an eine Zielnukleinsäure gebunden
sind, ist weithin bekannt. Es wird allgemein angenommen, dass die
Oligomere jeweils eine minimale Länge aufweisen müssen, um
effizient ligiert werden zu können.
Kürzliche
Arbeiten haben gezeigt, dass diese minimale Länge ungefähr 6–8 Basen ist (C.E. Pritchard
und E.M. Southern, Nucl. Acids Res., 25, 3403–3407 (1997)). Es wird allgemein
angenommen, dass die Ligation von Oligonukleotiden, die kürzer als
ungefähr
6 Basen sind, nicht möglich
ist.
-
Unter
bestimmten Bedingungen kann eine Primer unabhängige Ligation unter Verwendung
von Oligomeren von zumindest 6 Basen Länge erreicht werden. Auf diese
Weise wurden PCR-Primer in situ aus verketteten Gruppen einer kleinen
Anzahl von Hexameren, Heptameren oder Oktameren hergestellt (T.
Kaczorowski und W. Szybalski, Gene, 179, 189–193 (1996); L.E. Kotler, D.
Zevin-Sonkin, I.A. Sobolev, A.D. Beskin und L.E. Ulanovsky, Proc.
Natl. Acad. Sci. USA, 90, 4241–4245
(1993)). Eine solche Ligation in Abwesenheit eines Primers ist in
den vorliegenden Verfahren nicht erwünscht und muss vermieden werden.
Der Erfolg beim Replizieren einer Polynukleotidsequenz in einer
kontrollierten und definierten Art und Weise liegt in der Kenntnis des
Ursprungspunktes des neu synthetisierten Strangs.
-
WO-A-9708344
offenbart eine Ligase-basierten Assay zur Identifizierung von Mutationen
in einer Targetsequenz. Eine einsträngige Target- bzw. Zielsequenz
hybridisiert beispielsweise mit zumindest drei Oligonukleotiden.
Die Oligonukleotide weisen Sequenzen auf, die mit sequenziellen
und angrenzenden Bereichen der Zielnukleinsäure komplementär sind und
mit diesen hybridisieren. Die Oligonukleotide werden anschließend ligiert,
um ein einzelnes Ligationsprodukt zu bilden.
-
Nukleinsäuren können aus
einer Matrize, einem Primer und Nukleotidtriphosphaten (NTPs) durch
Wirkung einer Polymerase-Wirkung synthetisiert werden. Markierungen
können
durch Substituieren eines Prozentsatzes markierter NTPs eingebaut
werden. Das Vermögen,
einen hohen Grad einer Markierungs-Einfügung zu erreichen ist beschränkt und
die präzise
Beabstandung der Markierungen ist nicht kontrollierbar.
-
Die
Polymerase-Kettenreaktion (polymerase chain reaction = PCR) ist
ein Verfahren zum Amplifizieren der Menge eines Polynukleotids durch
Verwendung eines Primers, der mit jedem Strang komplementär ist, der die
zu replizierende Region überspannt.
Die Nukleinsäuresynthese
schreitet durch Verlängerung
jedes Primers mit einer Polymerase und den vier dNTPs fort. Das
thermal cycling ermöglicht
die Synthese vielfacher Kopien der Matrize, wobei die Menge des
Amplikons in jedem Zyklus bzw. Umlauf ungefähr verdoppelt wird. Eine Variante
mit dem Namen Ligase-Kettenreaktion (ligase chain reaction = LCR)
involviert die Ligation zweier Oligonukleotidpaare mit einem Ligase-Enzym,
so dass die Sequenz von Interesse repliziert wird (D.Y. Wu und R.B.
Wallace, Genomics, 4, 560–569 (1989)).
Die beiden zu ligierenden Oligonukleotide stellen die Gesamtlänge des
Stranges dar. Die Ligation einer großen Anzahl kleiner Oligomere
an einen Primer zur Replikation einer Nukleinsäure wurde bisher nach bestem
Wissen des Anmelders nicht erreicht.
-
Ein
Verfahren zur Bereitstellung einer Sequenzinformation unter Verwendung
einer Nukleotidligation sind in
US
5,750,341 und
US 5,770,367 und
in einer Veröffentlichung
(S. Dubiley, E. Kirilov, Y. Lysov und A. Mirzabekov, Nucl. Acids
Res., 25, 2259–2265
(1997)) offenbart. Die berichteten Verfahren unterscheiden sich von
denjenigen der vorliegenden Erfindung fundamental dahingehend, als
sie erfordern, dass die Oligomere zu jeweils einem pro Zeitpunkt
ligiert werden und die Sequenz nach jedem Schritt analysiert wird.
Dieses Verfahren ist deswegen weit arbeitsintensiver als diejenigen
der vorliegenden Erfindung.
-
Verfahren
zur Markierung von Nukleinsäuren – Die vorliegenden
Verfahren der Markierung von Nukleinsäuren oder Oligonukleotiden
schließen
das Tailing- bzw. Ansynthetisieren von Enden-Verfahren, das Random
Primed Labeling, die Nicktranslation, die markierte verzweigtkettige
DNA und die Endmarkierung unter Verwendung eines markierten Primers,
ein. Jedes Verfahren leidet bei bestimmten Anwendungen unter Nachteilen.
Die Verwendung eines endmarkierten Primers, der durch PCR mit unmarkierten
Basen verlängert
wird, führt
zu nur einer oder wenigen Markierungen pro Nukleinsäure-Produkt.
-
Das
Tailingverfahren schließt
eine unbestimmte oder unkontrollierte Anzahl an Markierungen ein,
in dem ein Schwanz bzw. Ende nicht komplementärer Basen an die Nukleinsäure von
Interesse angehängt
wird. Dies fügt
viele zusätzliche
Basen hinzu, was nicht nur teuer ist, sondern auch die Hybridisierung
stört und
zu einer unspezifischen Bindung führt. Zusätzlich ist dies nicht einfach
auf die Synthese kurzer Nukleinsäuren oder
von Oligonukleotiden anwendbar, weil die Länge des Schwanzes bzw. Endes
die Länge
der Sequenz von Interesse überschreiten
könnte.
-
Das
Random Prime Verfahren, anwendbar auf die Markierung langer Nukleinsäuren verwendet
ein Gemisch von Primern, die durch eine Polymerase mit einem Gemisch
markierter und unmarkierter Basen verlängert werden. Die Anzahl Basen,
die eingebaut werden kann, ist variabel und in ihrer Anzahl willkürlich. Ein Gemisch
zahlreicher Nukleinsäurefragmente
variierender Längen
werden aus beiden Strängen
erzeugt. In ähnlicher Weise
erzeugt die Nicktranslation ein Gemisch zahlreicher Nukleinsäurefragmente
variierender Längen
aus beiden Strängen.
Brüche
in beiden DNA-Strängen
werden erzeugt und neue Nukleinsäurestränge werden
aus der Position des Bruchs synthetisiert, unter Verwendung eines
Gemisches markierter und unmarkierter Basen. Weil die Position des
Bruchs bzw. Schnittes willkürlich
ist, ist der Markierungseinbau ebenfalls nicht kontrollierbar.
-
Die
verzweigte DNA-Technologie wurde in diagnostischen Tests als Mittel
verwendet, um mehrere Markierungen an eine Ziel-DNA anzubinden.
Die Methodik beruht auf der Erzeugung mehrerer Verzweigungen synthetischer
Nukleinsäuren,
die jeweils an eine Sonde gebunden sind, gefolgt von der Hybridisierung
multipler markierter Oligonukleotide an jede der verzweigten Amplifikationsmultimere.
Das Verfahren erfordert die kostenintensive Zubereitung vieler Sonden
und verzweigte DNA ist nicht allgemein anwendbar, insbesondere zur
Erzeugung kurzer Stücke
stark markierter DNA.
-
ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
-
Es
ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, Verfahren zum Synthetisieren
ein- oder doppelsträngiger
Polynukleotide bereitzustellen. Es ist eine weitere Aufgabe der
vorliegenden Erfindung, Verfahren zum Synthetisieren von Polynukleotiden
durch Ligieren einer Vielzahl von Oligonukleotid-5'-Phosphaten an einen Primer
bereitzustellen, der an ein Matrizen-Polynukleotid hybridisiert ist. Es ist
eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung, Verfahren zum Synthetisieren
von Polynukleotiden unter Verwendung einer Bibliothek aus Oligonukleotid-5'-Phosphaten bereitzustellen.
Es ist eine noch weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung, Verfahren
zum Synthetisieren markierter Polynukleotide mit einer spezifizierten
Position und Grad an Markierungs-Einbau bereitzustellen. Es ist
eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung, Verfahren zum Amplifizieren
der Menge einer Nukleinsäure
durch Primer-gerichtete Ligation bereitzustellen. Es ist eine weitere
Aufgabe der vorliegenden Erfindung, Verfahren zur Detektion von
Genen und die Analyse der Genexpression bereitzustellen. Es ist
eine noch weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung, Verfahren
zur Detektion genetischer Mutationen bereitzustellen. Es ist eine
noch weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung, Verfahren zur Analyse
der Basensequenz einer Nukleinsäure
bereitzustellen. Das neue Verfahren der Erfindung ist in Anspruch
1 definiert.
-
ALLGEMEINE
BESCHREIBUNG
-
Es
wurde herausgefunden, dass eine Reihe kurzer Oligonukleotid-5'-Phosphate simultan
an einen matrizen-gebundenen Primer in einer direkt aneinander liegenden
Art und Weise ligiert werden kann, so dass der komplementäre Strang
eines Matrizenpolynukleotids oder – nukleinsäure erzeugt werden kann. Die
erzeugte Nukleinsäure
kann entweder markiert oder unmarkiert sein, in dem entweder markierte
oder unmarkierte kurze Oligomere verwendet werden. Die Oligomere
im Satz enthalten jeweils vorzugsweise die gleiche Anzahl an Basen.
Wenn eine zu synthetisierende Sequenz exakt bekannt ist, kann ein
Satz verwendet werden, der die minimale Anzahl an Oligomeren enthält. Die
Oligomere werden in der korrekten Reihenfolge ligiert, ausgehend
vom Primer, um die korrekte Sequenz zu erzeugen. Die Primer unabhängige Ligation
tritt nicht auf, wenn Oligonukleotide einer Länge ≤5 Basen verwendet werden. Wenn
die zu synthetisierende Sequenz nicht bekannt ist, wird eine Bibliothek
einer großen
Anzahl des gesamten möglichen
Pools an Oligomeren verwendet. Die letztere Situation tritt in der
Sequenzanalyse und im Mutationsscreening auf. Ligationen werden
vorzugsweise mittels eines Ligaseenzyms durchgeführt. Bekannte chemische Mittel
zum Ligieren von Nukleotiden und Oligonukleotiden können ebenso
verwendet werden.
-
KURZE BESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
-
1 zeigt
schematisch die Ligation zweier Oligomere P1 und P2 an einen matrizengebundenen
Primer in Gegenwart eines konkurrierenden nicht ligierbaren, komplementären Oligomers
P3.
-
2 veranschaulicht
ein Verfahren zum Amplifizieren der Menge einer Nukleinsäure unter
Verwendung einer matrizengebundenen Primer-gerichteten Ligation
multipler Oligomere. Die Synthese, die dargestellt wird, tritt in
einer Richtung in jedem Strang auf, kann jedoch auch bidirektional
bzw. in zwei Richtungen, wie unten beschrieben wird, erreicht werden.
