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Inland

Gegen den 1986 verstorbenen Gründer der SOS-Kinderdörfer, Hermann Gmeiner, gibt es schwere Missbrauchsvorwürfe. Wie die Organisation gegenüber der APA sagte, stehe er im Verdacht, an zumindest acht minderjährigen Burschen „sexuelle Gewalt und Misshandlungen“ ausgeübt zu haben.

Die Kinderdörfer erklärten, dass im Opferschutzverfahren acht dokumentierte Fälle zu Gmeiner vorlägen, weitere Betroffene könnten nicht ausgeschlossen werden. Übergriffe auf Mädchen sind nicht bekannt.

Zwischen 1950er und 1980er Jahren

Die Meldungen stammen aus Opferschutzverfahren der Organisation in den Jahren 2013 bis 2023. Die Übergriffe selbst sollen in den 1950er bis 1980er Jahren an vier Standorten in Österreich stattgefunden haben.

„Die Betroffenen haben die Geschehnisse im Rahmen des Opferschutzverfahrens plausibel dargelegt.“ Alle acht Betroffenen wurden mit bis zu 25.000 Euro entschädigt, außerdem wurden Therapieeinheiten bezahlt.

Der am 23. Juni 1919 in Vorarlberg geborene Gmeiner galt bisher als „Pionier der Menschlichkeit“. 1949 gründete er mit knapp 30 Jahren den Verein Societas Socialis (SOS), der später in SOS-Kinderdorf umbenannt wurde. Er wollte nach eigenen Angaben „betreute Einrichtungen mit einem Umfeld schaffen, das dem einer leiblichen Familie möglichst nahekommt“.

Komplette Neuaufstellung

Nach Bekanntwerden der Vorwürfe kündigte SOS-Kinderdorf heute eine völlige Neuaufstellung an. Es werde einen „umfassenden, extern begleiteten Organisationsentwicklungsprozess“ geben. Ziel sei, Verantwortung, Kontrolle und Transparenz auf allen Ebenen dauerhaft zu sichern und SOS-Kinderdorf als moderne Kinderschutzorganisation „mit zeitgemäßen Strukturen und Standards neu aufzustellen“, hieß es.

Das Freiwillige Soziale Jahr (FSJ), das es in Österreich seit mittlerweile zehn Jahren gibt, wird populärer. Aktuell nähmen 1.700 junge Männer und Frauen diese Möglichkeit in Anspruch, teilte Sozialministerin Korinna Schumann (SPÖ) heute bei einem Festakt des Roten Kreuzes mit. Im ersten Jahr waren es noch 400 gewesen. Für sie ist es auch eine Alternative zum Zivildienst und Grundwehrdienst.

Fast ein Drittel beim Roten Kreuz

Beim Roten Kreuz absolvieren aktuell mehr als 500 Personen das FSJ, der Frauenanteil beträgt dort 60 Prozent. Knapp mehr als die Hälfte der Teilnehmerinnen und Teilnehmer ist auch danach für die Rettungsorganisation tätig.

Schumann betonte, dass man mit der Novelle des Freiwilligengesetzes die Rahmenbedingungen für das FSJ konsequent weiterentwickelt habe. Teilnehmerinnen und Teilnehmer dürften nun etwa auch die Familienbeihilfe während dieser Zeit behalten.

Rotkreuz-Vizepräsidentin Anja Oberkofler hofft, dass die Rahmenbedingungen weiter ausgebaut werden und das Angebot in den kommenden Jahren verbessert wird. So wünscht sie sich etwa einen Wegfall der Deckelung des Budgets. Außerdem sollte das Jahr auch im Bereich der sozialen Alltagsbegleitung und des Begleitdienstes angeboten werden. Oberkofler kann sich außerdem vorstellen, dass das FSJ auf ein Medizinstudium und die Pflegeausbildung angerechnet wird.

Ausland

Das US-Militär hat nach Angaben von Pentagon-Chef Pete Hegseth einen weiteren tödlichen Angriff auf ein angeblich mit Drogen beladenes Boot im Pazifik verübt. Die Attacke sei gestern in internationalen Gewässern erfolgt, man habe drei Menschen getötet, schrieb Hegseth auf der Plattform X.

Eine Combo von Videograbs von Hegseths X-Account zeigt ein Boot und die Zerstörung des Bootes
APA/AFP/Us Secretary Of Defense Pete Hegseth’s X Account

Einige Stunden zuvor hatte er an gleicher Stelle über einen US-Angriff am Dienstag mit zwei Toten im Pazifik informiert, dabei handelte es sich um den ersten bekannten Angriff vor der Westküste Lateinamerikas, nachdem vorher stets von Angriffen in der Karibik die Rede gewesen war.

In beiden Fälle sprach Hegseth davon, dass das angegriffene Boot von einer „Terrororganisation“ auf einer bekannten Schmuggelroute eingesetzt worden und mit Drogen beladen gewesen sei.

Trump kündigt Einsätze auch an Land an

Dabei verglich er Drogenkartelle mit der islamistischen Terrororganisation al-Kaida. „Diese Angriffe werden fortgesetzt, Tag für Tag“, schrieb Hegseth in seinem jüngsten Post.

Die USA hatten zuvor bereits mehrfach angeblich mit Drogen beladene Boote in der Karibik angegriffen. US-Präsident Donald Trump bekräftigte gestern im Weißen Haus, dass er Drogenschmuggler auch an Land bekämpfen wolle. Details dazu nannte er nicht.

Für einen neuen Ballsaal im Weißen Haus muss jüngsten Angaben von US-Präsident Donald Trump zufolge fast der gesamte Ostflügel des historischen Gebäudes weichen.

Das sagte Trump bei einer Pressekonferenz mit NATO-Generalsekretär Mark Rutte in Washington. Früheren Angaben Trumps zufolge sollte dieser Teil des Weißen Hauses im Zuge der Bauarbeiten lediglich modernisiert werden. Kritiker werfen ihm nun Wortbruch vor.

Luftansicht des teilweise abgerissenen Ostflügels im Weißen Haus in Washington DC, USA
AP

Die Abrissarbeiten hatten bereits am Montag begonnen. Medienberichten zufolge soll er in den kommenden Tagen abgeschlossen sein. Denkmal- und Bürgerrechtsorganisationen wie der National Trust for Historic Preservation lasten Trump an, ohne angemessene Genehmigungsverfahren in das historische Ensemble einzugreifen, und fordern einen Baustopp, bis das Projekt von den zuständigen Bundeskommissionen geprüft wurde.

Trumps Regierung verweist laut US-Medien aber darauf, dass der Präsident für bauliche Veränderungen an der Residenz keine formale Genehmigung benötige. Frühere Präsidenten hatten größere Umbauten jedoch oftmals freiwillig von den zuständigen Kommissionen prüfen lassen.

Im US-Staat North Carolina hat das republikanisch dominierte Parlament ein Gesetz zur Neuaufteilung der dortigen Wahlkreise verabschiedet. Das soll den Republikanern bei den Kongresswahlen im kommenden Jahr Vorteile verschaffen. Ähnliche Vorstöße gibt es auch in anderen Bundesstaaten – etwa in Texas. Ende August hatte der texanische Gouverneur Greg Abbott, ebenfalls Republikaner, ein entsprechendes Gesetz unterzeichnet.

Auch in Missouri wurde eine neue Karte beschlossen. In North Carolina ist der Gouverneur Demokrat, hat aber mit Blick auf die Wahlkreise kein Vetorecht. Es gilt als wahrscheinlich, dass Bürgerrechtsgruppen klagen.

Nächste Wahl in rund einem Jahr

Beim gezielten Zuschneiden von Wahlkreisen, dem „Gerrymandering“, werden die Grenzen so gelegt, dass eine Partei möglichst viele eigene Stimmen bündelt und die der Gegenseite zersplittert. Dadurch kann sie mehr Sitze gewinnen, selbst wenn sie insgesamt nicht mehr Stimmen erhält. Eigentlich werden die Wahlkreise auf Grundlage des Zensus alle zehn Jahre neu festgelegt.