-
3 zeigt
schematisch ein Verfahren zum Nachweisen einer Punktmutation in
einem Gen durch Ligation nachweisbar markierter mutationsspezifischer
Oligomere an einem matrizengebundenen Primer.
-
4 zeigt
schematisch ein Verfahren zum Nachweis zweier unterschiedlicher
Genotypen einer Mutation in einem Gen durch Ligation unterschiedlicher
nachweisbar markierter mutationsspezifischer oder Wild-Typ spezifischer
Oligomere an einen matrizengebundenen Primer. Die mutationsspezifischen
Oligomere tragen einer erste Markierung, wohingegen die Wild-Typ
spezifischen Oligomere eine zweite Markierung tragen.
-
5 zeigt
ein Beispiel für
eine verzweigtkettige DNA oder von Amplifikationsmultimeren.
-
6 zeigt
eine Adaption einer verzweigtkettigen DNA, bei der zumindest die
erste Verzweigung durch Ligation markierter Oligomere zur Bereitstellung
von Verzweigungspunkten in regelmäßig beabstandeten Intervallen
hergestellt wird.
-
7 zeigt
schematisch ein Verfahren zur Bestimmung der Sequenz einer Nukleinsäure durch
Ligation einmal vorkommender markierter Oligomere an einen matrizen-gebundenen
Primer, Abspaltung der Markierungen bzw. Marker und Analyse der
Masse jedes einmal vorkommenden Markers.
-
AUSFÜHRLICHE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
-
Definitionen
-
Oligomer,
Oligonukleotid – wie
hierin verwendet – betrifft
eine Verwendung, die eine Phosphodieester-Internukleotid-Bindung
und eine 5'-terminalen
Monophosphatgruppe enthält.
Die Nukleotide können
die normalerweise vorkommenden Ribonukleotide A, C, G und U oder
Desoxyribonukleotide sein, dA, dC, dG und dT.
-
Primer
oder Sonde/Primer – betrifft
ein Oligonukleotid, das dazu verwendet wird, den On der Ligation zu
steuern und ist dazu erforderlich, den Ligationsprozesss zu starten.
Primer weisen eine Länge
auf, die ausreichend ist, um stabil an die Matrize zu hybridisieren
und repräsentieren
eine einzigartige bzw. einmal vorkommende Sequenz in der Matrize.
Primer weisen üblicherweise
ungefähr
15–30
Basen Länge
auf, obwohl längere
Primer verwendet werden können.
Markierte Primer, die nachweisbare Marker oder Marker enthalten,
die einen Festphasen-Einfang ermöglichen,
sind innerhalb des Umfangs des Begriffes, wie er hierin verwendet wird.
Als Primer zählen
ebenfalls aneinander angrenzende gestapelte Oligomere von zumindest
sechs Basen, wie es in der Technik bekannt ist (T. Kaczorowski und
W. Szybalski, Gene, 179, 189–193
(1996)).
-
Matrize,
Testpolynukleotid, Target werden austauschbar verwendet und bezeichnen
die Nukleinsäure, deren
Länge repliziert
werden soll.
-
Probe – eine Flüssigkeit,
die ein oder mehrere Analyten, die untersucht werden sollen, enthält oder unter
dem Verdacht steht, diese zu enthalten. Typische Proben, die durch
Chemilumineszenzreaktion untersucht werden, sind biologische Proben,
die Körperflüssigkeiten
einschließen,
beispielsweise Blut, Plasma, Serum, Urin, Samen, Speichel, Zelllysate,
Gewebsextrakte und dergleichen. Andere Typen an Proben schließen Nahrungsmittelproben
und Umweltproben wie beispielsweise Boden oder Wasser ein.
-
Kurzes
Oligonukleotid – wie
hierin verwendet ein Oligonukleotid-5'-Phosphat von zumindest 2 bis zu ungefähr 10 Basen
Länge.
Die Basen können
Ribonukleotide oder Desoxyribonukleotide oder Analoge hiervon sein.
Die Länge
eines kurzen Oligonukleotids, das in einem vorgegebenen Kontext
von Nutzen ist, kann innerhalb dieses Bereichs variieren und kann
weniger als der Gesamtbereich sein. Die bevorzugte Länge variiert abhängig von
der speziellen Anwendung.
-
Spezifisches
Bindungspaar – zwei
Substanzen, die eine wechselseitige Bindungsaffinität zeigen.
Beispiele schließen
Antigen-Antikörper,
Hapten-Antikörper
oder Antikörper-Antikörperpaare,
komplementäre
Oligonukleotide oder Polynukleotide, Avidin-Biotin, Straptavidin-Biotin,
Hormon-Rezeptor, Lecithin-Kohlenhydrat, IgG-Protein A, Nukleinsäure -Nukleinsäure bindendes
Protein und Nukleinsäure-Antinukleinsäureantikörper und
Metallkomplex-Liganden, ein.
-
Ein
bevorzugtes Verfahren der Ligation verwendet eine Ligase wie beispielsweise
eine DNA Ligase. Repräsentative
Ligasen schließen
T4 Ligase, T7 Ligase, Tth Ligase, Taq-Ligase und E. coli DNA Ligase
ein. Die Ligase kann eine thermostabile Ligase sein, und in diesem
Fall sind thermal cycling Techniken, wie unten diskutiert, möglich. Thermal
cycling mit einer thermostabilen Ligase ist in den Verfahren zur
Amplifizierung von Nukleinsäuren
in einer Art und Weise analog der Polymerasekettenreaktion nützlich,
jedoch unter Verwendung von Oligomeren und einer Ligase anstelle
von dNTPs und einer Polymerase. Verfahren zur Durchführung enzymatischer
Ligationsreaktionen sind allgemein beispielsweise in Sambrook et
al., Molecular Cloning: A Laboratory Manual, 2. Ausgabe, Cold Spring
Harbor Laboratory, New York, 1989, beschrieben.
-
Enzymatische
Ligationsreaktionen werden üblicherweise
in einer Pufferlösung
durchgeführt,
wahlweise in Gegenwart von Additiven zur Förderung der Hybridisierung.
Der Puffer weist einen pH typischerweise im Bereich von 6–9, besonders üblich 7–8,5 und
vorzugsweise im Bereich von 7,5–8
auf. Puffer, die dazu in der Lage sind, einen pH in diesem Bereich
aufrecht zu erhalten, sind geeignet. Die Reaktion kann über einen
Temperaturbereich im Bereich von 0 bis ungefähr 50 °C durchgeführt werden. Die optimalen Temperaturen
variieren über
den Bereich abhängig
von der Natur und Größe der Oligonukleotidphosphate,
die ligiert werden sollen, dem Enzym, dem Vorhandensein und der
Menge an Additiv bzw. Zusatzstoff und können empirisch unter Bezugnahme
auf allgemeine Literatur über
Ligasen und unter Bezugnahme auf die speziellen Beispiele unten optimiert
werden. Die Zeitspanne zur Durchführung der Ligation kann nur
einige Minuten bis zu mehreren Stunden betragen, obwohl es wünschenswert
ist, die Reaktion so rasch wie möglich
durchzuführen.
Einsträngige DNA-Bindungsproteine
können
den Oligonukleotidligationsreaktionen zugesetzt werden, um ihre
Effizienz zu verbessern. Ihre Wirkung ist auf ihre Entspannung jeglicher
Sekundärstruktur
zurückzuführen, die
im Matrizenstrang vorliegt, was es den komplementären Oligonukleotiden
ermöglicht,
zu binden und zu ligieren. Einsträngiges E. coli Bindungsprotein
(Promega, Madison, WI oder Amersham/USB) und T4 Gen 32 Protein (Boehringer
Mannheim, Indianapolis, IN) können
verwendet werden. Die Verwendung von Volumenaustauschmitteln, beispielsweise
Polyethylenglykolen (PEG) kann bei der Förderung bzw. Unterstützung der
Ligationen von Vorteil sein. Der Einschluss von bis zu 200 mM NaCl
kann ebenfalls zum Unterstützen
der Ligationen von Nutzen sein. Die Verwendung anderer Additive
bei enzymatischen Ligationen wird in Erwägung gezogen und liegt innerhalb
des Umfangs der vorliegenden Verfahren. Additive schließen Phosphattransfer
bzw. Übertragungsmittel
wie beispielsweise ATP, Sulfhydrylreagenzien, einschließlich DTT
und 2-Mercaptoethanol und zweiwertige Kationen wie beispielsweise
Mg+2-Salze ein.
-
Die
Ligation von Oligomer 5'-Phosphaten
schließt
ebenfalls nicht enzymatische Verfahren der Ligation ein. Chemische
Reagenzien, die die Bildung der Phosphodiester-Internukleotid-Bindung bewirken,
sind bekannt (CNBr: K.D. James, A.D. Ellington, Chemistry & Biology, 4,595,605,
(1997); N-Cyanoimidazole: T. Li, K.C. Nicalaou, Nature, 369, 218–221 (1994); EDAC:
D. Sievers, G. Von Kiedrowski, Nature, 369, 221–224 (1994)). Chemische Ligationsverfahren
wurden auf Verfahren der Sequenzanalyse nicht angewendet.
-
Der
Einbau von nicht zueinander passenden bzw. mismatched Oligomeren
kann wie bei anderen Techniken auftreten, insbesondere, wenn die
Sequenz einen hohen G-C-Gehalt aufweist. Das Auftreten von Nicht-Übereinstimmungen
ist kontrollierbar, wie es bei anderen Hybridisierungsverfahren
der Fall ist. Die Temperatur, Salzkonzentration und Additive können alle
in der in der Technik bekannten Art und Weise verwendet werden,
um die Stringenz des Hybridisierungsprozesses zu kontrollieren.
Weil die Wirkung einer Nicht-Übereinstimmung
auf ein kleines Oligomer proportional größer als auf ein größeres sein
müsste,
mag die Unterscheidung nicht richtiger Sequenzen eine Verbesserung
gegenüber
anderen Ligationstechniken zeigen.
-
Eine
weitere Ausführungsform
verwendet eine Bibliothek möglicher
Sequenzen, um die Ligation einer Reihe kurzer Oligomere der Länge n-Basen
zu erreichen, um eine komplementäre
Nukleinsäure
zu synthetisieren. Die Bibliothek enthält viel mehr mögliche Kombinationen
der n-Basen (n-mere) als sie erforderlich sind, um das Nukleinsäureprodukt
zu bilden. Wenn n beispielsweise gleich 5 ist, existieren 45 oder 1024 mögliche 5-mere, die die vier
natürlich
vorkommenden Basen A, C, G, T und U enthalten. Die Bibliothek kann
alle 4n möglichen Oligomere enthalten
oder auch weniger als den vollen Satz, sollte jedoch zumindest einen
beträchtlichen
Anteil (> 50%, vorzugsweise > 75%, am meisten bevorzugt > 90%) der möglichen
Oligomere enthalten.