Mit dem Vorstoß wollen die Republikaner ihre Position im Repräsentantenhaus in Washington stärken, wo jeder Abgeordnete einen Wahlkreis vertritt. Derzeit verfügen die Republikaner in beiden Kammern des US-Kongresses – also im Senat und im Repräsentantenhaus – über knappe Mehrheiten. Im November 2026 werden alle 435 Sitze im Repräsentantenhaus neu vergeben.

Wichtiger Fall vor Supreme Court

Parallel dazu blicken politische Beobachter auf den Obersten Gerichtshof. Dieser will demnächst in einem Fall entscheiden, der das Bürgerrechtsgesetz von 1965 erheblich einschränken könnte. Das Urteil könnte beeinflussen, wie streng künftig Wahlkreisänderungen auf mögliche Benachteiligungen historisch diskriminierter Gruppen geprüft werden.

Der Supreme Court hatte 2019 entschieden, dass parteipolitisches „Gerrymandering“ nicht per se von Gerichten gestoppt werden kann. Zwar wird auch Demokraten vorgeworfen, Karten zu ihren Gunsten gestaltet zu haben. Zuletzt standen jedoch vor allem republikanisch regierte Bundesstaaten in der Kritik: Dort sollen laut Bürgerrechtsorganisationen gezielt die Stimmen von Schwarzen und Latinos geschwächt worden sein, da diese Gruppen eher demokratisch wählen.

In Moldawien hat sich gestern das aus der richtungsweisenden Wahl Ende September hervorgegangene Parlament konstituiert. Zum Vorsitzenden der Versammlung wurde wieder der Chef der proeuropäischen Regierungspartei Aktion und Solidarität (PAS), Igor Grosu, gewählt.

Der alte wie neue Parlamentspräsident schwor die Abgeordneten auf „vier schwierige Jahre voller Herausforderungen“ ein, in denen bewiesen werden müsse, dass „die Moldawier Europäer sind“.

Stimmabgabe von Parlamentariern in Moldawiens Parlament
IMAGO/SNA/Dmitrij Osmatesko

„Wunsch unserer Bürger“

Der „europäische Weg“ sei keineswegs bloß ein Bestreben der PAS oder mancher politischer Parteien im Allgemeinen, sondern de facto der Wunsch „unserer Bürger“, argumentierte der 52-Jährige, der das oberste Parlamentsamt schon in der vorherigen Legislaturperiode innegehabt hatte.

Diese hätten den Weg mehrheitlich vorgegeben, „während wir nun in der Pflicht stehen, in diesem Sinne zu arbeiten“, so der PAS-Politiker. Der 52-Jährige hatte sich mit 55 Stimmen gegen den Anwärter der prorussischen Opposition auf das Amt, Alexandr Stoianoglu, behauptet. Stoianoglu kam auf 32 Stimmen.

Versuchte russische Einflussnahme

Bei der Parlamentswahl Ende September hatte die PAS mit 55 von insgesamt 101 Mandaten ihre absolute Mehrheit verteidigt. Die Wahl war vor dem Hintergrund beispielloser Einflussnahme durch von Moskau gesteuerte prorussische Kräfte abgehalten worden.

Moskau indes warf den moldawischen Behörden nach der Wahl vor, Hunderttausende in Russland lebende Bürgerinnen und Bürger des Landes an einer Stimmabgabe gehindert zu haben, weil nur zwei Wahllokale geöffnet waren.

Ukraine-Krieg

Die externe Stromversorgung des ukrainischen Atomkraftwerks Saporischschja ist heute wiederhergestellt worden, wie die dortige von Russland eingesetzte Leitung mitteilte. Zuvor hatten Ingenieure eine beschädigte Hochspannungsleitung repariert.

Das seit den ersten Kriegswochen 2022 von russischen Truppen besetzte Kraftwerk produziert derzeit keinen Strom, benötigt aber externe Energie, um den Kernbrennstoff zu kühlen und das Risiko einer Kernschmelze zu vermeiden. Mit sechs Reaktoren ist Saporischschja das größte Kernkraftwerk Europas.

IAEA: „Wichtiger Schritt“

Die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) sprach auf der Plattform X von einem „wichtigen Schritt für die nukleare Sicherheit“. Angesichts der in der Nähe im Zuge des Ukraine-Krieges tobenden Kämpfe ist die Sicherheit des Standorts ein Hauptanliegen IAEA. Russland und die Ukraine haben sich gegenseitig mehrfach des Beschusses beschuldigt und sich gegenseitig die Schuld für den jüngsten Stromausfall zugeschoben.

In einer Erklärung dankte die russische Leitung der IAEA für ihre Hilfe bei der Vereinbarung eines lokalen Waffenstillstands, der die Durchführung der Reparaturen ermöglicht habe. IAEA-Generaldirektor Rafael Grossi hatte die Lage in dem ukrainischen AKW Anfang Oktober als äußerst besorgniserregend bezeichnet.

Russland hat nach eigenen Angaben zwei weitere Dörfer im Südosten der Ukraine sowie eine Insel im Süden des Landes eingenommen. Die Streitkräfte kontrollierten nun Pawliwka in der Region Saporischschja und Iwaniwka in der Region Dnipropetrowsk, teilte das Verteidigungsministerium mit.

Laut Berichten russischer Nachrichtenagenturen von heute überquerten russische Fallschirmjäger den Fluss Dnipro und nahmen die Insel Karantynnyj nahe der Stadt Cherson ein.

Cherson war in der Anfangsphase der russischen Invasion im Februar 2022 besetzt worden. Die ukrainischen Streitkräfte hatten die Stadt und andere Teile der Region jedoch noch im selben Jahr zurückerobert.

Das ukrainische Militär meldete seinerseits einen Erfolg in der Region Donezk. In der Nähe der Stadt Dobropillja habe das 132. selbstständige Bataillon der Luftlandetruppen das Dorf Kutscheriw Jar zurückerobert.

Die ukrainischen Behörden hatten mitgeteilt, dass bei russischen Angriffen in der Nacht sechs Menschen getötet worden seien. Die Angaben beider Seiten zu den Kämpfen konnten nicht unabhängig überprüft werden.

EU

Bundeskanzler Christian Stocker (ÖVP) hat im Zusammenhang mit den neuen Sanktionen der EU gegen Russland weiter eine „vernünftige und faire Lösung“ für die Raiffeisen Bank International (RBI) verlangt.

„Es wäre verwunderlich, wenn wir eine europäische Firma, ein Unternehmen aus Europa, aus Österreich, schlechter stellen als einen russischen Oligarchen im Einflussbereich von (Kreml-Chef Wladimir, Anm.) Putin“, sagte er heute bei seiner Ankunft in Brüssel.

Für ihn sei es nicht nachvollziehbar, dass Sanktionen, die Druck auf Russland für Friedensverhandlungen mit der Ukraine ausüben sollten, einen russischen Oligarchen zweimal bevorteilen würden, einmal durch eine Geldzahlung und ein anderes Mal dadurch, dass er Gesellschaftsanteile behalten dürfe. „Das kann ja nicht der Sinn sein“, so Stocker.

Aktienpaket eingefroren

Forderungen Österreichs nach einer Ausnahme von Sanktionen für die RBI wurden bisher von keinem der anderen EU-Länder unterstützt. Hintergrund ist die Forderung der RBI, dass sanktionsrechtlich eingefrorene Aktien des österreichischen Baukonzerns STRABAG im Wert von rund zwei Milliarden Euro, die derzeit im Besitz der russischen Firma Rasperia stehen, freigegeben werden sollen, damit sie an Raiffeisen übertragen werden können. Österreich wollte aber das Sanktionspaket gegen Russland „im Sinne des Größeren“ nicht aufgrund der RBI-Forderungen blockieren, wie es im Vorfeld des Gipfels von Diplomaten hieß.