-
Bekannte
Verfahren zum Synthetisieren von Polynukleotiden durch Polymerase-Verlängerungen
mit dntps oder Ligation vorgeformter Oligonukleotide funktionieren
durch Bereitstellung einer nur kleinen Zahl unterschiedlicher Reaktanten
zur zum Einbau in das Produkt-Molekül. Bekannte ligationsbasierte
Verfahren füllen üblicherweise
das eine Nukleotid mit der korrekten Sequenz vorher aus. Polymeraseverlängerungsverfahren
führen
die vier individuellen Basen zum Einbau zu. Die vorliegenden Verfahren
unterscheiden sich fundamental in der Bereitstellung einer großen Anzahl
potentieller Reaktanten im Reaktionsgemisch. Darüber hinaus weist eine signifikante
Anzahl der kurzen Oligonukleotide eine Sequenz auf, die zur Hybridisierung
an das Target geeignet ist, die jedoch, wenn es hybridisiert ist,
den Ligationsprozess blockieren oder vorzeitig beenden würde.
-
Wie
in 1 ersichtlich ist, ist das Oligomer P3 einem Anteil
der Targetsequenz gegenüber
komplementär,
würde jedoch,
wenn es hybridisiert, die Ligation von P1 und P2 an den Primer blockieren. Überraschenderweise
stört das
Vorhandensein komplementärer
Oligomere, die nicht an den Primer ligiert werden können, die
erfolgreiche Ligation der erwünschten
Oligomere an den matrizen-gebundenen Primer nicht und verhindert
diese auch nicht.
-
Die
Bibliothek enthält
ebenfalls eine Mehrzahl an Oligonukleotidsequenzen, die gegenüber dem
Target nicht komplementär
oder nur teilweise komplementär
sind. Dieser Überschuss
an Oligonukleotiden konkurriert tatsächlich mit den korrekten Sequenzen
bezüglich
der Erkennung und Ligation. Nichtsdestoweniger tritt die Ligation
kurzer Oligonukleotide in der korrekten Reihenfolge trotz der statistischen
Unwahrscheinlichkeit effektiv ein. Das Vermögen, eine Nukleinsäure zuverlässig durch
aufeinanderfolgende Ligation vieler kurzer Oligonukleotide in einem
Schritt zu replizieren ist unerwartet und vereinfacht den Prozess
im Vergleich zu den anderen im Stand der Technik bekannten Prozessen
in großem
Maße.
-
Die
Länge der
Oligonukleotide zur Verwendung in den vorliegenden Verfahren richtet
sich nach dem Verhältnis
mehrerer konkurrierender Faktoren. Größere Oligomere hybridisieren
stärker
unter einer gegebenen Reihe von Bedingungen (Salzkonzentration,
Temperatur) und können
deswegen bei einer höheren
Temperatur hybridisieren. Wenn die Länge des Oligonukleotids zunimmt,
nimmt die Anzahl getrennter Verbindungen, die dazu erforderlich
sind, die vollständige
Bibliothek aller möglichen
n-mere aufbauen, um einen Faktor von 4 für jede Einheit-Zunahme von
n, zu.
| Länge des
Oligomers | Gesamtanzahl
Sequenzen |
| 1 | 4 |
| 2 | 16 |
| 3 | 64 |
| 4 | 256 |
| 5 | 1024 |
| 6 | 4096 |
| 7 | 16.384 |
| 8 | 65.536 |
-
Kürzere Oligomere
erfordern weniger Verbindungen zur Konstruktion der Gesamtbibliothek,
es wird jedoch schwieriger, beispielsweise bei niedriger Temperatur,
zu hybridisieren und zu ligieren, wenn ihre Länge abnimmt. Dies übersetzt
sich wiederum in eine größere Stringenz
bei einer gegebenen Temperatur. Ein noch weiterer Faktor ist die
Fähigkeit
des Oligonukleotids, an einer Stelle zu hybridisieren und die Verlängerung
zu initiieren, die mit dem Primer nicht in Verbindung steht. Eine
Primer-unabhängige
Hybridisierung wurde unter den richtigen Bedingungen mit Oligonukleotiden
von nur sechs Basen demonstriert. Eine Ligation von zwei oder mehr
benachbarten Hexameren zur Erzeugung beispielsweise eines Dodekamers
oder Octadekamers erzeugt dann effektiv einen neuen Primer. Wenn
dies eintritt, wird das Vermögen,
den Ausgangspunkt für
die Polynukleotidsynthese zu kontrollieren, beeinträchtigt.
Andererseits erhöht
die Wahrscheinlichkeit, ein vielfaches Auftreten einer vorgegebenen
Sequenz in einer Nukleinsäure
von hunderten Basen zu finden, sich beträchtlich, wenn kürzere Oligonukleotide
verwendet werden. Bei Anwendungen, die die Sequenzbestimmung mit
einschließen,
ist es wünschenswert,
das Auftreten doppelter Sequenzelemente zu vermeiden oder zu minimieren.
Die Auswahl des Oligonukleotids mit der optimalen Länge zur
Anwendung ist ein Kompromiss zwischen diesen in Konflikt stehenden
Wirkungen. Die optimale Länge
wird bei verschiedenen Endanwendungen unterschiedlich sein.
-
In
der Praxis mag es nicht notwendig sein, die volle Oligonukleotidbibliothek
der Länge
n zu verwenden. Wenn die Anzahl der Oligonukleotide, die zur Erzeugung
der gegebenen Sequenzen notwendig ist, im Vergleich zur Gesamtzahl
der Oligonukleotide in der Bibliothek klein ist, können Teilbibliotheken
verwendet werden und noch eine hohe Wahrscheinlichkeit aufrechterhalten,
dass alle erforderlichen Oligonukleotide anwesend sein werden. Es
kann in einigen Fällen
wünschenswert
sein, bestimmte Sequenz-Oligonukleotide auszuschließen, die
zu schwach oder zu stark hybridisieren. Es ist in den vorliegenden
Verfahren, außer
wenn es explizit angemerkt wird, nicht notwendig, dass jeder Bestandteil
des Sets an Oligonukleotid-5'-Phosphaten in einem
gegebenen Verfahren verwendet, dieselbe Anzahl von Basen aufweist.
Es kann in einigen Ausführungsformen
vorteilhaft sein, eine Kombination auf Oligomeren von zwei oder
mehreren unterschiedlichen Längen zu
verwenden, beispielsweise Pentamere und Hexamere, um das Auftreten
zweifacher Oligomere zu vermeiden. Es wird oftmals bevorzugt, dass
die in einem vorgegebenen Verfahren verwendeten Oligonukleotide
dieselbe Anzahl von Basen aufweisen. Diese Anzahl ist vorzugsweise
2 bis 6, besonders bevorzugt 5.
-
In
einer weiteren Ausführungsform
kann eine matrizengerichtete Ligation einer Vielzahl eines Satzes oder
einer Reihe kurzer Oligonukleotide derselben Längen an einen Primer in einer
Art und Weise durchgeführt werden,
die den Endpunkt der Ligation durch Verwendung nicht verlängerbarer
Oligomere kontrolliert. Ein nicht verlängerbares Oligomer kann die
gleiche oder eine unterschiedliche Anzahl an Basen wie die anderen
Oligomere im Satz enthalten. Das nicht verlängerbare Oligomer enthält ein 5'-Phosphat, so dass
es ligiert werden kann, so dass ihm aber die 3-OH Gruppe fehlt.
Es könnte
beispielsweise eine Didesoxybase am 3'-Ende
des Oligomers aufweisen, so dass zur Ligation kein 3'-OH zur Verfügung steht.
Ein weiterer Typ eines nicht verlängerbaren Oligomers enthält eine
blockierte 3-OH-Gruppe, beispielsweise, wo die Hydroxylgruppe mit
einer Methylgruppe blockiert ist oder eine Phosphatgruppe, um eine
anschließende
Ligation zu vermeiden. Modifikationen der terminalen Base, die eine
Ligation verhindern, sind ein weiterer möglicher Typ eines nicht verlängerbaren
Oligomers. Das nicht verlängerbare
Oligomer kann markiert oder unmarkiert sein, abhängig vom jeweiligen Bedarf.
Eine bevorzugte Ausführungsform
besteht darin, Oligomere zu verwenden, die am 3'-Terminus eine Didesoxybase enthalten.
Ein weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren
zum Synthetisieren einer Nukleinsäure durch Ligation einer Vielzahl
von Oligonukleotid 5-Phosphate an einen matrizengebundenen Primer
sowohl in der 5' → 3' als auch 3' → 5' Richtung zur selben Zeit. Dieses Verfahren
kann beispielsweise durchgeführt
werden, indem eine 5' Phosphatgruppe
am Primer bereitgestellt wird. Eine Ligation kann gleichzeitig von
beiden Termini bzw. Enden des Primers auftreten, solange die geeigneten
ligierbaren Oligomere bereitgestellt werden. Der Terminationspunkt
der Synthese in jeder oder beiden Richtungen kann durch Verwendung
nicht verlängerbarer
Oligomere oder durch Ausschließen
ausgewählter
Oligomere kontrolliert werden. Ein nicht verlängerbares Oligomer zum Beenden
der Synthese in der 3' → 5' Richtung würde die 5' Phosphatgruppe nicht
aufweisen.
-
Die
Matrizen-gerichtete Ligation einer Vielzahl von Sätzen kurzer
Oligonukleotide an einem Primer kann in einem Verfahren zum Amplifizieren
der Menge einer Ziel-DNA verwendet werden. Demgemäss umfasst
ein weiterer Aspekt der Erfindung ein Verfahren zum Amplifizieren
einer Zielnukleinsäure
unter Verwendung einer Ligase, von zwei Primern und eines Satzes
kurzer Oligonukleotide, wobei die Sonden zu Regionen an gegenüberliegenden
Strängen
komplementär
sind, die die Region des zu amplifizierenden Zieles überspannen.
Mindestens muss der zur Reaktion bereitgestellte Oligomer-Satz solche
Oligomere enthalten, die zum Verlängern beider Primer in ihren
jeweiligen Strängen
erforderlich sind, soweit die dem 5' Ende des anderen Primers entsprechende
Position betroffen ist. Zusätzliche
Oligomere können
eingeschlossen werden, wie es beispielsweise eintreten würde, wenn
die gesamte Bibliothek von Oligomeren anstelle der Vorauswahl des Satzes
an Oligomeren verwendet wird. Der schematisch in 2 dargestellte
Prozess entscheidet sich von der Polymerasekettenreaktion, PCR,
durch Verwendung einer Bibliothek von Oligomeren und einer Ligase
anstelle der vier Desoxyribonukleotide und einer Polymerase. Jeder
Zyklus des Annealings, der Ligase-Verlängerung und der Dehybridisierung
hat eine zweifache Amplifikation der Zielsequenz zur Folge. Weil
ein Erhitzen im allgemeinen zur Auftrennung der neu synthetisierten
Duplex-Nukleinsäure
erforderlich ist, kann eine zusätzliche
Ligase in anschließenden
Runden der Ligations-Verlängerung
zugesetzt werden müssen.
Alternativ kann das Verfahren mit einer thermostabilen Ligase durchgeführt werden.
Das Thermocycling kann dann ohne ein Ersetzen der Ligase in jedem
Zyklus durchgeführt
werden.