Wirtschaft

Die größte Insolvenz in der jüngeren österreichischen Wirtschaftsgeschichte nimmt neue Dimensionen an. Europaweit meldeten
die Signa-Gläubiger bisher über 40 Milliarden Euro an Forderungen an.

Die Forderungssumme betrage allein in Österreich 37 Milliarden Euro, berichtete Gläubigerschützer Gerhard Weinhofer (Creditreform). Davon seien vorläufig 11,8 Milliarden Euro gerichtlich anerkannt. Mehr als 3.000 Gläubiger versuchen ihr Geld zurückzubekommen.

„Mindestens noch zehn Jahre“ für Aufarbeitung

Der Zusammenbruch des Signa-Imperiums von Firmengründer Rene Benko gipfelte nach Angaben der Creditreform in 138 Insolvenzen in Österreich, 177 in Deutschland, 70 in Luxemburg, sieben in der Schweiz und ein paar weiteren in Italien und Liechtenstein.

Die Verwertung der verbliebenen Vermögenswerte und Immobilien der Signa-Firmen gehe gut, es gebe viele Interessenten, sagte Creditreform-Geschäftsführer Weinhofer. Die Gläubiger der Signa werden wohl nur einen Bruchteil ihres Geldes zurückerhalten.

Wie hoch die Quote letztlich ausfallen wird, lässt sich noch nicht sagen. Die Aufarbeitung der Pleiten werde „mindestens noch zehn Jahre“ dauern, so Weinhofer.

Mit einer Bündelung ihrer Kapazitäten im Satellitengeschäft wollen die europäischen Hersteller Airbus, Thales und Leonardo der Dominanz von Elon Musks Starlink-Netzwerk entgegenarbeiten.

Die drei Konzerne unterzeichneten heute eine Absichtserklärung, wonach das Gemeinschaftsunternehmen nach entsprechender Genehmigung durch die EU-Kommission 2027 an den Start gehen könnte. Angestrebt werde, einen „führenden europäischen Raumfahrtakteur“ zu schaffen, hieß es von Thales.

Arbeitsplätze für 25.000 Menschen geplant

Das Bromo getaufte Projekt solle die „strategische Autonomie und Wettbewerbsfähigkeit“ stärken, wodurch Europa seine „zentrale Rolle auf dem globalen Raumfahrtmarkt“ behaupten könne, hieß es weiter. Airbus hob hervor, dass der angepeilte Zusammenschluss die Souveränität Europas im Raumfahrtsektor stärken solle.

Das französische Finanzministerium begrüßte die Vereinbarung als „hervorragende Nachricht“. Der Hauptsitz des neuen Unternehmens soll im südfranzösischen Toulouse angesiedelt sein. Leonardo zufolge sollen europaweit rund 25.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt werden. Airbus soll 35 Prozent an dem Unternehmen halten, Leonardo und Thales jeweils 32,5 Prozent.

Chronik

Einen Solosechser zu knapp 4,6 Millionen Euro hat die gestrige Ziehung von Lotto „6 aus 45“ gebracht.

Folgende Gewinnzahlen wurden ermittelt:

15 16 18 21 32 43 / Zusatzzahl 34

Die aktuellen LottoPlus-Zahlen lauten:

16 19 22 31 35 40

Zwei Spielteilnehmer hatten den richtigen Joker auf der Quittung, sie erhalten je rund 297.000 Euro.

Die aktuelle Joker-Zahl lautet:

7 2 3 8 6 2

Alle Angaben ohne Gewähr

Bei einer Großübung der deutschen Bundeswehr im oberbayrischen Erding hat die Polizei gestern einen Soldaten angeschossen.

Ein Sprecher des Operativen Führungskommandos der Bundeswehr sagte der dpa, eine „Fehlinterpretation“ an Ort und Stelle habe zu einer Schussabgabe zwischen der übenden Truppe und der von der Bevölkerung gerufenen Polizei geführt. Ein Soldat sei leicht verletzt, im Krankenhaus behandelt und schon wieder entlassen worden.