-
Gemäß der oben
angeführten
Beschreibung ist ein Verfahren zum Amplifizieren der Menge eines
Teils einer doppelsträngigen
Nukleinsäure
bereitgestellt, die einen ersten Strang und einen zweiten Strang
aufweist, wie es in Anspruch 2 definiert ist.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
eines Amplifikationsverfahrens ist ein Satz an Oligomeren vorher
ausgewählt
worden, so dass er nur solche Oligomere enthält, die zum Replizieren der
beiden Stränge
notwendig sind, d. h. solche Oligomere, die an den beiden Strängen in
der Region auftreten, die durch die beiden Primer überspannt
werden. In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform werden nicht verlängerbare
Oligomere für
die terminalen Positionen jedes Strangs verwendet. Diese beiden
terminierenden Oligomere weisen per Definition eine Basensequenz
auf, die zur ersten Gruppe von Basen der Länge des Oligomers am 5' Ende jedes Primers
komplementär
ist.
-
Amplifikationsverfahren
gemäß der vorliegenden
Erfindung können
durch Synthese jedes Stranges in sowohl der 5' → 3' als auch 3' → 5' Richtung zur selben Zeit erreicht werden.
Dieses bidirektionale Amplifikationsverfahren kann beispielsweise
durchgeführt
werden, indem eine 5'-Phosphatgruppe
am Primer bereitgestellt wird. Die Ligation kann simultan von beiden
Termini jedes Primers weg auftreten, solange die geeigneten ligierbaren
Oligomere bereitgestellt werden. Der Terminationspunkt der Synthese
in jeder oder beiden Richtungen kann durch Verwendung nicht verlängerbarer
Oligomere und durch Ausschluss ausgewählter Oligomere wie oben beschrieben
kontrolliert werden.
-
Wie
es auch bei anderen Anwendungen der vorliegenden Oligomer-Ligationsmethode
zum Synthetisieren einer Nukleinsäure der Fall ist, können entweder
markierte oder unmarkierte Oligomere verwendet werden. Der verwendete
Satz an Oligomeren kann eine gesamte Bibliothek, ein beträchtlicher
Anteil der Bibliothek oder ein vorher ausgewählter Untersatz sein, wenn
die zu amplifizierende Sequenz von vorneherein bekannt ist.
-
In
einem weiteren Aspekt kann das Verfahren zum Synthetisieren spezifischer
Nukleinsäuresequenzen
durch Ligieren von Oligomeren an targetgebundene Primer in diagnostischen
Anwendungen verwendet werden.
-
Spezielle
Sequenzen, die für
das Ziel von Interesse charakteristisch sind, können unter Verwendung markierter
Oligomere in einem Verfahren zum Synthetisieren des neuen Stranges
nachgewiesen werden. Wenn die Basensequenz der Zielnukleinsäureregion
bekannt ist, werden die entsprechenden Oligomere verwendet, die
zur Vervollständigung
dieser Sequenz von Nöten
sind, von denen zumindest einige einen nachweisbaren Marker tragen
sollten. Solche Verfahren weisen auf vielen Gebieten der Nukleinsäurediagnostik
einschließlich
des Nachweises infektiöser
Mittel wie beispielsweise C. trachomatis und N. gonorrhoeae, P.
carinii, M. tuberculosis, beim Nachweis in der Nahrung enthaltener
Pathogene, wie beispielsweise Salmonella und E. coli, Verfahren
zum Nachweisen genetischer Abnormalitäten, in der forensischen Austestung
von DNA Proben aus verdächtigten
Personen, bei der Identitätszuordnung
menschlicher Überreste
und beim Vaterschaftstest Nutzen auf, wobei eine spezifische Sequenz
ausgewählt
und von einer anderen verwandten Sequenz unterschieden wird.
-
Auf
dem Gebiet des Testes nach einer genetischen Abnormalität besteht
eine Anwendung in einem Verfahren zum Nachweis von genetischen Mutationen.
Die Mutationen können
eine Punktmutation (a und β-Thalassämie), Einbasensubstitution
(Sichelzellanämie),
eine Deletion (zystische Fibrose ΔF508, Tay-Sachs), eine Insertion, eine Duplikation,
eine Transposition von Basen oder eine Kombination des obigen sein.
Markierte Oligomere werden zur Ligation an eine Sonde/Primer derart
ausgewählt,
dass der sich ergebende verlängerte
Primer ein markiertes mutationsspezifisches Polynukleotid ist.
-
Das
Verfahren der vorliegenden Erfindung kann zur Bereitstellung eines
Verfahrens zur Differenzierung Heterozygoter von Homozygoten für einen
solchen genetischen Zustand verwendet werden. Weil zwei Kopien eines
Chromosoms, die eine DNA Sequenz von Interesse enthalten, in einer
Probe vorliegen, stellt das Verfahren zum Synthetisieren markierter
komplementärerer
DNA ein Mittel zum Unterscheiden von Heterozygoten von jeder Homozygote
bereit. Ein Satz von Oligomeren, der eine erste Markierung trägt, die,
wenn sie ligiert ist, einen Teil eines Stranges erzeugen, die gegenüber der
normalen Sequenz komplementär
sind, wird zur Ligation bereitgestellt. Ein weiterer Satz an Oligomeren,
der einen zweiten Marker trägt,
erzeugt einen Anteil eines Stranges, der zur mutierten Sequenz nach
Ligation komplementär
ist (4). Die Ligation der Oligomersätze an eine Sonde, die an eine
Ziel-DNA in der Probe hybridisierte, erzeugt ein Polynukleotid,
das zum Proben-Genotyp
komplementär
ist. Die drei Genotypen werden durch Bestimmen aufgetrennt, welche
Markierungen in der neu synthetisierten DNA vorliegen. Homozygote
DNA enthält
eine Markierung oder die andere; heterozygote DNA wird beide enthalten.
-
Wenn
die zu synthetisierende Sequenz nicht bekannt ist, wird eine Bibliothek
einer großen
Anzahl des gesamten möglichen
Pools an Oligomeren verwendet. Die letztere Situation tritt in Sequenzanalysen
und Mutations-Screening ein. Wenn sie in Verbindung mit den Verfahren
zur Sicherstellung der Basensequenz eines neu synthetisierten Polynukleotids,
das ausführlich
unten beschrieben ist, verwendet werden, können zahlreiche Mutationen
eines speziellen Gens untersucht und simultan identifiziert werden.
Das Vermögen,
in einem Gen nach multiplen Mutationen zu testen, würde ein
Screening nach genetischen Erkrankungen, wie beispielsweise zystischer
Fibrose ermöglichen,
für das
mehr als 500 Mutationen identifiziert wurden.
-
Gemäß eines
noch weiteren Aspektes ist der Primer immobilisiert.
-
Nach
der Ligation werden die Oligonukleotid-5'-Monophosphate, die nicht ligiert sind,
entfernt, und das eingefangene Sonden-Testnukleinsäurehybrid,
das eine verlängerte
doppelsträngige
Region aufweist, wird denaturiert, um die Testnukleinsäure vom
festen Träger
zu entfernen und die immobilisierte einsträngige Nukleinsäure zu erzeugen.
-
Das
Verfahren kontrolliert den Ursprungspunkt und ist nicht durch die
Größe des Oligomers,
das ligiert werden soll, beschränkt.
Wenn die zu transkribierende Sequenz exakt bekannt ist, können die
Oligomere vorselektiert werden, um Kosten und Komplexizität zu reduzieren.
-
Ein
weiterer Aspekt der Erfindung besteht in einem Verfahren zum Synthetisieren
vielfacher markierter Nukleinsäuren,
wobei der Umfang des Marker-Einbaus kontrolliert wird und eine hohe
Dichte einer Markierung bereitstellt. Wenn ein immobilisierter Primer
für den
einfachen Zweck verwendet wird, Sonde und Primer einzufangen, wird
das eingefangene Hybrid mit einer Vielzahl markierter Oligonukleotid-5'-Monophosphate in
Berührung
gebracht, die im Anschluss an die Ligation der markierten Oligonukleotid
5'-Monophosphate
nicht ligiert sind, entfernt werden; und das eingefangene Sonden-Testnukleinsäurehybrid
mit einer verlängerten
doppelsträngigen
Region wird denaturiert, um die Testnukleinsäure vom festen Träger zu entfernen,
und um eine immobilisierte markierte einsträngige Nukleinsäure zu erzeugen,
die eine Vielzahl von Markern enthält.
-
Der
Primer kann alternativ ein nicht immobilisierter Primer zum Zweck
des Synthetisierens einer vielfach markierten Nukleinsäure sein.
Diese Ausführungsform
verwendet eine Vielzahl markierter Oligonukleotid-5'-Monophosphate und
nach Ligation werden die markierten Oligonukleotid-5'-Monophosphate, die
nicht ligiert sind, entfernt.
-
Das
Verfahren kann weiterhin den Schritt umfassen, den verlängerten
Primerstrang vom Matrizennukleinsäure-Strang, falls erwünscht, zu
trennen. Die von jedem Oligonukleotid 5'-Monophosphat
getragene Markierung kann verschieden sein oder kann insgesamt dieselbe
Markierung sein. Alternativ kann eine begrenzte Anzahl unterschiedlicher
Marker verwendet werden, beispielweise 2–5 Marker. Die Auswahl von
Markern, die verwendet wird, wird von der Endanwendung bestimmt
werden.
-
Die
vorliegenden Verfahren können
im Gegensatz zu anderen Verfahren zum Markieren von Nukleinsäuren, die
im Abschnitt „Hintergrund" beschrieben sind,
tatsächlich
Nukleinsäuren
jeder Länge
herstellen, wären
jedoch am meisten für
Produkte von Nutzen, die zumindest ungefähr 50 Basen aufweisen. Kürzere Produkte
würden
weniger angeheftete Markierungen aufweisen. Einer der Hauptvorteile
besteht darin, dass der Grad und die Position einer Marker-Bindung
präzise
kontrolliert wird. Beispielsweise führen Pentamere, die jeweils
eine Markierung tragen, zu einem Produkt, bei dem jede fünfte Base
markiert ist, was eine Markerdichte von 20% bereitstellt. Noch höhere Dichten
können
mit kürzeren
Oligomeren oder mit Pentameren erreicht werden, die jeweils zwei
oder mehr Markierungen tragen.
-
Die
Fähigkeit,
bei diesen hohen Dichten kontrollierbar zu markieren, werden in
den diagnostischen Tests besonders von Vorteil sein, bei denen die
Nachweisempfindlichkeit bzw. -sensitivität an erster Stelle steht. Höhere Markerdichten
sollten zu verbesserten Nachweisgrenzen führen. Eine kontrollierte Markierung wird
zu einer verbesserten Assaypräzision
beitragen. Die Marker können
tatsächlich
nachweisbare Spezies sein, einschließlich von Radioisotopen, chemilumineszierenden
Markern und fluoreszierenden Markern, colorimetrischen Markern,
die auf Grundlage der Absorption von Licht nachgewiesen werden,
spezifische Bindungsmoleküle,
die Antigene und Antikörper
einschließen,
Bindungsproteine, wie beispielsweise Streptavidin und Haptene wie
beispielsweise Biotin und Dioxigenin. Zusätzlich kann, wenn der Marker
ein kleines Hapten ist, der nachweisbare Marker eine Spezies wie
beispielsweise ein Enzym sein, das an eine Nukleinsäure über ein
Enzym-Anti-Haptenkonjugat gebunden ist. In letzterer Hinsicht stellt
die Verwendung einer Pentamerligation zur Erzeugung einer markierten
Nukleinsäure
einen noch weiteren Vorteil bereit. Die sperrigen Enzymmarker würden an
jeder fünften
Base befestigt werden, was diese in nahezu 180° Winkeln entlang der Doppelhelix von
der nächsten
benachbarten Markierung anordnet. Eine Betrachtung der Internukleotid-Trennung
und Molekulardurchmesser von Enzymen enthüllt, dass sogar relativ große globuläre Protein
in diese Markierungsdichte ohne ernsthafte sterische Überlastung
bzw. Behinderung aufgenommen werden können.