Die Polizei teilte mit, dass sie wegen eines Mannes mit einer Waffe alarmiert worden und deswegen mit mehreren Einsatzkräften angerückt sei. „Wie sich im Nachgang herausstellte, handelte es sich bei dem mitgeteilten Waffenträger um einen Bundeswehrangehörigen, der im Rahmen einer Übung vor Ort war“, hieß es in einer Mitteilung.

Bei der Großübung „Marshal Power“ sollte der Kampf hinter einer fiktiven Front im Verteidigungsfall geübt werden, zusammen mit Polizei, Feuerwehr und Rettungskräften. Das Besondere: Die etwa 500 Soldaten der Feldjäger und die rund 300 zivilen Einsatzkräfte üben nicht auf abgezäunten Truppenübungsplätzen, sondern in der Öffentlichkeit.

Die Villa im italienischen Badeort Riccione an der Adria, in der der faschistische Diktator Benito Mussolini seine Sommerferien verbrachte, wird versteigert, wie der Gemeinderat gestern mitgeteilt hat.

Villa Mussolini im italienischen Badeort Riccione
Public Domain

Die Stadtverwaltung von Riccione bekundete ihr Interesse, das Gebäude vom derzeitigen privaten Eigentümer zu erwerben. Die Eigentümer in der Villa, eine Bankenstiftung, hatten beschlossen, das Anwesen an den Meistbietenden zu veräußern.

Für die Versteigerung wurde ein offizielles Ausschreibungsverfahren eingeleitet. Ab 30. Oktober können Kaufinteressierte Unterlagen einsehen und entsprechende Informationen anfordern. Die Angebote müssen bis zum 22. Dezember eingereicht werden, wie italienische Medien berichteten.

Melonis Partei will Namen „Villa Mussolini“ beibehalten

Die postfaschistische Partei Fratelli d’Italia (FdI) von Premierministerin Giorgia Meloni erklärte, der zukünftige Käufer solle den historischen Namen „Villa Mussolini“ beibehalten. Nach Vorstellung der Partei soll das Anwesen künftig als Museum über die Stadt Riccione im 20. Jahrhundert dienen.

Das Anwesen wurde 1893 als „Villa Margherita“ erbaut und 1934 von Rachele Mussolini, der Ehefrau des Diktators, erworben, nachdem die Familie Mussolinis es zuvor zwei Jahre lang als Sommerresidenz gemietet hatte. Nach dem Fall des Faschismus ging die Villa in Staatseigentum über.

Nach Jahren des Verfalls wurde sie 1997 an die Stiftung Carim übertragen und schließlich 2005, nach einer vom Gemeinderat unterstützten Restaurierung, der Stadt als Ausstellungsraum zurückgegeben.

Umwelt & Klima

Mikroplastik ist praktisch überall in der Umwelt zu finden. Auf internationaler Bühne sind alle Bemühungen um ein Abkommen gegen den dramatisch zunehmenden Plastikmüll bisher gescheitert.

Das EU-Parlament ergreift nun die Initiative. Unternehmen in der Union sollen künftig Pläne vorlegen, wie sie sicherstellen, dass Kunststoffgranulat aus ihrer Produktion nicht in die Natur gelangt.

Im Schiffsverkehr etwa sollen besonders dichte Transportverpackungen zur Pflicht werden. Die EU will so dafür sorgen, dass bis 2030 rund 30 Prozent weniger Mikroplastik pro Jahr in die Umwelt gelangen.

Globale Recyclingquote unter zehn Prozent

Global haben sich nach Einschätzung aus der Wissenschaft mehr als zehn Milliarden Tonnen Plastik angesammelt. Zahlen der UNO-Umweltagentur (UNEP) zufolge kommen jährlich rund 460 Millionen Tonnen hinzu. Mikroplastik wurde inzwischen auf den entlegensten Berggipfeln und in der Antarktis nachgewiesen.

Im Meer stammen die meisten Kleinstpartikel von größeren Müllteilen wie Plastiksackerln. Sie werden zwischen den Wellen aufgerieben, Sonnenstrahlen oder Bakterien lösen kleine Partikel ab.

Auf dem Festland sind Kunststoffgranulat aus der Industrie sowie Partikel aus Schminke und anderen Kosmetikartikeln die wichtigsten Quelle für Mikroplastikverschmutzung.

Medien

Internationale Journalisten und Journalistinnen
bekommen auch nach der Vereinbarung einer Waffenruhe keinen freien Zugang zum zerstörten Gazastreifen.

Vor dem höchsten Gericht in Jerusalem gab es zwar eine Anhörung zu einem Antrag des Auslandspresseverbands (FPA), Journalisten Reisen in den abgeriegelten Küstenstreifen zu erlauben. Das Gericht gewährte der israelischen Regierung jedoch weitere 30 Tage Aufschub, um eine klare Position vorzulegen.

Der Zugang zum Gazastreifen wird vollständig von Israel kontrolliert. Seit Beginn des Gaza-Krieges vor mehr als zwei Jahren konnten ausländische Journalisten den Gazastreifen nur vereinzelt mit der israelischen Armee besuchen. Dabei bekamen sie immer nur ganz bestimmte Ausschnitte zu sehen. US-Präsident Donald Trump hatte sich im August dafür ausgesprochen, dass Israel Reportern Zugang zum Gazastreifen gewährt.

Die Frage, ob Israel am 70. Eurovision Song Contest in Wien teilnehmen soll, hat in den vergangenen Wochen für viel Aufregung gesorgt. ORF-Generaldirektor Roland Weißmann rief heute dazu auf, sich auf die Ursprungsidee „united by music“ zu besinnen. „Es ist keine politische, sondern eine musikalische Veranstaltung.“ Für ihn sei weiter klar, dass Israel teilnehmen müsse. Dafür wolle er Überzeugungsarbeit leisten.

Mehrere Länder wie Spanien, die Niederlande und auch Irland haben – vor der Aushandlung einer Waffenruhe – angesichts des Gaza-Krieges angekündigt, im Falle einer Teilnahme Israels am Song Contest selbst von einer Teilnahme abzusehen. Zwischenzeitlich hatte sich die veranstaltende European Broadcasting Union (EBU) dazu entschieden, im November eine Abstimmung unter den EBU-Mitgliedern über die Teilnahme Israels durchzuführen. Davon kam sie mittlerweile ab. Stattdessen soll im Dezember bei der regulären Generalversammlung darüber diskutiert werden.

Überzeugungsarbeit mit „Fingerspitzengefühl“

Bis dahin wollen Weißmann und ORF-Stiftungsratsvorsitzender Heinz Lederer laufend Gespräche führen und mit „Fingerspitzengefühl“ Überzeugungsarbeit bei den anderen EBU-Mitgliedern leisten. „Es ist die Zeit der Diplomatie – vor und hinter dem Vorhang“, so Weißmann. Vom offiziellen Österreich und Wien spüre er einen „Push“ für eine Teilnahme Israels. Mit EBU-CEO Noel Curran befinde er sich in enger Abstimmung.

„Ich gehe davon aus, dass sehr viele Länder im Jubiläumsjahr teilnehmen werden“, so Weißmann optimistisch. Wissen wird man es erst am 10. Dezember, nach dem Ende der Generalversammlung. Von Interesse ist dabei speziell, ob jemand der „Big Five“, also der fünf großen Beitragszahler Deutschland, Großbritannien, Frankreich, Italien und Spanien, die fix für das Finale qualifiziert sind und einen Anteil zum Budget beisteuern, aussteigt.

„Das finanzielle Risiko ist sehr überschaubar. Sollten ein oder zwei Länder nicht teilnehmen, ist es absolut stemmbar“, so Weißmann, der auch im Aufsichtsrat der EBU sitzt. Ziel sei es aber ohnehin, dass möglichst viele Länder teilnehmen.