-
Noch
höhere
Markerdichten können
durch Einführen
des Prinzips der verzweigten Marker in Verbindung mit dem Einbau
regelmäßig markierter
Oligomere erreicht werden, wie es in den 5 und 6 dargestellt
ist. In der Praxis würden
einige oder alle der Oligomere eine „Handel" oder „Griff", wie beispielsweise ein Hapten oder
eine kurze Erkennungssequenz bilden, die zur Bindung an ein verzweigtkettiges
Amplifikations-Multimer verwendet wird.
-
Alternativ
können
die Arme der Verzweigungen durch Ligation markierter kurzer Oligomere
hergestellt werden, so dass jede der multiplen Arme nachweisbare
Marker trägt.
Die Synthese dicht markierter Nukleinsäuren durch Ligation markierter
Oligomere kann an andere Typen der verzweigten DNA Technologie angepasst
werden, wie beispielsweise an die DNA Dendrimere (Polyprobe, Philadelphia).
-
Die
Oligonukleotid-5'-Phosphate,
die in den oben offenbarten Verfahren zur Synthese, Amplifikation, Herstellung
markierter Polynukleotide oder immobilisierter Polynukleotide verwendet
werden, sind vorzugsweise relativ kurz. Es ist in diesen Anwendungen
nicht notwendig, eine beträchtliche
Fraktion der Gesamtbibliothek von Oligomeren einer vorgegebenen
Länge zu
verwenden, um dazu in der Lage zu sein, die erwünschte Nukleinsäure mit
bekannter Sequenz zu synthetisieren. Die Größe der Oligomere kann irgendeinen geeigneten
Wert annehmen, typischerweise von 2 bis ungefähr 20 Basen. Wenn eine hochdichte
Markierung erwünscht
ist, wird bevorzugt, dass die Oligomere weniger als ungefähr 10 Basen
und vorzugsweise von ungefähr
4 bis ungefähr
8 Basen enthalten.
-
In
einem weiteren Aspekt der Erfindung werden Verfahren zur Bestimmung
der Sequenz (Sequenzierung) einer unbekannten einsträngigen Nukleinsäure bereitgestellt.
Das Verfahren kann auf RNA, ssDNA und denaturierte dsDNA Sequenzen
geeigneter Längen
angewendet werden, vorausgesetzt, dass zumindest ein Anteil der
Sequenz bekannt ist. Die letztere Einschränkung ist notwendig, um eine
Einfangsonde/Primer entwickeln zu können.
-
Die
Einfangsonde/Primer ist immobilisiert oder ist dazu in der Lage,
an einem festen Träger,
wie beispielsweise einem Kügelchen,
Reagenzglas, Filter, Membran, Mikrotiterplatte oder einem Chip immobilisiert zu
werden. Die Einfangsonde sollte eine ausreichende Basenlänge aufweisen,
um eine effiziente Hybridisierung zu garantieren und eine einzigartige
bzw. einmal vorkommende Teilsequenz auf der Testnukleinsäure repräsentieren.
Diese Bedingungen werden allgemein zufriedengestellt werden mit
einer Länge
von zumindest 10 Basen und vorzugsweise zumindest 15 Basen. Die
Einfangsonde kann an dem festen Träger in einer im Stand der Technik
bekannten Art und Weise immobilisiert werden. Ein üblicherweise
verwendetes Mittel besteht darin, eine Biotinmarkierung zur Bindung
an einen Streptavidinbeschichteten Träger bereitzustellen. Streptavidinbeschichtete
Kügelchen
und Mikrotiterplatten sind kommerziell erhältlich.
-
Die
Oligonukleotid-5'-Phosphate,
die in den gemäß der hierin
offenbarten Verfahren durchgeführten Sequenzanalysebestimmungen
verwendet werden, sind vorzugsweise relativ kurz. Es ist notwendig,
eine beträchtliche
Fraktion aller möglichen
Oligomere einer gegebenen Länge
zu verwenden, um dazu in der Lage zu sein, lange Strecken einer
Nukleinsäure
mit unbekannter Sequenz zu synthetisieren. Um die Gesamtbibliothek größer handhabbar
zu halten ist es wünschenswert,
die Größe des Oligomers
auf weniger als ungefähr
8 Basen zu beschränken.
Es wird noch mehr bevorzugt, dass die Oligomere 5 oder 6 Basen enthalten.
Ein weiteres Erfordernis in Ausführungsformen,
die eine Sequenzanalyse einschließen, besteht darin, dass alle
Oligonukleotid-5'-Phosphate
dieselbe Anzahl an Basen aufweisen.
-
Abspaltbare
Marker können
irgendein molekulares Fragment sein, das dazu in der Lage ist, aus
der verlängerten
Sonde/Primer freigesetzt zu werden. Bevorzugte Marker sind kleine
organische Moleküle
mit einer Molekularmasse von weniger als ungefähr 50.000 amu. Es ist wünschenswert,
dass die Marker alle einen strukturellen Typ aufweisen, der eine
gemeinsame funktionelle Gruppe aufweist, so dass alle durch übliche Mittel
spaltbar sind. Ein Mittel zur Bewirkung einer Spaltung ist die Thermolyse
einer thermisch labilen Gruppe. Eine bevorzugte thermisch labile
Gruppe zur Verwendung in spaltbaren Markern ist 1,2-Dioxetan. Es
ist wohlbekannt, dass 1,2-Dioxetane eine thermische Fragmentierung
des Dioxetan-Rings durchmachen, so dass zwei Carbonylfragmente erzeugt
werden. Dioxetan-markierte Oligomere können hergestellt werden, die
eine Carbonylverbindung durch Anbinden einer Dioxetangruppe an Ribonukleotid
oder Desoxyribonukleotid freisetzen, wenn sie erhitzt sind.
-
-
Eine
Bibliothek von Oligomeren würde
den Satz aller möglichen
Sequenzen von n Basen umfassen, die jeweils kovalent an eine einmal
vorkommende Dioxetan-Komponente gebunden sind. Zur Vereinfachung der
Synthese sollte die Verbindungsfunktionalität, die die Dioxetanringruppe
an das Oligomer bindet, allen Elementen der Familie der markierten
Oligomere gemein sein. Substituenten am Dioxetanring am Kohlenstoff,
der gespalten wird, variieren unter den Elementen der Reihe der
Verbindungen.
-
Weitere
thermisch spaltbare funktionelle Gruppen wie beispielsweise nichtzyklische
Peroxide sind bekannt und können
verwendet werden. Die zur Thermolyse erforderliche Temperatur muss
gering genug sein, so dass eine Oligonukleotidfragmentierung nicht
eintritt.
-
Die
Mittel zur Spaltung des spaltbaren Markers sind nicht auf die thermische
Spaltung beschränkt.
Irgendein Mittel zur kontrollierbaren Freisetzung des Markers auf
der verlängerten
Sonde/Primer kann verwendet werden. Andere Mittel schließen ohne
Einschränkung
enzymatische Reaktionen, chemische Reaktionen, die nukleophile Verdrängungen
einschließen,
wie beispielsweise fluorid-induzierte Silylether-Spaltung, basische
oder saure hydrolytische Fragmentierungen, wie beispielsweise Esterhydrolyse
oder Vinyletherhydrolyse, fotochemische Fragmentierungen, reduktive
Spaltung wie beispielsweise metallinduzierte reduktive Spaltung
eines Disulfids oder Peroxids, eine oxidative Spaltung von Alkenen
oder Diolen, ein.
-
Eine
beispielhafte enzymatische Reaktion zur Abspaltung eines Markers
verwendet enzymatisch markierbare Dioxetane als Marker. Die enzymatische
Entschützung
eines geschützten
phenolischen Substituenten löst
die Spaltung des Dioxetanrings in zwei Carbonylverbindungen aus,
wie oben dargestellt ist. Die Reaktion kann bei Raumtemperatur durchgeführt werden
und die Geschwindigkeit der Spaltung kann durch die Menge und die
Art des auslösenden
Enzyms kontrolliert werden und durch die Eigenschaft der Reaktionslösung, beispielsweise
durch den pH. Zahlreiche auslösbare
bzw. ansteuerbare Dioxetanstrukturen sind in der Technik wohlbekannt
und sind Gegenstand zahlreicher Patente. Die Spiroadamantyl-stabilisierten
Dioxetane, die in
US 5,707,559 offenbart
sind, sind ein Beispiel, andere, die Alkyl- oder Cycloalkylsubstituenten
enthalten, wie in
US 5,578,253 offenbart,
wären ebenfalls
geeignet. Ein Verbindungssubstituent aus dem vorher erwähnten Spiroadamantyl-Alkyl
oder Cycloalkylgruppen wäre
erforderlich, um den Dioxetan-Marker an das Oligomer zu binden.
Verbindbare Dioxetane sind im
US
5,770,743 offenbart.
-
-
Chemische
Verfahren zum Spalten ansteuerbarer Dioxetane sind ebenfalls wohlbekannt
und wären
in ähnlicher
Weise in den Verfahren der Erfindung von Nutzen. Im obigen Beispiel
kann X eine Trialkylsilyl-Gruppe und das auslösende Mittel bzw. der Trigger
Fluorid sein. Weitere auslösende
Mittel/spaltbare Gruppenpaare sind beispielsweise in den vorher
erwähnten
5,707,559, 5,578,253 und 5,770,743 Patenten beschrieben.
-
Es
existieren mehrere Wege, auf denen der Marker nachgewiesen werden
kann. Jedes Verfahren oder jeder Typ an Marker stellt eine unterschiedliche
Ausführungsform
der Erfindung dar. In einer Ausführungsform ist
der Marker fluoreszierendes Molekül, beispielsweise die fluoreszierenden
Mittel FAM, JOE, ROX und TAMRA, die üblicherweise bei der automatisierten
Didesoxy-Sequenzierung verwendet werden. Zahlreiche Verfahren zur
Markierung von Nukleotiden und Oligonukleotiden sind in der Technik
bekannt und schließen
die direkte Bindung eines Markers ein (Haugland, Handbook of Fluorescent
Probes and Research Chemicals, (Molecular Probes, Eugene, OR), 1992).
Eine Markierung kann ebenfalls durch indirekte Mittel erreicht werden,
wo beispielsweise ein Universal-Linker wie beispielsweise Biotin
als primärer
Marker bereitgestellt wird und ein mit einem Fluorescer markierter
Bindungspartner für
Biotin stellt den Marker bereit.
-
In
einer weiteren Ausführungsform
ist der Marker eine chemilumineszierende Verbindung und die Quantität des Markers
wird durch die Lichtintensität
nachgewiesen, die durch auslösende
Erzeugung der Chemilumineszenz von dem Marker erzeugt wird. Mehrere
Arten chemilumineszierender Verbindungen sind bekannt und können als
Marker verwendet werden. Repräsentative
Beispiele schließen
Acridiniumester und Sulfonamide, Luminol oder Isoluminolderivate
und Dioxetane ein (R. Handley, H. Akhavan-Tafti, A.P. Schaap, J. Clin.
Ligand Assay, 20(4) 302–312
(1997)). Ein bevorzugter chemilumineszierender Marker ist eine Acridanphosphatverbindung,
die in der gleichzeitig anhängigen
Anmeldung des Anmelders offenbart, siehe WO-A-9966328. Die letzteren
Verbindungen werden in vorteilhafter Weise wegen ihrer Stabilität, hohen
Chemilumineszenzquanteneffizienz, Einfachheit der Konjugation bzw.
Bindung und ihrem Vermögen
verwendet, in einem breiten Bereich von Bedingungen angesteuert
zu werden, einschließlich
in Elektrophoresegelen. Biolumineszierende und elektrochemilumineszierende
Verbindungen werden als im Umfang der nachweisbaren chemilumineszierenden
Marker liegend angesehen.
-
In
einer weiteren Ausführungsform
ist der Marker eine chromogene Verbindung und die Menge des Markers
wird durch Lichtabsorption bzw. Extinktion nachgewiesen. Ein anderer
Markertyp ist ein Radioisotop wie beispielsweise 32P
und 35S, deren Gegenwart unter Verwendung
einer Scintillationszählung
oder einer Röntgen-Bildgebung
nachgewiesen werden kann. Der Marker kann ebenfalls ein Enzym wie
beispielsweise alkalische Phosphatase, β-Galactosidase, Luciferase und
Meerrettichperoxidase sein. Die Menge des Enzyms wird durch Messung
der Wirkung des Enzyms auf ein fluorogenes, chromogenes oder chemiluminogenes
Substrat bestimmt.
-
Ein
weiterer Aspekt der Erfindung umfasst ein Verfahren zum Nachweis
einer Zielnukleinsäure
durch Nachweisen einer markierten verlängerten Nukleinsäure, die
zum Target komplementär
ist, wobei das Verfahren eine einfachere Alternative als das traditionelle
Southern und Northern Blotting ist. Die Herstellung der markierten
verlängerten
komplementären
Nukleinsäure
wird durch Ligation einer Vielzahl markierter kurzer Oligomere auf
eine Sonde/Primer durchgeführt,
die an das Target hybridisiert ist. Die Verlängerung wird durch das Denaturieren
einer elektrophoretischen Auftrennung und den Nachweis der markierten
Spezies gefolgt. Das Vorhandensein des markierten verlängerten
Primers weist auf das Vorhandensein des Targets hin, weil die Ligation
nur stattfindet, wenn der Primer an das Target hybridisiert wird.
Es wird bevorzugt, dass der Marker im Gel nachweisbar ist. Geeignete
Marker schließen
Acridanalkene ein, wie in WO-A-9966328 beschrieben, die durch Chemilumineszenz
nachgewiesen werden kann und fluoreszierende Mittel, die einfach
in Gel nachweisbar sind. In dieser Ausführungsform wird kein Blotting
durchgeführt.
Wenn der Marker derart ist, dass der Nachweis im Gel nicht möglich ist,
wird ein Blotten auf eine Membran durchgeführt und danach wird der Nachweis
des Markers auf der Membran durchgeführt. In keinem Fall ist die
Hybridisierung auf der Membran, die Antikörperbindung, die Enzym-Konjugatsbindung,
Substrataddition oder andere üblicherweise
verwendeten Verfahren notwendig.
-
In
einer alternativen Ausführungsform
dieses Verfahrens bleibt die markierte verlängerte komplementäre Nukleinsäure an das
Target hybridisiert und nach Elektrophorese wird die Bande bei dem
geeigneten Molekulargewicht in der oben beschriebenen Weise nachgewiesen.
Diese Art und Weise kann wünschenswert sein,
wenn eine genaue Molekulargewichtsinformation von Nöten ist.
Es ist in diesem Verfahren bequemer, im wesentlichen die vollständige Bibliothek
möglicher
5'-Phosphate von
n Basen bereitzustellen, wenn das Target viel länger als die Sonde/Primer ist.
In Fällen,
in denen die Targetsequenz bekannt ist und wo dessen Länge es praktischer
macht, kann es bevorzugt sein, die Untergruppe der Oligonukleotid-5'-Phosphate vorher
auszuwählen.
-
Eine
noch weitere Ausführungsform
umfasst die Bereitstellung eines geeigneten fluoreszierenden Donors
als Marker auf einer Sonde/Primer und eines geeigneten fluoreszierenden
Akzeptors als Marker auf den Oligomeren. Es ist nicht notwendig,
jedes Oligomer zu markieren. Die Ligation wird auf hybridisiertem
Primer durchgeführt,
um einen verlängerten
Primer zu bilden, der einen fluoreszierenden Donor und ein oder
mehrere fluoreszierende Akzeptormarker trägt. Unter geeigneten Bedingungen,
d. h. wenn Donor und Akzeptor ausreichende spektrale Überlappungen
aufweisen, damit der Energietransfer möglich ist und die räumliche
Trennung zwischen Donor und Akzeptoren innerhalb der Försterdistanz
liegen, kann eine Energieübertragung
bzw. Energietransfer zwischen fluoreszierenden Stoffen innerhalb
des verlängerten
Primers eintreten. Die Bestrahlung des verlängerten Primers in einer Wellenlänge, die
von dem fluoreszierenden Donor am Primer absorbiert wird, hat eine
Fluoreszenz aus dem Akzeptor auf dem verlängerten Anteil zur Folge. Dieses
Verfahren kann deswegen als Basis für einen homogenen Assay zum
Nachweis einer Targetnukleinsäure
dienen, weil das Vorhandensein eines Targets erforderlich ist, damit
eine Ligation eintritt und dadurch die Fluorophore in Energietransferdistanz
bringt.
-
Ein
weiteres Verfahren zum Nachweisen einer Targetnukleinsäure, das
auf der Ligation einer Vielzahl markierter Oligomere basiert, umfasst
die Verwendung eines fluoreszierenden interkalierenden Farbstoffs
als Marker. Es ist bekannt, dass bestimmte Farbstoffe fluoreszierend
werden, wenn sie innerhalb der Doppelhelix oder doppelsträngigen Nukleinsäure interkaliert
sind. Ein Beispiel ist die weithin verwendete Verbindung Ethidiumbromid.
-
Als
optionaler Schritt kann Agarose der Reaktion zugesetzt werden, um
die Fluoreszenz zu erhöhen. In
Abwesenheit eines Targets tritt eine Ligation nicht ein und so ist
der Nachweis einer Fluoreszenz der Beweis für das Vorhandensein des Targets
und ist zusätzlich
ein Beweis dafür,
dass der Primer ausreichend mit dem Target zur Hybridisierung komplementär war. Die
Sammlung an Oligomeren kann die volle Bibliothek aller möglichen
Sequenzen sein oder eine Untergruppe, die vorher ausgewählte Elemente
enthält,
wenn die Targetsequenz bekannt ist.
-
Die
Fraktion markierter Oligomere zur Verwendung kann empirisch bezüglich des
erwünschten
Grades der Nachweissensitivität
durch Verwendung eines Bereiches unterschiedlicher Markierungs-Dichten
ausgewählt
werden. Es kann wünschenswert
sein, abhängig
von der Größe der Oligonukleotid-5'-Phosphate, die Fraktion
der markierten Oligomere zu begrenzen, um eine Selbstlöschung der
Fluoreszenz zu vermeiden.
-
Synthese
der Oligomere – Oligonukleotide
werden leicht unter Verwendung von Standardverfahren der Synthese
synthetisiert, die dem Fachmann auf dem Gebiet wohlbekannt sind,
beispielsweise unter Verwendung einer Phosphoramidatchemie. Die
Phosphorylierung von Oligonukleotiden wird unter Verwendung einer
Polynukleotidkinase von ATP oder durch chemische Verfahren der Phosphorylierung
durchgeführt,
wie in L.A. Slotin, Synthesis, 737–752 (1977); T. Horn, M. Urdea,
Tetrahedon Lett., 27, 4705–4708
(1986) beschrieben. Ein Kit bzw. Bausatz zum Durchführen der
5'-Phosphorylierung
ist kommerziell erhältlich
(Phosphat-ON, Clontech, Palo Alto, CA).
-
Verfahren
zur automatisierten Synthese von Oligonukleotiden sind in der Technik
wohlbekannt und in üblicher
kommerzieller Verwendung. Ein übliches
Verfahren verwendet einen festen Träger der Immobilisierung und
eine automatisierte Reagenzhandhabung, um die Nukleotide sequentiell
zuzusetzen. Alle Additions-, Blockierungs- und Endblockierungsschritte
erfolgen unter Computerkontrolle. Solche Instrumente sind von mehreren
kommerziellen Zulieferern erhältlich,
beispielsweise Applied Biosystems, CA (Model 392 und 394). Automatisierte
Instrumente zum Transfer flüssiger
Reagenzien und Proben können
unter Computerkontrolle unter Verwendung von Laborrobotern durchgeführt werden,
wie sie beispielsweise kommerziell erhältlich sind (Perkin-Elmer,
Model 800 Katalysator, Beckman Instruments Biomek). Neuere Techniken
zur Hochgeschwindigkeitssynthese oder zur Synthese großer Anzahlen
von Oligonukleotiden verwenden Photolithographietechniken oder Tintenstrahltechnologie
zur raschen und präzisen
Abgabe der Reagenzien und Reaktanten.
-
Ein
noch weiterer Aspekt der Erfindung umfasst das Annealing eines Primer
Oligonukleotid 5'-Phosphats
an eine einsträngige
Matrize und, in der oben offenbarten Weise, die Ligierung einer
Bibliothek von Oligomeren, um den Primer von beiden Enden her zu
verlängern,
um den Matrizenstrang zu duplizieren. Das Verfahren ist in einem
Verfahren von Nutzen, um eine einsträngige Matrize doppelsträngig zu
machen, um diese zu klonen. Dies würde in Verfahren zum Isolieren
verwandter Gene oder Genfamilien Anwendung finden.
-
In
einem beispielhaften Verfahren wird ein Primer Oligonukleotid an
einen Matrizenstrang in Gegenwart einer Bibliothek aller möglichen
Kombinationen von Pentameren, einer DNA Ligase und eines geeigneten Reaktionspuffers
hybridisiert. Pentamere, die für
den Matrizenstrang komplementär
sind und in exakter Auflistung mit den 5' und 3'-Enden des Primeroligonukleotids werden
einem Annealing unterzogen und werden aufeinanderfolgend durch Wirkung
der DNA Ligase ligiert. Der Matrizenstrang wird dadurch im wesentlichen
kopiert oder doppelsträngig
gemacht. Dieses Verfahren kann dazu verwendet werden, Target-Matrizen in einem Gemisch
aus Nukleinsäuresträngen zu
verwenden und doppelsträngige
Nukleinsäuren
zum Klonieren herzustellen, unter Verwendung von Klonierungsvektoren
und Techniken, die im Stand der Technik bekannt sind.
-
BEISPIELE
-
Beispiel 1. Allgemeines
Verfahren
-
Die
in diesem Experiment verwendete Matrize war ein PCR amplifiziertes
Produkt (200 bp), der Exon 10-Region des zystischen Fibrose-Transmembranregulator-
(CFTR) Gens. Die PCR amplifizierte DNA des CFTR Gens wurde entweder
durch Laufenlassen über
eine Säule
(Qiaquick PCR purification kit, Qiagen, Santa Clarita, CA) oder
durch Ethanolpräzipitation aufgereinigt.
Die DNA wurde in destilliertem Wasser bei einer Konzentration von
ungefähr
0,5 μg/μL resuspendiert.
Pentamere, die eine 5'-Phosphatgruppe
tragen und Primer wurden kommerziell bezogen (Oligos Etc., Wilsonville,
OR):
Die Primer und Pentamere wurden so entwickelt, dass sie
entweder zum Sense- oder Antisense-Strang der verwendeten Matrize
komplementär
waren. Die Länge
des in diesem Experiment verwendeten Primers bewegten sich von 21
bis 26 Nukleotiden. Die Pentamere wurden in einer solchen Weise
entwickelt, dass das erste Pentamer sich unmittelbar danach am 3' Ende des Primers
an die Matrize annealt bzw. wieder verbindet. Eine Hybridisierung
des Primers und der Pentamer an die Matrize gefolgt von Ligation
durch T4 DNA Ligase hat eine back to back-Ligation an den 5'–3' Kreuzungen zur Folge. Um den Nachweis
der ligierten Primer-Pentamerprodukte zu ermöglichen wurden Biotin-dUTP
markierte Pentamere (an der inneren dTTP Position) verwendet.
-
Eine
Hybridisierung des Primers und der Pentamere an die Matrize und
ihre Ligation aneinander wurde in einem dreistufigen Verfahren erreicht.
Zunächst
wurde das Matrizen-Primer-Pentamergemisch
auf 94 °C erhitzt
und für
fünf Minuten
gehalten, um die Denaturierung der doppelsträngigen Matrize zu ermöglichen.
Das Gemisch wurde auf 60 °C
oder 65 °C
abgekühlt,
abhängig
von der Größe und Basenzusammensetzung
des Primers, um den Primer für
zwei Minuten an der Matrize einem Annealing zu unterwerfen. Zuletzt
wurden die Reagenzgläser
auf 16 °C
abgekühlt.
Nach ungefähr
zwei Minuten bei 16 °C
wurden Ligationspuffer (66mM Tris HCl, pH 7,6, 6,6 mM MgCl2, 10 mM DTT, 66 μM ATP, Amersham) und T4 DNA
Ligase, 1 U (Amersham, 1:10 Verdünnung)
zugesetzt und bei 16 °C
für zwei
Stunden ligiert. Die Ligationsreaktion wurde durch Zusatz 1/10 Volumens
Beladungsfarbstoff gestoppt (0,01 Xylencyanol und 0,01% Bromphenolblau,
und 0,01 M EDTA in entionisiertem Formamid).
-
Die
Ligationsreaktionen wurden auf einem denaturierenden Polyacrylamidgel
elektrophoretisiert, zusammen mit biotinmarkierten Oligonukleotidgrößen-Markern.
Die DNA wurde auf eine Nylon-Membran kapillar-übertragen, mit Anti-Biotin-Antikörper-HRP
Konjugat gebunden und durch Umsetzen mit Lumigen PS-3 (ein chemilumineszierendes
HRP Substrat) und durch Aussetzen gegenüber einem Röntgenfilm nachgewiesen. Die
Größe des ligierten
Produktes variiert abhängig
von der Anzahl der Pentamere, die an den Primer ligiert sind.
-
Beispiel 2. Bestimmung
der optimalen Konzentration der Matrize, des Primers und der Pentamere.
-
Matrize:
Ein 200 by PCR Produkt von CFTR Exon 10 (siehe die Anlage für die Matrizen
DNA Sequenz) wurde durch PCR Amplifikation unter Verwendung eines
Satzes Sense (5' ACTTCACTTCTAATGATGATTATG 3') (Sequenz ID NO:
1) und Antisense (5' CTCTTCTAGTTGGCATGCTTTGAT
3') (Sequenz ID
NO: 2) Primer gewonnen.
-
Ein
26 Basenoligonukleotid, komplementär zum Sense-Strang der Matrizen
DNA wurde als Primer (5' AGTGGAAGAATTTCATTCTGTTCTCA
3') (Sequenz ID
NO: 3) entwickelt.
-
Pentamere:
Sechs 5-Basen lange Oligonukleotid-5'-Phosphate, komplementär zum Sense-Strang unmittelbar
benachbart dem 3'-Ende
des Primers wurden hergestellt. Das 5'-Ende des ersten Pentamers richtet sich
unmittelbar benachbart dem 3'-Ende
des Primers aus, das 5'-Ende des zweiten
Pentamers richtet sich unmittelbar benachbart dem 3'-Ende des ersten
Pentamers aus usw. Um die Ligation zu vereinfachen wurde das 5'-Ende des Pentamers
phosphoryliert. Um den Nachweis der Ligationsprodukte zu ermöglichen
wurden die Pentamere 1 und 3 mit Biotin-dUTP einer zentralen dTTP
Position markiert und das letzte Pentamer wurde mit Biotin am 3' Ende markiert. Die
Pentamere waren wie folgt:
Pentamer 1 : 5' PO4-GTTTT 3'
Pentamer 2
: 5' PO4-CCU*GG
3'U* = U-Biotin
Pentamer
3 : 5' PO4-ATTAT 3'
Pentamer
4 : 5' PO4-GCCU*G 3'
Pentamer 5 : 5' PO4-GCACC 3'
Pentamer 6
: 5' PO4-ATTAA
3'-Biotin.
-
Die
Ligationen wurden unter Verwendung von T3 DNA Ligase und Ligationspuffer
(Amersham) gemäß den in
Beispiel 1 beschriebenen Ligationsbedingungen durchgeführt. Die
Ligationen wurden in einem Volumen von 20 μL durchgeführt. Die Menge an Matrize wurde
konstant bei ungefähr
1 μg pro
Reaktion gehalten. Die Menge an Primer wurde von 100 ng auf 1 pg
zwischen diesen Reaktionen variiert. Die Menge jedes Pentamers variierte
von 2 ng bis 0,2 pg in jeder Reaktion. Die Reaktion mit 1 μg Matrize,
100 ng Primer und 2 ng jedes Pentamers enthielt ungefähr äquimolare
Konzentrationen der Matrize, des Primers und der Pentamere. Die Primer
und Pentamere wurden systematisch variiert, um die niedrigste Menge
an nachweisbarem Ligationsprodukt zu bestimmen.
-
Die
Ligationsreaktionen wurden elektrophoretisiert, auf eine Nylonmembrankapillare
transferiert, mit Anti-Biotin-Antikörper-HRP Konjugat gebunden
und mit Lumigen PS-3 wie in Beispiel 1 beschrieben nachgewiesen.
Ein volle Länge
Primer-Pentamer-Ligationsprodukt der erwarteten Größe (56 bp)
wurde in den Ligationsreaktion nachgewiesen, die 100 ng Primer und
20 ng jedes Pentamers (0,6 μM)
enthielt. Niedere Konzentrationen des Primers und der Pentamere
in der Ligationsreaktion ergab eine sehr geringe Menge oder kein nachweisbares
Ligationsprodukt unter diesen Bedingungen.
-
Beispiel 3. Ligationen
mit variierenden Pentameranzahlen.
-
Um
zu zeigen, dass die Pentamere sequentiell an den Primer ausgehend
vom ersten Primer (unmittelbar stromabwärts des Primers) ligiert werden,
wurden Ligationen unter Verwendung der Matrize, des Primers und
von Pentameren aus Beispiel 2 durch Steigerung der Anzahl der Pentamere
in jeder Reaktion durchgeführt.
Alle Reaktionen enthielten äquimolare
Konzentrationen (0,6 μM)
der Matrize, des Primers und jedes Pentamers. Die Ligationen wurden
wie oben beschrieben durchgeführt
und die Produkte durch Bindung mit Anti-Biotin HRP Antikörper und
durch Umsetzen mit Lumigen PS-3 Substrat nachgewiesen.
-
Wie
erwartet nahm die Größe des Ligationsproduktes
mit dem Zusatz jedes Pentamers um fünf Basen zu, ausgehend vom
ersten Pentamer usw. Es existierte kein Ligationsprodukt in Abwesenheit
des ersten Pentamers und mit dem Rest der Pentamere in der Reaktion
wurde das Erfordernis des Primers und die Spezifität der Pentamer
für die
Ligation zu deren Eintritt demonstriert. In einer Ligationsreaktion,
die die ersten vier Pentamere enthielt, existierten zwei Banden
des ligierten Produktes, von denen eine die erwartete Größe aufwies und
die andere die erwartete Größe aufwies,
wenn alle fünf
Pentamere in der Reaktion vorlagen. Ein Vergleich der Sequenzen
der Pentamere zeigte eine einzige Basendifferenz zwischen den dritten
und fünften
Pentameren. Das dritte Pentamer scheint an der fünften Pentamerposition zu hybridisieren,
wenn das vierte Pentamer in der Reaktion vorliegt.
-
-
In
Reaktion 1 wurde das Produkt, das aus dem Primer alleine bestand,
mittels eines Markers am Primer nachgewiesen.
-
Beispiel 4. Konkurrenz
durch einen Pentamersatz „aus
der Liste".
-
Dieses
Beispiel demonstriert, dass die Ligation eines Satzes Pentamere
an einen Primer in einer direkt aneinanderliegenden Kette ausgehend
vom 3'-Ende des
Primers durch Vorhandensein eines zweiten Satzes Pentamere nicht
beeinträchtigt
wird, die ebenfalls zur Matrize komplementär sind und sich ebenfalls direkt
aneinanderliegend ausrichten, jedoch eine Position „eine Base
außerhalb" vom 3'-Ende des Primers
beginnt. Sowohl die korrekten Pentamer-Sätze (1–8) als auch die Ein-Basen-außerhalb
Pentamere (1a–5a)
wurden in die Reaktion zusammen mit der Matrize und dem Primer während der
Denaturierung, dem Annealing bei 60°C und die Ligationsschritten
eingeschlossen. Die Ligationsreaktionen enthielten äquimolare
(0,6 μM)
Konzentrationen an Matrize, Primer und jedem der Pentamere.
-
Primer
(5' ATTAAGCACAGTGGAAGAATTTCAT
3') (Seq. ID NO:4).
Pentamer
1 : 5' PO4-TCU*GT 3'
Pentamer 1a : 5' PO4-CTGTT
3'
Pentamer
2 : 5' PO4-TCTCA 3'
Pentamer
2a : 5' PO4-CTCAG 3'
Pentamer
3 : 5' PO4-GTTTU* 3'
Pentamer 3a : 5' PO4-TTTTC
3'
Pentamer
4 : 5' PO4-CCU*GG 3'
Pentamer 4a : 5' PO4-CTGGA
3'
Pentamer
5 : 5' PO4-ATTAT 3'
Pentamer
5a : 5' PO4-TTATG 3'
Pentamer
6 : 5' PO4-GCCU*G 3'
Pentamer 6a : 5' PO4-CCTGG
3'
Pentamer
7 : 5' PO4-GCACC 3'
Pentamer
8 : 5' PO4-ATTAA 3'-Biotin
-
Die
Targetregion der Matrize umfasst die folgende Sequenz: 3' TAA TTC GTG TCA
CCT TCT TAA AGT AAG ACA AGA GTC AAA AGG ACC TAA TAC GGA CCG TGG
TAA TT 5' (Seq.
ID NO: 5).
-
-
Sogar
in Gegenwart eines Satzes von sechs konkurrierenden Pentameren waren
die gebildeten Ligationsprodukte das Ergebnis einer Ligation der „korrekten" Pentamere, die an
den Primer ligiert wurden. Reaktion 10 bestätigte, dass das Vorhandensein
von Primer für
das Auftreten einer Ligation erforderlich ist. Die Ein-Basen-Außerhalb
Pentamere schienen die Ligation der richtigen Pentamere nicht zu
stören.
-
Beispiel 5. Konkurrenz
von markiertem „Aus
der Liste" Pentamer.
-
Das
Experiment wie in Beispiel 4, jedoch Pentamer 1a, wurde biotinyliert.
Dies lieferte die Gelegenheit, die Bildung jeglicher Ligationsprodukte
aus dem Satz der Pentamere 1a–6a
direkt zu beobachten. Keine Ligationsprodukte waren aus dem Satz
der Ein-Basen-Außerhalb
Pentamere zu beobachten.
-
Beispiel 6. Ligationsexperimente
unter Verwendung einer JH Stromabwärts-Matrize.
-
Primer-gerichtete
Pentamerligationsprodukte wurden ebenfalls unter Verwendung einer
700 by DNA stromabwärts
der Immunglobulin schwere Kette-Verbindungsregion (JH) als Matrize
beobachtet, die in einen Plasmidvektor kloniert wurde. Die stromabwärts gelegene
JH-Region wurde durch PCR amplifiziert, in einen Plasmidvektor kloniert,
der darauf mit Eco RI digeriert wurde, um eine ausreichende Menge
der Matrizen-DNA zu erhalten. Der Restriktionsverdau wurde auf einem
Agarosegel aufgetrennt und die DNA Bande von Interesse unter Verwendung
eines Gelextraktionskits (Qiagen) extrahiert. Die DNA wurde in destilliertem
Wasser in einer Konzentration von ungefähr 0,5 μg/μl resuspendiert.
-
Der
Primer und die Pentamere, die mit dieser Matrize verwendet wurden,
sind unten dargestellt:
21mer Primer: 5' GAAACCAGCTTCAAGGCACTG 3' (Seq. ID NO: 6)
Pentamer
1 : 5' Phosphate
AGGU*C
Pentamer 2 : 5' Phosphate
CU*GGA 3'
Pentamer
3 : 5' Phosphate
GCCU*C 3'
Pentamer
4 : 5' Phosphate
CCU*AA 3'
Pentamer
5 : 5' Phosphate
GCCCC 3'-Biotin
-
Die
Ligationen wurden mit 500 ng Matrize, 100 ng Primer und 20 ng jedes
Pentamers in jeweils 20 μL Ligationsreaktion
durchgeführt.
Die Anzahl an Pentameren wurde schrittweise in jeder aufeinanderfolgenden Ligationsreaktion
erhöht,
um zu zeigen, dass die Größe des Ligationsproduktes
in 5 Basen-Schritten zunahm, mit jedem Zusatz eines Pentamers.
-
Nach
Durchführen
der Ligationsreaktionen gemäß des allgemeinen
Verfahrens von Beispiel 1 existierte eine 5-Basenschritt-Zunahme
in der Größe des Ligationsproduktes
mit jedem Zusatz aufeinanderfolgender Pentamere. Es existierten
zwei Banden in der Ligationsreaktion, die die ersten vier Pentamere
enthielten, wobei die obere Bande intensiver als die untere Bande
war. Die Größe der oberen
Band war dieselbe als wenn alle fünf Pentamere für die Ligation
verwendet wurden. Dies ist wahrscheinlich darauf zurückzuführen, dass eine
Sequenzähnlichkeit
zwischen den dritten und fünften
Pentameren besteht und so wurde das dritte Pentamer ebenfalls in
der fünften
Pentamerposition ligiert.
-
Beispiel 7. Ligation bei
verschiedenen Temperaturen.
-
Ligationen
unter Verwendung der Matrize, des Primers und der ersten vier Pentamere
aus Beispiel 6 wurden bei 30 °C,
37 °C, 40 °C und 45 °C durchgeführt, um
die Wirkung der Ligationstemperatur auf die Unterscheidung von Nicht-Übereinstimmungen
zu überprüfen. Die
Matrizen-, Primer- und Pentamerkonzentrationen waren dieselben wie
im vorhergehenden Experiment. Parallele Reaktionen wurden durchgeführt und
die relative Menge der vier Pentamer und fünf Pentamer Verlängerungsprodukte
wurde festgestellt. Bei einer Ligationstemperatur von 30 °C war die
korrekte Größe und die
unspezifischen Ligationsprodukte von derselben Intensität. Eine
größere Menge
des Ligationsprodukts mit richtiger Menge wurde bei Ligationstemperaturen von
37 °C und
40 °C nachgewiesen.
Bei 45 °C
war die nachgewiesene Menge an Ligationsprodukt mit korrekter Größe vermindert.
-
Beispiel 8. Ligation unter
Verwendung von Oktameren.
-
Ligationen
von Oktameren mit 5' Phosphat
und einer internen Biotinmarkierung an einen 23mer Primer, der für die pUC18
Plasmidmatrize spezifisch ist, wurden unter Verwendung von T4 DNA
Ligase (Amersham), Taq DNA Ligase (New England Biolabs) und AmpligaseTM (Epicenter Technologies, Madison, WI),
und einer NAD abhängigen
thermostabilen Ligase durchgeführt,
jeweils unter Verwendung ihrer jeweiligen Ligationspuffer. In diesen
Experimenten wurden 100 bis 800 ng Eco RI linearisierte Plasmidmatrize
verwendet. Die Konzentrationen des Primers und der Oktamere waren
12 pmol pro Reaktion.
-
In
Experimenten mit T4 DNA Ligase und Taq DNA Ligase wurde zuerst die
Matrize, der Primer und das Pentamergemisch bei 94 °C für 5 Minuten
erhitzt, für
2 Minuten zum Annealing des Primers an die Matrize auf 60 °C abgekühlt und
weiter auf 16 °C
(für die
T4 DNA Ligase) oder 45 °C
(für Taq
DNA Ligase) für
2 Minuten abgesenkt. Darauf wurden die jeweiligen Ligationspuffer
und Enzyme (1 U/Reaktion) zugesetzt und für 2 Stunden ligiert.
-
Zur
Ligation mit Ampligase wurde das Ligationsgemisch, das die Matrize,
den Primer und die Oktamere enthielt (die gleiche wie oben) für 5 Minuten
auf 94 °C
erhitzt, darauf wurden Zyklisierungstemperaturen von 94 °C für 5 Minuten
und 45 °C
für 5 Minuten
(35 Zyklen) zur Ligation verwendet. In einem anderen Experiment unter
Verwendung der Ampligase wurde ein kurzes PCR Produkt von pUC18
(100 bp) als Matrize verwendet und die Ligationsbedingungen waren
94 °C für 1 Minute,
55 °C für 1 Minute
und 15 °C
für 5 Minuten
für insgesamt
20 Zyklen.
-
Die
Ligationsprodukte wurden auf einem 8% PAGE-Urea Gel elektrophoretisiert,
auf eine positiv geladene Nylonmembran halb-trocken geblottet (Hoefer
TE90 Blotter), UV vernetzt, mit Anti-Biotin-Antikörper konjugiert
an HRP inkubiert und mit Lumigen PS-3 Substrat nachgewiesen.
-
Mit
T4 DNA Ligase und Ampligase unter Verwendung des linearisierten
pUC18 Plasmids wurde ein Ligationsprodukt der erwarteten Größe nachgewiesen.
Jedoch erschien unter den verwendeten Bedingungen die Ampligase
viel weniger effizient als die T4 DNA Ligase, wie aus den Mengen
des nachgewiesenen Ligationsproduktes ersichtlich wurde und die
Taq DNA Ligasereaktion ergab kein nachweisbares Ligationsprodukt. Unter
Verwendung des kurzen pCR Produktes von pUC18 erzeugte die Ampligaseligation
mehr Ligationsprodukt als die Verwendung des volle Länge pUC18.
-
Beispiel 9. Bidirektionale
Ligation.
-
In
diesem Beispiel wurde ein 5'-phosphorylierter
Primer an beiden Enden an einen Satz Pentameren mit 5'-Phosphat unter Verwendung
einer T4 DNA Ligase ligiert. Eine CFTR PCR Produktmatrize, Primer
und Pentamergemisch wurde für
5 Minuten auf 94 °C
erhitzt, der Primer für
5 Minuten bei 65 °C
einem Annealing unterzogen und die Pentamere für 2 Stunden bei 16 °C ligiert.
Der Ligationspuffer und das Enzym wurden zugesetzt, nachdem das
Reaktionsgemisch bei 16 °C
für 2 Minuten
vorlag. Das Reaktionsgemisch wurde elektrophoretisiert, geblottet
und wie in Beispiel 8 nachgewiesen. Die Pentamere wurden an den
Primer in sowohl der 5' als
auch 3' Richtung
vom Primer ligiert. Produktionsbanden der beobachteten Größe konnten
nur durch Ligation jedes der Pentamere erzeugt werden. Die Signale
der Ligationsprodukte, die sich aus der Ligation der Pentamer am
5'-Ende des Primer
ergaben, waren weniger intensiv als solche, die am 3'-Ende des Primers
ligiert waren. Dies könnte
entweder auf Unterschiede in der Ligationseffizienz in zwei Richtungen
oder in der Markierung mit Biotin der beiden Pentamersätze zurückzuführen sein.
-
Beispiel 10. Isothermische
Ligation bei verschiedenen Temperaturen.
-
Die
Ligation eines Satzes 5-phosphorylierter Oktamere an einem matrizegebundenen
Primer wurde bei einer konstanten Temperatur ohne vorheriges Erhitzen
und Reannealing des Primers an die Matrize durchgeführt. Alle
Komponenten der Ligationsreaktion – die Matrize, der Primer,
die Oktamere, der Ligationspuffer und die Ligase wurden bei Raumtemperatur
zugesetzt und bei entweder 25 °C,
30 °C, 37 °C oder 45 °C für 2 Stunden
ligiert. Linearisiertes pUC18 (EcoRI) wurde bei Konzentrationen
im Bereich von 10 ng bis 800 ng als Matrize für Ligationen unter Verwendung
einer 74 DNA Ligase verwendet. Die Primer und Oktamerkonzentrationen,
die verwendet wurden, waren 12 pmol in jeder Reaktion.
-
Isothermische
Ligationen (37 °C,
45 °C, 55 °C, 65 °C) wurden
ebenfalls mit TaqDNA Ligase, Ampligase und Pfu DNA Ligase unter
Verwendung ihrer jeweiligen Ligationspuffer durchgeführt. Mit
T4 DNA Ligase war das Ligationsprodukt bei allen verwendeten isothermischen
Bedingungen nachweisbar. Bei 37 °C
erzeugten nur 10 ng der Matrize ein nachweisbares Ligationsprodukt.
Größere Mengen
der Matrize ergaben Ligationsprodukt mit intensivem Signal.
-
Keine
der anderen Ligasen erzeugte unter den isothermischen Bedingungen
irgendein nachweisbares Ligationsprodukt.
-
-